1.1 Beschreibung der Erfindung
[0001] Hilfsgegenstand zum Radwechsel an Kraftfahrzeuganhängern
1.2 Bezeichnung der Erfindung
[0002] Pannenhilfe für KFZ.-Anhänger mit Tandemachse
1.3 Technisches Gebiet der Erfindung
[0003] Die Erfindung ist ein Beispiel aus dem Gebiet der starren Mechanik.
1.4 Stand der Technik
[0004] Pannenhilfen als eine bes. Form von sog. "Wagenhebern" für den Radwechsel an KFZ.-Anhängern
sind aus der gewerblich anwendbaren Verfügbarkeit nicht bekannt. Der hier beschriebene
Hilfsgegenstand ist neu und beruht auf einer erfinderischen Tätigkeit durch den Anmelder,
der diese Pannenhilfe durch Erprobung entworfen hat. Bisher war es so, dass für erforderliche
Radwechsel bei Not,- u. Gefahrensituationen keine systembedingten u./od. hängerspezifischen
Wagenheber verfügbar waren.
1.5 Die zu lösende, technische Aufgabe
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist der Radwechsel an einem KFZ.-Anhänger, der
zwar i.S. der Straßenverkehrsordnung als einachsiger PKW.-Anhänger gilt, jedoch mit
zwei Anhängerachsen in einem Abstand untereinander von max. 1,oo Metern ausgestattet
ist. An diesen sog. "Tandemanhängern" soll auch unter voller Lastbedingung ein Radwechsel
auf einfache Art und Weise für jeden Fahrzeugführer und an jeder Stelle auf ebenen
Untergrund möglich sein, ohne das der Hänger vorher hierzu entladen werden müsste
(z.B.: An einem beladenem 2-Pferdeanhänger mit Tandemachse soll ohne Entladung der
Pferde der Wechsel von defekten Rädern möglich sein). Zudem soll beim Radschaden in
einer Notsituation auch das für den Radwechsel erforderliche Werkzeug griffbereit
und in die Pannenhilfe integriert zur Verfügung stehen. Die Erfindung soll mögl. wenig
Gewicht haben sowie transportabel, bzw. tragbar und altern. an jeder beliebigen Stelle
im/am Fahrzeug u./od. Hänger zu befestigen sein.
1.6 Darstellung der Erfindung
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung wie folgt gelöst:
Auf der Hängerseite, an der ein Radwechsel vorgenommen werden soll, wird die Pannenhilfe
mitten vor, bzw. hinter das intakte Rad (je nach dem, ob das vordere oder das hintere
Rad der Tandemachse gewechselt werden soll) auf einen ebenen und festen Untergrund
mit der Spitze der schrägen Ebene bis an den Reifen grenzend aufgestellt. Das Zugfahrzeug
schiebt bei intaktem hinteren Rad, bzw. zieht bei intaktem vorderen Rad der Tandemachse
den Hänger auf die Pannenhilfe, überrollt mit dem jew. intakten Rad den Scheitelpunkt
zwischen der schrägen Ebene und der oberhalb in das Werkstück der Pannenhilfe eingelassenen
Mulde. In dieser, den üblichen Raddurchmessern für PKW.-Anhängem entsprechend ausgerundeten
Mulde bleibt das intakte Hängerrad dann für den folgenden Radwechsel gesichert (durch
angezogene u. blockierte Hänger,- und Fahrzeugbremse) stehen. Das defekte, bzw. zum
Radwechsel vorgesehene Hängerrad hängt incl. der betr. Achsseite mit einem Abstand,
der für einen Radwechsel völlig ausreichend ist, frei über der schrägen Ebene der
Pannenhilfe.
[0007] Der Radwechsel kann nunmehr unter üblichen Voraussetzungen ohne weitere Werkzeugbeschaffung
vorgenommen werden, wenn vor Montagebeginn die auf der Aufstandsfläche der Pannenhilfe
montierte Grundplatte abgenommen, oder bei stationär befestigter Aufnahmeplatte die
Pannehilfe vom Befestigungsstandort demontiert worden ist und wenn das im Baukörper
der Pannenhilfe integriert mitgeführte Werkzeug vorher entnommen worden ist.
[0008] Als Hinweis zur Montage wird die Empfehlung ausgesprochen, dass vor dem Beginn aller
Maßnahmen die Radmuttern des beschädigten Rades bis auf handfesten Anzug mit dem mitgeführten
Werkzeug gelöst werden sollten und nach erfolgreichem Radwechsel die Radmuttern vor
Aufnahme der Weiterfahrt und erst nach dem Verlassen der Position auf der Pannenhilfe
wieder fest angezogen werden sollten.
Der Rückbau der Pannenhilfe zur Grund,- bzw. Befestigungsplatte erfolgt in der umgekehrten
Reihenfolge, wie zum Montagebeginn beschreiben.
1. 7 Vorteilhafte Wirkung der Erfindung
[0009] Der beabsichtigte oder in Notsituationen erforderliche Radwechsel kann von einer
Person allein, ohne weitere Hilfskräfte, mit den in der erfundenen Pannenhilfe mitgeführten
Werkzeugen, innerhalb kürzester Zeit und unabhängig von Jahreszeiten oder Witterungsbedingungen
ausgeführt werden.
[0010] Die Erfmdung ist überall einsetzbar und nicht auf spez. KFZ.-Anhänger beschränkt,
soweit die Definition der sog. "Tandemachse" beachtet wird.
[0011] Die hier beschriebene Pannenhilfe ist wartungsfrei und hat keine mechanischen oder
für die vorgesehene Funktion beweglichen Teile; bei entspr. Lagerung ist die Pannenhilfe
absolut alterungsbeständig.
1.8 Material und Ausführung der Erfindung
[0012] Die Erfindung ist ein Massivholzwerkstück (1), hier als Brettschichtbalken von 56
cm Länge, 12 cm Breite sowie 12 cm Höhe, aus der die Pannenhilfe im Profil gem. Fig.
Nr. 1 der Abbildung zur zeichnerischen Darstellung gefräst oder geschnitten wird.
Das Werkstück ist glatt gehobelt und alle Kanten sind gefast, bzw. gerundet. Auf der
12cm x 12 cm großen Stirnseite ist ein verchromter Kastengriff zur Verbesserung der
Transport,- und Rangierbedingungen mit insges. 4 Stck. Schrauben 3,5 x 35 befestigt.
An dem Griff kann die Pannenhilfe bequem getragen werden (Anmerkung: der beschriebene
Griff ist in den Zeichnungen nicht dargestellt !). Gem. dem Lochbild, wie auf der
Zeichnung zu Fig. 2 dargestellt, sind auf der Werkstückunterseite div. Bohrungen für
die Werkzeuge eingebracht, die zum einen die beiden Langnüsse in den Größen 17 (3)
und 19 (4) mm, wie auch zum anderen den ½-Zoll Gleitgriff (5) in der Weise aufnehmen,
dass die eingebauten Werkzeuge nicht über die Werkstückfläche hinausragen und somit
eine ebene Kontaktfläche zur Grundplatte möglich ist. Eine Grund,- und Befestigungsplatte
(2), hier als Siebdruckplatte in d.= 20 mm liegt plan auf der Werkstückrückseite auf
und verhindert so das unbeabsichtigte Herausfallen der Werkzeuge. Die Grundplatte
verbleibt bei Nichtgebrauch der Pannenhilfe immer am Werkstück und kann nach Bedarf
durch den Nutzer an beliebiger Stelle zum Zweck der stationären Befestigung mit Bohrungen
versehen werden.
[0013] Auf der Grundplatte ist die Pannenhilfe an zwei Stellen so fixiert, dass ein Verschieben
gegeneinander ausgeschlossen ist.
Eine Stellschraube 10 x 120 (6), angeordnet nach dem Lochbild zu Fig. 2 und im Schnitt
zu Fig. 1 dargestellt, durchdringt die Pannenhilfe komplett, ist hierbei bis zum unterseitig
der Grundplatte ebenen Abschluß durch Bohrung DN 25 mm bis zur Hälfte der Plattenstärke
eingelassen, mit einer Unterlegscheibe M 10 (7) zur Grundplatte hin ausgestattet und
nach der Werkstückdurchdringung mit einer Kotflügelscheibe M 10 (8) versehen und danach
mit einer Flügelmutter M10 (9) für einen festen Sitz gesichert. Eine Bohrung DN 5
mm (10) am Ende der Stellschraube (6) erlaubt die Sicherung vor unbefugter Entnahme
bei einer festen Installation oder zum Schutz gegen sonst. nicht erwünschtem Zugriff
auf das integrierte Werkzeug durch die Montage eines entspr. vom Nutzer zu wählenden
Splintes oder Vorhängeschlosses. Vorgenante Sicherungsmaßnahme verhindert auch wirkungsvoll
das unbeabsichtigte Lösen der Flügelmutter.
[0014] Eine zweite Stellschraube 10 x 50 (11), auch angeordnet nach dem Lochbild zu Fig.
2 und im Schnitt zu Fig. 1 dargestellt, fest montiert an der Grundplatte wie schon
zu vor bei der durchgehenden Befestigungsschraube beschrieben, fixiert die Lage der
Grund,- und Befestigungsplatte unverschiebbar zum Werkstück der Pannenhilfe. Beide
Stellschrauben sind an der Grundplatte nach deren Durchdringung per Bohrung DN 10
mm mit jeweils einer 40 mm langen M 10 Gewindehülse (12) fest (Drehmoment bei der
Montage muß auf den Werkstoff abgestimmt sein !) verschraubt.
[0015] Die Schnittzeichnung der Fig. 3 zeigt die Grund,- u. Befestigungsplatte mit Zubehör.
[0016] Alle Metallteile der Pannenhilfe sind aus nicht rostendem Stahl (Edelstahl V2A) gefertigt,
damit auch bei längerer Nichtbenutzung und zugesagter Wartungsfreiheit der Pannenhilfe
eine einwandfreie Funktion der Befestigungen, bzw. das Lösen des Werkstücks von der
Grund,- u. Befestigungsplatte, auch in Notsituationen und bei widrigen Witterungsverhältnissen
unproblematisch möglich ist.
Ist das Werkstück der Pannenhilfe, hier aus Brettschichtholz ausgeführt, dann sollte
es wirkungsvoll zum Schutz gegen Feuchteschäden und Schädlingsbefall entspr. den einschlägigen
Verordnungen imprägniert sein.
2. 1 Erster Teil (Oberbegriff) des unabhängigen Patentanspruchs
Auffahrbare Pannenhilfe für KFZ.-Tandemachsanhänger als Massivholzwerkstück nach definierter
Profilierung der oberen Flächen mit integrierten Werkzeugen für den Radwechsel, montiert
auf einer Massivholzschichtstoffplatte als Grund,- und Befestigungsträgerplatte, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass nach der Auffahrt in die Abstellmulde der Pannenhilfe sich das Achsniveau um ca.
6 bis 8 cm (je nach Einfederungsverhalten der Radaufhängung beim Hänger) so erhöht,
dass das zweite Rad der Tandemachse frei über der schrägen Ebene der Pannenhilfe schwebt
und selbst unter Last ein Radwechsel an dieser Achse vorgenommen werden kann.
Grund,- u. Befestigungsplatte sind durch Verschraubung, bzw. Lagesicherung mit dem
Werkstück der Pannenhilfe trennbar / abnehmbar verbunden.
Metallteile der Grund,- und Befestigungsplatte sind aus nicht rostendem Stahl.
2. 2 Zweiter Teil (kennzeichnende Begriffe) des abhängigen Patentanspruchs
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie aus anderem Material (z.B. Kunststoffe, Metall oder andere Werkstoffe) gefertigt
sind, und die Grund,- bzw. Befestigungsplatten aus anderem Material (z.B. Kunststoffe,
Metall oder andere Werkstoffe) hergestellt sind oder hergestellt werden können.
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1 und 2, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie andere als hier definierte Abmessungen haben und für andere Verwendungszwecke
genutzt werden können.
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1,2 und 3, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass andere als hier definierte Metallbauteile zur Verwendung gelangen od. zur Anwendung
kommen können und wenn die Pannenhilfen auf andere Art und Weise befestigt, bzw. die
Werkzeuge in deren Lage gesichert werden. Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger
nach Anspruch 1,2,3 und 4, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie ohne Grund,- u. Befestigungsplatte und ohne das integrierte Werkzeug Verwendung
finden sollen.