[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Backofentür zum Verschließen der Beschickungsöffnung
des Garraumes eines Backofens, mit einer äußeren, frontseitigen Glasscheibe und mit
wenigstens einer weiteren, dem Garraum zugewandten Glasscheibe, welche Glasscheiben
an einem im wesentlichen metallischen Türrahmen randseitig, mindestens eine der Glasscheiben
von Teilen des Türrahmens randseitig umfassend, auf elastischen Lagerelementen gelagert
sind.
[0002] Bei einer bekannten Backofentür mit Innenscheibe aus Borosilikat-Glas (
DE 10 007 923 C1) besitzt die Backofentür eine frontseitige, äußere, großflächige Glasscheibe und
an der dem Garraum zu gewandten Seite eine innere ebenfalls großflächige Glasscheibe
aus Borosilikat-Material. Beide Glasscheiben sind an einem metallischen Türrahmen
gehalten. Hierbei ist besonders die innere Glasscheibe zum Teil auf elastischen Lagerelementen
gelagert. Zumindest einer oder einigen der Glasscheiben sind üblicher Weise die Glasscheibe
umgreifende metallische Teile wie z. B. eine am oberen Scheibenrand angeordnete, den
Hohlraum im Scheibenverbund abschließende Blende benachbart. Derartige elastische
Lagerelemente bestehen z. B. aus mehreren in den seitlichen, senkrechten Holmen des
metallischen Türrahmens eingesetzten Gummi- bzw. Silikonpropfen, auf denen sich die
seitlichen Scheibenränder abstützen. Die Positionierung und Befestigung dieser Lagerelemente
erfordern einen beträchtlichen Montageaufwand. Sie können nicht zuverlässig verhindern,
dass die betreffende Glasscheibe bei ruckartigen Türbewegungen z. B. bei einer schnellen
Schließbewegung, aufgrund eines temperaturbedingt, notwendigen Lagerspieles bzw. aufgrund
ihrer elastisch nachgiebigen Halterung mit Teilen des Türrahmens z. B. mit der genannten
oberen Blende in Berührung kommen, verbunden mit einem unerwünschten Klappergeräusch.
Hinzu kommt, dass die bei Backöfen und insbesondere bei mit einer Einrichtung zur
pyrolytischen Selbstreinigung mit Garraum-Temperaturen bis 400°C bzw. bis ca. 320°C
im oberen Bereich der inneren Glasscheibe verwendeten Glasmaterialien z. B. Borosilikat-Glas
sehr bruchempfindlich sind, insbesondere am Scheibenrand, der während der Montage
oder bei ruckartigen Türbewegungen, harten Stößen ausgesetzt sein kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Backofentür der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass in montagefreundlicher Weise eine Lagerung zumindest
einer der Glasscheiben erreicht wird, durch welche diese Glasscheibe vor ungünstigen
äußeren Einflüssen, wie Erschütterungen, Hochtemperatur oder dergleichen geschützt
im Scheibenverbund der Backofentür gehalten ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Backofentür der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass mindestens eine Glasscheibe im Bereich des Scheibenrandes zumindest
beidseitig elastische Lagerelemente trägt.
[0005] Durch die erfindungsgemäß Lagerung zumindest einer der Glasscheiben, insbesondere
der Inneren, dem Garraum unmittelbar zugewandten Glasscheibe ergeben sich mehrfache
Vorteile in bezug auf die Montage der Backofentür und hinsichtlich des Betriebes des
Backofens z. B. eines pyrolytisch selbstreinigenden Backofens. Die beidseitige Anordnung
von elastischen Lagerelementen gibt der betreffenden bruchempfindlichen Glasscheibe
insbesondere am empfindlichen Scheibenrand einen wesentlichen Schutz beim Transport,
bei der Montage oder Demontage dieser Glasscheibe gerade am stoßempfindlichen Scheibenrand.
Insbesondere die Montage wird dadurch wesentlich vereinfacht, dass die wesentlichen
Lagerelemente durch entsprechende Vormontage unmittelbarer Bestandteil der Glasscheibe
sind und keine anderen, separaten Lagerelemente im Lagebereich der erfindungsgemäßen
Lagerelemente mehr benötigt werden. Insbesondere erfolgt eine elastische Lagerung
der betreffenden Glasscheibe auch dort, wo externe, separate Lagerelemente im Bereich
von Teilen des metallischen Türrahmens, die die Glasscheibe umgreifen und mit einer
Begrenzungskante unmittelbar am Scheibenrand enden, nur schwer anzubringen sind. In
vorteilhafter Weise anwendbar ist die erfindungsgemäße Türlagerung insbesondere an
der dem Garraum unmittelbar zugewandten Innenscheibe der Backofentür, da in aller
Regel der Randbereich dieser inneren Glasscheibe von metallischen Teilen des Türrahmens
umgriffen wird und da bei Betrieb des Backofens und insbesondere bei pyrolytischem
Selbstreinigungsbetrieb an dieser inneren Glasscheibe und dort insbesondere am oberen
Scheibenrand extrem hohe Temperaturen auftreten und infolgedessen Toleranzfragen im
Bezug auf eine erhöhte Materialausdehnung von Bedeutung sind und auf der anderen Seite
eine bestmögliche Abdichtung des Scheibenrandes zur Verhinderung von Wärmeleckstellen
angestrebt wird. Der Türrahmen kann erfindungsgemäß auch durch zumindest 2 Einzelprofile
gebildet sein, die vertikal hinter der Frontscheibe in an sich bekannter Weise angeordnet
sind.
[0006] Gemäße einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein Lagerelement
im wesentlichen U-förmig ausgebildet und umfasst den Scheibenrand an gegenüberliegenden
Scheibenflächen und an der Scheibenstirnkante mit elastischer Vorspannung. Auf diese
Weise wird die Montage der beidseitigen Lagerelemente wesentlich vereinfacht und man
erhält auch an der bruchempfindlichen Stirnkante der betreffenden Glasscheibe ein
elastisches Lager, also insgesamt neben den vorteilhaften Lagereigenschaften zusätzlich
einen wirksamen Kantenschutz der betreffenden Glasscheibe. Das Lagerelement ist aus
einem vorzugsweise hochtemperaturfesten elastischen Kunststoff wie Silikon oder dergleichen
gebildet, so dass die Verwendung solcher Lagerelemente auch bei pyrolytisch selbstreinigenden
Backöfen mit Hochtemperaturbetrieb problemlos möglich ist. Jedoch können derartige
Lagerelemente auch aus einem anderen Material hergestellt sein, z. B. aus Federstahl.
[0007] Aufgrund der U-förmigen Ausbildung des Lagerelementes erhält man eine besonders einfache
Montage der selben, da gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das Lagerelement formschlüssig
verklemmend auf den Scheibenrand aufsteckbar ist, wobei die Montage der Lagerelemente
noch dadurch erleichtert wird, dass gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das U-förmige
Lagerelement ungleich lange freie Schenkel der U-Form besitzt.
[0008] In bevorzugter Weise überzieht das Lagerelement zumindest eine gesamte Seite der
rechteckförmigen Glasscheibe, wobei selbstverständlich am Scheibenrand auch mehrere
kürzere Lagerelemente aufgebracht werden können, die ebenfalls die erwähnten Vorteile
hinsichtlich der Lagerung der Glasscheibe und des Kantenschutzes ergeben.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzt das im wesentlichen U-förmige
und von einem Teil des Türrahmens umfasste Lagerelement am Ende eines freien Schenkels
einen nasenartigen Ansatz, der sich an einer Begrenzungskante des umfassenden Teils
des Türrahmens abzustützen vermag. Durch diesen nasenartigen Ansatz wird verhindert,
dass etwa bei der Durchführung von Reinigungsarbeiten das auf den Scheibenrand aufgesteckte
Lagerelement aus der Sollposition verschoben wird und hinter die Begrenzungskante
des erwähnten umfassenden Teils des Türrahmens gerät bzw. dahinter verschwindet.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das wenigstens ein Lageelement am oberen
Scheibenrand vorzugsweise der dem Garraum unmittelbar zugewandten Glasscheibe angeordnet
und stützt sich mit dem einen Schenkel oder Lagerelement-Teil an dem Türrahmen elastisch
ab und stellt mit dem gegenüberliegenden Schenkel oder Lagerelement-Teil für eine
die Backofentür an der Oberseite abschließende und die genannte Glasscheibe übergreifende
Blende ein elastisches Lager dar.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
[0012] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Seiten- bzw. Schnittansicht einer Backofentür mit einer inneren und einer äußeren
Glasscheibe,
- Fig. 2
- eine größere Schnittdarstellung des oberen Türbereiches der Backofentür gem. Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Darstellung des U-förmigen Profils eines Lagerelementes gem. den vorhergehenden
Figuren in größerer Darstellung.
[0013] Die Backofentür gem. Fig. 1 und 2 besitzt als tragenden Teil einen metallischen Türrahmen
1, im wesentlichen gebildet aus zwei senkrechten und beispielsweise U-förmigen Holmen
zu beiden Seiten einer Beschickungsöffnung des nicht dargestellten Backofens, welche
Beschickungsöffnung durch die Backofentür verschlossen werden soll. Die vorgenannten
Holme sind durch ebenfalls nicht dargestellte Querstreben miteinander rahmenartig
verbunden. An diesem Türrahmen 1 ist an der Außenseite der Backofentür eine äußere,
ebene Glasscheibe 2 in nicht näher beschriebener Weise befestigt, z. B. mittels Klebeverbindungen,
während an der gegenüberliegenden Seite des Türrahmens 1 eine innere, dem Garraum
des Backofens unmittelbar zugewandte Glasscheibe 3 gelagert ist, die im Anschluss
an ebene, flächige Scheibenränder 4 zum Garraum hin mit einer Auswölbung 5 versehen
ist. Zwischen den beiden Glasscheiben 2 und 3 ist ein Hohlraum 6 gebildet, der z.
B. zur Durchführung eines Kühlluftstromes dient und der nach oben hin verschlossen
ist durch eine dachförmige Blende 7 (siehe insbesondere Fig. 2), welche z. B. aus
Edelstahl gebildete Blende 7 mit einem senkrechten Schenkel 8 den oberen Scheibenrand
4 der inneren Glasscheibe 3 leicht übergreift und in unmittelbarer Nähe dieser Glasscheibe
3 endet. Wie die Figuren, insbesondere Fig. 2, zeigen ist auf den oberen Scheibenrand
4 der Glasscheibe 3 ein einstückiges Lagerelement 9 selbstklemmend aufgesteckt, welches
Lagerelement 9 in Fig. 3 als Einzelheit gezeigt ist. Selbstverständlich kann ein solches
Lagerelement 9 oder aber kürzere Lagerelement-Teile an mehreren oder allen Scheibenrändern
4 der Glasscheibe 3 aufgebracht sein. Beim Ausführungsbeispiel besteht das die gesamte
obere Seite der rechteckförmigen Glasscheibe 3 überziehende Lagerelement 9 aus einem
elastischen, hochtemperaturfesten Kunststoff wie z. B. Silikon. Die vorgenannte Selbstklemmung
wird dadurch erreicht, wie Fig. 3 zeigt, dass das Lagerelement 9 im wesentlichen U-förmig
ausgebildet ist, wobei die freien Schenkel 10 und 11 um den Winkel a gegeneinander
geneigt verlaufen und über den unfreien Schenkel 12 miteinander verbunden sind. Hierbei
ist der eine Schenkel 11 etwas länger als der gegenüberliegende Schenkel 10, wodurch
die Montage des Lagerelementes 9, d. h. das Aufstecken des Lagerelementes 9 auf die
Stirnkante der Glasscheibe 3 wesentlich erleichtert wird. Beim Ausführungsbeispiel
am kürzeren Schenkel 10 ist angeformt ein nasenartiger Ansatz 13, der sich in unmittelbarer
Nähe des Endes des senkrechten Schenkels 8 der Blende 7 befindet und dieses Ende geringfügig
überragt, wie Fig. 2 zeigt, sodass ein unbeabsichtigtes Verschieben des Lagerelementes
9 z. B. bei Reinigungsarbeiten im Beispiel nach oben hin, also hinter den unteren
Rand der Blende 7 verhindert wird, da dieser nasenartige Ansatz 13 sich am unteren
Ende der Blende 7 abzustützen vermag. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, bildet das Lagerelement
9 mit den Schenkeln 10 und 11 beidseitig des Scheibenrandes 4 der Glasscheibe 3 elastische
Lager, mit denen sie sich einerseits elastisch auf den Türrahmen 1 abstützt und andererseits
ein elastisches Lager für das untere Ende der den Scheibenrand 4 umgreifende Blende
7, 8 bildet, so dass z. B. beim ruckartigen Schließen der Backofentür ein harter,
ein Klappergeräusch hervorrufender Kontakt zwischen Scheibenrand 4 und Blende 7 bzw.
deren Schenkel 8 mit Sicherheit vermieden wird. Das beschriebene Lagerelement 9 bildet
also zumindest im oberen Bereich der Backofentür wirksame elastische Lager für die
betreffende Glasscheibe 3 und stellt gleichzeitig einen wirksamen Kantenschutz für
die Glasscheibe dar, gerade an den besonders bruchempfindlichen Scheibenkanten. Wie
Fig. 1 zeigt, sind an dem metallischen Türrahmen 1 Verbindungs- oder Scharnierteile
14 angeordnet, für die z. B. drehbare Verbindung mit der nicht gezeigten Ofenmuffel
des Backofens.
1. Backofentür zum Verschließen der Beschickungsöffnung des Garraumes eines Backofens
mit einer äußeren frontseitigen Glasscheibe (2) und mit wenigstens einer weiteren,
dem Garraum zugewandten Glasscheibe (3), welche Glasscheiben (2, 3) an einem im wesentlichen
metallischen Türrahmen (1) randseitig, mindestens eine der Glasscheiben (3) von Teilen
(7) des Türrahmens (1) randseitig umfassend, auf elastischen Lagerelementen gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Glasscheibe (3) im Bereich des Scheibenrandes (4) zumindest beidseitig
elastische Lagerelemente (9/10, 11) trägt.
2. Backofentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerelemente (9) an dem von einem Teil (7/8) des Türrahmens (1) umfassten Scheibenrand
(4) angeordnet sind.
3. Backofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Lagerelement (9) im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und den Scheibenrand
(4) an gegenüberliegenden Scheibenflächen und an der Scheibenstirnkante mit elastischer
Vorspannung (Winkel a) umfasst.
4. Backofentür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (9) formschlüssig verklemmend auf den Scheibenrand aufsteckbar ist.
5. Backofentür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (9) aus einem vorzugsweise hochtemperaturfesten elastischen Kunststoff
wie Silikon gebildet ist.
6. Backofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (9) zumindest eine gesamte Seite der rechteckförmigen Glasscheibe
(3) überzieht.
7. Backofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das im wesentlichen U-förmige und von einem Teil (7/8) des Türrahmens (1) umfasste
Lagerelement (9) am Ende eines freien Schenkels (10) einen nasenartigen Ansatz (13)
besitzt, der sich an einer Begrenzungskante des umfassenden Teils (8) des Türrahmens
(1) abzustützen vermag.
8. Backofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das U-förmige Lagerelement (9) ungleich lange freie Schenkel (10, 11) der U-Form
besitzt.
9. Backofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Lagerelement (9) am oberen Scheibenrand (4) vorzugsweise der
dem Garraum des Backofens unmittelbar zugewandten Glasscheibe (3) angeordnet ist und
mit dem einen Schenkel (11) oder Lagerelement-Teil sich an dem Türrahmen (1) elastisch
abstützt und mit dem gegenüberliegenden Schenkel (10) oder Lagerelement-Teil für eine
die Backofentür an die Oberseite abschließende und die genannte Glasscheibe (3) übergreifende
Blende (7/8) ein elastisches Lager darstellt.