[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit mindestens einer elektronischen Steuerung
für Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs und mit mindestens einer
Kommunikationsvorrichtung zum Datentransfer mit Warenidentifikationsmitteln, insbesondere
mit RFID-Transpondern.
[0002] Zur Ansteuerung von Fahr- und Hubfunktionen eines Flurförderzeugs wird zumeist eine
elektronischen Steuerung verwendet, von der beispielsweise Antriebsmotoren, Hubantriebe,
Hydraulikventile und Bremsen angesteuert werden, um die Vorgaben, die beispielsweise
von einer Bedienperson über entsprechende Bedienelemente gemacht werden, umzusetzen.
Weiterhin werden bei Flurförderzeugen zunehmend Kommunikationsvorrichtungen installiert,
die Datentransfer von und/oder zu Warenidentifikaticnsmitteln ermöglichen. Derartige
Warenidentifikationsmittel sind beispielsweise Strichcodeetiketten oder so genannten
RFID-Tags, d.h. Transponder, die Informationen mittels Funk übertragen. Anhand dieser
Warenidentifikationsmittel ist es möglich, eine Ladung oder ein Lastträgermittel,
wie beispielsweise eine Palette, zu identifizieren und ggf. noch weitere Informationen
über die Ladung, wie beispielsweise Gewicht und/oder Bestimmungsort zu erhalten. Derartige
Identifikationsmittel können auch dazu verwendet werden, Positionsinformationen an
das Flurförderzeug zu übertragen, indem fest installierte Transponder verwendet werden,
die bei Vorbeifahrt des Flurförderzeugs Daten an dieses übermitteln. So können die
augenblickliche Position und standortabhängige Informationen wie beispielsweise Hallenhöhe
oder Gangbreiten in einem Lager übermittelt werden.
[0003] Insbesondere bei der Verwendung von RFID-Transpondern zur Warenidentifikation können
jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten auftreten, die von der Bedienperson zu beachten
sind. Beispielsweise kann in Lagem, in denen die aufzunehmenden Lasten relativ dicht
beieinander stehen, die Kommunikationsvorrichtung Signale von mehr als einem Transponder
empfangen und dadurch Unsicherheit über die aufzunehmende beziehungsweise bereits
aufgenommene Last bestehen. Weiterhin belastet ein Dauerbetrieb der Kommunikationseinrichtung
durch den erhöhten Energieverbrauch die Reichweite und damit die Produktivität des
Flurförderzeugs. Sind bei der Handhabung des Flurförderzeugs in Abhängigkeit von Eigenschaften
der Ladung oder der Umgebung besondere Maßnahmen erforderlich, wie beispielsweise
eine reduzierte Geschwindigkeit oder eine Begrenzung der Hubhöhe, so muss die Bedienperson
zunächst die Informationen über die Ladung, wie beispielsweise das Ladungsgewicht,
oder über die Umgebung, wie beispielsweise die Hallenhöhe, anhand der Ladungsidentifikation
beziehungsweise der Positionsinformation auslesen und dann ihre Bedienvorgaben daran
anpassen.
[0004] Durch diese Umstände wird der Warenumschlag verlangsamt und die Bedienperson wird
von ihren eigentlichen Aufgaben abgelenkt, so dass die Gefahr von Fehlem und Unfällen
besteht. Um dies zu vermeiden, muss die Bedienperson zusätzliche Konzentration aufbringen,
die zu einer raschen Ermüdung führt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit mindestens
einer elektronischen Steuerung für Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs
und mit mindestens einer Kommunikationsvorrichtung zum Datentransfer mit Warenidentifikationsmitteln,
insbesondere mit RFID-Transpondern, zu schaffen, das eine einfache Bedienung, hohe
Sicherheit und effektiven Umgang mit Energievorräten ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Mittel zur Datenübertragung
zwischen der Kommunikationsvorrichtung und der elektronischen Steuerung für Fahrfunktionen
und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs vorgesehen sind. Indem Informationen von
der elektronischen Steuerung zu der Kommunikationsvorrichtung und/oder umgekehrt übertragen
werden können, kann die Funktion beider Komponenten besser aufeinander abgestimmt
werden. Der Zwischenschritt über die Bedienperson, die die Informationen des einen
Systems aufnehmen und die Bedienung des anderen Systems daran ausrichten muss, also
beispielsweise anhand der Ladungsidentifikation das Gewicht der Ladung bestimmen und
dementsprechend die Fahrgeschwindigkeit reduzieren muss, entfällt, wodurch sich die
Sicherheit verbessert.
[0007] Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Kommunikationsvorrichtung zum Datentransfer
mit fest installierten Vorrichtungen für die Übermittlung von positionsbezogenen Informationen
geeignet ist. Neben warengebundenen Informationen sind häufig auch ortsgebundene Informationen
an ein Flurförderzeug zu übertragen. Indem für beide Arten von Informationen die gleiche
Kommunikationsvorrichtung verwendet wird, lässt sich ein besonders einfacher Aufbau
des Flurförderzeugs erreichen
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfassen die Mittel zur Datenübertragung mindestens
eine Kabelverbindung. Kabelverbindungen sind einfach, robust und kostengünstig. Die
Übertragung großer Datenmengen ist problemlos möglich und erfordert wenig Energie.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung umfassen die Mittel zur
Datenübertragung mindestens eine optische Verbindung, vorzugsweise mittels Glasfasern.
Derartige Verbindungen sind robust und ermöglichen die Übertragung großer Datenmengen.
[0010] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Mittel zur Datenübertragung Mittel zur drahtlosen
Übertragung, insbesondere mittels Funkwellen umfassen. Drahtlose Übertragungen ermöglichen
eine relativ freie Positionierung der Komponenten, da keine Kabellaufwege zu berücksichtigen
sind. Eine drahtlose Übertragung ist unempfindlich gegen Beschädigungen. Insbesondere
bei relativ zu einander bewegbaren Komponenten, wie beispielsweise einer an einem
Gabelträger angebrachten Kommunikationsvorrichtung und einer im Fahrzeug montierten
Steuerung, sind drahtlose Verbindungen von Vorteil.
[0011] Es ist zweckmäßig, wenn die Mittel zur Datenübertragung zur Verwendung eines standardisierten
Übertragungsprotokolls, insbesondere unter Verwendung eines Bus-Systems, vorzugsweise
CAN-Bus, geeignet sind. Die Verwendung standardisierter Übertragungsprotokolle, insbesondere
in Kombination mit einem Bus-System ermöglicht den Einsatz gebräuchlicher und damit
betriebssicherer und kostengünstiger Komponenten.
[0012] Es ist von besonderem Vorteil, wenn Mittel zur Aktivierung und/oder Deaktivierung
der Kommunikationsvorrichtung in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Flurförderzeugs,
insbesondere von Fahrgeschwindigkeit und/oder Fahrbeschleunigung und/oder Mastneigung
und/oder Lastgewicht und/oder Hubhöhe und/oder Fahrzeugposition vorgesehen sind. Indem
die Kommunikationsvorrichtung in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Flurförderzeugs
aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden kann, ist diese nur aktiv, wenn es sinnvoll
beziehungsweise notwendig ist. Dadurch wird unnötiger Energieverbrauch vermieden.
Zudem wird die Sicherheit der Informationsübertragung verbessert, da Signale nur dann
aufgenommen werden, wenn der augenblickliche Zustand des Flurförderzeugs dies erfordert
beziehungsweise ermöglicht. Das Auftreten von Störsignalen kann so deutlich reduziert
werden.
[0013] Es ist ebenfalls von besonderem Vorteil, wenn Mittel zur Beeinflussung von Fahrzeugfunktionen,
insbesondere von Fahrgeschwindigkeit und/oder Beschleunigung und/oder Hubhöhe und/oder
Mastneigung, in Abhängigkeit von Informationen der Kommunikationsvorrichtung vorgesehen
sind. So kann beispielsweise bei der Verwendung der Kommunikationsvorrichtung zur
Positionsbestimmung eine positionsabhängige Vorgabe von Höchstgeschwindigkeit oder
Hubhöhe vorgenommen werden, um in engen oder niedrigen Bereichen Unfälle zu vermeiden.
Durch die identifikation der Last mittels der Kommunikationsvorrichtung können das
Lastgewicht sowie Besonderheiten der Last ermittelt werden und die Fahrzeugparameter
so eingestellt werden, dass ein besonders sicherer Transport der Last möglich ist.
Dadurch werden die Sicherheit und die Effizienz des Flurförderzeugs erhöht.
[0014] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn Mittel zum Vergleich von mittels der Kommunikationsvorrichtung
erfassten Informationen und von mittels der Fahrzeugsteuerung erfassten Informationen
vorgesehen sind. Dadurch kann die Plausibilität von Informationen überprüft werden.
Beispielswiese kann das von einer Messvorrichtung erfasste Lastgewicht mit einem sich
anhand der Identifikationsdaten direkt oder indirekt ergebenden Lastgewicht verglichen
werden. Bei Differenzen, die einen festgelegten Grenzwert überschreiten, können geeignete
Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise eine Mitteilung an die Bedienperson
oder eine Einschränkung von Fahrzeugfunktionen.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand des in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figur zeigt
schematisch den Verkabelungsplan für einen Gegengewichtsgabelstapler als Beispiel
für ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug.
[0016] Eine Spannungsquelle 1, beispielsweise eine Batterie 1, versorgt über die Zuleitungen
2 die elektronische Steuerung 3 mit elektrischer Energie. Die Steuerung 3 erhält Steuerbefehle
einer Bedienperson über eine Bedieneinheit 4. Auch die Messwerte von Sensoren, beispielsweise
einem Drucksensor 5 im Hydraulikkreis, werden in der Steuerung 3 verarbeitet. Entsprechend
dieser Eingaben gibt die Steuerung 3 Spannungssignale über die Zuleitungen 6 an einen
Fahrantriebsmotor 7 und einen Antriebsmotor 8 einer hydraulischen Pumpe 9. Weiterhin
werden Informationen an Anzeigeelemente 10 für die Bedienperson und an einen hydraulischen
Ventilblock 11 übermittelt. Der hydraulische Ventilblock 11 dient zur Ansteuerung
von Hydraulikfunktionen; im Anwendungsbeispiel sind dies ein Hubzylinder 12 sowie
ein Neigezylinder 13. Der Hubzylinder 12 dient dem Anheben eines an einem hier nicht
dargestellten Lastaufnahmemittels, das an einem ebenfalls nicht dargestellten Hubmast
geführt ist. Mit dem Neigezylinder 13 kann die Mastneigung des Hubmasts eingestellt
werden. Die Bedieneinheit 4 ist ebenso wie die Anzeigelemente 10, der Drucksensor
5 und der hydraulische Ventilblock 11 über eine CAN-Bus-Verbindung 14 mit der Steuerung
3 verbunden.
[0017] Eine Kommunikationsvorrichtung 15 zum Datentransfer mit Warenidentifikationsmitteln,
die im Wesentlichen eine Antenne 16 zum Senden und Empfangen von RFID-Signalen sowie
eine Elektronikeinheit 17 zur Ansteuerung der Antenne 16 sowie zur Verarbeitung der
von der Antenne 16 kommenden Signale umfasst, steht ebenfalls mittels einer CAN-Bus-Verbindung
14 mit der Steuerung 3 in Wirkverbindung.
[0018] Die Kommunikationsvorrichtung 15 ist an geeigneter Stelle im Flurförderzeug angebracht,
um sowohl mit RFID-Transpondern, die an der Last angebracht sind, als auch mit fest
installierten Transpondern kommunizieren zu können. An der Last können Transponder
sowohl am Ladegut selbst als auch an einem Lastträgersystem, wie beispielsweise einer
Palette, angebracht sein und neben Daten, die der Identifikation des Ladeguts oder
des Lastträgers dienen, weitere Informationen, wie beispielsweise den augenblicklichen
Lagerort, den Bestimmungsort oder das Gewicht der Last, enthalten. Fest installierte
Transponder dienen hauptsächlich der Übermittlung von positionsbezogenen Informationen,
also neben dem Standort beispielsweise zulässige Höchstgeschwindigkeiten und Fahrzeuggewichte
oder Hubhöhen. Derartige Transponder sind vorzugsweise in der Fahrbahn angeordnet
und werden beim Überfahren ausgelesen. Um beide Arten von Transpondern möglichst gut
auslesen zu können, ist die Antenne 16 an einer Gabelzinke des Flurförderzeugs angeordnet,
es sind jedoch auch andere Konfigurationen denkbar.
[0019] Die Kommunikationsvorrichtung 15 wird in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
des Flurförderzeugs aktiviert beziehungsweise deaktiviert. Bei Unterschreiten eines
Grenzwerts für die Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs wird die Kommunikationsvorrichtung
15 aktiviert, da dann davon auszugehen ist, dass eine Last aufgenommen beziehungsweise
abgesetzt werden soll. Als Grenzwert ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
Fahrgeschwindigkeit von 3 km/h festgelegt, es besteht aber auch die Möglichkeit für
die Bedienperson, diesen Wert über Eingaben an den Bedienelementen 4 zu verändern,
um eine optimale Anpassung an die Betriebsbedingungen zu ermöglichen. Fährt das Flurförderzeug
schneller als der vorgegebene Grenzwert, so ist davon auszugehen, dass das Flurförderzeug
entweder eine Last transportiert oder in Leerfahrt unterwegs ist, um einen neue Last
aufzunehmen. In beiden Fällen ist ein Auslesen von Identifikationsdaten nicht erforderlich
und durch Deaktivieren der Kommunikationsvorrichtung 15 wird Energie für deren Betrieb
eingespart und es wird verhindert, dass Signale von weiteren Transpondem, an denen
sich das Flurförderzeug vorbeibewegt, erfasst werden und zu Fehlinformationen führen.
[0020] Alternativ oder ergänzend dazu können auch andere Parameter des Flurförderzeugs,
die in der Steuerung 3 erfasst werden, verwendet werden, um die Aktivierung und/oder
Deaktivierung der Kommunikationsvorrichtung 15 zu bewirken. Diese Parameter können
beispielsweise die Aktivierung von bestimmten Funktionen des Zylinderblocks 11 umfassen.
So kann bei einer Rückneigung des Hubmasts die Kommunikationsvorrichtung 15 deaktiviert
werden, da diese Stellung ebenfalls typischerweise beim Transport von Lasten eingenommen
wird, während bei senkrechtem bzw. leicht nach vorne geneigtem Hubmast typischerweise
Lasten aufgenommen werden. Eine Aktivierung in Abhängigkeit vom Lastgewicht beziehungsweise
von Änderungen des Lastgewichts, die beispielsweise anhand der Messwerte des Drucksensors
5 oder durch Veränderungen der Drehzahl der Pumpe 9 beziehungsweise des Motors 8 ermittelt
werden können, sind ebenso denkbar. Insbesondere Veränderungen des Lastgewichts sind
sichere Indikatoren für das Aufnehmen beziehungsweise Abstellen einer Last.
[0021] Werden von der Kommunikationsvorrichtung 15 Signale eines RFID-Transponders erfasst,
so werden die vom Transponder übertragenen Informationen an die Steuerung 3 übertragen.
In Abhängigkeit der vom Transponder übermittelten Daten legt die Steuerung 3 Parameter
des Flurförderzeugs fest, also beispielsweise bei einer nach der Identifikation als
empfindlich einzustufenden Ladung eine Reduzierung der Beschleunigung sowie der Höchstgeschwindigkeit
des Flurförderzeugs. Bei besonders schweren Lasten wird beispielsweise die Hubhöhe
begrenzt und/oder die Fahrgeschwindigkeit, um die Kippgefahr zu reduzieren. -
[0022] Die Steuerung 3 nimmt zudem einen Vergleich der von einem RFID-Transponder übermittelten
Informationen mit auf anderem Wege erfassten Werten vor, insbesondere mit Messwerten
von Sensoren des Flurförderzeugs. So kann beispielsweise ein sich aus den Transponderdaten
ergebendes Lastgewicht mit dem mittels des Drucksensors 5 bestimmten Lastgewicht verglichen
werden. Überschreitet die Abweichung einen Grenzwert, wird die Bedienperson mittels
der Anzeigeelemente 10 darauf hingewiesen und kann Gegenmaßnahmen einleiten, also
beispielsweise überprüfen, ob die aufgenommene Last mit den Angaben des Transponders
übereinstimmt oder ob ein Fehler bei der Erfassung des Lastgewichts durch das Flurförderzeug
vorliegt.
[0023] Wird das Flurförderzeug in Bereichen eingesetzt, in denen fest installierte Transponder
zur Übermittlung von positionsbezogenen Informationen verwendet werden, kann ein Betriebsmodus
gewählt werden, der dies berücksichtigt und sich darum von der oben geschilderten
Betriebsweise teilweise unterscheidet. Die Auswahl erfolgt entweder über die Bedienelemente
4 durch die Bedienperson, durch Vorgaben bei Herstellung und/oder Wartung des Flurförderzeugs
oder selbsttätig bei Erfassen eines entsprechenden Steuersignals durch die Kommunikationsvorrichtung
15. In diesem Betriebsmodus wird die Kommunikationsvorrichtung 15 im Fahrbetrieb nicht
automatisch deaktiviert, sondern für den Empfang von Signalen fest installierter Transponder
optimiert, beispielsweise durch einen möglicherweise erforderlichen Frequenzwechsel.
Die Umschaltung von der Erfassung lastgebundener Transponder zur Erfassung fest installierter
Transponder erfolgt anhand von Betriebparametern des Flurförderzeugs. Neben der Fahrgeschwindigkeit,
bei der ab einem bestimmten Grenzwert die Umschaltung erfolgt, wird als weitere Größe
die Hubhöhe herangezogen. Fest installierte Transponder zur Übermittlung positionsbezogener
Informationen sind zumeist im Bereich der Fahrbahn angeordnet. Um möglichst günstige
Auslesebedingungen zu schaffen, ist die Antenne 16 daher möglichst nahe an der Fahrbahn
zu positionieren. Da die Antenne 16 an einer Gabelzinke des Flurförderzeugs angeordnet
ist, ist nur bei der Fahrt mit abgesenktem Lastaufnahmemittel für hinreichende Empfangsbedingungen
gesorgt. Eine Umschaltung vom Auslesen lastgebundener Transponder auf fest installierte
Transponder erfolgt daher erst bei Unterschreiten eines Grenzwerts für die Hubhöhe.
Bei Fahrten mit nicht hinreichend weit abgesenktem Lastaufnahmemittel wird die Kommunikationsvorrichtung
15 deaktiviert und mittels der Anzeigeelemente 10 ein Wamhinweis an die Bedienperson
ausgegeben. Je nach Anwendungsfall ist auch denkbar, die Umschaltung nur beim Transport
von Lasten, also beispielsweise abhängig vom Lastgewicht, vorzunehmen.
[0024] Die positionsbezogenen Daten werden von der Kommunikationsvorrichtung 15 an die Steuerung
3 übermittelt. Anhand dieser Daten werden Betriebsparameter des Flurförderzeugs verändert.
So wird für Bereiche, in denen die Deckenhöhe niedriger als die maximale Hubhöhe des
Flurförderzeugs ist, die Hubhöhe automatisch begrenzt. Sind Bereiche mit reduzierter
zulässiger Höchstgeschwindigkeit durch fest installierte Transponder gekennzeichnet,
wird eine automatische Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs durch
die Steuerung 3 vorgenommen. In Bereichen mit begrenzter Belastbarkeit des Untergrunds
wird beim Befahren mit einem Flurförderzeug, das die zulässigen Werte überschreitet,
ein Warnhinweis an die Bedienperson ausgegeben und das Fahrzeug von der Steuerung
3 angehalten.
[0025] Durch Vergleich der Positionsdaten für den Zielort, die aus einem der Last zugeordneten
Transponder übermittelt wurden, und der aktuellen, anhand eines fest installierten
Transponders ermittelten Position, kann festgestellt werden, ob sich das Flurförderzeug
auf dem richtigen Weg befindet und bei Abweichungen ein Warnhinweis an die Bedienperson
abgegeben werden. Dadurch wird ein Falscheinlagem von Waren insbesondere in weitläufigen
Betriebsgeländen verhindert. Sind die die Zugänge zu Be-und Entladebereichen durch
fest installierte Transponder gekennzeichnet, wird bei Einfahren in diese Bereiche
in der Kommunikationsvorrichtung 15 automatisch die Umschaltung auf die Erfassung
von lastgebundenen Transpondern vorgenommen.
[0026] Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen als im dargestellten Anwendungsbeispiel
möglich, beispielsweise mit mehreren Steuerungen für unterschiedliche Funktionen des
Flurförderzeugs, welche über ein Bussystem miteinander oder mit einer Zentraleinheit
kommunizieren. Auch die Verwendung einer drahtlosen Verbindung zwischen der Steuerung
3 und der Kommunikationsvorrichtung 15 ist möglich, beispielsweise mittels Funk oder
auf optischem Wege, beispielsweise durch Infrarotstrahlung oder mittels einer Glasfaserverbindung.
Eine weitere Ausgestaltungsform wäre die Integration der Kommunikationsvorrichtung
15 in die Steuerung 3, die dann entweder direkt mit RFID-Transpondern kommuniziert
oder aber über eine als Zwischenstation dienende Sende- und Empfangseinheit, die die
Signale von Transpondern und/oder der Kommunikationsvorrichtung 15 lediglich umsetzt.
Diese Zwischenstation könnte an einer für den Betrieb günstigen Stelle montiert werden
und ohne eigene Auswerteeinheit aufgebaut sein. Anstelle einer Kommunikationsvorrichtung
15 mit einer Antenne 16, die sowohl Signale fest installierter Transponder als auch
an der Last befestigter Transponder auszulesen in der Lage ist, ist auch die Verwendung
von zwei oder mehr verschiedenen Kommunikationsvorrichtungen 15 oder einer Kommunikationsvorrichtung
15 mit zwei oder mehr Antennen 16 denkbar, um verschiedene Arten von Transpondern
auszulesen. Bei Kommunikationsvorrichtungen 15, bei denen der von der Antenne 16 abgedeckte
Bereich variiert werden kann, beispielsweise durch Verschwenken der Antenne 16, kann
diese Variation in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Flurförderzeugs erfolgen,
also beispielsweise unterschiedliche Bereiche beim Aufnehmen beziehungsweise Absetzen
von Lasten und beim Fahrbetrieb ausgewählt werden. Bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb
ist auch eine Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbereichen mittels fest installierter
Transponder denkbar, so dass automatisch die vorteilhaftere Antriebsquelle gewählt
wird.
1. Flurförderzeug mit mindestens einer elektronischen Steuerung (3) für Fahrfunktionen
und/oder Hubfunktionen des Fiurförderzeugs und mit mindestens einer Kommunikationsvorrichtung
(15) zum Datentransfer mit Warenidentifikationsmitteln, insbesondere mit RFID-Transpondern,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (14) zur Datenübertragung zwischen der Kommunikationsvorrichtung (15) und
der elektronischen Steuerung (3) für Fahrfunktionen und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs
vorgesehen sind.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsvorrichtung (15) zum Datentransfer mit fest installierten Vorrichtungen
für die Übermittlung von positionsbezogenen Informationen geeignet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Datenübertragung (14) mindestens eine Kabelverbindung (14) umfassen.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Datenübertragung (14) mindestens eine optische Verbindung, vorzugsweise
mittels Glasfasern, umfassen.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Datenübertragung (14) Mittel zur drahtlosen Übertragung, insbesondere
mittels Funkwellen umfassen.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Datenübertragung (14) zur Verwendung eines standardisierten Übertragungsprotokolls,
insbesondere unter Verwendung eines Bus-Systems, vorzugsweise CAN-Bus, geeignet sind.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (3) zur Aktivierung und/oder Deaktivierung der Kommunikationsvorrichtung (15)
in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Flurförderzeugs, insbesondere von Fahrgeschwindigkeit
und/oder Fahrbeschleunigung und/oder Mastneigung und/oder Lastgewicht und/oder Hubhöhe
und/oder Fahrzeugposition vorgesehen sind.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (17) zur Beeinflussung von Fahrzeugfunktionen, insbesondere von Fahrgeschwindigkeit
und/oder Fahrbeschleunigung und/oder Hubhöhe und/oder Mastneigung, in Abhängigkeit
von Informationen der Kommunikationsvorrichtung (15) vorgesehen sind.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (3) zum Vergleich von mittels der Kommunikationsvorrichtung (15) erfassten
Informationen und von mittels der elektronischen Steuerung (3) für Fahrfunktionen
und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs erfassten Informationen vorgesehen sind.