Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Beleuchtungssystems,
welches eine elektrische Lampe und ein elektronisches Vorschaltgerät aufweist, wobei
der Betrieb der elektrischen Lampe durch das elektronische Vorschaltgerät eingestellt
wird. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Beleuchtungssystem, welches
eine elektrische Lampe und ein elektronisches Vorschaltgerät umfasst.
Stand der Technik
[0002] Beleuchtungssysteme mit elektrischen Lampen und elektronischen Vorschaltgeräten sind
in vielfältiger Weise bekannt und werden in unterschiedlichen Situationen und Gegebenheiten
eingesetzt. Bei leistungsgeregelten bzw. stromgeregelten elektronischen Vorschaltgeräten
kann es in sehr engen elektrischen Leuchten bzw. bei elektrischen Lampen, welche in
relativ beengten Platzverhältnissen angeordnet sind, dazu führen, dass diese elektrischen
Lampen nicht in ihrem Betriebsoptimum betrieben werden können. Je nach Temperatur
des Einsatzortes, in denen diese elektrischen Leuchten angeordnet sind, kann es zu
Temperaturen in der elektrischen Leuchte kommen, bei denen beispielsweise Quecksilber-Niederdruckentladungslampen
ohne Amalgam relativ weit entfernt von ihrem optimalen Quecksilber-Dampfdruck betrieben
werden. Der damit verbundene reduzierte Lichtstrom führt zu einer relativ unzureichenden
Systemlichtausbeute des gesamten Beleuchtungssystems. Um derartigen Problemen entgegentreten
zu können, ist es bekannt, Amalgamlampen, welche prinzipbedingt ein breites Lichtstromoptimum
besitzen, einzusetzen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum
Betreiben eines Beleuchtungssystems sowie ein Beleuchtungssystem zu schaffen, welches
einen effektiveren und effizienteren Betrieb einer elektrischen Lampe auch in relativ
beengten Platzverhältnissen ermöglicht. Insbesondere soll auch bei relativ hohen Temperaturen
am Einsatzort der elektrischen Lampe ein sicherer Betrieb mit einem relativ hohen
Systemwirkungsgrad gewährleistet werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, welches die Merkmale nach Patentanspruch
1 aufweist, sowie ein Beleuchtungssystem, welche die Merkmale nach Patentanspruch
8 aufweist, gelöst.
[0005] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Beleuchtungssystems, welches
eine elektrische Lampe und ein elektronisches Vorschaltgerät aufweist, wird der Betrieb
der elektrischen Lampe durch dieses elektronische Vorschaltgerät eingestellt. Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass ein eine Umgebungstemperatur
der elektrischen Lampe charakterisierender Messvorgang durchgeführt wird, wobei bei
dem Messvorgang zumindest ein Messwert erzeugt wird, welcher mit einem Schwellwert
verglichen wird und bei einem Abweichen des Messwerts vom Schwellwert eine elektrische
Leistung der elektrischen Lampe verändert wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
kann erreicht werden, dass auch in sehr beengten Platzverhältnissen, in denen eine
elektrische Lampe angeordnet ist, ein effektiver und effizienter Betrieb der elektrischen
Lampe durchgeführt werden kann. Auch dann, wenn die Umgebungsbedingungen am Einsatzort,
an dem die elektrische Lampe angeordnet ist, nicht optimalen Umgebungsbetriebsbedingungen
entsprechen, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht werden, dass der Systemwirkungsgrad
und auch der Lichtstrom der elektrischen Lampe einen optimalen Systemwirkungsgrad
und einen optimalen Lichtstrom der elektrischen Lampe angeglichen werden kann. Gemäß
der Erfindung wird dazu in relativ aufwandsarmer Weise ein Messvorgang durchgeführt,
welcher eine Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisiert, wobei bei
einem Abweichen von einem optimalen Schwellwert und somit einem Abweichen von einem
optimalen Betrieb ein derartiger wieder eingestellt werden kann, indem die elektrische
Leistung der elektrischen Lampe verändert wird.
[0006] In vorteilhafter Weise wird bei einem Überschreiten oder Unterschreiten des Schwellwerts
durch den Messwert die elektrische Leistung reduziert, insbesondere derart reduziert,
dass der Messwert dem Schwellwert angeglichen wird. Insbesondere dann, wenn die elektrische
Lampe relativ heißen Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist, kann durch einen entsprechenden
Messvorgang dies relativ schnell detektiert werden und durch eine Reduktion der elektrischen
Leistung auf derartig heiße Umgebungsbedingungen reagiert werden, wodurch erreicht
werden kann, dass die elektrische Lampe wieder im Wesentlichen mit ihren optimalen
Betriebsbedingungen betrieben wird. Dadurch kann erreicht werden, dass der Systemwirkungsgrad
wieder dem optimalen Systemwirkungsgrad angenähert wird und der Lichtstrom der elektrischen
Lampe wieder an den optimalen Lichtstrom herangeführt wird.
[0007] Bei dem die Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang
kann in bevorzugter Weise zumindest ein Lampenparameter über einen vorgebbaren Zeitraum
gemessen werden und mit einer gespeicherten Kennlinie des entsprechenden Lampenparameters
verglichen werden. In vorteilhafter Weise wird das Messen einer Kennlinie des zumindest
einen Lampenparameters und das Vergleichen mit einer gespeicherten Kennlinie dieses
Lampenparameters mittels eines Mikroprozessors durchgeführt. Dadurch kann erreicht
werden, dass in genauer und aufwandsarmer Weise sowohl das Erfassen, als auch das
Vergleichen und das Einleiten und Durchführen von entsprechenden Maßnahmen zum gegebenenfalls
erforderlichen Korrigieren der elektrischen Lampenleistung durchgeführt werden kann.
[0008] Als Lampenparameter kann die Lampenspannung und/oder der Lampenstrom und/oder die
Lampenleistung herangezogen werden. Es sei angemerkt, dass diese genannten Lampenparameter
lediglich beispielhaft sind und anstatt oder zusätzlich dazu weitere, eine elektrische
Lampe kennzeichnende Parameter für das erfindungsgemäße Verfahren herangezogen werden
können.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird bei dem die Umgebungstemperatur
der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang das Verhältnis einer gemessenen
elektrischen Leistung zu einem Lichtstrom ermittelt. Dabei kann vorgesehen sein, dass
dies mittels eines geeigneten Lichtsensors durchgeführt wird. Das Messen der elektrischen
Leistung kann über einen Mikroprozessor erfolgen. Bei den oben erläuterten Alternativen
ist es somit nicht erforderlich, die Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe als
Parameter selbst unmittelbar zu messen
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird bei dem die Umgebungstemperatur
der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang eine Umgebungstemperatur in
der Umgebung der elektrischen Lampe und/oder eine Temperatur an der elektrischen Lampe
selbst gemessen. Dazu kann in bevorzugter Weise ein geeigneter Temperaturfühler bzw.
ein Temperatursensor vorgesehen sein. Dieser Temperaturfühler bzw. Temperatursensor
kann in der elektrischen Leuchte angebracht sein.
[0011] Ein erfindungsgemäßes Beleuchtungssystem weist eine elektrische Lampe und ein elektronisches
Vorschaltgerät auf. Der Betrieb der elektrischen Lampe ist durch das elektronische
Vorschaltgerät einstellbar. Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin,
dass das Beleuchtungssystem Mittel aufweist, mit welchen ein eine Umgebungstemperatur
der elektrischen Lampe charakterisierender Messvorgang durchführbar ist, wobei die
Mittel derart ausgebildet sind, dass bei dem Messvorgang zumindest ein Messwert erzeugbar
ist, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird und bei einem Abweichen des Messwerts
vom Schwellwert eine elektrische Leistung der elektrischen Lampe veränderbar ist.
Durch das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem kann gewährleistet werden, dass auch
elektrische Lampen, welche an relativ beengten Einsalzorten angeordnet sind, in effektiver
und effizienter Weise betrieben werden können. Insbesondere dort, wo relativ hohe
Umgebungstemperaturen vorherrschen, kann mit dem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem
erreicht werden, dass ein optimaler Betrieb eingestellt werden kann. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, soweit übertragbar, auch als
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems anzuschen.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher erläutert. Ein Beleuchtungssystem
weist eine elektrische Lampe auf, welche mit einem elektronischen Vorschaltgerät verbunden
ist und deren Betrieb über das elektrische Vorschaltgerät eingestellt wird. Darüber
hinaus umfasst das Beleuchtungssystem einen Mikroprozessor, welcher derart ausgebildet
ist, dass Lampenparameter der elektrischen Lampe erfasst werden können. Dabei ist
der geräteinterne Mikroprozessor derart ausgebildet, dass er über eine vorgebbare
Zeitdauer zumindest einen Lampenparameter, insbesondere den Lampenstrom und/oder die
Lampenspannung, messen kann und die gemessene Kennlinie des Lampenparameters mit einer
im Mikroprozessor abgespeichcrten Schwellwertkennlinie, nachfolgend als Referenzkennlinie
bezeichnet, vergleicht. Diese Referenzkennlinie oder auch Schwellwertkennlinie charakterisiert
dabei einen optimalen Betrieb der elektrischen Lampe. Durch den Mikroprozessor wird
festgestellt, in wieweit die gemessene Kennlinie von der Referenzlinie abweicht, wobei
daraus eine zu hohe Umgebungstemperatur, in der sich die elektrische Lampe befindet,
ermittelbar ist. Durch den zeitlichen Verlauf der gemessenen Kennlinie kann zwischen
extrem niedrigen und sehr hohen Temperaturen unterschieden werden, da hier die Lampenparameter
sehr ähnlich sein können. Wird über den Vergleich dieser oben genannten Kennlinien
eine zu hohe Umgebungstemperatur erkannt, so ist der Mikroprozessor des Weiteren derart
ausgebildet, dass die elektrische Leistung der elektrischen Lampe derart reduziert
wird, dass ein Annähern an einen optimalen Systemwirkungsgrad erreicht wird. Ein Indikator
dafür, dass ein Annähern an den optimalen Systemwirkungsgrad erfolgt, kann beispielsweise
durch eine wieder steigende Lampenbrennspannung detektiert werden. Darüber hinaus
wird durch eine derartige Reduzierung der elektrischen Leistung der elektrischen Lampe
neben der Einstellung eines wieder optimierten Systemwirkungsgrad auch der Lichtstrom
der elektrischen Lampe wiederum an dessen Optimum herangeführt.
[0013] Es sei nochmals crwähnt, dass anstatt der Messung von Lampenparametern über eine
Zeitdauer hinweg und ein Vergleich mit einer Referenzkennlinie auch vorgesehen sein
kann, dass die Umgebungstemperatur über das Verhältnis von gemessener Leistung zum
Lichtstrom ermittelbar ist, wobei dazu in vorteilhafter Weise der Lichtstrom mittels
eines Lichtsensors und die gemessene Leistung über einen Mikroprozessor erfasst werden
können. Als weitere Alternative dazu kann vorgesehen sein, dass mittels eines Temperatursensors
die entsprechende Temperatur oder die entsprechenden Temperaturen gemessen werden.
[0014] Wie aus der nachfolgenden Tabelle zu erkennen ist, wurde eine elektrische Lampe mit
unterschiedlichen elektrischen Leistungen betrieben und zur Verdeutlichung der oben
genannten Alternativen der Erfindung sowohl die Umgebungstemperatur, als auch die
Temperatur an der Lampe, als auch die Lampenleistung als auch der Lampenstrom und
die Lampenspannung gemessen. Darüber hinaus wurde der relative Lichtstrom und der
relative Wirkungsgrad der elektrischen Lampe bestimmt. Wie dabei aus der Tabelle zu
erkennen ist, wurde durch die Erfindung erreicht, dass auch bei relativ hohen Umgebungstemperaturen
ein sehr hoher Lichtstrom als auch ein sehr hoher Wirkungsgrad der elektrischen Lampe
erzielt werden kann. Beispielhaft sei dabei der Wert des relativen Lichtstroms sowie
des relativen Wirkungsgrades bei einer Umgebungstemperatur von 70° C genannt. Wie
dazu aus der Tabelle zu erkennen ist, kann bei einem relativ geringen Lichtstromrückgang
von etwas 2 % auf 97,8 % der relative Wirkungsgrad um 36 % auf 136 % gesteigert werden.
| Umgebungstemperatur [°C] |
Temperatur an der Lampe [°C] |
Lampenleistung [W] |
Lampenstrom [mA] |
Lampenspannung [V] |
relativer Lichtstrom [%] |
relativer Wirkungsgrad [%] |
| 81 |
160 |
35,3 |
400 |
88,3 |
100 |
100 |
| 77 |
151 |
31,9 |
353 |
90,5 |
100,2 |
110,9 |
| 74 |
141 |
28,5 |
302 |
94,6 |
0,996 |
123,4 |
| 70 |
131 |
25,4 |
252 |
101 |
97,8 |
136 |
| 68 |
124 |
23,7 |
226 |
105 |
96 |
143 |
| 66 |
119 |
21,4 |
191 |
113 |
92,4 |
152 |
1. Verfahren zum Betreiben eines Beleuchtungssystems, welches eine elektrische Lampe
und ein elektronisches Vorschaltgerät aufweist, wobei der Betrieb der elektrischen
Lampe durch das elektronische Vorschaltgerät eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein eine Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisierender Messvorgang
durchgeführt wird, wobei bei dem Messvorgang zumindest ein Messwert erzeugt wird,
welcher mit einem Schwellwert verglichen wird und bei einem Abweichen des Messwerts
vom Schwellwert eine elektrische Leistung der elektrischen Lampe verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Überschreiten oder Unterschreiten des Schwellwerts durch den Messwert die elektrische
Leistung der elektrischen Lampe reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei dem die Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang
zumindest ein Lampcnparameter über einen vorgebbaren Zeitraum gemessen wird und mit
einer gespeicherten Kennlinie des entsprechenden Lampenparameters verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Messen einer Kennlinie des zumindest einen Lampenparameters und das Vergleichen
mit einer gespeicherten Kennlinie dieses Lampenparameters mittels eines Mikroprozessors
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Lampenparameter die Lampenspannung und/oder der Lampenstrom und/oder die Lampenleistung
herangezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei dem die Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang
das Verhältnis einer gemessenen elektrischen Leistung zu einem Lichtstrom ermittelt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei dem die Umgebungstemperatur der elektrischen Lampe charakterisierenden Messvorgang
eine Umgebungstemperatur in der Umgebung der elektrischen Lampe und/oder eine Temperatur
an der elektrischen Lampe gemessen wird.
8. Beleuchtungssystems, welches eine elektrische Lampe und ein elektronisches Vorschaltgerät
aufweist, wobei der Betrieb der elektrischen Lampe durch das elektronische Vorschaltgerät
einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Beleuchtungssystem Mittel aufweist, mit welchen ein die Umgebungstemperatur der
elektrischen Lampe charakterisierender Messvorgang durchführbar ist, wobei die Mittel
derart ausgebildet sind, dass bei dem Messvorgang zumindest ein Messwert erzeugbar
ist, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird und bei einem Abweichen des Messwerts
vom Schwellwert eine elektrische Leistung der elektrischen Lampe veränderbar ist.