[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Rußpartikeln aus einem Abgasstrom
eines Verbrennungsmotors in einem Modul durch Oxidation der temporär in einer Katalysatoranlage
eingefangenen Rußpartikel mit Stickstoffdioxid NO
2, wobei das Stickstoffdioxid durch Oxidation des im Abgas vorhandenen Stickstoffmonoxids
NO an einem Katalysator in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit des Abgases
bei einer Temperatur oberhalb von etwa 200° C gebildet wird.
[0002] Zur Absenkung der Rußpartikelemission könnten rein motorseitige Massnahmen zur Einhaltung
der weltweit immer strengeren EmissionsGrenzwerte, wie beispielsweise EURO IV / EURO
V oder ULEV / SULEV, für kraftstoffbetriebene Verbrennungsmotoren lediglich mit einem
wirtschaftlich nicht vertretbaren Aufwand erzielt werden. Daher kommen heute wie auch
zukünftig so genannte Abgasnachbehandlungsanlagen zum Einsatz.
[0003] Grundsätzlich wird dabei zwischen zwei Verfahren zur Abgasnachbehandlung unterschieden,
die sich einerseits auf die Minimierung der NO
x-Emissionen, die hier lediglich am Rande erwähnt seien, wie beispielsweise SCR-Katalysatorsysteme
und NO
x-Speicherkatalysatoren, und andererseits auf die Minimierung der Rußpartikelemission
konzentrieren.
[0004] Durch den Einsatz einer geeigneten Abgasnachbehandlungsanlage für Kraftfahrzeuge
in Kombination mit motorseitigen Maßnahmen ist es demnach möglich, die strengen Vorschriften
hinsichtlich der Rußpartikelemission und der NO
x-Emissionen einzuhalten.
[0005] So können heute beispielsweise mit klassischen Filteranlagen, wie z. B. keramischen
Wall-Flow-Filtern, hinsichtlich der hier interessierenden Rußpartikel bereits Abscheidegrade
von >95 % erzielt werden. Durch die Ansammlung von Rußpartikeln und von Asche aus
den Motoröladditiven kommt es jedoch bei solchen Anlagen mit der Zeit zu einem unerwünschten
Anstieg des Motorgegendruckes, der wiederum zu einem erhöhten Treibstoffverbrauch
führt. Aus dem Grund sind derartige Filteranlagen in regelmäßigen Zeitabständen komplett
zu demontieren und zu reinigen.
[0006] Weiterentwickelte Varianten derartiger Filteranlagen tragen den erwähnten Nachteilen,
der im Einsatz befindlichen Filteranlagen insofern Rechnung, als solche Anlagen auf
der Filteroberfläche eine katalytische Beschichtung aufweisen. Durch eine derartige
Beschichtung als Aktivkomponente wird die Verbrennungstemperatur der Rußpartikel merklich
herabgesetzt.
[0007] Die Herabsetzung der Verbrennungstemperatur der Rußpartikel ist insofern von großer
Bedeutung, als die Abgase, die von neu entwickelten Verbrennungsmotoren ausgestoßen
werden, immer weniger heiß sind. Bei Filteranlagen ohne katalytische Beschichtung
der Filteroberfläche liegt die Verbrennungstemperatur der Rußpartikel bei ca. 580°
C bis 600° C. Allerdings bleibt auch bei den Varianten derartiger Filteranlagen noch
die besondere Schwierigkeit der Entfernung der gefilterten Asche bestehen.
[0008] Einen weiteren Lösungsansatz zur Entfernung des im Filter angesammelten Rußes stellt
die thermisch induzierte Regeneration dar. Dabei wird die Filteranlage beispielsweise
mit einem Brenner oder elektrisch auf die für die Oxidation der Rußpartikel nötige
Temperatur gebracht. Ein solches Verfahren geht selbstverständlich auf Kosten der
Gesamtenergiebilanz des Verbrennungsmotors.
[0009] Eine andere Möglichkeit zur kontinuierlichen Entfernung der gefilterten Rußpartikel
besteht darin, die Partikel durch Eindüsen eines die Verbrennungstemperatur der Rußpartikel
herabsetzenden Additivs aus dem Filtersubstrat zu entfernen. Ein solcher Lösungsansatz
stellt ebenfalls keine besonders geeignete Lösung dar, weil die zugeführten Additive
selbst zur Aschebildung beitragen.
[0010] Andere Lösungsansätze beschäftigen sich wiederum mit der Oxidation der gefilterten
Rußpartikel mit NO
2.
[0011] Aus der
EP 341832 B1 geht ein Verfahren für die Abgasnachbehandlung von schweren Lastkraftwagen hervor.
Bei dem Verfahren wird das Abgas zuerst über einen Katalysator ohne Filterwirkung
geleitet, um das im Abgas enthaltene Stickstoffmonoxid zu Stickstoffdioxid zu oxidieren.
Das Stickstoffdioxid enthaltende Abgas wird dann zum Abbrand der in einem stromabwärts
angeordneten Filter gesammelten Rußpartikel verwendet. Dabei reicht die Stickstoffoxidmenge
aus, um die Verbrennung der gefilterten Rußpartikel bei unter 400° C zu ermöglichen.
[0012] Weiter ist aus der
EP 835684 A2 ein Verfahren zur Abgasnachbehandlung von Lieferwagen und Personenkraftwagen bekannt.
Entsprechend dem angegebenen Verfahren wird das Abgas über zwei hintereinander angeordnete
Katalysatoren geleitet. Am ersten Katalysator wird das im Abgas enthaltene Stickstoffmonoxid
zu Stickstoffdioxid oxidiert. Am zweiten stromabwärts angeordneten Katalysator, der
als Filter wirkt, werden dann die gesammelten Rußpartikel abgelagert und bei einer
Temperatur von ca. 250° C teilweise entsprechend der Gleichung (1) zu Kohlendioxid
CO
2 oxidiert und das Stickstoffdioxid NO
2 zu Stickstoff reduziert:
2NO
2 + 2C → 2CO
2 + N
2 (1)
[0013] Demnach werden bei dem bekannten Verfahren die gefilterten Rußpartikel ohne die Verwendung
eines Brenners oder elektrischen Heizelementes verbrannt, d.h. oxidiert. Dabei besteht
der verwendete erste Katalysator aus einem Waben-Durchfluss-Monolithen, der mit einem
Oxidationskatalysator beschichtet ist.
[0014] Aus der
DE 3407172 C2 ist eine Vorrichtung zur Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren bekannt, die in einem
Gehäuse eine Reihe von Filterelementen mit unterschiedlichem Abstand voneinander enthält.
Dabei weist zumindest ein Filterelement A eine die Verbrennungstemperatur von Ruß
herabsetzende Beschichtung auf. Weiter ist zumindest ein Filterelement B vorhanden,
das einen die Verbrennung von schädlichen gasförmigen Substanzen unterstützenden Katalysator
enthält.
[0015] Aus der
WO 99/09307 ist ein Verfahren für die Reduktion der Rußemission von schweren Lastkraftwagen bekannt.
Bei dem angegebenen Verfahren wird das Abgas zur Oxidation von Stickstoffmonoxid zu
Stickstoffdioxid über einen Katalysator und danach wie üblich zur Oxidation des in
einem Rußfilter gesammelten Rußes geleitet. Neu bei dem angegebenen Verfahren ist,
dass ein Teil des gereinigten Abgases danach über einen Kühler geleitet und mit der
Ansaugluft des Dieselmotors vermischt wird.
[0016] Die bekannten Verfahren zur Abgasnachbehandlung von verbrennungsmotorisch erzeugten
Abgasen weisen noch den Nachteil auf, dass jeweils Filtervorrichtungen verwendet werden,
die trotz aller weiteren vorgesehenen Hilfsmaßnahmen die Gefahr mit sich bringen,
irgendwann zu verstopfen.
[0017] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, ein Verfahren mit einer
als ständig offenes System betriebbaren Vorrichtung zur Abgasnachbehandlung von verbrennungsmotorisch
erzeugtem Abgas zu schaffen, die als sich selbst "On-Board" regenerierende Anlage
ständig offen ist und im wesentlichen ohne die sonst üblichen Filtervorrichtungen
arbeitet und damit ein Verstopfen der Abgasnachbehandlungsanlage verhindert sowie
gleichzeitig eine wirkungsvolle Nachbehandlung des hervorgerufenen Abgases erzielt,
vor allem hinsichtlich der Entfernung der Rußpartikel aus dem zu behandelnden verbrennungsmotorisch
erzeugtem Abgas.
[0018] Nach der Erfindung wird die Aufgabe mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0019] Dabei hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die in den verbrennungsmotorisch
erzeugten Abgasen vorhandenen Rußpartikel mit Hilfe eines auf einer FeCr-Legierung
basierenden offenporigen Metallschaumes zunächst temporär eingefangen werden. Die
Rußpartikel werden dann über die so genannte Gaskatalyse entsprechend den Gleichungen
(2) und (3) mit dem am edelmetallbeschichteten Metallschaum durch Rezirkulation von
Stickstoffmonoxid nachhaltig erzeugten Stickstoffdioxid NO
2 oxidiert, d.h. verbrannt:
NO
2 + C → CO + NO (2)
2CO + O
2 → 2CO
2 (3)
[0020] Das gemäß der Gleichung (2) entstehende Stickstoffmonoxid NO reagiert an dem edelmetallbeschichteten
Metallschaum wieder zu Stickstoffdioxid NO
2, so dass von einer Mehrfachnutzung des Stickstoffmonoxids gewissermaßen durch Rezirkulation
gesprochen werden kann, die eine nachhaltige Steigerung des für die Reduktion von
Rußpartikeln erforderlichen und an dem edelmetallbeschichteten Metallschaum erzeugten
Stickstoffdioxids NO
2 hervorruft.
[0021] Der Metallschaum zeichnet sich durch hohe thermische Oxidationsbeständigkeit, hohe
Temperaturwechselbeständigkeit, hohe Korrosionsbeständigkeit, insbesondere gegenüber
verdünnter Schwefelsäure, und mechanische Festigkeit aus.
[0022] Dabei ist der Metallschaum zumindest mit einem Edelmetall aus der Gruppe Ru, Rh,
Pd, Os, Ir, Pt oder einem Gemisch dieser Edelmetalle beschichtet.
[0023] Weiter ist der Metallschaum vorteilhafter Weise mit einer die Verbrennungstemperatur
der Rußpartikel herabsetzenden Verbindung beschichtet, wobei vorzugsweise Cerorthovanadat
(CeVO
4) verwendet wird.
[0024] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, dass die beschichteten Metallschäume
auch nicht von der Asche aus den Motoröladditiven inhibiert werden, da solche Asche
die Metallschäume passieren kann und ausgeblasen wird, so dass die bevorzugte Vorrichtung
als sich selbst regenerierendes Modul ständig offen bleibt.
[0025] Der erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Metallschaum, dessen Geometrie nahezu frei
wählbar ist, kann mit zwei unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden. Ein Verfahren
beruht auf der Imprägnierung eines PU-Schaum-Precursors mit einem so genannten Slurry,
der sphärische Metallpartikel mit exakt definierter Partikelgrößenverteilung enthält,
und einem anschließendem Sinterprozess. Bei dem anderen Verfahren handelt es sich
um ein herkömmliches Feingussverfahren.
[0026] Ein besonderer Vorteil des verwendeten offenporigen Metallschaumes im Gegensatz zu
Wall-Flow-Filtern besteht insbesondere in der ungeordneten Zellgeometrie, die innerhalb
kürzester Wegstrecken eine 3D-Durchmischung, d.h. eine turbulente Durchmischung, des
Abgases ermöglicht. Dadurch wird der Wirkungsgrad der Katalysatorvorrichtung erhöht
und ein Verstopfen verhindert.
[0027] Vorzugsweise ist der Metallschaum mit einer relativen Dichte im Bereich von 2 bis
20 % ausgebildet, wobei der Metallschaum elektrisch leitend ist.
[0028] Weiterhin ist der Metallschaum bevorzugter Weise mit einer gewissen Porenanzahl ausgestattet,
die sich in einem Bereich von 3 bis 80 Poren pro inch (pores per (linear) inch) oder
in der Abkürzung (ppi) befindet.
[0029] Die Edelmetallbeschichtung auf dem Metallschaum wird vorzugsweise direkt oder durch
Imprägnieren eines Wash-coats mit einem Edelmetall aus der Gruppe Ru, Rh, Pd, Os,
Ir, Pt oder einem Gemisch dieser Edelmetalle in einer Konzentration von 1,0 g bis
2,5 g Edelmetall pro Liter Metallschaum aufgebracht. Bei einem so ausgebildeten Katalysator
handelt es sich um einen Oxidationskatalysator, der in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit
selbstverständlich auch Kohlenwasserstoffe (HC) einschließlich der schweren Kohlenwasserstoffe
(SOF) ab ca. 200° C und Kohlenmonoxid (CO) ab ca. 150° C oxidiert.
[0030] Weiterhin sind vorzugsweise Metallschäumen mit einer Ce(III)VO
4 (Cerorthovanadat)-Beschichtung vorgesehen, einer die Verbrennungstemperatur der Rußpartikel
herabsetzenden katalytisch aktiven Verbindung, einer so genannten Sauerstoffspeicherverbindung.
Ein solcher Katalysator setzt bei direktem Kontakt die Verbrennungstemperatur der
Rußpartikel auf ca. 360° C herab, so dass man von einer so genannten Festphasenkatalyse
spricht.
[0031] Dabei ist auf den Metallschaum vorteilhafter Weise die für die Verbrennungstemperatur
der Rußpartikel herabsetzende Verbindung Cerorthovanadat mit einem Plasma-Verfahren,
einem Wash-coat-Verfahren oder einem Sol-Gel-Verfahren in einer Konzentration von
1,0 g bis 25 g CeVO
4 pro Liter Metallschaum aufgebracht.
[0032] Die Anordnung der beschichteten bzw. unbeschichteten Metallschäume in dem Katalysatormodul
ist dabei nahezu frei wählbar. Vorzugsweise sollte die Vorrichtung jedoch zumindest
aus einem mit einem Edelmetall beschichteten Metallschaum bestehen. Durch Variation
der Porenanzahl und/oder der relativen Dichte des Metallschaumes gelingt es in vorteilhafter
Weise, eine über die Länge des Katalysatormodules kontinuierliche Regeneration des
zu behandelnden Abgases zu erzielen.
[0033] Dabei ist die Porenanzahl der Metallschäume in Richtung des Abgasstromes variabel
gestaltet. Die Porenanzahl der Metallschäume nimmt jedoch vorzugsweise stromabwärts
zu. Zwischen den einzelnen oder allen Metallschäumen besteht vorteilhafter Weise ein
Abstand von 0 bis 50 mm.
[0034] Darüber hinaus kann der Metallschaum besonders vorteilhaft stoffschlüssig in ein
metallisches Gehäuse eingebracht werden, und zwar vorzugsweise durch Einlöten, da
es sich bei dem verwendeten Metallschaum, wie bereits erwähnt, um eine metallische
Verbindung handelt. Dadurch kann bei Verwendung einer stoffschlüssigen Verbindung
auf den Einsatz toxikologisch äußerst bedenklicher Quellmatten verzichtet werden,
die beispielsweise bei Keramikfiltern standardmäßig verwendet werden.
[0035] Eine besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäß eingesetzten Vorrichtung besteht
darin, dass die Metallschäume mit einer Lagermatte in das metallische Modul eingebracht
sind.
[0036] Weiterhin kann in vorteilhafter Weise ein Modul aufgebaut werden, dass aus mehreren
gleichartig ausgebildeten Modulen oder verschiedenartig ausgebildeten Modulen zusammengesetzt
ist. Dabei sind die Module bevorzugter Weise parallel zur Abgasströmung angeordnet,
und zwar je nach Anforderung zu zwei gleichen oder unterschiedlichen Modulen oder
zu drei gleichen oder unterschiedlichen Modulen und dergleichen.
[0037] Weitere Vorteile der Erfindung sind nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Eine schematische Darstellung in verkleinertem Maßstab eines Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung zur Entfernung von verbrennungsmotorisch erzeugten Rußpartikeln
nach der Erfindung;
Fig. 2: Eine schematische Darstellung in verkleinertem Maßstab eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung zur Entfernung von verbrennungsmotorisch erzeugten Rußpartikeln
nach der Erfindung;
Fig. 3: Eine schematische Darstellung in verkleinertem Maßstab eines anderen Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung zur Entfernung von verbrennungsmotorisch erzeugten Rußpartikeln
nach der Erfindung;
Fig. 4: Eine schematische Darstellung in verkleinertem Maßstab einer Ausführung aus zwei
parallel angeordneten Modulen gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 einer Vorrichtung
zur Entfernung von verbrennungsmotorisch erzeugten Rußpartikeln nach der Erfindung
und
Fig. 5: Einen Querschnitt in verkleinertem Maßstab entlang dem Schnitt A-B entsprechend
der Fig. 4.
[0038] In Fig. 1 ist ein vom Abgas durchströmtes Modul 1 dargestellt, bei dem Metallschäume
2, 3 abwechselnd hintereinander angeordnet sind. Dabei sind die Metallschäume abwechselnd
mit einem Edelmetall aus der Gruppe Ru, Rh, Pd, Os, Ir, Pt oder einem Gemisch dieser
Edelmetalle beschichtet oder unbeschichtet. Vorteilhafterweise sind die beschichteten
Metallschäume 2 jeweils stromaufwärts vor den unbeschichteten Metallschäumen 3 in
Abgasströmung angeordnet, die jeweils Rußpartikel temporär einfangen.
[0039] Eine andere Anordnung der Metallschäume 2, 3, d.h. die Einfügung der unbeschichteten
Metallschäume 3 jeweils stromaufwärts vor den beschichteten Metallschäumen 2 in Abgasströmung
ist je nach Anforderung durchführbar.
[0040] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt das Modul 1, bei dem lediglich mit Edelmetall
beschichtete Metallschäume 2 angeordnet sind, die selbst Rußpartikel temporär einfangen.
[0041] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 zeigt das Modul 1, bei dem abwechselnd mit Edelmetall
beschichtete Metallschäume 2 und mit einer die Verbrennungstemperatur von Rußpartikeln
herabsetzenden Verbindung beschichtete Metallschäume 4 angeordnet sind. Dabei sind
vorteilhafter Weise die jeweiligen mit Edelmetall beschichteten Metallschäume 2 stromaufwärts
vor den mit einer die Verbrennungstemperatur von Rußpartikeln herabsetzenden Verbindung
beschichteten Metallschäume 4 in Abgasströmung angebracht, die jeweils Rußpartikel
temporär einfangen.
[0042] Eine andere Anordnung der Metallschäume 2, 4, d.h. die Einfügung der mit einer die
Verbrennungstemperatur von Rußpartikeln herabsetzenden Verbindung beschichteten Metallschäume
4 jeweils stromaufwärts vor den edelmetallbeschichteten Metallschäumen 2 in Abgasströmung
ist je nach Anforderung auch wählbar.
[0043] Bei der so ausgebildeten Ausführung wird der eingefangene Ruß zusätzlich durch direkten
Kontakt mit der oberflächlich aufgebrachten als Katalysator wirkenden Beschichtung
oxidiert. Die aufgebrachte Beschichtung besteht dabei aus einer Sauerstoffspeicherverbindung,
wie beispielsweise Cerorthovanadat Ce(III)VO
4.
[0044] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Modul 5 dargestellt, das
aus zwei parallel angeordneten Modulen 1' gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 aufgebaut ist, bei dem allerdings der konisch auslaufende Einlassbereich für das
Abgas und der konisch zulaufende Auslassbereich für das Abgas entfallen sind. Bei
einer solchen Ausführung durchströmt das Abgas jeweils die parallel angeordneten Module
1' wie im Zusammenhang mit Fig. 1 angegeben. Dabei sind die Metallschäume 2, 3 abwechselnd
mit einem Edelmetall aus der Gruppe Ru, Rh, Pd, Os, Ir, Pt oder einem Gemisch dieser
Edelmetalle beschichtet oder unbeschichtet. Vorteilhafterweise sind die beschichteten
Metallschäume 2 jeweils stromaufwärts vor den unbeschichteten Metallschäumen 3 in
Abgasströmung angeordnet.
[0045] Eine andere Anordnung der Metallschäume 2, 3, d.h. die Einfügung der unbeschichteten
Metallschäume 3 jeweils stromaufwärts vor den beschichteten Metallschäumen 2 in Abgasströmung
ist je nach Anforderung ebenfalls wählbar.
[0046] Weiterhin sind nicht lediglich zwei parallel angeordnete Module 1' in dem Modul 5
vorzusehen, sondern entsprechend den gestellten Anforderungen sind auch mehrere Module
1' in dem Modul 5 zur Steigerung des Wirkungsgrades in vorteilhafter Weise unterzubringen.
[0047] Die Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch das in Fig. 4 dargestellte Modul 5 entlang
der Schnittlinie A-B, wobei jeweils ein Modul 1' parallel zur Abgasströmung angeordnet
und vom Abgas durchströmt wird.
[0048] Die parallele Anordnung und die Anzahl der Module 1' in dem Modul 5 kann nahezu beliebig
an die jeweilige Motorleistung angepasst werden. Dabei kann dem erforderlichen Wirkungsgrad
hinsichtlich der Entfernung von Rußpartikeln aus dem verbrennungsmotorisch erzeugten
Abgasstrom vorteilhaft Rechnung getragen werden, und zwar durch die Art der Edelmetallbeschichtung
oder Edelmetallbeladung, die geometrische Oberfläche des Metallschaumes und die Anzahl
der beschichteten Metallschäume.
[0049] So konnten beispielsweise Emissionsreduktionen für Rußpartikel von ca. 85 % bis 90
% erzielt werden, ohne dabei die geforderten zulässigen Stickstoffdioxid-Grenzwerte
zu überschreiten.
[0050] Darüber hinaus kann der Wirkungsgrad für die Reduktion der Rußpartikelemission durch
eine thermisch induzierte Regeneration noch weiter erhöht werden, wie diese beispielsweise
mit einem Brenner oder einer elektrischen Energieeinkopplung durch eine Widerstandsheizung
erreicht werden kann.
[0051] Die thermisch induzierte Regeneration kann auch durch Oxidation von spät in den Verbrennungsmotor
eingespritztem Kraftstoff erfolgen, einer so genannten Nacheinspritzung, durch welche
die Abgastemperatur zunächst von ca. 150 bis 200° C auf ca. 400° C angehoben werden
kann.
[0052] Zusätzlich gelingt es durch Oxidation von motorisch nachhaltig erzeugten Kohlenwasserstoffen
(CH) am edelmetallbeschichteten Metallschaum oder Oxidationskatalysator die Temperatur
im Modul um weitere ca. 200° C auf letztendlich die für die Russpartikelverbrennung
erforderliche Temperatur von ca. 600° C zu erhöhen.
1. Verfahren zum Entfernen von Rußpartikeln aus einem Abgasstrom eines Verbrennungsmotors
durch Oxidation von temporär in einer Katalysatoranlage eingefangenen Rußpartikeln
mit Stickstoffdioxid NO2, wobei das Stickstoffdioxid durch Oxidation des im Abgas vorhandenen Stickstoffmonoxids
NO an einem Katalysator in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit des Abgases
bei einer Temperatur oberhalb von 200° C gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgas durch zumindest zwei eine Stickstoffdioxid-Konzentration im Abgas erhöhende
edelmetallbeschichtete offenporige Metallschäume sowie diesen nachgeschaltete offenporige
Metallschäume geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschäume aus einer FeCr-Legierung bestehen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die edelmetallbeschichteten Metallschäume zumindest mit einem Edelmetall aus der
Gruppe Ru, Rh, Pd, Os. Ir, Pt oder einem Gemisch dieser Edelmetalle beschichtet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nachgeschalteten Metallschäume mit einer die Verbrennungstemperatur der Rußpartikel
herabsetzenden Verbindung, insbesondere Cerorthovanadat CeVO4 beschichtet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschäume mit einer relativen Dichte im Bereich von 2 bis 20 % ausgebildet
sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschäume mit einer Porenanzahl in einem Bereich von 3 bis 80 ppi ausgebildet
sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Porenanzahl der Metallschäume in Richtung des Abgasstromes variiert gestaltet
sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Porenanzahl der Metallschäume in Richtung des Abgasstromes zunimmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einzelnen oder allen Metallschäumen ein Abstand von 0 bis 50 mm besteht.