[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Sägezahn- und Ganzstahlgarnituren
für die Bearbeitung von Textilfasern, insbes. im Rahmen eines Kardiervorgangs, bei
dem ein Draht-Ausgangsmaterial mit in dessen Längsrichtung hintereinander angeordneten
und sich ausgehend von einem Fußbereich quer zur Längsrichtung erstreckenden Zähnen
versehen und der so gebildete Sägezahndraht zumindest im Bereich der Zähne einem Härtungsvorgang
unterzogen wird, eine Vorrichtung zur Ausführung solcher Verfahren sowie einen mit
einem derartigen Verfahren hergestellten Sägezahndraht.
[0002] Mit Verfahren der vorstehend angegebenen Art hergestellte Sägezahndrähte aus unlegierten
und legierten Stählen werden beispielsweise zur Bearbeitung von Textilfasern in Karden
eingesetzt. Dazu können die Sägezahndrähte beispielsweise wendelförmig auf einen kreiszylindermantelförmigen
Träger, den Tambour der Karde, aufgezogen werden.
[0003] Bei modernen Karden wird zur Herstellung einer Sägezahn- und Ganzstahlgarnitur für
den Tambour einer Karde ein Sägezahndraht mit einer Länge von mehreren Kilometern
benötigt. Zur Bearbeitung der Textilfasern wird der Tambour der Karde mit der darauf
aufgezogenen Garnitur in eine Drehbewegung um seine Zylinderachse versetzt, so daß
die Garnitur dem Tambour zugeführtes Fasermaterial durchfahren und reinigen kann,
wobei die Tambourgarnitur mit feststehenden oder gegenläufig angetriebenen, jeweils
mit einer entsprechenden Deckelgarnitur versehenen Deckeln zusammenwirkt. Bei dieser
Faserbearbeitung muß zum Erhalt eines zufriedenstellenden Kardierergebnisses und zur
Vermeidung einer Beschädigung der Karde sichergestellt werden, daß die Sägezahndrähte
mit hoher Genauigkeit derart auf den kreiszylindermantelförmigen Träger aufgezogen
werden, daß sich keine das Kardierergebnis oder die Betriebszuverlässigkeit beeinträchtigenden
Änderungen des radialen Abstands der Sägezahndrahtspitzen von der Drehachse des Tambours
ergeben, weil auch nur lokale Ungenauigkeiten beim Aufziehen des Sägezahndrahts auf
den Tambour zu Beschädigungen der daraus gebildeten Sägezahn- und Ganzstahlgarnitur
führen können, die einen vollständigen Austausch erforderlich machen.
[0004] Das ist bei modernen Hochleistungskarden im Hinblick auf die damit verbundenen Maschinenstillzeiten
und das dazu benötigte Material mit sehr hohen Kosten verbunden. Ferner muß im Sinne
der Sicherstellung einer zufriedenstellenden Kardierqualität auch ein zufälliger axialer
Versatz aufeinanderfolgender Windungen verhindert werden. Darüber hinaus muß zum Erhalt
zufriedenstellender Standzeiten von Karden sichergestellt werden, daß ein übermäßiger
Verschleiß der Sägezahndrähte vermieden wird. Zu diesem Zweck werden die Zähne der
auf den Tambour aufzuziehenden Sägezahndrähte einem Härtungsvorgang unterzogen. Sie
können beispielsweise mittels offener Flamme auf ihre jeweilige Austenitisierungstemperatur
erhitzt und anschließend abgeschreckt werden.
[0005] Im besonderen bei der Erwärmung des Drahtes kann sich eine mehr oder weniger dicke
Zunder- bzw. Oxidschicht auf dem Draht bilden. Diese Schicht ist im Hinblick auf die
benötigte Genauigkeit der auf den Träger aufgezogenen Garnitur besonders problematisch.
Der Sägezahndraht wird auf den sich drehenden Träger mittels einer Aufziehvorrichtung
wendelförmig aufgezogen. Zur Sicherstellung der erforderlichen Aufziehpräzision muß
der Draht dabei enge Führungen durchlaufen. Es können bei diesem Vorgang aufgrund
der Biegung und Reibung des Drahtes in den Führungen Zunderpartikel von der Drahtoberfläche
abplatzen und sich in die Aufziehvorrichtung und speziell in die Führungen setzen.
Solche Verschmutzungen in den Führungen können die Aufziehqualität und die Geschwindigkeit,
mit der aufgezogen werden kann, stark beeinträchtigen. Ferner ist es wegen der abplatzenden
Zunderpartikel häufig notwendig, den Aufziehvorgang zu unterbrechen, damit die Aufziehvorrichtung
und insbes. deren Führungen gereinigt werden können. Falls diese Reinigungsunterbrechungen
nicht rechtzeitig erfolgen, können die aufgrund der Verschmutzung der Führungen größer
werdenden Rückzugskräfte des Drahtes so weit ansteigen, daß der Draht reißt.
[0006] Im Hinblick auf diese Probleme im Stand der Technik wurde bereits vorgeschlagen,
die während des Härtungsvorgangs entstehende Zunder- bzw. Oxidschicht nach dem Härtungsvorgang
zu entfernen. Zu diesem Zweck sind beispielsweise abrasive Verfahren bekannt geworden,
bei denen die Drähte nach dem Härten mit rotierenden Metallbürsten gebürstet und so
der anhaftende Zunder soweit wie möglich entfernt wird. Bei einem anderen Verfahren
wird der Draht durch profilierte Schleifscheiben zur Entfernung der Zunderschicht
geschliffen. Schließlich sind auch chemische Verfahren bekannt geworden, bei denen
die Zunderschicht chemisch entfernt wird.
[0007] Die im Hinblick auf die beim Aufziehen der Sägezahndrähte entstehenden Probleme vorgeschlagenen
Verfahren zur Entfernung der Zunderschicht haben allerdings den Nachteil, daß durch
den mechanisch oder chemisch bewirkten Materialabtrag auch der Draht selbst mehr oder
weniger beschädigt wird. Darüber hinaus werden durch die im Hinblick auf die beim
Aufziehen auftretenden Probleme notwendige Entfernung der Zunderschicht ungewollt
auch die Flanken und Spitzen der Zähne des Sägezahndrahts abgerundet, so daß sie einen
Teil der gewünschten Schärfe verlieren.
[0008] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Herstellen von Sägezahn- und Ganzstahlgarnituren für die Bearbeitung
von Textilfasern bereitzustellen, mit dem die Garnituren ohne Beeinträchtigung der
Garniturqualität schnell und zuverlässig aufgezogen werden können.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Verfahren
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß der Härtungsvorgang unter
Ausschluß von Sauerstoff im Bereich des Sägezahndrahts durchgeführt wird, wobei der
Sägezahndraht vorzugsweise eine Erwärmungskammer durchläuft.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch den Ausschluß von Sauerstoff während
des Härtungsvorgangs die Zunder- bzw. Oxidschichtbildung von vornherein vermieden,
so daß die bei Verfahren nach dem Stand der Technik den Aufziehvorgang beeinträchtigenden
und verzögernden Verschmutzungsprobleme erst gar nicht auftreten und daher auch keine
Beeinträchtigung der Sägezahndrahtqualität durch eine ansonsten notwendige Entfernung
der Zunder- bzw. Oxidschicht zu besorgen ist.
[0011] Darüber hinaus kann mit erfindungsgemäß hergestellten Sägezahn- und Ganzstahlgarnituren
auch eine verbesserte Qualität der kardierten Fasern sichergestellt werden, weil die
gemäß den herkömmlichen Verfahren hergestellten Garnituren trotz der beschriebenen
Maßnahmen in vielen Fällen noch Zunderpartikel aufweisen, welche sich im Verlauf der
Faserbearbeitung von der Garnitur lösen und die Textilfasern verunreinigen können.
Das führt bei den mit den herkömmlichen Verfahren hergestellten Garnituren zu einer
Beeinträchtigung des Kardierergebnisses und zu einer Reduzierung der Garniturstandzeit,
weil die sich lösenden Zunderpartikel auch einen zusätzlichen Verschleiß der Garnitur
verursachen. Auch diese Probleme werden durch Einsatz von mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Garnituren grundsätzlich gelöst, weil es erst gar nicht zur
Zunderbildung auf der Sägezahndrahtoberfläche kommt.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Zähne des Sägezahndrahts im Verlauf
des Härtungsvorgangs, ebenso wie bei den herkömmlichen Verfahren, ggf. nach einer
Vorerwärmung auf beispielsweise 500 - 800 °C, auf eine Austenitisierungstemperatur
von vorzugsweise etwa 500 - 1200 °C, insbes. etwa 800 - 1000 °C, erwärmt und anschließend
rasch abgekühlt werden. Dabei erfolgt auch die Abkühlung des Sägezahndrahts vorzugsweise
unter Ausschluß von Sauerstoff oder anderen oxidierenden Gasen. Zweckmäßigerweise
wird zur Abkühlung ein Abschreckbad, das wahlweise mit Wasser, einer Emulsion aus
Wasser und Öl oder Öl betrieben werden kann, eingesetzt, wobei die Sägezahndrähte
im Durchlaufbetrieb zunächst erwärmt und dann in dem Abschreckbad abgekühlt werden.
[0013] Die Abkühlung erfolgt zweckmäßigerweise in einem Ölbad, um das Auftreten von Spannungsrissen
in dem Draht weitgehend zu vermeiden. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können die Sägezahndrähte nach der Abkühlung zur Verringerung der trotz
Einsatz von Ölbädern zur Abkühlung noch vorhandenen Sprödigkeit bzw. zur Erhöhung
der Zähigkeit angelassen, d. h. einem weiteren Wärmebehandlungsvorgang unterzogen
werden. Auch dieser weitere Wärmebehandlungsvorgang erfolgt zweckmäßigerweise unter
Ausschluß von Sauerstoff oder anderen oxidierenden Gasen im Bereich der zu härtenden
Zähne.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Erwärmung der Sägezahndrähte auf die
Austenitisierungstemperatur unter Sicherstellung eines im Rahmen einer kontinuierlichen
Produktion gewünschten Durchlaufbetriebs dadurch erfolgen, daß zumindest die Zähne
des Sägezahndrahts zumindest während der im Rahmen des Härtungsvorgangs erfolgenden
Erwärmung eine Flamme durchlaufen. Dabei wird die Flamme zur Sicherstellung des erfindungsgemäß
vorgesehenen Ausschlusses von Sauerstoff im Bereich des Sägezahndrahts in einer reaktionsträgen
Schutzgasatmosphäre, wie etwa einer Stickstoffatmosphäre, erzeugt. Der angestrebte
Sauerstoffausschluß kann dabei dadurch sichergestellt werden, daß zur Erzeugung der
Flamme ein Brennergas und ein Oxidationsmittel, wie etwa Sauerstoff, derart in die
Erwärmungskammer eingeleitet werden, daß das Oxidationsmittel nicht in Kontakt mit
den zu härtenden Zähnen gelangt und vorzugsweise im Verlauf des die Flamme erzeugenden
Verbrennungsvorgangs vollständig umgesetzt wird. Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die zur Erwärmung eingesetzte Flamme also zweckmäßigerweise ohne überschüssigen
Sauerstoff erzeugt.
[0015] Ein unerwünschter Kontakt der Zähne mit Luftsauerstoff kann weitgehend ausgeschlossen
werden, wenn die Erwärmungskammer von Schutzgas durchströmt wird, wobei zweckmäßigerweise
ein Schutzgasüberdruck in der Erwärmungskammer aufrechterhalten wird.
[0016] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Sägezahndrähte müssen einerseits
im Bereich ihrer Zähne bzw. Zahnspitzen eine besonders hohe Härte aufweisen, um eine
ausreichende Standzeit zu ermöglichen. Andererseits müssen diese Sägezahndrähte in
ihrem Fußbereich noch eine solche Verformbarkeit aufweisen, daß sie auf den kreiszylindermantelförmigen
Träger wendelförmig aufgezogen werden können. Dazu besteht das Gefüge der Sägezahndrähte
an der Zahnspitze üblicherweise aus Martensit und im Fußbereich aus Ferrit mit eingeformtem,
d. h. globularem Zementit. Zum Erhalt der gewünschten Gefügestruktur im Fußbereich
werden die Sägezahndrähte bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor dem
Härtungsvorgang zweckmäßigerweise zumindest im Fußbereich weichgeglüht. Die im Verlauf
des Härtungsvorgangs zum Einsatz gebrachte Flamme wird zweckmäßigerweise zur Sicherstellung
der gewünschten Gefügestruktur im Fußbereich so eingestellt, daß sie eine Erwärmung
nur im Bereich der Sägezähne und insbes. der Zahnspitzen bewirkt.
[0017] Das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte Draht-Ausgangsmaterial
wird zum Erhalt der gewünschten Querschnittsform der Drähte zweckmäßigerweise in Form
von kaltgewalzten Profilen bereitgestellt.
[0018] Bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen vorzugsweise zwei verschiedene
Gassysteme zum Einsatz. Ein System zum gesteuerten und kontrollierten Einbringen des
Schutzgases und ein zweites System zum Einbringen einer vorgegebenen Mischung aus
Sauerstoff und Brennergas in den Brenner bzw. die Erwärmungskammer. Dabei wird das
Schutzgas je nach Betriebszustand und Brennerposition (Anfahren, Stoppen usw.) hinsichtlich
der Menge und des Drucks in der Erwärmungskammer gesteuert. Die Mischung von Brennergas
und Oxidationsmittel und die Brennergeometrie werden so gewählt, daß die Zähne beim
Durchlaufen der Flamme keinen Kontakt zu unverbranntem Sauerstoff haben und so verzundern.
Darüber hinaus wird durch die Einleitung des Schutzgases und die dabei erzeugten Strömungsverhältnisse
ein Beitrag zur Vermeidung des Kontakts zwischen Oxidationsmittel und Zähnen geleistet.
[0019] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ganzstahlgarniturdrähte bieten
im Vergleich zu den mit herkömmlichen Verfahren hergestellten Drähten folgende Vorteile:
[0020] Da die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Drähte frei von Zunder sind,
können sich auch keine Rückstände in den Führungen der Aufziehvorrichtungen festsetzen.
Im Ergebnis bedeutet dies, daß mit erfindungsgemäß hergestellten Drähten eine wesentlich
höhere Aufziehgeschwindigkeit erzielt werden kann als mit den mit herkömmlichen Verfahren
hergestellten Ganzstahlgarniturdrähten. Darüber hinaus sind Unterbrechungen des Aufziehvorgangs
zum Reinigen der Führungen und der Aufziehvorrichtung bei Einsatz erfindungsgemäßer
Verfahren nicht erforderlich. Außerdem wird ein Verklemmen und Reißen des Drahts in
den Führungen sicher vermieden.
[0021] Ein weiterer Vorteil von mit erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Garnituren
ist darin zu sehen, daß bei Einsatz zunderfrei hergestellter Garnituren Verschmutzungen
der Textilfasern durch Zunderrückstände vollständig ausgeschlossen sind. In diesem
Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß der beschriebene Nachteil der Verschmutzung
von Textilfasern durch Zunderrückstände auch durch Einsatz gebürsteter oder mit Schleifscheiben
polierter Drähte weitgehend vermieden werden kann. Die auf diese bekannte Art und
Weise hergestellten Drähte haben aber den großen Nachteil, daß durch das Abschleifen
oder Polieren auch die Kanten und Spitzen ungewollt verrundet werden und so der Garniturdraht
deutlich an der gewünschten und für den Einsatz notwendigen Kantenschärfe verliert
und in seiner Kardierleistung daher deutlich schlechter ist als nicht abrasiv behandelte
Garniturdrähte. Das gilt entsprechend für chemisch behandelte Garniturdrähte.
[0022] Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Verfahren zu entnehmen ist, weist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens eine Härtungskammer
mit einer Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung für einen die Kammer durchlaufenden
Sägezahndraht und eine Anordnung zur Erzeugung einer Schutzgasatmosphäre im Bereich
der Zähne des die Kammer durchlaufenden Sägezahndrahts auf.
[0023] Die Vorrichtung kann zum Erhalt der im Verlauf des Härtungsvorgangs erforderlichen
Erwärmung der Zähne eine Brenneranordnung zur Erzeugung einer Flamme im Bereich der
Zähne des die Kammer durchlaufenden Sägezahndrahts aufweisen. Zur Erzeugung der einen
Sauerstoffausschluß im Bereich der Zähne weitgehend sicherstellenden Mischung kann
die Brenneranordnung eine Mischeinrichtung aufweisen, mit der ein Brennergas und ein
Oxidationsmittel, wie etwa Sauerstoff, gemäß einem vorgegebenen Verhältnis mischbar
sind, bevor die so hergestellte Mischung in der Kammer zum Erhalt der Flamme umgesetzt
bzw. verbrannt wird.
[0024] Zusätzlich kann der Kammer eine Düsenanordnung zur Einleitung des Schutzgases zugeordnet
sein. Durch diese Düsenanordnung wird das Schutzgas zweckmäßigerweise so eingeleitet,
daß ein Schutzgasüberdruck in der Kammer entsteht, wobei durch die Schutzgaseinleitung
zusätzlich sichergestellt wird, daß das Oxidationsmittel bzw. der Sauerstoff nicht
in Kontakt mit den Zähnen des Sägezahndrahts gelangt.
[0025] Der Erwärmungskammer einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine Anordnung zum
Abkühlen der erwärmten Zähne nachgeordnet sein. Diese Anordnung umfaßt zweckmäßigerweise
ein von dem Sägezahndraht unter Sauerstoffausschluß durchlaufenes Ölbad.
[0026] Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in Durchlaufrichtung vor der Kammer
eine Glühvorrichtung zum Weichglühen der Sägezahndrähte aufweisen.
[0027] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Ausgangsmaterial üblicherweise
durch einen Stanzvorgang mit den Zähnen versehen.
[0028] Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Sägezahndraht ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß er gehärtete Zähne besitzt, die weder Zunderrückstände
noch durch einen mechanischen Schleifvorgang oder einen chemischen Vorgang erzeugte
abgerundete Kanten aufweisen.
[0029] Vorstehend wurde das erfindungsgemäße Verfahren im Zusammenhang mit der Herstellung
von Garnituren für den Tambour einer Karde eingesetzt. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße
Verfahren aber auch zur Herstellung von Garnituren für Vorreißerwalzen oder dgl. eingesetzt
werden.
[0030] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert:
[0031] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer zur Ausführung
erfindungsgemäßer Verfahren geeigneten erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0032] Die in der Zeichnung gezeigte Vorrichtung umfaßt eine insgesamt mit 20 bezeichnete
rohrförmige Kammer, in der ein Sägezahndraht 10 in der durch den Pfeil P bezeichneten
Richtung gefördert wird. Dabei durchläuft der Draht zunächst eine Vorerwärmungseinrichtung
30, in der er induktiv auf eine Temperatur zwischen 500 und 800 °C vorerwärmt wird.
Nach Verlassen der Vorerwärmungseinrichtung erfolgt eine Schutzgaseinspeisung in die
rohrförmige Kammer 20 mit Hilfe einer entsprechenden Schutzgaseinleitungseinrichtung
40. Im Anschluß an die Schutzgaseinleitungseinrichtung 40 wird der jetzt in einer
Schutzgasatmosphäre geförderte Draht 10 in einer Brennereinrichtung 50 unter Ausschluß
von Sauerstoff im Bereich der Sägezahndrahtzähne auf die Austenitisierungstemperatur
erwärmt. Dazu wird im Bereich der Zähne innerhalb der Brennerkammer 50 eine Flamme
erzeugt. Die entsprechende Brenneranordnung weist eine Mischeinrichtung auf, mit der
Brennergas und Oxidationsmittel so in die Brennerkammer 50 eingeleitet werden können,
daß das Oxidationsmittel durch die Verbrennung vollständig umgesetzt bzw. verbrannt
wird und nicht in Kontakt mit den Zähnen des Sägezahndrahts gelangt.
[0033] Im Anschluß an die Brennerkammer 50 durchläuft der Sägezahndraht 10 eine Abschreckeinrichtung
60.
1. Verfahren zum Herstellen von Sägezahn- und Ganzstahlgarnituren für die Bearbeitung
von Textilfasern, insbes. im Rahmen eines Kardiervorgangs, bei dem ein Draht-Ausgangsmaterial
mit in dessen Längsrichtung hintereinander angeordneten und sich ausgehend von einem
Fußbereich quer zur Längsrichtung erstreckenden Zähnen versehen und der so gebildete
Sägezahndraht zumindest im Bereich der Zähne einem Härtungsvorgang unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Härtüngsvorgang unter Ausschluß von Sauerstoff im Bereich des Sägezahndrahts
durchgeführt wird, wobei der Sägezahndraht vorzugsweise eine Erwärmungskammer durchläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sägezahndraht im Verlauf des Härtungsvorgangs, ggf. nach einer Vorerwärmung,
auf eine Austenitisierungstemperatur von vorzugsweise etwa 500 - 1200 °C, insbes.
etwa 800 - 1000 °C, erwärmt und anschließend rasch abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sägezahndraht nach der Abkühlung zur Verringerung der Sprödigkeit bzw. Erhöhung
der Zähigkeit vorzugsweise ebenfalls unter Ausschluß von Sauerstoff angelassen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Zähne des Sägezahndrahts zumindest während der im Rahmen des Härtungsvorgangs
erfolgenden Erwärmung eine Flamme durchlaufen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flamme in einer reaktionsträgen Schutzgasatmosphäre, wie etwa einer Stickstoffatmosphäre,
erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Flamme ein Brennergas und ein Oxidationsmittel, wie etwa Sauerstoff,
derart in die Erwärmungskammer eingeleitet werden, daß das Oxidationsmittel nicht
in Kontakt mit den zu härtenden Zähnen gelangt und vorzugsweise im Verlauf des die
Flamme erzeugenden Verbrennungsvorgangs vollständig umgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungskammer von Schutzgas durchströmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmungskammer zur Vermeidung des Eindringens von Luftsauerstoff mit Schutzgas
unter Überdruck gefüllt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sägezahndraht vor dem Härtungsvorgang zumindest im Fußbereich weichgeglüht wird.
10. Vorrichtung zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit einer Erwärmungskammer, die eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung für
einen die Kammer durchlaufenden Sägezahndraht sowie eine Anordnung zur Erzeugung einer
Schutzgasatmosphäre im Bereich der Zähne des die Kammer durchlaufenden Sägezahndrahts
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Erwärmungskammer eine Brenneranordnung zur Erzeugung einer Flamme im Bereich
der Zähne des die Kammer durchlaufenden Sägezahndrahts zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenneranordnung eine Mischeinrichtung aufweist, mit der ein Brennergas und ein
Oxidationsmittel, wie etwa Sauerstoff, gemäß einem vorgegebenen Verhältnis mischbar
sind, bevor die so hergestellte Mischung in der Kammer zum Erhalt der Flamme umgesetzt
wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kammer eine Düsenanordnung zur Einleitung des Schutzgases zugeordnet ist.
14. Sägezahndraht, hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9.