[0001] Die Erfindung betrifft einen Rundsilo mit einem vertikale Steher und horizontale
Umfangsstreben umfassenden Bewehrungsgerüst aus Metall, das innenseitig mit Plattenelementen
ausgekleidet ist:
[0002] Bei einem derartigen bekannten Rundsilo (
DE 739 186) besteht das Bewehrungsgerüst aus einem Netz sich kreuzender waagrechter und lotrechter
Eisenstäbe, die an ihrer Innenseite mit Plattenelementen ausgekleidet und an der Außenseite
verputzt sind. Die lotrechten und waagrechten Eisenstäbe sind dabei zu einem korbartigen
Geflecht verbunden, wodurch ein Gerüstgebilde geschaffen werden soll, das für sich
transportfähig ist. Lösungen für eine Verankerung derartiger Rundsilos mittels Metallprofilen
am Untergrund sind beispielsweise aus der
US 2004 060 250 A1 bekannt.
[0003] Ein Bewehrungsgerüst aus sich kreuzenden Metallstreben ist aus der
GB 500 884 A bekannt. Zum Verbinden der Streben sind Verbindungselemente vorgesehen, die zwei
an einer Kreuzung endende Profile umfassen und das rechtwinkelig dazu angeordnete,
durchgehende Profil überspannen sowie mit diesem verschweißt sind, was aufwendige
Schweißarbeiten erfordert.
[0004] Weiters ist es bekannt, Rundsilos aus wellblechförmigen Wandelementen zusammenzusetzen,
wobei bei größeren Beanspruchungen allerdings entweder größere Blechdicken Verwendung
finden müssen oder eine Anzahl an Vertikalstützen vorzusehen ist, welche die Silowand
nach außen hin abstützen. Um Silos mit glatter Innenwand zu schaffen wurde bereits
vorgeschlagen (
DE 60 42 808), Wandelemente für Rundsilos vorzusehen, die am dem Erdboden zugekehrten Abschnitt
eine Sicke aufweisen. Der Silo wird durch Aufeinandersetzen der gerundeten Wandelemente
montiert, wobei die Sicken eine Versteifung der Konstruktion bewirken sollen, sodaß
sämtliche Beanspruchungen sicher in der Konstruktion abgetragen werden können. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß derartige Rundsilos bei erhöhten Belastungen, insbesondere
bei Beschädigungen der Plattenelemente, nicht die gewünschte Tragfähigkeit gewährleisten
können, weshalb auf zusätzliche Versteifungen nicht verzichtet werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Silo der eingangs geschilderten Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Silo zu schaffen, der mit möglichst geringem Materialbedarf und somit
geringerem Gewicht bei gleichzeitig hoher mechanischer Festigkeit gefertigt und der
möglichst einfach auf- und gegebenenfalls wieder abgebaut werden kann.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die stumpf stoßend zwischen die Steher
eingesetzten Umfangsstreben miteinander durch Verbindungsprofile verbunden sind, die
ein der Außenform der Umfangsstreben entsprechendes Innenprofil mit einem zwei, die
Umfangsstreben umgreifende, Schenkel verbindenden Steg aufweist, der sich über den
Steher zwischen zwei Umfangsstreben erstreckt, und daß von den im Bereich des Stehers
ausgenommenen Schenkeln wenigstens einer auf jeder Steherseite mit den Seitenwänden
der Steher verbunden ist.
[0007] Mit der Erfindung wird mit einfachen Mitteln ein Rundsilo mit glatter Innenfläche
geschaffen, der an seiner Außenseite ein mit den Plattenelementen verbundenes Traggerüst
aus Stehern und Umfangsstreben umfaßt, das einfach und rasch gebaut werden kann. Die
Steher stützen dabei den Silo in üblicher Weise am Boden ab und die Umfangsstreben
tragen die im Siloinneren vorherrschenden Druckkräfte über den Umfang ab, wobei sich
durch die Verbindung der Umfangsstreben mit den Stehern ein besonders steifes, insbesondere
um einer Silohochachse torsionssteifes, Gerüst für die Plattenelemente ergibt, das
eine besonders hohe Tragfähigkeit des Silos bei vermindertem Materialeinsatz gewährleistet.
Die hohe Festigkeit des erfindungsgemäßen Silos ergibt sich insbesondere dadurch,
daß je zwei Umfangsstreben über ein Verbindungsprofil miteinander verbunden sind,
wobei die Umfangsstreben je einen Steher umfassen und zudem wenigstens auf jeder Steherseite
einmal über das Verbindungsprofil mit den Seitenwänden der Steher verbunden sind.
Ist die Tragfähigkeit des Rundsilos beispielsweise bei verbeulten Plattenelementen
gestört, so ist über die Steher und Umfangsstreben ein sicheres Abtragen alle Kräfte
gewährleistet, wofür die Umfangsstreben mit den Verbindungsprofilen und Stehern zu
einem Ring geschlossen sind. Der Querkraftschluß zwischen Ringen und Stehern vermeidet
unterschiedliche radiale Verformungen dieser beiden Elemente zueinander bei im Silo
befindlicher Schüttgutlast und trägt auch die im Windlastfall auftretenden Querkräfte
ab.
[0008] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn von den im Bereich
des Stehers ausgenommenen Schenkeln wenigstens einer auf jeder Steherseite mit an
den Schenkeln angeformten Flanschen mit den Seitenwänden der Steher verbunden ist.
Grundsätzlich dürfen die Umfangsstreben an den Kreuzungspunkten mit den Stehern nicht
unterbrochen werden, um die Tragfähigkeit des Silos nicht negativ zu beeinflussen.
Die Übertragung von Zugkräften von einer Umfangsstrebe auf die benachbarte, erfolgt
daher über den den Steher umgreifenden Steg der Umfangsstreben, wohingegen ein Abtragen
von Verwindungsmomenten im Silo und zusätzlich auch von Zugkräften durch die feste
Verbindung der Verbindungsprofile mit den Seitenwänden der Steher gewährleistet wird.
Die Verbindung kann durch Verschrauben, Nieten od. dgl. hergestellt werden, wobei
sich Verschraubungen als besonders vorteilhaft erwiesen haben, da damit ein Rückbau
des Silos jederzeit problemlos möglich ist. Es versteht sich von selbst, daß Steher
und/oder Umfangsstreben mit den Plattenelementen in gleicher Weise zu verbinden sind.
[0009] Die große Stückzahl der für den Silo erforderlichen Verbindungsprofile, Steher und
Umfangsstreben kann beispielsweise kostengünstig und automatisiert in entsprechenden
Laser- und Kantbearbeitungszentren gefertigt werden. Eine kostenintensive Schweißarbeit
zum Aufbau des Silos ist nicht notwendig. Die Montage des erfindungsgemäßen Silos
gestaltet sich bei Einsatz von Schraubverbindungen mit der Möglichkeit des Einsatzes
von Drehmomentschraubern sehr effizient.
[0010] Es hat sich herausgestellt, daß die Verwendung von Umfangsstreben mit im wesentlichen
trapezförmigem Querschnitt eine einfache Herstellbarkeit der einzelnen Bauteile, insbesondere
der Umfangsstreben und der die Umfangsstreben verbindenden Verbindungsprofile bei
leichter Montierbarkeit der Plattenelemente an den Umfangsstreben gewährleistet und
dabei ausgezeichnete Festigkeitswerte liefert.
[0011] Um eine sichere Verankerung des erfindungsgemäßen Rundsilos auf einem Untergrund
herzustellen, wird vorgeschlagen, daß die Steher auf eine auf einem Fundament verankerte
Konsole aufgesetzt und mit dieser und je wenigstens einem Plattenelement verbunden
sind. Eine derartige Konsole besteht beispielsweise aus einem vorgefertigten Ring,
der am Boden verankert ist und beispielsweise von der Konsole senkrecht nach oben
abstehende Ansätze aufweist, auf welche die Steher aufgesetzt sind. Somit besteht
die Möglichkeit, den Silo ohne Baugerüst in Bodennähe zu fertigen, und nach Fertigstellen
von Ringsegmenten, diese um die Höhe eines Ringsegmentes anzuheben, das nächste Segmente
von unten anzubauen, und dies so oft zu wiederholen, bis der Silo schlußendlich die
gewünschte Höhe erreicht hat und fest auf der Konsole verankert werden kann.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines schematischen Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Silo in Ansicht,
Fig. 2 einen Kreuzungspunkt zwischen Umfangsstreben und Stehern aus Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt durch Umfangsstreben und Verbindungsprofile aus Fig. 2 im Schnitt
nach der Linie III-III,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV aus Fig. 2,
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Konsole in Draufsicht,
Fig. 6 die Konsole aus Fig. 5 im Schnitt nach der Linie VI-VI,
Fig. 7 die Konsole aus Fig. 6 in Vorderansicht,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII aus Fig. 2 und
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX aus Fig. 2.
[0013] Ein erfindungsgemäßer Rundsilo 1 umfaßt vertikale Steher 2 und horizontale Umfangsstreben
3, die ein Bewehrungsgerüst aus Metall bilden, das innseitig mit Plattenelementen
4 auskleidet ist. Um einen Rundsilo zu schaffen, der bei vermindertem Materialbedarf
verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweist, sind die stumpf stoßend zwischen die
Steher 2 eingesetzten Umfangsstreben 3 miteinander durch Verbindungsprofile 5 verbunden.
Die Verbindungsprofile 5 weisen je ein der Außenform der Umfangsstreben 3 entsprechendes
Innenprofil mit einem zwei den Steher 2 umgreifende Schenkel 6 verbindenden Steg 7
auf. Der Steg 7 erstreckt sich über den Steher 2 zwischen zwei Umfangsstreben 3, wobei
von den im Bereich des Stehers 2 ausgenommenen Schenkeln 6 wenigstens einer auf jeder
Steherseite mit den Seitenwänden 8 der Steher verbunden ist.
[0014] Dazu sind an den Verbindungsprofilen 5 Flansche 7 vorgesehen, die mit den Seitenwänden
8 der Steher 2 verbunden, insbesondere verschraubt sind. Wie insbesondere den Fig.
3 und 9 entnommen werden kann, weisen die Umfangsstreben 3 einen im wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt auf.
[0015] Grundsätzlich sind die Steher 2 mit den Plattenelementen 4, die Umfangsstreben 3
mit den Plattenelementen 4 sowie die Verbindungsprofile 5 mit den Stehern 2 und den
Umfangsstreben 3 fest verbunden, insbesondere verschraubt, um die geforderten Festigkeitswerte
für den Silo zu erzielen.
[0016] Den Fig. 5 bis 7 ist im wesentlichen eine auf ein Fundament 10 aufgesetzte Konsole
11 zu entnehmen, auf welche die Steher 2 aufgesetzt sind. Dazu umfaßt die Konsole
11 unter anderem einen aus einem U-Profil 12 gebildeten Ringkörper, dem außenseitig
L-Profile 13 angeformt sind, mittels denen die Konsole am Fundament verschraubt werden
kann. Zusätzlich gehören der Konsole 11 senkrecht nach oben stehende Ansätze 14 zu,
auf welche die Steher 2 aufgesetzt sind. Zusätzlich sind Plattenelemente 4 gemeinsam
mit den Stehern 2 und den Ansätzen 4 verschraubt (siehe insbesondere Fig. 6).
[0017] Um die Steher vorteilhaft aus Einzelteilen geringerer Länge als dies der Höhe des
Silos entsprechen würde fertigen zu können, sind diese aus Einzelteilen zusammengesetzt,
die unter Zwischenfügung von Verbindungsprofilen 15 miteinander verbunden sind (Fig.
8). Die Verbindungsprofile 15 sind dabei mit den Stehern und den Plattenelementen
4 verschraubt.
[0018] Wie die einzelnen Platenelemente 4 miteinander verbunden sind, kann Fig. 9 entnommen
werden. Benachbarte Plattenelemente überlappen einander dabei im Bereich einer Randabsetzung
16 in die zusätzlich die Umfangsstrebe 3 mit einem seitlichen Ansatz 17 eingesetzt
ist. Somit sind Umfangsstrebe 3 und zwei benachbarte Plattenelemente gemeinsam zueinander
festgelegt. Durch diese doppelte Überlappung ist eine absolute Dichtheit des Silos
gewährleistet.
1. Rundsilo mit einem vertikale Steher und horizontale Umfangsstreben umfassenden Bewehrungsgerüst
aus Metall, das innenseitig mit Plattenelementen ausgekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpf stoßend zwischen die Steher (2) eingesetzten Umfangsstreben (3) miteinander
durch Verbindungsprofile (5) verbunden sind, die ein der Außenform der Umfangsstreben
(3) entsprechendes Innenprofil mit einem zwei, die Umfangsstreben (3) umgreifende,
Schenkel (6) verbindenden Steg (9) aufweist, der sich über den Steher (2) zwischen
zwei Umfangsstreben (3) erstreckt, und daß von den im Bereich des Stehers (2) ausgenommenen
Schenkeln (6) wenigstens einer auf jeder Steherseite mit den Seitenwänden der Steher
(2) verbunden ist.
2. Rundsilo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den im Bereich des Stehers (2) ausgenommenen Schenkeln (6) wenigstens einer auf
jeder Steherseite mittels an den Schenkeln (6) angeformten Flanschen mit den Seitenwänden
(8) der Steher (2) verbunden ist.
3. Rundsilo nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsstreben (3) einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
4. Rundsilo nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steher (2) auf eine auf einem Fundament (10) verankerte Konsole (11) aufgesetzt
und mit dieser und je wenigstens einem Plattenelement verbunden sind.
5. Rundsilo nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Konsole (11) senkrecht nach oben abstehende Ansätze (14) zugehören, auf welche
die Steher aufgesetzt sind.