[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung der Hubhöhe eines
Lasttragmittels an einem Flurförderzeug nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Zur Bestimmung der Hubhöhe eines Lasttragmittels ist bekannt, mit dem Lasttragmittel
bzw. einem Hubmast eine Rolle mit integrierter Meßeinheit mitzunehmen, wobei die Rolle
an einem Standmast bzw. Hubmast abrollt. Der Drehwinkel der Rolle wird ausgewertet.
Nachteilig ist, daß ein Schlupf zwischen Rolle und Hubmast auftritt und Verschmutzungen
Fehler verursachen, etwa dadurch, daß sich der Umfang der Rolle ändert. Es ist ferner
bekannt, an den Mast des Hubgerüsts eine optische Markierung anzubringen, die mit
Hilfe einer Meßoptik abgetastet wird. Bei einer Hubhöhenänderung werden die Signale
in einer Auswerteeinheit ausgewertet. Nachteilig ist, daß Verschmutzungen der Markierungen
und der Meßoptik zu Meßfehlern führen. Außerdem ist die Montage einer optischen Markierung
am Mast, etwa in Form eines durchgehenden Streifens über die Länge des Hubmastes umständlich.
Schließlich ist auch bekannt, einen Zahnriemen, ein Seil oder dergleichen am Hubgerüst
zu verlegen, der/das bei einer Hubhöhenänderung eine Rolle antreibt. Hierbei wird
wiederum die Drehwinkeländerung der Rolle ausgewertet. Nachteilig ist, daß die Montage
aufwendig ist und eine Reihe von Einzelteilen benötigt. Außerdem verschlechtert der
Zahnriemen bzw. das Seil die Durchsicht durch das Hubgerüst.
[0003] Aus
DE 4 306 680 C2 ist ein Verfahren zur Bestimmung der Hubhöhe eines höhenverstellbaren Lastaufnahmemittels
eines Flurförderzeugs bekannt geworden, bei dem der Füllstand des Hydraulikmediums
in dem Hydraulikreservoir für die Hydraulikpumpe gemessen wird. Der Füllstandsmesser
kann z. B. einen Schwimmerschalter enthalten, der einen oder mehrere diskrete Werte
erfaßt. Das bekannte Verfahren hat immerhin den Vorteil, bei einer Hubhöhenerfassung
auch den sogenannten Freihub zu berücksichtigen, zumindest für den Fall, wenn der
Freihubzylinder an den gleichen Hydraulikkreislauf angeschlossen ist.
[0004] Aus
DE 195 08 346 ist ein Verfahren zur Bestimmung der Hubhöhe eines höhenverstellbaren Lastaufnahmemittels
eines Flurförderzeugs bekannt geworden, bei dem ausgehend von der Nullposition des
Lastaufnahmemittels die Umdrehungen der Hydraulikpumpe in der einen Drehrichtung inkrementiert
und in der entgegengesetzten Drehrichtung dekrementiert werden. Aus der Anzahl der
Umdrehungen und dem Gesamtwirkungsgrad des Hubsystems wird mit Hilfe eines Rechner
die jeweilige Hubhöhe errechnet.
[0005] Aus
DE 102 59 037 A1 ist bekannt geworden, eine Hubhöhenmeßeinrichtung für ein Flurförderzeug dadurch
zu realisieren, daß mit dem Lasttragmittel das Ende einer mit Flüssigkeit gefüllten
Schlauchleitung verbunden ist, deren anderes Ende an einem nicht anhebbaren Teil des
Flurförderzeugs befestigt ist. Im Bereich des nicht anhebbaren Teils des Flurförderzeugs
ist mit der Schlauchleitung ein Druckaufnehmer verbunden. Der Druckaufnehmer erzeugt
ein von dem statischen Druck der Flüssigkeit abhängiges elektrisches Signal, das wiederum
proportional ist zur Höhe des Lasttragmittels.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bestimmung der Hubhöhe
eines Lasttragmittels an einem Flurförderzeug zu schaffen, das sich einfach verwirklichen
und nachträglich einbauen läßt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Bei der Erfindung ist in der Leitung zwischen einer Hydraulikpumpe und mindestens
einem Hubzylinder ein Durchflußmengenmesser angeordnet, und eine mit dem Durchflußmengenmesser
verbundene Auswerteeinheit berechnet aus dem Meßsignal die jeweilige Hubhöhe. Bei
der Erfindung wird das Volumen des Arbeitsmediums, meistens Öl, das für die Anhebung
des Lasttragmittels verwendet wird, in die jeweilige Hubhöhe des Lasttragmittels umgerechnet.
Dabei entspricht das umgesetzte Volumen des Arbeitsmediums einer bestimmten Höhenänderung
des Lasttragmittels.
[0009] Durch Anordnung mindestens eines Referenzpunktes am ausfahrbaren Teil des Hubgerüstes,
der mit Hilfe eines Schalters oder eines Näherungssensors, der sich im nicht ausfahrbaren
Teil des Hubgerüstes befindet, beim Passieren erfaßt wird, können Aufsummierungen
von Meßfehlern und anderen Einflüssen, die die Hubhöhenauswertung verfälschen, eliminiert
werden.
[0010] Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist, daß keine zusätzlichen
Maßnahmen benötigt sind, um die Höhe des Freihubs anzuzeigen. Der Freihub ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Lasttragmittel angehoben wird, ohne daß sich die Bauhöhe des
Fahrzeugs ändert. Dies wird erreicht z.B. durch unterschiedliche Wirkungsflächen der
Hubzylinder, alle Hubzylinder sind an den gleichen Öl-Kreislauf angeschlossen. In
der Regel ist die Wirkungsfläche des Zylinders (Freihubzylinder), der den Freihub
bewirkt, größer als die der weiteren Zylinder (Masthubzylinder). Aufgrund des vorgegebenen
Flächenverhältnisses fährt der Freihubzylinder vor dem Masthubzylinder aus, d.h. der
Masthubzylinder fährt erst heraus, wenn der Freihubzylinder seinen maximalen Hub erreicht
hat. Diese Unstetigkeit muß lediglich in der Umrechnung des durchgesetzten Volumens
in die Hubhöhe berücksichtigt werden. Der Übergang vom Freihub in den Masthub kann
durch einen weiteren Referenzpunkt oder über das durchgesetzte Volumen bestimmt werden.
[0011] Die bei der Erfindung vorgesehene Meßtechnik läßt sich sehr leicht nachrüsten. Eine
besondere Meßtechnik am Hubgerüst, welche die äußere Anmutung und die Sicht des Fahrers
beeinträchtigen kann, ist nicht erforderlich. Die Erfindung kommt mit wenigen mechanischen
Teilen aus, ist einfach in der Montage und erzielt reproduzierbare Ergebnisse. Sie
beeinträchtigt nicht die Sicht des Fahrers. Verschmutzungen des Meßsystems können
nicht auftreten. Ferner bedarf sie keiner anfälligen Mechanik. Es besteht keine Abhängigkeit
von Temperatur und Wechselbetrieb.
[0012] Ein Aufschaukeln von Meßfehlern wird vermieden, wenn ein Referenzpunkt vorgesehen
ist.
[0013] Anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
nachfolgend kurz erläutert.
[0014] Die einzige Figur zeigt schematisch eine Hubzylinderanordnung für ein Hubgerüst eines
Flurförderzeugs.
[0015] In der Figur sind ein Freihubzylinder 10 und ein Masthubzylinder 12 schematisch angedeutet,
die in einem Hubgerüst eines nicht weiter dargestellten Flurförderzeugs angeordnet
sind und ein Lasttragmittel bzw. einen Hubmast anzuheben und abzusenken in der Lage
sind. Die Hubzylinder 10, 12 sind an eine gemeinsame Leitung 14 angeschlossen, die
von einer Hydraulikpumpe 16 gespeist wird. Bei einem Anheben des Lasttragmittels fährt
wegen der größeren Querschnittsfläche zunächst der Freihubzylinder 10 aus, bevor der
Masthubzylinder 12 den Hubmast betätigt.
[0016] In der Hydraulikleitung 14 ist ein Durchflußmengenmesser 16 angeordnet, der in Abhängigkeit
von der gemessenen Durchflußmenge ein Signal auf eine Auswerteeinheit 18 gibt. Die
Auswerteeinheit 18 inkrementiert bzw. dekrementiert z. B. die in Form von Impulsen
vorliegenden Ausgangssignale des Durchflußmengenmessers 16. Die Durchflußmenge ist
ein Maß für die Hubhöhe des nicht gezeigten Lasttragmittels, wobei Verluste des Hydraulikmediums
oder Temperaturänderungen keine Rolle spielen. Die Hubhöhe wird in einer Anzeigeeinheit
20 angezeigt.
[0017] Am Hubgerüst ist ortsfest ein Referenzpunkt 22 vorgesehen werden zur Wiedereinjustierung
des Meßsystems, falls Fehler auftreten. Ein solcher Referenzpunkt kann z.B. von einem
Schalter gebildet sein, der ein Signal abgibt, wenn der Freihubzylinder seine obere
Endlage erreicht hat. Anstelle eines Schalters kann auch ein Näherungssensor verwendet
werden. Es versteht sich, daß auch mehrere, in der Höhe beabstandete Referenzpunkte
vorgesehen werden können.
[0018] Der Referenzpunkt 22 ist mit der Auswerteeinheit verbunden. Diese "weiß" daher, wann
der Freihubzylinder voll ausgefahren ist. Da beide Zylinder 10, 12 unterschiedliche
Querschnitte haben und somit für einen gleichen Hubweg unterschiedliche Mengen an
Hydraulikmedium benötigen, kann die Auswerteeinheit die Signale oder Impulse des Mengenzählers
mit einem anderen Faktor anwenden. Das gleiche gilt für den Rückhub, bei dem zunächst
die vom Zylinder 12 abfließende Menge gezählt wird. Sobald der Freihubzylinder 10
seine obere Stellung verläßt, erhält die Auswerteeinheit wieder ein Signal zur Anwendung
des entsprechenden Umrechnungsfaktors. Die Auswerteeinheit kann ein solches Signal
auch unmittelbar dem Signal des Mengenzählers entnehmen, das beim Übergang vom Zylinder
12 auf Zylinder 10 und umgekehrt einen Sprung aufweist. Dieser Sprung kann in der
Auswerteeinheit erkannt und für die Ermittlung der Hubhöhe benutzt werden. Ein solcher
Sprung kann auch einen Referenzpunkt bilden.
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Hubhöhe eines Lasttragmittels an einem Flurförderzeug,
das mit Hilfe mindestens eines Freihub- und mindestens eines Lasthubzylinders an einem
Hubgerüst angehoben oder abgesenkt werden kann, wobei in der Leitung zwischen einer
Hydraulikpumpe und dem Freihubzylinder ein Durchflußmengenmesser angeordnet ist, und
eine mit dem Durchflußmengenmesser verbundene Auswerteeinheit vorgesehen ist, die
aus dem Meßsignal des Durchflußmengenmessers die jeweilige Hubhöhe berechnet und eine
Erfassungsvorrichtung vorgesehen ist, die das Ende der Freihubbewegung bzw. den Anfang
der Bewegung des Lasthubzylinders erfaßt und ein Signal auf die Auswerteeinheit gibt
zur Anwendung eines geänderten Faktors auf die Berechnung der Hubhöhe.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Referenzpunkt am Hubgerüst vorgesehen ist, der mittels eines Schalters,
Näherungssensors oder dergleichen erfaßt wird, zur Erzeugung eines Referenzsignals
für die Auswerteeinheit (18).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzpunkt dem oberen Hubende des Freihubzylinders zugeordnet ist, der von
der Erfassungsvorrichtung erfaßt wird.