Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft die Konstruktionen des Fahrweges einer Magnetschwebebahn,
speziell die Befestigung der Statoren und der Seitenführschiene am Fahrweg.
Stand der Technik
[0002] Die Seitenführschiene dient der seitlichen Führung der Magnetschwebebahn. Dies geschieht
durch Magnetkräfte, die das Fahrzeug durch aktive Regelung in möglichst konstantem
seitlichem Abstand zu dieser Schiene halten. Die Seitenführschiene wird üblicherweise
mittels Bolzen im Beton der Tragplatte der Magnetschwebebahn fest verankert.
[0003] An der Statorbefestigung hängen die Statoren. Diese dienen dazu, das Fahrzeug vertikal
zu tragen und es zu beschleunigen. Die Statorbefestigungen sind ebenfalls über Dübel
oder auch durchgehende Schrauben an der Fahrbahnplatte befestigt. Häufig handelt es
sich bei den Statorbefestigungen um im Beton verankerte Gußteile.
[0004] Statorbefestigungen und Seitenführschiene sind üblicherweise getrennte Teile und
müssen mit großem Aufwand separat verankert und extrem genau relativ zueinander justiert
werden.
[0005] In der
DE 103 36 004 B3 ist ein mit Anschlußbewehrungen zum Fahrwegträger ausgestattetes Konstruktionsbauteil
für einen Fahrweg einer Magnetschwebebahn beschrieben, welches, in Beton eingebettet,
ein Konstruktionsteil aus Stahl enthält, das Gleitleiste, Seitenführschiene und Statorbefestigung
zu einem Stahlbauteil vereint. Das Konstruktionsbauteil wird nach Ausrichtung in Sollage
über die Anschlußbewehrungen seitlich an den Fahrwegträger anbetoniert. Durch das
Zusamenfügen der drei Teile, Gleitleiste, Seitenführschiene und Statorbefestigung
erhält man ein steifes Konstruktionsteil, das einfach zu handhaben ist.
[0006] Das Zusammenfügen dieser drei Teile zu einer Einheit schränkt die Reparaturfähigkeit
der Trasse ein, wenn z.B. nur die Gleitleiste durch Benutzung im Notfall eine Beschädigung
aufweist.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, den Aufwand bei der Verankerung und der Justierung
von Seitenführschiene und Statorbefestigung zu verringern und sogar die mögliche Genauigkeit
der relativen Ausrichtung der Teile zueinander in der Praxis weiter zu steigern. Gleichzeitig
soll die Gleitleiste als Verschleißteil unabhängig reparierbar bleiben.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Hierzu sieht die Erfindung vor, Statorbefestigung (2) und Seitenführschiene (1) schon
vor dem Einbau in die Fahrbahnplatte (6) als fertiges Gesamtbauteil mit exakter gegenseitiger
Ausrichtung fest miteinander zu verbinden.
[0010] Da sowohl die Seitenführschiene (1) als auch die Statorbefestigungen (2) Metallteile
sind, kann ein solches Bauteil mit den sehr geringen Toleranzen der Metallbearbeitung
hergestellt werden. Diese Toleranzen können sogar geringer sein, als die Abweichungen,
die bei einer aufwendigen nachträglichen Justierung getrennter Teile beim Einbetten
in den Beton einer Fahrplatte (6) aufträten.
[0011] In einer möglichen Ausführungsform ist das Gesamtbauteil aus Statorbefestigung (2)
und Seitenführschiene (1) folgendermaßen zusammengesetzt:
[0012] Die Seitenführschiene (1) weist an ihrer nach innen zum Beton der Fahrplatte (6)
gerichteten Fläche waagerechte Laschen (4) zur Befestigung im Beton auf. Um die Versagenswahrscheinlichkeit
zu minimieren arbeitet man vorzugsweise mit doppelter oder mehrfacher Laschenanzahl.
[0013] Die erfindungsgemäßen Laschen (4) weisen paßgenaue Ausnehmungen/durchführungen (5)
für die senkrechte Verankerung der Statorbefestigungen (2) auf. Bevorzugt handelt
es sich bei den Statorbefestigungen (2) um Stahlhülsen (3). Diese werden in die Ausnehmungen
(5) geschoben und zum Beispiel durch Schweißen oder Verschraubung befestigt.
[0014] Seitenführschiene (1), Laschen (4) und Statorbefestigungen (2) werden bevorzugt so
massiv ausgeführt, daß ihre Steifigkeit die gegenseitige exakte Ausrichtung von Seitenführschiene
(1) und Statorbefestigung (2) auch im rauheren Baubetrieb aufrechterhält.
[0015] Von der Zusammenfügung zu einem Gesamtbauteil profitieren beide Teile, die Seitenführschiene
(1) und die Statorbefestigung (2): Durch die zueinander senkrechte Ausrichtung der
Statorbefestigungen (2) und der Laschen (4) wirkt der jeweils anderer Partner als
Kraftaufnehmer, der Verankerungskräfte auf den Beton zu übertragen hilft.
[0016] Die flächigen Laschen (4) wirken dabei wie "Unterlegscheiben", die Zukräfte an den
Statorbefestigungen (2) in den Beton verteilen. Dadurch können die einzelnen Teile
wesentlich leichter ausgeführt werden, als in getrennter Bauweise. Die Lasche (4)
wirkt statisch als Befestigung für die Statorbefestigung (2) mit, und die Statorbefestigung
(2) trägt statisch zur Befestigung der Seitenführschiene (1) bei.
[0017] Die Seitenführschiene (1) wird bevorzugt kürzer als nach Stand der Technik üblich
ausgeführt. Dadurch vermeidet man Zwang zwischen Stahl und Beton. Eine günstige Länge
sind z. B. 1,03 Meter.
[0018] Die Figuren zeigen beispielhaft eine mögliche Ausführung einer erfindungsgemäßen
Seitenführschiene (1) mit daran befestigter Statorbefestigung (2).
Fig.1 zeigt im Querschnitt eine Fahrplatte (6) mit Seitenführschiene (1) und Statorbefestigung
(2).
Fig. 2 zeigt das Gesamtbauteil Seitenführschiene (1)/Statorbefestigung (2) perspektivisch
vor dem Einbau in die Fahrplatte (6).
Fig. 3 zeigt das Gesamtbauteil von oben betrachtet.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Seitenführschiene
- 2
- Statorbefestigung
- 3
- Stahlhülse
- 4
- Lasche
- 5
- Ausnehmung/Durchführung
- 6
- Fahrplatte
1. Seitenführschiene (1) für den Fahrweg einer Magnetschwebebahn, wobei diese Seitenführschiene
(1) unabhängig von der Gleitleiste ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenführschiene (1) über ihre im Beton der Fahrplatte (6) eingebetteten Teile
eine Verbindung zu den Statorbefestigungen (2) hat und mit diesen ein Gesamtbauteil
bildet, welches die auf die Statorbefestigungen (2) wirkenden Zugkräfte beim Überfahren
der Magnetschwebebahn zu einem wesentlichen Teil über diese Verbindungsteile sicher
in den Beton ableitet.
2. Seitenführschiene (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Seitenführschiene (1) und Statorbefestigungen (2) so steif
ist, daß eine gegenseitige exakte Ausrichtung zueinander durch die Steifigkeit aufrechterhalten
wird.
3. Seitenführschiene (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenführschiene (1) an ihrer dem Beton der Fahrplatte (6) zugewandten Seite
Laschen (4) aufweist, die in den Beton der Fahrplatte (6) eingebettet sind, und daß
diese Laschen (4) Durchführungen (5) für Stahlhülsen (3) der Statorbefestigungen (2)
aufweisen, in denen die Stahlhülsen (3) der Statorbefestigungen (2) paßgenau eingefügt
und fixiert sind.
4. Seitenführschiene (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie nur eine Länge von etwa 1 Meter aufweist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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