(19)
(11) EP 1 731 475 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.2006  Patentblatt  2006/50

(21) Anmeldenummer: 05012481.7

(22) Anmeldetag:  10.06.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 7/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(71) Anmelder: Dreckmann, Ludger, Dipl.-Ing.
45721 Haltern am See (DE)

(72) Erfinder:
  • Dreckmann, Ludger, Dipl.-Ing.
    45721 Haltern am See (DE)

   


(54) Panenhilfe für KFZ.-Anhänger mit Tandemachse


(57) Hebe,- und Pannenhilfe für einen Radwechsel in Notsituationen bei KFZ.-Anhängern mit einer sog. Tandemachse.
An der Hängerseite mit dem beschädigten Rad wird das intakte Rad der Tandemachse auf die schräge Auffahrebene der Pannenhilfe gezogen oder geschoben; hiernach der Hänger und das Zugfahrzeug lagegesichert.
Durch das, in erhöhter Position in der Radmulde festgesetzte, intakte Rad der Tandemachse entsteht ein Freiraum unter dem beschädigten Rad, dass nunmehr unter Verwendung der, in der Pannenhilfe integriert mitgeführten Werkzeuge, von jedem Fahrzeughalter leicht, sicher und schnell gewechselt werden kann.




Beschreibung

1.1 Beschreibung der Erfindung



[0001] Hilfsgegenstand zum Radwechsel an Kraftfahrzeuganhängern

1.2 Bezeichnung der Erfindung



[0002] Pannenhilfe für KFZ.-Anhänger mit Tandemachse

1.3 Technisches Gebiet der Erfindung



[0003] Die Erfindung ist ein Beispiel aus dem Gebiet der starren Mechanik.

1.4 Stand der Technik



[0004] Pannenhilfen als eine bes. Form von sog. "Wagenhebern" für den Radwechsel an KFZ.-Anhängern sind aus der gewerblich anwendbaren Verfügbarkeit nicht bekannt. Der hier beschriebene Hilfsgegenstand ist neu und beruht auf einer erfinderischen Tätigkeit durch den Anmelder, der diese Pannenhilfe durch Erprobung entworfen hat. Bisher war es so, dass für erforderliche Radwechsel bei Not,- u. Gefahrensituationen keine systembedingten u./od. hängerspezifischen Wagenheber verfügbar waren.

1.5 Die zu lösende, technische Aufgabe



[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist der Radwechsel an einem KFZ.-Anhänger, der zwar i.S. der Straßenverkehrsordnung als einachsiger PKW.-Anhänger gilt, jedoch mit zwei Anhängerachsen in einem Abstand untereinander von max. 1,oo Metern ausgestattet ist. An diesen sog. "Tandemanhängern" soll auch unter voller Lastbedingung ein Radwechsel auf einfache Art und Weise für jeden Fahrzeugführer und an jeder Stelle auf ebenen Untergrund möglich sein, ohne das der Hänger vorher hierzu entladen werden müsste (z.B.: An einem beladenem 2-Pferdeanhänger mit Tandemachse soll ohne Entladung der Pferde der Wechsel von defekten Rädern möglich sein). Zudem soll beim Radschaden in einer Notsituation auch das für den Radwechsel erforderliche Werkzeug griffbereit und in die Pannenhilfe integriert zur Verfügung stehen. Die Erfindung soll mögl. wenig Gewicht haben sowie transportabel, bzw. tragbar und altern. an jeder beliebigen Stelle im/am Fahrzeug u./od. Hänger zu befestigen sein.

1.6 Darstellung der Erfindung



[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung wie folgt gelöst:

Auf der Hängerseite, an der ein Radwechsel vorgenommen werden soll, wird die Pannenhilfe mitten vor, bzw. hinter das intakte Rad (je nach dem, ob das vordere oder das hintere Rad der Tandemachse gewechselt werden soll) auf einen ebenen und festen Untergrund mit der Spitze der schrägen Ebene bis an den Reifen grenzend aufgestellt. Das Zugfahrzeug schiebt bei intaktem hinteren Rad, bzw. zieht bei intaktem vorderen Rad der Tandemachse den Hänger auf die Pannenhilfe, überrollt mit dem jew. intakten Rad den Scheitelpunkt zwischen der schrägen Ebene und der oberhalb in das Werkstück der Pannenhilfe eingelassenen Mulde. In dieser, den üblichen Raddurchmessern für PKW.-Anhängem entsprechend ausgerundeten Mulde bleibt das intakte Hängerrad dann für den folgenden Radwechsel gesichert (durch angezogene u. blockierte Hänger,- und Fahrzeugbremse) stehen. Das defekte, bzw. zum Radwechsel vorgesehene Hängerrad hängt incl. der betr. Achsseite mit einem Abstand, der für einen Radwechsel völlig ausreichend ist, frei über der schrägen Ebene der Pannenhilfe.



[0007] Der Radwechsel kann nunmehr unter üblichen Voraussetzungen ohne weitere Werkzeugbeschaffung vorgenommen werden, wenn vor Montagebeginn die auf der Aufstandsfläche der Pannenhilfe montierte Grundplatte abgenommen, oder bei stationär befestigter Aufnahmeplatte die Pannehilfe vom Befestigungsstandort demontiert worden ist und wenn das im Baukörper der Pannenhilfe integriert mitgeführte Werkzeug vorher entnommen worden ist.

[0008] Als Hinweis zur Montage wird die Empfehlung ausgesprochen, dass vor dem Beginn aller Maßnahmen die Radmuttern des beschädigten Rades bis auf handfesten Anzug mit dem mitgeführten Werkzeug gelöst werden sollten und nach erfolgreichem Radwechsel die Radmuttern vor Aufnahme der Weiterfahrt und erst nach dem Verlassen der Position auf der Pannenhilfe wieder fest angezogen werden sollten.
Der Rückbau der Pannenhilfe zur Grund,- bzw. Befestigungsplatte erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge, wie zum Montagebeginn beschreiben.

1. 7 Vorteilhafte Wirkung der Erfindung



[0009] Der beabsichtigte oder in Notsituationen erforderliche Radwechsel kann von einer Person allein, ohne weitere Hilfskräfte, mit den in der erfundenen Pannenhilfe mitgeführten Werkzeugen, innerhalb kürzester Zeit und unabhängig von Jahreszeiten oder Witterungsbedingungen ausgeführt werden.

[0010] Die Erfmdung ist überall einsetzbar und nicht auf spez. KFZ.-Anhänger beschränkt, soweit die Definition der sog. "Tandemachse" beachtet wird.

[0011] Die hier beschriebene Pannenhilfe ist wartungsfrei und hat keine mechanischen oder für die vorgesehene Funktion beweglichen Teile; bei entspr. Lagerung ist die Pannenhilfe absolut alterungsbeständig.

1.8 Material und Ausführung der Erfindung



[0012] Die Erfindung ist ein Massivholzwerkstück (1), hier als Brettschichtbalken von 56 cm Länge, 12 cm Breite sowie 12 cm Höhe, aus der die Pannenhilfe im Profil gem. Fig. Nr. 1 der Abbildung zur zeichnerischen Darstellung gefräst oder geschnitten wird. Das Werkstück ist glatt gehobelt und alle Kanten sind gefast, bzw. gerundet. Auf der 12cm x 12 cm großen Stirnseite ist ein verchromter Kastengriff zur Verbesserung der Transport,- und Rangierbedingungen mit insges. 4 Stck. Schrauben 3,5 x 35 befestigt. An dem Griff kann die Pannenhilfe bequem getragen werden (Anmerkung: der beschriebene Griff ist in den Zeichnungen nicht dargestellt !). Gem. dem Lochbild, wie auf der Zeichnung zu Fig. 2 dargestellt, sind auf der Werkstückunterseite div. Bohrungen für die Werkzeuge eingebracht, die zum einen die beiden Langnüsse in den Größen 17 (3) und 19 (4) mm, wie auch zum anderen den ½-Zoll Gleitgriff (5) in der Weise aufnehmen, dass die eingebauten Werkzeuge nicht über die Werkstückfläche hinausragen und somit eine ebene Kontaktfläche zur Grundplatte möglich ist. Eine Grund,- und Befestigungsplatte (2), hier als Siebdruckplatte in d.= 20 mm liegt plan auf der Werkstückrückseite auf und verhindert so das unbeabsichtigte Herausfallen der Werkzeuge. Die Grundplatte verbleibt bei Nichtgebrauch der Pannenhilfe immer am Werkstück und kann nach Bedarf durch den Nutzer an beliebiger Stelle zum Zweck der stationären Befestigung mit Bohrungen versehen werden.

[0013] Auf der Grundplatte ist die Pannenhilfe an zwei Stellen so fixiert, dass ein Verschieben gegeneinander ausgeschlossen ist.
Eine Stellschraube 10 x 120 (6), angeordnet nach dem Lochbild zu Fig. 2 und im Schnitt zu Fig. 1 dargestellt, durchdringt die Pannenhilfe komplett, ist hierbei bis zum unterseitig der Grundplatte ebenen Abschluß durch Bohrung DN 25 mm bis zur Hälfte der Plattenstärke eingelassen, mit einer Unterlegscheibe M 10 (7) zur Grundplatte hin ausgestattet und nach der Werkstückdurchdringung mit einer Kotflügelscheibe M 10 (8) versehen und danach mit einer Flügelmutter M10 (9) für einen festen Sitz gesichert. Eine Bohrung DN 5 mm (10) am Ende der Stellschraube (6) erlaubt die Sicherung vor unbefugter Entnahme bei einer festen Installation oder zum Schutz gegen sonst. nicht erwünschtem Zugriff auf das integrierte Werkzeug durch die Montage eines entspr. vom Nutzer zu wählenden Splintes oder Vorhängeschlosses. Vorgenante Sicherungsmaßnahme verhindert auch wirkungsvoll das unbeabsichtigte Lösen der Flügelmutter.

[0014] Eine zweite Stellschraube 10 x 50 (11), auch angeordnet nach dem Lochbild zu Fig. 2 und im Schnitt zu Fig. 1 dargestellt, fest montiert an der Grundplatte wie schon zu vor bei der durchgehenden Befestigungsschraube beschrieben, fixiert die Lage der Grund,- und Befestigungsplatte unverschiebbar zum Werkstück der Pannenhilfe. Beide Stellschrauben sind an der Grundplatte nach deren Durchdringung per Bohrung DN 10 mm mit jeweils einer 40 mm langen M 10 Gewindehülse (12) fest (Drehmoment bei der Montage muß auf den Werkstoff abgestimmt sein !) verschraubt.

[0015] Die Schnittzeichnung der Fig. 3 zeigt die Grund,- u. Befestigungsplatte mit Zubehör.

[0016] Alle Metallteile der Pannenhilfe sind aus nicht rostendem Stahl (Edelstahl V2A) gefertigt, damit auch bei längerer Nichtbenutzung und zugesagter Wartungsfreiheit der Pannenhilfe eine einwandfreie Funktion der Befestigungen, bzw. das Lösen des Werkstücks von der Grund,- u. Befestigungsplatte, auch in Notsituationen und bei widrigen Witterungsverhältnissen unproblematisch möglich ist.
Ist das Werkstück der Pannenhilfe, hier aus Brettschichtholz ausgeführt, dann sollte es wirkungsvoll zum Schutz gegen Feuchteschäden und Schädlingsbefall entspr. den einschlägigen Verordnungen imprägniert sein.


Ansprüche

2. 1 Erster Teil (Oberbegriff) des unabhängigen Patentanspruchs
Auffahrbare Pannenhilfe für KFZ.-Tandemachsanhänger als Massivholzwerkstück nach definierter Profilierung der oberen Flächen mit integrierten Werkzeugen für den Radwechsel, montiert auf einer Massivholzschichtstoffplatte als Grund,- und Befestigungsträgerplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass nach der Auffahrt in die Abstellmulde der Pannenhilfe sich das Achsniveau um ca. 6 bis 8 cm (je nach Einfederungsverhalten der Radaufhängung beim Hänger) so erhöht, dass das zweite Rad der Tandemachse frei über der schrägen Ebene der Pannenhilfe schwebt und selbst unter Last ein Radwechsel an dieser Achse vorgenommen werden kann.
Grund,- u. Befestigungsplatte sind durch Verschraubung, bzw. Lagesicherung mit dem Werkstück der Pannenhilfe trennbar / abnehmbar verbunden.
Metallteile der Grund,- und Befestigungsplatte sind aus nicht rostendem Stahl.
 
2. 2 Zweiter Teil (kennzeichnende Begriffe) des abhängigen Patentanspruchs
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie aus anderem Material (z.B. Kunststoffe, Metall oder andere Werkstoffe) gefertigt sind, und die Grund,- bzw. Befestigungsplatten aus anderem Material (z.B. Kunststoffe, Metall oder andere Werkstoffe) hergestellt sind oder hergestellt werden können.
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1 und 2, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie andere als hier definierte Abmessungen haben und für andere Verwendungszwecke genutzt werden können.
Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1,2 und 3, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass andere als hier definierte Metallbauteile zur Verwendung gelangen od. zur Anwendung kommen können und wenn die Pannenhilfen auf andere Art und Weise befestigt, bzw. die Werkzeuge in deren Lage gesichert werden. Pannenhilfen für KFZ.-Tandemachsanhänger nach Anspruch 1,2,3 und 4, auch wenn sie dadurch gekennzeichnet sind, dass sie ohne Grund,- u. Befestigungsplatte und ohne das integrierte Werkzeug Verwendung finden sollen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht