[0001] Tankcontainer sind Transportsysteme zum Transport fließfähiger Medien (Flüssigkeiten,
druckverflüssigte Gase, Schüttgüter), welche im intermodalen Verkehr (Schiene, Straße,
See) eingesetzt werden. Üblicherweise weisen Tankcontainer ein Befüll-/Entnahmesystem
auf, welches aus mehreren im Behälter des Tankcontainers angebrachten Anschlüssen/Öffnungen
gebildet wird. Die Anschlüsse weisen dazu in der Regel manuell betätigbare Absperreinrichtungen
(Hähne, Klappen, Kugelventile etc.) auf, die zum Befüllen und Entleeren des Behälters
wahlweise geöffnet oder geschlossen werden. Die Anschlüsse sind dabei teilweise unter
oder über dem Flüssigkeitsspiegel im Behälter angeordnet. Der Tankcontainer wird über
eine Förderpumpe bzw. über die Schwerkraft befüllt oder entleert.
[0002] Der Füll- oder Entnahmevorgang wird von einer Bedienperson kontrolliert. Dazu liest
sie einen Peilstab ab, der in eine Mannlochöffnung hineingehalten wird und der entsprechend
dem Füllgrad des Behälters angeordnete Markierungen aufweist. Dazu muß eine Bedienperson
in der Regel auf den Tankcontainer steigen. Bei besonders gefährlichen Ladegütern
(brennbar, giftig, ätzend) ist diese Art der Füllstandsüberwachung oft nicht möglich
bzw. unerwünscht. Bei einem anderen üblichen Verfahren wird der Füllstand durch Wiegen
des zu befüllenden oder zu entleerenden Tankcontainers ermittelt. Dazu muß der Tankcontainer
ggf. zusammen mit einem Trägerfahrzeug (LKW-Auflieger, Waggon) auf einer entsprechend
geeigneten Waage angeordnet werden. Solche Schwerlastwaagen (übliche Tankcontainergewichte
bewegen sich im Rahmen von 3.000 bis 36.000 kg) mit einer entsprechenden Genauigkeit
sind teuer und nicht immer an den Entnahme- bzw. Füllorten verfügbar.
[0003] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine Steuerung für ein Befüll-/Entnahmesystem
eines Tankcontainers bereitzustellen, die einfach bedienbar und sicher einen Entnahme-
oder einen Befüllzustand bzw. einen anderen Betriebszustand (z.B. Reinigen) eines
Tankcontainers steuert, indem sie eine Absperreinrichtung an einem Anschluß zum Befüllen
bzw. Entleeren des Tankcontainers entsprechend ansteuert.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist,
die einen Füllstandssignalgeber umfaßt und auf ein Füllstandssignal und/oder ein Bedienerkommando
hin ein Stellsignal an einen Stellantrieb zum Betätigen der am Hauptanschluß vorgesehenen
Absperreinrichtung gibt, um einen Befüll-, einen Entnahme- oder einen anderen Betriebszustand
einzuleiten oder zu beenden. Zum Befüllen bzw. zum Entleeren wird der Hauptanschluß
an eine Füll- bzw. Entleerleitung angeschlossen, auf ein Bedienerkommando hin gibt
die Steuerungseinrichtung ein Stellsignal an den Stellantrieb zum Öffnen der Absperreinrichtung.
Der Füllvorgang wird gestartet. Bei Erreichen des gewünschten Füllgrades gibt der
Füllstandssignalgeber ein Füllstandssignal an die Steuerungseinrichtung, welche daraufhin
ein Stellsignal an den Stellantrieb zum Schließen der Absperreinrichtung gibt. Wahlweise
ist es auch möglich, den Füllvorgang durch ein entsprechendes Bedienerkommando zu
beenden. Eine manuelle Betätigung der Absperreinrichtung selbst ist nicht erforderlich.
[0005] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 betrifft eine Steuerung, die geeignet ist, ein
Befüll-/Entnahmesystem zu steuern, das einen hermetisch abgeschlossen Füll-/Entnahmevorgang
ermöglicht. Eine solche hermetische Befüllung bzw. Entleerung ist bei solchen Ladegütern
erforderlich, die nicht der Atmosphäre ausgesetzt werden dürfen bzw. nicht an die
Atmosphäre gelangen dürfen. Insbesondere wird diese Art der Befüllung/Entleerung bei
unter Druck verflüssigten Gasen angewendet. Dazu muß neben dem als sog. Flüssigphase
ausgebildeten Hauptanschluß ein weiterer als sog. Gasphase ausgebildeter Hilfsanschluß
mit den entsprechenden Absperreinrichtungen angesteuert werden. Ein solches Befüll-/Entnahmesystem
wird auch als Gaspendelung bezeichnet. Die Steuerung ist dabei so eingerichtet, daß
die Steuerungseinrichtung auf das Füllstandssignal bzw. ein Bedienerkommando hin sowohl
den ersten Stellantrieb an der ersten Absperreinrichtung und einen zweiten Stellantrieb
an der zweiten Absperreinrichtung in gewünschter Weise ansteuert (Schließen/Öffnen).
[0006] Gemäß Anspruch 3 ist es auch möglich, eine Förderpumpe in die Steuerung miteinzubinden.
So kann verhindert werden, daß weiter Ladegut gefördert wird, obwohl die Absperreinrichtung
bereits geschlossen ist bzw. der Behälter vollständig entleert ist. Diese zusätzliche
Ansteuerung einer Förderpumpe verhindert eine übermäßige Beanspruchung der Leitungen
und Armaturen.
[0007] Nach Anspruch 4 kann ein weiterer Betriebszustand, nämlich das Reinigen bzw. Spülen
von der Steuerung miterfaßt werden. Dazu wird ein zweiter Hilfsanschluß mit einer
entsprechenden Absperreinrichtung und einem Stellantrieb angesteuert, der als Reinigungsanschluß
ausgeführt ist. Der Reinigungsanschluß wird dazu mit einer Reinigungsmittelversorgung
verbunden und die entsprechenden Absperreinrichtungen (z.B. Hauptanschluß und Reinigungsanschluß)
werden auf ein Bedienkommando hin geöffnet. Durch den Reinigungsanschluß tritt Reinigungsmittel,
beispielsweise über Sprühköpfe, in den Behälter des Tankcontainers und fließt durch
den geöffneten Hauptanschluß wieder ab. Nach dem Reinigen werden beide Absperreinrichtungen
auf ein entsprechendes Bedienerkommando hin an der Steuerungseinrichtung wieder geschlossen.
Gemäß Anspruch 5 kann die Steuerung dadurch weiter verfeinert werden, indem neben
dem Füllstandssignalgeber weitere Betriebszustandssignalgeber vorgesehen sind, die
Betriebszustandssignale der Absperreinrichtungen (offen, geschlossen, Öffnungsgrad)
bzw. die der Förderpumpe(n) an die Steuerungseinrichtung abgeben. Dadurch ist es z.B.
möglich, die Steuerung so einzurichten, daß z.B. eine Förderpumpe zum Befüllen erst
dann eingeschaltet werden kann, wenn durch ein entsprechendes Signal verifiziert ist,
daß sich die Absperreinrichtungen in einem gewünschten Betriebszustand befinden. In
der Weiterbildung gemäß Anspruch 6 wird der Betriebszustand einer weiteren Absperreinrichtung
am Hauptanschluß in der Steuerung berücksichtigt. Eine solche zusätzliche Absperreinrichtung
ist für bestimmte, als besonders gefährlich eingestufte Ladegüter vorgeschrieben,
um die Sicherheit gegen versehentliches Auslaufen von Ladegütern zu erhöhen. Durch
die Berücksichtigung der Stellung dieser Absperreinrichtung in der Steuerung kann
verhindert werden, daß der Befüll- bzw. Entleervorgang, aber auch der Spülvorgang
gestartet wird, ohne daß diese zweite Absperreinrichtung ordnungsgemäß geöffnet ist.
[0008] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 betrifft die bedienerfreundliche Ausgestaltung
der Steuerung, und gemäß Anspruch 8 eine Einrichtung der Steuerung für insbesondere
bei Tankcontainern typische Betriebszustände bzw. Betriebszustandsänderungen.
[0009] Die Weiterbildungen gemäß Anspruch 9 bis 11 betreffen die getrennte Übertragung der
Steuerungs-, Betriebszustands- und Stellsignale einerseits und der Stellenergie andererseits.
Dabei erleichtert die hydraulische und/oder pneumatische Betätigung der Stellantriebe
über ein Stellfluid den Einsatz einer entsprechenden Steuerung in besonders feuer-
und explosionsgefährdeten Bereichen. Nach Anspruch 10 kann dabei die Zufuhr des Stellfluids
über ein elektromagnetisch betätigtes Stellventil am Stellantrieb selbst vorgesehen
sein oder nach Anspruch 11 über einen ebenfalls vorzugsweise elektromagnetisch betätigten
Ventilblock, der nahe der Steuerung selbst und entfernt von den Stellantrieben angeordnet
sein kann. Damit können z.B. die Stellantriebe stromfrei betätigt werden.
[0010] Die Ansprüche 12-14 betreffen typische Ausgestaltungen eines Tankcontainers mit einer
entsprechenden Steuerung, der gemäß Anspruch 12 für eine Gaspendelung eingerichtet
ist, nach Anspruch 13 mit einem Reinigungsanschluß versehen ist und gemäß Anspruch
14 eine eigene Förderpumpe aufweist.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnungen erläutert, in denen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Tankcontainers zeigt;
- Fig. 2
- eine Draufsicht des in Fig. 1 dargestellten Tankcontainers zeigt;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Befüll-/ Entnahmesystems mit einer erfindungsgemäßen
Steuerung zeigt; und
- Fig. 4
- einen schematischen Grundaufbau einer erfindungsgemäßen Steuerung zeigt.
[0012] Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Tankcontainer. Der Tankcontainer 1 umfaßt
einen Behälter 2, der über einen Sattel 3 mit Eckbeschlägen 4 verbunden ist. Die Oberseite
ist mit einem Laufsteg 5 versehen, der über jeweils stirnseitig angeordnete Leitern
6 zugänglich ist.
[0013] Zum Befüllen, Entleeren und Reinigen bzw. zur Wartung und zum Gewährleisten der Betriebssicherheit
ist der Tankcontainer 1 mit folgenden Anschlüssen versehen (diese Anschlüsse sind
auch schematisch in Fig. 3 dargestellt): Zum Befüllen und Entleeren weist der Tankcontainer
1 an einem unteren stirnseitigen Ende eine Untenentleerung 7 auf, die aus einem in
Verlängerung der Tanksohle angeordneten Bodenventil 8, einer mit dieser über ein Rohrstück
9 verbundenen Absperrklappe 10 und einer über ein weiteres Rohrstück 11 mit der Absperrklappe
10 verbundenen Anschlußkupplung 12 besteht. Zwischen der Anschlußkupplung 12 und der
Absperrklappe 10 ist eine Schaulaterne 13 angeordnet, über die ein durchfließendes
Medium erkennbar ist. Die Absperrklappe 10 ist mit einem Stellantrieb 14 sowie einem
Stellungsanzeiger 15 angeordnet.
[0014] Im Tankscheitel ist ein Gaspendelanschluß 16 angeordnet, der über eine Absperrklappe
17 verschlossen bzw. geöffnet werden kann, wobei die Absperrklappe 17 ebenfalls mit
einem zweiten Stellantrieb 18 und einem Stellungsanzeiger 19 versehen ist. Von der
Absperrklappe 17 ausgehend ist ein Rohr 20 nach unten in einen Anschlußbereich 21
geführt, wo es in einer Anschlußkupplung 22 endet.
[0015] Ebenfalls im Tankscheitel sind zwei Spülanschlüsse 23 vorgesehen, von denen jeweils
ein Spülkopf 24 ins Innere des Behälters 2 ragt. Die Spülanschlüsse 23 sind jeweils
mit einem Kugelhahn 24' verschließbar, wobei jeder Kugelhahn 24' einen Stellantrieb
25 und eine Stellungsanzeige 26 aufweist. Die Kugelhähne 24' sind über einen flexiblen
Schlauch 27' mit dem Spülanschluß 23 verbunden. Von den Kugelhähnen 24' ausgehend
führt eine Spülleitung 28 nach unten in den Anschlußbereich 21 und führt über einen
weiteren Kugelhahn 30 zu einer Anschlußkupplung 31. Die Anschlußkupplung 31 ist über
eine Bypassleitung 32 und einen dazwischen angeordneten Kugelhahn 33 mit dem Rohrstück
9 verbunden. Vom Rohrstück 9 abgehend ist eine Probeentnahmeleitung 34 vorgesehen,
die mit einem Kugelhahn 35 verschließbar ist. Die Anschlußkupplungen 12, 22 und 31,
die Schaulaterne 13, die Kugelhähne 30, 33 und 35 sowie die Absperrklappe 10 mit dem
Stellantrieb 14 und dem Stellanzeiger 15 sind im Anschlußbereich 21 angeordnet und
dort zugänglich.
[0016] Im Tankscheitel ist über einen Anschluß 36 ein Füllstandssignalgeber 37 in das Innere
des Behälters 2 hineinragend angeordnet. Weiterhin sind im Scheitelbereich ein Mannloch
38, ein Sicherheitsventil 39 und ein Reserveanschluß 40 angeordnet.
[0017] Die Stellungsanzeiger 15, 19 und 26 und der Füllstandssignalgeber 37 sind über eine
Signalleitung 41 mit einer Steuerungseinrichtung 42 verbunden. Das Bodenventil 8 ist
ebenfalls mit einer Stellungsanzeige 43 versehen, die ebenfalls die optional über
die Signalleitung 41 mit der Steuerungseinrichtung 42 verbunden ist.
[0018] Die Stellantriebe 14, 18 und 25 sind mit einer nichtdargestellten Druckluftleitung
verbunden, die in einem Druckluftanschluß 44 endet (Fig. 1). Die Druckluftzufuhr zu
den Stellantrieben 14, 18 und 25 wird über ebenfalls mit der Signalleitung 41 ansteuerbare
(nicht dargestellte) Magnetventile über die Steuerungseinrichtung 42 geregelt. Die
Steuerungseinrichtung 42 ist in einem Schaltschrank 45 angeordnet, der zusammen mit
dem Druckluftanschluß 44, einem Stromanschluß 46 und einem Pumpenanschluß 47 in einem
Steuerungsbereich 48 im unteren Bereich des Tankcontainers angeordnet. Über den Pumpenanschluß
47 kann die Steuerungseinrichtung 42 mit einer externen Pumpe (nicht dargestellt)
verbunden werden. Über die Verbindungsleitung können dabei Steuerungssignale an die
Pumpe gegeben werden bzw. Betriebszustandssignale von der Pumpe empfangen werden.
[0019] Fig. 4 zeigt den schematischen Aufbau der Steuerungseinrichtung 42, die ein Prozessorelement
50 und einen Programmspeicher 51 sowie ein Benutzer-Interface 52 aufweist. Das Benutzer-Interface
52 ist mit einem Schlüsselschalter 53, einem Wahlschalter 54, einem Not-Aus-Taster
55, einer Betriebsleuchte 56 und einer Anzeigeleuchte 57, welche die Stellung des
Bodenventils 8 und/oder der Absperrklappe 10 anzeigt, versehen. Über eine Schnittstelle
60 kann die Steuerung programmiert bzw. umprogrammiert werden. Die Prozessoreinheit
50 ist mit der Signalleitung 41 verbunden sowie mit der Pumpensteuerungsleitung 47.
Es können auch weitere Signalleitungen, zum Beispiel zur Steuerung eines zentralen
Pneumatiksteuerungsblocks vorgesehen sein.
[0020] Nachfolgend werden die Betriebszustände beschrieben, die mit der erfindungsgemäßen
Steuerung ausgeführt werden können:
1. Befüllen mit externer Pumpe
[0021] Die Steuerungseinheit 42 wird über den Stromanschluß 46 mit Energie versorgt und
die externe Pumpe wird über den Pumpenanschluß 47 mit der Steuerungseinheit 42 verbunden.
Die Anschlußkupplung 12 wird mit einer zur Pumpe führenden Füllleitung verbunden und
die Anschlußkupplung 22 wird mit der Gaspendelleitung verbunden. Der Druckluftanschluß
44 wird mit der Druckluftversorgung verbunden. Der Wahlschalter 54 wird auf die Betriebsart
"Befüllen" gestellt und mit dem Schlüsselschalter 53 wird der Befüllvorgang gestartet.
Dabei wird über die Signalleitung 41 ein entsprechendes Steuersignal an den Stellantrieb
14 und den Stellantrieb 18 gegeben. Die Druckluftzufuhr wird freigeschaltet und die
Absperrklappe 10 sowie die Absperrklappe 17 werden geöffnet. Nach dem Öffnen der Absperrklappen
10 und 17 geben die Stellanzeigen 15 und 19 ein Zustandssignal an die Steuerung 42.
Wenn die Zustandssignale der Stellungsanzeigen 43 15 und 19 angeben, daß die betreffenden
Absperrklappen 10 und 17 bzw. das Bodenventil 8 geöffnet sind, wird ein Signal zum
Start der Pumpe über den Anschluß 47 abgegeben. Der Füllvorgang beginnt. Wenn der
Flüssigkeitsspiegel im Behälter 2 den Füllstandssignalgeber 37 erreicht, gibt dieser
ein Füllstandssignal über die Leitung 41 an die Steuerung 42, die auf dieses Signal
hin entsprechende Steuerungssignale an die Stellantriebe 18 und 14 zum Schließen der
Absperrklappen 10 und 17 gibt sowie ein entsprechendes Signal an die Pumpe zum Unterbrechen
der Förderung. Der Füllvorgang kann ebenfalls durch die Betätigung des Not-Aus-Tasters
55 unterbrochen werden. Die Betätigung des Not-Aus-Tasters 55 bewirkt, daß alle angesteuerten
Absperrklappen 10 und 17 sich schließen.
2. Entleeren mit externer Pumpe
[0022] Alle Anschlüsse 12, 22, 47, 44 und 46 werden wie beim Füllen mit den entsprechenden
Leitungen verbunden. Der Wahlschalter 54 wird auf den Betriebszustand "Entleeren"
geschaltet. Das Bodenventil 8 wird geöffnet. Mit dem Schlüsselschalter 53 wird der
Entleervorgang gestartet. Bei Vorliegen eines entsprechenden Signals der zum Bodenventil
8 gehörigen Stellungsanzeige 43 gibt die Steuerung 42 Steuersignale an die Stellantriebe
14 und 18 zum Öffnen der Absperrklappen 10 und 17 und gibt dann auf ein entsprechendes
Stellungssignal der Stellungsanzeigen 15 und 19 ein Steuersignal an die Entleerungspumpe.
Der Entleerungsvorgang kann an der Schaulaterne 13 überwacht werden und ggf. über
den Not-Aus-Taster 55 beendet werden. Die Steuerung 42 gibt dann entsprechende Steuerungssignale
an die Stellantriebe 14 und 18 sowie die Pumpe. Die Stellantriebe 14 und 18 schließen
die Absperrklappen 10 und 17. Die externe Förderpumpe wird abgestellt. Nach dem Schließen
des Bodenventils 8 erlischt die Anzeigeleuchte 57. Der Entleervorgang ist abgeschlossen.
3. Reinigen/Spülen mit externer Pumpe
[0023] Die Anschlußkupplung 31 wird mit der Reinigungsmittelzufuhr bzw. der Spülleitung
verbunden. Das Bodenventil 8 wird geöffnet. Der Kugelhahn 33 in der Bypass-Leitung
32 geschlossen. Über den Wahlschalter 54 wird die Betriebsart Reinigen/Spülen gewählt.
Bei der Inbetriebnahme über den Schlüsselschalter 53 gibt die Steuerungseinrichtung
42 Steuersignale an die Stellantriebe 14, 18 und 25 zum Öffnen der Absperrklappen
10 und 17 sowie der Kugelhähne 24' und ein Steuersignal an die Reinigungsmittel/Spülpumpe,
die über die Spülanschlüsse 23 Reinigungsmittel bzw. Spülmedium zuführt. Das Spülmedium
sammelt sich in der Tanksohle und läuft über die Unten-Entlehrung 7 ab. Dämpfe können
über den Gaspendelanschluß 16 entweichen. Der Spülvorgang wird über den Not-Aus-Taster
55 beendet. Die Reinigungs-Spülmittelpumpe wird über ein entsprechendes Signal abgeschaltet.
Die Stellantriebe 14, 18 und 25 erhalten ein Signal zum Schließen der Absperrklappen
10, 18 und der Kugelhähne 24'.
[0024] Neben den oben beschriebenen Betriebszuständen kann die Steuerung an andere gewünschte
Betriebszustände angepaßt werden. Der im Ausführungsbeispiel beschriebene Füllstandssignalgeber
37 ist als Grenzstandgeber ausgeführt, der beispielsweise auf dem Vibrationsprinzip
beruht. Solche Geber können beispielsweise auch nach dem Ultraschall-Prinzip, kapazitiv,
radiometrisch oder konduktiv arbeiten. Es ist auch möglich, eine ein kontinuierliches
Füllstandssignal an die Steuerungseinrichtung 42 abzugeben, an der dann beispielsweise
eine Entnahme- bzw. Füllmenge einstellbar sein kann.
[0025] Im Ausführungsbeispiel ist das Bodenventil 8 handbetätigt, aber mit einer Stellanzeige
43 versehen, die optional mit der Steuerung verbunden ist. Das Bodenventil 8 kann
aber auch mit einem ansteuerbaren Stellantrieb versehen werden, welcher über die Steuerungseinrichtung
42 ansteuerbar ist. Es ist auch möglich, die Steuerungseinrichtung mit einem Anschluß
für einen Wegfahr-Detektor zu versehen, der dazu dient, den Befüll-, Entleerungs-
oder Spülvorgang sofort zu beenden, wenn sich ein Fahrzeug, auf dem sich der Tankcontainer
1 befindet, aus der vorgesehenen Position hinaus bewegt. Mit einer solchen zusätzlichen
Sicherung wird verhindert, daß Ladegut aus einem Behälter austritt, wenn die Verbindung
zur Unten-Entleerung 7 abgerissen wird bzw. eine angeschlossene Pumpe weiter Medium
aus einem abgerissenen Anschluß pumpt.
[0026] Im Ausführungsbeispiel ist zur Überwachung des Entleerungsvorgangs ein Schauglas
13 vorgesehen. Dieses kann auch durch einen mit der Steuerungseinrichtung 42 verbundenen
Durchflußmesser ersetzt werden, welcher dann zum Beispiel bei vollständiger Entleerung
des Behälters ein entsprechendes Steuerungssignal zum Schließen der entsprechenden
Anschlüsse veranlaßt.
[0027] Neben der beschriebenen Entnahme und Befüllung über die Unten-Entleerung 7 ist es
auch möglich, den Behälter über eine Steigrohranordnung zu Befüllen und/oder zu Entleeren.
[0028] Es ist auch möglich, die Betätigung der Stellantriebe elektrisch vorzunehmen. Die
Steuer- und Stellsignale können auch auf andere geeignete Weise zwischen Steuerungseinrichtung
42 und den entsprechenden Elementen übertragen werden (z.B. über Funk).
[0029] Weitere Ausführungen und Modifikationen der vorliegenden Erfindung ergeben sich für
den Fachmann im Rahmen der anhängenden Schutzansprüche.
1. Steuerung für ein Befüll-/Entnahmesystem eines Tankcontainers (1), welche einen Hauptanschluß
(7) mit einer ersten Absperreinrichtung (10), die mit einem ersten Stellantrieb (14)
versehen ist, aufweist
und eine Steuerungseinrichtung (42), welche einen Füllstandssignalgeber (37) umfaßt
und auf ein Füllstandssignal und/oder ein Bedienerkommando hin ein Stellsignal an
den Stellantrieb (14) zum Betätigen der ersten Absperreinrichtung (10) gibt, um einen
Befüll-, einen Entnahme- oder einen anderen Betriebszustand einzuleiten oder zu beenden.
2. Steuerung nach Anspruch 1, bei welcher der Hauptanschluß (7) vorzugsweise als Flüssigphasenanschluß
ausgeführt ist und das Befüll-/Entnahmesystem einen ersten Hilfsanschluß (16) mit
einer zweiten Absperreinrichtung (17) aufweist, welcher mit einem zweiten Stellantrieb
(18) versehen ist, und die Steuerungseinrichtung (42) auf das Füllstandssignal und/oder
ein Bedienerkommando hin ein Stellsignal an den zweiten Stellantrieb (18) zum Betätigen
der zweiten Absperreinrichtung (17) gibt, wobei der erste Hilfsanschluß (16) vorzugsweise
als Gasphasenanschluß ausgeführt ist.
3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Steuerungseinrichtung (42) auf das
Füllstandssignal und/oder ein Bedienerkommando hin den Betriebszustand einer mit dem
Hauptanschluß (7) und/oder dem ersten Hilfsanschluß (16) gekoppelten Förderpumpe steuert.
4. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher ein zweiter Hilfsanschluß
(23) mit einer dritten Absperreinrichtung (24') versehen ist, die einen dritten Stellantrieb
(25) aufweist, wobei der zweite Hilfsanschluß (23) vorzugsweise als Spül- bzw. Reinigungsanschluß
ausgeführt ist, und die Steuerungseinrichtung (42) auf ein Bedienkommando hin ein
Stellsignal an den dritten Stellantrieb (25) gibt, um die dritte Absperreinrichtung
(24') zu betätigen, um einen Reinigungs-/Spülvorgang zu beenden oder zu starten.
5. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher mindestens einer der
Stellantriebe (14, 18, 25) oder eine der Absperreinrichtungen (10, 17, 24') und/oder
eine der Förderpumpen einen Betriebszustandssignalgeber (15, 19, 26) aufweist, welcher
ein der Stellung der Absperreinrichtung bzw. dem Betriebszustand der Pumpe entsprechendes
Betriebszustandssignal an die Steuerungseinrichtung (42) abgibt.
6. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Hauptanschluß (7)
mit einer weiteren Absperreinrichtung (8) versehen ist, die mit einem Betriebszustandssignalgeber
(43) versehen ist, der ein der Stellung der weiteren Absperreinrichtung (8) entsprechendes
Betriebszustandssignal an die Steuerungseinrichtung (42) abgibt.
7. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Steuerungseinrichtung
(42) eine Bedienerschnittstelle (52) aufweist, welche mindestens eine Betriebszustandsanzeige
(56, 57) und/oder eine Eingabevorrichtung (53, 54, 55) für Bedienerkommandos aufweist.
8. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Steuerungseinrichtung
(42) so einrichtbar ist, daß sie mindestens einen der nachfolgenden Betriebszustände
einleiten oder beenden kann: Befüllen, Entleeren, Spülen/Reinigen, Schließen der Absperreinrichtung
und Abstellen/Anstellen einer Förderpumpe.
9. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Steuerungs-, Betriebszustands-
und Stellsignale elektrisch übertragen werden und die Stellenergie zum Betätigen der
Stellantriebe (14, 18, 25) hydraulisch und/oder pneumatisch mittels eines Stellfluids
aufgebracht wird.
10. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher am Stellantrieb (14,
18, 25) ein elektromagnetisch betätigtes Stellventil vorgesehen ist, um die Zufuhr
des Stellfluids zu regeln.
11. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welcher die Steuerungseinrichtung
(42) einen Ventilblock aufweist, welcher die Zufuhr des Stellfluids zum Stellantrieb
(14, 18, 25) regelt.
12. Tankcontainer (1) mit einem Behälter (2), aufweisend:
einen als Flüssigphasenanschluß eingerichteten Hauptanschluß (7) mit einer Absperreinrichtung
(10), die mit einem Stellantrieb (14) versehen ist,
einen als Gasphasenanschluß ausgeführten ersten Hilfsanschluß (16) mit einer zweiten
Absperreinrichtung (17), die mit einem zweiten Stellantrieb (18) versehen ist,
einen Füllstandsanschluß (36) mit einem Füllstandssignalgeber (37), der die Füllhöhe
eines Mediums im Behälter (2) erfaßt, und
eine Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Tankcontainer nach Anspruch 12, zusätzlich aufweisend einen als Reinigungsanschluß
ausgeführten zweiten Hilfsanschluß (23) mit einer dritten Absperreinrichtung (24'),
die mit einem dritten Stellantrieb (25) vorgesehen ist.
14. Tankcontainer nach Anspruch 13, welcher eine dem Hauptanschluß (7) und/oder eine dem
ersten Hilfsanschluß (16) und/oder eine dem zweiten Hilfsanschluß (23) zugeordnete
Förderpumpe aufweist.