[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungserzeuger nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 mit einem Arbeitskolben und einer Steuereinrichtung mit einem Steuerkolben, welcher
innerhalb des Arbeitskolbens verschiebbar gelagert ist, sowie ein Baugerät mit einem
Schwingungserzeuger nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
[0002] Derartige Schwingungserzeuger haben vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, etwa dort,
wo Schüttgüter verdichtet werden sollen, z.B. in der Verpackungsindustrie oder auch
bei der Herstellung und Verdichtung von Gussteilen aus Beton oder ähnlichem Material.
Auch in der Tiefbautechnik zum Erstellen von Erdbohrungen oder zur Bodenverdichtung
sind eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten gegeben.
[0003] Bei zur Bodenverdichtung eingesetzten Geräten sind zwei rotierende Unwuchtelemente
nebeneinander angeordnet. Ein Unwuchtelement ist mit einem Antriebsaggregat verbunden,
während das zweite über ein Getriebe angetrieben wird. Die Phasenlage der Unwuchten
auf den jeweiligen Unwuchtwellen ist verstellbar, wodurch eine Vortriebsbewegung einer
Vibrationsplatte stufenlos einstellbar ist.
[0004] Die
DE 195 23 030 C2 offenbart einen Schwingungserreger mit einem Gehäuse, in dem eine beweglich gelagerte
Erregermasse für die Schwingungserzeugung und ein aus einer Kolben-Zylindereinheit
bestehender Antrieb für die Erregermasse angeordnet sind. Dabei ist die Erregermasse
mit einem hydraulisch angetriebenen Antriebskolben der Kolben-Zylindereinheit starr
gekoppelt und gegen die Wirkung von in der Federkennung variabel einstellbaren Feder-
und Dämpfungsmitteln linear hin- und herbewegbar.
[0005] Bekannt sind auch Vibratoren, die mit einem Druckmedium betrieben werden.
[0006] Die DT 24 45 215 A1 beschreibt einen Vibrator mit einem in einem Zylinder verschiebbar
sitzenden Kolben, wobei der Zylinder eine Einlassöffnung und zwei Auslassöffnungen
aufweist, die sich in der Wand des Zylinders befinden. Der Zylinder oder der Kolben
sind gehülst, wobei die Hülse Kühlkanäle für den Durchfluss von treibendem Medium
bildet.
[0007] Die
DE 39 15 773 A1 offenbart einen Kolbenvibrator aus einem Gehäuse mit einer zylindrischen Bohrung,
einem seitlich an die Bohrung aeführten Luftanschluss und einem in der Bohrung längs
verschieblichen Kolben. Die zylindrische Bohrung verläuft in axialer Höhe des Luftanschlusses
asymmetrisch zur äußeren Wandfläche des Gehäuses.
[0008] Aus der
DE 17 68 865 U1 ist ein Schwingungserzeuger bekannt, bei dem ein Antriebskolben mit konstanter Amplitude
mechanisch in einem Gehäuse hin- und herbewegt wird. Über eine Luftsäule überträgt
der Antriebskolben als Erregermasse eine Schwingungsbewegung auf einen im gleichen
zylindrischen Gehäuse frei beweglichen Arbeitskolben, der über eine Luftsäule mit
dem Antriebskolben gekoppelt ist.
[0009] Auf der der Luftsäule gegenüberliegenden Seite des Arbeitskolbens ist eine weitere
Luftsäule vorgesehen, wobei das Volumen der beiden Luftsäulen einstellbar ist, so
dass die Schwingungen des Arbeitskolbens und dessen Amplitude über das Luftvolumen
der Luftsäulen variabel einstellbar ist.
[0010] Mit Luft und anderen kompressiblen Medien lassen sich jedoch häufig keine ausreichend
hohen Leistungswerte erzeugen. Aus diesem Grunde besteht ein Bedürfnis, Schwingungserzeuger
bei gleichen äußeren Abmessungen leistungsfähiger zu machen bzw. bei gleichbleibender
Leistung kompakter zu gestalten. Dies kann beispielsweise durch Verwendung von inkompressiblen
Medien als Arbeitsfluid erreicht werden. Dabei werden jedoch häufig sehr hohe Anforderungen
an die Komplexität des Aufbaus gestellt.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungserzeuger anzugeben, welcher
bei einem einfachen Aufbau auch zuverlässig mit inkompressiblen Medien antreibbar
ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch einen Schwingungserzeuger gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt.
[0013] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird ein Schwingungserzeuger bereitgestellt,
der mit einem inkompressiblen Medium betreibbar ist, und dadurch gegenüber Pneumatiksystemen
bei gleicher Baugröße wesentlich größere Leistungen übertragen kann. Aufgrund der
einfachen mechanischen Ausgestaltung der Steuereinrichtung ist ein störungsfreier
zuverlässiger Betrieb gewährleistet. Somit können zeit- und kostenaufwändige Wartungsarbeiten,
wie sie häufig bei komplexen elektronischen Steuerungssystemen auftreten, entfallen.
Auch die Fertigung des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers ist wirtschaftlich durchführbar,
da lediglich mechanische Elemente zum Einsatz kommen.
[0014] Zudem erfolgt die Übertragung der Schwingung ausschließlich durch die oszillierende
Bewegung des Gehäuses. Es tritt also kein unmittelbarer Kontakt zwischen Arbeitskolben
und Gehäusewandung auf. Derartige Schlagbewegungen führen zu lauten Geräuschemmissionen,
erhöhen den Verschleiss und verkürzen die Lebensdauer des Gerätes.
[0015] Durch die Erfindung wird also ein Schwingungserzeuger bereitgestellt, der im Betrieb
eine geringe Lärmbelästigung erzeugt und die einzelnen Bauelemente eine verhältnismäßig
lange Lebensdauer aufweisen.
[0016] Als Druckfluide können alle herkömmlichen Gase und Flüssigkeiten eingesetzt werden.
Eine besonders hohe Leistungsfähigkeit wird dabei insbesondere mit inkompressiblen
Flüssigkeiten, beispielsweise Hydrauliköl, erreicht.
[0017] Die Flächenverhältnisse von Arbeits- und Steuerkolben sind dabei so gewählt, dass
die Beschleunigungskräfte an der Wirkmasse in beiden Bewegungsrichtungen gleich groß
sind.
[0018] Für eine einfache Fertigung bietet es sich an, das Gehäuse zylindrisch auszugestalten.
Dadurch können die Herstellungskosten niedrig gehalten und über die gleichmäßigere
Kraftverteilung Verschleißprozesse minimiert werden.
[0019] Dabei ist es zweckmäßig, den Arbeitskolben vollständig in dem zylindrischen Gehäuse
zu lagern und nicht aus dem Gehäuse herauszuführen. Hierdurch können verschleißanfällige
Dichtungen vermieden werden.
[0020] Vorzugsweise ist der Arbeitskolben konzentrisch in dem zylindrischen Gehäuse gelagert.
Dies erlaubt eine einfache Fertigung für eine gleichmäßige mechanische Belastbarkeit
während des Betriebes.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn der Steuerkolben zwischen zwei Steuerkolben-Umkehrpunkten
verschiebbar ist, welche durch zwei Anschlagbereiche an dem Gehäuse vorgegeben sind.
Diese Anschlagbereiche können auch vorstehend ausgebildet und aus einem besonders
schlagfesten Material gefertigt sein. Die Verschiebung zwischen lediglich zwei Umkehrpunkten
erlaubt einfache mechanische Bewegungen und gewährleistet eine zuverlässige Steuerung.
Das Gehäuse kann auch endseitig durch Deckel abgeschlossen werden. Dabei können die
Anschlagbereiche durch eine Gestaltung der Deckelinnenseite gebildet werden, welche
die Endlage des Steuerkolbens beeinflussen.
[0022] Bevorzugt sind die Anschlagbereiche verstellbar. Mittels der verstellbaren Anschlagbereiche
kann die von dem Steuerkolben zurückgelegte Wegstrecke und damit das Zeitintervall
pro Hubperiode des Steuerkolbens variiert werden. Es lässt sich somit die Oszillationsfrequenz
der Schwingung entsprechend der jeweiligen Anwendung einfach anpassen. Dabei ist auch
eine Verstellung im laufenden Betrieb denkbar, so dass der Arbeitsprozess nicht unterbrochen
werden muss. Die verstellbaren Anschlagbereiche können in Form von Stellschrauben
oder Stellanschlägen ausgebildet sein, welche mechanisch oder hydraulisch von außen
verstellt werden können.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers ist
der Arbeitskolben zwischen zwei Arbeitskolben-Umkehrpunkten verschiebbar und der Steuerkolben
so ausgelegt, dass dieser seinen Steuerkolben-Umkehrpunkt eine definierte Zeitspanne
vorher erreicht, bevor der Arbeitskolben seinen Arbeitskolben-Umkehrpunkt auf der
jeweiligen Seite erreicht. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der Arbeitskolben
nicht am Gehäuse anschlägt, wodurch zum einen störende Geräusche vermieden werden,
und zum anderen der mechanische Verschleiß reduziert wird.
[0024] Dies kann vorzugsweise dadurch erreicht werden, dass die Hublänge des Steuerkolbens
so groß wie die des Arbeitskolbens ist. Eine Verkürzung der Hublänge des Steuerkolbens
lässt sich sowohl durch eine längere Ausdehnung des Steuerkolbens relativ zum Arbeitskolben
oder durch aus der Gehäuseinnenwandung vorstehende Anschlagbereiche realisieren.
[0025] Geeigneterweise weist das Gehäuse einen Fluidvorlauf zum Zuführen eines Druckfluides
und einen Fluidrücklauf zum Abführen eines Druckfluides auf. Diese Fluidvorläufe bzw.
-rückläufe können beispielsweise als Bohrungen in der Gehäusewandung ausgebildet sein.
Durch die getrennte Anordnung von Fluidvorlauf/-rücklauf kann das Druckfluid auf definierte
und leicht kontrollierbare Weise in die dafür vorgesehenen Bereiche zu- bzw. abgeführt
werden.
[0026] Es ist vorteilhaft, wenn in dem Arbeitskolben neben einer Hauptvorlaufleitung, welche
den Fluidvorlauf mit einer Vorlauf-Steuerkammer verbindet, auch zwei Vorlauf-Verteilleitungen
vorgesehen sind, welche die Vorlauf-Steuerkammer einerseits mit der ersten Druckkammer
und andererseits mit der zweiten Druckkammer verbinden. Dabei können die Hauptvorlaufleitung
und die beiden Vorlauf-Verteilleitungen als Bohrungen innerhalb des Arbeitskolbens
ausgelegt sein. Die Vorlauf-Steuerkammer kann durch die Endbereiche von Hauptvorlaufleitung
mit den Verteilleitungen gebildet werden. Damit ist es auf einfache Weise möglich,
die beiden Druckkammern mit einem Druckfluid insbesondere alternierend und getrennt
voneinander zu versorgen und eine hydraulische Unabhängigkeit der beiden Druckkammern
zu gewährleisten. Für eine optimale Zuführung des Druckfluides in die Hauptvorlaufleitung
kann im Außenbereich des Arbeitskolbens eine radial umlaufende Ausnehmung zur Aufnahme
des Druckfluides vorgesehen sein.
[0027] Es ist weiter bevorzugt, wenn in dem Arbeitskolben neben einer Hauptrücklaufleitung,
welche den Fluidrücklauf mit einer Rücklauf-Steuerkammer verbindet, auch zwei Rücklauf-Verteilleitungen
vorgesehen sind, welche die Rücklauf-Steuerkammer einerseits mit der ersten Druckkammer
und andererseits mit der zweiten Druckkammer verbinden.
[0028] Analog zum Vorlaufsystem können die Hauptrücklaufleitung und die beiden Rücklauf-Verteilleitungen
als Bohrungen innerhalb des Arbeitskolbens ausgelegt sein. Die Rücklauf-Steuerkammer
kann dadurch durch Endbereiche von Hauptrücklaufleitung mit den beiden Verteilleitungen
gebildet werden. Somit wird es einfach ermöglicht, die beiden Druckkammern mit einem
Druckfluid, insbesondere alternierend und getrennt voneinander zu versorgen und eine
hydraulische Unabhängigkeit der beiden Druckkammern zu gewährleisten.
[0029] Für eine optimale Abführung des Druckfluides in die Hauptrücklaufleitung kann im
Außenbereich des Arbeitskolbens eine radial umlaufende Ausnehmung zur Aufnahme des
Druckfluides vorgesehen sein, welche gleichzeitig auch zur Aufnahme des Fluids aus
dem Vorlauf dient.
[0030] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist der Steuerkolben Steuerbereiche auf, durch welche das Druckfluid von der Vorlauf-Steuerkammer
entweder zu einer Vorlauf-Verteilleitung oder zur anderen Vorlauf-Verteilleitung leitbar
ist. Mittels der Steuerbereiche kann durch eine einfache Verschiebung des Steuerkolbens
relativ zum Arbeitskolben das Druckfluid definiert in eine der beiden Druckkammern
geleitet werden, oder die Zuführung des Fluids abgesperrt werden.
[0031] Analog weist der Steuerkolben weitere Steuerbereiche auf, durch welche das Druckfluid
von einer der beiden Druckkammern in die Rücklauf-Steuerkammer über eine der beiden
Rücklauf-Verteilleitungen leitbar ist. Somit ist durch die mechanische Verschiebung
des Steuerkolbens auch eine definierte Abführung des Druckfluids aus einer der beiden
Druckkammern in den Rücklauf möglich. Für eine einfache Fertigung ist es vorteilhaft,
die Steuerbereiche als Steuerkanten auszugestalten.
[0032] Geeigneterweise ist der Steuerkolben mittig im Arbeitskolben gelagert. Durch diese
Lagerung ist eine optimale Kraftverteilung gewährleistet, die für einen guten Wirkungsgrad
sorgt. Ferner können bei einer derartigen Lagerung Verschleißprozesse verringert und
dadurch die Lebensdauer der Vorrichtung verlängert werden. Somit entfallen kostenaufwändige
Reparatur- und Wartungsintervalle. Darüber hinaus ist eine mittige Lagerung auch fertigungstechnisch
einfach zu realisieren, wodurch die Herstellungskosten gesenkt werden können.
[0033] Es ist vorteilhaft, wenn der Steuerkolben länger als der Arbeitskolben ausgebildet
ist. Dadurch werden die Zeitintervalle pro Hub des Steuerkolbens kürzer als die des
Arbeitskolbens. Der Steuerkolben erreicht damit seinen Umkehrpunkt früher als der
Arbeitskolben und kann daher die Umkehrung der Flussrichtung des Druckfluides bereits
einleiten, wenn der Arbeitskolben die Gehäuseinnenwand noch nicht erreicht hat. Ein
Anschlag des Arbeitskolbens an der Gehäusewandung wird somit verhindert und auf diese
Weise störende Schlaggeräusche und Verschleißeffekte vermieden. Natürlich ist es auch
möglich, die Wegintervalle des Steuerkolbens gegenüber dem Arbeitskolben durch aus
der Gehäuseinnenwandung vorstehende Anschlagbereiche zu verkürzen, die lediglich den
Steuerkolben kontaktieren können.
[0034] Der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger ist erfindungsgemäß in einem Baugerät gemäß
dem Patentanspruch 11 vorgesehen.
[0035] Bei dem Baugerät kann es sich insbesondere um ein Bohrgerät oder um einen Vibrationsbär
zum Einbringen von Pfählen, Bohlen etc. in den Boden handeln.
[0036] Beim Erstellen von Bohrungen kann der Bohrfortschritt verbessert werden, wenn die
Bohrtätigkeit durch eine oszillierende Bewegung des Bohrwerkzeuges unterstützt wird.
Dadurch kann die erforderliche Zeit zum Erstellen der Bohrung deutlich reduziert und
die Wirtschaftlichkeit erhöht werden. Gerade im Hinblick auf den stetig steigenden
Kostendruck auch im Bereich des Baugewerbes wird auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit
des Unternehmens verbessert. Mit einem Baugerät auf Basis des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers,
das sich durch nicht anschlagende Arbeitselemente auszeichnet, wird das Bedienpersonal
und die Umwelt aufgrund der niedrigeren Geräuschentwicklung weniger belastet. Insbesondere
im Baugewerbe ist die Belastung des Materials durch massive mechanische Kräfte, hartes
Bodenmaterial und feuchte Witterung außerordentlich hoch, so dass sich der geringe
Verschleiß des erfindungsgemäßen Baugerätes positiv auf die Einsatzdauer auswirkt
und die Betriebskosten senkt.
[0037] Da die erfindungsgemäße Vorrichtung auf Grundlage eines hydraulischen Systems mit
inkompressiblem Fluid arbeiten kann, sind darüber hinaus die zu erreichenden Leistungen
im Vergleich zu pneumatischen Systemen auf Basis von kompressiblen Fluiden höher.
Deshalb kann der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger auch vorteilhaft in einem Vibrationsbär
oder anderen Geräten zur Bodenbearbeitung eingesetzt werden.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutert,
welche in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
[0039] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers;
- Fig. 2 bis 7
- Querschnittsansichten des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers in einzelnen Schritten
eines Schwingungszyklus.
[0040] Wie in Fig. 1 dargestellt, umfasst der Schwingungserzeuger 1 ein Gehäuse 20, einen
darin konzentrisch gelagerten linear verschiebbaren Arbbeitskolben 2 und einen konzentrisch
im Arbeitskolben 2 linear verschiebbaren Steuerkolben 3.
[0041] Das Gehäuse 20 umfasst einen Gehäusemantel 27, der Bohrungen für den Fluidvorlauf
6 und den Fluidrücklauf 17 aufweist, sowie einen linken Deckel 4 und einem rechten
Deckel 5. Diese sind mit einem ersten Anschlagbereich 21 und einem zweiten Anschlagbereich
22 versehen, welche Endbereiche des Steuerkolbens 3 definieren.
[0042] Der Arbeitskolben 2 bildet mit dem Gehäuse 20 eine erste und eine zweite Druckkammer
11, 12. An der Außenwandung des zylindrisch geformten Arbeitskolbens sind radial umlaufende
Ausnehmungen 25, 26 zur Leitung des Druckfluids aus dem Fluidvorlauf 6 bzw. in den
Fluidrücklauf 17 vorgesehen. Innerhalb des Arbeitskolbens 2 befindet sich ein Leitungssystem,
bestehend aus zwei voneinander unabhängigen Kanalanordnungen. Eine Kanalanordnung
dient der Zuführung des Druckfluids in eine der beiden Druckkammern 11, 12 und umfassst
eine Hauptvorlaufleitung 7 sowie eine erste und zweite Vorlauf-Verteilleitung 9, 10.
Die Hauptvorlaufleitung 7 mündet in die Vorlaufaufnahme 25 zur Aufnahme des Druckfluids
aus dem Fluidvorlauf 6. Die erste Vorlauf-Verteilleitung 9 mündet in die erste Druckkammer
11, während die zweite Vorlauf-Verteilleitung 10 in die zweite Druckkammer 12 mündet.
Gemeinsam mit der Wandung des Steuerkolbens 3 bilden die Ausgänge der beiden Vorlauf-Verteilleitungen
9, 10 mit der Hauptvorlaufleitung 7 die Vorlauf-Steuerkammer 8. Das zweite Leitungssystem
dient zur Abführung des Druckfluids aus den Druckkammern 11, 12 und umfasst eine Hauptrücklaufleitung
16 und zwei Rücklauf-Verteilleitungen 13, 14. Die erste Rücklauf-Verteilleitung 13
mündet in die erste Druckkammer 11, während die zweite Rücklauf-Verteilleitung 14
in die zweite Druckkammer 12 mündet. Die Hauptrücklaufleitung 16 ist über die Rücklaufaufnahme
26 mit dem Fluidrücklauf 17 zum Ausströmen des Druckfluids verbunden.
[0043] Der Steuerkolben 3 weist einen ersten Steuerbereich 23 und einen zweiten Steuerbereich
24 auf, die als Steuerkanten ausgebildet sind. Durch Verschieben des Steuerkolbens
öffnet bzw. versperrt der erste Steuerbereich 23 die Hauptvorlaufleitung und die Vorlauf-Verteilleitungen
9, 10, während der zweite Steuerbereich 29 durch Verschieben die Hauptrücklaufleitung
16 mit einer der beiden Rücklauf-Verteilleitungen 13, 14 verbindet.
[0044] Die Einzelschrittabfolge eines Schwingungszyklus wird im Folgenden dargestellt.
[0045] Wie in Fig. 2 gezeigt, strömt das Druckfluid über den Fluidvorlauf 6 und die Hauptvorlaufleitung
7 in die Vorlauf-Steuerkammer 8, wodurch der Steuerkolben 3 durch den sich in der
Vorlauf-Steuerkammer 8 aufbauenden Druck innerhalb des Arbeitskolbens 2 nach rechts
gedrückt wird und in der Vorlauf-Steuerkammer 8 rechts anschlägt. Der Druck des Druckfluids
baut sich weiter über die erste Vorlauf-Verteilleitung 9 in der ersten Druckkammer
11 auf und drückt den Arbeitskolben 2 nach rechts. Gleichzeitig gelangt das sich in
der zweiten Druckkammer 12 befindliche Druckfluid über die zweite Rücklauf-Verteilleitung
14 in die Rücklauf-Steuerkammer 15 und von dort über die Hauptrücklaufleitung in den
Fluidrücklauf 17.
[0046] In Fig. 3 bewegt sich der Arbeitskolben 2 nach rechts, so dass der Steuerkolben 3
am rechten Deckel 5 an dem zweiten Anschlagbereich 22 anstößt.
[0047] In Fig. 4 verharrt der Steuerkolben 3 in seiner Position, während sich der Arbeitskolben
2 aufgrund der Druckbeaufschlagung bis zur Mittellage und ab dort wegen seiner Trägheit
weiter nach rechts bewegt. Dadurch verändert sich die relative Lage des Steuerkolbens
3 zum Arbeitskolben 2. Der Steuerkolben 3 erreicht in Bezug zum Arbeitskolben 2 die
Mittellage, in der weder die erste Druckkammer 11 eine Verbindung zum Fluidvorlauf
6 noch die zweite Druckkammer 12 eine Verbindung zum Fluidrücklauf 17 hat. In dieser
Position wird der Arbeitskolben durch seine Massenträgheit ein Stück weiter nach rechts
bewegt, wodurch sich die Druckbeaufschlagung des Steuerkolbens ändert. Der Steuerkolben
wird wieder nach links verschoben; dadurch ändern sich die Druckverhältnisse am Arbeitskolben
und die Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens wird umgekehrt.
[0048] Wie in Fig. 5 gezeigt, gelangt das Druckfluid durch die Rechtsbewegung des Arbeitskolbens
2 in den rechten Bereich der Vorlauf-Steuerkammer 8, wodurch der Steuerkolben 3 durch
den sich in der Vorlauf-Steuerkammer 8 aufbauenden Druck innerhalb des Arbeitskolbens
2 nach links gedrückt wird und in der Vorlauf-Steuerkammer 8 links anstößt. Über die
zweite Vorlauf-Verteilleitung 10 baut sich der Druck des Druckfluids in der zweiten
Druckkammer 12 auf und drückt den Arbeitskolben 2 nach links. Gleichzeitig strömt
das sich in der ersten Druckkammer 11 befindliche Druckfluid über die erste Rücklauf-Verteilleitung
13 in die Rücklauf-Steuerkammer 15 und von dort über die Hauptrücklaufleitung 16 in
den Fluidrücklauf 17.
[0049] In Fig. 6 bewegt sich der Arbeitskolben nach links, so dass der Steuerkolben 3 am
linken Deckel 4 an dem ersten Anschlagbereich 21 anstößt.
[0050] Wie in Fig. 7 gezeigt, wird der Arbeitskolben 2 weiter nach links gedrückt, während
der Steuerkolben 3 in seiner Lage verharrt. Dadurch verändert sich die Lage des Steuerkolbens
3 relativ zum Arbeitskolben 2. Der Steuerkolben 3 erreicht relativ zum Arbeitskolben
2 wiederum die Mittellage in der weder die zweite Druckkammer 12 eine Verbindung zum
Fluidvorlauf 6 noch die erste Druckkammer 11 eine Verbindung zum Fluidrücklauf hat.
In dieser Position wird erneut ein Richtungwechsel eingeleitet. Der Zyklus ist somit
einmal durchlaufen worden und setzt sich wie in Fig. 2 beschrieben fort.
[0051] Der Arbeitskolben 2 kann mit einer definierten hohen Masse ausgebildet sein, während
der Steuerkolben 3 wesentlich kleiner und mit deutlich geringerer Masse, etwa durch
Verwendung eines Leichtmetalles, ausgebildet ist.
1. Schwingungserzeuger (1) mit einem Arbeitskolben (2), der in einem Gehäuse (20) zwischen
mindestens zwei Druckkammern (11, 12) hin- und herverschiebbar gelagert ist, wobei
mittels einer Steuereinrichtung abhängig von der Lage des Arbeitskolbens (2) ein Druckfluid
wechselweise in eine der Druckkammern (11, 12) leitbar und der Arbeitskolben (2) in
eine reversierende Bewegung zum Erzeugen von Schwingungen versetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung einen Steuerkolben (3) umfasst, welche innerhalb des Arbeitskolbens
(2) verschiebbar gelagert ist.
2. Schwingungserzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerkolben (3) zwischen zwei Steuerkolben-Umkehrpunkten verschiebbar ist, welche
durch zwei Anschlagbereiche (21, 22) an dem Gehäuse (20) vorgegeben sind.
3. Schwingungserzeuger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagbereiche (21, 22) verstellbar sind.
4. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arbeitskolben (2) zwischen zwei Arbeitskolben-Umkehrpunkten verschiebbar ist,
und
dass der Steuerkolben (3) derart ausgelegt ist, so dass dieser seinen Steuerkolben-Umkehrpunkt
eine definierte Zeitspanne vorher erreicht, bevor der Arbeitskolben (2) seinen Arbeitskolben-Umkehrpunkt
auf der jeweiligen Seite erreicht.
5. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (20) einen Fluidvorlauf (6) zum Zuführen eines Druckfluides und einen
Fluidrücklauf (17) zum Abführen eines Druckfluides aufweist.
6. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Arbeitskolben (2) eine Hauptvorlaufleitung (7), welche den Fluidvorlauf (6)
mit einer Vorlauf-Steuerkammer (8) verbindet, auch zwei Vorlauf-Verteilleitungen (9,
10) vorgesehen sind, welche die Vorlauf-Steuerkammer (8) einerseits mit der ersten
Druckkammer (11) und andererseits mit der zweiten Druckkammer (12) verbinden.
7. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Arbeitskolben (2) eine Hauptrücklaufleitung (16), welche den Fluidrücklauf
(17) mit einer Rücklauf-Steuerkammer (15) verbindet, auch zwei Rücklaufverteilleitungen
(13, 14) vorgesehen sind, welche die Rücklauf-Steuerkammer (15) einerseits mit der
ersten Druckkammer (11) und andererseits mit der zweiten Druckkammer (12) verbinden.
8. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerkolben (3) Steuerbereiche (23, 24) aufweist, durch welche das Druckfluid
von der Vorlauf-Steuerkammer (8) entweder zur einen Vorlauf-Verteilleitung (9) oder
zur anderen Vorlauf-Verteilleitung (10) leitbar ist.
9. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerkolben (3) mittig im Arbeitskolben (2) gelagert ist.
10. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerkolben (3) länger als der Arbeitskolben (3) ausgebildet ist.
11. Baugerät, insbesondere Bohrgerät oder Vibrationsbär,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Schwingungserzeuger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 vorgesehen
ist.