[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für einen eine feststehende Achse und zwei
drehbar gelagerte Oberwalzen aufweisenden Druckwalzenzwilling eines mehrere Unterwalzen
aufweisenden Streckwerkes mit wenigstens einem der Achse des Druckwalzenzwillings
zugeordneten Positionierungselement und wenigstens einem Krafteinleitungselement,
wobei das Positionierungselement im Bereich der Mitte der Achse des Druckwalzenzwillings
angeordnet ist und dem Druckwalzenzwilling ein Pendeln um die Mitte ermöglicht, und
wobei die Halterung mit dem Druckwalzenzwilling von den Unterwalzen abhebbar ist.
[0002] Aus der
DE 38 23 872 A1 ist eine Halterung der eingangs genannten Art Stand der Technik. Bei der bekannten
Halterung wird der Druckwalzenzwilling in der Mitte seiner Achse durch ein Positionierungselement
gehalten und in Bezug auf die zugeordnete Unterwalze positioniert. Das Positionierungselement
ist in Fasertransportrichtung verstellbar und ermöglicht die Einstellung eines so
genannten Vorhangs oder Rückhangs der Oberwalzen. Dabei sind die Rotationsachsen der
Oberwalzen in Bezug auf die Fasertransportrichtung etwas zu den Rotationsachsen der
Unterwalze nach vorne oder nach hinten versetzt angeordnet. Die Achse des Druckwalzenzwillings
ist so im Positionierungselement aufgenommen, dass ein Pendeln um die Mitte ermöglicht
wird. Durch diese Pendelmöglichkeit in Verbindung mit einem Vorhang oder Rückhang
richtet sich der Druckwalzenzwilling beim Andrücken an die Unterwalze parallel zu
dieser aus.
[0003] Eine exakt parallele Ausrichtung des Druckwalzenzwillings zu den Unterwalzen ist
wichtig, damit der Verzug des Faserverbandes gleichmäßig stattfinden kann. Wenn eine
Oberwalze zu der ihr zugeordneten Unterwalze nicht parallel ist, dann ist die Klemmung
des Faserverbandes über die Walzenbreite unterschiedlich und der Faserverband wird
ungleichmäßig verzogen.
[0004] Die Krafteinleitung einer Andrückkraft für die Belastung der Oberwalzen erfolgt integriert
im Positionierungselement in der Mitte der Achse des Druckwalzenzwillings.
[0005] Die bekannte Halterung hat sich in der Praxis bei Streckwerken mit relativ kleiner
Teilung, beispielsweise bei Streckwerken für Ringspinnmaschinen, sehr gut bewährt.
Nach einem Abheben des Druckwalzenzwillings von den Unterwalzen, welches beispielsweise
zum Zwecke der Störungsbehebung notwendig sein kann, finden die Oberwalzen beim Aufsetzen
auf die Unterwalzen wieder automatisch in ihre Position des eingestellten Vor- oder
Rückhangs, und der Druckwalzenzwilling richtet sich durch die Pendelmöglichkeit wieder
exakt zu der Unterwalze aus. Die Halterung mit dem Positionierungselement braucht
nicht parallel zu den Unterwalzen ausgerichtet werden. Dies ist ein entscheidender
Vorteil, da zur Befestigung und Belastung der Halterung mit der Andrückkraft üblicherweise
eine große Anzahl von Bauteilen eingesetzt wird, bei denen durch die Addition der
Einzeltoleranzen eine gute Parallelität des Positionierungslementes mit den Unterwalzen
nicht gewährleistet werden kann.
[0006] Bei größer werdender Teilung von über 100 mm kann es jedoch sehr leicht vorkommen,
dass schon ein kleiner Pendelwinkel zu einem so großen Versatz der einen Oberwalze
des Druckwalzenzwillings zu der anderen Oberwalze kommt, so dass die eine Oberwalze
mit Vorhang und die andere Oberwalze des Druckwalzenzwillings mit Rückhang zur Unterwalze
aufsetzt. Insbesondere bei Streckwerken für Luftspinnmaschinen, die eine große Teilung
von 200 mm und mehr aufweisen können, sind solche bekannten Halterungen nicht mehr
betriebssicher verwendbar. Beim Aufsetzen des Druckwalzenzwillings nach einem Abhebevorgang
finden die Oberwalzen nicht von selbst in ihre Soll-Position, da der Pendelwinkel
durch das Positionierungselement nicht so eingeschränkt werden kann, dass ein Aufsetzen
der einen Oberwalze mit Vorhang und der anderen Oberwalze mit Rückhang dauerhaft verhindert
werden kann.
[0007] Aus der
DE 39 07 745 A1 ist ein Streckwerk mit großer Teilung bekannt, bei dem die Druckwalzenzwillinge durch
zwei Halterungen in der Nähe der beiden Oberwalzen positioniert und belastet sind.
Bei der dieser Anordnung wird zwar eine falsche Positionierung der Oberwalzen beim
Aufsetzen auf die Unterwalzen verhindert, allerdings ist ein Pendeln des Druckwalzenzwillings
nicht möglich, so dass sich der Druckwalzenzwilling auch nicht parallel zu der Unterwalze
ausrichten kann. Vielmehr müssen die beiden Halterungen äußerst exakt zu der Unterwalze
ausgerichtet sein, damit auch beide Oberwalzen des Druckwalzenzwillings in der richtigen
Position stehen. Dies kann trotz aufwändiger Einstellarbeiten oft nicht gewährleistet
werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die bekannte Halterung zu verbessern und
auch bei Streckwerken mit großen Teilungen eine Pendelmöglichkeit des Druckwalzenzwillings
zu ermöglichen, ohne das beim Aufsetzen des Druckwalzenzwillings eine Fehlpositionierung
der Oberwalzen möglich ist.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass dem Druckwalzenzwilling wenigstens ein Fanglager
zur Grobpositionierung beim Aufsetzen auf die Unterwalzen zugeordnet ist.
[0010] Durch das Vorsehen von wenigstens einem Fanglager kann die Pendelmöglichkeit des
Druckwalzenzwillings auch auf Dauer so eingestellt werden, dass beim Aufsetzen des
Druckwalzenzwillings eine Fehlpositionierung der beiden Oberwalzen ausgeschlossen
wird und dass trotzdem beim Aufbringen der Andrückkraft eine Parallelausrichtung des
Druckwalzenzwillings zu den Unterwalzen stattfinden kann. Die Fanglager wirken dabei
wenigstens kurz vor dem Aufsetzen des Druckwalzenzwillings und stellen vorteilhafterweise
eine grobe Parallelausrichtung des Druckwalzenzwillings in einem Maße sicher, dass
die Oberwalzen des Druckwalzenzwillings je nach gewählter Einstellung entweder beide
mit Vorhang oder beide mit Rückhang auf die Unterwalzen aufsetzen. Die innerhalb der
groben Parallelausrichtung vorgesehene Pendelmöglichkeit ermöglicht dem Druckwalzenzwilling
dann beim Aufbringen der Andrückkraft, sich exakt parallel zu den Unterwalzen ausrichten
zu können. Ein Aufsetzen einer Oberwalze mit Vorhang und der anderen Oberwalze mit
Rückhang wird so wirksam verhindert.
[0011] Das Fanglager kann auf unterschiedlicher Art und Weise ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
wirkt es in möglichst großen Abstand von der Mitte der Achse auf den Druckwalzenzwilling
ein. Je weiter von der Mitte der Achse des Druckwalzenzwillings, die den Drehpunkt
bei der Pendelbewegung darstellt, das Fanglager angeordnet ist, desto leichter gelingt
die Sicherstellung seiner etwas widersprüchlichen Funktionen. Auf der einen Seite
soll das Fanglager ja die Pendelbewegung des Druckwalzenzwillings soweit einschränken,
dass ein Falschaufsetzen der Oberwalzen verhindert wird, auf der anderen Seite jedoch
muss eine genügend große Pendelmöglichkeit verbleiben, dass unter Einwirkung der Andrückkraft
eine exakte Parallelausrichtung des Druckwalzenzwillings ermöglicht ist. Das Fanglager
ist also so ausgebildet, dass es den Druckwalzenzwilling bis zum Aufsetzen auf die
Unterwalzen führt, dann aber den Druckwalzenzwilling bei seiner pendelnden Ausrichtung
parallel zu den Unterwalzen nicht behindert.
[0012] Das Fanglager kann einer Oberwalze des Druckwalzenzwillings zugeordnet sein, besonders
vorteilhaft wirkt es jedoch auf die Achse des Druckwalzenzwillings, da diese auch
beim Aufsetzen nicht zu rotieren beginnt. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, wenn zwei Fanglager voneinander beabstandet und in der Nähe der Oberwalzen
angeordnet sind. Es ist dadurch in einfacher Weise eine symmetrische Ausgestaltung
der Bauteile, insbesondere der Halterung, möglich. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass
das Krafteinleitungselement, welches die Andrückkraft für die Oberwalzen in die Achse
des Druckwalzenzwillings einleitet, in das Positionierungselement integriert ist.
So erfolgt die Krafteinleitung zusammen mit der Positionierung in der Mitte der Achse
des Druckwalzenzwillings und die Kraft teilt sich von selbst gleichmäßig auf beiden
Oberwalzen auf.
[0013] Je nach benötigter Andrückkraft im Verhältnis zu dem gewählten Durchmesser der Achse
des Druckwalzenzwillings kann bei Anordnung des Krafteinleitungselementes in der Mitte
der Achse eine sehr große Durchbiegung der Achse auftreten. Diese Durchbiegung führt
zu einer Schrägstellung der beiden Oberwalzen und einer Abweichung von der parallelen
Lage. Zur Vermeidung einer zu großen Durchbiegung der Achse ist es vorteilhaft, das
Krafteinleitungselement getrennt vom Positionierungselement anzuordnen. Besonders
vorteilhaft ist die Anordnung von wenigstens zwei Krafteinleitungselementen jeweils
in der Nähe der Oberwalzen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass durch die Krafteinleitungselemente
keine Zwangspositionierung erfolgt, die die pendelnde Ausrichtung des Druckwalzenzwillings
behindern würde.
[0014] Bei vom Positionierungselement getrennt angeordneten Krafteinleitungselement kann
es vorteilhaft sein, das Fanglager in dem Krafteinleitungselement zu integrieren,
um so beide in der Nähe der Oberwalzen auf die Achse des Druckwalzenzwillings einwirken
zu lassen.
[0015] Das Fanglager ist vorteilhafterweise gabelartig ausgeführt und verhindert schon beim
Abheben des Druckwalzenzwillings von der Unterwalze, dass der Druckwalzenzwilling
zu sehr aus seiner Position kommt.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele.
[0017] Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf ein nur teilweise dargestelltes
Streckwerk mit Halterungen für Druckwalzenzwillinge,
Figur 2 eine entlang der Schnittfläche II-II der Figur 1 geschnittener Ansicht einer
Halterung für einen Druckwalzenzwilling,
Figur 3 eine entlang der Schnittfläche III-III der Figur 1 geschnittene Ansicht einer
Halterung für einen Druckwalzenzwilling.
[0018] Das in Figur 1 teilweise dargestellte Streckwerk 1 enthält mehrere Walzenpaare 2,
3 und 4, 5, die einen Faserverband 6 in Fasertransportrichtung A durch das Streckwerk
1 transportieren und dabei auf die gewünschte Feinheit verziehen. Dem Walzenpaar 4,
5 sind in an sich bekannter Weise Führungsriemchen 7 und 8 zugeordnet. Es kann vorgesehen
sein, dass das Streckwerk 1 weitere nicht dargestellte Walzenpaare enthält, die dem
Walzenpaar 4, 5 vorausgehen oder dem Walzenpaar 2, 3 nachfolgen. Der auf seine gewünschte
Feinheit verzogene Faserverband 6 wird nachfolgend an das Streckwerk einem an sich
beliebigen Drallerteilungsorgan, beispielsweise einem Luftdüsenaggregat zugeführt,
wo dem Faserverband 6 der Spinndrall erteilt wird. Die Oberwalzen 3 und 5 werden durch
Halterungen 9 in Bezug auf die antreibbaren Unterwalzen 2 und 4 positioniert und angedrückt.
Die Oberwalzen 3 und 5 sind dabei selbst nicht angetrieben, sondem werden durch die
Bewegung der Unterwalzen 2, 4 mitgenommen.
[0019] Die Halterung 9 wird in an sich beliebiger und bekannter Weise durch nicht dargestellte
Belastungseinrichtungen mit einer Andrückkraft F beaufschlagt und ist mit der Oberwalze
3 bzw. 5 von der Unterwalze 2 bzw. 4 abhebbar. Die Andrückkraft F kann dabei sowohl
durch pneumatische oder magnetische Krafterzeugungselemente als auch durch metallische
Federn aufgebracht werden.
[0020] Wie in Figur 3 zu erkennen, sind die Oberwalzen 3 von zwei benachbarten Spinnstellen
mit einer gemeinsamen Achse 10 zu einem Druckwalzenzwilling 11 zusammengefasst. Die
beiden Unterwalzen 2 dieser benachbarten Spinnstellen können dabei als Einzelunterwalzen
mit separaten Antrieben ausgebildet sein. Sie können aber auch genauso gut als in
Maschinenlängsrichtung durchlaufende Unterzylinder in der gestrichelt dargestellten
Weise ausgestaltet sein.
[0021] Gemäß Figur 1 sind die Oberwalzen 3, 5 in Bezug auf die jeweilige Unterwalze 2, 4
mit einem leichten Vorhang oder Rückhang angeordnet. Als Rückhang wird dabei die Anordnung
der Oberwalze 5 zu der Unterwalze 4 bezeichnet, bei der die Oberwalze 5 in Fasertransportrichtung
A gesehen etwas weiter stromaufwärts als die Unterwalze 4 angeordnet ist. Das Walzenpaar
2, 3 zeigt einen Vorhang der Oberwalze 3, bei dem die Oberwalze in Fasertransportrichtung
A stromabwärts von der Unterwalze 2 angeordnet ist.
[0022] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf das Walzenpaar 2, 3, wobei die Halterung 9 entlang
der Schnittfläche II-II der Figur 1 geschnitten ist. Im Bereich der Mitte 12 der Achse
10 des Druckwalzenzwillings 11 ist ein in der Halterung 9 enthaltenes Positionierungselement
13 vorgesehen. Das Positionierungselement 13 weist Positionierflächen 14 auf, die
mit der Achse 10 zusammenwirken und die Positionierung des Druckwalzenzwillings 11
mit dem gewünschten Vorhang in Bezug auf die Unterwalzen 2 gewährleisten. Die Positionierflächen
14 weisen dabei eine Spielpassung mit der Achse 10 auf, so dass der Druckwalzenzwilling
11 in Pfeilrichtung B und C um die Mitte 12 eine Pendelbewegung ausführen kann. Die
Pendelmöglichkeit in Pfeilrichtung B und C in Verbindung mit dem eingestellten Vor-
bzw. Rückhang bewirkt eine selbsttätige Ausrichtung des Druckwalzenzwillings parallel
zu den Unterwalzen 2. Eine durch eine Schrägstellung der Oberwalze 3 zu der Unterwalze
2 verursachte ungleichmäßige Klemmung des Faserverbandes 6 mit daraus resultierenden
ungleichmäßigem Verzug wird dadurch verhindert. Die Positionierfläche 14 können dabei
auch leicht ballig ausgeführt werden.
[0023] Je größer nun die Teilung E des Streckwerks 1 wird, desto größer ist der Schwenkweg
den die Oberwalze 3 entlang der Fasertransportrichtung A bei gleichem Pendelwinkel
der Achse 10 um die Mitte 12 ausführt. Bei Streckwerken mit großer Teilung E von über
100 mm wie sie üblicherweise bei Luftspinnmaschinen eingesetzt werden, wird die Pendelbewegung
des Druckwalzenzwillings 11 so groß, dass es bei einem Aufsetzen des Druckwalzenzwillings
11, nachdem dieser zur Behebung einer Betriebsstörung von den Unterwalzen 2 abgehoben
wurde, zu einem fehlerhaften Positionieren des Druckwalzenzwillings 11 kommt. Dabei
kann es vorkommen, dass sich die Achse 10 des Druckwalzenzwillings soweit schrägstellt,
dass die eine Oberwalze 3 mit einem Vorhang und die andere Oberwalze 3 mit einem Rückhang
auf die jeweiligen Unterwalze 2 aufsetzt. In einem solchen Zustand ist ein Spinnen
nicht möglich. Deshalb ist vorgesehen, dem Druckwalzenzwilling 11 wenigstens ein Fanglager
15 zuzuordnen, welches beim Aufsetzen des Druckwalzenzwillings 11 auf die Unterwalzen
2 zur Grobpositionierung des Druckwalzenzwillings 11 dient und ein fehlerhaftes Aufsetzen
verhindert. Das Fanglager 15 kann dabei der Achse 10 des Druckwalzenzwillings 11 zugeordnet
sein. Das Fanglager 15 weist wenigstens eine Fangfläche 16 auf, die den Druckwalzenzwilling
11 in seiner Pendelbewegung in Richtung B oder C einschränkt, sobald der Pendelwinkel
eine bestimmte Größe übersteigt. Das Fanglager 15 ist vorteilhafterweise möglichst
weit von der Mitte 12 des Druckwalzenzwillings 11 entfernt angeordnet. Dabei sind
die Fangflächen 16 in einem derartigen Abstand von der Achse 10 des Druckwalzenzwillings
angeordnet, dass sie ein fehlerhaftes Aufsetzen des Druckwalzenzwillings auf die Unterwalzen
verhindern, jedoch die Pendelbewegung zur parallelen Ausrichtung des Druckwalzenzwillings
nicht behindern. Diese Zielsetzung ist umso leichter erreichbar, je weiter die Fanglager
15 von der Mitte 12 entfernt sind.
[0024] Die Andrückkraft F muss durch die Halterung 9 hindurch in die Achse 10 des Druckwalzenzwillings
eingeleitet werden. Dies kann dadurch geschehen, dass ein Krafteinleitungselement
in dem Positionierungselement 13 integriert ist. Bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform
wird die Andrückkraft F durch die Achse 10 auf die beiden Oberwalzen 3 des Druckwalzenzwillings
11 verteilt. Bei dem hier dargestellten Streckwerk mit großer Teilung E und im Vergleich
dazu relativ kleinem Durchmesser D der Achse 10 des Druckwalzenzwillings 11 kann je
nach Größe der Andrückkraft F die Durchbiegung der Achse 10 so groß werden, dass eine
Schiefstellung der Oberwalzen 3 auf Grund der Verformung auftritt, die dann wiederum
die Gleichmäßigkeit des verzogenen Faserverbandes beeinträchtigt. Bei Streckwerken
1 für Luftdüsenspinnmaschinen beträgt der Durchmesser D der Achse 10 oftmals weniger
als ein Zehntel der Teilung E. Zur Vermeidung der nachteiligen hohen Durchbiegungen
ist es deshalb vorteilhaft, Krafteinleitungselemente 17 wie in Figur 3 dargestellt,
getrennt von dem Positionierungselement 13 anzuordnen. Das Krafteinleitungselement
ist dabei möglichst nahe an der Oberwalze 3 angeordnet und überträgt die Andrückkraft
F von der Halterung 9 durch Druckflächen 18 auf die Achse 10. So kann die Durchbiegung
der Achse 10 minimiert werden. Die Druckflächen 18 sind vorteilhafterweise als ebene
Flächen ausgebildet, die die Andrückkraft F auf die Achse 10 übertragen, ohne die
Position der Achse 10 zu beeinflussen und ohne den Druckwalzenzwilling in eine möglicherweise
falsche Position zu zwängen.
[0025] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Fanglager 15 in dem Krafteinleitungselement
17 integriert. Das integrierte Bauteil kann vorteilhafterweise gabelartig ausgestaltet
sein, bei dem der Gabelgrund die Druckflächen 18 und die Seitenflächen der Gabel die
Fangflächen 16 enthalten.
[0026] Bei der Ausführung gemäß Figur 3, bei der die Krafteinleitungselemente 17 vom Positionierungselement
13 getrennt angeordnet sind, ist es wichtig, dass die Halterung 9 eine Aussparung
19 im Positionierungselement 13 enthält, so dass keine Kraft auf die Mitte 12 der
Achse 10 übertragen wird. Bei dieser Ausgestaltung kann es je nach verwendetem Belastungsaggregat
vorteilhaft sein, statt einer in der Mitte 12 aufgebrachten Andrückkraft F zwei gestrichelt
angedeutete Andrückkräfte F' genau an den Krafteinleitungselementen 17 vorzusehen.
[0027] Die Oberwalze 5 mit dem Führungsriemchen 8 kann selbstverständlich ebenso wie die
vorher beschriebene Oberwalze 3 als Druckwalzenzwilling 11 ausgebildet sein, der in
gleicher Weise durch eine Halterung 9 positioniert und mit einer Andrückkraft F belastet
wird.
1. Halterung (9) für einen eine feststehende Achse (10) und zwei drehbar gelagerte Oberwalzen
(3; 5) aufweisenden Druckwalzenzwilling (11) eines mehrere Unterwalzen (2; 4) aufweisenden
Streckwerkes (1) mit wenigstens einem der Achse (10) des Druckwalzenzwillings (11)
zugeordneten Positionierungselement (13) und wenigstens einem Krafteinleitungselement
(17), wobei das Positionierungselement (13) im Bereich der Mitte (12) der Achse (10)
des Druckwalzenzwillings (11) angeordnet ist und dem Druckwalzenzwilling (11) ein
Pendeln um die Mitte (12) ermöglicht, und wobei die Halterung (9) mit dem Druckwalzenzwilling
(11) von den Unterwalzen (2; 4) abhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckwalzenzwilling (11) wenigstens ein Fanglager (15) zur Grobpositionierung
beim Aufsetzen auf die Unterwalzen (2; 4) zugeordnet ist.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fanglager (15) der Achse (10) des Druckwalzenzwillings (11) zugeordnet ist.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Fanglager (15) voneinander beabstandet und in der Nähe der Oberwalzen
angeordnet sind.
4. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (17) getrennt von dem Positionierungselement (13) angeordnet
ist.
5. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fanglager (15) in dem Krafteinleitungselement (17) integriert ist.
6. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Krafteinleitungselement (17) in dem Positionierungselement (13) integriert ist.