[0001] Die Erfindung betrifft eine Clipmaschine mit wenigstens einem Verschließhebel, der
ein eine Schwenkachse definierendes Lagerelement, ein Aufnahmeelement für ein erstes
Verschließwerkzeug und ein Krafteinleitungselement zur Verbindung mit einem Antriebselement
aufweist, wobei der Verschließhebel zwischen einer Öffnungsstellung und Schließstellung
schwenkbar gelagert ist, in welcher Schließstellung das erste Verschließwerkzeug zum
Verschließen eines Clips mit einem zweiten Verschließwerkzeug in Eingriff bringbar
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Cliphebels
sowie die Verwendung eines solchen Cliphebels in einer Clipmaschine zur Portionierung
von Würsten.
[0002] Mit Clipmaschinen der genannten Art werden typischerweise Würste mit flüssigem bis
zähpastösem oder auch granularem Inhalt portioniert und verschlossen. Dabei wird zunächst
das Füllgut in eine Schlauchhülle (Darm) eingebracht und danach in einem ersten Arbeitstakt
mittels Verdrängerelementen in Portionen abgeteilt. Die Verdrängerelemente schnüren
dazu die Schlauchhülle in radialer Richtung ein und verdrängen das in dem Einschnürbereich
befindliche Füllgut in axialer Richtung ― bezogen auf die Schlauchachse. Im Einschnürbereich
wird so ein Schlauchzopf gebildet. Auf dem gebildeten Schlauchzopf werden im nächsten
Arbeitstakt ein oder wahlweise zwei Verschlusselemente (Clips) mittels zwei (bzw.
vier) gegeneinander bewegter Verschließwerkzeuge aufgebracht und um den Schlauchzopf
verschlossen. Die Verschließwerkzeuge umfassen paarweise jeweils einen Stempel und
eine Matrize, zwischen welchen der Clip während des Verschließens umgeformt wird.
Im Fall zweier nebeneinander um den Schlauchzopf verschlossener Clips (Doppelclipanordnung)
kann der Schlauchzopf mittels eines Messers dazwischen durchtrennt werden, um die
Würste zu vereinzeln. Danach werden die Verdränger, Verschließwerkzeuge und das Messer
in ihre Ausgangs- oder Öffnungsstellung zurückbewegt. Ein Arbeitszyklus ist beendet.
Nachfolgende Beschreibung ist auf die einfache Anordnung eines Paares von Verschließwerkzeugen
bezogen. Sie kann jedoch ohne Weiteres auf eine Doppelclipanordnung übertragen werden.
[0003] Wenigstens eines der Verschließwerkzeuge (Stempel und/oder Matrize) ist an dem eingangs
beschriebenen Verschließhebel angebracht und führt davon während des Verschließvorgangs
eine ― bezogen auf die Schlauchachse ― im Wesentlichen radiale Schwenkbewegung um
die Schwenkachse aus. Zeitgleich und/oder anschließend an die ausgeführte Schwenkbewegung
des Verschließhebels mit Verschließwerkzeug aus dessen Öffnungsstellung in dessen
Schließstellung wird auch das zweite Verschließwerkzeug in einer Schwenkbewegung oder
einer linearen Bewegung oder einer Überlagerung aus beiden Bewegungsformen mit dem
ersten Verschließwerkzeug zum Verschließen des oder der Clips in Eingriff gebracht.
[0004] Bei solchen Clipmaschinen steht meist ein Kurvenantrieb zur Verfügung, der die Bewegung
des Verschließhebels mittels einer Kurvenrolle von einer Kurvenscheiben abnimmt. Als
Antriebselement ist typischerweise eine Hebelanordnung vorgesehen, die diese Bewegung
auf den Verschließhebel überträgt. Alternativ oder zusätzlich zu dem Kurvenantrieb
kann auch ein linearer Fluidantrieb, typischerweise ein Pneumatikantrieb, vorgesehen
sein.
[0005] Hierbei werden sehr große Kräfte (bis zu 15 kN) über die Verschließwerkzeuge auf
den oder die Verschließhebel aufgebracht. Dies führt einerseits zu einer für das Bedienpersonal
unangenehmen Geräuschbildung und andererseits dazu, dass der Verschließhebel ausreichend
stark dimensioniert werden muss, damit er der Belastung standhält. Letzteres führt
wiederum zu einem hohen Gewicht des Verschließhebels und somit zu einem großen Massenträgheitsmoment.
Da der motorische Antrieb einschließlich aller Antriebselemente (Kurvenscheibe, Kurvenrolle
und Hebelanordnung) nicht beliebig groß ausgelegt werden kann, ist auch die Arbeitsgeschwindigkeit
der Clipmaschine nicht ohne Weiteres steigerbar.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Maschine der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, dass die Effizienz der Clipmaschine ohne höhere Antriebsauslegung
gesteigert werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Clipmaschine der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren nach Anspruch
14 und die Verwendung wenigstens eines Cliphebels nach Anspruch 15 gelöst.
[0008] Die Verschließhebel wurden in bekannter Weise aus Aluminiumguss gefertigt. Dies hat
neben den oben geschilderten Nachteilen ferner zur Folge, dass das Lagerelement, Aufnahmeelement
und Krafteinleitungselement sowie sonstige Funktionselemente wie Kurven oder Laufflächen
und Montagepunkte erst durch Nacharbeitung mit der notwendigen Präzision an dem Gussteil
gefertigt werden können. Demgegenüber wird der Verschließhebel aus Faser-Kunststoff-Verbund
(FKV) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Einem vollständig gebrauchsfertig hergestellt.
Die notwendige Präzision ergibt sich durch die vorgefertigte Gussform, in die das
Lagerelement, das Aufnahmeelement, das Krafteinleitungselement und ggf. weitere Funktionselemente
so eingelegt werden, dass die Schwenkachse, der Krafteinleitungspunkt, die Aufnahme
des ersten Verschließwerkzeugs und dergleichen ohne Nachbearbeitung innerhalb der
gewährbaren Toleranz zueinander ausgerichtet sind.
[0009] Aufgrund der erheblich geringeren spezifischen Dichte des Faser-Kunststoff-Verbunds,
insbesondere bei Verwendung eines kohlefaserverstärkten Kunststoffes (CFK), kann das
Massenträgheitsmoment des Verschließhebels wenigstens unter Beibehaltung und teilweise
sogar bei Verbesserung der mechanischen Belastbarkeit um etwa 30 % reduziert werden.
Dies bewirkt, dass sämtliche Antriebselemente in entsprechendem Maße kleiner und leichter
dimensioniert und die Kosten der gesamten Clipmaschine reduziert bzw. die Arbeitsgeschwindigkeit
der Clipsmaschine bei gleichbleibender Dimensionierung der Antriebselemente gesteigert
werden können. Auch bewirkt die Verwendung eines FKV-Werkstoffes aufgrund anderer
Resonanzeigenschaften, dass die schlagartige Verschlussbewegung der Verschließwerkzeuge
eine akustische Dämpfung erfährt, wodurch der Verschließvorgang nur noch eine unerhebliche
akustische Belastung für das bedienendende Personal darstellt. Ferner erweist sich
die Verwendung eines FKV-Werkstoffes, und insebsondere die Verwendung von CFK, vorteilhafterweise
als lebensmittelverträglich, sterilisierfähig, temperaturbeständig, chemikalienbeständig
(insbesondere Reinigungsmittelbeständig) und hochdruckbeständig. Gegenüber den bekanntermaßen
an dieser Stelle verwendeten Aluminiumgussteilen, ist die Oberfläche des erfindungsgemäßen
Verschließhebels aus FKV-Material per se glatt. Dadurch kann ein weiterer Nachbearbeitungsgang
eingespart werden, ohne die im Bereich der Lebensmittelverarbeitung einzuhaltenden
Hygienebedingungen zu missachten.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteil der erfindungsgemäße Clipmaschine ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Diese werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht der bewegten Elemente einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Clipmaschine;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Verschließhebels in der Clipmaschine;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verschließhebels;
und
- Fig.4
- eine Explosionsdarstellung der Einzelbauteile des Cliphebels gemäß Fig. 3.
[0011] Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Clipmaschine 100
weist einen Clipmaschinenantrieb 110 mit einer Kurvenscheibe 112 auf, von der mittels
einer Kurvenrolle 116 die Bewegung für einen unteren Verschließhebel 118 abgenommen
wird. Ferner weist die Clipmaschinene einen weiteren Clipmaschinenantrieb mit einer
Kurbel 130 auf, von der mittels eines Hebelarms 114 die Bewegung für einen oberen
Verschließhebel 120 abgenommen wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind beide
Verschließhebel 118, 120 um dieselbe Schwenkachse 122 schwenkbar angelenkt. Der untere
Cliphebel 118 trägt an seinem der Schwenkachse 122 fernen Ende ein erstes Verschließwerkzeug
124, welches in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Matrize ist. In demselben Abstand
zur Schwenkachse 122 trägt der obere Cliphebel 120 an seinem der Schwenkachse 122
entgegengesetzten Ende ein zweites Verschließwerkzeug 126, welches hier ein Stempel
ist.
[0012] Der untere Verschließhebel 118 schwenkt angetrieben über eine untere Kniehebelanordnung
130 als Antriebselement um die gemeinsame Schwenkachse 122 nach oben, wenn das Kniehebelgelenk
des unteren Kniehebels 120 durch eine über eine Koppelstange 132 eingeleitete Kraft
gestreckt wird. Entsprechend, jedoch zeitversetzt, schwenkt der obere Cliphebel 120
um die gemeinsame Schwenkachse 122 angetrieben über eine obere Kniehebelanordnung
134 als Antriebselement nach unten, wenn das Kniegelenk der oberen Kniehebelanordnung
134 durch eine über eine Koppelstange 136 eingeleitete Kraft gestreckt wird. Dadurch
werden die Matrize 124 und der Stempel 126 aufeinander zu bewegt, um in ihrer geschlossenen
Stellung einen Clip um die zuvor eingeschnürte Schlauchhülle (nicht gezeigt) verschließen
zu können. Bedingt durch die phasenverschobenen Kurven für den obren Cliphebelantrieb
und den unteren Cliphebelantrieb auf der Kurvenscheibe 112 befindet sich der untere
Verschließhebel 118 bereits in seiner oberen Schließstellung und verharrt dort für
einen kurzen Moment, während sich der obere Verschließhebel 120 weiterhin in Richtung
auf den unteren Cliphebel zu bewegt. Dabei wird zunächst ein in die Matrize eingeführter
Clip von einem nachfolgenden Clipstrang abgetrennt und zwischen der Matrize 124 und
dem (nicht dargestellten) Schlauchzopf eingespannt und auf diese Weise gehalten. Nähert
sich auch der obere Cliphebel 120 seiner (unteren) Schließstellung wird der Clip um
die eingeschnürte Schlauchhülle verschlossen. Ist der Cliphebel 120 in seiner Schließstellung
angelangt, löst ein Impuls die Betätigung der Zylinder-Kolben-Anordnung 120 aus, welche―
im Falle der hier vorliegenden Doppelclipanordnung ― ein Messer antreibt, um den Schlauchzopf
zwischen den beiden verschlossenen Clips zu durchtrennen. Danach schwenken der obere
und der untere Verschließhebel 118, 120 in ihre Öffnungsstellungen zurück.
[0013] Aufgrund der großen Kraft, die zum Schließen des Clips benötigt wird, und des hieraus
resultierenden großen Moments, welches auf beide Verschließhebel 118, 120 wirkt, müssen
beide Verschließhebel 118, 120 eine sehr große Festigkeit aufweisen. Andererseits
müssen beide Hebel eine ausreichend große Schwenkbewegung ausführen, damit auch große
Wurstkaliber während des Füllvorgangs in einer zu der in Fig. 1 gezeigten Ebene senkrechten
Bewegungsrichtung zwischen den Verschließwerkzeugen 124, 126 hindurch gefördert werden
können. Eine ausreichende Festigkeit bei dennoch verhältnismäßig geringem Gewicht
und somit einem geringen Massenträgheitsmoment um die Schwenkachse 122 verschafft
der erfindungsgemäße untere Verschließhebel 118 wenn er zumindest teilweise aus einem
Faser-Kunststoff-Verbund gefertigt ist. Je nach dem, ob einer oder zwei Verschließhebel
vorgesehen sind und wie die Schwenkbewegung auf den oder die Verschließhebel aufgeteilt
ist, kann es genügen, einen Verschließhebel teilweise aus einem FKV-Werkstoff zu fertigen
oder auch beide.
[0014] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen unteren Verschließhebels 200
in der Seitenansicht gezeigt. Dieser weist einen Grundkörper 210 auf, der sich im
Wesentlichen in der Darstellungsebene erstreckt. In diesen Grundkörper eingelassen
sind ein Lagerelement 212, welches eine erste metallische Lageraufnahme umfasst. Diese
Lageraufnahme weist Verdrehsicherungen, beispielsweise in Form von Einkerbungen oder
Vorsprüngen auf, die verhindern, dass das Lagerelement 212 sich in dem FKV-Werkstoff
verdreht. Weiterhin sind in den Grundkörper 210 ein Aufnahmeelement 214 zur Positionierung
und Halterung des oder der ersten Verschließwerkzeugs/e und ein Krafteinleitungselement
216 zur Verbindung mit dem Antriebselement eingelassen. Sowohl das Aufnahmeelement
214 als auch das Krafteinleitungselement 216 sind vorzugsweise in Form eines metallischen
Einlegeteils in den Grundkörper 210 eingelassen. Ferner weist der Grundkörper Freimachungen
218 auf, durch welche das Gewicht des Verschließhebels 200 reduziert wird, ohne jedoch
die vorbestimmte Stabilitätsgrenze des Verschließhebels zu unterschreiten. An Stelle
oder zusätzlich den in Fig. 2 gezeigten Durchbrüchen können die Freimachungen 218
in ähnlicher oder unterschiedlicher Anordnung auch nicht durchgebrochene Taschen umfassen,
welche den Kraftfluss ggf. anders, jedoch auch mit der Maßgabe ausreichender Stabilität
leiten.
[0015] Das Ausführungsbeispiel des unteren Verschließhebels gemäß Fig. 3 zeigt in der perspektivischen
Darstellung, dass neben dem Grundkörper 310 auch noch ein abgekröpfter Auslegerarm
312 vorgesehen ist, der an einem Ende 313 mit dem Grundkörper 310 verbunden ist. Der
abgekröpfte Auslegerarm 312 ragt somit aus der durch den Grundkörper 310 definierten
Ebene heraus. In diesem Ausführungsbeispiel besteht das Lagerelement 322 aus einer
metallischen Lageraufnahme 324, welche von der einen Seite in den Grundkörper 310
eingelassen ist, so dass die erste Lageraufnahme 324 aus der Ebene des Grundkörpers
310 auf der dem abgekröpften Auslegerarm 312 entgegengesetzten Seite herausragt. Ferner
besteht das Lagerelement 322 aus einer zweiten metallischen Lageraufnahme 326, die
koaxial zur ersten metallischen Lageraufnahme 324 in den abgekröpften Arm 312 eingelassen
ist. Durch diese Lageraufnahmen kann die Lagerung über einen so langen axialen Abschnitt
erfolgen, dass der Verschließhebel größeren Biegemomenten in axialer Richtung standhält.
[0016] Das Einlassen der Einlegeteile geschieht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung eines solchen Cliphebels, beispielsweise bei den Preform-RTM-Fertigungsverfahren,
durch das Einlegen des Lagerelements 212, 312 des Aufnahmeelements 214, 314 und des
Krafteinleitungselements 216, 316 in ein Formwerkzeug, in welcher ferner der Grundköper
210, 310 und ggf. der Auslegerarm 312 aus Schichten vorgeformter Fasermatten, eines
Kohlefasergewebes, schichtweise aufgebaut wird. Im Anschluss wird das Formwerkzeug
verschlossen und es wird ein flüssiger Kunststoff (beispielsweise Epoxidharz) unter
hohem Druck in die Form eingespritzt bis diese gefüllt ist. Nach dem Aushärten des
Kunststoffes kann die Form geöffnet werden und der fertige Verschließhebel 200, 300
entnommen werden. Die Einlegeteile gehen mittels des ausgehärteten Kunststoffs eine
formschlüssige Verbindung mit den stabilisierenden Fasermatten ein. Wie die Stabilität
der formschlüssigen Verbindung noch erhöht werden kann lässt sich anhand des Ausführungsbeispiels
in der Explosionsdarstellung in Fig. 4 näher erläutern.
[0017] In Fig. 4 sind alle Elemente des erfindungsgemäßen Verschließhebels dargestellt.
Zunächst werden die aus Fasermatten schichtweise aufgebauten Verschließhebelelemente,
nämlich der Grundkörper 410 sowie dem an einem Ende mit dem Grundkörper verbundenen,
abgekröpften Auslegerarm 412, beschrieben. Sowohl der Grundkörper als auch der Auslegerarm
des Verschließhebels sind aus einem aus vorgeformten Fasermatten Unterteil 414, einem
aus vorgeformten Fasermatten Oberteil 416 und einem ebenfalls aus vorgeformten Fasermatten
Mittelteil 418 schichtweise zusammengesetzt. Der Grundkörper 410 ist dabei einerseits
schichtweise aus dem Unterteil 414 und einem unteren Abschnitt des Oberteils 416 und
andererseits schichtweise aus dem Unterteil 414 und einem unteren Abschnitt des Mittelteils
418 aufgebaut. Der abgekröpfte Auslegerarm 412, welcher an einem Ende mit dem Grundkörper
410 verbunden ist und an seinem anderen Ende aus der Ebene des Grundkörpers 410 herausragt,
ist seinerseits schichtweise aus einem oberen Abschnitt des Mittelteils 418 und einem
oberen Abschnitt des Oberteils 416 schichtweise aufgebaut. Durch diese Sandwichform
werden der Grundkörper 410 und der Auslegerarm 412 durch zusammenhängende Fasermatten
durchgehend verbunden, was dem Verschließhebel eine hohe Stabilität beschert. Die
Stabilität wird ferner durch eine aus vorgeformten Fasermatten gebildete Deckschicht
420 erhöht, die auf die jeweils unteren Abschnitte des Oberteils 416 und des Mittelteils
418 auf der dem Unterteil 414 gegenüberliegenden Seite aufgebracht ist. Hierdurch
wird die durch die Zweiteilung des Grundkörpers 410 in dessen oberen Schichten bedingte
Schwächung kompensiert.
[0018] Zusätzlich sind auf der Oberseite des Grundkörpers 410 weitere Funktionselemente
wie beispielsweise eine Distanzplatte 422 aus FKV auflaminiert. Solche Funktionselemente
können an beliebiger Stelle auflaminiert sein, je nach den konstruktiven Anforderungen
an den Verschließhebel. In entsprechender Weise können auch Freimachungen, Durchbrüche,
Taschen oder dgl. durch einen entsprechenden Zuschnitt der vorgeformten Fasermatten
ausgebildet werden.
[0019] Das Lagerelement besteht wie in Fig. 3 aus einer der metallischen Lageraufnahme 424
in dem Grundkörper 410, die aus dessen Ebene auf der dem abgekröpften Auslegerarm
412 entgegengesetzten Seite herausragt, und aus der zweiten metallischen Lageraufnahme
426, die koaxial zur ersten metallischen Lageraufnahme 424 in den abgekröpften Arm
412 eingelassen ist. Beide Lageraufnahmen 424, 426 weisen sowohl axiale als auch radiale
Verdreh- bzw. Zugsicherungen auf. Diese können in Form von Kerben, Nuten, umlaufenden
Rillen oder entsprechen Vorsprüngen gebildet sein, in die beim Ausgießen der Spritzgussform
der flüssige Kunststoff eindringt und somit eine formschlüssige Verbindung mit dem
Metallteil eingeht.
[0020] An seinem dem Lagerelement gegenüberliegenden Ende des Verschließhebels ist das metallische
Aufnahmeelement 428 in den Grundkörper 410 des Verschließhebels eingelassen. Das Aufnahmenelement
428 weist einen Aufnahmeabschnitt 430 für das erste Verschließwerkzeug (hier nicht
gezeigt), der aus dem FKV-Werkstoff herausragt, und einen Verankerungsabschnitt 432
auf, der im Wesentlichen in der Ebene des Grundkörpers 410 zwischen dem Unterteil
414 und dem Oberteil 416 eingelassen ist. Hierfür ist eine korrespondierende Freimachung
434 in dem Unterteil 414 und/oder in dem Oberteil 416 vorgesehen. Um die Befestigung
des Aufnahmeelements 428 weiter zu verbessern, ist dieses mit durch Befestigungsmittel
436, welche beispielsweise als Bolzen oder Schrauben ausgestaltet sein können, durch
den Verankerungsabschnitt 432 quer zur Ebene des Grundkörpers 410 verankert.
[0021] Ferner ist auch das Krafteinleitungselement in Form eines metallischen Einlegeteils
438 in eine korrespondierende Freimachung oder Tasche in dem Oberteil 416 und der
Deckschicht 420 eingelassen. Zur Stabilisierung und mechanischen Sicherung des metallischen
Einlegeteils 438 befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 410
eine korrespondierenden Konterplatte 440, die durch das Unterteil 414 des Grundköpers
410 hindurch mit Befestigungsmitteln 442 mit dem Einlegeteil 438 verbunden (beispielsweise
verschraubt) ist und somit eine formschlüssige Verbindung mit dem FKV-Grundkörper
410 eingeht.
[0022] In sämtlichen Funktionselemente, wie dem Lagerelement, Aufnahmeelement und Krafteinleitungselement,
können bereits alle Passungen, Bohrungen, Gewinde, Kurven und dergleichen vorgefertigt
sein. Durch das passgenaue Einlegen der Funktionselemente in das Formwerkzeug werden
die Maßtoleranzen zwischen den einzelnen Funktionselemente und somit zwischen den
Maßpunkten innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzen eingehalten.
1. Clipmaschine mit wenigstens einem Verschließhebel (118, 120), der ein eine Schwenkachse
(122) definierendes Lagerelement (212), ein Aufnahmeelement (214) für wenigstens ein
erstes Verschließwerkzeug (124) und ein Krafteinleitungselement (216) zur Verbindung
mit einem Antriebselement (130) aufweist, wobei der Verschließhebel (118, 120) zwischen
einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung schwenkbar gelagert ist, in welcher
Schließstellung das erste Verschließwerkzeug (124) zum Verschließen eines Clips mit
einem zweiten Verschließwerkzeug (126) in Eingriff bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließhebel (118, 120) zumindest teilweise aus einem Faser-Kunststoff-Verbund
(FKV) gefertigt ist.
2. Clipmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließhebel (118, 120) einen im wesentlichen ebenen Grundkörper (410) aus
dem Faser-Kunststoff-Verbund aufweist.
3. Clipmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (212) wenigstens eine erste metallische Lageraufnahme (424) aufweist,
die in den Grundkörper (410) des Verschließhebels (118, 120) eingelassen ist.
4. Clipmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschließhebel (118, 120) einen abgekröpften Auslegerarm (412) aus dem Faser-Kunststoff-Verbund
aufweist, der an einem Ende mit dem Grundkörper (210) verbunden ist.
5. Clipmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (212) wenigstens eine zweite metallische Lageraufnahme (426) aufweist,
die koaxial zur ersten metallischen Lageraufnahme (424) in den abgekröpften Auslegerarm
(412) eingelassen ist.
6. Clipmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (216) in Form eines metallischen Einlegeteils (438) in
den Grundkörper (410) eingelassen ist.
7. Clipmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (410) und/oder der Auslegerarm (412) Freimachungen (434) aufweisen.
8. Clipmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Faser-Kunststoffverbund ein kohlefaserverstärkter Kunststoff (GFK) ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Verschließhebels mit den Merkmalen nach einem der
Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch die Schritte
Einlegen eines Lagerelements (212), eines Aufnahmeelements (214) und eines Krafteinleitungselements
(216) in eine Form,
Aufbauen des Grundkörpers (410) und des Auslegearms (412) aus Schichten vorgeformter
Fasermatten und
Einspritzen von Kunststoff in die Form.
10. Verwendung eines Cliphebels mit den Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 9 in
einer Clipmaschine (100) zur Portionierung von Würsten.