[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufgussbeutel mit mindestens zwei, sich
im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Kammern, die über einen Bodenabschnitt
miteinander verbunden und an ihrer diesem Bodenabschnitt gegenüberliegenden Oberseite
verschlossen sind, mindestens einem von der Oberseite abgehenden Faden und einem mit
dem freien Ende des Fadens verbundenen Etikett.
[0002] Derartige Aufgussbeutel enthalten eine Substanz, die beim Aufgießen des Beutels durch
die Aufgussflüssigkeit ausgelaugt wird. Als Substanz wird üblicherweise Tee verwendet.
[0003] Ein gattungsgemäßer Aufgussbeutel hat zwei sich im wesentlichen parallel zueinander
erstreckende Kammern und wird auch als Doppelkammerbeutel bezeichnet. Bei der Herstellung
dieser Doppelkammerbeutel wird ein bahnförmiges Hüllmaterial mit der auszulaugenden
Substanz belegt, zu einem umfänglich geschlossenen, die Substanz umhüllenden Schlauch
geformt, der in einem nachfolgenden Fertigungsschritt gefalzt wird, um die beiden
Kammern im wesentlichen in paralleler Anlage zueinander auszuformen. Dabei wird im
Bereich des Bodens aus dem einen Längenabschnitt des Hüllmaterials ein Bodenabschnitt
gebildet, der die Kammern bodenseitig miteinander verbindet und diese beim Aufgießen
voneinander beabstandet, so dass die Aufgussflüssigkeit auch zu den gegenüberliegenden
Innenseiten des Doppelkammerbeutels gelangen kann. Im Hinblick auf eine möglichst
kompakte Verpackung der einzelnen Aufgussbeutel ist dieser Bodenabschnitt regelmäßig
mit einer Bodenfalz versehen, die sich zur Innenseite des Aufgussbeutels hin erstreckt.
Beim Aufgießen des Aufgussbeutels und nicht zuletzt aufgrund des Quellens der aufzugießenden
Substanz wird diese Bodenfalz zurückgestellt und der Bodenabschnitt soll sich zumindest
nach der idealen Vorstellung dann im wesentlichen gerade zwischen den beiden Kammern
erstrecken.
[0004] Bei Aufgussbeuteln der vorerwähnten Art besteht grundsätzlich das Problem, dass nach
Beendigung des Auslaugens der Aufgussbeutel aus der Aufgussflüssigkeit herausgehoben
werden muss, um das unerwünschte Auslaugen von Bitterstoffen zu vermeiden. Die hierbei
in dem Aufgussbeutel enthaltene Restflüssigkeit tropft dabei relativ langsam aus dem
Aufgussbeutel heraus und so wird üblicherweise der Aufgussbeutel ausgewrungen. Bekannt
ist es, den Aufgussbeutel hierzu in einen Löffel einzulegen und den Faden wenigstens
einmal um den Aufgussbeutel herumzulegen und danach festzuziehen, so dass der Inhalt
des Aufgussbeutels komprimiert und die in dem Aufgussbeutel enthaltene Restflüssigkeit
ausgewrungen wird.
[0005] Im Stand der Technik sind andere Lösungsvorschläge bekannt, bei denen das Auswringmittel
Teil des ausgelieferten Aufgussbeutels ist. So wird mit dem auf die Anmelderin zurückgehenden
DE-U-298 19 128 eine Einheit aus Aufgussbeutel mit Umverpackung vorgeschlagen, die sowohl den Beutel
als auch den Faden aufnimmt und deren Rand das Etikett bildet. Zur Entnahme des Aufgussbeutels
wird die Umverpackung aufgerissen und der Aufgussbeutel entnommen. Die Umverpackung
kann beim Auslaugen in der Aufgussflüssigkeit beispielsweise über die Tülle einer
Kanne gesteckt und somit das freie Ende des Fadens gegenüber der Kanne gesichert werden.
Danach wird eine das freie Ende des Fadens aufnehmende Ecke der Umverpackung von dem
überwiegenden Teil der Umverpackung durch Reißen des papierenen Materials entfernt.
Der Rest der Umverpackung wird über den Aufgussbeutel geschoben, so dass der Aufgussbeutel
in der Umverpackung aufgenommen ist. Der Benutzer kann nunmehr von außen gegen die
Umverpackung drücken und den Aufgussbeutel manuell auswringen, ohne hierbei seine
Finger mit der Aufgussflüssigkeit zu benetzen bzw. seine Finger unmittelbar der Temperatur
des Aufgussmittels auszusetzen.
[0006] Ein alternativer Lösungsvorschlag ist aus dem
DE-20 2004 002 533 bekannt. Dieser Stand der Technik folgt im wesentlichen dem vorerwähnten Lösungsvorschlag,
wobei nach diesem jüngeren Vorschlag die Umverpackung so ausgebildet ist, dass der
Aufgussbeutel zum sicheren Aromaverschluss dicht in der Umverpackung aufgenommen ist
und die Umverpackung ferner aus einem relativ stabilen Pappmaterial gebildet ist,
welches nach dem Öffnen der Aromaversiegelung zu einer runden Scheibe umbogen werden
kann. Diese runde Scheibe kann auf eine Tasse oder eine Kanne aufgelegt werden, so
dass nicht nur das freie Ende des Fadens ortsfest und außerhalb der Kanne gehalten
wird, sondern darüber hinaus die Kanne bzw. die Tasse beim Auslaugen der Substanz
verschlossen ist.
[0007] Der aus der
DE 20 2004 002 533 bekannte Lösungsvorschlag bietet zwar eine gleichmäßigere Verteilung des Anpressdrucks
beim Auswringen des Aufgussbeutels und somit ist es besser möglich, die Restflüssigkeit
aus dem Aufgussbeutel auszuwringen. Beim Auswringen bleibt indes die Form des Aufgussbeutels
im wesentlichen unverändert, wodurch die Wirksamkeit des Auswringens leidet.
[0008] Aus der
DE 296 01 442 ist ein auswringbarer Teebeutel bekannt, der einen Faden hat, der durch zwei im Bereich
der Oberseite ausgesparte Einbringöffnungen des Teebeutels hindurchgeführt ist und
an dem Bodenabschnitt gesichert ist. Hier liegt der Faden in einer zwischen den einander
gegenüberliegenden Kammern gebildeten V-förmig nach Innen geschlagenen Falz. Die den
Teebeutel überragenden Enden des Fadens sind jeweils an einem Etikettabschnitt befestigt.
Die beiden Etikettabschnitte können an einer Perforation getrennt werden und zum Auswringen
werden diese Etikettabschnitte in entgegen gesetzte Richtung gezogen. Hierdurch wird
der Teebeutel mit seinem Bodenabschnitt in Richtung auf die Oberseite gezogen und
ausgewrungen. Allerdings führt dieses Auswringen zu einer erheblichen Beanspruchung
der an dem Beutel ausgesparten Einbringöffnungen und kann somit zur Zerstörung des
Beutelmaterials und zum Austritt von Teeblättern führen, was nicht gewünscht ist.
[0009] Im Markt sind Lösungsvorschläge bekannt, bei denen der mindestens eine Faden in einen
Einkammerbeutel eingesiedelt wird. So gibt es Teebeutel, die in der einen Kammer zwei
sich entlang der Längsseiten erstreckende Fäden enthalten, die im Bereich des Beutelbodens
in den bodenseitigen Verschluss eingearbeitet und somit mit dem Hüllstoff verbunden
sind. An der gegenüberliegenden Stirnseite sind die beiden Fäden aus dem Einkammerbeutel
herausgeführt und an gegenüberliegenden Seiten eines Etikettes fixiert. Das Etikett
kann zwischen den Enden durchtrennt werden. Danach sollen die beiden Teile des Etiketts
in entgegengesetzte Richtung geführt werden. Hierdurch soll der Aufgussbeutel ausgewrungen
werden. Bei einer alternativen Ausgestaltung sind die Enden von zwei Fäden jeweils
in einer an der Oberseite vorgesehenen Kopfnaht aufgenommen und mit dem Hüllstoff
verbunden, von denen ein Faden unmittelbar mit dem Etikett und ein weiterer Faden
zunächst schlingenförmig in dem Beutel angeordnet und dann durch die Kopfnaht hindurch
nach außen geführt und mit dem Etikett verbunden ist. Mit dieser Ausführungsform kann
die Restflüssigkeit allerhöchstens unzureichend ausgewrungen werden.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Aufgussbeutel der eingangs
genannten Art mit gutem Auswringverhalten anzugeben. Darüber hinaus soll der Aufgussbeutel
eine gute Handhabbarkeit bieten. Vorzugsweise soll der Aufgussbeutel so ausgestaltet
sein, dass das Etikett beim Ausgießen auf einfachere Weise an einer Tasse und/oder
Kanne gesichert werden kann.
[0011] Zur Lösung des obigen Problems wird mit der vorliegenden Erfindung ein Aufgussbeutel
mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgeschlagen. Dieser zeichnet sich dadurch aus,
dass die Kammern jeweils für sich durch Umschlagen des Hüllmaterials verschlossen
und an ihrem verschlossenen Ende unter Einschluss des Fadens gegeneinander gelegt
sind.
[0012] Der erfindungsgemäße Teebeutel bietet den Vorteil, das dass Hüllmaterial zur Führung
des Fadens nicht durchstoßen werden muss. Vielmehr wird der Faden zwischen den beiden
Kopfenden, d.h. im Bereich der Oberseite des Aufgussbeutels zwischen den beiden jeweils
für sich verschlossenen Kammern geführt.
[0013] Die beiden jeweils für sich geschlossenen Kammern können miteinander verklebt, verschweißt
oder über eine metallische Klammer miteinander verbunden sein. Jede erdenkliche Art
der Befestigung der einander gegenüberliegenden Bahnen des hüllförmigen Materials
im Bereich der Oberseite der Kammern ist denkbar. Zu bevorzugen ist es allerdings
im Hinblick auf die eine möglichst perforationsfreie Behandlung des Hüllmaterials,
die gegeneinander liegenden, jeweils verschlossenen oberen Enden der Kammer durch
einen diese übergreifenden Sicherungsstreifen mit einander zu verbinden. Der Sicherungsstreifen
ist vorzugsweise derart dimensioniert, dass er an der Außenseite der Kammern im Bereich
ihrer Oberseite anliegt und diese gegeneinander verpresst. Der Sicherungsstreifen
kann aus Kunststoff, Blech oder aus einem Pappmaterial gebildet sein. Bei einem Blechstreifen
kann die Befestigung desselben an dem Hüllmaterial durch Verklammern erfolgen. Der
Sicherungsstreifen hat vorzugsweise wenigstens eine Durchtrittsöffnung für den Durchtritt
des Fadens. Vorzugsweise kann im mittleren Bereich des Sicherungsstreifens eine Durchtrittsöffnung
vorgesehen sein, die hinreichend dimensioniert ist, um den an dem Bodenabschnitt gesicherten
Faden mit seinen beiderseitigen Enden in relativ großzügigem Abstand oberseitig aus
dem Aufgussbeutel herauszuführen.
[0014] Alternativ ist bevorzugt ein Sicherungsmittel gemäß den Ansprüchen 4 und 5 vorgesehen.
[0015] Das Sicherungsmittel kann vorzugsweise als Brühzeitindikator ausgebildet sein, d.h.
nach einer vorbestimmten Brühzeit das Ende derselben anzeigen. Diese Anzeige kann
beispielsweise durch einen Farbwechsel des das Sicherungsmittel bildenden Materials
erfolgen. Dieser Farbwechsel kann beispielsweise thermisch induziert sein. So kann
sich ein Farbwechsel nach einer Verweilzeit von etwa 3 Minuten in einer Flüssigkeit
von zwischen 80 und 90°C aufgrund einer kontrollierten vorbestimmten chemischen Reaktion
eines Farbindikators des Sicherungsmittels einstellen. Denkbar sind auch Indikatoren
nach Art einer Schmelzsicherung, die beispielsweise nach der vorstehend beschriebenen
Verweilzeit unter den vorstehend beschriebenen thermischen Bedingungen durchschmilzt
und so einen Indikator, beispielsweise ein unter Vorspannung gehaltenes Stabelement
freigibt. Das Freigeben des Indikatorstabes signalisiert das Ende der Brühzeit.
[0016] Beim Auswringen des Aufgussbeutels wird der wenigstens eine Faden zwischen den beiden
Kammern aus dem Doppelkammerbeutel herausgezogen. Hierbei wird der Bodenabschnitt,
gegen den der Faden gesichert ist, mitgenommen und in Richtung auf die Oberseite der
Kammern geführt, d.h. durch die Einbringöffnung aus dem Doppelkammerbeutel herausgezogen.
Hierbei wird der Bodenabschnitt mit dem unteren Fadenende mitgenommen und in Richtung
auf die Oberseite der Kammern geführt, d.h. zu dem oberen Ende des Doppelkammerbeutels.
Da der Faden nicht innerhalb der Kammern aufgenommen ist, sondern sich zumindest zwischen
der Oberseite und dem Bodenabschnitt außerhalb der Kammern befindet, wird deren Bewegung
beim Auswringen des Aufgussbeutels nicht durch den beim Auswringen gespannten Faden
vorgegeben. Die Kammern können sich daher einschließlich ihrer Kammerwandungen beispielsweise
in eine oder mehrere Falten legen und die in den Kammern aufgenommene Substanz bestmöglich
auspressen. Das Auswringverhalten ist danach gegenüber den vorbekannten Lösungsvorschlägen
verbessert. Als Widerlager für die Zugkraft des Fadens beim ten Lösungsvorschlägen
verbessert. Als Widerlager für die Zugkraft des Fadens beim Auswringen kann beispielsweise
ein Löffel gegen die Oberseite im Bereich der Einbringöffnung gelegt werden, was eine
einfach Handhabung des erfindungsgemäßen Aufgussbeutels darstellt.
[0017] Im Hinblick auf ein bestmögliches Auswringen auch des Bodenabschnitts wird gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, den wenigstens
einen Faden an der Außenseite des Bodenabschnitts vorzusehen. Beim Auswringen des
Aufgussbeutels wird danach nicht nur der Doppelkammerbeutel mit seinen beiden Kammern,
sondern auch die im gefalteten Zustand üblicherweise V-förmig ausgebildete Bodenfalz
komprimiert, die ebenfalls Substanz enthält, welche beim Herausnehmen des Aufgussbeutels
aus der Aufgießflüssigkeit ausgewrungen werden sollte, um ein möglichst tropffreies
Entnehmen des Aufgussbeutels zu ermöglichen. Hierzu kann der Faden als Schlaufe ausgebildet
sein, und zwar derart, dass der Schlaufengrund den Bodenabschnitt umgibt. Der Schlaufengrund
kann vollständig außerhalb des Doppelkammerbeutels den Bodenabschnitt umgeben. So
kann der Schlaufengrund den Bodenabschnitt umhüllen. Hierunter ist beispielsweise
eine Ausgestaltung zu verstehen, bei der der Schlaufengrund den unteren Teil der beiden
Kammern einschließlich des Bodenabschnitts umfänglich umgibt, d.h. um die Unterseite
des Hüllstoffs herumgeführt ist. Im Hinblick auf ein vorbestimmtes Auswringverhalten
ist es dabei zu bevorzugen, den Schlaufengrund im Bereich des Bodenabschnitts gegenüber
den Kammern lagezusichern. Eine entsprechende Lagesicherung kann beispielsweise dadurch
gebildet sein, dass der Faden im Bodenabschnitt unmittelbar mit dem Hüllstoff verbunden
ist. Bei dieser Ausgestaltung kann auch auf eine schlaufenförmige Ausbildung des Fadens
verzichtet werden. Vielmehr können auch an den Außenseiten des Hüllmaterials außen
vorbeigeführte Fäden an ihrem unteren Ende unmittelbar an dem Hüllmaterial befestigt
und hier fixiert sein.
[0018] Zu bevorzugen ist eine Ausgestaltung, bei der sich der Schlaufengrund zwischen den
beiden Kammern erstreckt, d.h. die Schlaufe zunächst parallel zu einer Außenseite
einer Kammer geführt, im Bodenabschnitt im wesentlichen rechtwinklig umgelenkt und
hinter dem Bodenabschnitt erneut im wesentlichen rechtwinklig umgelenkt und nach oben
geführt wird. Der Schlaufengrund kann bei dieser Ausgestaltung durch eine Naht oder
ein Klebemittel gegenüber dem Bodenabschnitt lagegesichert sein.
[0019] Bei einer alternativen Möglichkeit der Lagesicherung des Schlaufengrundes im Bereich
des Bodenabschnitts ist der Schlaufengrund zwischen den beiden Kammern angeordnet,
vorzugsweise in dem Grund der sich zwischen den Kammern erstreckenden Bodenfalz. Der
Faden ist bei dieser bevorzugten Weiterbildung in den Grund der Bodenfalz eingelegt,
d.h. befindet sich bezogen auf den äußeren unteren Rand des Hüllmaterials in Richtung
auf die Oberseite hin nach innen verschoben. Da der Aufgussbeutel regelmäßig an dem
Etikett gehandhabt wird und der Faden in den Einbringöffnungen eng geführt und somit
bei Fehlen einer Zugkraft in Lage gehalten wird, reicht eine entsprechende Ausbildung
aus, den Schlaufengrund in der üblicherweise V-förmig ausgeformten Bodenfalz lagezusichern.
Die Anordnung des Schlaufengrundes innerhalb der Bodenfalz führt zu einem symmetrischen
Zusammenlegen der einander gegenüberliegend ausgebildeten Kammern beim Auswringen,
was sich als vorteilhaft im Hinblick auf ein bevorzugtes Auswringverhalten erwiesen
hat. Es hat sich gezeigt, dass bei einer derartigen Ausgestaltung die beiden Kammern
von einer Ausrichtung im wesentlichen parallel zueinander symmetrisch C-förmig umbiegen.
Dabei bildet die gequollene Substanz einen Kern, um den der Hüllstoff an der Außenseite
der jeweiligen Kammern unter Spannung gelegt wird. Mit dieser Bewegung des Bodenabschnitts
bis zu einem oberen Punkt, an dem die einander gegenüberliegenden Kammern an der Oberseite
miteinander verbunden sind, kann der Aufgussbeutel wirkungsvoll ausgewrungen werden.
[0020] Sofern vorstehend auf einen Schlaufengrund abgestellt wurde, kann dieser aus wenigstens
zwei miteinander verbundenen Teilstücken gebildet sein. Eine derartige Ausgestaltung
ist insbesondere im Hinblick auf eine Massenherstellung der erfindungsgemäßen Aufgussbeutel
zu bevorzugen. Als Schlaufe in dem vorerwähnten Sinn oder zumindest Ausgestaltung,
die die gleiche Wirkung wie eine Schlaufe zeigt, ist eine Ausbildung zu verstehen,
bei der der Faden im wesentlichen umfänglich geschlossen umläuft, jedoch die über
den Faden ausgeübte Zugkraft über ein Teilstück, welches nicht durch den Faden gebildet
ist, übertragen wird. Dieses Teilstück kann insbesondere durch einen Abschnitt des
Hüllmaterials gebildet sein. Bei einer aus einzelnen Teilstücken gebildeten Schlaufe
sollte mit Rücksicht auf ein möglichst ansprechendes Erscheinungsbild wenigstens ein
Knoten im Bereich des Schlaufengrundes befindlich sein und kann somit nicht vom Betrachter
in der Seitenansicht des Aufgussbeutels erfasst werden.
[0021] Bei einer alternativen Ausgestaltung, bei der vorzugsweise auf eine Schlaufe verzichtet
wird, ist lediglich ein Faden vorgesehen, dessen bodenseitiges Ende mit einem Zugmittel
verbunden ist, das in die Bodenfalz eingreift. Als Zugmittel wird insbesondere ein
Mittel verstanden, welches aus einem anderen Material, als dem Faden und dem Hüllmaterial
gebildet ist und welches die von dem Faden aufgebrachte Zugkraft zumindest linienförmig
in den Bodenabschnitt einleitet, vorzugsweise über die gesamte Breite der Kammer.
Ein solches Zugmittel kann beispielsweise durch eine relativ steife Sehne aus Kunststoff
oder Holz gebildet sein.
[0022] Im Hinblick auf eine möglichst einfache Fixierung des Aufgussbeutels an einer Kanne
oder Tasse wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
die Schlaufe an zwei verschiedenen Stellen in das Etikett münden zu lassen und an
zwei voneinander beabstandeten Einbringöffnungen an der Oberseite aus dem Hüllmaterial
herauszuführen. Nach dem Spannen der parallel verlaufenden Fäden kann beispielsweise
die Tülle einer Kanne oder der Henkel eines Bechers in den zwischen den beiden Fadensträngen
ausgebildeten Freiraum eingebracht werden. Bei einer solchen Ausgestaltung stößt das
endseitig an den beiden Fäden vorgesehene Etikett gegen die Tülle bzw. den Henkel
und verhindert so, dass das Etikett versehentlich in das Gefäß eingezogen wird, was
insbesondere beim Aufgießen des Aufgussbeutels, d.h. beim Eingießen von Aufgussflüssigkeit
in das Gefäß zu befürchten ist.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung, die eine leichtere Handhabung und
insbesondere ein benutzerfreundliches Auswringen des Aufgussbeutels ermöglicht, weist
dieser eine Auswringhilfe auf, die relativ zu dem Faden auf die Kammer zu beweglich
ist. Dieser Auswringhilfe sollte zwischen dem Etikett und dem Hüllstoff für die auszulaugende
Substanz vorgesehen sein, insbesondere zwischen dem Etikett und der Oberseite der
Kammern. Die Auswringhilfe wird vorzugsweise durch einen Etikettabschnitt gebildet,
der zunächst als Teil des Etiketts vorgesehen ist. Dieses hat dementsprechend gemäß
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zwei lösbar miteinander
verbundene Abschnitte, wobei der Faden, vorzugsweise durch wenigstens eine Durchführöffnung
hindurchgeführt ist, die an einem der Abschnitte, nämlich dem beutelnahen Abschnitt
ausgespart ist. Durch diese Durchführöffnung ist der Faden hindurchgeführt und an
dem anderen Abschnitt des Etiketts befestigt. Die beiden Abschnitte des Etiketts sind
lösbar miteinander verbunden. Hierunter wird insbesondere eine Ausgestaltung verstanden,
die durch eine einfache Handbewegung des Benutzers zu einer Trennung der beiden Abschnitte
führt. So können beispielsweise beide Abschnitte aus einem Pappdeckel bestehen und
über eine Perforation oder einen verjüngten Halsbereich miteinander verbunden sein.
Die Verbindung der beiden Abschnitte erfolgt vorzugsweise über ein Filmscharnier,
welches aus dem Material des Etiketts (Pappe) gebildet ist. Der Benutzer kann somit
den zunächst beutelnahen Abschnitt von dem anderen abreißen, danach entlang des Fadens,
d.h. relativ zu dem oder den Fäden verschieben und gegen die Oberseite der Kammern
führen. Bei fortschreitender Relativbewegung zwischen der Auswringhilfe und dem Bodenabschnitt
der Kammern wird der gegenüber dem Bodenabschnitt gesicherte Faden zusammen mit dem
Bodenabschnitt in Richtung auf die Auswringhilfe angezogen und der Inhalt der Kammern
auf einfache Weise ausgewrungen. Diese Weiterbildung kann für sich erfindungswesentlich
sein.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das
Etikett wenigstens ein saugfähiges Kissen auf. Vorzugsweise ist bei einem zweiteiligen
Etikett dieses Kissen an dem beutelfernen Abschnitt vorgesehen, so dass dieser bei
über die Tülle gehängtem Etikett bereits von dem anderen Abschnitt des Etiketts gelöst
und entlang des Fadens in Richtung auf die Tülle verschoben werden kann, bis das Kissen
an der Tülle anliegt. Ein an der Unterseite der Tülle herablaufender Tropfen trifft
dementsprechend genau auf das Kissen und wird hier aufgesogen, statt von der Kanne
abzutropfen. Die Weiterbildung mit einem Etikett mit Kissen erlaubt dementsprechend
ein tropffreies Ausgießen der aufgegossenen Flüssigkeit aus einer Kanne.
[0025] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- das in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht;
- Figur 5
- eine vergrößerte Draufsicht auf das erste Ausführungsbeispiel entlang der Linie V-V
gemäß der Darstellung in Fig. 1; und
- Figuren 6a bis 6g
- schematische Darstellungen von Sequenzen bei der Herstellung des in den Figuren 1
und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels.
[0026] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Aufgussbeutels 1,
der einen Doppelkammerbeutel 2, ein Etikett 3 sowie einen sich zwischen dem Etikett
3 und dem Doppelkammerbeutel 2 erstreckenden Faden 4 mit zwei parallel zueinander
ausgerichteten Fadensträngen 4a, 4b umfasst.
[0027] Der Doppelkammerbeutel 2 ist durch ein schlauchförmiges im wesentlichen V-förmig
umbogenes Hüllmaterial gebildet, welches an der Oberseite 6 des Doppelkammerbeutels
2 in Falten 7 gelegt ist, um das Hüllmaterial 8 endseitig zu verschließen. An seinem
gegenüberliegenden Boden hat der Doppelkammerbeutel 2 einen Bodenabschnitt 8 aus dem
Hüllmaterial 5, welcher zu einer Bodenfalz 9 geformt ist und welcher durch das schlauchförmige
Hüllmaterial gebildete, einander gegenüberliegende Kammern 10 des Doppelkammerbeutels
2 miteinander verbindet. Die Bodenfalz 9 ist vorliegend nach innen ausgebildet, d.h.
ein Grund 11 der Bodenfalz 9 befindet sich zwischen den beiden Kammern 10 und innerhalb
eines Innenraumes 12, der von dem umlaufenden schlauchförmigen Hüllmaterial 5 umschlossen
ist. Die Kammern 10 enden im Bereich des Bodens in etwa auf gleicher Höhe in zipfelförmige
Endstücke 14 des Bodenabschnitts 8, in die auch der äußere Rand der Bodenfalz 9 mündet.
[0028] Das Etikett 3 ist vorliegend als zweiteiliges Etikett mit einem beutelnahen Abschnitt
3a und einem anderen, beutelfernen Abschnitt 3b ausgebildet. Zwischen beiden Abschnitten
3a, 3b ist das Material des Etiketts, beispielsweise eine Pappe, ausgehend von den
Längsseiten des Etiketts 3 nach innen zur Ausbildung eines Schlitzes 15 freigeschnitten.
Zwischen den einander gegenüberliegenden Enden der Schlitze 15 werden die beiden Etikettabschnitte
3a, 3b durch ein Filmscharnier 16 miteinander verbunden. In den Figuren 1 und 2 ist
das Etikett 3 in aufgeklapptem Zustand gezeigt. Üblicherweise wird der gezeigte Aufgussbeutel
2 mit einem Etikett 3 hergestellt und verpackt, dessen Seitenflächen aufeinander liegen.
[0029] Die in der Draufsicht nach Figur 1 gezeigten Etikettflächen 17 bilden dabei die Außenfläche
des Etiketts im Ursprungszustand und können in an sich bekannter Weise gestaltet,
insbesondere bedruckt und mit der Marke des Herstellers versehen sein und die Sorte
der in dem Aufgussbeutel 1 enthaltenen auszulaugenden Substanz angeben. Der andere
Abschnitt 3b weist auf seiner, bezogen auf die Darstellung nach Figur 1 rückwärtigen
Unterseite, einen Klebestreifen 18 auf, welcher unter Zwischenlage der freien Enden
der Fadenstränge 4a, 4b auf die Rückseite 19 des Etikettabschnitts 3a aufgeklebt ist.
Auf der freien Oberseite des Klebestreifens 18 ist vorzugsweise ein saugfähiges Kissen
20 aus einer Tamponade aufgebracht. Bevorzugt sind insbesondere Fließstoffe, wie sie
beispielsweise bei Küchentüchem oder Damenbinden zum Einsatz kommen. Das Kissen sollte
vorzugsweise möglichst flächig ausgebildet sein, so dass die einander gegenüberliegenden
Rückseiten 19 der Etikettabschnitte 3a, 3b parallel zueinander unter Zwischenlage
des Kissens 20 aneinandergelegt werden können. Die Größe des Kissens 20, insbesondere
die Dicke des Kissens 20 sollte so gewählt werden, dass das Kissen 20 die gewünschte,
und nachfolgend näher erläuterte Funktion erfüllen kann.
[0030] Bei diesem Klebestreifen 18 handelt es sich insbesondere um einen Papier- oder Pappstreifen,
der mit der Rückseite 19 des Etikettabschnitts 3b verklebt ist.
[0031] Der beutelnahe Etikettabschnitt 3a weist zwei in Erstreckungsrichtung der Fadenstränge
4a, 4b in etwa auf gleicher Höhe angeordnete Durchführöffnungen 21 auf, die quer zur
Längserstreckung der Fadensträngen 4a, 4b voneinander beabstandet, ansonsten aber
im mittleren Bereich des quadratischen Etikettabschnitts 3a vorgesehen sind. Die Durchführöffnungen
21 sind so dimensioniert, dass der Faden 4 durch die Durchführöffnungen 21 hindurchgezogen
werden kann.
[0032] Bei dem Faden 4 handelt es sich vorliegend um einen schlaufenförmigen, einteiligen
Fadenstrang, dessen beiden Enden durch die Klebestreifen 18 mit dem Etikettabschnitt
3b verbunden sind. Von diesem Etikettabschnitt 3b gehen die Fadenstränge 4a, 4b im
wesentlichen parallel zueinander verlaufend ab, liegen im Bereich des inneren Endes
der jeweiligen Schlitze 15 und werden zwischen den beiden Abschnitten 3a, 3b von der
Rückseite 19 des Etiketts 3 auf die andere Seite des Etiketts, d.h. die in Figur 1
gezeigte Etikettfläche 17 des beutelnahen Etikettabschnitts 3a geführt. Auf dieser
Etikettfläche 17 verlaufen die Fadenstränge 4a, 4b bis zu den Durchführöffnungen 21,
durch welche die Fadenstränge 4a, 4b zu der Rückseite 19 des beutelnahen Etikettabschnitts
3a hindurchgeführt sind. Die Fadenstränge 4a, 4b sind an dem Etikett 3 lediglich über
den Klebestreifen 18 befestigt und aufgrund der Durchführöffnungen 21 sowie der Schlitze
15 lagepositioniert; dort jedoch nicht mit dem Etikett verbunden.
[0033] Zwischen dem Etikett 3 und dem Doppelkammerbeutel 2 erstrecken sich die Fadenstränge
4a, 4b als freier Längenabschnitt 4c und treten zwischen den für sich jeweils geschlossenen
Kammern 10 in den Innenraum 12 ein. Der seitliche Abstand der Fadenstränge an dieser
Durchtrittsstelle 22 entspricht in etwa dem seitlichen Abstand der Durchführöffnungen
21. Die Anordnung des Fadens 4 im Bereich des Doppelkammerbeutels 2 ist im wesentlichen
trapezförmig. Von einer Durchtrittsstelle 22 verläuft der Faden in Richtung des Bodens
und zu der äußeren Längsseite des Doppelkammerbeutels schräg nach unten, um in etwa
an der Schnittstelle der Bodenfalz 9 mit dieser äußeren Längsseite aus dem Innenraum
12 herauszutreten und um die äußeren Ränder der Bodenfalz 9 geführt zu werden. An
diesen äußeren Rändern werden die beiden Fadenstränge 4a, 4b in einer Richtung parallel
zu dem Boden des Doppelkammerbeutels umgelenkt. Genauer gesagt, werden die Fadenstränge
4a, 4b in die Bodenfalz 9 eingelegt und bilden dort einen Schlaufengrund 4d des Fadens
4 aus, der vorzugsweise zumindest linienförmig in dem Grund 11 der Bodenfalz 9 anliegt.
[0034] Bei der in den Figuren 1 und 2 gezeigten unverdrillten Ausrichtung der Fadenstränge
4a, 4b bilden die Längenabschnitte 4c der entsprechenden Stränge 4a, 4b zwischen sich
einen Freiraum 23 aus. Die Länge des Fadens 4 ist so gewählt, dass dieser Freiraum
bei einem in einer Kanne bzw. einer Tasse hängenden Aufgussbeutel 1 über die Ausgusstülle
bzw. den Henkel einer Tasse geführt werden kann. Hierdurch kann das Etikett 3 des
Aufgussbeutels an der Außenseite des Behältnisses sicher gehalten werden.
[0035] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird hierbei jedoch insbesondere beim Einhängen
in eine Kanne das Filmscharnier 16 durch Tordieren der beiden Etikettabschnitte 3a,
3b gebrochen bzw. durchrissen und der beutelnahe Abschnitt 3a in Richtung auf den
Doppelkammerbeutel 3 und entlang der Fadenstränge 4a, 4b verschoben. Der andere Etikettabschnitt
3b wird so in Bezug auf die Tülle angeordnet, dass das Kissen 20 benachbart zu der
Tüllenaußenfläche zur Anlage kommt. Diese Anlage wird durch Spannen der Fadenstränge
4a, 4b gesichert, die sich beidseitig zwischen dem Etikettabschnitt 3a und dem anderen
Etikettabschnitt 3b erstrecken und die Tülle außenseitig umgeben. Zum Spannen wird
der beutelnahe Etikettabschnitt 3a an die dem anderen Etikettabschnitt 3b gegenüberliegende
Seite der Tülle gelegt. Durch angepasste Dimensionierung der Durchführöffnungen 21
in Bezug auf die Dicke des Fadens 4 kann eine reibschlüssige Verbindung zwischen dem
Faden 4 und dem anderen Etikettabschnitt 3b erzeugt werden, die jedenfalls ausreicht,
das Kissen 20 zusammen mit dem anderen Etikettabschnitt 3b gegen die Tülle zu drücken.
Bei Ausgießen an der Unterseite der Tülle entlanglaufende Tropfen treffen somit auf
das Kissen 20 und werden von diesem aufgesogen. Die Dimensionierung des Kissens hat
dementsprechend in einer Weise zu erfolgen, dass die beim mehrfachen Ausschenken der
aufgegossenen Flüssigkeit zu erwartende Tropfenmenge von dem Kissen 20 aufgesogen
werden kann.
[0036] Nach dem Auslaugen der in den Kammern 10 enthaltenen Substanz, beispielsweise Tee,
wird das Etikett 3 von der Tülle gelöst. Der Benutzer hält den anderen Etikettabschnitt
3b mit seiner einen Hand und verschiebt mit seiner anderen Hand den beutelnahen Etikettabschnitt
3a in Richtung auf den Beutel 2. Der beutelnahe Etikettabschnitt 3a kommt zunächst
zur Anlage an den Doppelkammerbeutel 2. Bei fortschreitender relativer Beabstandung
von Etikettabschnitt 3a und Etikettabschnitt 3b wird der Schlaufengrund 4d in Richtung
auf den Etikettabschnitt 3a angehoben. Genauer gesagt, wird der Schlaufengrund 4d
zusammen mit der Bodenfalz 9 mittig in den Innenraum 12 geführt und angehoben. Die
beiden einander gegenüberliegenden Kammern 10 folgen mit ihren zipfelförmigen Endstücken
14 dieser Bewegung. Die Außenseite der Kammern 10 wird hierbei konvex, im wesentlichen
C-förmig umbogen und gespannt, wodurch ein optimales Auswringen der Restflüssigkeit
aus den Kammern gewährleistet wird, bis die Bodenfalz 9 an der Oberseite 6 an der
oberen Begrenzung des Innenraumes 12 zur Anlage gelangt. Der bis dahin über dem Gefäß
hängende Doppelkammerbeutel 2 kann danach entsorgt werden, ohne dass ein Abtropfen
von Restflüssigkeit aus dem Doppelkammerbeutel 2 zu befürchten ist.
[0037] Die in dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 diskutierte Ausführungsform kann
in an sich bekannter Weise in einem, eine Umverpackung bildenden Umschlag eingesiegelt
sein, der ebenso gut den anderen Abschnitt des Etiketts 3 bilden kann, d.h. insbesondere
der Befestigung der freien Enden der Fadenstränge 4a, 4b dienen kann.
[0038] Alternative Ausführungsbeispiele zu den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen
sind in den Figuren 3 und 4 dargestellt. Gleiche Bauteile sind in Bezug auf Figur
1 mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0039] Das in den Figuren 3 und 4 gezeigte Ausführungsbeispiel hat lediglich eine Durchführöffnung
21 an dem Etikett 3. Der Faden 4 ist dementsprechend nicht als Schlaufe mit einem
Schlaufengrund ausgebildet, sondern erstreckt sich als einsträngiges Fadenstück zwischen
dem anderen Etikettabschnitt 3b und dem Bodenabschnitt 8 des Doppelkammerbeutels 2.
Im Bereich des Doppelkammerbeutels 2 ist der Faden 4 ebenfalls durch den Innenraum
12, d.h. außerhalb der Kammern 2 geführt. Vorliegend ist der Faden 4 durch ein im
Bereich der Bodenfalz 9 ausgespartes Loch 24 hindurchgeführt und dort mit einem stabförmigen
Zugmittel 25, beispielsweise einem länglichen Holzstab in der Breite des Doppelkammerbeutels
2 verbunden. Beim Auswringen überträgt das Zugmittel 25 die Zugkraft des Fadens 4
im wesentlichen über die gesamte Breite des Bodenabschnitts auf die Kammern 10, die
hierdurch in der bereits vorstehend beschriebenen Weise C-förmig umbogen werden. Das
stabförmige Zugmittel 25 liegt auch bei dem in den Figuren 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
in dem Grund 11 der Bodenfalz 9 an, d.h. erstreckt sich parallel zu der den Innenraum
12 enthaltenden Ebene bzw. parallel zu den im wesentlichen ebenen Kammern 10.
[0040] In Figur 5 ist eine vergrößerte Draufsicht auf den Kopf des Doppelkammerbeutels 1
entlang der Linie V-V gemäß der Darstellung in Fig. 1 gezeigt. Diese Darstellung verdeutlicht
die Fixierung der aneinander gelegten, oberseitig jeweils für sich verschlossenen
Kammern 10 durch ein Sicherungsmittel 26, welches vorliegend durch einen Pappstreifen
gebildet ist. Diese Pappstreifen ist in der Seitenansicht trapezförmig ausgebildet,
so dass die äußere Kontur der Kontur des Kopfbereiches des Teebeutels 2 entspricht
(vgl. Figur 1). Das Sicherungsmittel 26 wird bei oberseitig aneinander liegenden Kammern
10 durch das Hüllmaterial der Kammern hindurch gewoben. Die freien Enden 26a des Sicherungsmittels
liegen danach auf einer Seite an dem Doppelkammerbeutel 2 frei, währen das Mittelstück
26b an der gegenüberliegenden Seite freiliegt. Das Sicherungsmittel 26 erstreckt sich
im wesentlichen geradlinig. Durch das Hindurchweben des Sicherungsmittels 26 durch
das Hüllmaterial 5 hat sich dieses in Wellen um das Sicherungsmittel 26 gelegt. Im
Bereich des Mittelstücks 26b ist der Faden 4 mit seinen beiden Strängen 4a, 4b eingeschlossen
und damit seitlich fixiert (vgl. Fig. 5).
[0041] Nach der in den Figuren 6a-6g dargestellten Sequenz wird zunächst das vorliegend
ohne Teeblätter gezeigte Hüllmaterial 5 ausgehend von dem in Fig. 6a gezeigten Ausgangszustand
zunächst endseitig jeweils einmal gefaltet, so dass die Ecken in etwa bis auf die
Mittellängsachse L gefaltet werden. Die sich hierbei ergebenden mittlere Spitze 27
wird in einem nachfolgenden Faltschritt auf das bereits doppelt liegende gefaltete
Ende gelegt. Danach ist das schlauchförmige Hüllmaterial 5 beidseitig geschlossen.
Danach wird in der Mitte des Hüllmaterials die Bodenfalz 9 ausgebildet (vgl. Fig.
6d).
[0042] Danach wird der Faden 4 in die Bodenfalz 9 eingelegt und auf die Innenseite einer
Kammer 10 aufgelegt. Die andere Kammer 10 wird nun durch Verschwenken des Hüllmaterials
5 um 180° auf die darunter liegenden Kammer aufgelegt. Jedenfalls die Oberseite 6
der beiden für sich zuvor durch Falzung verschlossenen Kammern 10 wird nun gegeneinander
gelegt, und zwar unter Einschluss des Fadens 4. Nunmehr ist die in Fig. 6f gezeigte
Situation erreicht. Das in Fig. 6f neben dem Doppelkammerbeutel 2 angezeichnete Sicherungsmittel
26 wird nunmehr durch den Kopf des Doppelkammerbeutels 2 hindurch gewoben, so dass
die Kopfenden des Beutels gegeneinander fixiert sind, so dass auch der durch Falzung
bewirkte Verschluss der einzelnen Kammern 10 gesichert ist.
[0043] Beim Auswringen läuft der Faden 4 zwischen den beiden Kopfabschnitten der Kammern,
d.h. zwischen den beiden Oberseiten 6 der Kammern 10 im Bereich des Mittelstücks 26b
des Sicherungsmittels 26 hindurch. Der Faden 4 ist zum Auswringen hinreichend freibeweglich,
jedoch in einer Richtung quer zur Fadenerstreckung durch das hindurch gewobene Sicherungsmittel
26 fixiert (vgl. Fig. 5).
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Aufgussbeutel
- 2
- Doppelkammerbeutel
- 3
- Etikett
- 3a
- beutelnaher Etikettabschnitt
- 3b
- anderer Etikettabschnitt
- 4
- Faden
- 4a
- Fadenstrang
- 4b
- Fadenstrang
- 4c
- Längenabschnitt
- 4d
- Schlaufengrund
- 4e
- Schlaufe
- 5
- Hüllmaterial
- 6
- Oberseite
- 7
- Falten
- 8
- Bodenabschnitt
- 9
- Bodenfalz
- 10
- Kammer
- 11
- Grund
- 12
- Innenraum
- 14
- zipfelförmiges Endstück
- 15
- Schlitz
- 16
- Filmscharnier
- 17
- Etikettfläche
- 18
- Klebestreifen
- 19
- Rückseite
- 20
- Kissen
- 21
- Durchführöffnung
- 22
- Durchtrittstelle
- 23
- Freiraum
- 24
- Loch
- 25
- Zugmittel
- 26
- Sicherungsmittel
- 26a
- freie Enden
- 26b
- Mittelstück
- 27
- Spitze
1. Aufgussbeutel (1) mit mindestens zwei sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden
durch ein schlauchförmiges Hüllmaterial (5) gebildeten Kammern (10), die über einen
Bodenabschnitt (8) miteinander verbunden und an ihrer diesem Bodenabschnitt (8) gegenüberliegenden
Oberseite (6) verschlossen sind, einem von der Oberseite abgehenden Faden (4) und
einem mit dem freien Ende des Fadens (4) verbundenen Etikett (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faden (4) an dem Bodenabschnitt (8) gesichert ist und dass die Kammern (10) jeweils
für sich durch Umschlagen des Hüllmaterials (5) verschlossen und an ihrem verschlossenen
Ende unter Einschluss des Fadens gegeneinander gelegt sind.
2. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein die Oberseite der beiden Kammern verbindendes Sicherungsmittel.
3. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel durch einen die Kammern oberseitig übergreifenden Sicherungsstreifen
gebildet ist.
4. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel jeweils die Oberseite der Kammern durchsetzt.
5. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das die Oberseite durchsetzende Sicherungsmittel im wesentlich geradlinig ausgebildet
ist und dass sämtliche Lagen des Hüllmaterials sich wechselseitig auf beiden Seiten
des Sicherungsmittels befinden.
6. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (4) als Schlaufe (4e) ausgebildet ist und dass ein Grund (4d) der Schlaufe
den Bodenabschnitt (8) umgibt und dass die freien Enden des Fades (4) zwischen einem
an einer Seite (26b) des Sicherungsmittels (26) befindlichen Längenabschnitts der
Oberseite (6) nach außen geführt sind.
7. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel als Brühindikator ausgebildet ist.
8. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlaufengrund (4d) im Bereich des Bodenabschnitts (8) zwischen den beiden Kammern
(10) angeordnet und so gegenüber den Kammern (10) lagegesichert ist.
9. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (4e) aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Teilstücken gebildet
ist.
10. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilstücke über einen Knoten miteinander verbundenen sind und dass wenigstens
einer der Knoten im Bereich der Schlaufengrundes befindlich ist.
11. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem bodenseitigen Ende des Fadens ein in die Bodenfalz (9) eingreifendes Zugmittel
(25) vorgesehen ist.
12. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Fadenstränge (4a, 4b) durch zwei voneinander beabstandete Einbringöffnungen
(22) an der Oberseite (6) herausgeführt sind und an zwei verschiedenen Stellen in
das Etikett (3) münden.
13. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Auswringhilfe (3a), die relativ zu dem Faden (4) auf die Kammern (10) zu beweglich
ist.
14. Aufgussbeutel (1) mit mindestens zwei sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden
durch ein schlauchförmiges Hüllmaterial gebildeten Kammern (10), die über einen Bodenabschnitt
(8) miteinander verbunden und an ihrer diesem Bodenabschnitt (8) gegenüberliegenden
Oberseite (6) verschlossen sind, einem von der Oberseite abgehenden Faden (4) und
einem mit dem freien Ende des Fadens (4) verbundenen Etikett (3), wobei der Faden
an dem Bodenabschnitt (8) gesichert ist, insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (3) zwei lösbar miteinander verbundene Abschnitte (3a, 3b) aufweist,
wobei der Faden (4) durch wenigstens eine an einem beutelnahen Etikettabschnitt (3a)
ausgesparte Durchführöffnung (21) hindurchgeführt und an dem anderen Etikettabschnitt
(3b) befestigt ist.
15. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (4) zwischen den beiden Etikettabschnitten (3a, 3b) auf die andere Seite
des Etiketts (3) geführt ist.
16. Aufgussbeutel (1) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass an dem beutelnahen Etikettabschnitt (3a) zwei Durchführöffnungen (21) ausgespart
sind, durch die jeweils ein Ende des Fadens (4) hindurchgeführt ist, dass zwei, jeweils
einen Strang (4a, 4b) des Fadens (4) aufnehmende Einbringöffnungen (22) an der Oberseite
(6) vorgesehen sind und dass der seitliche Abstand der Durchführöffnungen (21) im
wesentlichen dem seitlichen Abstand der Einbringöffnungen (22) entspricht.
17. Aufgussbeutel (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Etikettabschnitte (3a, 3b) über ein Filmscharnier (16) miteinander verbunden
sind.
18. Aufgussbeutel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (3) wenigstens ein Kissen (20) aufweist.