(19)
(11) EP 1 731 444 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.2006  Patentblatt  2006/50

(21) Anmeldenummer: 05012591.3

(22) Anmeldetag:  11.06.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 71/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(71) Anmelder: Kappa Herzberger Papierfabrik GmbH
37412 Herzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Grüneklee, Olaf, Dipl.-Ing.
    37412 Herzberg/Harz (DE)

(74) Vertreter: Rehmann, Thorsten et al
GRAMM, LINS & PARTNER GbR, Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)

   


(54) Faltschachtel und Zuschnittteil zur Herstellung der Faltschachtel


(57) Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit zwei gegenüberliegenden, von oben befüllbaren Kammern (K1,K2), die aus einem Zuschnittteil mit folgenden Merkmalen:
a) zwei durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B1) abgetrennte Wandteile (1a,1b),
b) an jedes Wandteil (1a,1b) schließt sich eine durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B2a,B2b) abgetrenntes Bodenteil (2a,2b) an,
c) an jedes Bodenteil (2a,2b) schließt sich ein durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B3a,B3b) abgetrenntes Stirnwandteil (3a,3b) an,
d) jedes Wandteil (1a,1b) weist zwei durch in Längsrichtung (L) verlaufende Biegelinien (B6a,B7a;B6b,B7b) abgetrennte erste Seitenwandteile (6a,7a;6b,7b) auf,
e) jedes Stirnwandteil (3a,3b) weist zwei durch in Längsrichtung (L) verlaufende Biegelinien (B4a,B5a;B4b,B5b) abgetrennte zweite Seitenwandteile (4a,5a;4b,5b) auf
hergestellt wurde.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit zwei gegenüberliegenden, von oben befüllbaren Kammern, deren gemeinsame Wand einen Tragegriff bildet und jede Kammer zwei Seitenwände, eine Stirnwand und einen Boden aufweist sowie ein Zuschnittteil zur Herstellung einer solchen Faltschachtel mit einer Längsausrichtung und einer Querausrichtung.

[0002] Die Zuschnittteile bestehen in aller Regel aus Pappe oder Karton und durch Falten und Verkleben wird die Faltschachtel hergestellt. Damit das Packgut beim Transport nicht beschädigt wird, müssen die Behälter entsprechend stabil ausgebildet sein. Die Stabilität steigt mit der Stärke des für das Zuschnittteil ausgewählten Kartons bzw. der Pappe.

[0003] In die beiden Kammern werden in einer Verpackungsmaschine von oben Flaschen in die Faltschachtel eingesetzt und über den Tragegriff kann der Verbraucher die beispielsweise zu einem Sechsergebinde zusammengefassten Flaschen wie in einem Korb tragen.

[0004] Bevor die Flaschen in die Faltschachtel eingesetzt werden können, muss der Zuschnitt in der Verpackungsmaschine aufgerichtet und verklebt werden. Um die bekannte Faltschachtel auffalten zu können, muss das Zuschnittteil beim Verpackungshersteller vorverklebt werden, was zeitintensiv und kostenaufwendig ist. Beim Verpackungshersteller wird das Zuschnittteil ausgestanzt, das dann eine zweidimensionale Ausdehnung aufweist. Vorverklebte Zuschnittteile hingegen weisen eine dreidimensionale Ausdehnung auf und sind deshalb sowohl beim Transport als auch in der Verpackungsmaschine relativ kompliziert zu handhaben, da grundsätzlich die Gefahr besteht, dass sich einzelne Teile ineinander verschränken oder miteinander verhaken.

[0005] Von dieser Problemstellung ausgehend soll eine Faltschachtel geschaffen werden, die eine hohe Stabilität aufweist, die aus einem nicht vorverklebten Zuschnittteil in der Verpackungsmaschine gefaltet und verklebt werden kann, die eine hohe Transportsicherheit für das eingefüllte Gut aufweist und kostengünstig herstellbar ist.

[0006] Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Faltschachtel dadurch aus, dass die gemeinsame Wand zweilagig ausgebildet ist und jeder Boden einstückig mit einer Lage und einer Stirnwand verbunden ist. Durch die zweilagige Ausbildung der den Tragegriff bildenden gemeinsamen Wand kann in Verbindung mit dem sich hieran einteilig anschließenden Boden ein hohes Gewicht aufgenommen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Tragegriff ausreißt oder der Boden wegkippt.

[0007] Vorzugsweise ist jede Seitenwand zweilagig ausgebildet und eine erste Lage ist einstückig mit einer Lage der gemeinsamen Wand und eine zweite Lage einstückig mit einer Stirnwand verbunden. Das Aufrichten und Verkleben wird durch diese Ausgestaltung erleichtert, weil die Lagen der Stirnwände und die Lagen der gemeinsamen Wand miteinander verklebbar sind, um die stabile Faltschachtel zu erhalten.

[0008] Das Zuschnittteil zur Herstellung der Faltschachtel zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

a) zwei durch eine in Querrichtung verlaufende Biegelinie abgetrennte Wandteile,

b) an jedes Wandteil schließt sich eine durch eine in Querrichtung verlaufende Biegelinie abgetrenntes Bodenteil an,

c) an jedes Bodenteil schließt sich ein durch eine in Querrichtung verlaufende Biegelinie abgetrenntes Stirnwandteil an,

d) jedes Bodenteil weist zwei durch in Längsrichtung verlaufende Biegelinien abgetrennte erste Seitenwandteile auf,

e) jedes Stirnwandteil weist zwei durch in Längsrichtung verlaufende Biegelinien abgetrennte zweite Seitenwandteile auf.



[0009] Um eine optisch ansprechende Verpackung zu erhalten, sind die sich gegenüberliegenden Ränder der Seitenwandteile vorzugsweise gegenüber der Querrichtung in entgegengerichteten Winkeln schräg verlaufend ausgebildet.

[0010] Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden.

[0011] Es zeigt:
Figur 1
das Zuschnittteil in perspektivischer Darstellung;
Figur 2
den ersten Faltvorgang zur Erzeugung der Faltschachtel aus dem Zuschnittteil nach Figur 1;
Figur 3
den zweiten Faltvorgang zur Erzeugung der Faltschachtel aus dem Zuschnittteil nach Figur 1;
Figur 4
den dritten Faltvorgang zur Erzeugung der Faltschachtel aus dem Zuschnittteil nach Figur 1;
Figur 5
eine erste perspektivische Darstellung der Faltschachtel;
Figur 6
eine zweite perspektivische Darstellung der Faltschachtel;
Figur 7
eine dritte perspektivische Darstellung der Faltschachtel;
Figur 8
die Darstellung nach Figur 2 mit eingesetzten Flaschen;
Figur 9
die Darstellung nach Figur 3 mit eingesetzten Flaschen;
Figur 10
die Darstellung nach Figur 4 mit eingesetzten Flaschen;
Figur 11
die Darstellung nach Figur 5 mit eingesetzten Flaschen.


[0012] Das Zuschnittteil besteht aus den beiden Wandteilen 1 a, 1b, die voneinander durch eine in Querrichtung Q verlaufende Biegelinie B1 abgetrennt sind. Über Biegelinien B2a und B2b abgetrennt schließen sich an die Wandteile 1 a, 1 b Bodenteile 2a und 2b an. An die Bodenteile 2a, 2b schließen sich die Seitenwandteile 3a, 3b an, die durch in Querrichtung Q verlaufende Biegelinien B3a, B3b abgetrennt sind.

[0013] An den Stirnwandteilen 3a, 3b sind durch in Längsrichtung L verlaufende Biegelinien B4a, B5a; B4b, B5b abgetrennte Seitenteile 4a, 5a; 4b, 5b angeschlossen. Die Wandteile 1a, 1b weisen seitliche Seitenteile 6a, 7a; 6b, 7b auf, die durch in Längsrichtung L verlaufende Biegelinien B6a, B7a; B6b, B7b abgetrennt sind.

[0014] Die sich gegenüberliegenden Ränder 6'a, 6'b; 7'a, 7'b der Seitenteile 6a, 6b; 7a, 7b verlaufen in einem Winkel entgegengesetzt schräg zueinander. Parallel zur Biegelinie B1 sind in die Wandteile 1 a, 1 b Ausnehmungen 9 eingestanzt, die zum Durchgriff beim Tragen der gefalteten und verklebten Verpackung dienen.

[0015] Das Falten der Verpackung erfolgt zunächst dadurch, dass die Seitenwandteile 1 a, 1b aufgerichtet und miteinander verklebt werden (Figur 2). Hierzu wird zumindest eines der Seitenwandteile 1 a, 1b auf der Rückseite mit einem geeigneten Klebstoff eingestrichen, bevor die Seitenwandteile 1 a, 1b aufgerichtet werden. Anschließend werden die Flaschen 10 seitlich auf die Böden 2a, 2b aufgeschoben (Figur 8). Sodann werden die Stirnwandteile 3a, 3b aufgerichtet (Figur 3; Figur 9), die an den Stirnwandteilen 3a, 3b angeordneten Seitenwandteile 4a, 5a, 4b, 5b eingeklappt (Figur 4; Figur 10) und dann die an den Wandteilen 1 a, 1 b angeordneten Seitenteile 6a, 7a; 6b, 7b eingeklappt und mit den zugehörigen Seitenwandteilen 4a, 5a bzw. 4b, 5b verklebt (Figur 5; Figur 11).

[0016] Wie den Figuren 5 bis 7 entnehmbar ist, ist bei der aufgerichteten und verklebten Faltschachtel die den Tragegriff 9 ausbildende gemeinsame Wand 1a, 1b bis zum Boden durchgängig zweilagig ausgebildet und jede Kammer K1, K2 weist einen eigenen Boden 2a, 2b auf, der einstückig an der gemeinsamen Wand 1 a, 1b und einstückig mit der jeweiligen Stirnwand 3a, 3b verbunden ist. Dadurch ist eine hohe Stabilität gewährleistet, auch dann, wenn die Verpackung feucht wird, weil beispielsweise eine Flasche 10 beim Transport zerbricht. Die Stabilität wird erhöht durch die zweilagig ausgebildeten Seitenwände 6, 7.

[0017] Der Befüll- und Verschließvorgang der Verpackung erfolgt nach dem "Wrap-around-Prinzip". Dadurch sitzen die Flaschen 10 gegenüber herkömmlichen Baskets wesentlich enger in der Verpackung, was einen Verzicht auf zusätzliche Separationsstege zwischen den Flaschen ermöglicht.

Bezugszeichenliste:



[0018] 
1 a
Wandteil, Lage, gemeinsame Wand
1 b
Wandteil, Lage, gemeinsame Wand
2a
Bodenteil, Boden
2b
Bodenteil, Boden
3a
Stirnwandteil, Stirnwand
3b
Stirnwandteil, Stirnwand
4a
Seitenwandteil, Seitenwand
4b
Seitenwandteil, Seitenwand
5a
Seitenwandteil, Seitenwand
5b
Seitenwandteil, Seitenwand
6a
Seitenwandteil, Seitenwand
6b
Seitenwandteil, Seitenwand
6'a
Rand
6'b
Rand
7a
Seitenwandteil, Seitenwand
7b
Seitenwandteil, Seitenwand
7'a
Rand
7'b
Rand
9
Ausnehmung
10
Flasche
B1
Biegelinie
B2a
Biegelinie
B2b
Biegelinie
B3a
Biegelinie
B3b
Biegelinie
B4a
Biegelinie
B4b
Biegelinie
B5a
Biegelinie
B5b
Biegelinie
B6a
Biegelinie
B6b
Biegelinie
B7a
Biegelinie
B7b
Biegelinie
L
Längsrichtung
K1
Kammer
K2
Kammer
Q
Querrichtung



Ansprüche

1. Faltschachtel mit zwei gegenüberliegenden, von oben befüllbaren Kammern (K1, K2), deren gemeinsame Wand einen Tragegriff bildet und von denen jede zwei Seitenwände (6a, 7a, 6b, 7b), eine Stirnwand (3a, 3b) und einen Boden (2a, 2b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Wand zweilagig ausgebildet ist und jeder Boden (2a, 2b) einstückig mit einer Lage (1 a, 1 b) und einer Stirnwand (3a, 3b) verbunden ist.
 
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Seitenwand zweilagig ausgebildet ist und eine erste Lage (6a, 7a; 6b, 7b) einstückig mit einer Lage (1a, 1 b) der gemeinsamen Wand und eine zweite Lage (4a, 5a, 4b, 5b) mit einer Stirnwand (3a, 3b) verbunden ist.
 
3. Faltschachtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (4a, 7a; 5a, 6a; 4b, 7b; 5b, 6b) miteinander verklebt sind.
 
4. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (1 a, 1 b) der gemeinsamen Wand miteinander verklebt sind.
 
5. Zuschnittteil zur Herstellung einer Faltschachtel mit einer Längsrichtung (L) und einer Querrichtung (Q) mit folgenden Merkmalen:

a) zwei durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B1) abgetrennte Wandteile (1a, 1 b),

b) an jedes Wandteil (1 a, 1 b) schließt sich eine durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B2a, B2b) abgetrenntes Bodenteil (2a, 2b) an,

c) an jedes Bodenteil (2a, 2b) schließt sich ein durch eine in Querrichtung (Q) verlaufende Biegelinie (B3a, B3b) abgetrenntes Stirnwandteil (3a, 3b) an,

d) jedes Bodenteil (1a, 1b) weist zwei durch in Längsrichtung (L) verlaufende Biegelinien (B6a, B7a; B6b, B7b) abgetrennte erste Seitenwandteile (6a, 7a; 6b, 7b) auf,

e) jedes Stirnwandteil (3a, 3b) weist zwei durch in Längsrichtung (L) verlaufende Biegelinien (B4a, B5a; B4b, B5b) abgetrennte zweite Seitenwandteile (4a, 5a; 4b, 5b) auf.


 
6. Zuschnittteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die sich gegenüberliegenden Ränder (6'a, 6'b; 7'a, 7'b) der Seitenwandteile (6a, 7a; 6b, 7b) gegenüber der Querrichtung (Q) in entgegengerichteten Winkeln schräg verlaufen.
 




Zeichnung





































Recherchenbericht