[0001] Die Erfindung betrifft eine manuell betätigbare Dosiervorrichtung für ein Medium
mit einem Applikatorgehäuse, das wenigstens eine Austragöffnung zum Ausbringen des
Mediums aufweist, mit einer Pumpeinrichtung, die eine in dem Applikatorgehäuse angeordnete
Pumpkammer aufweist, sowie mit einer elastisch flexiblen Membran, die einen Wandungsabschnitt
der Pumpkammer bildet und in dem Applikatorgehäuse zum Verändern eines Kammervolumens
der Pumpkammer elastisch beweglich angeordnet ist, und der auf einer der Pumpkammer
abgewandten Außenseite eine Betätigungsfläche für eine manuelle Pumpbewegung zugeordnet
ist.
[0002] Dosiervorrichtungen für ein Medium sind in verschiedenen Ausführungen mannigfaltig
bekannt. Derartige Dosiervorrichtungen weisen manuell betätigbare Pumpeinrichtungen
auf. Jede Pumpeinrichtung steht mit einem Mediumspeicher in Verbindung. Ein Strömungsweg
zwischen Mediumspeicher und Pumpkammer ist durch ein Einlassventil verschließbar.
Um einen Austragvorgang durch die Pumpeinrichtung zu ermöglichen, steht die Pumpkammer
über ein Auslassventil mit der Austragöffnung der Dosiervorrichtung in Wirkverbindung.
Die Austragöffnung ist in einem Applikatorgehäuse der Dosiervorrichtung vorgesehen,
wobei die Austragöffnung für die Dosierung oder Ausbringung des Mediums an die Umgebung
dient. Zur Betätigung der Pumpeinrichtung ist ein manuell bedienbares Betätigungsglied
vorgesehen. Die Pumpeinrichtung kann als Schubkolbenpumpe oder in anderer Art und
Weise ausgeführt sein.
[0003] Es ist auch bekannt, Balgpumpen vorzusehen, bei denen die Pumpkammer zumindest teilweise
durch eine elastische flexible Membran gebildet wird. Eine Kompression der Pumpkammer
und demzufolge ein Austragvorgang erfolgt in einfacher Weise durch eine manuelle Druckbelastung
auf die flexible Membran, wodurch diese deformiert wird und zwangsläufig ein Volumen
der Pumpkammer verkleinert. Die elastische Flexibilität der Pumpkammer ist derart
ausgeführt, dass nach Wegnahme der Druckbelastung eine automatische Rückstellung der
Membran in die unbelastete Ausgangslage erfolgt, um das zu fördernde Medium in die
Dosierkammer zu saugen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dosiervorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die mit einfachen Mitteln durch manuelle Bedienung einen Mediumaustrag ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Applikatorgehäuse einen Strömungsweg
von der Pumpkammer zur Austragöffnung aufweist, und dass die Membran ein Auslassventil
der Pumpkammer bildet. Durch die erfindungsgemäße Lösung übernimmt die Membran eine
Mehrfachfunktion. Zum einen bildet sie einen Wandungsabschnitt der Pumpkammer. Zum
anderen dient sie als Angriffsfläche für eine manuelle Bedienung der Pumpeinrichtung,
und schließlich ist sie derart gestaltet, dass sie so in den Strömungsweg zwischen
Pumpkammer und Austragöffnung hineinragt, dass sie das Auslassventil der Pumpkammer
bildet. Mittels eines einzelnen Bauteiles, nämlich der elastisch flexiblen Membran,
werden somit mehrere Funktionsabschnitte der Dosiervorrichtung erzielt. Die erfindungsgemäße
Lösung eignet sich für das Ausbringen von hochviskosen oder niederviskosen fließfähigen
Medien oder Flüssigkeiten, insbesondere für kosmetische oder auch für pharmazeutische
Zwecke.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung weist das Applikatorgehäuse einen zu einem Mediumspeicher
führenden Belüftungskanal auf, und die Membran bildet ein Belüftungsventil für den
Belüftungskanal. Durch den Belüftungskanal ist die Dosiervorrichtung für eine Mehrfachdosierung
geeignet, da nach jedem Ausbringvorgang das ausgebrachte Flüssigkeitsvolumen durch
Luft aus der Umgebung ausgeglichen werden kann. Dadurch, dass die Membran auch das
Belüftungsventil für den Belüftungskanal bildet, ergibt sich eine weitere Funktion,
die in der Membran integriert ist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung ist das Applikatorgehäuse mit einer Sprühdüse als Austragöffnung
versehen. Diese Ausgestaltung ist für das Ausbringen von Flüssigkeiten als Sprühnebel
besonders vorteilhaft und eignet sich insbesondere für Flüssigkeiten für kosmetische
Zwecke.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Applikatorgehäuse mit einer für ein
hochviskoses Medium ausgelegten Austragöffnung versehen. Hiermit sind insbesondere
Gels, Salben, Cremes und ähnliches ausbringbar.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Betätigungsfläche der Membran in
einer Aussparung des Applikatorgehäuses angeordnet und ist in unbelastetem Ruhezustand
insbesondere bündig mit einer Außenkontur des Applikatorgehäuses ausgerichtet. Dadurch
ist die Betätigungsfläche in optisch ansprechender Weise in die Außenkontur der Dosiervorrichtung
und insbesondere des Applikatorgehäuses, integrierbar.
[0010] Die Betätigungsfläche, die Teil der Membran ist, kann entweder direkt als Fingerauflage
ausgebildet sein, oder sie dient als Angriffsfläche für ein Betätigungselement, das
die Wirkverbindung zwischen der manuellen Druckbelastung einer Bedienperson und der
Membran herstellt.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Membran aus einem Elastomermaterial
als einstückiges, glockenartig gestaltetes Bauteil hergestellt. Vorzugsweise ist die
Membran in einem stirnseitigen Bereich des Applikatorgehäuses integriert und zumindest
weitgehend koaxial zu einer Mittellängsachse des Applikatorgehäuses in dem Applikatorgehäuse
ausgerichtet.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Applikatorgehäuse zweiteilig ausgeführt,
und die Membran ist koaxial zwischen einem Innenteil und einem Außenteil des Applikatorgehäuses
eingespannt. Vorzugsweise ist die Membran in der montierten Stellung radial vorgespannt.
Die Aussparung ist vorzugsweise an einem Stirnbereich des Außenteiles des Applikatorgehäuses
vorgesehen, so dass die Betätigungsfläche der Membran von einer Stirnseite des Außenteiles
her bedient werden kann. Der Außenteil und der Innenteil des Applikatorgehäuses sind
vorzugsweise kraft- oder formschlüssig in axialer Richtung ― auf die Mittellängsachse
des Applikatorgehäuses bezogen - miteinander verbunden. In der montierten Endposition
von Außenteil und Innenteil miteinander ist die Membran in ihrer Einbaulage zwangsläufig
mitfixiert und vorzugsweise radial vorgespannt. Dadurch wird eine besonders flinke
Ventilfunktion erzielt.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Betätigungsfläche der Membran außenseitig
eines Einspannbereiches der Membran in dem Applikatorgehäuse und ein das Auslassventil
bildender Lippenabschnitt innerhalb des Einspannbereiches vorgesehen, und der Einspannbereich
der Membran ist insbesondere als Festkörpergelenk ausgeführt. Bei einer manuellen
Druckbelastung der Membran wird ein vorzugsweise flinkes Öffnen des Lippenabschnittes
bewirkt, indem die mit Medium gefüllte Kammer unter Druck gesetzt wird. Die Druckerhöhung
führt zu einem Öffnen des Auslassventils. Dies ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform,
da sichergestellt ist, dass bei einer Deformation der Membran zwangsläufig auch ein
Öffnen des Auslassventils erfolgt.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein im Bereich der Aussparung des Applikatorgehäuses
vorgesehener Dichtabschnitt der Membran als Belüftungsventil für den Belüftungsweg
vorgesehen, der diesen in unbelastetem Zustand der Membran verschließt und in manuell
komprimiertem Zustand der Membran freigibt. In analoger Weise wird hierdurch der Belüftungsweg
zwangsläufig mit einer Deformation der Membran freigegeben. Vorzugsweise ist die Membran
so ausgeführt, dass bei einer entsprechenden Deformation der Membran gleichzeitig
sowohl das Auslassventil für die Pumpkammer als auch das Belüftungsventil zum Belüften
des Mediumspeichers geöffnet werden.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Membran einstückig aus einem Elastomermaterial
hergestellt und weist einen Balgbereich auf, an dem zumindest eine umlaufende oder
wendelförmige Nut ausgebildet ist. Die balgförmige Ausgestaltung der Membran erlaubt
ein besonders günstiges Verhältnis zwischen einem im Ruhezustand der Membran eingeschlossenen
Volumen und einem am Ende des Austragvorgangs noch von der Membran eingeschlossenen
Volumen. Das heißt, bei einer derartigen Ausgestaltung der Membran kann ein größeres
Mediumvolumen gefördert werden, so dass die damit ausgerüstete Austragvorrichtung
für einen breiteren Anwendungsbereich einsetzbar ist. Zudem wird durch die zumindest
eine umlaufende oder wendelförmige Nut ein besonders vorteilhaftes Deformationsverhalten
der Membran erreicht, da die Membran sich zumindest im Wesentlichen nur in dem balgförmigen
Bereich deformiert. Demgegenüber bleibt beispielsweise eine als Fingerauflagefläche
vorgesehene, nach außen weisende Deckplatte der Membran nahezu unverformt und ermöglicht
somit eine günstige Kraftübertragung und einen vorteilhaften Druckaufbau für die Dosiereinrichtung.
Der Balgbereich kann insbesondere durch eine axiale Anordnung von zumindest zwei jeweils
gegensätzlich orientierten und einstückig miteinander verbundenen konusabschnittsförmigen
Ringen gebildet werden. Dadurch wird zumindest eine umlaufende Nut gebildet und der
Balg weist einen im Wesentlichen V- oder U-förmigen Querschnitt vorzugsweise gleichbleibender
Dicke bzw. eine mehrfache Wiederholung eines derartigen Querschnitts auf. Der Balgbereich
kann auch eine wendelförmige, d.h. schraubengewindeartige Geometrie aufweisen, wobei
insbesondere mehrgängige Konstruktionen, wie sie aus dem Bereich mehrgängiger Schraubengewinde
bekannt sind, für den Balgbereich einsetzbar sind. Dadurch ist eine besonders günstige
Flexibilität der Membran gewährleistet und es können flexible Materialien mit unterschiedlichen
Charakteristika eingesetzt werden.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Membran in einem vorzugsweise ringförmigen
Übergangsbereich zwischen dem Balgbereich und einem das Auslassventil bildenden Lippenabschnitt
zumindest eine, zumindest abschnittsweise umlaufende Nut für eine Bewegungsentkopplung
zwischen Balgbereich und Auslassventil auf. Durch die zumindest abschnittsweise umlaufende
Nut, die insbesondere in denjenigen Sektoren des Übergangsbereichs angebracht sein
kann, die mit den als Auslassventile wirkenden Lippenabschnitten gekoppelt sind, wird
erreicht, dass bei einer Betätigung der Membran und einer dadurch hervorgerufenen
Deformation des Balgbereichs keine oder lediglich eine schwache Beeinflussung des
Lippenabschnittes auftritt. Somit kann der Lippenabschnitt unbeeinflusst von der Deformation
des Balgbereichs seiner Funktion als Auslassventil nachkommen.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an der Membran zumindest zwei Lippenabschnitte
vorgesehen, die unterschiedliche Geometrien aufweisen. Die Geometrien der Lippenabschnitte
können sich insbesondere hinsichtlich der Wandstärke der Lippenabschnitte und/oder
der Länge der Lippenabschnitte unterscheiden. Dadurch wird die Möglichkeit geboten,
in einer einzigen Membran zumindest zwei unterschiedliche Ventilcharakteristika für
die Dosiereinrichtung zu verwirklichen. Je nach Anwendungsfall kann einer der zumindest
zwei Lippenabschnitte derart in die Dosiervorrichtung eingesetzt werden, dass durch
diesen Lippenabschnitt das Auslassventil gebildet wird. Dieses Auslassventil ist beispielsweise
bei Verwendung eines etwas längeren Lippenabschnittes für die Dosierung von hochviskosen
Medien wie beispielsweise Gels geeignet und weist eine weiche Ventilöffnungscharakteristik
auf. Eine kürzer ausgeführte Ventillippe bewirkt demgegenüber eine härtere Ventilcharakteristik,
wie sie vorzugsweise für die Dosierung von niedrigviskosen, beispielsweise wässrigen
Medien verwendet wird.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Applikatorgehäuse zumindest ein
Dichtelement zur Abtrennung eines zur Mediumführung vorgesehenen Ringspaltabschnittes
zu einem mediumfreien Ringspaltabschnitt vorgesehen. Dadurch wird eine zuverlässige
Abtrennung des Mediums von der Umgebung gewährleistet, insbesondere kann dadurch sichergestellt
werden, dass das Medium nicht in den Belüftungskanal gelangt.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- Fig. 1
- zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung für eine Flüssigkeit,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung, die mit einer
Austragöffnung für Gels, Salben oder Cremes ausgeführt ist,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung ähnlich Fig.
1,
- Fig. 4
- in perspektivischer und geschnittener Explosionsdarstellung die Dosiervorrichtung
nach Fig. 3,
- Fig.5
- in geschnittener Explosionsdarstellung die Dosiervorrichtung nach den Figuren 3 und
4,
- Fig. 6
- in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der Dosiervorrichtung nach Fig. 5 im
Bereich einer Sprühdüse,
- Fig. 7
- in vergrößerter Schnittdarstellung einen Ausschnitt der Dosiervorrichtung nach Fig.
3 im Bereich des Auslassventiles, und
- Fig. 8
- die Schnittdarstellung gemäß Fig. 7, jedoch mit geöffnetem Auslassventil,
- Fig. 9
- in einer Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung
mit einer balgförmigen Membran,
- Fig. 10
- in geschnittener Explosionsdarstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Dosiervorrichtung mit einer balgförmigen Membran,
- Fig. 11
- in einer Draufsicht das innere Gehäuseteil mit Dichtrippen.
[0020] Eine Dosiervorrichtung 1 nach Fig. 1 weist einen Mediumspeicher 2 auf, von dem aus
Übersichtlichkeitsgründen nur ein Halsbereich dargestellt ist. Auf den Halsbereich
des Mediumspeichers 2 ist ein Applikatorgehäuse 3 bis 5 aufgesetzt. In dem Applikatorgehäuse
3 bis 5 ist eine elastisch flexible Membran 6 in nachfolgend näher beschriebener Weise
integriert. Die Membran 6 ist kuppel- oder glockenartig ausgeführt und bildet ein
einteiliges Bauteil aus einem Elastomermaterial, insbesondere aus Silikon, aus Gummi
oder aus ähnlichem Material. Es ist auch möglich, die Membran 6 aus einem thermoplastischen
Elastomer herzustellen.
[0021] Die Membran 6 ist zwischen zwei Gehäuseteilen des Applikatorgehäuses 3 bis 5 eingespannt.
Die Membran 6 ist stirnseitig des Applikatorgehäuses angeordnet und zumindest weitgehend
koaxial zu einer Mittellängsachse M des Applikatorgehäuses 3 bis 5 ausgeführt. Gemeinsam
mit einem Innenteil 5 bildet die Membran 6 eine Pumpkammer 7 einer Pumpeinrichtung
der Dosiervorrichtung 1. Der innere Gehäuseteil 5 des Applikatorgehäuses 3 bis 5 stützt
sich axial nach unten auf einem Verschlussteil 3 des Applikatorgehäuses 3 bis 5 ab.
Das Verschlussteil 3 ist mittels eines entsprechenden Innengewindes auf ein Außengewinde
des Halsbereiches des Mediumspeichers 2 aufgeschraubt. Um eine Abdichtung des Halsbereiches
2 und eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Lösen des Verschlussteiles 3 von dem
Halsbereich zu verhindern, ist axial zwischen einem Stirnrand des Halsbereiches 2
und einer Ringschulter des Verschlussteiles 3 ein insbesondere elastisch kompressibler
Dichtring 11 eingefügt.
[0022] Der innere Gehäuseteil 5 weist einen durch den Dichtring koaxial zur Mittellängsachse
M hindurchragenden Anschlussstutzen auf, der in den Halsbereich des Mediumspeichers
2 hineinragt und mit einem nicht näher bezeichneten Ansaugschlauch versehen ist. Um
eine Belüftung des Mediumspeichers zu ermöglichen, ist zwischen dem Außenmantel des
Einlassstutzens des inneren Gehäuseteiles 5 und einem Innenumfang des Dichtringes
11 auch in gepresstem Zustand des Dichtringes 11 ein Ringraum vorhanden.
[0023] Die Membran 6 und der innere Gehäuseteil 5 werden durch den äußeren Gehäuseteil 4
in ihrer Einbaulage fixiert. Der becherartige, äußere Gehäuseteil 4 wird von oben
her axial auf das Verschlussteil 3 aufgepresst, wobei der äußere Gehäuseteil 4 das
hülsenartige Verschlussteil 3 über seine gesamte Höhe übergreift. Der Presssitz des
äußeren Gehäuseteiles 4 auf dem Verschlussteil 3 ist anhand der Schnittdarstellung
der Fig. 1 gut erkennbar.
[0024] Die Membran 6 bildet mit ihrer kuppelartigen Innenkontur gemeinsam mit dem inneren
Gehäuseteil 5 die Pumpkammer 7. In die Pumpkammer 7 mündet der Einlassstutzen des
inneren Gehäuseteiles 5. Der Einlassbereich des Einlassstutzens ist durch ein Einlassventil
8 verschließbar, das als stempelartiges Kolbenventil ausgeführt ist. Ein Ventilschaft
10 des Einlassventils 8 ist axial beweglich innerhalb des Einlassbereiches des Einlassstutzens
geführt. Führungsstege 9 dienen gleichzeitig als Axialsicherung für einen klöppelartigen,
zum Mediumspeicher gewandten Stirnendbereich 10 des Einlassventils 8. Durch eine Axialbewegung
in Richtung der Pumpkammer 7 kann das Einlassventil 8 somit aus der in Fig. 1 dargestellten
Schließposition in seine Öffnungsposition überführt werden.
[0025] Der äußere Gehäuseteil 4 weist in seinem obenliegenden Stirnbereich eine kreisförmige
Aussparung auf, in die die Membran 6 derart hineinragt, dass eine außenliegende Betätigungsfläche
12 der Membran 6 bündig mit der stirnseitigen Außenkontur des äußeren Gehäuseteiles
4 zumindest weitgehend abschließt. Die Aussparung in dem äußeren Gehäuseteil 4 ist
geringfügig größer als die kreisscheibenförmige Betätigungsfläche 12 der Membran 6.
Anschließend an die Betätigungsfläche 12 geht die Membran 6 in axialer Richtung in
einen Randbereich über, der sich mit einem umlaufenden Dichtabschnitt 14 konisch nach
unten erweitert. In unbelastetem Ruhezustand der Membran 6 schließt dieser Dichtabschnitt
14 mit einem umlaufenden Dichtrand 15 an einem axial unteren Ende der Aussparung des
äußeren Gehäuseteiles 4 dicht ab. Sobald die Membran 6 durch einen manuellen Druck
eines Fingers einer Bedienperson von oben her komprimiert wird, geraten der Dichtabschnitt
14 und der Dichtrand 15 zumindest abschnittsweise außer Anlage und geben einen Belüftungsweg
ins Innere des Mediumspeichers frei, solange die Membran 6 deformiert ist. Um einen
Belüftungsweg von der Umgebung ins Innere des Mediumspeichers zu ermöglichen, ist
die Membran 6 mit wenigstens einem Durchlass 16 versehen. Innenseitig der Membran
6 ist auch der innere Gehäuseteil 5 mit wenigstens einem Durchtritt 19 versehen, so
dass die Umgebungsluft von außen kommend bei einer Deformation der Membran 6 über
den Durchlass 16, den Durchtritt 19 und den Ringraum zwischen Einlassstutzen und Dichtring
11 in den Mediumspeicher gelangen kann.
[0026] Der äußere Gehäuseteil 4 ist im Bereich einer Austragöffnung mit einer einstückig
in dem äußeren Gehäuseteil 4 integrierten Sprühdüse 18 versehen. In dem inneren Gehäuseteil
5 einerseits und dem äußeren Gehäuseteil 4 andererseits ist zudem ein Strömungsweg
17 zu der Sprühdüse 18 gebildet, der in unbelastetem Zustand der Membran 6 durch einen
Lippenabschnitt 13 der Membran 6 verschlossen ist. Die Einspannung der Membran 6 ist
so gewählt, dass der Lippenabschnitt 13 in montiertem Zustand radial vorgespannt an
dem inneren Gehäuseteil 5 anliegt. Der Lippenabschnitt 13 der Membran 6 dient als
Auslassventil für die Pumpkammer 7. Der Strömungsweg 17 wird durch entsprechende Profilierungen
in dem inneren Gehäuseteil 5 und im äußeren Gehäuseteil 4 gebildet, wobei die Profilierungen
jeweils einstückig in dem jeweiligen Gehäuseteil 4, 5 integriert sind. Der Lippenabschnitt
13 bildet einen nach unten ragenden Schenkelabschnitt der Membran 6 axial unterhalb
eines Einspannbereiches, an dem die Membran 6 ringförmig zwischen einer die Aussparung
begrenzenden Ringschulter des äußeren Gehäuseteiles 4 und einem Bodenabschnitt des
inneren Gehäuseteiles 5 dicht eingeklemmt ist, wobei eine verbleibende Bodenfläche
des Gehäuseteiles 5 gemeinsam mit der Innenkontur der Membran 6 die Pumpkammer 7 bildet.
Der Einspannbereich bildet für den Lippenabschnitt 13 ein Festkörpergelenk der Membran
6. Sobald die Membran 6 aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Ruhelage axial druckbeaufschlagt
wird, deformiert sie sich durch im wesentlichen axiale Bewegung der Betätigungsfläche
12 nach unten. Im Einspannbereich wird hierdurch zwangsläufig ein Drehmoment bewirkt,
das den im Vergleich zu dem die Pumpkammer 7 umgebenden Abschnitt der Membran 6 vergleichsweise
dünnwandigen Lippenabschnitt 13 bei einer Druckbelastung radial nach außen bewegt.
Durch den Strömungsdruck des Mediums bei einer Betätigung der Membran öffnet sich
der elastisch radial vorgespannte Lippenabschnitt entsprechend seiner Ventilfunktion.
Hierdurch wird in Verbindung mit der durch die Kompression erfolgten Druckerhöhung
innerhalb der Pumpkammer 7 der Strömungsweg 17 für das auszubringende Medium freigegeben,
wodurch das Medium, nämlich die entsprechende Flüssigkeit, durch die Sprühdüse 18
in die Umgebung ausgebracht werden kann. Solange die Membran 6 axial druckbelastet
ist, ist der Belüftungsweg über das Belüftungsventil 14, 15 in den Mediumspeicher
hinein freigegeben, so dass ein im Mediumspeicher vorhandener Unterdruck ausgeglichen
werden kann. Nach Entlastung der Membran 6 stellt sich diese aufgrund ihrer Elastizität
zwangsläufig in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurück. Durch die Volumenvergrößerung
der Pumpkammer 7 entsteht in dieser zwangsläufig ein Unterdruck, der zu einem Öffnen
des Einlassventils 8 nach oben und zu einem erneuten Befüllen der Pumpkammer 7 führt.
Ein erneuter Austragsvorgang wird durch eine Druckbelastung von oben her auf die Betätigungsfläche
12 der Membran 6 bewirkt. Die Pumpkammer 7 wird axial nach unten komprimiert. Falls
die Membran 6 bis zum Boden der Pumpkammer 7 gedrückt wird, wird auch das Einlassventil
8 durch diese manuelle Druckbewegung zwangsläufig in seine Schließposition zurückgedrückt.
Gleichzeitig erfolgt eine erneute Belüftung des Mediumspeichers über das Belüftungsventil
14, 15, und das in der Pumpkammer 7 befindliche Medium wird über den Strömungsweg
17 und die Sprühdüse 18 erneut ausgetragen. Dieser Pumpvorgang kann beliebig wiederholt
werden, bis ein Ansaugschlauch der Pumpeinrichtung keine Flüssigkeit im Mediumspeicher
mehr ansaugen kann.
[0027] Die anhand der Schnittdarstellung der Fig. 2 dargestellte Ausführungsform entspricht
im wesentlichen der zuvor anhand der Fig. 1 ausführlich beschriebenen Ausführungsform.
Die in Fig. 2 dargestellte Dosiervorrichtung 1 a wird daher lediglich bezüglich seiner
Unterschiede beschrieben. Unterschiedliche Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen,
jedoch unter Hinzufügung des Buchstabens a versehen. Alle übrigen Bauteile entsprechen
der Dosiervorrichtung nach Fig. 1, so dass entweder dieselben Bezugszeichen verwendet
wurden, oder aber zur Verbesserung der Übersichtlichkeit die Bezugszeichen weggelassen
wurden. Bezüglich der Verwendung der Bezugszeichen wird insoweit auf die Darstellung
nach Fig. 1 verwiesen. Die Dosiervorrichtung 1 a nach Fig. 2 dient zum Ausbringen
vorzugsweise hochviskoser Medien wie Gels, Cremes oder Salben. Hierzu ist der äußere
Gehäuseteil 4a mit einer modifizierten Austragöffnung 18a versehen. Auch die Strömungswege
17a für das Medium sind gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 modifiziert. Näheres
ist der Schnittdarstellung nach Fig. 2 gut entnehmbar. Auch die nasenförmige Austrittsöffnung
18a ist in dem äußeren Gehäuseteil 4a einstückig integriert.
[0028] Bei beiden Ausführungsformen sind sowohl das Verschlussteil 3, als auch der innere
Gehäuseteil 5 und der äußeren Gehäuseteil 4a jeweils aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial
hergestellt. Das Einlassventil 8 besteht vorzugsweise ebenfalls aus einem thermoplastischen
Kunststoffmaterial.
[0029] Die Ausführungsform nach den Figuren 3 bis 8 entspricht im Wesentlichen der Dosiervorrichtung
1 nach Fig. 1. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird daher ergänzend auf die Offenbarung
der Dosiervorrichtung nach Fig. 1 verwiesen. Soweit bei der Ausführungsform nach den
Figuren 3 bis 8 Details beschrieben werden, die auch bei der Dosiervorrichtung 1 nach
Fig. 1 enthalten sind, gilt die nachfolgende Offenbarung auch als Beschreibung der
Ausführungsform nach Fig. 1. Die Ausführungsform nach den Figuren 3 bis 8 ist bis
auf eine geringfügige Modifikation des Düsenaustrittes identisch zu der Dosiervorrichtung
1 nach Fig. 1. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind für die Ausführungsform
nach den Figuren 3 bis 8 die gleichen Bezugszeichen verwendet worden wie in der Ausführungsform
nach Fig. 1. Bezüglich modifizierter Teile wurde der Buchstabe "b" zu dem jeweiligen
Bezugszeichen hinzugefügt. Im Hinblick auf eine erfindungswesentliche Offenbarung
wird hiermit ausdrücklich ergänzend auf den Offenbarungsgehalt der Zeichnungen gemäß
den Figuren 3 bis 8 verwiesen.
[0030] Wie anhand der Figuren 5 bis 8 gut erkennbar ist, sind die Strömungswege 17b in dem
äußeren Gehäuseteil 4b gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 geringfügig modifiziert
gestaltet. Die detaillierte Ausführung der einteilig in den äußeren Gehäuseteil 4
eingeformten Strömungswege 17b ist insbesondere anhand der Figuren 6 bis 8 gut erkennbar.
[0031] Der Lippenabschnitt 13 der Membran 6 ist unter elastischer radialer Vorspannung auf
den konischen Bereich des inneren Gehäuseteiles 5 aufgesteckt und in dieser radial
vorgespannten Position durch die bereits beschriebene Verpressung zwischen äußerem
Gehäuseteil 4b und innerem Gehäuseteil 5 bzw. Verschlussteil 3 fixiert.
[0032] Sobald durch eine Druckbelastung der Membran 6 auf die Betätigungsfläche 12 die Pumpkammer
7 komprimiert wird, führt der erhöhte Mediumdruck zwangsläufig zu einem elastischen
Öffnen des als Auslassventil dienenden Lippenabschnittes 13 gemäß Fig. 8. Mit Wegnahme
der Druckbelastung auf die Membran 6 vergrößert sich die Pumpkammer 7 wieder. Durch
den entstehenden Unterdruck schließt das Auslassventil in Form des Lippenabschnittes
13 und das Einlassventil 8 öffnet, um entsprechendes Medium nachströmen zu lassen.
[0033] Um eine korrekt ausgerichtete Montage des inneren Gehäuseteiles 5 relativ zu dem
Verschlussteil 3 und insbesondere ein ungewünschtes Verdrehen des inneren Gehäuseteiles
5 relativ zu dem Verschlussteil 3 im montierten Betriebszustand der Dosiervorrichtung
1b zu vermeiden, sind einander korrespondierende Steckprofilierungen 20, 21 an dem
inneren Gehäuseteil 5 bzw. am Verschlussteil 3 vorgesehen, die ein axiales Ineinanderstecken
von Gehäuseteil 5 und Verschlussteil 3 ermöglichen und anschließend im zusammengesteckten
Zustand eine Verdrehsicherung für den inneren Gehäuseteil relativ zum Verschlussteil
3 bilden.
[0034] Die Ausführungsformen nach den Fig. 9 und 10 entsprechen im Wesentlichen der Dosiervorrichtung
1 nach Fig. 1. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird daher ergänzend auf die Offenbarung
der Dosiervorrichtung nach Fig. 1 verwiesen. Die Ausführungsformen nach den Fig. 9
und 10 unterscheiden sich von der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im wesentlichen hinsichtlich
der Membran. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind für die Ausführungsformen
nach den Fig. 9 und 10 die gleichen Bezugszeichen verwendet worden wie in der Ausführungsform
nach Fig. 1, jeweils ergänzt durch die Buchstaben "c" und "d".
[0035] Übereinstimmend mit der Dosiervorrichtung 1, wie sie aus der Fig. 1 bekannt ist,
weist auch die in Fig. 9 dargestellte Dosiervorrichtung 1c ein auf einen nicht dargestellten
Mediumspeicher aufschraubbares Applikatorgehäuse 3c auf, auf das ein Verschlussteil
4c formschlüssig aufgepresst ist. Auf das Applikatorgehäuse 3c ist ein inneres Gehäuseteil
5c aufgesetzt, das zusammen mit einer Membran 6c eine Pumpkammer 7c bildet. Die Membran
6c ist dabei im Wesentlichen aus einer Stirnplatte 22c, die eine dicke Wandstärke
aufweist, sowie einem einstückig daran anschließenden Balgbereich 23c gebildet. Der
Balgbereich 23c weist eine dünne Wandstärke auf und besitzt einen im Wesentlichen
V-förmigen Querschnitt. An den Balgbereich 23c schließt ein im Wesentlichen als ebener
Ring ausgeführter Übergangsbereich 24c an, der einstückig mit einem leicht konisch
geformten, umlaufenden Lippenabschnitt 13c ausgebildet ist. Der Balgbereich 23c weist
zwei wendelförmige, um 180° versetzte Nuten auf, die in der Art eines zweigängigen
Schraubgewindes angeordnet sind und dadurch die besonders vorteilhafte Flexibilität
des Balgbereiches 23c gewährleisten. Die mit einer größeren Wandstärke versehene Stirnplatte
22c weist einen radial au-βenliegenden, umlaufenden Dichtbund 24c auf. Der Dichtbund
24c liegt flächig an einer Innenstirnfläche des Verschlussteils 4c an und verschließt
dadurch den im Wesentlichen identisch zur Dosiereinrichtung 1 gemäß der Fig. 1 ausgeführten
Durchlass 16c, sofern die Membran, wie in der Fig. 9 dargestellt, in der Ruheposition
ist.
[0036] In Abweichung zur Dosiervorrichtung 1 gemäß der Fig. 1 ist bei der Ausführungsform
gemäß der Fig. 9 ein als Kugelrückschlagventil ausgeführtes Einlassventil 8c vorgesehen,
wobei die nicht näher bezeichnete Ventilkugel in einem durch drei zirkular angeordnete
Haltenocken in einem Öffnungshub begrenzt wird. In der in Fig. 9 dargestellten Ruheposition
liegt die Ventilkugel in einem im Wesentlichen konischen Ventilsitz abdichtend auf.
Übereinstimmend mit der aus Fig. 1 bekannten Dosiervorrichtung sind ein Strömungsweg
17c sowie eine Austragöffnung 18c vorgesehen. Die Austragöffnung 18c ist für eine
Ableitung des in der Pumpkammer 7c eingeschlossenen und bei Betätigung der Membran
mit Druck beaufschlagbaren Mediums vorgesehen und ist als Austragöffnung für hochviskose,
insbesondere gelartige Medien ausgeführt.
[0037] Die in der Fig. 10 dargestellte Dosiervorrichtung 1 d unterscheidet sich von der
Dosiervorrichtung 1 c gemäß der Fig. 9 lediglich durch eine andere Anbringung der
Membran 6c auf dem inneren Gehäuseteil 5c. Außerdem ist ein anderes Verschlussteil
4c vorgesehen, das mit einer Sprühdüse 18c für den Austrag von niedrigviskosen, insbesondere
wässrigen Medien ausgestattet ist. In der Darstellung der Fig. 10 kommt zur Geltung,
dass die Membran 6c zwei unterschiedlich geformte Lippenabschnitte aufweist, von denen
ein erster Lippenabschnitt 13.1 kürzer ausgeführt ist als ein zweiter Lippenabschnitt
13.2. Dadurch ergeben sich in Verbindung mit dem inneren Gehäuseteil 5d unterschiedliche
Ventilcharakteristika. Dabei ist der kürzere Lippenabschnitt 13.1 für einen höheren
Druckaufbau in der Pumpkammer 7c vorgesehen und daher insbesondere für niedrigviskose,
wässrige Medien geeignet, die fein vernebelt ausgetragen werden sollen. Demgegenüber
ist der längere Lippenabschnitt 13.2 für ein Öffnen des Auslassventils bereits bei
geringerem Druck ausgebildet und daher insbesondere für hochviskose Medien, insbesondere
Gels geeignet.
[0038] Bei der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform ist das Verschlussteil 4d mit einer
Sprühdüse 18d für niedrigviskose Medien ausgestattet. Entsprechend ist die Membran
6c derart auf dem inneren Gehäuseteil 5c montiert, dass das Sprühventil durch das
innere Gehäuseteil 5c und den kurzen Lippenabschnitt 13.1 gebildet wird. Bei einer
nicht dargestellten Ausführungsform der Dosiervorrichtung, die insbesondere für hochviskose
Medien wie Gels geeignet ist, steht der innere Gehäuseteil mit dem längeren Lippenabschnitt
in Wirkverbindung und bildet das Sprühventil. Bei den Membranen 6c und 6d, wie sie
in den Fig. 9 und 10 dargestellt sind, ist an einer dem inneren Gehäuseteil 5c bzw.
5d zugewandten Stirnfläche des Übergangsbereichs 26c eine zumindest abschnittsweise
umlaufende Entlastungsnut 25c bzw. 25d vorgesehen, die für eine mechanische Entkopplung
zwischen dem Balgbereich 23c bzw. 23d und den Lippenabschnitten 13c bzw. 13.1 und
13.2 vorgesehen ist.
[0039] Für eine Betätigung der Dosiervorrichtungen 1 c bzw. 1 d, von denen nachfolgend exemplarisch
nur auf die Ausführungsform gemäß der Fig. 9 Bezug genommen wird, muss ein Benutzer
eine Bedienkraft auf die Betätigungsfläche 12c ausüben. Durch die Betätigungskraft
wird das in der Pumpkammer 7c eingeschlossene Medium unter Druck gesetzt. Bei Erreichen
eines ausreichenden Druckniveaus wird der Lippenabschnitt 13c aus der in Fig. 9 dargestellten
Ruheposition in eine Öffnungsposition ausgelenkt, so dass das Medium entlang des Strömungsweges
17c und an dem Lippenabschnitt 13c vorbei in die Austragöffnung 18c und von dort aus
in die Umgebung abströmen kann. Durch das Abströmen des Mediums verringert sich das
in der Pumpkammer 7c eingeschlossene Volumen und es erfolgt eine elastische Deformation
der Membran 6c. Die Membran 6c kommt bei weiterem Aufbringen der Betätigungskraft
und dem damit verbundenen Mediumaustrag mit der Stirnplatte 22c auf dem inneren Gehäuseteil
5c zu liegen. In dieser Situation hat sich auch der Dichtbund 24c von der inneren
Stirnseite des Verschlussteils 4c entfernt und öffnet somit den Durchlass 16c zum
nicht dargestellten Mediumspeicher. Mit dem Auftreffen der Stirnplatte 22c auf dem
inneren Gehäuseteil 5c endet der Austragvorgang und der Benutzer reduziert die Betätigungskraft
auf die Membran 6c. Damit kann ein Rückhub der Membran 6c und eine Neubefüllung der
Pumpkammer 7c mit Medium aus dem Mediumspeicher beginnen.
[0040] Da die Membran 6c in der Art einer mehrgängigen Wendelfeder ausgeführt ist, hat sie
die Tendenz, sich wieder in die Ausgangslage gemäß Fig. 9 zurück zu deformieren. Durch
die Rückdeformation entsteht in der Pumpkammer 7c ein Unterdruck. Der Unterdruck bewirkt
ein Öffnen des Einlassventils 8c und damit ein Nachströmen von Medium aus dem nicht
dargestellten Mediumspeicher, da der Lippenabschnitt 13c den Strömungsweg 17c abdichtet
und damit ein Einströmen von Umgebungsluft in die Pumpkammer 7c verhindert. Währenddessen
kann durch den geöffneten Durchlass 16c Umgebungsluft in den Mediumbehälter nachströmen
und dort für einen Druckausgleich sorgen. Sobald der Dichtbund 24c wieder in Anlage
mit der Innenfläche des Verschlussteils 4c kommt und somit eine weitere Bewegung der
Stirnplatte 21 c verhindert, wird der Durchlass 16c verschlossen und der Rückhub ist
durch die Neubefüllung der Pumpkammer 7c abgeschlossen
[0041] Gemäß der Fig.11 sind an dem Applikatorgehäuse 5c zwei Dichtrippen 27c vorgesehen,
die sich in axialer Richtung an der konischen Außenfläche des Applikatorgehäuses 5c
erstrecken und von dort aus auf den ebenen, ringförmigen Bereich des Applikatorgehäuses
5c weitergeführt sind. Die Dichtrippen 27c erfüllen die Aufgabe, den zwischen Applikatorgehäuse
5c und Membran ausgebildeten Ringspalt, der über den Strömungsweg mit Medium beaufschlagt
werden kann, von einem davon abgewandten Ringspaltabschnitt abzutrennen. Darüber hinaus
dichten die Dichtrippen 27c die Membran auch stirnseitig ab. Damit wird ein Eindringen
von Medium vor, während und nach dem Austragvorgang in den Ringspaltabschnitt, der
benachbart zum Belüftungskanal angeordnet ist, verhindert. Die Dichtrippen weiten
die als konisch umlaufende Schürze geformten Lippenabschnitte lokal derartig auf,
dass es zu einem Presssitz zwischen Applikatorgehäuse 5c und der Membran kommt, wodurch
die gewünschte Dichtwirkung erzielt wird. Damit kann verhindert werden, dass sich
Medium im Belüftungskanal ansammelt und gegebenenfalls zu einer Kontamination der
in den Mediumspeicher einströmenden Umgebungsluft führt. An dem Applikatorgehäuse
5c ist eine Codierfläche 28c vorgesehen, die für einen lagerichtigen Einbau des Applikatorgehäuses
5c in das Verschlussteil 4c vorgesehen ist, so dass eine falsche Montage nahezu ausgeschlossen
ist. Die Verwendung des in Fig. 11 beschriebenen Applikatorgehäuses 5c ist nicht auf
die Ausführungsform der Fig. 9 beschränkt, sondern ist für alle vorstehend beschriebenen
Dosiervorrichtungen einsetzbar.
1. Manuell betätigbare Dosiervorrichtung für ein Medium mit einem Applikatorgehäuse,
das wenigstens eine Austragöffnung zum Ausbringen des Mediums aufweist, mit einer
Pumpeinrichtung, die eine in dem Applikatorgehäuse angeordnete Pumpkammer aufweist,
sowie mit einer elastisch flexiblen Membran, die einen Wandungsabschnitt der Pumpkammer
bildet und in dem Applikatorgehäuse zum Verändern eines Kammervolumens der Pumpkammer
elastisch beweglich angeordnet ist, und der auf einer der Pumpkammer abgewandten Außenseite
eine Betätigungsfläche für eine manuelle Pumpbewegung zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Applikatorgehäuse (3, 3c, 3d, 4, 4a, 4b, 4c, 4d, 5, 5c, 5d) einen Strömungsweg
(17, 17a, 17b, 17c, 17d) von der Pumpkammer (7, 7c, 7d) zur Austragöffnung (18, 18a,
18b, 18c, 18d) aufweist, und dass die Membran (6, 6c, 6d) ein Auslassventil der Pumpkammer
bildet.
2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikatorgehäuse einen zu einem Mediumspeicher (2) führenden Belüftungskanal
(16, 16c, 19) aufweist, und dass die Membran ein Belüftungsventil (14, 14c, 14d, 15,
15c, 15d) für den Belüftungskanal bildet.
3. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikatorgehäuse mit einer Sprühdüse (18, 18b, 18d) als Austragöffnung versehen
ist.
4. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikatorgehäuse mit einer für ein hochviskoses Medium ausgelegten Austragöffnung
(18a, 18c) versehen ist.
5. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsfläche (12, 12c, 12d) der Membran in einer Aussparung des Applikatorgehäuses
angeordnet ist und in unbelastetem Ruhezustand insbesondere bündig mit einer Außenkontur
des Applikatorgehäuses ausgerichtet ist.
6. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran aus einem Elastomermaterial als einstückiges, glocken- oder kuppelartig
gestaltetes Bauteil hergestellt ist.
7. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikatorgehäuse mehrteilig ausgeführt ist, und dass die Membran koaxial zwischen
einem Innenteil (5, 5c, 5d) und einem Außenteil (4, 4a, 4c, 4d) des Applikatorgehäuses
eingespannt ist.
8. Dosiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsfläche der Membran außenseitig eines Einspannbereiches der Membran
in dem Applikatorgehäuse und ein das Auslassventil bildender Lippenabschnitt (13)
innerhalb des Einspannbereiches vorgesehen ist, und dass der Einspannbereich der Membran
insbesondere als Festkörpergelenk ausgeführt ist.
9. Dosiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Bereich der Aussparung des Applikatorgehäuses vorgesehener Dichtabschnitt
(14, 14c, 14d) der Membran als Belüftungsventil für den Belüftungsweg vorgesehen ist,
der diesen in unbelastetem Zustand der Membran verschließt und in manuell deformiertem
Zustand der Membran freigibt.
10. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (6c, 6d) einstückig aus einem Elastomermaterial hergestellt ist und einen
Balgbereich (23c, 23d) aufweist, an dem zumindest eine umlaufende oder wendelförmige
Nut ausgebildet ist.
11. Dosiervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran in einem vorzugsweise ringförmig gestalteten Übergangsbereich (26c, 26d)
zwischen dem Balgbereich und einem Lippenabschnitt (13c) zumindest eine, zumindest
teilweise umlaufende Nut für eine Bewegungsentkopplung zwischen Balgbereich und Lippenabschnitt
aufweist.
12. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Membran (6, 6a, 6b, 6c, 6d) zumindest zwei Lippenabschnitte (13.1, 13.2) vorgesehen
sind, die unterschiedliche Geometrien aufweisen.
13. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Applikatorgehäuse (5, 5a, 5b, 5c, 5d) zumindest ein Dichtelement (27c) zur
Abtrennung eines zur Mediumführung vorgesehenen Ringspaltabschnittes zu einem mediumfreien
Ringspaltabschnitt vorgesehen ist.