[0001] Die Erfindung betrifft einen Handgriff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Handgriffe werden meist in Verbindung mit Aluminium- oder Karbonstöcken
verwendet. Sie finden ihre Anwendung beispielsweise bei Ski- oder Wanderstöcken, und
neuerdings auch bei speziellen Nordic-Walking-Stöcken. Diese Stöcke werden auch als
Modulstöcke bezeichnet. Diese Handgriffe sind normalerweise auf eine besonders ergonomische
Handhaltung und bequeme Handhabung optimiert. Sie weisen abgesehen von den Funktionen,
die sich im Zusammenhang mit einem Wander-/Skistock bieten, wie beispielsweise eine
Abstützfunktion, keine zusätzlichen Funktionen auf.
[0003] Gerade beim Nordic Walking, welches als aktive Fitnesssportart betrieben wird, ist
es für den Walker interessant, seine aktuellen Fitness-Werte, wie der Herzschlag,
kontinuierlich zu überwachen und angezeigt zu bekommen. Hierfür sind verschiedene
Vorrichtungen bekannt, die meist mit einem Brustgurt zusammenwirken, um die Herzfrequenz
oder andere Daten vom Körper zu ermitteln und an einen Empfänger zu übertragen. Diese
Empfänger bietet dann die Möglichkeit, die entsprechenden Daten anzuzeigen. Oft ist
dieser Empfänger als eine Uhr oder in Form eines Fahrradcomputers ausgebildet.
[0004] Da beispielsweise das Nordic Walking als aktiver Fitness-Sport betrieben wird, werden
hierbei selten Behältnisse, wie Rucksäcke zum Befördern von Gegenständen mitgenommen.
So werden mitzuführende Objekte meist in den Taschen der Kleidung platziert, was beim
Laufen unangenehm und hinderlich sein kann.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Handgriff für einen Stock zu schaffen, der neben den bekannten Funktionen
weitere Funktionen erfüllen kann.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Handgriff für einen Stock mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist vorgesehen, dass der Handgriff an der Oberseite
eine Einrichtung zur auswechselbaren Aufnahme von Modulen, insbesondere von elektronischen
Informationsmodulen, aufweist.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, bekannte Handgriffe für
Stöcke derart weiterzubilden, dass sie eine Aufnahmeeinrichtung an der Oberseite aufweisen.
In dieser Aufnahmeeinrichtung können beliebige Module eingesetzt werden. Hierdurch
bietet sich zum einen der Vorteil, dass die Module bzw. deren Anzeigen für den Verwender
eines derartigen Stocks immer leicht sichtbar sind und nicht in Taschen mitgeführt
werden müssen. Ein weiterer Vorteil eines derartigen Handgriffs ist, dass die Informationen
des Moduls immer einfach abgelesen werden können, und so bei der Verwendung eines
erfindungsgemäßen Handgriffs ohne weitere Schwierigkeiten sofort zur Verfügung stehen.
Ein umständliches Herausnehmen eines Anzeigegeräts aus einer Tasche kann entfallen.
[0009] Grundsätzlich kann das Modul in jeder beliebigen Form ausgebildet sein. Es hat sich
aber als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Module etwa die Form eines Uhrkopfes
aufweisen. Hierdurch bietet sich die Möglichkeit an, herkömmliche Fitness-Uhren besonders
einfach in den Handgriff zu integrieren. Wird bei derartigen elektronischen Fitness-Uhren
beispielsweise das Armband entfernt, so kann die Uhr problemlos in die Aufnahmeeinrichtung
des Handgriffs eingesetzt werden. Dadurch muss eine derartige Uhr, beispielsweise
beim Nordic Walking nicht am Handgelenk getragen werden. Auch wird die Sichtbarkeit
für den Träger einer derartigen elektronischen Fitness-Uhr hierdurch verbessert.
[0010] Um den Handgriff mit der Aufnahmeeinrichtung für Module besonders einfach zu gestalten
und handhaben zu können, weist die Einrichtung zur Aufnahme von Modulen ein Öffnungsmechanismus,
insbesondere einen kippbaren Hebel, auf, wobei eine Sicherung gegen ungewolltes Öffnen
vorgesehen ist. Diese Sicherung kann als Knopf ausgebildet sein, indem der Knopf drehbar
angebracht ist, wobei der Knopf eine unterschiedliche Breite und Länge aufweist. Durch
die Verwendung eines einfachen kippbaren Hebels ist der Austausch von Modulen sehr
einfach möglich. Ein weiterer Vorteil dieses einfachen Mechanismus kann darin gesehen
werden, dass er, im Gegensatz zu komplizierteren Öffnungsmechanismen, eine geringere
Komplexität der Mechanik aufweist. Somit ist der Mechanismus robuster und hat eine
höhere Lebensdauer.
[0011] Auch die Sicherung des kippbaren Hebels ist einfach und langlebig ausgeführt. Sie
kann beispielsweise mit einem drehbaren Knopf ausgebildet werden. Ein weiterer Vorteil
bietet sich darin, dass, bedingt durch die unkomplizierte Handhabung eines derartigen
Knopfes, ausführliche Gebrauchsanweisungen entfallen können und, dass kaum Probleme
beim Austausch eines Moduls durch einen unbedarften Benutzer eines derartigen Handgriffs
auftreten.
[0012] Zur besseren Befestigung des Moduls am Handgriff ist gegenüberliegend zum Öffnungsmechanismus
auf der Oberseite des Handgriffs eine Halterungskralle vorgesehen. So kann das Modul
auf der einen Seite in die Haltungskralle eingesetzt werden, während es auf der anderen
Seite, beispielsweise durch den kippbaren Hebel, formschlüssig auf den Handgriff gehalten
wird. Hierdurch ergeben sich die bereits genannten Vorteile einer einfachen und unkomplizierten
Konstruktion.
[0013] Wird ein derartiger Handgriff von einem ambitionierten Sportler zum Nordic Walking
benutzt, so ist es vorteilhaft, wenn das Modul einen elektrischen Schrittzähler und/oder
einen Kompasssensor aufweist. Hierdurch können dem Sportler Informationen, z.B. über
die zurückgelegte Strecke, gegeben werden. Ein Kompasssensor kann zum einen als normale
Kompassanzeige in dem Modul verwendet werden, was beispielsweise bei Touren im Hochgebirge
angenehm ist, da der Kompass so immer bequem abzulesen ist, ohne ihn erst aus einer
Tasche holen zu müssen, was sich mit Handschuhen oft schwierig gestaltet. Auch ist
es möglich mit dem elektrischen Kompasssensor einen Schrittsensor auszuführen. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Modul zumindest einen Zeit-,
Distanz-, Geschwindigkeits- und/oder Höhenmesser auf. Diese Funktionen können je nach
Verwendungszweck des Handgriffs, beispielsweise beim Fitness-Sport oder beim Tourengehen
von Interesse sein. Durch das Anbringen eines entsprechenden Moduls im Handgriff können
diese Werte während der Verwendung des Handgriffs immer einfach und unkompliziert
überprüft werden.
[0014] Weiterhin ist es auch möglich, dass das Modul einen Signalgeber aufweist und dass
die Signale optisch, insbesondere mit einer LED und/oder akustischen, insbesondere
mit einem Piepser, anzeigbar sind. So ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass
im Zusammenspiel mit einem Brustgurt zum Ermitteln der Herzfrequenz, die aktuelle
Herzfrequenz bzw. die Herzschläge durch ein optisches Signal auf dem Handgriff in
einem entsprechenden Modul angezeigt werden. Eine andere Möglichkeit ist, beispielsweise
das Überschreiten der optimalen Trainings-Herzfrequenz anzuzeigen, um den Sportler
darauf hinzuweisen, die aktuelle Belastung zu verringern, um einen optimales Trainingsergebnis
zu erzielen.
[0015] Wird ein derartiger Handgriff mit einem Stock beim Wandern benutzt, so ist es vorteilhaft,
wenn das Modul mit dem Handgriff den Abschluss eines Hohlraums, insbesondere im Stock
bildet, der zur Aufnahme von Objekten ausgebildet ist. In diesen Hohlraum können dann
beispielsweise Blasenpflaster oder dergleichen untergebracht werden. So hat der Wanderer
diese Pflaster immer bei sich. Auch für Tourengeher ist dies eine interessante Anwendung,
da derartige Kleinigkeiten oft vergessen werden. Ein Pflaster kann aber auch beim
Nichtverwenden eines derartigen Stocks in dem Hohlraum belassen werden, und ist somit
immer verfügbar.
[0016] Zur Befestigung eines Stockes weist der erfindungsgemäße Handgriff an seiner Unterseite
ein Längsloch auf, in dem ein Stockschaft fixiert werden kann. Hierdurch bietet sich
der Vorteil, dass verschiedene Stockschäfte, beispielsweise aus Karbon oder Aluminium,
verwendet werden können und so eine besonders gute Abstimmung des Stockschaftes auf
den jeweiligen Verwendungszweck möglich ist.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und schematischer
Zeichnungen noch näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigen.
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Handgriffs mit eingebautem Modul, in der
der Öffnungsmechanismus teilweise geschnitten dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine seitliche Ansicht, die 90° zu der Darstellung aus Fig. 1 gedreht ist; und
- Fig. 3
- eine seitliche Ansicht, wie in Fig. 1 dargestellt, wobei das Modul ausgebaut ist.
[0018] Fig. 1 zeigt eine seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Handgriffs 1. In dieser
Ansicht ist der Bereich um den Öffnungsmechanismus mit dem Hebel 4 geschnitten dargestellt.
Der Handgriff 1 ist mit dem Modul 2 ausgestattet, welches zwischen dem Öffnungsmechanismus
4 und der Haltekralle 5 eingesetzt ist. Der Öffnungsmechanismus 4 und die Haltekralle
5 sind Teile der Aufnahmeeinrichtung 3. Der hier dargestellte Handgriff 1 weist Einlageelemente
8 auf. Hierbei kann es sich beispielsweise um Korkeinlagen handeln, wodurch der Komfort
bei der Verwendung eines derartigen Handgriffs erhöht wird. An den Handgriff 1 kann
sich im Bereich 9 der Schaft eines Stockes anschließen. Es ist dabei ebenso denkbar,
den Handgriff 1 ohne Stock zu verwenden, beispielsweise für so genanntes Power-Walking.
Hierbei kann der Handgriff 1 als Gewicht dienen, wobei er dementsprechend schwer ausgelegt
sein muss, oder mit Zusatzgewichten ausgestattet ist.
[0019] In Fig. 2 ist eine um 90° gedrehte Ansicht des Handgriffs 1 dargestellt. Der Knopf
11 dient zur Sicherung des Öffnungsmechanismus 4. In der hier dargestellten Position
befindet sich der Knopf 11 in einer Position zum Öffnen des Hebels 4. Wie durch den
Pfeil verdeutlicht, kann der Knopf 11 um 90° gedreht werden. Wird der Knopf 11 in
eine Position gebracht, in der die Längsachse des Knopfes horizontal verläuft, so
ist der Öffnungsmechanismus 4 blockiert und das Modul 2 gesichert.
[0020] In Fig. 3 ist eine seitliche Ansicht des Handgriffs 1 dargestellt, die der aus Fig.
1 ähnelt. Hierbei ist das Modul 2 ausgebaut. Der Hebel 4 ist eingedrückt, um das Modul
2 freizugeben. Das Eindrücken des Hebels 4 ist nur möglich, wenn sich der Knopf 11
in der Position, wie in Fig. 2 dargestellt, befindet. Nach dem Eindrücken des Hebels
4 kann das Modul 2 aus der Haltekralle 5 entnommen werden. Anschließend kann ein anderes
Modul in die Aufnahmeeinrichtung 3 eingesetzt werden. Zur Aufnahme eines neuen Moduls
wird wiederum Hebel 4 eingedrückt und das Modul 2 in die Haltekralle 5 eingesetzt.
Bei der Ausgestaltung des Handgriffs 1 ist es möglich, zwischen dem eingesetzten Modul
2 und dem Korpus des Handgriffs 1 einen Hohlraum vorzusehen, der durch das Modul 2
abgeschlossen wird. In diesen Hohlraum können dann beispielsweise Pflaster transportiert
werden.
[0021] Der erfindungsgemäße Handgriff bietet somit eine einfache und flexible Möglichkeit
an, einen gattungsgemäßen Handgriff weiterzubilden, um ihn flexibel mit zusätzlichen
Funktionsmöglichkeiten auszustatten.
1. Handgriff (1) für einen Stock,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Handgriff (1) an der Oberseite eine Einrichtung zur auswechselbaren Aufnahme
(3) von Modulen (2), insbesondere von elektronischen Informationsmodulen, aufweist.
2. Handgriff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Module (2) etwa die Form eines Uhrkopfes aufweisen.
3. Handgriff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Einrichtung (3) zur Aufnahme von Modulen einen Öffnungsmechanismus (4), insbesondere
einen kippbaren Hebel (4), aufweist, wobei eine Sicherung gegen ungewolltes Öffnen
vorgesehen ist.
4. Handgriff nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Sicherung als Knopf (11) ausgebildet ist,
dass der Knopf (11) drehbar angebracht ist und
dass der Knopf (11) eine unterschiedliche Breite und Länge aufweist.
5. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass gegenüberliegend zum Öffnungsmechanismus (4) auf der Oberseite des Handgriffes (1)
eine Halterungskralle (5) vorgesehen ist.
6. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Modul (2) als elektronische Fitnessuhr ausgebildet ist.
7. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Modul (2) einen elektrischen Schrittzähler und/oder einen Kompasssensor aufweist.
8. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Modul (2) einen Zeit-, Distanz-, Geschwindigkeits- und/oder Höhenmesser aufweist.
9. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Modul (2) einen Signalgeber aufweist und
dass die Signale optisch, insbesondere mit einer LED und/oder akustisch, insbesondere
mit einem Piepser, anzeigbar sind.
10. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Modul (2) mit dem Handgriff (1) den Abschluss eines Hohlraums, insbesondere im
Stock, bildet, der zur Aufnahme von Objekten ausgebildet ist.
11. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet ,
dass an seiner Unterseite ein Längsloch vorgesehen ist, und
dass in dem Längsloch ein Stockschaft fixiert ist.