(19)
(11) EP 1 734 178 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.2006  Patentblatt  2006/51

(21) Anmeldenummer: 06112919.3

(22) Anmeldetag:  21.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D21F 1/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.06.2005 DE 102005027354

(71) Anmelder: Voith Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruf, Wolfgang
    89542 Herbrechtingen (DE)
  • Bunz, Karl
    89537 Giengen (DE)
  • Hansen, Ole
    89522 Heidenheim (DE)
  • Lehleiter, Klaus
    89555 Steinheim (DE)
  • Fenkl, Konstantin
    89547 Heldenfingen (DE)
  • Dürr, Uli
    89160 Dornstadt (DE)
  • Juhas, Simon
    89564 Nattheim (DE)
  • Haeßner, Jens
    89520 Heidenheim (DE)
  • Loser, Hans
    89129 Langenau (DE)

(74) Vertreter: Kunze, Klaus et al
Voith Paper Holding GmbH & Co. KG Abteilung zjp Sankt Pöltener Strasse 43
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)

   


(54) Stoffauflauf für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn


(57) Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf (1) für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mit mindestens einer Verteileinrichtung (2) zum Verteilen einer Faserstoffsuspension (3) über die Maschinenbreite (M) hinweg, der in Maschinenlaufrichtung (L) eine Verdünnungseinrichtung (4), insbesondere eine Siebwasserdosiereinrichtung, die mehrere quer zur Maschinenlaufrichtung (L) nebeneinander angeordnete Mischkammern (5) umfasst, denen jeweils Teilströme (T) unterschiedlicher Konsistenz (cT) zuführbar sind und die jeweils einen Teilmischstrom (TM) liefern, eine maschinenbreite Zwischenkammer (7), die die jeweiligen Teilmischströme (TM) aufnimmt, ein Turbulenzerzeuger (8) und eine Stoffauflaufdüse (9), die mit einem einen Faserstoffsuspensionsstrahl (11) liefernden Austrittsspalt (10) versehen ist, nachgeordnet sind.
Der erfindungsgemäße Stoffauflauf ist dadurch gekennzeichnet, dass in der maschinenbreiten Zwischenkammer (7) mehrere senkrecht stehende Lamellen (16) vorgesehen sind, die mit der stromaufwärtigen Baugruppe (4; 29) über eine vorzugsweise scharnierartige Halterung (17) gelenkig verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mit mindestens einer Verteileinrichtung zum Verteilen einer Faserstoffsuspension über die Maschinenbreite hinweg, der in Maschinenlaufrichtung eine Verdünnungseinrichtung, insbesondere eine Siebwasserdosiereinrichtung, die mehrere quer zur Maschinenlaufrichtung nebeneinander angeordnete Mischkammern umfasst, denen jeweils Teilströme unterschiedlicher Konsistenz zuführbar sind und die jeweils einen Teilmischstrom liefern, eine maschinenbreite Zwischenkammer, die die jeweiligen Teilmischströme aufnimmt, ein Turbulenzerzeuger und eine Stoffauflaufdüse, die mit einem einen Faserstoffsuspensionsstrahl liefernden Austrittsspalt versehen ist, nachgeordnet sind.

[0002] Ein derartiger Stoffauflauf ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift DE 40 19 593 C2 bekannt. Bei dieser Ausführung erfolgt der Übergang von der Verdünnungseinrichtung in die maschinenbreite Zwischenkammer über den Stufensprung mit einem Geschwindigkeitsverhältnis von zirka 50 %, das heißt, die Faserstoffsuspension wird um etwa die Hälfte in ihrer Strömungsgeschwindigkeit abgebremst. Anschließend strömt die abgebremste Faserstoffsuspension auf einer Strecke von etwa 250 bis 500 mm zum Turbulenzerzeuger.

[0003] Diese Ausführung weist unter anderem den strömungstechnischen Nachteil auf, dass in der Faserstoffsuspension im Bereich ihrer Strömung von der Verdünnungseinrichtung zu der maschinenbreiten Zwischenkammer grobe Turbulenzstrukturen entstehen, die zu einer Verwirbelung der einzelnen Teilmischströme führen können.

[0004] Im Rahmen der europäischen Patentschrift EP 0 772 711 B1 ist offenbart worden, zur Vermeidung der Entstehung dieser groben Turbulenzstrukturen den Einbau von Zwischenwänden (Trennwänden) in der maschinenbreiten Zwischenkammer vorzusehen. Diese Trennwände, die eine stromaufwärtige Platte berühren und mit der Bodenwand und der Deckenwand, welche die Stoffauflaufkammer begrenzen, fest verbunden sind, sind aufwändig sowohl in ihrer Konstruktion als auch in ihrer Montage. Überdies bewirken sie aufgrund ihrer Anbringungsart sehr große Kräfte zumindest im Bereich der maschinenbreiten Zwischenkammer.

[0005] Es ist also Aufgabe der Erfindung, einen Stoffauflauf der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass turbulente Mischeffekte zumindest zwischen benachbarten Teilmischströmen im Bereich ihrer Strömung von der Verdünnungseinrichtung zu der maschinenbreiten Zwischenkammer deutlich reduziert, ja sogar gänzlich vermieden werden.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der maschinenbreiten Zwischenkammer mehrere senkrecht stehende Lamellen vorgesehen sind, die mit der stromaufwärtigen Baugruppe über eine vorzugsweise scharnierartige Halterung gelenkig verbunden sind.

[0007] Durch dieses Vorsehen von mehreren senkrecht stehenden Lamellen in der maschinenbreiten Zwischenkammer wird die freie Strecke zwischen der stromaufwärtigen Baugruppe, wie beispielsweise der Verdünnungseinrichtung, und dem Turbulenzerzeuger merklich verkürzt. Durch die gelenkige Halterung der Lamellen werden die Teilmischströme hydraulisch gekoppelt, so dass keine Druckdifferenzen quer zur Maschinenlaufrichtung und somit auch keine Geschwindigkeitsdifferenzen der Teilmischströme quer zur Maschinenlaufrichtung mehr entstehen. Es kommt also zu keinen Verwirbelungen der einzelnen Teilmischströme mehr, die einzelnen Teilmischströme werden auf einer längeren Strecke voneinander getrennt und sie erfahren dabei eine sektionale Strömungsausrichtung. Auch führen Unterschiede im Durchsatz des Stoffauflaufs, insbesondere im Bereich der hochkonsistenten Faserstoffsuspension, nicht mehr zu bislang vorhandenen und undefinierten Querströmungen vor dem Turbulenzerzeuger.

[0008] Damit die hydraulische Koppelung der Teilmischströme bestens gegeben ist, weisen die Lamellen in vorteilhafter Weise für zumindest 7/10 ihrer Länge eine Steifigkeit von zumindest 5 Nm, vorzugsweise von zumindest 10 Nm, aufweisen.

[0009] Die Steifigkeit s errechnet sich dabei wie folgt:


wobei s = Steifigkeit der Lamelle, E = Elastizitätsmodul des Lamellenwerkstoffs, h = Dicke der Lamelle und v = Querdehnungszahl (Kehrwert der Poisson-Zahl) ist.

[0010] Weiterhin weisen die Lamellen zur Bodenwand und zur Deckenwand, welche die maschinenbreite Zwischenkammer begrenzen, bevorzugt jeweils einen Abstand größer 0,5 mm, vorzugsweise größer 2 mm, auf. Dieser jeweilige definierte Abstand vermeidet das Entstehen von Verstopfungen und Faserwischbildungen, die letztendlich zu Abrissen in der herzustellenden Faserstoffbahn führen können.

[0011] Die Lamellen weisen in günstiger Weise eine Teilung auf, die kleiner/gleich 100 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 70 mm, ist. Damit ist eine gewünschte Führung auch von kleinen, das heißt schmalen Teilmischströmen möglich. Zudem können die Lamellen eine Länge aufweisen, die im Bereich des 2- bis 10-fachen der Teilung der Lamellen liegt.

[0012] Andererseits können die Lamellen je nach Anwendungsfall eine Teilung aufweisen, die ein Vielfaches der Teilung der stromaufwärtigen Baugruppe ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht die Zusammenführung von mehreren kleineren Teilmischströmen zu größeren Teilmischströmen.

[0013] Damit die bereits erwähnten Verwirbelungen der einzelnen Teilmischströme vermieden werden können, sollte zwischen den Lamellenenden und dem nachgeschalteten Turbulenzerzeuger ein bevorzugter Abstand kleiner/gleich 300 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 100, vorgesehen sein. Auf der verbleibenden freien Strecke haben die Teilmischströme selbst bei geringeren Strömungsgeschwindigkeiten keine ausreichende Zeit mehr, sich miteinander zu verwirbeln.

[0014] Damit der einzelne, aus der Verdünnungseinrichtung kommende Teilmischstrom strömungstechnisch nicht merklich beeinflusst wird, ist die Halterung bevorzugt zwischen zwei Einheiten der stromaufwärtigen Baugruppe angeordnet.

[0015] Die Halterung ist hierbei vorzugsweise durch ein segmentiertes oder durchgehendes Scharnier gebildet, in dessen Führung wenigstens ein vorzugsweise am betreffenden Lamellenende vorgesehenes kalotten-, kreissegment- oder kugelartiges Element eingreift. Eine derartige Art der Halterung ist bereits auf dem Gebiet der Halterung von in der Stoffauflaufdüse angeordneten Lamellen bekannt. Diese hat sich in der Vergangenheit bestens bewährt.

[0016] Die stromaufwärtige Baugruppe kann einerseits die Verdünnungseinrichtung sein, wobei die Lamellen bevorzugt über die Halterungen mit ihr gelenkig verbunden sind.

[0017] Dabei können die in der Verdünnungseinrichtung angeordneten Mischkammern folgendermaßen aufgebaut sein:
  • sie weisen jeweils einen Strömungskanal auf, dessen seitliche Wandplatten zumindest bereichsweise als Strukturplatten ausgebildet sind, die eine turbulenzerzeugende gewellte Oberflächenstruktur aufweisen;
  • sie weisen jeweils einen Strömungskanal mit wenigstens einer Drossel auf; und/oder
  • sie weisen jeweils einen Strömungskanal mit wenigstens einem Carnotsprung auf.
Natürlich können diese Ausgestaltungen, die allesamt für optimale und prozesssichere Mischungen der Teilmischströme sorgen, auch miteinander kombiniert werden.

[0018] Auch ist bei diesen Ausgestaltungen bevorzugt zwischen der Verdünnungseinrichtung und der maschinenbreiten Zwischenkammer eine Richtzone angeordnet, die zumindest Strukturen, insbesondere Flügel, zur Lenkung der jeweiligen Teilmischströme in Maschinenlaufrichtung umfasst. Bei Einsatz einer Richtzone ist dieselbige die stromaufwärtige Baugruppe, wobei die Lamellen über die Halterungen mit ihr gelenkig verbunden sind. Die Richtzone dient also vor allem zur Ausrichtung und Lenkung der jeweiligen Teilmischströme in Maschinenlaufrichtung. Etwaige in dem jeweiligen Teilmischstrom vorhandene Querströmungs- und Drallkomponenten sollen aufgelöst werden.

[0019] Die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- und/oder Kartonbahn, zeichnet sich dadurch aus, dass sie mit einem erfindungsgemäßen Stoffauflauf versehen ist.

[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

Es zeigen



[0021] 
Figur 1
eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines Stoffauflaufs für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn;
Figur 2
eine teilweise Draufsicht auf die maschinenbreite Zwischenkammer samt angrenzender Baugruppen;
Figur 3:
eine schematische Seitenansicht eines Stoffauflaufs für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn; und
Figur 4
eine weitere teilweise Draufsicht auf die maschinenbreite Zwischenkammer samt angrenzender Baugruppen der Figur 3.


[0022] Die Figur 1 zeigt eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines Stoffauflaufs 1 für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.

[0023] Der Stoffauflauf 1 weist eine Verteileinrichtung 2 zum Verteilen einer Faserstoffsuspension 3 über die Maschinenbreite M (Doppelpfeil) hinweg, der in Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) eine Verdünnungseinrichtung 4, die mehrere quer zur Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) nebeneinander angeordnete Mischkammern 5 umfasst, denen jeweils Teilströme T (Pfeil) unterschiedlicher Konsistenz cT zuführbar sind und die jeweils einen Teilmischstrom TM (Pfeil) liefern, nachgeordnet ist. Die Verteileinrichtung 2 ist in der Ausführung gemäß Figur 1 ein parabolisches Querverteilrohr 6, in weiterer nicht dargestellter Ausgestaltung kann sie jedoch auch als Rundverteiler ausgebildet sein.

[0024] Bei der Verdünnungseinrichtung 4 kann es sich beispielsweise um ein bekanntes Siebwasserdosierungssystem handeln, wie es im Zusammenhang mit dem auf dem Markt erhältlichen ModuleJet®-Stoffauflauf vorgesehen ist. Der ModuleJet®-Stoffauflauf ist beispielsweise in der bereits zitierten deutschen Patentschrift DE 40 19 593 C2 beschrieben. Wichtig ist unter anderem, dass die Verdünnungseinrichtung 4 Teilmischströme TM (Pfeil) mit unterschiedlicher Konsistenz und bestimmter Mischbreite liefert.

[0025] Der Verdünnungseinrichtung 4 sind in Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) eine maschinenbreite Zwischenkammer 7, die die jeweiligen Teilmischströme TM (Pfeil) aufnimmt, ein Turbulenzerzeuger 8 und eine Stoffauflaufdüse 9, die mit einem einen Faserstoffsuspensionsstrahl 11 liefernden Austrittsspalt 10 versehen ist, nachgeordnet.

[0026] Der Turbulenzerzeuger 8 ist vorzugsweise ein Turbulenzeinsatz 12 mit einer Vielzahl von Turbulenzkanälen 13, die insbesondere durch Turbulenzrohre 14 gebildet sind.

[0027] In der Stoffauflaufdüse 9 sind in der Ausführung des Stoffauflaufs 1 gemäß Figur 1 mehrere Lamellen 15 angeordnet. Die Lamellen 15 sind zwischen jeder Zeile von Turbulenzkanälen 13 vorzugsweise gelenkig angebracht und weisen unterschiedliche Lamellenlängen LLD auf, so dass sie innerhalb der Stoffauflaufdüse 9 (Figur 1), im Bereich des Austrittsspalts 10 oder außerhalb der Stoffauflaufdüse 9 enden können.

[0028] In der maschinenbreiten Zwischenkammer 7 sind nun mehrere senkrecht stehende Lamellen 16 vorgesehen, die mit der stromaufwärtigen Baugruppe 4 (Verdünnungseinrichtung) über eine vorzugsweise scharnierartige Halterung 17 gelenkig verbunden sind. Die Lamellen 16 weisen für zumindest 7/10 ihrer Länge LL bevorzugt eine Steifigkeit s von zumindest 5 Nm, vorzugsweise von zumindest 10 Nm, auf.

[0029] Die Figur 2 zeigt eine teilweise Draufsicht auf die maschinenbreite Zwischenkammer 7 samt angrenzender Baugruppen, namentlich Verdünnungseinrichtung 4 und angedeuteter Turbulenzerzeuger 8.

[0030] Es sind, wie bereits erwähnt, in der maschinenbreiten Zwischenkammer 7 mehrere senkrecht stehende Lamellen 16 vorgesehen, die mit der stromaufwärtigen Baugruppe 4 (Verdünnungseinrichtung) in Bezug auf die Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) über eine vorzugsweise scharnierartige Halterung 17 gelenkig verbunden sind. Es sind beispielhaft drei Lamellen 16 dargestellt, wobei für die mittlere Lamelle 16.1 die maximalen seitlichen Ausschläge gestrichelt angedeutet sind.

[0031] Die Halterung 17 ist zwischen zwei Einheiten der stromaufwärtigen Baugruppe 4 (Verdünnungseinrichtung) angeordnet und es ist segmentiertes oder durchgehendes Scharnier 18 gebildet, in dessen Führung wenigstens ein vorzugsweise am betreffenden stromaufwärtigen Lamellenende 19 vorgesehenes kalotten-, kreissegment- oder kugelartiges Element 20 eingreift.

[0032] Die Lamellen 16 weisen eine Teilung TL auf, die kleiner/gleich 100 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 70 mm, ist und weisen weiters eine Länge LL auf, die im Bereich des 2- bis 10-fachen der Teilung TL der Lamellen 16 liegt. Zudem ist die Teilung TL der Lamellen 16 gleich der Teilung TV der stromaufwärtigen Baugruppe 4 (Verdünnungseinrichtung). Damit die hydraulische Koppelung der Teilmischströme bestens gegeben ist, weisen die Lamellen 16 in vorteilhafter Weise für zumindest 7/10 ihrer Länge LL eine Steifigkeit s von zumindest 5 Nm, vorzugsweise von zumindest 10 Nm, aufweisen.

[0033] In weiterer, jedoch nicht dargestellter Ausgestaltung können die Lamellen 16 selbstverständlich auch eine Teilung TL aufweisen, die ein Vielfaches der Teilung TV der stromaufwärtigen Baugruppe 4 (Verdünnungseinrichtung) ist.

[0034] Ferner ist zwischen den stromabwärtigen Lamellenenden 21 und dem nachgeschalteten Turbulenzerzeuger 8 ein Abstand AT kleiner/gleich 300 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 100, vorgesehen. Die stromabwärtigen Lamellenenden 21 weisen zudem eine strömungstechnisch optimale Endkontur 22 auf.

[0035] Die Ausführung der Figur 2 zeigt zwei bevorzugte Ausführungsformen der in der Verdünnungseinrichtung 4 angeordneten Mischkammern 5: Die Mischkammern 5 weisen erstens jeweils einen Strömungskanal 23 auf, dessen seitliche Wandplatten 24 zumindest bereichsweise als Strukturplatten 25 ausgebildet sind, die eine turbulenzerzeugende gewellte Oberflächenstruktur 26 aufweisen, oder die Mischkammern 5 weisen zweitens jeweils einen Strömungskanal 27 mit wenigstens einem Carnotsprung 28 auf. Als dritte, jedoch nicht dargestellte Ausführungsform könnten die in der Verdünnungseinrichtung 4 angeordneten Mischkammern 5 jeweils einen Strömungskanal mit wenigstens einer Drossel aufweisen. Die erstgenannte Art einer Mischkammer 5 ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift EP 0 708 201 B1 bekannt.

[0036] Die Figur 3 zeigt nun eine schematische Seitenansicht eines Stoffauflaufs 1 für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.

[0037] Der dargestellte Stoffauflauf 1 weist prinzipiell den Grundaufbau der bereits in den Figuren 1 und 2 beschriebenen Stoffaufläufe 1 auf.

[0038] Jedoch ist zwischen der Verdünnungseinrichtung 4 und der maschinenbreiten Zwischenkammer 7 eine Richtzone 29 angeordnet, die Strukturen 30 zur Lenkung der jeweiligen Teilmischströme TM (Pfeil) in Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) umfasst. Die stromaufwärtige Baugruppe ist somit die Richtzone 29, an der die Lamellen 16 über die Halterungen 17 gelenkig verbunden sind.

[0039] Die Lamellen 16 weisen zur Bodenwand 31 und zur Deckenwand 32, welche die maschinenbreite Zwischenkammer 7 begrenzen, jeweils einen Abstand AZ größer 0,5 mm, vorzugsweise größer 2 mm, auf. Die jeweiligen Abstände AZ einer Lamelle 16 zur entsprechenden Wand 31, 32 können selbstverständlich verschieden sein. Auch können sich die Abstände AZ in Maschinenlaufrichtung L(Pfeil) vergrößern.

[0040] Die Figur 4 zeigt eine weitere teilweise Draufsicht auf die maschinenbreite Zwischenkammer 7 samt angrenzender Baugruppen der Figur 3.

[0041] Es ist deutlich erkennbar, dass zwischen der Verdünnungseinrichtung 4 und der Lamellen 16 aufweisenden und maschinenbreiten Zwischenkammer 7 die Richtzone 29 angeordnet ist, die Strukturen 30 zur Lenkung der jeweiligen Teilmischströme TM (Pfeil) in Maschinenlaufrichtung L (Pfeil) umfasst. Die Lamellen 16 sind über die Halterungen 17 mit der Richtzone 29 gelenkig verbunden.

[0042] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Stoffauflauf der eingangs genannten Art geschaffen wird, der turbulente Mischeffekte zumindest zwischen benachbarten Teilmischströmen im Bereich ihrer Strömung von der Verdünnungseinrichtung zu der maschinenbreiten Zwischenkammer deutlich reduziert, ja sogar gänzlich vermeidet.

Bezugszeichenliste



[0043] 
1
Stoffauflauf
2
Verteileinrichtung
3
Faserstoffsuspension
4
Verdünnungseinrichtung
5
Mischkammer
6
Querverteilrohr
7
Zwischenkammer
8
Turbulenzerzeuger
9
Stoffauflaufdüse
10
Austrittsspalt
11
Faserstoffsuspensionsstrahl
12
Turbulenzeinsatz
13
Turbulenzkanal
14
Turbulenzrohr
15
Lamelle (Stoffauflaufdüse)
16
Lamelle (Zwischenkammer)
16.1
Mittlere Lamelle (Zwischenkammer)
17
Halterung
18
Scharnier
19
Stromaufwärtiges Lamellenende
20
Element
21
Stromabwärtiges Lamellenende
22
Endkontur
23
Strömungskanal
24
Wandplatte
25
Strukturplatte
26
Oberflächenstruktur
27
Strömungskanal
28
Carnotsprung
29
Richtzone
30
Struktur
31
Bodenwand
32
Deckenwand
AT
Abstand (Turbulenzerzeuger)
AZ
Abstand (Zwischenkammer)
cT
Konsistenz
L
Maschinenlaufrichtung (Pfeil)
LL
Lamellenlänge
LLD
Lamellenlänge (Düse)
M
Maschinenbreite (Doppelpfeil)
s
Steifigkeit
T
Teilstrom (Pfeil)
TL
Teilung
TM
Teilmischstrom (Pfeil)
TV
Teilung



Ansprüche

1. Stoffauflauf (1) für eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, mit mindestens einer Verteileinrichtung (2) zum Verteilen einer Faserstoffsuspension (3) über die Maschinenbreite (M) hinweg, der in Maschinenlaufrichtung (L) eine Verdünnungseinrichtung (4), insbesondere eine Siebwasserdosiereinrichtung, die mehrere quer zur Maschinenlaufrichtung (L) nebeneinander angeordnete Mischkammern (5) umfasst, denen jeweils Teilströme (T) unterschiedlicher Konsistenz (cT) zuführbar sind und die jeweils einen Teilmischstrom (TM) liefern, eine maschinenbreite Zwischenkammer (7), die die jeweiligen Teilmischströme (TM) aufnimmt, ein Turbulenzerzeuger (8) und eine Stoffauflaufdüse (9), die mit einem einen Faserstoffsuspensionsstrahl (11) liefernden Austrittsspalt (10) versehen ist, nachgeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der maschinenbreiten Zwischenkammer (7) mehrere senkrecht stehende Lamellen (16) vorgesehen sind, die mit der stromaufwärtigen Baugruppe (4; 29) über eine vorzugsweise scharnierartige Halterung (17) gelenkig verbunden sind.
 
2. Stoffauflauf (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (16) für zumindest 7/10 ihrer Länge (LL) eine Steifigkeit (s) von zumindest 5 Nm, vorzugsweise von zumindest 10 Nm, aufweisen.
 
3. Stoffauflauf (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (16) zur Bodenwand (31) und zur Deckenwand (32), welche die maschinenbreite Zwischenkammer (7) begrenzen, jeweils einen Abstand (AZ) größer 0,5 mm, vorzugsweise größer 2 mm, aufweisen.
 
4. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (16) eine Teilung (TL) aufweisen, die kleiner/gleich 100 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 70 mm, ist.
 
5. Stoffauflauf (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (16) eine Länge (LL) aufweisen, die im Bereich des 2- bis 10-fachen der Teilung (TL) der Lamellen (16) liegt.
 
6. Stoffauflauf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (16) eine Teilung (TL) aufweisen, die ein Vielfaches der Teilung (TV) der stromaufwärtigen Baugruppe (4; 29) ist.
 
7. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den stromabwärtigen Lamellenenden (21) und dem nachgeschalteten Turbulenzerzeuger (8) ein Abstand (AT) kleiner/gleich 300 mm, vorzugsweise kleiner/gleich 100, vorgesehen ist.
 
8. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterung (17) zwischen zwei Einheiten der stromaufwärtigen Baugruppe (4; 29) angeordnet ist.
 
9. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterung (17) durch ein segmentiertes oder durchgehendes Scharnier (18) gebildet ist, in dessen Führung wenigstens ein vorzugsweise am betreffenden stromaufwärtigen Lamellenende (19) vorgesehenes kalotten-, kreissegment- oder kugelartiges Element (20) eingreift.
 
10. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stromaufwärtige Baugruppe die Verdünnungseinrichtung (4) ist und dass die Lamellen (16) über die Halterungen (17) mit der Verdünnungseinrichtung (4) gelenkig verbunden sind.
 
11. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Verdünnungseinrichtung (4) angeordneten Mischkammern (5) jeweils einen Strömungskanal (23) aufweisen, dessen seitliche Wandplatten (24) zumindest bereichsweise als Strukturplatten (25) ausgebildet sind, die eine turbulenzerzeugende gewellte Oberflächenstruktur (26) aufweisen.
 
12. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Verdünnungseinrichtung (4) angeordneten Mischkammern (5) jeweils einen Strömungskanal mit wenigstens einer Drossel aufweisen.
 
13. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Verdünnungseinrichtung (4) angeordneten Mischkammern (5) jeweils einen Strömungskanal (27) mit wenigstens einem Carnotsprung (28) aufweisen.
 
14. Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 11, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Verdünnungseinrichtung (4) und der maschinenbreiten Zwischenkammer (7) eine Richtzone (29) angeordnet ist, die zumindest Strukturen zur Lenkung der jeweiligen Teilmischströme (TM) in Maschinenlaufrichtung (L) umfasst,
dass die stromaufwärtige Baugruppe die Richtzone (29) ist und
dass die Lamellen (16) über die Halterungen (17) mit der Richtzone (29) gelenkig verbunden sind.
 
15. Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- und/oder Kartonbahn, mit einem Stoffauflauf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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