[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine hinterlüftete wärmegedämmte Gebäudefassade,
ein Gebäude mit der Gebäudefassade sowie ein Verfahren zum Erstellen der Gebäudefassade
gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Hinterlüftete wärmegedämmte Gebäudefassaden kommen bei der Wärmedämmung von Gebäuden
zum Einsatz und weisen gegenüber konkurrenzierenden Wärmedämmungssystemen den Vorteil
auf, dass etwaige in den Bereich der Wärmedämmung gelangende Feuchtigkeit problemlos
wieder entweichen kann. Sie bestehen typischerweise aus einer auf der Aussenseite
der Gebäudewand angeordneten Dämmschicht, welche durch eine Fassadenbekleidung vor
Witterung und mechanischer Beschädigung geschützt wird. Dabei besteht zwischen der
Dämmschicht und der Fassadenbekleidung ein von oben nach unten durchgehender und nach
aussen geöffneter Luftspalt, welcher üblicherweise dadurch erhalten wird, dass auf
der Aussenseite der Dämmschicht eine Tragstruktur und auf dieser die Fassadenbekleidung
angeordnet wird. Insbesondere bei Verwendung von Polymerschaummaterialien als Dämmschicht,
wie z.B. Polystyrolschaum, ergeben sich bei derartigen Gebäudefassaden aber brandschutztechnische
Probleme, wirkt doch der Hinterlüftungsspalt zusammen mit der brennbaren Dämmschicht
wie ein Kamin, über den sich ein Brand rasch auf sämtliche Stockwerke eines Gebäudes
ausbreiten kann. Aus diesem Grund ist der Einsatz solcher Fassadenkonstruktionen heute
auf Gebäude mit wenigen Geschossen beschränkt.
[0003] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Gebäudefassade und ein Verfahren zur Erstellung
einer Gebäudefassade zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der
Technik nicht aufweisen oder diese zumindest teilweise vermeiden.
[0004] Diese Aufgabe wird von der Gebäudefassade und dem Verfahren gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0005] Demgemäss betrifft ein erster Aspekt der Erfindung eine hinterlüftete wärmegedämmte
Gebäudefassade mit einer Gebäudewand (z.B. aus Beton oder Mauerwerk), welche zur Wärmedämmung
auf ihrer Aussenseite mit einer Dämmschicht, bevorzugterweise aus einem plattenförmigen
Dämmstoff, versehen ist. Die Dämmschicht ist in vertikaler Richtung durch mindestens
einen, bevorzugterweise auf Geschossdeckenhöhe horizontal über die gesamte Gebäudewand
verlaufenden Brandriegel unterbrochen, welcher aus nicht-brennbarem oder schwerbrennbarem
Material, z.B. PUR-Schaum, gebildet ist und derartig beschaffen und befestigt ist,
dass er auch im Brandfall im wesentlichen formstabil ist und auch nach einem Wegschmelzen
oder Zusammenfallen der unter ihm angeordneten Dämmschicht seine Abschottungsfunktion
wahrnehmen kann. Angeordnet auf der Aussenseite der Dämmschicht bzw. des Brandriegels
ist eine Tragstruktur (z.B. aus Holz und/oder Metall), welche eine Fassadenbekleidung
(z.B. aus Faserzementplatten oder Spezial-Spanplatten) zum Schützen der Dämm*schicht
vor Witterung und mechanischer Beschädigung trägt. Die Fassadenbekleidung wird von
der Tragstruktur derartig getragen, dass zwischen der Fassadenbekleidung und der Dämmschicht
bzw. der Fassadenbekleidung und dem Brandriegel ein sich in vertikaler Richtung durchgehend
über die gesamte Fassadenhöhe erstreckender Hinterlüftungsspalt gebildet wird. Dabei
ist im Hinterlüftungsspalt in dem Bereich, in welchem dieser gebäudewandseitig vom
Brandriegel begrenzt wird, ein sich horizontal über dessen gesamte Breite erstreckendes
und bevorzugterweise separat vom Brandriegel ausgebildetes Flammsperrelement aus einem
nicht-brennbaren Material angeordnet, welches der Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes
in diesem Bereich reduziert und dadurch im Brandfall ein Übergreifen des Feuers von
der Unterseite des Brandriegels über den Hinterlüftungsspalt auf dessen Oberseite
verhindert. Durch diese Ausgestaltung wird eine Brandausbreitung wirkungsvoll verhindert,
so dass es möglich wird, auch hohe Gebäude mit vielen Geschossen mit einer aus kostengünstigen
Materialien bestehenden hinterlüfteten, wärmegedämmten Gebäudefassade zu versehen.
[0006] Bevorzugterweise besteht dabei die Dämmschicht aus einem Polymerschaummaterial, und
zwar bevorzugterweise aus extrudiertem oder expandiertem Polystyrolschaum, welcher
mit Vorteil einen Graphit-Zusatz enthält. Solche Polystyrolschaum-Materialien werden
beispielsweise von der Firma swisspor AG, Schweiz, unter der Bezeichnung "swissporLAMBDA"
vertrieben und weisen neben hervorragenden Wärmedämmeigenschaften den Vorteil auf,
dass sie beim Abbrennen eine nicht-brennbare Schlacke bilden, welche einer weiteren
Brandausbreitung entgegenwirkt. Es ist aber auch vorgesehen, mineralische Dämmstoffe
wie Glaswolle oder Steinwolle für die Dämmschicht zu verwenden.
[0007] Der Brandriegel ist bevorzugterweise ganz oder teilweise aus einem PUR-Schaummaterial
gebildet und weist bevorzugterweise auf seiner Aussenseite eine Vlieskaschierung auf,
wodurch seine Widerstandsfähigkeit im Brandfall erhöht wird. Solche Materialien haben
sich bereits bei nicht hinterlüfteten Fassadenisolationen mit brennbaren Polymerschaum-Dämmschichten
als Brandriegel bewährt und sind kommerziell und kostengünstig erhältlich.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der Gebäudefassade ist die Aussenseite des Brandriegels
bündig mit der Aussenseite der Dämmschicht, so dass eine optimale Wärmeisolierung
resultiert und die Installation der Tragstruktur vereinfacht wird.
[0009] Mit Vorteil ist das Flammsperrelement derartig ausgebildet und angeordnet, dass es
den Durchströmungsquerschnitt des Hinterlüftungsspalts im Brandfall um mindestens
50%, bevorzugterweise um mindestens 70% und noch bevorzugter um mindestens 80% reduziert.
Hierdurch wird ein Übergreifen von Flammen über den Hinterlüftungsspalt in den über
dem Flammsperrelement liegenden Bereich erschwert bzw. verhindert.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Flammsperrelement vom Brandriegel
getragen, was bevorzugterweise dadurch bewerkstelligt wird, dass ein zur Gebäudewand
hin gerichteter Profilteil des Flammsperrelements unter Klemmung in einem sich horizontal
entlang der Gebäudefassade erstreckenden Schlitz im Brandriegel angeordnet wird. Hierdurch
kann das Flammsperrelement zuverlässig befestigt und auf einfache Weise durch Verschieben
im horizontalen Spalt ausgerichtet werden.
[0011] Bevorzugterweise ist das Flammsperrelement als flacher Profilstreifen ausgebildet,
mit oder ohne in Profillängsrichtung hintereinander angeordneten kleinen Durchtrittsöffnungen.
Die Verwendung solcher Durchtrittsöffnungen ergibt den Vorteil, dass im Brandfall
die Flammen gebrochen werden, ohne dass hierfür der wirksame Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes
sehr stark reduziert werden muss.
[0012] Auch ist es bevorzugt, wenn das Flammsperrelement eine Tragstruktur aus einem metallischen
oder keramischen Profilmaterial aufweist, bevorzugterweise aus einem Blech, welches
mit Vorteil aus einem rostfreiem Material besteht, oder als solches aus einem solchen
Profilmaterial gebildet ist.
[0013] Solche Flammsperrelemente lassen sich kostengünstig bereitstellen.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Flammsperrelement derartig
ausgebildet, dass zumindest Teilbereiche desselben bei starker Hitzeeinwirkung aufschäumen,
so dass der durch das Flammsperrelement bereits reduzierte Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes
im Brandfall weiter reduziert oder sogar verschlossen wird. Mit solchen Flammsperrelementen
ist es möglich, für den Nicht-Brandfall einen relativ grossen Hinterlüftungsspalt-Querschnitt
bereitzustellen, welcher im Falle eines Brandes dann automatisch reduziert oder aufgehoben
wird.
[0015] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Flammsperrelement derartig
angeordnet, dass es über seine gesamte Erstreckung von der Fassadenbekleidung beabstandet
ist, bevorzugterweise um mindestens 5 mm, und noch bevorzugter um mindestens 8 mm.
Hierdurch kann ein Verschliessen des Hinterlüftungsspaltes durch mit der Zeit entstehende
Ablagerungen und damit ein Versagen der Hinterlüftung sicher verhindert werden und
zudem sichergestellt werden, dass es nicht zu einer Übertragung von an der Innenseite
der Fassadenbekleidung ablaufendem Wasser über die Flammsperrelemente auf die Dämmschicht
und den Brandriegel kommt.
[0016] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Flammsperrelement eine
bimetallische Tragstruktur auf und ist derartig angeordnet, dass es bei starker Hitzeeinwirkung
durch bimetallische Verbiegung den Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes weiter verkleinert.
Dabei ist es bevorzugt, wenn das Flammsperrelement als solches aus einem Bimetall-Blechstreifen
besteht. Auch durch diese Ausgestaltung des Flammsperrelementes wird es möglich, für
den Nicht-Brandfall einen relativ grossen Hinterlüftungsspalt-Querschnitt bereitzustellen,
welcher im Falle eines Brandes dann automatisch reduziert oder aufgehoben wird.
[0017] Ist das Flammsperrelement derartig ausgebildet bzw. angeordnet, dass die Oberseite
des Flammsperrelements ganz oder zumindest in dem Bereich, welcher der Fassadenbekleidung
zugewandt ist, in Richtung zur Fassadenbekleidung nach unten hin abfällt, was bevorzugt
ist, so lässt sich ein Zufliessen von etwaigem sich bildenden Kondenswasser zum Brandriegel
und/oder zur Dämmschicht verhindern.
[0018] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Gebäudefassade besteht die
Fassadenbekleidung aus einem nicht-brennbaren Material, und zwar bevorzugterweise
aus Faserzementplatten, welche beispielsweise von der Firma Eternit AG, Schweiz, z.B.
unter dem Produktenamen "SWISSPEARL" erhältlich sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders
dauerhafte und kostengünstige Gebäudefassade, welche zudem hohen Standzeiten im Brandfall
aufweist.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Gebäudefassade weist die Tragkonstruktion
vertikale Traglatten auf, welche von den Flammsperrelementen unterbrochen werden.
Auf diese Weise ist es möglich, die Flammsperrelemente jeweils durchgehend über die
gesamte Fassadenbreite auszuführen.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Gebäudefassade weist die Tragkonstruktion
vertikale Traglatten auf, welche die Flammsperrelemente unterbrechen oder durchbrechen.
Auf diese Weise können besonders stabile Tragkonstruktionen bereitgestellt werden.
[0021] Bevorzugterweise besteht die Tragkonstruktion bei der erfindungsgemässen Gebäudefassade
aus miteinander verbundenen horizontalen und vertikalen Latten und ist mittels die
Dämmschicht punktuell durchdringender Ankerelemente mit der Gebäudewand verbunden,
so dass sie über diese Ankerelemente von der Gebäudewand getragen wird. Dabei ist
mindestens eine der horizontalen Latten der Tragkonstruktion mit einem von ihr gebildeten
und sich in Richtung zur Gebäudewand hin erstreckenden Profilteil unter Klemmung in
einem horizontalen Schlitz in der Aussenseite der Dämmschicht bzw. zwischen Dämmschicht
und Brandriegel angeordnet. Die für diese Ausführungsformen geeigneten Dämmschichten
weisen eine Festigkeit und Elastizität auf, welche es erlauben, die Lattenstruktur
aus horizontalen und vertikalen Latten bei der Installation vorübergehend ausschliesslich
durch die Klemmung der horizontalen Latten in den horizontalen Schlitzen an der Aussenseite
der Dämmschicht zu halten. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Tragstruktur
von einer einzigen Person erstellt werden kann und es zudem möglich ist, diese auf
der Aussenseite der Dämmschicht zu erstellen und als Ganzes auszurichten, bevor sie
definitiv befestigt wird, was eine deutliche Senkung der Lohnkosten für die Erstellung
solcher Gebäudefassaden ermöglicht.
[0022] Dabei ist es bevorzugt, wenn die mit einem Profilteil unter Klemmung in einem horizontalen
Schlitz angeordneten horizontalen Latten einstückig aus einem Profilmaterial gebildet
sind, bevorzugterweise aus Kunststoff oder Metall, und insbesondere, dass diese aus
einem stranggepressten Aluminiumprofil oder einem extrudierten Kunststoffprofil bestehen.
Solche Profilmaterialien sind kommerziell erhältlich und günstig im Preis.
[0023] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Gebäude mit einer Gebäudefassade gemäss
dem ersten Aspekt der Erfindung. Bei solchen Gebäuden treten die Vorteile der Erfindung
besonders deutlich zu Tage, lassen sich doch mit der erfindungsgemässen hinterlüfteten
wärmegedämmten Gebäudefassade auf kostengünstige Weise dauerhafte Gebäude mit hervorragender
Wärmedämmung und gutem Raumklima zur Verfügung stellen, welche zudem hervorragende
brandschutztechnische Eigenschaften aufweisen.
[0024] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen der Gebäudefassade
gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung. Hierbei wird in einem ersten Schritt eine
Dämmschicht auf der Aussenseite einer Gebäudewand erstellt, welche in vertikaler Richtung
durch mindestens einen im wesentlichen horizontal verlaufenden Brandriegel unterbrochen
ist. Geeignete Brandriegel sind einstückig oder mehrteilig aus nicht-brennbaren oder
schwer-brennbaren und im Brandfall formstabilen Materialien gebildet. In einem zweiten
Schritt wird auf der Aussenseite der Dämmschicht und des Brandriegels eine Tragkonstruktion
zum Tragen einer Fassadenbekleidung erstellt, welche derart ausgestaltet wird, dass
nach bestimmungsgemässer Befestigung der Fassadenbekleidung an dieser Tragkonstruktion
zwischen der Fassadenbekleidung und der Dämmschicht bzw. dem Brandriegel ein sich
vertikal durchgehend über die gesamte Fassadenhöhe erstreckender Hinterlüftungsspalt
verbleibt. In einem dritten Schritt wird ein Flammsperrelement aus einem nicht brennbaren
Material im Bereich der Aussenseite des Brandriegels angeordnet, derart, dass sich
dieses nach der bestimmungsgemässen Befestigung der Fassadenbekleidung an der Tragkonstruktion
über die gesamte Breite des zwischen der Fassadenbekleidung und dem Brandriegel gebildeten
Hinterlüftungsspaltes in Fassadenrichtung erstreckt und diesen im Querschnitt reduziert
aber nicht verschliesst. Mit dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich hinterlüftete
wärmegedämmte Gebäudefassaden erstellen, welche auch die Brandschutzvorschriften für
hohe Gebäude mit vielen Geschossen erfüllen.
[0025] Wird dabei die Dämmschicht derartig erstellt, dass die Aussenseite des Brandriegels
im wesentlichen bündig mit der Aussenseite der Dämmschicht ist, was bevorzugt ist,
so wird das Anbringen einer Tragstruktur für eine Fassadenbekleidung erleichtert und
ein Ablaufen von Kondenswasser von den Aussenflächen begünstigt.
[0026] In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird das Flammsperrelement derartig
dimensioniert und/oder angeordnet, dass dieses den Querschnitt des nach der Installation
der Fassadenbekleidung zwischen der Fassadenbekleidung und dem Brandriegel gebildeten
Hinterlüftungsspalts um mindestens 50%, bevorzugterweise um mindestens 70% und noch
bevorzugter um mindesten 80% reduziert, so dass ein Übergreifen eines Feuers von der
Unterseite des Brandriegels auf dessen Oberseite durch Flammenübertritt über den Hinterlüftungsspalt
deutlich erschwert bzw. verhindert wird.
[0027] Bevorzugterweise wird das Flammsperrelement am Brandriegel befestigt, was in einer
bevorzugten Ausführungsform dadurch geschieht, dass das Flammsperrelement mit einem
von diesem gebildeten und sich in Richtung zur Gebäudewand hin erstreckenden Profilteil
unter Klemmung in einen horizontalen Schlitz in der Aussenseite des Brandriegels eingeschoben
wird. Auf diese Weise lässt sich die Befestigung des Flammsperrelements einfach und
sicher bewerkstelligen und zudem eine Ausrichtbarkeit desselben im befestigten Zustand
gewährleisten.
[0028] Dabei wird in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der horizontale Schlitz
im Brandriegel, in welchem das Flammsperrelement unter Klemmung angeordnet wird, vor
dem Anordnen des Brandriegels an der Gebäudewand erzeugt, z.B. durch Fräsen, was bevorzugterweise
zum Zeitpunkt der Herstellung der Dämmplatten geschieht. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens wird der horizontale Schlitz während oder nach dem
Anordnen des Brandriegels an der Gebäudewand erzeugt, z.B. indem mit Hilfe eines Messers
oder einer elektrischen Fräsvorrichtung ein Schlitz in die Aussenfläche des Brandriegels
eingebracht wird oder aber der Brandriegel aus zwei übereinanderliegenden Teilen gebildet
wird.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das Flammsperrelement
derartig gegenüber der Tragstruktur ausgerichtet, dass es bei bestimmungsgemäss befestigter
Fassadenbekleidung eine bestimmte Position relativ zur Fassadenbekleidung aufweist,
und zwar bevorzugterweise einen Abstand von mindestens 5 mm, noch bevorzugter von
mindestens 8 mm. Hierdurch kann ein Sichzusetzen des Hinterlüftungsspalts infolge
Ablagerung von Staubpartikeln sowie eine Überleitung von Wasser von der Fassadenbekleidung
über das Flammsperrelement auf den Brandriegel und die Dämmschicht sicher verhindert
werden.
[0030] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Tragstruktur
aus horizontalen und vertikalen Latten gebildet, indem eine oder mehrere horizontale
Latten mit von diesen gebildeten, bevorzugterweise flach ausgebildeten Profilabschnitten
in horizontale Schlitze in der Aussenfläche der Dämmschicht bzw. zwischen Dämmschicht
und Brandriegel eingesteckt werden, was bevorzugterweise in Richtung zur Gebäudewand
hin erfolgt. Dabei werden die eingesteckten Profilabschnitte zwischen den Begrenzungen
der Schlitze eingeklemmt und dadurch die horizontalen Latten verschieblich in der
Ebene der horizontalen Schlitze an der Aussenseite gehalten. Sodann werden mehrere
vertikale Latten an den durch Klemmung befestigten horizontalen Latten befestigt,
z.B. mittels Selbstbohrschrauben, wodurch eine Struktur aus horizontalen und vertikalen
Latten entsteht, welche vor dem eigentlichen Befestigen derselben durch Verschieben
der horizontalen Latten in den horizontalen Schlitzen gegenüber der Dämmschicht bzw.
der Gebäudewand ausrichtbar ist.
[0031] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Tragkonstruktion
mittels die Dämmschicht punktuell durchdringender Ankerelemente mit der Gebäudewand
verbunden, so dass diese über die Ankerelemente gegenüber der Gebäudewand fixiert
und von dieser getragen wird.
[0032] Dabei ist es bei Tragkonstruktionen, welche unter Ausführung der beiden zuvor erwähnten
bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens erstellt werden, des
Weiteren bevorzugt, wenn die aus den horizontalen und den vertikalen Latten gebildete
Tragkonstruktion vor ihrem Verbinden mittels Ankerelementen mit der Gebäudewand durch
Verschieben mindestens einer der in den horizontalen Schlitzen geklemmten horizontalen
Latten in dem jeweiligen Schlitz gegenüber der Dämmschicht bzw. der Gebäudewand ausgerichtet
wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass etwaige Fehler sofort erkannt und eliminiert
werden können.
[0033] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 2 durch einen Ausschnitt
einer ersten erfindungsgemässen Gebäudefassade;
Fig. 2 eine Vorderansicht in Richtung D gemäss Fig. 1 auf den Gebäudefassadenausschnitt
aus Fig. 1 bei entfernter Fassadenbekleidung;
Fig. 3 einen Horizontalschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 1 durch die erste erfindungsgemässe
Gebäudefassade;
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer zweiten erfindungsgemässen
Gebäudefassade;
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer dritten erfindungsgemässen
Gebäudefassade;
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer vierten erfindungsgemässen
Gebäudefassade;
Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer fünften erfindungsgemässen
Gebäudefassade; und
Fig. 8 einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer sechsten erfindungsgemässen
Gebäudefassade.
[0034] Das Grundprinzip einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren
1, 2 und 3 dargestellt, welche eine erfindungsgemässe hinterlüftete und wärmeisolierte
Gebäudefassade einmal im Vertikalschnitt (Fig. 1), einmal in einer Vorderansicht bei
entfernter Fassadenbekleidung (Fig. 2) und einmal im Horizontalschnitt zeigen (Fig.
3). Wie zu ersehen ist, besteht die Gebäudefassade aus einer Gebäudewand 1, auf deren
Aussenseite eine Dämmschicht 2 aus Dämmplatten 2 aus einem expandierten, mit Graphit
versetzten Polystyrolschaum angeordnet ist, welche durch einen horizontal verlaufenden
Brandriegel 3 bestehend aus zwei übereinander angeordneten vlieskaschierten PUR-Schaumplatten
3 unterbrochen ist. Die Dämmplatten 2 sind auf der Gebäudewand 1 mechanisch befestigt
oder aufgeklebt und weisen auf ihrer Aussenseite horizontale Schlitze 13 auf, welche
senkrecht in die Dämmplatten 2 eindringen. Auf der Aussenseite der Dämmschicht 2 ist
eine Tragkonstruktion 5, 11 angeordnet, welche aus miteinander über Selbstbohrschrauben
15 verbundenen horizontalen Latten 11 aus einem Aluminium-Winkelprofilmaterial und
vertikalen Latten 5 aus Rechteck-Holzprofilen besteht. Dabei sind die vertikalen Latten
5 mittels als Distanzschrauben 12 ausgebildeten Ankerelementen 12 mit der Gebäudewand
1 verbunden, so dass die Tragstruktur 5, 11 von der Gebäudewand 1 getragen wird. Auf
den Aussenseiten der vertikalen Latten 5 der Tragkonstruktion sind Fugendichtbänder
14 und auf diesen eine Fassadenbekleidung 4 aus Faserzementplatten 4 mittels Schrauben
befestigt, derart, dass zwischen der Fassadenbekleidung 4 und der Dämmschicht 2 bzw.
dem Brandriegel 3 ein vertikal sich durchgehend von oben nach unten erstreckender
Hinterlüftungsspalt 6 gebildet wird. Wie erkennbar ist, sind die horizontalen Latten
11 der Tragkonstruktion jeweils mit dem zur Gebäudewand 1 hin orientierten, als freier
Profilschenkel ausgebildeten Profilteil in einem der horizontalen Schlitze 13 angeordnet,
wo sie zwischen den beiden Begrenzungen des Schlitzes 13 eingeklemmt sind. Die vertikalen
Latten 5 sind durch die Distanzschrauben 12 mit einem Abstand zur Aussenfläche der
Dämmschicht 2 fixiert, so dass sie keine Druckkraft in Richtung zur Gebäudewand 1
hin auf die horizontalen Latten 3 und die Dämmschicht 2 ausüben. Wie des Weiteren
zu erkennen ist, befindet sich im Hinterlüftungsspalt 6 dort, wo dieser gebäudeseitig
von dem Brandriegel 3 begrenzt wird, ein sich horizontal durchgehend über die gesamte
Gebäudefassadenbreite erstreckendes und die vertikalen Latten 5 unterbrechendes Flammsperrelement
7. Dieses besteht im vorliegenden Fall aus einem randseitig mit Löchern 9 versehenen
Edelstahlblechstreifen, welcher auf der Unterseite seines mit Löchern 9 versehenen
Randbereichs einen ebenfalls gelochten Streifen 10 aus einem bei starker Hitzeeinwirkung
aufschäumenden Material, im vorliegenden Fall Vermiculargraphit, trägt. Mit seinem
den anderen Rand bildenen Profilabschnitt ist das Flammsperrelement 7 in der horizontalen
Trennfuge 8 zwischen den übereinander angeordneten PUR-Schaumplatten 3 des Brandriegels
3 angeordnet, wo es verschiebbar unter Klemmung gehalten wird. Wie insbesondere in
Fig. 3 erkennbar ist, wird durch das Flammsperrelement 7 der Hinterlüftungsspalt 6
im Bereich des Brandriegels 3 um ca. 50% im Querschnitt reduziert, wobei im Brandfall
durch das Aufschäumen des Vermiculargraphitstreifens 10 die Löcher 9 verschlossen
werden, so dass im Brandfall eine Querschnittsreduktion um etwa 70% resultiert. Wie
ebenfalls zu erkennen ist, besteht zwischen dem Flammsperrelement 7 und der Fassadenbekleidung
4 durchgehend ein Abstand von etwa 10 mm, so dass eine Verstopfung des Hinterlüftungsspalts
6 durch Ablagerung von Partikeln unwahrscheinlich und ein Überleiten von Kondenswasser
von der Fassadenbekleidung 4 über das Flammsperrelement 7 auf den Brandriegel 3 und
die Dämmschicht 2 nicht möglich ist.
[0035] Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine zweite erfindungsgemässe Gebäudefassade,
welche sich von der in Fig. 1 dargestellten lediglich dadurch unterscheidet, dass
das verwendete Flammsperrelement 7 einstückig aus einem Blechstreifen 7 gebildet ist,
welcher an seiner der Fassadenbekleidung 4 zugewandten Seite leicht nach unten abgekantet
ist, so dass etwaiges auf seiner Oberseite auftretendes Kondenswasser vom Brandriegel
3 bzw. von der Dämmschicht 2 weggeleitet wird und ablaufen kann.
[0036] Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine dritte erfindungsgemässe Gebäudefassade
ähnlich den in den Figuren 1 und 2 gezeigten, welche sich von diesen jedoch dadurch
unterscheidet, dass der Brandriegel 3 in vertikaler Richtung ungeteilt ist und das
Flammsperrelement 7 als umgekehrtes T-Profil ausgebildet ist und mittels Schrauben
16 jeweils auf den Stirnflächen der darunterliegenden vertikalen Latten 5 befestigt
ist, derart, dass es sowohl gegenüber der Fassadenbekleidung 4 als auch gegenüber
dem Brandriegel 3 über seine gesamte Länge einen bestimmten Abstand von einigen Millimetern
aufweist.
[0037] Fig. 6 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine vierte erfindungsgemässe hinterlüftete
und wärmeisolierte Gebäudefassade. Wie zu ersehen ist, besteht die Gebäudefassade
auch hier aus einer Gebäudewand 1, auf deren Aussenseite eine Dämmschicht 2 aus Dämmplatten
2 angeordnet ist, welche durch einen horizontal verlaufenden Brandriegel 3 unterbrochen
ist. Die Dämmplatten 2 sind auf der Gebäudewand 1 befestigt. Auf der Aussenseite der
Dämmschicht 2 und des Brandriegels 3 ist eine Tragkonstruktion aus vertikalen Traglatten
5 angeordnet, welche über Ankerelemente (nicht gezeigt) mit der Gebäudewand 1 verbunden
sind und von dieser getragen werden. Auf den Aussenseiten der vertikalen Traglatten
5 ist eine Fassadenbekleidung 4 aus Faserzementplatten 4 befestigt, derart, dass zwischen
der Fassadenbekleidung 4 und der Dämmschicht 2 bzw. dem Brandriegel 3 im Bereich zwischen
zwei benachbarten Traglatten 5 jeweils ein sich vertikal durchgehend von oben nach
unten erstreckender Hinterlüftungsspalt 6 gebildet wird. In dem Hinterlüftungsspalt
6 befindet sich jeweils dort, wo dieser gebäudeseitig von dem Brandriegel 3 begrenzt
wird, ein sich horizontal über dessen gesamte Breite erstreckendes Flammsperrelement
7, welches durch Klemmung eines von diesem gebildeten Profilabschnitts in einem horizontalen
Schlitz 8 im Brandriegel 3 befestigt ist. Das Flammsperrelement 7 besteht im vorliegenden
Fall aus einem Bimetallblechstreifen 7, welcher im Bereich des Hinterlüftungsspalts
6 zur Fassadenbekleidung 4 hin nach unten gewölbt ist, so dass etwaiges auf diesen
gelangendes Wasser von der Dämmschicht 2 und dem Brandriegel 3 weggeleitet wird und
ablaufen kann. Zur Fassadenbekleidung 4 weist das Flammsperrelement 7 im Nicht-Brandfall
über seine gesamte Länge einen Abstand von einigen Millimetern auf. Im Brandfall streckt
sich der nach unten gewölbte Abschnitt des Flammsperrelements 7 durch den Bimetalleffekt,
so dass der Abstand zwischen Flamsperrelement 7 und Fassadenbekleidung 4 verkleinert
und schliesslich aufgehoben wird.
[0038] Fig. 7 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine fünfte erfindungsgemässe Gebäudefassade,
welche sich von der in Fig. 6 dargestellten lediglich dadurch unterscheidet, dass
das verwendete Flammsperrelement 7 als dachförmiger Blechstreifen ausgebildet ist,
welcher an seinen beiden Enden jeweils auf einem seitlich in der jeweiligen vertikalen
Traglatte 5 befestigten Tragbolzen 17 gelagert ist. Muss ein Abheben durch Kaminzug
verhindert, so kann das Flammsperrelement 7 mit geeigneten Sicherungsmitteln, z.B.
angenieteten Laschen, auf dem jeweiligen Tragbolzen 17 gesichert werden. Der Brandriegel
weist im vorliegenden Fall eine geschlossene Aussenfläche auf. Der dachförmige Blechstreifen
7 kann aus einem einfachen Blech oder auch aus einem Bimetall-Blech gebildet sein,
je nachdem, ob im Brandfall lediglich eine Verengung oder aber ein vollständiges Verschliessen
des Hinterlüftungsspaltes 6 gewünscht wird. In jedem Fall wird sich der dachförmige
Blechstreifen 7 bei Hitzeentwicklung auf seiner Unterseite aufspreizen, so dass die
seitlichen Spalte zum Brandriegel 3 und zur Fassadenbekleidung 4 hin verkleinert oder
aufgehoben werden.
[0039] Fig. 8 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine sechste erfindungsgemässe Gebäudefassade,
welche sich von der in Fig. 7 dargestellten lediglich dadurch unterscheidet, dass
das von dem dachförmigen Blechstreifen gebildete Flammsperrelement 7 nicht auf Tragbolzen
an den vertikalen Traglatten 5 gelagert ist, sondern auf Tragbügeln 18 mit definierten
Auflagestellen, welche in den Brandriegel 3 eingesteckt sind. Um ein Abheben durch
Kaminzug zu verhindern, ist das Flammsperrelement 7 im vorliegenden Fall mit aufgerasteten
Federscheiben auf dem jeweiligen Drahtbügel 18 gesichert.
[0040] Auch wenn die Figuren 1 bis 5 erfindungsgemässe Gebäudefassaden zeigen, bei denen
die vertikalen Latten 5 der Tragkonstruktion durch ein durchgehendes Flammsperrelement
7 unterbrochen sind, während die Figuren 6 bis 8 Ausführungsformen zeigen, bei denen
die vertikalen Latten 5 der Tragstruktur durchgängig sind und die Flammsperrelemente
7 jeweils durch diese unterbrochen sind, ist es für den Fachmann klar, dass sich die
gezeigten Konstruktionen beliebig kombinieren lassen. So kann beispielsweise das in
den Figuren 7 und 8 gezeigte Flammsperrelement 7 als durchgehendes Flammsperrelement
7 bei Gebäudefassaden mit unterbrochenen vertikalen Traglatten 5 verwendet werden
kann, z.B. indem es ähnlich wie das Flammsperrelement in Fig. 5 mit geeigneten Trägerlementen
auf den Stirnflächen der darunter liegenden vertikalen Traglatten 5 befestigt wird
oder indem bei der Ausführung gemäss Fig. 8 lediglich die vertikalen Traglatten 5
in geeigneter Weise getrennt werden.
[0041] Auch ist es für den Fachmann ohne weiteres möglich, falls gewünscht, die gezeigten
Flammsperrelemente mit im Brandfall aufschäumenden Zusatzelementen zu versehen, um
in einem solchen Fall eine weitere Verkleinerung des Querschnitts des Hinterlüftungsspalts
oder ein Schliessen desselben zu bewirken.
1. Hinterlüftete wärmegedämmte Gebäudefassade, umfassend eine Gebäudewand (1), eine auf
der Aussenseite der Gebäudewand (1) angeordnete Dämmschicht (2), welche in vertikaler
Richtung durch mindestens einen im wesentlichen horizontal verlaufenden Brandriegel
(3) unterbrochen ist, sowie angeordnet auf der Aussenseite der Dämmschicht (2) und
des Brandriegels (3) eine Fassadenbekleidung (4), wobei die Fassadenbekleidung (4)
von einer Tragkonstruktion (5, 11) beabstandet zu der Dämmschicht (2) und dem Brandriegel
(3) getragen ist, derart, dass zwischen der Fassadenbekleidung (4) und der Dämmschicht
(2) mit dem Brandriegel (3) ein Hinterlüftungsspalt (6) vorhanden ist, wobei im Hinterlüftungsspalt
(6) im Bereich zwischen der Fassadenbekleidung (4) und dem Brandriegel (3) ein sich
horizontal im wesentlichen über die gesamte Breite des Hinterlüftungsspaltes (6) erstreckendes
Flammsperrelement (7) aus einem nicht-brennbaren Material angeordnet ist, welches
den Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes (6) in diesem Bereich reduziert, zur Verhinderung
eines Übergreifens eines Brandes von einer Seite des Brandriegels (3) auf die andere
Seite desselben über den Hinterlüftungsspalt (6).
2. Gebäudefassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (2) aus einem Polymerschaummaterial besteht, insbesondere aus einem
extrudierten oder expandierten, insbesondere graphithaltigen Polystyrolschaummaterial.
3. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brandriegel (3) aus einem Polyurethanschaummaterial gebildet ist oder ein solches
Material umfasst.
4. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite des Brandriegels (3) im wesentlichen bündig mit der Aussenseite der
Dämmschicht (2) ist.
5. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) den Querschnitt des Hinterlüftungsspalts (6) in diesem
Bereich um mindestens 50%, insbesondere um mindestens 70% und insbesondere um mindesten
80% reduziert.
6. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) vom Brandriegel (3) getragen ist, und insbesondere, dass
das Flammsperrelement (7) mit einem von diesem gebildeten und sich in Richtung zur
Gebäudewand (1) hin erstreckenden Profilteil unter Klemmung in einem horizontalen
Schlitz (8) in der Aussenseite des Brandriegels (3) angeordnet ist, insbesondere verschieblich
in horizontaler Richtung.
7. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) als flacher Profilstreifen ausgebildet ist, mit oder ohne
in Profillängsrichtung hintereinander angeordneten Durchtrittsöffnungen (9).
8. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) eine Tragstruktur aus einem metallischen oder keramischen
Profilmaterial, insbesondere aus einem Blech, insbesondere aus rostfreiem Stahlblech,
aufweist oder aus einem solchen Material besteht.
9. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) derartig ausgebildet ist, dass zumindest Teilbereiche (10)
desselben bei starker Hitzeeinwirkung aufschäumen, derart, dass hierdurch der Querschnitt
des Hinterlüftungsspaltes (6) weiter reduziert oder verschlossen wird.
10. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) über seine gesamte Erstreckung von der Fassadenbekleidung
(4) beabstandet ist, insbesondere um mindestens 5 mm, insbesondere um mindestens 8
mm.
11. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) eine bimetallische Tragstruktur aufweist, insbesondere
von einem Bimetall-Blechstreifen gebildet ist, derartig, dass es bei starker Hitzeeinwirkung
durch bimetallische Verbiegung den Querschnitt des Hinterlüftungsspaltes (6) weiter
verkleinert.
12. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite des Flammsperrelement (7) ganz oder zumindest in Teilbereichen, insbesondere
in dem der Fassadenbekleidung (4) zugewandten Bereich in Richtung zur Fassadenbekleidung
(4) hin nach unten geneigt ist, zur Verhinderung eines Kondenswasserzuflusses zum
Brandriegel (3) und/oder zur Dämmschicht (2).
13. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fassadenbekleidung (4) aus einem nichtbrennbaren Material gebildet ist, insbesondere
aus Faserzementplatten (4).
14. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (5, 11) vertikale Traglatten (5) umfasst, welche von dem Flammsperrelement
(7) unterbrochen sind.
15. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (5, 11) vertikale Traglatten (5) umfasst, welche die Flammsperrelemente
(7) durchdringen oder unterbrechen.
16. Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (5, 11) aus miteinander verbundenen horizontalen (11) und vertikalen
Latten (5) besteht und mittels die Dämmschicht (2) punktuell durchdringender Ankerelemente
(12) mit der Gebäudewand (1) verbunden ist und über diese Ankerelemente (12) von der
Gebäudewand (1) getragen ist, wobei mindestens eine der horizontalen Latten (11) der
Tragkonstruktion (5, 11) mit einem von ihr gebildeten und sich in Richtung zur Gebäudewand
(1) hin erstreckenden Profilteil unter Klemmung in einem horizontalen Schlitz (13)
in der Aussenseite der Dämmschicht (2) oder zwischen Dämmschicht (2) und Brandriegel
(3) angeordnet ist.
17. Gebäudefassade nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einem Profilteil unter Klemmung in einem horizontalen Schlitz (13) angeordneten
horizontalen Latten (11) einstückig aus einem Profilmaterial gebildet sind, insbesondere
aus Kunststoff oder Metall, und insbesondere, dass diese aus einem stranggepressten
Aluminiumprofil oder einem extrudierten Kunststoffprofil bestehen.
18. Gebäude mit einer Gebäudefassade nach einem der vorangehenden Ansprüche.
19. Verfahren zum Erstellen der Gebäudefassade nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Erstellen einer Dämmschicht (2), welche in vertikaler Richtung durch mindestens einen im wesentlichen horizontal verlaufenden Brandriegel (3) unterbrochen
ist, auf der Aussenseite einer Gebäudewand (1);
b) Erstellen einer Tragkonstruktion (5, 11) für eine Fassadenbekleidung (4) auf der
Aussenseite der Dämmschicht (2) und des Brandriegels (3), derart, dass bei bestimmungsgemässer
Befestigung der Fassadenbekleidung (4) an der Tragkonstruktion (5, 11) zwischen der
Fassadenbekleidung (4) und der Dämmschicht (2) mit dem Brandriegel (3) ein Hinterlüftungsspalt
(6) verbleibt;
c) Anordnen eines Flammsperrelements (7) aus einem nicht brennbaren Material auf der
Aussenseite des Brandriegels (3) derart, dass sich dieses im zukünftigen Hinterlüftungsspalt
(6) im Bereich zwischen der Fassadenbekleidung (4) und dem Brandriegel (3) horizontal
im wesentlichen über die gesamte Breite des Hinterlüftungsspalts (6) in Fassadenrichtung
gesehen erstreckt und diesen dabei im Querschnitt reduziert.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (2) derartig erstellt wird, dass die Aussenseite des Brandriegels
(3) im wesentlichen bündig mit der Aussenseite der Dämmschicht (2) ist.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) derartig dimensioniert und angeordnet wird, dass dieses
den Querschnitt des zukünftigen Hinterlüftungsspalts (6) im Bereich zwischen der Fassadenbekleidung
(4) und dem Brandriegel (3) um mindestens 50%, insbesondere um mindestens 70% und
insbesondere um mindesten 80% reduziert.
22. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) am Brandriegel (3) befestigt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) mit einem von diesem gebildeten und sich in Richtung zur
Gebäudewand (1) hin erstreckenden Profilteil unter Klemmung in einem horizontalen
Schlitz (8) in der Aussenseite des Brandriegels (3) eingeschoben und dadurch an diesem befestigt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Schlitz (8) vor dem Anordnen des Brandriegels (3) an der Gebäudewand
(1) in dem Brandriegel (3) erzeugt wird, insbesondere zum Zeitpunkt der Herstellung
des Brandriegels (3).
25. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Schlitz (8) während oder nach dem Anordnen des Brandriegels (3) an
der Gebäudewand (1) in dem Brandriegel (3) erzeugt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Flammsperrelement (7) derartig gegenüber der Tragkonstruktion (5, 11) ausgerichtet
wird, dass es bei bestimmungsgemäss befestigter Fassadenbekleidung (4) eine bestimmte
Position relativ zur Fassadenbekleidung (4) aufweist, insbesondere einen bestimmten
Abstand von mindestens 5 mm, insbesondere von mindestens 8 mm.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (5, 11) aus horizontalen (11) und vertikalen Latten (5) gebildet
wird, indem mindestens eine horizontale Latte (11) auf der Aussenseite der Dämmschicht
(2) durch Einklemmen eines sich in Richtung zur Gebäudewand (1) hin erstreckenden
Profilteils dieser Latte (11) in einen horizontalen Schlitz (13) in der Aussenseite
der Dämmschicht (2) oder zwischen Dämmschicht (2) und Brandriegel (3) befestigt wird
und anschliessend mehrere vertikale Latten (5) an der horizontalen Latte (11) befestigt
werden.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekenzeichnet, dass die Tragkonstruktion (5, 11) mittels die Dämmschicht (2) punktuell durchdringender
Ankerelemente (12) mit der Gebäudewand (1) verbunden wird, derart, dass diese über
die Ankerelemente (12) von der Gebäudewand (1) getragen wird.
29. Verfahren nach Anspruch 27 und nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, dass die aus den horizontalen und vertikalen Latten (11, 5) gebildete Tragkonstruktion
(5, 11) vor dem Verbinden mit der Gebäudewand
(1) durch Verschieben von horizontalen Latten (11) in den horizontalen Schlitzen (13)
ausgerichtet wird.