[0001] Die Erfindung geht aus von einer Heizvorrichtung für ein Induktionsgargerät nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 1 420 613 A2 ist eine Heizvorrichtung für ein Induktionsgargerät bekannt, bei der eine Steuereinheit
die Temperatur eines Garbehälters auf das Erreichen einer Kochtemperatur überwacht.
Hierdurch kann das Kochen einer Flüssigkeit oder eines Gerichts in dem Garbehälter
erkannt und die Heizleistung eines Induktors zur Erwärmung des Garbehälters automatisch
reduziert werden, so dass das Wasser im Garbehälter nur leicht weiterkocht bzw. das
Gericht im Garbehälter nicht anbrennt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Heizvorrichtung
für ein Induktionsgargerät bereitzustellen, die hinsichtlich der Überwachung auf das
Erreichen einer Kochtemperatur des Garbehälters verbessert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen
werden.
[0005] Die Erfindung geht aus von einer Heizvorrichtung für ein Induktionsgargerät, umfassend
einen Induktor zur Erwärmung eines Heizelements eines Garbehälters und eine Steuereinheit,
die dazu vorbereitet ist, das Heizelement auf das Erreichen einer Kochtemperatur zu
überwachen.
[0006] Es wird vorgeschlagen, dass die Überwachung durch die Einstellung einer Frequenz
des Wechselstroms, der den Induktor durchfließt, und die Erfassung zumindest einer
elektrischen Größe in Abhängigkeit von der Zeit erfolgt. Durch die Einstellung einer
Frequenz kann die Überwachung besonders zuverlässig und zeitnah erfolgen. Die Erfassung
der elektrischen Größe ermöglicht eine besonders einfache Überwachung der Kochtemperatur.
Hierdurch kann das Kochen besonders schnell erkannt und schnell darauf reagiert werden,
beispielsweise durch eine Verringerung der Heizleistung.
[0007] Das Induktionsgargerät kann ein Herd oder nur ein Kochfeld oder Backofen sein und
der Garbehälter ein Topf oder eine Backröhre oder dergleichen. Die elektrische Größe
kann eine Größe des Induktionsgargeräts sein, beispielsweise die Eingangsspannung,
die von einer Schaltung zur Erzeugung eines Wechselstroms im Induktor verwendet wird.
Zweckmäßigerweise ist die elektrische Größe jedoch eine Größe des Induktors, beispielsweise
der Strom durch den Induktor und/oder die Spannung am Induktor. Zur Überwachung kann
eine einzige elektrische Größe in Abhängigkeit von der Zeit erfasst werden, beispielsweise
ein Strom- oder Spannungswert, oder es können mehrere elektrische Größen in Abhängigkeit
von der Zeit erfasst werden, beispielsweise ein Strom- und ein Spannungswert. Im Folgenden
wird die Bezeichnung der elektrischen Größe auch für ein Ensemble aus miteinander
in Beziehung stehenden und in Abhängigkeit von der Zeit erfassten elektrischen Größen
verwendet.
[0008] Die elektrische Größe steht vorteilhafterweise in einer bekannten Beziehung zur Temperatur
des Heizelements. Diese Beziehung kann absolut sein, so dass aus der elektrischen
Größe die Temperatur des Heizelements direkt ermittelt werden kann. Es ist jedoch
ausreichend, wenn die Beziehung relativ ist, so dass aus einer Veränderung der elektrischen
Größe auf eine Veränderung der Temperatur des Heizelements geschlossen werden kann.
Die Erfassung der elektrischen Größe in Abhängigkeit von der Zeit erfolgt zweckmäßigerweise
durch eine zeitliche Abfolge von mehreren Messungen der Größe und insbesondere durch
eine Ermittlung des Gradienten der Größe aus den Messungen.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die elektrische Größe mit
der Induktivität eines Systems, umfassend den Induktor und das Heizelement, korreliert.
Durch eine Temperaturänderung des Heizelements ändert sich typischerweise auch die
Induktivität des Heizelements und dadurch die Induktivität des Systems, das den Induktor
und das Heizelement umfasst. Steht die elektrische Größe mit der Induktivität dieses
Systems in mittelbarer oder unmittelbarer Verbindung, so kann auf einfache Weise aus
der elektrischen Größe auf die Temperatur bzw. die Temperaturbewegung des Heizelements
geschlossen werden. Eine Überwachung der Temperatur auf ein Kochen ist in einfacher
Weise möglich. Zweckmäßigerweise ist die elektrische Größe mit der Leistung des Induktors
korreliert und steht insbesondere in einem direkten Verhältnis zur Leistung, wodurch
besonders einfach auf die Temperatur des Heizelements geschlossen werden kann.
[0010] Eine besonders einfache und komfortable Steuerung der Heizvorrichtung kann erreicht
werden, wenn die Steuereinheit zur Steuerung der Leistung des Induktors anhand der
elektrischen Größe vorbereitet ist. In diesem Fall kann die elektrische Größe sowohl
zum Zweck der Steuerung der elektrischen Leistung ausgewertet werden als auch zur
Überwachung der Kochtemperatur, wodurch die gleiche Größe ― bzw. das gleiche Ensemble
von Größen ― zur Steuerung oder Regelung von zwei Prozessen verwendet werden kann.
Es können Bauteile eingespart und Datenverarbeitungsprozesse vereinfacht werden. Insbesondere
ist die Steuereinheit zur Konstanthaltung der Temperatur des Heizelements anhand der
elektrischen Größe vorbereitet.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit zur Konstanthaltung der Frequenz während
der Erfassung in Abhängigkeit von der Zeit vorbereitet. Hierdurch kann ein Arbeitspunkt
der Messungen stabil gehalten werden, wodurch zuverlässig verwertbare Ergebnisse der
Messung erreicht werden können.
[0012] Insbesondere ist die Steuereinheit zur Festlegung von Messzeitbereichen mit zumindest
einem dazwischenliegenden Heizzeitbereich vorgesehen, wobei die Frequenz in den Messzeitbereichen
mit einer identischen Messfrequenz und im Heizzeitbereich mit einer von der Messfrequenz
verschiedenen Heizfrequenz eingestellt ist. Die Heizfrequenz kann unabhängig von einer
beispielsweise günstigen Messfrequenz zur Leistungssteuerung des Induktors variiert
werden, ohne dass die Zuverlässigkeit der Überwachung beeinträchtigt würde. Durch
Verwendung der identischen, also gleichen Messfrequenz während zumindest zwei Messzeitbereichen
kann ein zuverlässiges Überwachungsergebnis erreicht werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit zur Erkennung
einer Unterschreitung des Absolutwerts des Gradienten der elektrischen Größe unter
einen Grenzwert und zu einer Reaktion der Steuerung auf die Unterschreitung vorgesehen.
Eine besonders einfache Überwachung auf das Erreichen der Kochtemperatur kann durch
das Erkennen der Unterschreitung des Absolutwerts des Gradienten der elektrischen
Größe unter einen Grenzwert erreicht werden. Bei einem Übergang von einem Aufheizprozess
zu einem Kochen von Wasser oder einem Gericht im Garbehälter verringert sich der Gradient
der elektrischen Größe, also die Veränderung der elektrischen Größe mit der Zeit,
da die Temperatur nach einem Ansteigen während des Aufheizens beim Kochen weitgehend
konstant bleibt. Diese Stabilität kann durch das geeignete Setzen des Grenzwerts auf
besonders einfache Weise erkannt werden. Durch eine Reaktion der Steuerung auf die
Unterschreitung, beispielsweise die Verringerung der elektrischen Heizleistung, kann
einem Überkochen oder einem Anbrennen des Gerichts effektiv entgegengewirkt werden.
[0014] Zweckmäßigerweise umfasst die Reaktion eine Steuerung der Leistung des Induktors
zur Konstanthaltung der Temperatur des Heizelements. Hierdurch kann ein Anbrennen
des Gerichts verhindert werden. Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit der Steuerung
besteht darin, dass die Temperatur auf dem Wert des Zeitpunkts der Unterschreitung
konstant gehalten wird. Hierbei kann die Temperatur schon bei Beginn des Kochens konstant
gehalten werden, so dass ein starkes Kochen oder Überkochen verhindert wird.
[0015] In einer zusätzlichen oder alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Reaktion
eine Steuerung der Leistung des Induktors zur Verringerung der Temperatur des Heizelements
um einen vorbestimmten Temperaturbetrag. Hierdurch kann ein leichtes Köcheln auch
dann erreicht werden, wenn der Grenzwert zur zuverlässigen Erkennung eines Kochens
hoch ist. Zweckmäßigerweise wird die Temperatur nach der Verringerung konstant gehalten,
wodurch ein Aufrechterhalten des leichten Köchelns ermöglicht wird.
[0016] Eine besonders komfortable Bedienung der Heizvorrichtung kann erreicht werden, wenn
der Temperaturbetrag von einem Bediener wählbar ist. Der Temperaturbetrag kann eine
wählbare Temperaturspanne sein oder eine Kategorie, wie beispielsweise "groß", "mittel"
oder "klein". Der Bediener kann somit wählen, wie stark das Wasser bzw. das Gericht
kochen soll.
[0017] Ein besonders zuverlässiges Vermeiden eines Überkochens oder Anbrennens kann erreicht
werden, wenn die Steuereinheit zur Festlegung des Grenzwerts in Abhängigkeit vom zeitlichen
Verlauf der elektrischen Größe vorgesehen ist. Das Erkennen des Kochens bedarf etwas
Zeit. Zusätzlich ist das Heizelement bei einem Kochen des Wassers bzw. des Gerichts
bereits etwas heißer als die Kochtemperatur. Ist nur wenig Wasser oder eine kleine
Menge Gericht im Garbehälter, so kann bereits die Zeitverzögerung bzw. der Temperaturunterschied
zu einem Überkochen oder Anbrennen führen. Dem kann entgegengewirkt werden, wenn der
Grenzwert bei einem schnellen Aufheizen höher gelegt, das Kochen also früher "erkannt"
wird, so dass die Zeitverzögerung und die Temperaturdifferenz etwas kompensiert werden.
Bei einer großen Menge von Wasser oder Gericht im Garbehälter steht etwas mehr Zeit
zur Verfügung, so dass der Grenzwert niedriger festgelegt werden kann.
[0018] Eine hohe Zuverlässigkeit der Erkennung des Kochens kann erreicht werden, wenn die
Steuereinheit zur Steuerung einer Verifikationsphase vor der Reaktion und nach der
Unterschreitung vorbereitet ist. Zufällige Fehler können vermieden werden, beispielsweise
durch mehrere weitere Messungen, die nach dem Erkennen der Unterschreitung vorgenommen
werden. Die Reaktion wird dann erst nach den weiteren Messungen ausgeführt. Zweckmäßigerweise
ist die Dauer der Verifikationsphase abhängig vom zeitlichen Verlauf der elektrischen
Größe, wodurch eine Zeitverzögerung bei einem schnellen Aufkochen gering gehalten
werden kann.
[0019] Die Erfindung ist außerdem auf ein Verfahren zum Steuern einer Heizvorrichtung für
ein Induktionsgargerät gerichtet, bei dem ein Heizelement eines Garbehälters durch
eine Steuereinheit auf das Erreichen einer Kochtemperatur überwacht wird. Es wird
vorgeschlagen, dass die Überwachung durch die Einstellung einer Frequenz des Wechselstroms,
der einen Induktor durchfließt, und die Erfassung einer elektrischen Größe in Abhängigkeit
von der Zeit erfolgt. Es kann ein schnelles und zuverlässiges Erkennen eines Kochens
auf einfache Weise erreicht werden.
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Heizvorrichtung für ein Induktionsgargerät, auf dem ein Topf steht,
- Fig. 2
- ein Diagramm, in dem die Leistung eines Induktors in Abhängigkeit von der Frequenz
des Wechselstroms durch den Induktor und die Temperatur des Topfs dargestellt ist,
- Fig. 3
- ein Diagramm, auf dem die Temperatur des Topfs und die Leistung des Induktors gegen
die Zeit dargestellt ist,
- Fig. 4
- eine Steuersequenz der Steuereinheit mit Heizzeitbereichen und Messzeitbereichen und
- Fig. 5
- ein Diagramm wie in Figur 2 mit einem weitere Schritte umfassenden Steuerungsablauf.
[0022] Figur 1 zeigt eine Heizvorrichtung 2 mit einem schematisch dargestellten und als
Wicklung ausgeführten Induktor 4 unter einer Tragplatte 6. Auf der Tragplatte 6 ist
ein Garbehälter 8 in Form eines geschnitten gezeichneten Topfs dargestellt, dessen
Topfboden ein Heizelement 10 aus einem ferritischen Material umfasst. Mit dem Induktor
4 verbunden ist eine Steuereinheit 12, die über eine Schaltung 14 einen Wechselstrom
im Induktor 4 erzeugt. Die schematisch dargestellte Schaltung 14 umfasst eine Halbbrückenschaltung
aus Leistungstransistoren und Gleichrichtern, die mit einer Eingangsspannung u
0 einer Stromquelle 16, beispielsweise eines Stromversorgungsnetzes, beaufschlagt sind.
Die Steuereinheit 12 dient zur Steuerung der Schaltung 14 und umfasst Messelemente
zur Messung der Spannung u
1, die am Induktor 4 anliegt, und des Stroms i
i, der durch den Induktor 4 fließt. Zusätzlich wird die Eingangsspannung u
0 von der Steuereinheit 12 erfasst, die Mittel zur Erfassung von Spitzenwerten sowie
Mittelwerten der Eingangsspannung u
0, der Spannung u
1 und des Stroms i
1 aufweist. Zusätzlich weist die Steuereinheit 12 Rechen-, Speicher-, und/oder Auswertemittel
auf, die zur Erfassung einer oder mehrerer dieser Größen als elektrische Größen in
Abhängigkeit von der Zeit vorgesehen sind.
[0023] Zur Aufheizung des Heizelements 10 und damit eines Gerichts im Garbehälter 8 wird
die Schaltung 14 durch die Steuereinheit 12 so geschaltet, dass ein Wechselstrom mit
der Frequenz f durch den Induktor 4 fließt. Das von dem Wechselstrom erzeugte Magnetfeld
erzeugt Wirbelströme im Heizelement 10, die das Heizelement 10 aufheizen. Die Leistung
P, mit der das Heizelement 10 aufgeheizt wird, ist hierbei abhängig von der Frequenz
f, wie im Diagramm in Figur 2 gezeigt ist. In Figur 2 ist die Leistung P über die
Frequenz f des Stroms i
1 durch den Induktor 4 aufgetragen. Die Leistung P ist in Einheiten der maximalen Leistung
P
max und die Frequenz f ist in Einheiten der Resonanzfrequenz f
r eines Schwingkreises, der den Induktor 4 umfasst, aufgetragen. Bei der Resonanzfrequenz
f
r, beispielsweise 30 kHz, erreicht die Leistung P die Maximalleistung P
max, beispielsweise drei kW. Wird die Frequenz f von der Steuereinheit 12 höher oder
niedriger geschaltet, so ist die Leistung P kleiner als die Maximalleistung P
max.
[0024] Die Leistung P ist außer von der Frequenz f auch von der Induktivität L des Systems,
umfassend den Induktor 4 und das Heizelement 10, abhängig. Die Induktivität L ist
wiederum abhängig von der Temperatur T des Heizelements 10, so dass die Leistung P
als eine Funktion ausdrückbar ist, die abhängig ist von der Frequenz f des Stroms
i
1 durch den Induktor 4, der Induktivität L bei Standardbedingungen, beispielsweise
bei Raumtemperatur, und der Temperatur T des Heizelements 10: P = f(f, L, T). In Figur
2 ist die Leistung P in zwei Kurven dargestellt, nämlich bei einer niedrigen Temperatur
T
1 und bei einer höheren Temperatur T
2 des Heizelements 10. Wird die Leistung P bei beispielweise einer Frequenz f = 1,4
f
r zu einem ersten Zeitpunkt gemessen, bei dem die Temperatur T
1 des Heizelement 10 niedrig ist, und bei gleicher Frequenz f zu einem späteren Zeitpunkt,
bei dem die Temperatur T
2 des Heizelements 10 höher ist, so wird die Messung ergeben, dass die Leistung P zum
zweiten Zeitpunkt niedriger ist als zum ersten Zeitpunkt. Die Messung der Leistung
P kann durch Messung einer oder mehrerer der oben genannten elektrischen Größen erfolgen,
deren Veränderung mit der Temperatur T des Heizelements 10 korreliert ist.
[0025] Durch die Erfassung der elektrischen Größe in Abhängigkeit von der Zeit kann somit
eine Veränderung der Temperatur T des Heizelements 10 ermittelt werden. Dieser Zusammenhang
ist in Figur 3 dargestellt. Figur 3 zeigt einen beispielhaft dargestellten Verlauf
der Temperatur T(t) des Heizelements 10 zusammen mit dem zugehörigen Verlauf der Leistung
P(t) des Induktors 4 und einem Verlauf der elektrischen Größe p(t), die von der Steuereinheit
12 ermittelt oder errechnet wird. Ebenfalls dargestellt ist die erste Ableitung dp/dt
des zeitlichen Verlaufs der elektrischen Größe p(t), mithin der Gradient der elektrischen
Größe p(t).
[0026] Zu einem ersten Zeitpunkt t
0, der den Beginn des Aufheizens des Heizelements 10 darstellt, wird die Leistung P
des Induktors 4 auf einen Leistungswert P
1 eingestellt. Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass die Steuereinheit 12 die
Frequenz f auf einen ersten Wert einstellt, die Leistung P des Induktors 4 durch Messung
und/oder Berechnung der elektrischen Größe p erfasst und bei einer Abweichung der
Leistung P vom gewünschten Leistungswert P
1 durch einen iterativen Vorgang die Frequenz f so lange verändert, bis die Leistung
P auf den gewünschten Leistungswert P
1 eingestellt ist. Durch die Aufschaltung der Leistung P
1 auf den Induktor 4 wird das Heizelement 10 erwärmt, so dass dessen Temperatur T(t)
ansteigt. Bedingt hierdurch sinkt der Wert der elektrischen Größe p(t) langsam ab.
Der Gradient dp/dt der elektrischen Größe p(t) ist hierbei negativ, steigt jedoch
durch eine Abflachung des zeitlichen Verlaufs der elektrischen Größe p(t) langsam
an.
[0027] Erreicht die Temperatur T(t) die Kochtemperatur der Flüssigkeit oder des Gerichts
im Garbehälter 8, so steigt die Temperatur T(t) nicht mehr oder nur noch sehr geringfügig
an. Der Gradient dp/dt der elektrischen Größe p(t) geht gegen Null oder ist sehr gering.
Zu diesem Zeitpunkt t
1 überschreitet der Gradient dp/dt einen vorgegebenen Grenzwert G bzw. der Absolutwert
des Gradienten dp/dt unterschreitet diesen Grenzwert G. Der Grenzwert G kann von vornherein
festgelegt sein. In dem Verfahren gemäß Figur 3 ist er jedoch aus der Krümmung des
Verlaufs der Temperatur T(t) bzw. der Krümmung des Verlaufs der elektrischen Größe
p(t) ermittelt, wobei bei einer größeren Krümmung der Grenzwert G größer und bei einer
kleineren Krümmung der Grenzwert G kleiner gehalten ist.
[0028] Durch das Über- bzw. Unterschreiten des Grenzwerts G wird von der Steuereinheit 12
eine Reaktion veranlasst, die eine Verringerung der Leistung P(t) auf einen geringeren
Leistungswert P
2 umfasst. Das Erkennen des Über- bzw. Unterschreitens des Grenzwerts G kann durch
eine oder mehrere Trigger erfolgen und/oder Mess- oder Rechenschritte umfassen. Der
Leistungswert P
2 ist hierbei so gewählt, dass das Wasser bzw. das Gericht im Garbehälter 8 leicht
köchelt. Durch die Korrelation der elektrischen Größe p(t) mit der Temperatur T(t)
des Heizelements 10 kann die Temperatur T(t) durch ein Konstanthalten der elektrischen
Größe p(t) ebenfalls konstant gehalten werden. Die Steuerung der Leistung P(t) des
Induktors 4 erfolgt somit anhand der elektrischen Größe p(t).
[0029] Im weiteren Verlauf der Zeit t wird die Temperatur T(t) durch ständige Überprüfung
der elektrischen Größe p(t) auf dem konstanten Wert eingestellt, so dass ein Anbrennen
des Gerichts zumindest weitgehend verhindert wird. Sollte z.B. zu einem Zeitpunkt
t
x das Gericht am Heizelement 10 festbacken, eine isolierende Schicht bilden und somit
nur ein geringer Wärmeübertrag vom Heizelement 10 auf das Gericht möglich sein, so
wird die Leistung P des Induktors 4 sukzessive nach unten korrigiert, so dass die
Temperatur T(t) des Heizelements 10 stabil auf dem eingestellten Wert verbleibt.
[0030] Figur 4 zeigt ein Diagramm, in dem die Frequenz f des Stroms i
1 durch den Induktor 4 gegen die Zeit t aufgetragen ist. Während einer Anzahl von Messzeitbereichen
Δt
1 wird die Frequenz f stabil auf einer Messfrequenz f
M gehalten und die elektrische Größe p(t) jeweils einmal oder jeweils mehrmals erfasst.
Zwischen den Messzeitbereichen Δt
1 sind jeweils Heizzeitbereiche Δt
2 angeordnet, in denen die Frequenz f auf eine Heizfrequenz f
H1 oder f
H2 eingestellt ist. Die Heizfrequenzen f
H1, f
H2 sind unabhängig von der Messfrequenz f
M und können zur Steuerung der Leistung P innerhalb vorgegebener Grenzen beliebig variiert
werden. Demgegenüber ist die Messfrequenz f
M ― zumindest über einen Messzyklus von mehreren Messzeitbereichen Δt
1 - immer gleich, so dass ein stabiler Arbeitspunkt zur Erfassung der elektrischen
Größe p(t) erreicht wird.
[0031] Figur 5 zeigt ein zur Figur 3 analoges Diagramm, bei dem die Temperatur T(t) des
Heizelements 10 und die Leistung P(t) des Induktors 4 gegen die Zeit aufgetragen sind.
Auf das Auftragen der elektrischen Größe p(t) und des Gradienten dp/dt der elektrischen
Größe p(t) analog zu Figur 3 wurde der Übersichtlichkeit halber verzichtet, wobei
der Verlauf dieser Größen analog wie in Figur 3 ist. Wie in Figur 3 unterschreitet
der Absolutbetrag des Gradienten dp/dt zum Zeitpunkt t
1 den Grenzwert G, wobei die Steuereinheit 12 die Leistung P(t) des Induktors 4 vorerst
auf dem hohen Leistungswert P
1 belässt. In einer an den Zeitpunkt t
1 anschließenden Verifikationsphase Δt
V wird das Verhalten der elektrischen Größe p(t) bzw. deren Gradient dp/dt überprüft.
Hierdurch können zufällige oder systematische Fehler bei der Erfassung der elektrischen
Größe p(t) in Abhängigkeit von der Zeit t vermieden werden.
[0032] Bei einem positiven Prüfungsergebnis, wenn beispielsweise der Absolutwert des Gradienten
dp/dt unterhalb des Grenzwerts G verbleibt, wird zum Zeitpunkt t
2 am Ende der Verifikationsphase Δt
V die Leistung P auf einen sehr niedrigen Leistungswert P
3 reduziert. Hierdurch sinkt die Temperatur T(t) von der ersten Temperatur T
1, die zum Zeitpunkt t
1 erreicht wurde, um einen vorher festgelegten Temperaturbetrag ΔT auf eine niedrigere
Temperatur T
2. Der Temperaturbetrag ΔT wurde zuvor von einem Bediener durch eine entsprechende
Eingabe an die Steuereinheit 12 auf "mittel" festgelegt, so dass mit der Temperatur
T
2 ein mittelstarkes Weiterkochen eines Gerichts im Garbehälter 8 gewährleistet ist.
Zum Zeitpunkt t
3 ist die Temperatur T
2 erreicht und die Leistung P(t) des Induktors 4 wird auf einen etwas erhöhten Leistungswert
P
2 erhöht, um die Temperatur T(t) des Heizelements 10 auf der Temperatur T
2 zu halten und das gewünschte Kochen des Gerichts im Garbehälter 8 aufrechtzuerhalten.
Bezugszeichen
[0033]
- 2
- Heizvorrichtung
- 4
- Induktor
- 6
- Tragplatte
- 8
- Garbehälter
- 10
- Heizelement
- 12
- Steuereinheit
- 14
- Schaltung
- 16
- Stromquelle
- u0
- Eingangsspannung
- u1
- Spannung
- i1
- Strom
- f
- Frequenz
- fr
- Resonanzfrequenz
- fM
- Messfrequenz
- fH1
- Heizfrequenz
- fH2
- Heizfrequenz
- P
- Leistung
- Pmax
- Maximalleistung
- P1
- Leistungswert
- P2
- Leistungswert
- P3
- Leistungswert
- L
- Induktivität
- T
- Temperatur
- T1
- Temperatur
- T2
- Temperatur
- ΔT
- Temperaturbetrag
- p
- elektrische Größe
- t
- Zeit
- t0
- Zeitpunkt
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- t3
- Zeitpunkt
- tx
- Zeitpunkt
- Δt1
- Messzeitbereich
- Δt2
- Heizzeitbereich
- Δtv
- Verifikationsphase
- G
- Grenzwert
1. Heizvorrichtung (2) für ein Induktionsgargerät, umfassend einen Induktor (4) zur Erwärmung
eines Heizelements (10) eines Garbehälters (8) und eine Steuereinheit (12), die dazu
vorbereitet ist, das Heizelement (10) auf das Erreichen einer Kochtemperatur zu überwachen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung durch die Einstellung einer Frequenz (f) des Wechselstroms, der den
Induktor (4) durchfließt, und die Erfassung zumindest einer elektrischen Größe (p)
in Abhängigkeit von der Zeit (t) erfolgt.
2. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Größe (p) mit der Induktivität (L) eines Systems, umfassend den Induktor
(4) und das Heizelement (10), korreliert ist.
3. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Steuerung der Leistung (P) des Induktors (4) anhand der
elektrischen Größe (p) vorbereitet ist.
4. Heizvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Konstanthaltung der Frequenz (f) während der Erfassung
in Abhängigkeit von der Zeit (t) vorbereitet ist.
5. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Festlegung von Messzeitbereichen (Δt1) mit zumindest einem dazwischenliegenden Heizzeitbereich (Δt2) vorgesehen ist, wobei die Frequenz (f) in den Messzeitbereichen (Δt1) mit einer identischen Messfrequenz (fM) und im Heizzeitbereich (Δt2) mit einer von der Messfrequenz (fM) verschiedenen Heizfrequenz (fH1, fH2) eingestellt ist.
6. Heizvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Erkennung einer Unterschreitung des Absolutwerts des Gradienten
der elektrischen Größe (p) unter einen Grenzwert (G) und zu einer Reaktion der Steuerung
auf die Unterschreitung vorgesehen ist.
7. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion eine Steuerung der Leistung (P) des Induktors (4) zur Konstanthaltung
der Temperatur (T) des Heizelements (10) umfasst.
8. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion eine Steuerung der Leistung (P) des Induktors (4) zur Verringerung der
Temperatur (T) des Heizelements (10) um einen vorbestimmten Temperaturbetrag (ΔT)
ist.
9. Heizvorrichtung (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturbetrag (ΔT) von einem Bediener wählbar ist.
10. Heizvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Festlegung des Grenzwerts (G) in Abhängigkeit vom zeitlichen
Verlauf der elektrischen Größe (p) vorgesehen ist.
11. Heizvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) zur Steuerung einer Verifikationsphase (ΔtV) vor der Reaktion und nach der Unterschreitung vorbereitet ist.
12. Verfahren zum Steuern einer Heizvorrichtung (2) für ein Induktionsgargerät bei dem
ein Heizelement (10) eines Garbehälters (8) durch eine Steuereinheit (12) auf das
Erreichen einer Kochtemperatur überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung durch die Einstellung einer Frequenz (f) des Wechselstroms, der einen
Induktor (4) durchfließt, und die Erfassung einer elektrischen Größe (p) in Abhängigkeit
von der Zeit (t) erfolgt.