(19)
(11) EP 1 727 242 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.2006  Patentblatt  2006/48

(21) Anmeldenummer: 06009205.3

(22) Anmeldetag:  04.05.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/52(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 27.05.2005 DE 202005008288 U

(71) Anmelder: Harting Electric GmbH & Co. KG
32339 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Dorniok, Ullrich
    28259 Bremen (DE)
  • Nass, Andreas
    31606 Warmsen (DE)
  • Schmidt, Martin
    32312 Lübbecke (DE)

   


(54) Gehäusedichtung für eine Steckverbindung


(57) Für die Abdichtung einer Steckverbindung, die aus einem Stecker (2) und einem Gegenstecker (3) gebildet ist und jeweils eine Steckerhülse (20, 30) aufweist, wird eine Gehäusedichtung vorgeschlagen, bei der ein an der Steckerhülse (30) fixierter Dichtring (10) einen axialen Dichtbereich (11) und einen radialen (12) Dichtbereich aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Gehäusedichtung für eine Steckverbindung, die aus einem Stecker und einem Gegenstecker gebildet ist und jeweils eine Steckerhülse aufweist.

[0002] Eine derartige Gehäusedichtung wird benötigt, um bei einer kurzhubigen Verrastung eines Steckers mit einem Gegenstecker eine umweltabdichtende Steckverbindung zu realisieren, ohne dass seitlich auf den Stecker wirkende Kräfte eine Undichtigkeit hervorrufen.

[0003] Bei der Abdichtung von Gehäuseteilen wird zwischen radial und axial wirkenden Dichtungen unterschieden. Abhängig von der Art der Verriegelung der Gehäuseteile wird entweder das radiale oder das axiale Wirkprinzip favorisiert.
So werden radial wirkende Dichtungen bei Bajonett- oder Push-Pull-Verriegelungen eingesetzt, während axial wirkende Dichtungen bei Gehäuseteilen verwendet werden, die mit einem Bügel oder Schraubverschluss in axialer Richtung zusammengezogen werden.
So weist eine rein axial wirkende Dichtung den Nachteil auf, das mindestens dann Undichtigkeiten auftretenden, wenn seitliche, unsymmetrisch wirkende Kräfte an einem der Gehäuseteile auftreten, so dass die Dichtungspressung auf einer Seite erhöht wird und auf der anderen Seite ein Spalt entsteht.

[0004] Aus der DE 201 06 752 U1 ist eine Radialdichtung für elektrische Steckverbindungen mit einem Dichtspalt mit großen Toleranzen bekannt, die im Inneren der Dichtung einen Hohlraum aufweist.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gehäusedichtung für eine elektrische Steckverbindung zu schaffen, die auch bei seitlicher Krafteinwirkung eine wirksame Dichtfunktion gegen Umwelteinflüsse beibehält.

[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein an der Steckerhülse fixierter Dichtring einen axialen Dichtbereich und einen radialen Dichtbereich aufweist.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 8 angegeben.

[0008] Bei der hier gezeigten Steckverbindung, die einer verrastenden Verriegelung zuzurechnen ist, sind relativ kurze Hubbewegungen vorgesehen, die keine übermäßigen axialen Kräfte auf eine Gehäusedichtung ausüben kann.
Für die erfindungsgemäße Erfindung ist ein aus flexiblem Material geformter Dichtring vorgesehen, der mit entsprechend vorteilhaften Formgebungen in den abdichtenden Bereichen zwischen den Steckerhülsen von einem Stecker und einem Gegenstecker eine relativ kraftfreie und trotzdem abdichtende Wirkung erzielt, wobei vorteilhafterweise die Ausbildung eines axialen und eines radialen Dichtbereiches in einem Dichtring vorgesehen ist.
Dazu sind mehrere Varianten von Dichtringen vorgesehen, die entweder durch ein Nut-Feder-System auf einer der Steckerhülsen aufgezogen sind oder die mit der Steckerhülse verklebt sind.
Das Prinzip ist für die radiale Dichtung stets ähnlich, in dem der radiale Anteil des Dichtungsringes etwas breiter gewählt ist, als der Abstand der beiden Hülsen im unmittelbaren Abdichtbereich.
Bei der axialen Abdichtung werden die beiden Steckerhülsen faktisch auf "Null"-Abstand zur Dichtung aneinander geschoben und durch die Verrastung der Stecker wird eine Verdichtung des axialen Dichtungsbereiches erreicht.
Eine erste Variante ist mit einer Nut versehen, mittels derer sie auf einem umlaufenden Bund an einer der Steckerhülsen aufgezogen und fixiert ist.

[0009] Dabei ist eine nach Außen weisende Rundung oder Wulst vorgesehen, der bei der Steckermontage von der zweiten Steckerhülse verdichtet wird.
Eine zweite Variante zeigt eine Schräge an der äußeren Hülse, mittels derer der zwischen den beiden Hülsen angeordnete Dichtring verdichtet wird.
Eine dritte Variante zeigt in radialer wie in axialer Richtung am Grundkörper des Dichtringes umlaufende Dichtlippen auf, die spätestens mit Abschluss der Verrastung ebenfalls verdichtet werden.
Eine vierte Variante zeigt ein L-förmig gewinkeltes Profil auf, bei dem eine Seite etwas wulstiger ausgeführt ist, während die axiale Abdichtung durch eine umlaufende Dichtlippe erfolgt.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Steckverbindung eines Steckers mit einem Gegenstecker,

Fig. 2 eine erste Variante eines Dichtringes mit einer Rundung,

Fig. 3 eine zweite Variante eines Dichtringes mit einer Schräge,

Fig. 4 eine dritte Variante eines Dichtringes mit integrierten Dichtlippen, und

Fig. 5 eine vierte Variante mit einem L-förmigen Dichtring.



[0011] Für die folgende Figurenbeschreibung ist anzumerken, dass alle Varianten der Dichtringe 10 sowie der Steckerhülsen 20, 30 zum einfacheren Verständnis mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, wobei spezielle Funktionen jedoch unterschiedliche Bezugszeichen aufweisen.

[0012] In der Fig. 1 ist zur Übersicht eine Steckverbindung 1 von zwei Steckverbindergehäusen dargestellt, wobei ein zu steckender Stecker 2 mit einem hier gezeigten, anzuflanschenden Gegenstecker 3 zusammengefügt ist.
Die Fixierung der beiden erfolgt mittels zweier Rastarme 5 am Stecker 2, die an Rasthaken 6 des Gegensteckers 3 verrasten.

[0013] In der Fig. 2 ist in einer vergrößerten Schnittdarstellung eine erste Variante von einem Dichtring 10 gezeigt, mittels der eine die Umwelt abdichtende Verbindung der beiden Steckergehäuse 2, 3 mit den Steckerhülsen 20, 30 erzielbar ist.
Dazu sind zwei Figuren 2a und 2b vorgesehen, in denen der Steckvorgang bei gleichzeitiger Abdichtung verdeutlicht wird.
In der Fig. 2a ist in der noch nicht gesteckten Position die Steckerhülse 20 oberhalb der Steckerhülse 30 gezeigt.
Die Steckerhülse 20 weist einen Kragen 21 auf an dessen Ende eine Schräge 23 vorgesehen ist, wobei der Kragen ab einem innenliegenden Anschlag 22 aus der Hülse herausgeformt ist.
Die Steckerhülse 30 des Gegensteckers 3 weist ebenfalls einen Kragen 31 auf, der ab einem Anschlag 32 aus der Wandung herausgeformt ist. Darüber hinaus ist ein nach außen weisender, umlaufender Bund 35 vorgesehen, an dem der Dichtring 10 mit einer darin eingeformten Nut 14 fixiert ist.
Dabei ist vorgesehen, den Dichtring mit einer Schmalseite gegen den Anschlag 32 anstoßen zu lassen, womit die Abdichtung des axialen Bereiches erfüllt ist.
Der Dichtring ist mit einer radial nach außen weisende Verrundung 16 versehen, die einen größeren Durchmesser aufweist, als die sonst parallel zur Steckerhülsenwandung verlaufende Außenwand des Dichtringes.
Bei der Montage der beiden Steckerhülsen, trifft die Schräge 23 der Steckerhülse 20 zunächst auf die Verrundung 16 des Dichtringes 10, und verdichtet das elastische Material bis die Hülse 20 mit dem Anschlag 22 an das freie Ende 18 des Dichtringes anschlägt.
Da abschließend beide Stecker miteinander verrastet werden, wird der Anschlag 22 der Hülse 20 nochmals gegen das freie Ende 18 des Dichtringes gedrückt, so dass damit die Abdichtung des axialen Bereiches abgeschlossen ist, während der radiale Anteil der Abdichtung von der Rundung 16 gegen den Kragen 21, bzw. gegen den Kragen 31 der inneren Steckerhülse 30 vollzogen-ist.
Ein weiterer Anschlagpunkt zur Abdichtung ist mit der Nut 14 des Dichtringes 10 gegen den Bund 35 der Steckerhülse 30 gegeben.
(Siehe auch Fig. 2b)

[0014] In den Fig. 3a und 3b sind ebenfalls zwei Darstellungen vorgesehen, mittels derer der Steckvorgang verdeutlicht wird.
Dabei ist eine zweite Variante eines Dichtringes 10 gezeigt, der um den Kragen 31 der Steckerhülse 30 herumgelegt ist und mit einem konisch geformten Ende 13 in einem umlaufenden Spalt 37 eingefügt und verklebt ist. Oberhalb des konischen Endes liegt der Dichtring mit dem axialen Dichtbereich 11 - einem vorspringen nahezu quadratischen Dichtringteil - auf dem außenliegenden Anschlag 34 der Hülse 30 auf.
Der Kragen 21 der Hülse 20 weist eine Schräge 23 auf, die bei der Montage auf eine Schräge17 des Dichtringes 10 trifft. Beim weiteren Aufschieben wird die außenliegende Wand des Dichtringes von der vorbeigleitenden Wand des Kragens 21 zunehmend verdichtet, bis der Anschlag 24 auf dem axialen Dichtbereich 11 aufliegt, wie in der Fig. 3b gezeigt.
Beim weiteren Verrastungsvorgang, wie bereits in Fig. 2 beschrieben, trifft die, aufgrund der Schräge 23 relativ schmale Anschlagseite 24 der Steckerhülse 20 auf den axialen Anteil 11 des Dichtringes, während die Verdichtung des Dichtringes durch den Kragen 21 und 31 die radiale Abdichtung bewirken.

[0015] In den Fig. 4a und 4b ist eine dritte Variante eines prinzipiell "flachen" Dichtringes 10 mit einem angeformten axialen Dichtbereich 11 gezeigt, der auf dem Anschlag 34 aufliegt.
Der Dichtring 10 ist um den Kragen 31 der Steckerhülse 30 herumgelegt und mit seinem konisch geformten Ende 13 in einem umlaufenden Spalt 37 eingefügt und verklebt.
An dem radialen Dichtbereich 12 sind hier insgesamt drei Dichtlippen angeformt, von denen zwei Dichtlippen 15 radial nach Außen wirken und eine Dichtlippe 15' axial in Steckrichtung wirkend, auf der dem konischen Ende 13 entgegengesetzten Schmalseite angeformt ist.
Bei der Montage werden zunächst die beiden radial wirkenden Dichtlippen 15 des Dichtringes 10 gegen die Innenseite des Kragens 21 der Steckerhülse 20 gedrückt, bis auch die axial wirkende Dichtlippe 15' von dem Anschlag 22 beaufschlagt wird. Damit ist eine axial und eine radial wirkende Abdichtung zwischen den beiden Steckerhülsen erfüllt.

[0016] In den Fig. 5a und 5b ist eine vierte Variante dargestellt, bei der ein L-förmig ausgeführter Dichtring 10 auf der Steckerhülse 30 aufgesteckt und verklebt ist.
Dabei ist auf dem Schenkel für den axialen Dichtbereich 11 eine in Steckrichtung wirkende, umlaufende Dichtlippe 15' an dem Dichtring vorgesehen. Diese Dichtlippe ist pyramidenförmig ausgebildet, um bei möglichst geringem Kraftaufwand trotzdem eine sichere Abdichtung zu gewährleisten.
Der seitlich nach Außen weisende Schenkel für den radialen Dichtanteil 12 ist mit einer Rundung 16 versehen, die bei der Montage von dem Kragen 21 der Steckerhülse 20 auf der Steckerhülse 30 verdichtet wird. Damit ist wieder der radiale Dichtanteil gegeben, während der axiale Dichtanteil mit dem Anschlag 22 auf die Dichtlippe 15' erfüllt ist.


Ansprüche

1. Gehäusedichtung für eine Steckverbindung, die aus einem Stecker (2) und einem Gegenstecker (3) gebildet ist und jeweils eine Steckerhülse (20, 30) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass ein an der Steckerhülse (30) fixierter Dichtring (10) einen axialen Dichtbereich (11) und einen radialen (12) Dichtbereich aufweist.
 
2. Gehäusedichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtring (10) mittels einer Nut (14) an einem Bund (35) in der Steckerhülse (30) fixiert ist.
 
3. Gehäusedichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Dichtring (10) ein konisches Ende (13) angeformt ist.
 
4. Gehäusedichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtring (10) mindestens eine umlaufende, radial ausgebildete Dichtlippe (15) aufweist.
 
5. Gehäusedichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtring (10) eine umlaufende, axial ausgebildete Dichtlippe (15') aufweist.
 
6. Gehäusedichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass er Dichtring (10) in einer Spalte (37) an der Steckerhülse (30) verklebt ist.
 
7. Gehäusedichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtring (10) eine nach außen weisende Rundung (16) aufweist.
 
8. Gehäusedichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtring (10) eine Schräge (17) aufweist.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente