[0001] Die Erfindung betrifft ein Ausgleichselement für ein Einspritzventil, das einen topfförmigen
Körper mit einem Topfboden und einer Ausnehmung umfasst, in der axial beweglich ein
Kolben angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Einspritzventil.
[0002] Immer strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoffemissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind, machen es erforderlich,
diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch die die Schadstoffemissionen gesenkt werden.
Ein Ansatzpunkt hierbei ist, die von der Brennkraftmaschine erzeugten Schadstoffemissionen
zu senken. Die Erzeugung von Schadstoffemissionen ist stark abhängig von der Aufbereitung
des Luft/Kraftstoffgemisches in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine. Ein
sehr präzises Zumessen von Kraftstoff in einen Brennraum der Brennkraftmaschine trägt
zu geringer Erzeugung von Schadstoffemissionen bei.
[0003] Aus der
DE 103 44 061 A1 ist ein Einspritzventil mit einem hydraulischen Ausgleichselement bekannt. Beim Einsatz
des Einspritzventils, insbesondere in einer Kraftmaschine muss ein vorhandenes Spiel
kompensiert werden. Die Kompensation des Spiels kann dabei dadurch erzeugt werden,
dass ein geschlossenes hydraulisches System erzeugt wird und über einen Kolben ein
oberes Arbeitsvolumen und unter dem Kolben ein unteres Arbeitsvolumen geschaffen wird.
Ein etwa auftretender Druckunterschied zwischen dem oberen und unteren Arbeitsvolumen
wird durch einen Fügespalt dann ausgeglichen, wenn sich der Druckunterschied langsam
aufbaut.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einspritzventil und ein Ausgleichselement für
ein Einspritzventil zu schaffen, das einfach herstellbar ist und einfach ein präzises
Zumessen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Einspritzventil und ein Ausgleichselement
für das Einspritzventil. Das Ausgleichselement umfasst einen topfförmigen Körper mit
einem Topfboden und einer Ausnehmung. Ferner umfasst das Ausgleichselement einen Kolben,
der an einem sich axial erstreckenden Führungsabschnitt des Kolbens eine Spielpassung
bezüglich der Ausnehmung des topfförmigen Körpers aufweist. Der Kolben ist zumindest
teilweise mit dem Führungsabschnitt axial beweglich in der Ausnehmung des topfförmigen
Körpers angeordnet. Ein Dichtelement ist auf der dem Topfboden abgewandten Seite des
Führungsabschnitts angeordnet und koppelt den topfförmigen Körper mit dem Kolben.
Durch den topfförmigen Körper, den Kolben und das Dichtelement ist ein hydraulisch
und/oder pneumatisch dichtes System begrenzt. Die Kopplung des Dichtelements mit dem
topfförmigen Körper und/oder dem Kolben ist kraftschlüssig.
[0007] Die kraftschlüssige Kopplung des Dichtelements mit dem topfförmigen Körper und/oder
dem Kolben ist sehr einfach und kostengünstig herstellbar. Außerdem wird bei der Montage
des Dichtelements an dem topfförmigen Körper und/oder dem Kolben nur eine vernachlässigbare
Wärme erzeugt. Dies ermöglicht vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bei der Konstruktion
des Dichtelements und eine große Auswahl an Materialien für das Ausgleichselement.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements umfasst das Dichtelement
einen Außenring und einen Innenring. Der Außenring und der Innenring sind durch einen
Dichtring miteinander gekoppelt. Der Dichtring weist eine größere Elastizität auf
als der Außenring und der Innenring. Ein relativ unelastischer Innen- und Außenring,
die beispielsweise ein Metall umfassen, ermöglichen einfach die kraftschlüssige Kopplung
zwischen Innenring und Kolben und/oder Außenring und topfförmigem Körper. Ein relativ
elastischer Dichtring ermöglicht die Bildung eines hydraulisch und/oder pneumatisch
dichten Systems bei gleichzeitiger Beweglichkeit des Kolbens.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements weist der Außenring
und/oder der topfförmige Körper in einem zylinderförmigen äußeren Kopplungsbereich
mindestens eine erste äußere Ausbuchtung auf. In dem äußeren Kopplungsbereich ist
das Dichtelement mit dem topfförmigen Körper gekoppelt. Die erste äußere Ausbuchtung
erstreckt sich um den gesamten Umfang des äußeren Kopplungsbereichs. Ferner weist
die erste äußere Ausbuchtung eine Übermaßpassung bezüglich des topfförmigen Körpers
bzw. des Außenrings in dem Kopplungsbereich auf. Der Außenring bzw. der topfförmige
Körper sind auf Grund der Übermaßpassung an dem topfförmigen Körper bzw. dem Außenring
festgelegt. Die Übermaßpassung der ersten äußeren Ausbuchtung ermöglicht einfach eine
kraftschlüssige und dichte Kopplung des Außenrings mit dem topfförmigen Körper.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements weist der Außenring
und/oder der topfförmige Körper in dem äußeren Kopplungsbereich eine zweite äußere
Ausbuchtung auf. Die zweite äußere Ausbuchtung erstreckt sich um den gesamten Umfang
des äußeren Kopplungsbereichs. Die zweite äußere Ausbuchtung weist ein größeres Übermaß
bezüglich des topfförmigen Körpers bzw. des Außenrings in dem Kopplungsbereich auf
als die erstere äußere Ausbuchtung. Ferner ist die zweite äußere Ausbuchtung in axialer
Richtung so zu der ersten äußeren Ausbuchtung versetzt ausgebildet, dass bei einer
Montage des Außenrings an den topfförmigen Körper zuerst die erste äußere Ausbuchtung
und dann die zweite äußere Ausbuchtung mit dem topfförmigen Körper bzw. dem Außenring
gekoppelt wird. Die zweite äußere Ausbuchtung trägt einfach zur kraftschlüssigen und
dichten Kopplung bei.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements weist der Innenring
und/oder der Kolben in einem zylinderförmigen inneren Kopplungsbereich mindestens
eine erste innere Ausbuchtung auf. In dem inneren Kopplungsbereich ist das Dichtelement
mit dem Kolben gekoppelt. Die erste innere Ausbuchtung erstreckt sich um den gesamten
Umfang des inneren Kopplungsbereichs. Ferner weist die erste innere Ausbuchtung eine
Übermaßpassung bezüglich des Kolbens bzw. des Innenrings in dem Kopplungsbereich auf.
Der Innenring und/oder der Kolben sind auf Grund der Übermaßpassung an dem Kolben
bzw. dem Innenring festgelegt. Die Übermaßpassung der ersten inneren Ausbuchtung ermöglicht
einfach eine kraftschlüssige Kopplung des Innenrings mit dem Kolben.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements weist der Innenring
und/oder der Kolben in dem inneren Kopplungsbereich eine zweite innere Ausbuchtung
auf. Die zweite innere Ausbuchtung erstreckt sich um den gesamten Umfang des inneren
Kopplungsbereichs. Ferner weist die zweite innere Ausbuchtung ein größeres Übermaß
bezüglich des Kolbens bzw. des Innenrings in dem Kopplungsbereich auf als die erste
innere Ausbuchtung. Die zweite innere Ausbuchtung ist so in axialer Richtung zu der
ersten inneren Ausbuchtung versetzt ausgebildet, dass bei einer Montage des Innenrings
an den Kolben zuerst die erste innere Ausbuchtung und dann die zweite innere Ausbuchtung
mit dem Kolben bzw. dem Innenring gekoppelt wird. Die zweite innere Ausbuchtung trägt
einfach zu der kraftschlüssigen und dichten Kopplung bei.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements sind die erste
und/oder die zweite äußere Ausbuchtung und/oder die erste und/oder die zweite innere
Ausbuchtung im Profil rundlich ausgebildet. Durch die rundliche Ausbildung wird theoretisch
eine punktförmige Berührfläche erzeugt. Dies ermöglicht einfach eine plastische Verformung
der Ausbuchtungen und des topfförmigen Körpers und/oder des Kolbens in den Kopplungsbereichen
und somit eine kraftschlüssige Kopplung. Darüber hinaus ermöglicht eine runde Ausbildung
der Ausbuchtungen eine einfache Montage.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements umfasst der
Kolben eine Kolbenstange und einen Kolbenkopf, der den Führungsabschnitt umfasst.
Die Kolbenstange ragt aus der Ausnehmung des topfförmigen Körpers so hervor, dass
ihr axiales Ende, das von dem Kolbenkopf abgewandt ist, außerhalb des dichten Systems
ist. Dies trägt einfach zur ausgleichenden Wirkung des Ausgleichselements bei.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements ist der Innenring
mit der Kolbenstange gekoppelt. So steht die gesamte Fläche des Kolbenkopfes, die
der Kolbenstange zugewandt ist, als hydraulisch wirksame Fläche zur Verfügung. Dies
trägt einfach zur vorteilhaften Wirkung des Ausgleichselements bei.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ausgleichselements umfasst der
Dichtring einen Elastomer. Dies ermöglicht eine hohe Druckbelastbarkeit bei guten
Dehnungseigenschaften des Dichtrings.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Einspritzventil,
- Figur 2
- ein Ausgleichselement für das Einspritzventil,
- Figur 3
- eine erste Ausführungsform des Ausgleichselements,
- Figur 4
- eine zweite Ausführungsform des Ausgleichselements,
- Figur 5
- eine dritte Ausführungsform des Ausgleichselements.
[0019] Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0020] Ein Einspritzventil (Figur 1) umfasst ein Gehäuse 1, eine Düsenbaugruppe 2 und einen
Aktor. Das Einspritzventil ist bevorzugt ausgebildet als Kraftstoff-Einspritzventil
zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine. Das Gehäuse
1 des Einspritzventils kann doppelrohrförmig ausgebildet sein.
[0021] Die Düsenbaugruppe 2 umfasst einen Düsenkörper 4 mit einer Ausnehmung und eine Düsennadel
6, die axial beweglich in der Ausnehmung des Düsenkörpers 4 angeordnet ist. Die Düsennadel
6 ist im Bereich einer Führung 8 in der Ausnehmung des Düsenkörpers 4 geführt. In
einer Schließposition der Düsennadel 6 unterbindet die Düsennadel 6 in Zusammenwirken
mit dem Düsenkörper 4 einen Fluidfluss durch eine Einspritzöffnung. Die Einspritzöffnung
ist außerhalb der Schließposition der Düsennadel 6 durch einen zylinderförmigen Spalt
zwischen der Düsennadel 6 und dem Düsenkörper 4 gebildet, durch den der Kraftstoff
in den Brennraum der Brennkraftmaschine zugemessen werden kann. Bei einem nach innen
öffnenden Einspritzventil kann die Einspritzöffnung beispielsweise durch ein oder
mehrere Einspritzlöcher in dem Düsenkörper 4 gebildet sein. Eine Düsenfeder 10 spannt
die Düsennadel 6 über einen Federteller 12 in Richtung hin zu dem Aktor vor, der vorzugsweise
als Piezoaktuator 14 ausgebildet ist. Dies bewirkt, dass bei nicht angesteuertem Piezoaktuator
14 die Einspritzöffnung geschlossen ist.
[0022] Der Piezoaktuator 14 wirkt über die Bodenplatte 16 auf die Düsennadel 6. Auf der
von der Bodenplatte 16 abgewandten Seite des Piezoaktuators 14 ist eine Deckenplatte
18 angeordnet. Die Deckenplatte 18 ist mit einem Ausgleichselement 30 gekoppelt, das
sich auf der der Deckenplatte 18 abgewandten Seite des Ausgleichselements 30 an einem
Anschluss 20 abstützt. Der Anschluss 20 kann mehrere Zuleitungen, Bohrungen und Ausnehmungen
umfassen, die beispielsweise geeignet sind zum Zuführen von Kraftstoff in das Einspritzventil
oder zur Aufnahme elektrischer Leitungen zum Leiten elektrischer Signale beispielsweise
zu dem Piezoaktuator 14. Eine Kraftstoffzufuhr 22 ist durch den Zwischenraum zwischen
dem Gehäuse 1 und dem inneren Rohr 15 gebildet. Der Kraftstoff kann alternativ auch
über eine Ausnehmung in dem Gehäuse 1 und/oder der Düsenbaugruppe 2 zu der Einspritzöffnung
geführt werden.
[0023] Die Position der Düsennadel 6 ist durch die Kräfte bestimmt, die die Düsenfeder 10
und der Piezoaktuator 14 auf die Düsennadel 6 ausüben. Solange die Kraft, die der
Piezoaktuator 14 auf die Düsennadel 6 ausübt, geringer ist als die Kraft, die die
Düsenfeder 10 auf die Düsennadel 6 ausübt, ist die Einspritzöffnung geschlossen und
ein Zumessen von Kraftstoff ist unterbunden. Sobald die Kraft, die der Piezoaktuator
14 auf die Düsennadel 6 ausübt, größer ist als die Kraft, die die Düsenfeder 10 auf
die Düsennadel ausübt, wird die Düsennadel 6 in Richtung weg von dem Piezoaktuator
14 gedrückt und gibt somit die Einspritzöffnung frei.
[0024] Die Ausdehnung des Piezoaktuators 14 wird durch die an ihm angelegte Spannung geregelt.
Dabei ist die im Piezoaktuator 14 deponierte elektrische Energie, insbesondere die
deponierten elektrischen Ladungen, repräsentativ für die Ausdehnung des Piezoaktuators
14. Zusätzlich wird die Ausdehnung des Piezoaktuators 14 von seiner Temperatur bestimmt.
Je größer die Temperatur des Piezoaktuators 14 ist, desto größer ist seine Ausdehnung.
Da die Ausdehnung des Piezoaktuators 14 auf Grund von Temperaturschwankungen in der
Größenordnung der Ausdehnung auf Grund der deponierten elektrischen Ladungen liegt,
muss sichergestellt werden, dass das Einspritzventil auch bei unterschiedlichsten
Temperaturen präzise funktioniert. Zu diesem Zweck ist der Piezoaktuator 14 axial
beweglich in dem Gehäuse angeordnet und mit dem Ausgleichselement 30 gekoppelt.
[0025] Das Ausgleichselement 30 (Figur 2) umfasst einen topfförmigen Körper 32. Der topfförmige
Körper 32 umfasst einen Topfboden 34 und eine Topfwand, die seitlich die Ausnehmung
in dem topfförmigen Körper 32 begrenzt. Der Topfboden 34 umfasst vorzugsweise eine
Ausnehmung, die beispielsweise durch eine Verschlusskugel 35 verschlossen ist. In
der Ausnehmung des topfförmigen Körpers 32 ist ein Kolben 36 axial beweglich angeordnet.
Der Kolben 36 umfasst vorzugsweise eine Kolbenstange 38 und einen Kolbenkopf 40. Der
Kolbenkopf 40 weist einen Führungsabschnitt 41 auf. In dem Führungsabschnitt 41 weist
der Kolbenkopf 40 eine Spielpassung bezüglich der Ausnehmung in dem topfförmigen Körper
32 auf. Die Spielpassung ermöglicht eine Führung des Kolbens 36 in der Ausnehmung
des topfförmigen Körpers 32. Eine Kolbenausnehmung 42 erstreckt sich zumindest teilweise
in axialer Richtung von der Seite des Kolbenkopfes 40, die dem Topfboden 34 zugewandt
ist, hin zu der Seite des Kolbenkopfes 40, die von dem Topfboden 34 abgewandt ist.
Der Kolben 36 ist über ein Dichtelement 44 mit dem topfförmigen Körper 32 gekoppelt.
Vorzugsweise ist das Dichtelement 44 mit der Kolbenstange 38 gekoppelt. Das Dichtelement
44 umfasst vorzugsweise einen Innenring 48 und einen Außenring 50, die über einen
Dichtring 46 miteinander gekoppelt sind. Das Material des Dichtrings 46 ist im Vergleich
zu dem Material des Innenrings 48 und des Außenrings 50 relativ elastisch ausgebildet.
Beispielsweise kann der Dichtring 46 ein Elastomer und der Innen- und/oder Außenring
können beispielsweise ein Metall umfassen. Das Elastizitätsmodul des Materials für
den Dichtring kann beispielsweise kleiner als 10 GPa sein und das Elastizitätsmodul
des Materials für den Innen- und Außenring 48, 50 kann größer 10 GPa sein.
[0026] Ein erstes Arbeitsvolumen 52 ist zwischen dem Kolbenkopf 40 und dem Topfboden 34
gebildet. Zwischen dem Dichtring 46 und dem Kolbenkopf 40 ist ein zweites Arbeitsvolumen
54 gebildet. Durch die Kolbenausnehmung 42 und/oder durch geeignete Wahl der Spielpassung
zwischen dem Führungsabschnitt 41 und der Topfwand des topfförmigen Körpers 32 kommuniziert
das erste Arbeitsvolumen 52 mit dem zweiten Arbeitsvolumen 54. Bei der Montage des
Ausgleichselements 30 kann der Kolben 36 in den topfförmigen Körper 32 eingeführt
werden und über das Dichtelement 44 mit dem topfförmigen Körper 32 gekoppelt werden.
Dabei werden vorzugsweise der Innenring und/oder der Außenring 48, 50 durch eine Presspassung
mit dem Kolben 36 bzw. den topfförmigen Körper 32 gekoppelt. Daraufhin wird über die
Ausnehmung im Topfboden 34 ein gasfreies Öl in das erste und zweite Arbeitsvolumen
52, 54 eingefüllt. Bei vollen Arbeitsvolumen 52, 54 wird die Ausnehmung im Topfboden
34 vorzugsweise durch die Verschlusskugel 35 verschlossen, die eine Übermaßpassung
bezüglich der Ausnehmung im Topfboden 34 aufweist. Das Dichtelement 44, der Kolben
36 und der topfförmige Körper 32 bilden so ein hydraulisch dichtes System.
[0027] Auf Grund der größeren Fläche des Kolbenkopfes 40 an der Seite des Kolbenkopfes 40,
die dem Topfboden 34 zugewandt ist, im Vergleich zu der Fläche der Seite des Kolbenkopfes
40, die von dem Topfboden 34 abgewandt ist, wird der Kolben 36 in Richtung weg von
dem Topfboden 34 durch den Öldruck in dem ersten Arbeitsvolumen 52 vorgespannt. Die
Kolbenausnehmung 42 und/oder die Spielpassung zwischen dem Kolbenkopf 40 und der Topfwand
des topfförmigen Körpers 32 sind so dimensioniert, dass bei einer langsamen Bewegung
des Kolbens 36 in Richtung hin zu dem Topfboden 34, hervorgerufen beispielsweise durch
eine thermische Ausdehnung des Piezoaktuators 14, ein Ölaustausch zwischen dem ersten
Arbeitsvolumen 52 und dem zweiten Arbeitsvolumen 54 einfach möglich ist. Die thermische
Ausdehnung des Piezoaktuators 14 wird so durch das Ausgleichselement 30 kompensiert.
Wird jedoch der Piezoaktuator 14 zum Öffnen der Einspritzöffnung elektrisch angesteuert,
so dehnt er sich schnell aus, beispielsweise in der Größenordnung von Mikrosekunden.
Bei einer derart schnellen Ausdehnung ist ein Druckausgleich über die Spielpassung
oder die Kolbenausnehmung 42 nicht schnell genug möglich und das Ausgleichselement
30 wirkt insgesamt wie ein starrer Körper. Dadurch wird die Kraft, mit der sich der
Piezoaktuator 14 ausdehnt, auf die Düsennadel 6 übertragen, sodass diese die Einspritzöffnung
freigibt.
[0028] Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Innenring 48 und der Kolbenstange 38
kann besonders einfach und wirkungsvoll hergestellt werden, wenn vorzugsweise die
Kolbenstange 38 eine erste innere Ausbuchtung 56 (Figur 3) aufweist. Die erste innere
Ausbuchtung 56 kann alternativ auch an dem Innenring 48 ausgebildet sein. Vorzugsweise
weist die erste innere Ausbuchtung 56 ein rundliches Profil auf. Durch das rundliche
Profil entsteht theoretisch im Profil eine linienförmige Kontaktfläche zwischen der
Kolbenstange 38 und dem Innenring 48. Dies bewirkt eine einfache plastische oder auch
elastische Verformbarkeit der ersten inneren Ausbuchtung 56 und des Innenrings 48
bzw. der Kolbenstange 38. Außerdem kann durch das rundliche Profil der ersten inneren
Ausbuchtung 56 das Dichtelement 44 einfach an der Kolbenstange 38 montiert werden.
[0029] Sowohl die dichtende als auch die kraftschlüssige Wirkung der ersten inneren Ausbuchtung
56 kann durch eine zweite innere Ausbuchtung 58 verstärkt werden. Die zweite innere
Ausbuchtung 58 kann an der Kolbenstange 38 und/oder dem Innenring 48 ausgebildet sein.
Zusätzlich zu den gleichen Vorteilen, die die erste innere Ausbuchtung 56 aufweist,
bietet die zusätzliche Ausbildung der zweiten inneren Ausbuchtung 58 die Möglichkeit,
die erste innere Ausbuchtung 56 mit ihrem maximalen Durchmesser so zu wählen, dass
bei der Montage Oberflächenungenauigkeiten an dem Innenring 48 bzw. der Kolbenstange
38 in einem inneren Kopplungsbereich auf Grund plastischer Verformung ausgeglichen
werden. Der innere Kopplungsbereich erstreckt sich über den gesamten Bereich, an dem
der Innenring 48 mit der Kolbenstange 38 gekoppelt ist. Bei der Montage des Dichtelements
44 an der Kolbenstange 38 wird so zunächst die Oberfläche der ersten inneren Ausbuchtung
56 und des Innenrings 48 bzw. der Kolbenstange 38 geglättet. Eine weitere plastische
Verformung erfolgt dann bei der weiteren Montage durch Koppeln der zweiten inneren
Ausbuchtung 58 mit dem Innenring 48 bzw. der Kolbenstange 38. Neben der ersten und
zweiten inneren Ausbuchtung 56, 58 können auch noch weitere innere Ausbuchtungen vorgesehen
sein. Die inneren Ausbuchtungen können alle den gleichen Durchmesser oder auch unterschiedliche
Durchmesser aufweisen und können entsprechend der ersten oder zweiten inneren Ausbuchtung
ausgebildet sein.
[0030] Alternativ oder zusätzlich kann der Außenring 50 mit dem topfförmigen Körper 32 (Figur
4) kraftschlüssig, vorzugsweise durch eine Presspassung, über eine erste äußere Ausbuchtung
60 an dem topfförmigen Körper 32 und/oder dem Außenring 50 festgelegt sein. Dabei
kann der Außenring 50 sowohl einen größeren Durchmesser als auch einen kleineren Durchmesser
als der topfförmige Körper 32 in einem äußeren Kopplungsbereich aufweisen (Figur 5),
in dem der topfförmige Körper 32 mit dem Außenring 50 gekoppelt ist. Die erste äußere
Ausbuchtung 60 ist im Profil vorzugsweise rundlich ausgebildet. Dies ermöglicht einfach
eine wirkungsvolle und dichte Kopplung des Außenrings 50 mit dem topfförmigen Körper
32 und zusätzlich eine einfache Montage des Außenrings 50 an dem topfförmigen Körper
32.
[0031] Zusätzlich zu der ersten äußeren Ausbuchtung 60 kann der Außenring 50 und/oder der
topfförmige Körper 32 eine zweite äußere Ausbuchtung 62 umfassen. Die zweite äußere
Ausbuchtung 62 weist ein größeres Übermaß bezüglich des topfförmigen Körpers 32 bzw.
des Außenrings 50 auf als die erste äußere Ausbuchtung 60. Bei einer Montage wird
dann zunächst die erste äußere Ausbuchtung 60 mit dem topfförmigen Körper 40 bzw.
dem Außenring 50 gekoppelt und dann die zweite äußere Ausbuchtung 62.
[0032] Neben der ersten und zweiten äußeren Ausbuchtung 60, 62 können auch noch weitere
innere Ausbuchtungen vorgesehen sein. Die äußeren Ausbuchtungen können alle den gleichen
Durchmesser oder auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen und können entsprechend
der ersten oder zweiten äußeren Ausbuchtung 60, 62 ausgebildet sein.
[0033] Bei einem Ausgleichselement, das entsprechend der
DE 103 44 061 A1 ausgebildet ist, wird ein Dichtelement mit einem Schweißvorgang gasdicht an einem
topfförmigen Körper festgelegt. Bei einem derartigen Schweißvorgang entsteht eine
große Hitze, die das gesamte Ausgleichselement erhitzt. Dies stellt eine große Einschränkung
bezüglich der Materialwahl für das Ausgleichselement , das darin verwendete Dichtelement
und insbesondere den Dichtring dar. Außerdem muss die große Hitzeentwicklung auch
bei der Konstruktion des Ausgleichselements des Standes der Technik berücksichtigt
werden. Darüber hinaus kann durch den Schweißvorgang durch einen Funkenüberschlag
der Dichtring beschädigt werden. Zusätzlich zu dem teuren und zeitaufwändigen Schweißvorgang
muss das Ausgleichselement nach dem Schweißvorgang aufwändig gereinigt werden. Bei
einer kraftschlüssigen Kopplung des Dichtelements mit dem topfförmigen Körper und/oder
einem Kolben entsteht nur eine vernachlässigbare Wärme. Dies ermöglicht einen großen
Gestaltungsfreiraum bei der Konstruktion des Ausgleichselements und bei der Wahl der
Materialien für das Ausgleichselement.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele begrenzt. Beispielsweise können
zusätzlich zu den Ausbuchtungen 56, 58, 60, 62 weitere Ausbuchtungen ausgebildet sein.
Die weiteren Ausbuchtungen können dann in ihrer Ausbildung aufeinander abgestimmt
sein, so dass eine vorteilhafte Montage und Kopplung möglich ist. Auch die Profile
der Ausbuchtungen 56, 58, 60, 62 und der weiteren Ausbuchtungen können unterschiedlich
ausgebildet sein. Ein geeignetes Profil kann beispielsweise dreieckig sein. Auch eine
oder mehrere Kanten können im Profil ausgebildet sein, solange eine Montage weiterhin
möglich ist. Die Ausbuchtungen 56, 58, 60, 62 können sich kreisrund um die Kopplungsbereiche
erstrecken, sie können sich aber auch beispielsweise mäanderförmig oder zickzackförmig
um die Kopplungsbereiche erstrecken. Ferner kann das Einspritzventil auch mit einer
nach innen öffnenden Düsennadel versehen sein oder die Düsennadel indirekt durch den
Piezoaktuator 14, beispielsweise über eine hydraulische Kopplung, angetrieben sein.
1. Ausgleichselement (30) für ein Einspritzventil, umfassend
- einen topfförmigen Körper (32) mit einem Topfboden (34) und einer Ausnehmung,
- einen Kolben (36), der an einem sich axial erstreckenden Führungsabschnitt (41)
des Kolbens (36) eine Spielpassung bezüglich der Ausnehmung des topfförmigen Körpers
(32) aufweist und der zumindest teilweise mit dem Führungsabschnitt (41) axial beweglich
in der Ausnehmung des topförmigen Körpers (32) angeordnet ist,
- ein Dichtelement (44), das auf der dem Topfboden (32) abgewandten Seite des Führungsabschnitts
(41) angeordnet ist und das den topfförmigen Körper (32) mit dem Kolben (36) koppelt,
wobei durch den topfförmigen Körper (32), den Kolben (36) und das Dichtelement (44)
ein hydraulisch und/oder pneumatisch dichtes System begrenzt ist und wobei die Kopplung
des Dichtelements (44) mit dem topfförmigen Körper (32) und/oder dem Kolben (36) kraftschlüssig
ist.
2. Ausgleichselement (30) nach Anspruch 1, bei dem das Dichtelement (44) einen Außenring
(50) und einen Innenring (48) umfasst, die durch einen Dichtring (46) miteinander
gekoppelt sind, der eine größere Elastizität aufweist als der Außenring (50) und der
Innenring (48).
3. Ausgleichselement (30) nach Anspruch 2, bei dem der Außenring (50) und/oder der topfförmige
Körper (32) in einem zylinderförmigen äußeren Kopplungsbereich, in dem das Dichtelement
(44) mit dem topfförmigen Körper (32) gekoppelt ist, mindestens eine erste äußere
Ausbuchtung (60) aufweist, die sich um den gesamten Umfang des äußeren Kopplungsbereichs
erstreckt und die eine Übermaßpassung bezüglich des topfförmigen Körpers (32) bzw.
des Außenrings (50) in dem Kopplungsbereich aufweist und dadurch an dem topfförmigen Körper (32) bzw. dem Außenring (50) festgelegt ist.
4. Ausgleichselement (30) nach Anspruch 3, bei dem der Außenring (50) und/oder der topfförmige
Körper (32) in dem äußeren Kopplungsbereich eine zweite äußere Ausbuchtung (62) aufweist,
die sich um den gesamten Umfang des äußeren Kopplungsbereichs erstreckt, die ein größeres
Übermaß bezüglich des topfförmigen Körpers (32) bzw. dem Außenring (50) in dem Kopplungsbereich
aufweist als die erste äußere Ausbuchtung (60) und die in axialer Richtung so zu der
ersten äußeren Ausbuchtung (60) versetzt ausgebildet ist, dass bei einer Montage des
Außenrings (50) an den topfförmigen Körper (32) zuerst die erste äußere Ausbuchtung
(60) und dann die zweite äußere Ausbuchtung (62) mit dem topfförmigen Körper (32)
bzw. dem Außenring (50) gekoppelt wird.
5. Ausgleichselement (30) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem der Innenring (48)
und/oder der bewegliche Körper (36) in einem zylinderförmigen inneren Kopplungsbereich,
in dem das Dichtelement (44) mit dem Kolben (36) gekoppelt ist, mindestens eine erste
innere Ausbuchtung (56) aufweist, die sich um den gesamten Umfang des inneren Kopplungsbereichs
erstreckt und die eine Übermaßpassung bezüglich des Kolbens (36) bzw. dem Innenring
(48) in dem Kopplungsbereich aufweist und dadurch an dem Kolben (36) bzw. dem Außenring (50) festgelegt ist.
6. Ausgleichselement (30) nach Anspruch 5, bei dem der Innenring (48) und/oder der bewegliche
Körper (36) in dem inneren Kopplungsbereich eine zweite innere Ausbuchtung (58) aufweist,
die sich um den gesamten Umfang des inneren Kopplungsbereichs erstreckt, die ein größeres
Übermaß bezüglich des Kolbens (36) bzw. des Innenrings (48) in dem Kopplungsbereich
aufweist als die erste innere Ausbuchtung (56) und die in axialer Richtung so zu der
ersten inneren Ausbuchtung (58) versetzt ausgebildet ist, dass bei einer Montage des
Innenrings (48) an den Kolben (36) zuerst die erste innere Ausbuchtung (56) und dann
die zweite innere Ausbuchtung (58) mit dem Kolben (36) bzw. dem Innenring (48) gekoppelt
wird.
7. Ausgleichselement (30) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, bei dem die erste und/oder
die zweite äußere Ausbuchtung (60, 62) und/oder die erste und/oder zweite innere Ausbuchtung
(56, 58) im Profil rundlich ausgebildet sind.
8. Ausgleichselement (30) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der bewegliche
Körper (36) einen Kolbenkopf (40), der den Führungsabschnitt (41) umfasst, und eine
Kolbenstange (38) umfasst, die aus der Ausnehmung des topfförmigen Körpers (32) ragt
und deren axiales Ende, das von dem Kolbenkopf (40) abgewandt ist, außerhalb des dichten
Systems ist.
9. Ausgleichselement (30) nach Anspruch 8, bei dem der Innenring (48) mit der Kolbenstange
(38) gekoppelt ist.
10. Ausgleichselement (30) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, bei dem der Dichtring (46)
einen Elastomer umfasst.
11. Einspritzventil, das das Ausgleichselement (30) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10
umfasst.