[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wickelunterlage für Kleinkinder,
insbesondere verwendbar als Wickeltischauflage, wobei die Wickelunterlage mindestens
eine Polsterschicht und eine die Polsterschicht wenigstens teilweise umgebende Umhüllung
aufweist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zum Herstellen
einer elektrisch beheizbaren Wickelunterlage.
[0002] Die Pflege von Kleinkindern und insbesondere das Wickeln findet üblicherweise auf
harten Unterlagen wie Wickeltischen oder Wickelkommoden statt. Es ist bekannt, auf
diesen harten Untergrund Wickeltischauflagen, im Folgenden allgemein als Wickelunterlage
bezeichnet, aufzulegen, die im Allgemeinen aus einer mit einem Überzug versehenen
Polsterschicht bestehen, so dass das Kleinkind nicht direkt auf dem harten Material
liegt, sondern auf einer gepolsterten Unterlage.
[0003] Eine derartige Wickelunterlage ist beispielsweise aus der
EP 1 486 326A1 bekannt.
[0004] Bei diesen herkömmlichen Wickelunterlagen besteht jedoch das Problem, dass sie in
aller Regel einen sehr kalten Untergrund bilden, zumal sie meist mit einer Kunststoffschicht
umhüllt sind, die aus Hygienegründen und für den flüssigkeitsdichten Abschluss der
Polsterung verwendet wird. Weiterhin werden derartige Wickelunterlagen häufig in Umgebungen
angewendet, in denen die Luft vergleichsweise kühl ist, wie beispielsweise in den
Gästetoiletten öffentlicher Einrichtungen oder unterwegs im Kraftfahrzeug.
[0005] Weiterhin ist bekannt, mit Hilfe elektrischer Heizstrahler die Umgebungsluft im Bereich
eines Wickelplatzes aufzuheizen. Diese Art der Erwärmung hat aber den Nachteil, dass
zum einen vergleichsweise viel Energie aufgewendet werden muss, und dass zum anderen
die Zeit, bis eine ausreichende Erwärmung erfolgt ist, relativ lang ist. Darüber hinaus
ist dies ein für mobile Anwendungen ungeeignetes Verfahren.
[0006] Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 82 02 711 U1 ist ein Wickelpolster für Babys bekannt, das mit einer Heizmatte versehen ist. Dabei
wird diese Heizmatte entweder durch ein elektrisches Flächenheizelement oder ein Kanalsystem
mit Wasserfüllung gebildet. Ein Thermostatkörper sorgt bei dieser bekannten Anordnung
für die erforderliche Begrenzung der erreichbaren Oberflächentemperatur. Eine solche
Begrenzung der abzugebenden Wärme mittels einer Thermostatüberwachung hat aber den
Nachteil, dass zum einen die Heizvorrichtung unnötig teuer und komplex wird, und dass
zum anderen im Falle des Versagens dieser Thermostatschaltung eine unzulässig starke
Aufheizung auftreten kann.
[0007] Daher besteht die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, darin,
eine Wickelunterlage anzugeben, die auf besonders einfache und sichere Art den Komfort
der Babypflege erhöht und dabei möglichst effizient die zugeführte elektrische Energie
nutzt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Idee, dass eine direkte Wärmezufuhr durch
eine elektrische Beheizung der Wickelunterlage die Auskühlung des Kleinkindes verhindert
und den Komfort des Wickelvorganges, insbesondere bei kühler Umgebung, erhöht. Weiterhin
ermöglicht die elektrische Beheizung der Wickelunterlage eine besonders rasche Erwärmung
der direkten Umgebung des Wickelplatzes und es wird daher der gewünschte Komfort bereits
in kürzester Zeit und mit vergleichsweise geringem Energieaufwand erreicht. Um ohne
aufwendige Sicherungsmaßnahmen eine Überhitzung des Wickelplatzes in jedem Fall zu
verhindern, ist erfindungsgemäß ein Wärme erzeugendes Heizelement der Heizvorrichtung
so ausgelegt, dass die abgebbare Wärmemenge einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreiten
kann. Durch eine derartige eigengesicherte Heizvorrichtung kann auf Thermostate oder
andere Temperaturüberwachungseinheiten ganz verzichtet werden und sowohl die Störanfälligkeit
wie auch die Herstellungskosten werden signifikant reduziert.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Wärme
erzeugendes Heizelement der erfindungsgemäßen Heizvorrichtung durch einen Widerstandsheizleiter,
z. B einen Widerstandsheizdraht, gebildet, dessen Material, Länge und/oder Durchmesser
an den Grenzwert für die maximal abgebbare Wärme angepasst sind. Mit einer derartigen
Eigensicherheit kann auf einfachste Weise eine elektrisch beheizbare Wickelunterlage
geschaffen werden, die ermöglicht, dass eine maximale Systemtemperatur auch ohne weitere
Regelorgane, wie Thermostate, nicht überschritten wird. Positiv ist bei dieser Lösung
auch, dass das System eine geringe elektrische Leistung benötigt.
[0011] Um zum Einen eine Heizvorrichtung so auszugestalten, dass sie als vorkonfektioniertes
Teil ausgeliefert werden kann, und zum Anderen eine flüssigkeitsgeschützte Abdeckung
des Heizelements zu erreichen, kann der Widerstandsheizleiter dabei zwischen einer
Trägerschicht und einer Deckschicht eingebettet sein. Diese Träger- und Deckschicht
kann eine Lage aus Kunststoff oder Stoff sein. Der Heizdraht kann dann beispielsweise
mittels einer Kleberschicht fixiert werden.
[0012] Um die erforderlichen Größenbereiche für den zu heizenden Bereich zu erreichen, kann
gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Widerstandsheizdraht in Form mindestens
einer Mäanderschleife vorgesehen sein.
[0013] Durch die Positionierung der Heizvorrichtung unmittelbar unter der oberen Umhüllungsschicht
kann eine reproduzierbare maximale Wärmeabgabe festgelegt werden, da die Wärmeübertragung
nicht durch Schaumstoffinnenlagen behindert wird.
[0014] Aus Gründen der Spannungssicherheit kann die Heizvorrichtung mit einer Leistungsversorgungseinrichtung
versehen sein, die mit der Netzspannung verbindbar ist, diese in eine definierte Niederspannung
wandelt und so ausgelegt ist, dass sie nicht mehr als eine vorgegebene maximale Ausgangsleistung
an das Heizelement ausgibt. Das sind bei der erfindungsgemäßen Anordnung typischerweise
20 Watt. Um zu verhindern, dass Leistungsversorgungseinrichtungen mit höheren Leistungen
angeschlossen werden können, kann zwischen dem Heizelement und der Leistungsversorgungseinrichtung
ein Steckverbinder mit einer "untypischen" Ausgestaltung vorgesehen sein. "Untypisch"
könnte beispielsweise eine Kombination aus einem Flachsteckerstift und einem Rundsteckerstift
bedeuten. Erfindungsgemäß soll dadurch erschwert werden, dass ein falsches Netzteil
mit einer zu großen Ausgangsleistung angeschlossen wird.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Heizvorrichtung wenigstens teilweise
in der Polsterschicht aufgenommen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Heizvorrichtung
gegenüber Beschädigungen von außen geschützt ist und zum anderen für das auf der Wickelunterlage
liegende Kleinkind nicht störend mechanisch spürbar ist. Dabei besteht sowohl die
Möglichkeit, die Beheizung mittig einzubringen, so dass die Wickelunterlage auch gewendet
werden kann, weil sie symmetrisch aufgebaut ist. Andererseits kann die Beheizung in
Richtung auf eine Seite versetzt angeordnet sein, so dass die Polsterschicht nach
außen hin auf einer Seite dicker als auf der anderen ist und somit eine Zeitverschiebung
der Beheizung möglich ist. In vorteilhafter Weise kann somit eine Seite stärker geheizt
werden und dadurch eine für kältere Bedingungen geeignetere Seite realisiert werden.
[0016] Um mit möglichst wenig Heizleistung auskommen zu können, sollte die Polsterschicht
jedoch auf der dem Kleinkind zugewandten Seite möglichst dünn sein oder gegebenenfalls
überhaupt nur aus der Umhüllungsschicht bestehen, so dass die Umhüllung in unmittelbarem
Kontakt zu der Heizvorrichtung ist.
[0017] Weiterhin kann die Wickelunterlage Seiten- und Kopfteile aufweisen, in deren Polsterung
ebenfalls Heizelemente angeordnet sein können.
[0018] Im einfachsten Fall wird die Heizvorrichtung über ein Heizkabel mit einem Widerstandsdraht
realisiert. Dabei können handelsübliche Litzen mit definiertem Widerstand eingesetzt
werden, die in der Regel siliconummantelt sind. Diese Ausführungsform hat außerdem
den Vorteil, dass die Form der Heizvorrichtung individuell an die Form der Wickelunterlage
angepasst werden kann und insbesondere in dem Fall, dass gezielt die Randbereiche
gewärmt werden sollen, separat Heizkabel in diese eingezogen werden können.
[0019] Als besonders kostengünstige Variante kann auch ein blanker Heizdraht verwendet werden.
Dabei wird ein dünner Widerstandsdraht auf ein Trägermaterial aufgebracht, indem er
beispielsweise auf eine Folie geklebt oder in ein Vlies eingenäht wird. Am Rand des
Trägermaterials sind, wie dies im Zusammenhang Kohlefasermatten bekannt ist, schienenartige
Metallisierungen oder ebenfalls Widerstandsdrähte zur einfachen elektrischen Kontaktierung
vorgesehen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Aufnähen auf ein Vlies unter
Verwendung zweier Materialien erfolgen: Den Oberfaden bildet ein herkömmlicher, elektrisch
nicht leitender Textilfaden, während der Unterfaden durch den Widerstandsdraht gebildet
ist. Diese Lösung bietet vor allem den Vorteil einer vereinfachten Verarbeitung und
geringeren mechanischen Beanspruchung des Widerstandsdrahts.
[0020] Die Heizvorrichtung kann aber auch mindestens ein Heizelement mit positivem Temperaturkoeffizienten,
ein sogenanntes PTC-Element aufweisen. Derartige PTC-Widerstände bieten den Vorteil,
dass bei niedrigen Temperaturen eine hohe Anfangsleistung eingespeist werden kann
und mit zunehmender Temperatur ein selbstregelndes Leistungsverhalten auftritt. Ein
derartiger PTC-Widerstand umfasst beispielsweise eine PTC-Keramik, die aus dotierter
polykristalliner Keramik auf der Basis von Bariumtitanat im Sinterverfahren gefertigt
wird. Im Bereich einer für den jeweiligen Baustein vordimensionierten Bezugstemperatur,
der sogenannten Regeltemperatur, wechselt der Widerstandswert des PTC-Widerstands
von einem niederzu einem hochohmigen Verhalten und steigt dabei sprunghaft um mehrere
Zehnerpotenzen an. Daher kann bei entsprechender Wahl der Bezugstemperatur ein Überhitzen
der Wickelunterlage auf einfache Weise verhindert werden.
[0021] Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform weist die Heizvorrichtung
eine Heizfolie mindestens einer von einer folienförmigen Isolierschicht umhüllten
Widerstandsheizleiterbahn auf. Diese Isolierfolie kann in Form von laminierten Kunststofffolien
hergestellt werden und ist dabei besonders flexibel und dünn herstellbar. Die Heizbänder
können dabei Streifen aus einer Metallisierung, beispielsweise Kupfer, sein oder aber
auch in Form einer Silberpaste mittels Siebdruck aufgebracht sein. Ein weiterer Vorteil
der Lösung auf der Basis einer Heizfolie besteht darin, dass die laminierten Folien
dicht gegenüber eindringender Flüssigkeit sind und somit die erforderlichen Sicherheitsbestimmungen
besonders leicht eingehalten werden können.
[0022] Weiterhin kann die Heizvorrichtung auch eine Kohlefasermatte aufweisen. Diese Beheizungsart,
die beispielsweise für Autositzheizungen eingesetzt wird, verwendet als Heizvorrichtung
ein Trägerband, meist ein Textilband, in oder an dem Kohlefaserfäden quer zur Hauptrichtung
angebracht sind. An den seitlichen Rändern des Bandes sind beispielsweise Kupferbänder
eingenäht, die eine elektrische Kontaktierung ermöglichen. Damit sind die einzelnen
Kohlefaserfäden zueinander parallel geschaltet. Die Kohlefaser selbst wird in ihrer
Ausgestaltung individuell an die Anforderungen der jeweiligen Beheizung angepasst.
[0023] Die Wickelunterlage kann weiterhin zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit und zur besseren
Verteilung der Heizenergie ein mit einem gut wärmeleitenden Fluid gefülltes Kissen
aufweisen. Beispielsweise kann analog zu einer Wasserbettenmatratze ein wassergefülltes
Kissen vorgesehen sein, das mittels eines elektrischen Durchlauferhitzers beheizbar
ist. Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Wickelunterlage besonders weich und flexibel
ist und eine gleichmäßige Durchwärmung erzielt werden kann. Elektrosmog in der Umgebung
des Kleinkindes kann auf diese Weise vermieden werden. Um die Durchwärmung besonders
effektiv zu gestalten, kann eine Wasserpumpe zum Umwälzen der Wasserfüllung vorgesehen
sein.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird als wärmeleitendes Fluid
ein Gel vorgesehen. Der Vorteil dieser Beheizungsart ist zum einen die hohe Flexibilität
des Kissens, zum anderen die besonders gute Wärmeverteilung.
[0025] Weiterhin kann als Gel ein Latentwärmespeichermittel vorgesehen sein, welches im
aufgeheizten Zustand zum Krisiallisieren gebracht werden kann, so dass über eine Änderung
des Aggregatszustandes des Latentwärmespeichermittels eine Wärmeabgabe erfolgt. Die
Heizvorrichtung kann so ausgeführt sein, dass sie zum Erwärmen und Schmelzen des kristallisierten
Latentwärmespeichermittels betrieben werden kann. Eine solche Ausgestaltung hat den
Vorteil, dass die Abgabe der Wärme und die Zufuhr der elektrischen Energie zeitlich
voneinander getrennt werden können, so dass die Wickelunterlage beispielsweise bei
einem mobilen Einsatz im betriebsbereiten Zustand mitgeführt werden kann und bei Bedarf
durch Betätigen eines Triggerelements erwärmt werden kann. Ein Beispiel für eine derartige
Latentwärmespeicheranordnung ist in der
US 5,805,766 erläutert. Der Vorteil einer solchen Latentwärmespeichermittelheizung besteht außerdem
in der extrem schnellen Freisetzung der exothermen Energie.
[0026] Eine andere mögliche Ausführungsform basiert auf der elektrischen Beheizung der Wickelunterlage
mittels erwärmter Luft. Dabei wird Umgebungsluft über einen Lüfter angesaugt und mittels
eines elektrischen Heizgerätes, wie beispielsweise eines PTC-Heizregisters oder eines
Drahtheizregisters, erwärmt. Die Warmluft wird mit definierter Temperatur durch entsprechende
Kanäle in der Wickelunterlage geleitet. Eine derartige Anordnung ist vor allem in
Anwendungsbereichen, in denen eine entsprechende Warmluftheizung bereits vorhanden
ist und genutzt werden kann, wie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, von Vorteil.
Auch bei dieser Ausführungsform ist eine gezielte Beheizung der Randbereiche möglich.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Wickelunterlage so ausgebildet,
dass sie in einem Kraftfahrzeug einsetzbar ist, wie dies beispielsweise in der
EP 0 978 243 B1 gezeigt ist und die elektrische Heizvorrichtung ist so ausgeführt, dass sie von der
Spannungsversorgung des Kraftfahrzeugs direkt gespeist werden kann.
[0028] Um zu verhindern, dass gefährliche Überhitzungen auftreten, kann eine Temperaturüberwachungseinrichtung
zum Überwachen der Temperatur vorgesehen sein. Dies kann beispielsweise ein Thermostat
sein.
[0029] Eine Steuerung zum Steuern der Heizvorrichtung kann vorgesehen sein, um die Heizleistung
individuell auf die Umgebungsbedingungen anpassen zu können. Diese Steuerung kann
dabei entweder direkt an der Wickelunterlage oder aber im Zuleitungskabel integriert
sein.
[0030] Eine Zeitsteuerungseinheit zum zeitlichen Begrenzen der Heizdauer trägt einem Bedürfnis
nach zusätzlicher Sicherheitsüberwachung Rechnung.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform wird die erfindungsgemäße Wickelunterlage
mit Niederspannung, d. h. mit einer Spannung zwischen 12 V und 48 V betrieben, um
einerseits Elektrosmog in der direkten Umgebung des Kleinkindes zu vermeiden und andererseits
mögliche Sicherheitsrisiken auszuschließen. In diesem Fall ist eine Spannungswandlung,
z. B. mittels eines Steckernetzgerätes, zum Betreiben der Heizvorrichtung vorgesehen.
Grundsätzlich kann aber auch eine elektrische Beheizung mittels Netzspannung (220
V - 240 V) verwendet werden. Im Falle der Anwendung in einem Kraftfahrzeug kann, falls
eine Versorgung mit 230 V Wechselspannung im Normalfall vorgesehen ist, ein zweiter
Heizkreis in der Wickelunterlage angeordnet sein, um auch den Betrieb in einem Kraftfahrzeug
zu ermöglichen.
[0032] Um auch bei Verwendung von Netzspannung zur Speisung der elektrischen Heizvorrichtung
das Auftreten von Elektrosmog zu vermeiden, kann beispielsweise durch eine bifilare
Anordnung von Heizdrähten oder Heizleiterbahnen erreicht werden, dass sich die schädlichen
Felder aufheben.
[0033] Neben der erfindungsgemäßen Eigensicherung des Heizelements und einer Absicherung
durch eine Temperaturüberwachungseinrichtung, wie z. B. ein Thermostat, kann aber
auch zusätzlich oder alternativ eine Stromsicherung integriert werden.
[0034] Anhand der in den beiiiegenden Zeichnungen dargestellten Ausgestsitungen wird die
Erfindung im Folgenden näher erläutert. Ähnliche oder korrespondierende Einzelheiten
sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, teilweise geschnittene Schemazeichnung der erfindungsgemäßen
Wickelunterlage;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Wickelunterlage der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Wickelunterlage;
- Fig. 4
- eine perspektivische Schemazeichnung einer vorteilhaften Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Wickelunterlage, welche die Heizvorrichtung aus Fig. 4 verwendet.;
- Fig. 6
- einen schematischen Schnitt durch die Heizvorrichtung der Fig. 4;
- Fig. 7
- einen schematischen Schnitt durch die Wickelunterlage der Fig. 5;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer elektrischen Verbindungsleitung zwischen der Heizvorrichtung
und einer Leistungsversorgungseinheit;
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf das Steckergesicht des Steckverbinders aus Fig. 8;
- Fig. 10
- eine um 90° gedrehte Darstellung der elektrischen Leitung aus Fig. 8;
- Fig. 11
- eine Seitenansicht einer Leistungsversorgungseinrichtung;
- Fig. 12
- eine um 90° gedrehte Seitenansicht der Leistungsversorgungseinrichtung aus Fig. 11;
- Fig. 13
- eine vereinfachte Schaltungsdarstellung der Leistungsversorgungseinrichtung aus Fig.
11 und 12.
[0035] Der Aufbau und die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen beheizbaren Wickelunterlage
soll im Folgenden mit Bezug auf die Figuren im Detail erläutert werden.
[0036] Dabei zeigt Fig. 1 in einer schematischen perspektivischen Darstellung eine mögliche
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelunterlage 100. Die Wickelunterlage 100
umfasst dabei einerseits, wie dies bekannt ist, eine Polsterung 102, die von einer
in der Regel wasserdichten Umhüllung 104 umgeben ist. Die Randbereiche 106 sind dabei
erhöht ausgeführt, um ein Herunterrollen des Kleinkindes zu verhindern.
[0037] Erfindungsgemäß wird die Wickelunterlage 100 mittels einer elektrischen Heizvorrichtung
108 beheizt. Gemäß der hier gezeigten Ausführungsform ist die Heizvorrichtung 108
in Form einer Matte in dem Mittelbereich der Wickelunterlage 100 in die Polsterung
eingefügt. Eine elektrische Zuleitung 110 verbindet die Heizvorrichtung 108 mit einer
Stromversorgung, beispielsweise einer Niederspannung (12 V - 48 V). In der gezeigten
Ausführungsform ist sowohl die Umhüllung 104 wasserdicht ausgeführt als auch eine
abgedichtete Durchführung 112 für das Zuleitungskabel 110 vorgesehen.
[0038] Durch diese vollständig wasserdichte Ausführung kann vermieden werden, dass Kurzschlüsse
aufgrund eingedrungener Feuchtigkeit auftreten.
[0039] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist in einer möglichen Ausführungsform die Heizvorrichtung
108 nicht exakt mittig in der Polsterung 102 aufgenommen, sondern die Dicke der Polsterschicht
zwischen dem Bereich, in dem das Kleinkind zu liegen kommt und der Heizvorrichtung
108 ist auf die benötigten Heizleistungen abgestimmt. Im Falle, dass die Wickelunterlage
symmetrisch aufgebaut wird, kann sie von beiden Seiten verwendet werden.
[0040] Die hier nur schematisch dargestellte Heizvorrichtung 108 kann durch die verschiedensten
elektrischen Heizelemente realisiert werden. Im einfachsten Fall erfolgt die Beheizung
über Heizkabel, wobei handelsübliche Litzen mit definiertem Widerstand, die in der
Regel siliconummantelt sind, eingesetzt werden. Es kann aber auch ein blanker Widerstandsdraht
verwendet werden, der auf ein Trägermaterial aufgebracht wird, indem er beispielsweise
auf eine Folie geklebt oder in ein Vlies eingenäht wird. Am Rand des Trägermaterials
sind, wie dies im Zusammenhang Kohlefasermatten bekannt ist, schienenartige Metallisierungen
oder ebenfalls Widerstandsdrähte zur einfachen elektrischen Kontaktierung vorgesehen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Aufnähen auf ein Vlies unter Verwendung
zweier Materialien erfolgen: Den Oberfaden bildet ein herkömmlicher, elektrisch nicht
leitender Textilfaden, während der Unterfaden durch den Widerstandsdraht gebildet
ist. Diese Lösung bietet vor allem den Vorteil einer vereinfachten Verarbeitung und
geringeren mechanischen Beanspruchung des Widerstandsdrahts.
[0041] Alternativ kann auch eine Beheizung über PTC-Elemente erfolgen, die entsprechend
auf einem Netz aufgebracht sind. Eine derartige Lösung ist beispielsweise in der
US 4,937,435 gezeigt.
[0042] Die Verwendung einer Heizfolie, die aus einem Laminat aus zwei Kunststofffolien,
zwischen denen geeignete Heizbänder eingebracht sind, besteht, hat den Vorteil einer
einfachen Herstellbarkeit und einer großen Flexibilität. Die Heizbänder können dabei,
wie dies allgemein bekannt ist, entweder aus einer Metallisierung, vorzugsweise aus
Kupfer, hergestellt sein oder auch mittels Siebdruck in Form einer Silberpaste aufgebracht
sein.
[0043] Weiterhin kann die Heizvorrichtung 108 auch durch eine Kohlefasermatte gebildet sein,
wie sie bei Autositzheizungen eingesetzt wird. Insbesondere im Zusammenhang mit der
Verwendung der erfindungsgemäßen Wickelunterlage in einem Kraftfahrzeug hat diese
Ausführungsform den Vorteil, dass die Beheizung ohne Probleme unmittelbar über die
Spannungsversorgung des Kraftfahrzeugs erfolgen kann. Derartige Kohlefasermatten verwenden
ein Trägerband, meist ein Textilband, in welches Kohlefaserfäden quer zur Hauptrichtung
eingenäht sind und kontaktieren die Kohlefaserfäden beispielsweise mit Kupferbändern,
die an den Rändern des Bandes links und rechts eingenäht sind. Die einzelnen Kohlefasern
sind dann zueinander elektrisch parallel geschaltet.
[0044] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelunterlage ist in Fig. 3
gezeigt. Dabei umfasst die Wickelunterlage 100 zusätzlich zu der elektrischen Heizvorrichtung
108 ein Kissen 114, welches mit einem gut wärmeleitenden Fluid 116 gefüllt ist, auf.
Dabei kann das Fluid 116 beispielsweise Wasser sein, so dass die Wickelunterlage eine
Art Wasserbettenmatratze aufweist. Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform übernimmt
die elektrische Heizvorrichtung 108 das Erwärmen des Wasserkissens 114. Alternativ
kann aber auch vorgesehen sein, dass ein Ein- und Auslass einen Austausch des Wassers
114 ermöglichen und in einer separaten Heizanordnung ein elektrischen Durchlauferhitzer
und eine Wasserpumpe vorgesehen sind.
[0045] Alternativ kann das Fluid 116 aber auch durch ein Gel gebildet sein und insbesondere
durch ein Latentwärmespeichermittel, das über ein Triggerelement dazu veranlasst werden
kann, seinen Aggregatzustand zu ändern und bei dieser exothermen Reaktion Wärme abzugeben.
Die elektrische Heizvorrichtung 108 ermöglicht die Rücktransformation in den geschmolzenen
Zustand, wenn elektrische Energie zur Verfügung steht, während die Wärmeabgabe zeitverzögert
auch an Orten und zu Zeitpunkten erfolgen kann, in denen keine elektrische Energie
zugeführt werden kann.
[0046] Wie bereits erwähnt, kann die Erwärmung der Wickelunterlage auch mittels erwärmter
Luft erfolgen. Dabei wird Umgebungsluft über einen Lüfter angesaugt und mittels eines
elektrischen Heizgerätes, wie beispielsweise eines PTC-Heizregisters oder eines Drahtheizregisters,
erwärmt. Die Warmluft wird mit definierter Temperatur durch entsprechende Kanäle in
der Wickelunterlage geleitet. Eine derartige Anordnung ist vor allem in Anwendungsbereichen,
in denen eine entsprechende Warmluftheizung bereits vorhanden ist und genutzt werden
kann, wie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, von Vorteil. Auch bei dieser Ausführungsform
ist eine gezielte Beheizung der Randbereiche möglich.
[0047] In Fig. 4 ist eine vorteilhafte Ausführungsform einer als Heizmatte ausgebildeten
Heizvorrichtung 108 in einer perspektivischen Form dargestellt. Diese Heizmatte, die
auch als Heizeinsatz oder Heizeinlage bezeichnet werden kann, besitzt, wie aus der
Zusammenschau mit der Schnittdarstellung der Fig. 6 ersichtlicht wird, als Basis eine
einseitig mit einer Schicht Schmelzkleber versehene Trägerschicht 122, die beispielsweise
durch eine Stoffbahn gebildet ist und in ihren Abmessungen ungefähr der Länge des
zu heizendes Bereichs der Wickelauflage 100 entspricht (siehe Fig. 5). In der Breite
ist die Stoffbahn an den beiden Seiten ca. 50 bis 100 mm breiter als der zu beheizende
Bereich, der in Fig. 5 mit 101 bezeichnet ist. Diese größere Breite ermöglicht später
das Positionieren und Fixieren der Heizeinlage 108 in der Wickelauflage 100 durch
Ein- oder Annähen.
[0048] Die Herstellung der Heizeinlage 108 erfolgt dadurch, dass die Trägerschicht 122 in
einer Montagevorrichtung aufgebracht wird, welche die Stoffbahn an definierten Stellen
mittels feiner Stäbe, ähnlich Nadeln, durchsticht. Die Positionen der Nadeln definieren
dabei Wendepunkte im Verlauf des später aufzubringenden Heizleiters 120. Auf diese
Weise kann der Heizleiter auf der Trägerschicht wie in der gezeigten Mäanderform definiert
ausgelegt werden. Dabei wird der Heizleiter 120 als ein einzelner durchgängiger Draht,
d. h. in Form einer Reihenschaltung ausgelegt. Eine Parallelschaltung ist natürlich
auch möglich, diese ist jedoch aufgrund der nötigen elektrischen Verbindungen, die
zu einer Art Leiterstruktur führen, aufwendiger.
[0049] Als Material für den Widerstandsheizdraht 120 kann jede beliebige Heizleiterlegierung
verwendet werden. Möglich ist auch die Verwendung eines CuNi-Drahtes oder eines Aluminiumdrahtes.
Grundsätzlich muss dabei auch auf die Medienresistenz, z. B. gegenüber Wasser und
Harnstoff, geachtet werden.
[0050] Erfindungsgemäß werden das Material, die Länge und der Durchmesser des Heizdrahtes
120 so angepasst, dass die abzugebende Wärme dem maximal zulässigen Bereich von ca.
37 bis 39°C, die noch als angenehm empfunden werden, nicht überschreitet.
[0051] Der Durchmesser des Heizdrahtes kann dabei beispielsweise 0,5 mm betragen und ist
auf diese Weise an der Oberfläche auch nicht spürbar. Auch andere Drahtformen, z.
B. Flachdraht, sind möglich. An den Enden 130, 132 des Heizleiters 120 ist eine Stromzuführung
angebracht. Diese besteht aus zwei Litzen 134, welche zu einer Zuleitung 110 zusammengeführt
werden. Die Verbindung zwischen den Litzen 134 und den Enden 130, 132 des Heizleiters
120 kann beispielsweise durch eine Crimpverbindung, aber auch durch Löten oder Scheißen
erfolgen. Die Zuleitung 110 kann gegebenen falls außerdem mit einer Zugentlastung
136 versehen sein, die in der Wickelauflage 110 fixiert wird, wie dies in Fig. 5 gezeigt
ist.
[0052] Als abschließende Lage, auch als Deckschicht 124 bezeichnet, wird wieder eine weitere
Stoffbahn aufgebracht. Als Fixierschritt erfolgt dann die flächige Erwärmung der gesamten
Einheit, beispielsweise durch Bügeln. Hierdurch schmilzt der Kleber auf den beiden
Stoffbahnen auf und fixiert den Heizdraht sowie die Verbindungsstelle zu der Zuleitung
110. Wenn als Trägerschicht 122 unmittelbar die Umhüllung 104 der Wickelauflage 100
verwendet wird, kann eine der Schichten 122, 124 entfallen.
[0053] Anstelle einer Stoffbahn können selbstverständlich auch Kunststoffmaterialien eingesetzt
werden.
[0054] Wie in der Fig. 5 und der zugehörigen Schnittdarstellung der Fig. 7 gezeigt, besteht
die Wickelauflage 100 aus einer Grundschicht, die Teil der Umhüllung 104 ist, und
durch eine Lage aus Kunststoff oder Textilmaterial gebildet ist, einer Polsterschicht
102, z. B. aus Schaumstoff, und der Heizeinlage 108, die durch den in der Träger-
und Deckschicht aufgenommenen Heizdraht gebildet ist. Die Heizeinlage 108 kann als
loses Teil an der oberen Schicht der Umhüllung 104, die dem Kleinkind zugewandt ist,
mittels Nähen oder Kleben befestigt werden. Wie bereits erwähnt, kann aber die Trägerschicht
122 identisch mit dieser dem Kleinkind zugewandten Seite der Umhüllung 104 sein. Grundsätzlich
kann die Umhüllung 104 entweder durch eine Kunststoffschicht oder ein textiles Material
gebildet sein. Häufig wird außerdem gefordert, dass die gesamte Wickelauflage in einer
Waschmaschine waschbar und möglicherweise in einem Trockner trockenbar sein muss.
[0055] Gerade in diesem Zusammenhang bietet der erfindungsgemäße Verzicht auf jede Art von
Thermostat oder Sensorik den Vorteil, dass nur auf eine flüssigkeitsdichte bzw. medienresistente
Ausgestaltung des sehr einfachen Heizelements 120 geachtet werden muss und ansonsten
alle Komponenten derartigen Anforderungen durchaus genügen.
[0056] Unter Bezugnahme auf die Fig. 8 bis 13 soll im Folgenden auf die Leistungsversorgung
des Widerstandsheizdrahts 120 näher eingegangen werden. Dabei zeigen die Fig. 8 bis
10 eine Zuleitung 110, die mit den Enden 130, 132 des Heizdrahts einerseits und mit
der in den Fig. 11 bis 13 dargestellten Leistungsversorgungseinheit andererseits verbindbar
ist.
[0057] Aus Sicherheitsgründen wird die Heizvorrichtung 108 für die Wickelunterlage 100 mit
Niederspannung durchgeführt. Daher besteht die elektrische Versorgung der Heizvorrichtung
aus einem Netzteil 126 und einer Versorgungsleitung 110.
[0058] Das Netzteil 126 kann beispielsweise ein so genanntes Steckernetzteil, das direkt
in die Steckdose eingesteckt wird, sein. Solche Steckernetzteile sind besonders geeignet,
bei geringer Ausgangsleistung die Netzspannung von 230 VAC in 12 VAC zu transformieren.
Um sicherzustellen, dass in gar keinem Fall eine höhere Leistung an den Heizdraht
120 ausgegeben wird, als für die zulässige maximale Temperatur erlaubt werden kann,
kann die Leistungsversorgungseinheit 126 eine Begrenzung der Ausgangsleistung auf
beispielsweise 22 Watt aufweisen. Netzseitig wird das in den Fig. 11 und 12 gezeigte
Steckernetzteil über einen hier als Europastecker ausgeführten primärseitigen Stecker
mit der Netzspannung verbunden. Für den Fachmann ist selbstverständlich klar, dass
auch alle übrigen primärseitigen Steckeranordnungen beispielsweise nach US- oder japanischer
Ländernorm, eingesetzt werden können.
[0059] Die Verbindung zu der Zuleitung 110 erfolgt über einen Steckverbinder 128. Dabei
ist dieser Steckverbinder 128 als eine eher untypische Steckerform ausgelegt, hier
als eine Kombination aus einem Flachstecker 140 und einem Rundstecker 142. Der Vorteil
einer solchen Auslegung besteht darin, dass es erschwert wird, ein nichtkompatibles
Netzteil, d. h. ein solches mit einer zu hohen Leistung anzuschließen.
[0060] Ebenso ist es möglich, die Versorgungsleitung 110 ohne eine Steckverbindung unlösbar
mit dem Netzteil 126 zu verbinden.
[0061] Die zweiadrige Versorgungsleitung 110 steht auf der einen Seite in steckbarem Kontakt
mit dem Netzteil 126, und die Verbindung zu den beiden Enden des Heizdrahtes 130,
132 erfolgt, wie bereits beschrieben, durch Crimpen, Löten oder Schweißen. Alternativ
könnte aber auch hier eine lösbare Verbindung vorgesehen werden, da diese bei der
möglicherweise nötigen Waschbarkeit der gesamten Wickelauflage besondere Vorteile
hätte.
[0062] Wie in den Figuren 8 und 10 gezeigt, kann an der Versorgungsleitung 110 ein Schalter
mit einer Indikation des Betriebszustandes, beispielsweise mittels eines Lichts oder
einer aufgedruckten Markierung, vorgesehen sein.
[0063] In dem Steckernetzteil 126 kann außerdem, wie dies in Fig. 13 angedeutet ist, eine
T-Sicherung 125 vorgesehen sein, um das Netzteil im Fehlerfall abzusichern. Auf diese
Weise kann, z. B. im Fall eines Kurzschlusses durch mechanische Beschädigung, die
Heizung 120 sicher vom Netz getrennt werden.
[0064] Mit dem erfindungsgemäßen Aufbau ist es möglich, eine maximale Systemtemperatur auch
ohne weitere Regelorgane wie Thermostate nicht zu übersteigen. Diese maximale Temperatur
liegt für eine Wickelauflage bei ca. 37 bis 39°C, die, da sie nahe bei der Körpertemperatur
liegt, als angenehm empfunden wird. Erfindungsgemäß wird diese Begrenzung durch die
Auslegung des Heizdrahtes, welche in Abhängigkeit von Faktoren wie dem Material und
damit den elektrischen Eigenschaften, der Länge und dem Durchmesser, erfolgt. Erleichtert
wird eine solche Auslegung durch die Positionierung der Heizeinrichtung unmittelbar
unter der dem Kleinkind zugewandten Umhüllungsschicht, da die Wärmeübertragung nicht
durch eine Schaumstoffinnenlage hindurch erfolgen muss.
[0065] Ein positiver Nebeneffekt der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das System
äußerst stromsparend arbeitet, da typischerweise nur ca. 20 Watt benötigt werden,
um die gewünschte Temperatur zu erreichen.
[0066] Ein weiterer zur Eigensicherheit beitragender Effekt ist die Reaktion des Systems
beim Auflegen des Kindes. Durch das Gewicht wird die Schaumstofflage zusammengedrückt
und das Schaumstoffmaterial verdichtet sich auf diese Weise. Dadurch, dass die Luft,
welche normalerweise isolierend wirkt, aus dem Material herausgedrückt wird, verringert
sich die typische Isolationsfunktion des Schaumstoffmaterials und es entsteht eine
erhöhte Wärmeabgabe nach unten, wodurch im Umkehrschluss Wärme von oben abgezogen
wird. Eine Überhitzung wird damit vermieden.
[0067] Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße Wickelunterlage auf besonders einfache
Weise wasserunempfindlich gestaltet werden und ist auf diese Weise sogar maschinenwaschbar
oder trocknergeeignet.
[0068] Obwohl im Vorangegangenen stets eine Wickelunterlage beschrieben wurde, ist für den
Fachmann selbstverständlich klar, dass die erfindungsgemäße Unterlage auch für andere
Anwendungsfälle einsetzbar ist, wie z. B. als Sitzauflage in Altersheimen oder Kirchen
oder als Tierdecke in der Haustierpflege. Weiterhin können andere Beheizungsarten
als die oben beschriebenen verwendet werden.
1. Wickelunterlage für Kleinkinder, die mindestens eine Polsterschicht (102) und eine
elektrisch beheizbare Heizvorrichtung (108) zum Beheizen der Wickelunterlage (100)
aufweist,
wobei ein Wärme erzeugendes Heizelement (120) der Heizvorrichtung so ausgelegt ist,
dass die bei Betrieb abgebbare Wärme einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet.
2. Wickelunterlage nach Anspruch 1, wobei das Heizelement (120) durch einen Widerstandsheizleiter
gebildet ist, dessen Material, Länge und/oder Durchmesser an den Grenzwert für die
maximal abgebbare Wärme angepasst sind.
3. Wickelunterlage nach Anspruch 2, wobei der Widerstandsheizleiter (120) zwischen einer
Trägerschicht (122) und einer Deckschicht (124) eingebettet ist.
4. Wickelunterlage nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Widerstandsheizleiter (120) mindestens
eine Mäanderschleife bildet.
5. Wickelunterlage nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, weiterhin umfassend
eine Umhüllung (104), welche die Polsterschicht (102) und die Heizvorrichtung (108)
so umgibt, dass die Umhüllung wenigstens teilweise mit der Heizvorrichtung (108) in
Kontakt ist,
6. Wickelunterlage nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Heizvorrichtung mit einer Bordspannungsversorgung in einem Kraftfahrzeug
verbindbar ist.
7. Wickelunterlage nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Heizvorrichtung eine Leistungsversorgungseinrichtung (126) aufweist, die
mit einer Netzspannung verbindbar ist und so ausgelegt ist, dass sie nicht mehr als
eine vorgegebene maximale Ausgangsleistung an das Heizelement (120) ausgibt.
8. Wickelunterlage nach Anspruch 7, wobei die Heizvorrichtung (108) zum Verbinden mit
der Leistungsversorgungseinrichtung (126) einen Steckverbinder (218) aufweist, der
so geformt ist, dass er nur zu Leistungsversorgungseinrichtungen mit der vorgegebenen
maximalen Ausgangsleistung kompatibel ist.
9. Verfahren zum Herstellen einer elektrisch beheizbaren Wickelunterlage, umfassend die
folgenden Schritte:
Herstellen einer elektrischen Heizvorrichtung durch Aufbringen mindestens eines Widerstandsheizdrahts
auf eine Trägerschicht und Abdecken des Widerstandsheizdrahts durch eine Deckschicht,
wobei die Trägerschicht und die Deckschicht so miteinander verbunden werden, dass
der Widerstandsheizleiter nach außen flüssigkeitsdicht abgedichtet ist;
Aufbringen der Heizvorrichtung auf eine Polsterschicht,
Umhüllen der Heizvorrichtung und der Polsterschicht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Herstellen der Heizvorrichtung umfasst:
Aufbringen einer Kleberschicht auf die Trägerschicht und die Deckschicht;
Auflegen des Widerstandsheizleiters auf die Kleberschicht der Trägerschicht;
Abdecken des Widerstandsheizdrahts mit der Deckschicht, so dass die Kleberschicht
mit dem Widerstandsheizleiter in Kontakt ist;
Fixieren der Anordnung durch flächiges Erwärmen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Trägerschicht durch einen Teil der Umhüllung
gebildet ist.