[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder, insbesondere einen elektrischen und/oder
optischen Steckverbinder, mit einem ersten Steckteil und einem mit dem ersten Steckteil
zusammensteckbaren zweiten Steckteil.
[0002] Es ist bekannt, einen derartigen Steckverbinder mit einem Go/No Go-Mechanismus zu
versehen, der mindestens eine Feder umfasst, die beim Zusammenstecken der Steckteile
gespannt wird und eine dauerhafte Verbindung der Steckteile verhindert, solange die
Steckteile nicht eine Relativlage erreicht haben, in welcher der Steckverbinder vollständig
zusammengesteckt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder mit einem vereinfachten
Go/No Go-Mechanismus zu schaffen, welcher nicht nur beim Zusammenstecken, sondern
auch beim Trennen der Steckteile die Einnahme einer undefinierten Relativlage der
Steckteile verhindert und darüber hinaus eine zuverlässige Funktion des Steckverbinders
dauerhaft sicherstellt.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Steckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
[0005] Der erfindungsgemäße Steckverbinder umfasst ein erstes Steckteil, ein mit dem ersten
Steckteil zusammensteckbares zweites Steckteil und einen im wesentlichen parallel
zur Steckrichtung zwischen einer ersten und einer zweiten Endlage verschiebbar an
dem ersten Steckteil gelagerten und zur Verschiebung mit dem zweiten Steckteil in
Eingriff bringbaren Verriegelungsschlitten, welcher mit einem Verriegelungsarm des
ersten Steckteils derart zusammenwirkt, dass der Verriegelungsarm eine im Wesentlichen
entspannte Ruhestellung einnimmt, wenn sich der Verriegelungsschlitten in der ersten
oder zweiten Endlage befindet, und durch eine Verschiebung des Verriegelungsschlittens
in eine angespannte Stellung bringbar ist, in welcher der Verriegelungsarm eine der
Verschiebung des Verriegelungsschlittens entgegenwirkende Kraft auf den Verriegelungsschlitten
ausübt.
[0006] Der Verriegelungsschlitten wird sowohl beim vollständigen Zusammenfügen, als auch
beim Trennen der Steckteile von der einen Endlage in die andere verschoben. Als erste
Endlage wird dabei diejenige Lage bezeich-net, in der sich der Verriegelungsschlitten
bei getrennten Steckteilen befindet, wohingegen die zweite Endlage diejenige Lage
definiert, welche der Verriegelungsschlitten bei vollständig zusammengesteckten Steckteilen
einnimmt.
[0007] Durch die Verschiebung des Verriegelungsschlittens wird der Verriegelungsarm angespannt.
In diesem angespannten Zustand übt der Verriegelungsarm eine der Verschiebung des
Verriegelungsschlittens entgegenwirkende Kraft auf den Verriegelungsschlitten aus.
Bei dem Verriegelungsarm handelt es sich in gewisser Weise also um ein Federelement.
[0008] Da der Verriegelungsarm eine im Wesentlichen entspannte Ruhestellung immer dann einnimmt,
wenn sich der Verriegelungsschlitten in einer seiner Endlagen befindet, und es sich
bei dem getrennten bzw. vollständig zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders
um die in der Praxis am häufigsten auftretenden Zustände handelt, befindet sich der
Verriegelungsarm überwiegend in einem entspannten Zustand. Dadurch ist eine Federeigenschaft
des Verriegelungsarms und somit eine zuverlässige Go/No Go-Funktion, d.h. letztlich
also eine zuverlässige Funktion des Steckverbinders insgesamt dauerhaft sichergestellt.
[0009] Solange die Steckteile nicht vollständig zusammengefügt sind, wird das zweite Steckteil,
sofern es nicht mit einer ausreichend großen Steckkraft beaufschlagt wird, durch den
Verriegelungsarm zumindest teilweise wieder aus dem ersten Steckteil herausgeschoben.
Umgekehrt wird das zweite Steckteil wieder in das erste Steckteil hinein gezogen,
solange die Steckteile nicht wirksam getrennt sind. Die Steckteile befinden sich also
stets in einer definierten Relativlage zueinander. So ist unmittelbar erkennbar, ob
der Steckverbinder korrekt zusammengesteckt bzw. wirksam getrennt ist oder nicht.
[0010] Unter dem vollständig zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders wird hier eine
Relativlage der Steckteile verstanden, in welcher, z.B. elektrische und/oder optische,
Anschlusselemente des ersten Steckteils und entsprechende Anschlusselemente des zweiten
Steckteils korrekt miteinander verbunden sind. Dagegen besagt der Ausdruck "wirksame
Trennung der Steckteile" hier lediglich, dass keine Verbindung zwischen den Anschlusselementen
der beiden Steckteile mehr besteht. Der Zustand der wirksam getrennten Steckteile
schließt somit eine Relativlage der Steckteile ein, in welcher das zweite Steckteil
zumindest abschnittsweise noch in dem ersten Steckteil steckt.
[0011] Aus der Tatsache, dass das zweite Steckteil nicht direkt, sondern über den Verriegelungsschlitten
lediglich indirekt mit dem Verriegelungsarm zusammenwirkt, ergibt sich eine gewisse
Freiheit bei der Gestaltung der Steckteile. Insbesondere ist das Zusammenwirken von
Verriegelungsschlitten und Verriegelungsarm, d.h. die Go/No Go-Funktion des Steckverbinders,
im Wesentlichen unabhängig von der Geometrie des ersten und zweiten Steckteils. Das
erfindungsgemäße Zusammenspiel von Verriegelungsschlitten und Verriegelungsarm kann
daher auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Steckverbindertypen übertragen und somit
besonders vielseitig verwendet werden.
[0012] Bei dem Verriegelungsarm handelt es sich um einen Teil des ersten Steckteils. Beispielsweise
kann der Verriegelungsarm einstückig mit einem Gehäuse des ersten Steckteils ausgebildet
sein. Der Go/No Go-Mechanismus kommt erfindungsgemäß also ohne zusätzliche separate
Federelemente, wie beispielsweise Blatt- oder Spiralfedern, aus. Ferner erfüllt der
Verriegelungsarm eine Doppelfunktion, indem er nicht nur Teil des Go/No Go-Mechanismus
ist, sondern auch für eine Verriegelung der Steckteile im vollständig zusammengefügten
Zustand des Steckverbinders sorgt. Dadurch ist der Aufbau des erfindungsgemäßen Steckverbinders
erheblich vereinfacht und dessen Herstellung mit einem geringeren wirtschaftlichen
Aufwand möglich.
[0013] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Steuermechanismus vorgesehen, um
den Verriegelungsarm kontrolliert aus der Ruhestellung in die angespannte Stellung
und umgekehrt zu bringen. Der Verriegelungsarm kann also nicht unkontrolliert aus
seiner Ruhestellung in die angespannte Stellung bzw. aus der angespannten Stellung
in die Ruhestellung umspringen. Vielmehr erfolgt sowohl der Anspannungsvorgang als
auch der Entspannungsvorgang in einer genau vorgegebenen Weise. Dies trägt dazu bei,
die Funktion des Steckverbinders dauerhaft sicherzustellen.
[0015] Vorteilhafterweise umfasst der Steuermechanismus zwei Schrägflächen des Verriegelungsschlittens.
Dabei kann die eine Schrägfläche in Steckrichtung gesehen ansteigen und die andere
Schrägfläche in Steckrichtung gesehen abfallen. Die Schrägflächen ermöglichen eine
besonders kontrollierte Anspannung bzw. Entspannung des Verriegelungsarms, indem der
Verriegelungsarm bei einer Verschiebung des Verriegelungsschlittens zunächst auf die
eine Schrägfläche aufläuft und sich anschließend entlang der anderen Schrägfläche
wieder in seine Ruhestellung zurückbewegt. Darüber hinaus sorgen die Schrägflächen
dafür, dass die durch den angespannten Verriegelungsarm auf den Verriegelungsschlitten
ausgeübte Kraft eine Kraftkomponente aufweist, die der jeweiligen Verschiebung des
Verriegelungsschlittens beim Zusammenstecken bzw. Trennen der Steckteile entgegenwirkt.
[0016] Bevorzugt umfasst der Steuermechanismus einen mit dem Verriegelungsschlitten zusammenwirkenden
und insbesondere mit Schrägflächen des Verriegelungsschlittens in Eingriff bringbaren
Rastvorsprung des Verriegelungsarms. Der Rastvorsprung dient zum einen dazu, auf die
Schrägflächen des Verriegelungsarms aufzulaufen. Zum anderen ermöglicht er eine Sicherung
des Verriegelungsschlittens in dessen jeweiliger Endlage. Eine Fixierung des Verriegelungsschlittens
in dessen erster Endlage, d.h. bei getrennten Steckteilen, erleichtert das Ineingriffbringen
des zweiten Steckteils mit dem Verriegelungsschlitten, wohingegen die Sicherung des
Verriegelungsschlittens in dessen zweiten Endlage eine Verriegelung des vollständig
zusammengesteckten Steckverbinders bewirkt.
[0017] Um eine Verrastung des Verriegelungsschlittens mit dem Rastvorsprung des Verriegelungsarms
zu verbessern, kann wenigstens eine und insbesondere die in Steckrichtung gesehen
ansteigende Schrägfläche in eine Rastfläche übergehen, die im Wesentlichen senkrecht
zur Steckrichtung orientiert ist.
[0018] Bevorzugt ist der Verriegelungsarm durch einen sich im Wesentlichen in Steckrichtung
erstreckenden und durch den Schlitten in einer zur Steck-richtung senkrechten Richtung
auslenkbaren Gehäuseabschnitt des ersten Steckteils gebildet. Durch eine entsprechende
Dimensionierung des Verriegelungsarms, d.h. durch eine geeignete Wahl der Länge und
des Querschnitts des auslenkbaren Gehäuseabschnitts, lässt sich eine für die Go/No
Go-Funktion benötigte Federeigenschaft des Verriegelungsarms einstellen. Durch die
einstückige Ausbildung des Verriegelungsarms mit dem Gehäuse des ersten Steckteils
ist die Anzahl der Bauteile des Steckverbinders reduziert und der Aufbau des Steckverbinders
vereinfacht.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Kupplungsmechanismus zum Verbinden des
zweiten Steckteils mit dem Verriegelungsschlitten vorgesehen. Der Kupplungsmechanismus
sorgt für eine sichere Verbindung zwischen dem zweiten Steckteil und dem Verriegelungsschlitten,
wodurch eine Verriegelung der beiden Steckteile im zusammengefügten Zustand des Steckverbinders
über den Verriegelungsschlitten und den Verriegelungsarm möglich ist. Eine zusätzliche
Verriegelung zur Sicherung des zusammengesteckten Steckverbinders ist somit überflüssig.
[0020] Der Kupplungsmechanismus kann einen Kupplungsvorsprung des zweiten Steckteils und
eine Aussparung des Verriegelungselements zur, insbesondere formschlüssigen, Aufnahme
des Kupplungsvorsprungs umfassen. Durch den in die Aussparung eingreifenden Kupplungsvorsprung
ist das zweite Steckteil auf besonders einfache Weise wirksam an dem Verriegelungsschlitten
gesichert.
[0021] Vorteilhafterweise sind Mittel vorgesehen, um den Schlitten bei seiner Verschiebung
um eine zur Steckrichtung senkrechte Achse zu verdrehen. Dies erleichtert das Einführen
des Kupplungsvorsprungs des zweiten Steckteils in die Aussparung des Verriegelungsschlittens
beim Zusammenstecken der Steckteile sowie die Entkopplung des zweiten Steckteils von
dem Verriegelungsschlitten beim Trennen der Steckteile. Aufgrund der Verdrehbarkeit
des Verriegelungsschlittens braucht der Kupplungsvorsprung zum Ineingriffbringen mit
der Aussparung des Verriegelungsschlittens nicht parallel versetzt zu werden. Vielmehr
dreht sich der Verriegelungsschlitten beim Zusammenfügen der Steckteile nach Art eines
Zahnradgetriebes auf den Kupplungsvorsprung drauf.
[0022] Bevorzugt ist der Verriegelungsschlitten in, insbesondere auf gegenüberliegenden
Seiten des Verriegelungsarms angeordneten, Führungen geführt, die abschnittsweise
derart gekrümmt sind, dass der Verriegelungsschlitten bei seiner Verschiebung eine
Drehung um eine zur Steckrichtung senkrechte Achse vollzieht. Die Anordnung des Verriegelungsschlittens
in abschnittsweise gekrümmten Führungen ermöglicht auf besonders einfache Weise eine
definierte Verdrehung des Verriegelungsschlittens. Dadurch ist das Koppeln bzw. Entkoppeln
von zweitem Steckteil und Verriegelungsschlitten noch weiter vereinfacht.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten und zweiten Steckteils eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders;
- Fig. 2
- eine Explosionsansicht des ersten Steckteils von Fig. 1;
- Fig. 3
- (A) eine perspektivische Ansicht eines Verriegelungsschlittens des ersten Steckteils
von Fig. 2 und (B) eine Querschnittsansicht des Verriegelungsschlittens;
- Fig. 4 bis 8
- Querschnittsansichten eines Go/No Go-Mechanismus des Steckverbinders von Fig. 1, während
sich die Steckteile beim Zusammenstecken des Steckverbinders aufeinander zu bewegen.
[0024] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Steckverbinder 10 dargestellt, welcher als ein
elektrischer Steckverbinder ausgebildet ist. Der Steckverbinder 10 umfasst ein erstes
Steckteil 12 und ein zweites Steckteil 14, die in einer Steckrichtung 16 zusammensteckbar
bzw. in der entgegengesetzten Richtung auseinanderziehbar sind. Fig. 1 zeigt den Steckverbinder
10 in einem getrennten Zustand, d.h. mit voneinander gelösten Steckteilen 12, 14.
[0025] Jedes Steckteil 12, 14 weist ein Gehäuse 18, 20 auf, in dem jeweils mehrere elektrische
Anschlusselemente 22 untergebracht sind. Die Anschlusselemente 22 des einen Steckteils
12 sind komplementär zu den Anschlusselementen 22 des anderen Steckteils 14 ausgebildet.
Ferner sind die elektrischen Anschlusselemente 22 jedes Steckteils 12, 14 mit aus
dem Gehäuse 18, 20 des jeweiligen Steckteils 12, 14 herausführenden elektrischen Leitungen
24 verbunden.
[0026] Wie Fig. 2 zeigt, umfasst das erste Steckteil 12 außerdem mehrere Einsätze 26 und
Dichtungen 28, die für eine korrekte Positionierung der elektrischen Anschlusselemente
22 innerhalb des ersten Steckteils 12 sorgen und diese vor äußeren Einflüssen schützen.
[0027] Im vollständig zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders 10 sind die elektrischen
Anschlusselemente 22 der beiden Steckteile 12, 14 korrekt miteinander verbunden, wohingegen
ein wirksam getrennter Zustand des Steckverbinders 10 einen Zustand bezeichnet, in
welchem die Anschlusselemente 22 elektrisch voneinander getrennt sind. Dies schließt
sowohl die in Fig. 1 gezeigte Situation, in welcher die Steckteile 12, 14 voneinander
losgelöst sind, als auch eine Situation ein, in welcher das zweite Steckteil 14 zumindest
teilweise noch in dem ersten Steckteil 12 steckt.
[0028] Das erste Steckteil 12 umfasst ferner einen Verriegelungsarm 30, der durch einen
Abschnitt des Steckerteilgehäuses 18 gebildet ist, d.h. also einstückig mit dem Gehäuse
18 ausgebildet ist. Der Verriegelungsarm 30 ist an einer Oberseite 32 des Gehäuses
18 vorgesehen und erstreckt sich in seiner Ruhestellung im Wesentlichen in Steckrichtung
16, wobei ein freies Ende 34 des Verriegelungsarms 30 in Richtung des zweiten Steckteils
14 weist. Die Länge und der Querschnitt des Verriegelungsarms 30 sind so gewählt,
dass dieser eine gewisse Federeigenschaft aufweist. An seiner Unterseite weist der
Verriegelungsarm 30 einen sich in Steckrichtung 16 erstreckenden Führungskanal 36
auf, in welchem ein nachfolgend näher erläuterter Rastvorsprung 38 angeordnet ist
(Fig. 4 bis 8).
[0029] Wie Fig. 2 zeigt, sind auf gegenüberliegenden Seiten des Verriegelungsarms 30 aus
Seitenwänden 40 des Gehäuses 18 des ersten Steckteils 12 hervorgehende Wandabschnitte
42 angeordnet, an deren Innenseiten kulissenartige Führungen 44 vorgesehen sind. Die
Führungen 44 erstrecken sich im Wesentlichen in Steckrichtung 16, wobei jede Führung
44 im Bereich ihres vorderen, d.h. zum zweiten Steckteil 14 weisenden, Endes von der
Gehäuseoberseite 32 weg, in der Figur also nach oben, gekrümmt ist.
[0030] Zwischen den Wandabschnitten 42 erstreckt sich ein Verriegelungsschlitten 46, der
in den Führungen 44 verschiebbar gelagert ist. Eine Verschiebung des Verriegelungsschlittens
46 entlang der Führungen 44 bewirkt eine Bewegung des Verriegelungsschlittens 46 im
Wesentlichen in Steckrichtung 16, wobei im vorderen Bereich der Führungen 44 durch
deren Krümmung zusätzlich eine Verdrehung des Verriegelungsschlittens 46 um eine zur
Steckrichtung 16 senkrechte Achse hinzukommt. Befindet sich der Verriegelungsschlitten
46 im vorderen, gekrümmten Endbereich der Führungen 44, so definiert dies eine erste
Endlage des Verriegelungsschlittens 46, wohingegen der Verriegelungsschlitten 46 eine
zweite Endlage einnimmt, wenn er sich im entgegengesetzten, hinteren Endbereich der
Führungen 44 befindet.
[0031] Im Bereich des vorderen Endes jeder Führung 44 ist eine Sicherungsnase 47 (Fig. 4)
vorgesehen, die verhindert, dass der Verriegelungsschlitten 46 bei gelösten Steckteilen
12, 14 aus den Führungen 44 herausrutschen kann.
[0032] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, weist der Verriegelungsschlitten 46 einen Querträger
48 auf, an dessen seitlichen Enden sich rechtwinklig zum Querträger 48 erstreckende
Lagerabschnitte 50 vorgesehen sind, die zur Lagerung des Verriegelungsschlittens 46
in den Führungen 44 dienen.
[0033] An einer Oberseite des Querträgers 48 ist eine Erhebung 52 vorgesehen, die zwei Schrägflächen
54 aufweist. Die Breite der Erhebung 52 und somit der Schrägflächen 54 ist an die
Breite des Führungskanals 36 des Verriegelungsarms 30 angepasst. Die Schrägflächen
54 sind so orientiert, dass eine vordere Schrägfläche 54' in Steckrichtung 16 gesehen
ansteigt und eine hintere Schrägfläche 54" in Steckrichtung gesehen abfällt. In einem
quer zur Steckrichtung 16 orientierten Scheitelbereich 56 laufen die Schrägflächen
54 zusammen.
[0034] Unter der Erhebung 52 ist eine Aussparung 58 an einer Unterseite des Querträgers
48 vorgesehen. Die Aussparung 58 dient zur formschlüssigen Aufnahme eines Kupplungsvorsprungs
60, welcher an einer Oberseite des Gehäuses 20 des zweiten Steckteils 14 vorgesehen
ist.
[0035] Der Verriegelungsarm 30, der Verriegelungsschlitten 46 und der Rastvorsprung 60 bilden
einen Go/No Go-Mechanismus, dessen Funktionsweise nachfolgend anhand der Figuren 4
bis 8 beschrieben wird.
[0036] Fig. 4 zeigt eine Situation zu Beginn des Zusammenfügens des Steckverbinders 10.
Der Verriegelungsarm 30 befindet sich in seiner Ruhestellung, in welcher er im wesentlichen
parallel zu der Steckrichtung 16 ausgerichtet ist. Der Verriegelungsschlitten 46 befindet
sich in seiner ersten Endlage, d.h. im vorderen, gekrümmten Endbereich der Führungen
44 und ist dadurch verdreht. Die Erhebung 52 des Verriegelungsschlittens 46 greift
in den Führungskanal 36 des Verriegelungsarms 30 ein.
[0037] Aufgrund der Verdrehung des Verriegelungsschlittens 46 ist die Vorderseite des Querträgers
48 relativ zu dessen Rückseite leicht angehoben. Dadurch kann sich der Kupplungsvorsprung
60 beim Einführen des zweiten Steckteils 14 in das erste Steckteil 12 unter der Vorderseite
des Verriegelungsschlittens 46 hindurchbewegen. Das zweite Steckteil 14 ist in der
gezeigten Situation bereits so weit in das erste Steckteil 12 hineingesteckt, dass
der Kupplungsvorsprung 60 des zweiten Steckteils 14 teilweise in die Aussparung 58
des Verriegelungsschlittens 46 eingreift.
[0038] Der Verriegelungsschlitten 46 stößt mit seiner Rückseite an den im Führungskanal
36 angeordneten Rastvorsprung 38 des Verriegelungsarms 30 an. Solange die auf das
zweite Steckteil 14 ausgeübte Steckkraft nicht ausreichend stark ist, wird der Verriegelungsschlitten
46 durch den Rastvorsprung 38 an einer Verschiebung entlang der Führungen 44 gehindert.
Wird die Steckkraft ausgehend von dieser Situation jedoch erhöht, so läuft der Rastvorsprung
38 auf die hintere Schrägfläche 54" auf. Dadurch wird der Verriegelungsarm 30 entgegen
einer Rückstellkraft ausgelenkt, d.h. von der Gehäuseoberseite 32 weg, in der Figur
also nach oben, umgebogen.
[0039] Fig. 5 zeigt eine Situation, in welcher der Rastvorsprung 38 kurz vor dem Scheitelbereich
56 der Erhebung 52 steht. Der Verriegelungsschlitten 46 ist soweit entlang der Führungen
44 verschoben, dass er den gekrümmten Bereich der Führungen 44 verlassen hat. Die
Verdrehung des Verriegelungsschlittens 46 ist dadurch vollständig aufgehoben, so dass
der Rastvorsprung 60 des zweiten Steckteils 14 formschlüssig in die Aussparung 58
des Verriegelungsschlittens 46 eingreift.
[0040] Der Verriegelungsarm 30 ist in der gezeigten Situation annähernd maximal ausgelenkt.
Aufgrund der hinteren Schrägfläche 54" weist die durch den Verriegelungsarm 30 auf
den Verriegelungsschlitten 46 ausgeübte Rückstellkraft eine Kraftkomponente auf, die
der Steckkraft entgegengerichtet ist. Würde die Steckkraft nachlassen und kleiner
als die Rückstellkraft werden, beispielsweise weil ein Bediener des Steckverbinders
10 das zweite Steckteil 14 loslässt, so hätte dies zur Folge, dass der Verriegelungsarm
30 wieder in seine Ruhestellung zurückkehren könnte, wodurch der Verriegelungsschlitten
46 nach vorne und das zweite Steckteil 14 zumindest soweit aus dem ersten Steckteil
12 herausgeschoben würde, dass die Anschlusselemente 22 wirksam getrennt sind.
[0041] Erst in dem Augenblick, in dem der Rastvorsprung 38 den Scheitelbereich 56 der Erhebung
52 überschritten hat, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, wird eine unbeabsichtigte
Trennung der Steckteile 12, 14 verhindert. Statt dessen wirkt der Rastvorsprung 38
nun mit der vorderen Schrägfläche 54' der Erhebung 52 zusammen, so dass der Verriegelungsschlitten
46 bei einem Loslassen des zweiten Steckteils 14 durch den Verriegelungsarm 30 in
Steckrichtung 16 gedrückt und das zweite Steckteil 14 vollständig in das erste Steckteil
12 hineingezogen würde.
[0042] Fig. 7 zeigt eine Situation, in welcher die Auslenkung des Verriegelungsarms 30 bereits
wieder abgenommen hat. Der Rastvorsprung 38 hat sich dabei entlang der vorderen Schrägfläche
54' nach unten, d.h. in Richtung der Oberseite 32 des zweiten Steckteils 14 bewegt.
[0043] Fig. 8 zeigt den Go/No Go-Mechanismus bei vollständig zusammengefügtem Steckverbinder
10. Der Verriegelungsarm 30 ist nicht mehr ausgelenkt, sondern er befindet sich wieder
in seiner Ruhestellung. Der Verriegelungsschlitten 46 nimmt seine zweite Endlage ein.
Der Rastvorsprung 38 des Verriegelungsarms 30 stößt von vorne an den Querträger 48
an, wodurch der Verriegelungsschlitten 46 blockiert und eine Trennung der Steckteile
12, 14 verhindert wird.
[0044] Um die Blockierwirkung zu verbessern, weist der Verriegelungsschlitten 46 an der
Vorderseite des Querträgers eine Rastfläche 62 auf, die bei nicht verdrehtem Verriegelungsschlitten
46, d.h. in dessen zweiter Endlage, im Wesentlichen senkrecht zur Steckrichtung 16
orientiert ist. Entsprechend weist der Rastvorsprung 38 an seiner Rückseite eine Rastfläche
64 auf, die bei in Ruhestellung befindlichem Verriegelungsarm 30 im Wesentlichen senkrecht
zur Steckrichtung 16 orientiert ist. Damit die Rastfläche 62 des Verriegelungsschlittens
46 und die Rastfläche 64 des Rastvorsprungs 38 über einen möglichst großen Bereich
zusammenwirken, weist der Rastvorsprung 38 an seiner Rückseite eine größere Höhe als
an seiner Vorderseite auf.
[0045] Um die Steckteile 12, 14 zu trennen, muss - ausgehend von der in Fig. 8 gezeigten
Situation - der Verriegelungsarm 30, beispielsweise manuell, lediglich soweit angehoben
werden, dass die Rastflächen 62, 64 außer Eingriff gebracht werden.
[0046] Unter Aufbringung einer entsprechenden Zugkraft auf das zweite Steckteil 14 lässt
sich dieses dann wieder aus dem ersten Steckteil 12 herausziehen, wobei der Rastvorsprung
38 unter entsprechender Auslenkung des Verriegelungsarms 30 zunächst auf die vordere
Schrägfläche 54' aufläuft, um sich nach Überwindung des Scheitelbereichs 56 an der
hinteren Schrägfläche 54" wieder hinab zu bewegen, bis der Verriegelungsarm 30 wieder
in seine Ruhestellung zurückkehrt ist.
[0047] Solange der Rastvorsprung 38 mit der vorderen Schrägfläche 54' zusammenwirkt, übt
der Verriegelungsarm 30 eine Rückstellkraft auf den Verriegelungsschlitten 46 aus,
die eine der auf das zweite Steckteil 14 wirkenden Zugkraft entgegengerichtete Kraftkomponente
aufweist, so dass der Verriegelungsschlitten 46 bei einem Loslassen des zweiten Steckteils
14 wieder in dessen zweite Endlage geschoben und das zweite Steckteil 14 wieder in
das erste Steckteil 12 hineingezogen würde, um die Anschlusselemente 22 korrekt miteinander
zu verbinden.
[0048] Erst wenn der Rastvorsprung 38 den Scheitelbereich 56 überwunden hat und der Rastvorsprung
38 mit der hinteren Schrägfläche 54" zusammenwirkt, würde das zweite Steckteil 14
nicht mehr in das erste Steckteil 12 hineingezogen, sondern zumindest soweit aus dem
ersten Steckteil 12 herausgedrückt, dass eine Trennung der Anschlusselemente 22 sichergestellt
ist.
[0049] Auf diese Weise kann der Steckverbinder 10 nur solche Zustände einnehmen, in denen
die elektrischen Anschlusselemente 22 entweder korrekt miteinander verbunden sind
oder wirksam voneinander getrennt sind.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 10
- Steckverbinder
- 12
- Steckteil
- 14
- Steckteil
- 16
- axiale Richtung
- 18
- Gehäuse
- 20
- Gehäuse
- 22
- Anschlusselement
- 24
- Leitung
- 26
- Einsatz
- 28
- Dichtung
- 30
- Verriegelungsarm
- 32
- Oberseite
- 34
- freies Ende
- 36
- Führungskanal
- 38
- Rastvorsprung
- 40
- Seitenwand
- 42
- Wandabschnitt
- 44
- Führung
- 46
- Verriegelungsschlitten
- 47
- Sicherungsnase
- 48
- Querträger
- 50
- Lagerabschnitt
- 52
- Erhebung
- 54
- Schrägfläche
- 56
- Scheitelbereich
- 58
- Aussparung
- 60
- Kupplungsvorsprung
- 62
- Rastfläche
- 64
- Rastfläche
1. Steckverbinder (10) mit einem ersten Steckteil (12), einem mit dem ersten Steckteil
(12) zusammensteckbaren zweiten Steckteil (14) und einem im wesentlichen parallel
zur Steckrichtung (16) zwischen einer ersten und einer zweiten Endlage verschiebbar
an dem ersten Steckteil (12) gelagerten und zur Verschiebung mit dem zweiten Steckteil
(14) in Eingriff bringbaren Verriegelungsschlitten (46), welcher mit einem Verriegelungsarm
(30) des ersten Steckteils (12) derart zusammenwirkt, dass der Verriegelungsarm (30)
eine im Wesentlichen entspannte Ruhestellung einnimmt, wenn sich der Verriegelungsschlitten
(46) in der ersten oder zweiten Endlage befindet, und durch eine Verschiebung des
Verriegelungsschlittens (46) in eine angespannte Stellung bringbar ist, in welcher
der Verriegelungsarm (30) eine der Verschiebung des Verriegelungsschlittens (46) entgegenwirkende
Kraft auf den Verriegelungsschlitten (46) ausübt.
2. Steckverbinder (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Steuermechanismus vorgesehen ist, um den Verriegelungsarm (30) kontrolliert aus
der Ruhestellung in die angespannte Stellung und umgekehrt zu bringen.
3. Steckverbinder (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steuermechanismus zwei Schrägflächen (54) des Verriegelungsschlittens (46) umfasst.
4. Steckverbinder (10) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steuermechanismus einen mit dem Verriegelungsschlitten (46) zusammenwirkenden
und insbesondere mit Schrägflächen (54) des Verriegelungsschlittens (46) in Eingriff
bringbaren Rastvorsprung (38) des Verriegelungsarms (30) umfasst.
5. Steckverbinder (10) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die eine Schrägfläche (54') in Steckrichtung (16) gesehen ansteigt und die andere
Schrägfläche (54") in Steckrichtung (16) gesehen abfällt.
6. Steckverbinder (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine und insbesondere die in Steckrichtung (16) gesehen ansteigende Schrägfläche
(54') in eine Rastfläche (62) übergeht, die im Wesentlichen senkrecht zur Steckrichtung
(16) orientiert ist.
7. Steckverbinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verriegelungsarm (30) durch einen sich im Wesentlichen in Steckrichtung (16) erstreckenden
und durch den Verriegelungsschlitten (46) in eine zur Steckrichtung (16) senkrechte
Richtung auslenkbaren Abschnitt des Gehäuses (18) des ersten Steckteils (12) gebildet
ist.
8. Steckverbinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kupplungsmechanismus zum Verbinden des zweiten Steckteils (14) mit dem Verriegelungsschlitten
(46) vorgesehen ist.
9. Steckverbinder (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kupplungsmechanismus einen Kupplungsvorsprung (60) des zweiten Steckteils (14)
und eine Aussparung (58) des Verriegelungsschlittens (46) zur, insbesondere formschlüssigen,
Aufnahme des Kupplungsvorsprungs (60) umfasst.
10. Steckverbinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorgesehen sind, um den Verriegelungsschlitten (46) bei seiner Verschiebung
um eine zur Steckrichtung (16) senkrechte Achse zu verdrehen.
11. Steckverbinder (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verriegelungsschlitten (46) in, insbesondere auf gegenüberliegenden Seiten des
Verriegelungsarms (30) angeordneten, Führungen (44) geführt ist, die abschnittsweise
derart gekrümmt sind, dass der Verriegelungsschlitten (46) bei seiner Verschiebung
eine Drehung um eine zur Steckrichtung (16) senkrechte Achse vollzieht.