[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitzmöbel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der EP 0 875 181 B1 ist ein Sitzmöbel entsprechend der Gattung bekannt.
[0003] Bei diesem bekannten Sitzmöbel ist das Fußteil durch zwei Aufstellscheren, von denen
jeweils eine an eine der Gelenkketten angeschlossen ist, am Sitzteil gehalten.
[0004] Mit Hilfe dieser Aufstellscheren wird das Fußteil bei einem Verschieben des Sitzteiles
sowie gegebenenfalls einem Verschwenken einer am Sitzteil angeschlossenen Rückenlehne
von einer hochgestellten Gebrauchs- in eine Nichtgebrauchsstellung verschwenkt, in
der das Fußteil direkt unter dem Sitzteil platziert ist. Bei einer gegenläufigen Bewegung
des Sitzteiles erfolgt die Verschwenkung des Fußteiles entsprechend.
[0005] Wesentlich ist dabei, dass das Fußteil in Nichtgebrauchsstellung vollständig unterhalb
des Sitzteiles zur Anordnung kommt, was nicht nur aus optischen Gründen vorteilhaft
ist, sondern auch in funktionaler Hinsicht, da dann die beim Sitzen nötige Fußfreiheit
unterhalb des Sitzteiles gewährleistet ist.
[0006] Eine andere Konstruktion, bei der auf den Einsatz von Aufstellscheren verzichtet
wird, ist aus der DE 296 00 282 U1 bekannt. Allerdings ist es bei dieser Lösung nicht
möglich, das Fußteil unter das Sitzteil zu verschwenken, so dass dieses Sitzmöbel
hinsichtlich einer bequemen Sitzposition eher unbefriedigend ist.
[0007] Hinsichtlich der Funktion, das heißt hinsichtlich des Bewegungsablaufs hat sich der
Einsatz von Aufstellscheren bewährt. Jedoch stellen die die Aufstellscheren bildenden
Scherenglieder potentielle Klemmstellen dar, da ein seitlicher Zugriff in die gebildeten
Zwischenräume möglich ist, die beim Verschwenken soweit geschlossen werden, dass keine
ausreichende Fingerfreiheit vorliegt und es durchaus zu Fingerquetschungen kommen
kann.
[0008] Aber auch in bezug auf ein gerade im Möbelbereich optimiertes Gestaltungsbild entspricht
das aus der erstgenannten Schrift bekannte Sitzmöbel nicht unbedingt den gestellten
Anforderungen, da die Scherenglieder, ebenso wie die erkennbaren Gelenkpunkte den
optischen Gesamteindruck in gewisser Weise beeinträchtigen.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel der gattungsgemäßen
Art so weiter zu entwickeln, dass die Bediensicherheit sowie der optische Gesamteindruck
verbessert wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Sitzmöbel gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
[0011] Durch diese konstruktive Ausbildung wird auf die Aufstellscheren vollständig verzichtet.
Deren Funktion wird übernommen von dem Tragarm und der Koppelstange die längsverschieblich
am Tragarm befestigt ist und mit einem Ende vorzugsweise über einen Winkelhebel am
Fußteil und mit dem anderen Ende am zweiarmigen Betätigungshebel der zugeordneten
Gelenkkette angelenkt ist.
[0012] Vorzugsweise ist der Tragarm im Querschnitt als C-Profil ausgebildet, in dem die
Koppelstange geführt ist. Dabei ist die Koppelstange auf der Innenseite des Tragarmes
gelagert, so dass von außen her nur die Außenseite des Tragarmes erkennbar ist, wodurch
sich ein optisch wesentlich ansprechenderes Bild ergibt.
[0013] Durch die aufeinander liegende Anordnung des Tragarmes und der Koppelstange sind
keine potentiellen Klemmstellen mehr gegeben, so dass sich auch die Betriebssicherheit
dieses Beschlages bemerkenswert verbessert.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
[0016] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teilausschnitt eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels mit einem in Gebrauchsstellung
aufgeschwenkten Fußteil in einer schematischen Seitenansicht
- Figur 2
- das Sitzmöbel nach Figur 1 mit dem in eine Nichtgebrauchsstellung abgeschwenkten Fußteil,
ebenfalls in einer schematischen Seitenansicht
[0017] In den Figuren ist vordere Teil eines Sitzmöbels dargestellt, das ein zwischen zwei
seitlichen Gestellteilen 2 in Sitzlängsrichtung bewegbares Sitzteil 1 aufweist, an
dem davon bewegungsabhängig ein Fußteil 3 angeschlossen ist, das von einer Nichtgebrauchsstellung,
in der es unter dem Sitzteil 1 platziert ist (Figur 2) in eine hochgestellte vor dem
Sitzteil 1 angeordnete Gebrauchsstellung aufschwenkbar ist (Figur 1).
[0018] An der Unterseite des Sitzteiles 1 sind im vorderen Bereich, den seitlichen Gestellteilen
2 zugeordnet, jeweils eine Gelenkkette 4 vorgesehen.
[0019] Jede Gelenkkette 4 weist eine Lenkerlasche 5 auf, die mit einem Ende an dem zugeordneten
Gestellteil 2 und mit dem anderen Ende am Sitzteil 1 über eine Gelenkachse 8 gelenkig
angeschlossen ist. Die Lenkerlasche 5 ist an einer Anschlussplatte 10 befestigt, die
fest mit dem Gestellteil 2 verbunden ist und die die Gelenkkette 4 insgesamt trägt.
[0020] Ebenfalls an der Gelenkachse 8 ist ein drehbarer Steuerhebel 7 befestigt, der andererseits
an einem zweiarmigen Betätigungshebel 6 angelenkt ist, der über eine Schwenkachse
9 an der Anschlussplatte 10 und damit am Gestellteil 2 drehbar befestigt ist.
[0021] An dem dem Steuerhebel 7 abgewandten Ende trägt der Betätigungshebel 6 einen angelenkten
Tragarm 17, der mit einer seinem anderen Ende drehbar an einem Anschlussteil 20 befestigt
ist, das starr mit dem Fußteil 3 verbunden ist.
[0022] In dem im Querschnitt C-förmig ausgebildeten Tragarm 17 ist längsverschieblich eine
Koppelstange 18 geführt, an deren dem Fußteil 3 zugewandten Ende ein Lenker 19 angeschlossen
ist, der mit dem Anschlussteil 20 drehbar verbunden ist. Der Lenker 19 weist einen
Führungsbolzen 23 auf, der in einem axial sich erstreckenden Langloch 21 des Tragarmes
17 angeordnet ist. Die Anlenkpunkte des Tragarmes 17 und des Lenkers 19 am Anschlussteil
20 sind abständig zueinander angeordnet und bilden so die Traglager für das Fußteil
3.
[0023] Am anderen Ende ist die Koppelstange 18 mit einer Verbindungslasche 14 verbunden,
die in dem Endbereich am zweiarmigen Betätigungshebel 6 angeschlossen ist, der dem
Anschluss des Steuerhebels 7 gegenüber liegt.
[0024] Über einen Führungszapfen 22, der Bestandteil der Verbindungslasche 14 ist, ist diese
längsverschieblich in einem sich ebenfalls axial erstreckenden weiteren Langloch 16
des Tragarmes 17 geführt. Im Zusammenwirken mit dem dem Fußteil 3 zugewandten Langloch
21 bilden deren Enden praktisch die Anschläge für den Verschiebeweg der Koppelstange
18 im Tragarm 17.
[0025] An die Lenkerlasche 5 ist eine Anschlusslasche 11 drehbar angeschlossen, an deren
anderem Ende ein Winkelhebel 12 angelenkt ist, der um ein Drehlager 13 der Anschlussplatte
10 lenkbar ist und an dessen anderem Ende eine Rolle 15 befestigt ist, die in der
Koppelstange 18 bzw. dem Tragarm 17 geführt ist und die der Führung des Bauteiles
Tragarm 17/Koppelstange 18 von einer aufgeschwenkten in eine abgeschwenkte Stellung
dient.
[0026] Beim Aus- und Einschwenken des Fußteiles 3 wird durch die Rolle 15 der vordere Bereich
des Tragarmes 17 nach unten gedrückt, so dass dieser die vordere Kante des abgesenkten
Sitzteiles 1 frei umfahren kann.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Sitzteil
- 2
- Gestellteil
- 3
- Fußteil
- 4
- Gelenkkette
- 5
- Lenkerlasche
- 6
- Betätigungshebel
- 7
- Steuerhebel
- 8
- Gelenkachse
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Anschlussplatte
- 11
- Anschlusslasche
- 12
- Winkelhebel
- 13
- Drehlager
- 14
- Verbindungslasche
- 15
- Rolle
- 16
- Langloch
- 17
- Tragarm
- 18
- Koppelstange
- 19
- Lenker
- 20
- Anschlussteil
- 21
- Langloch
- 22
- Führungszapfen
- 23
- Führungsbolzen
1. Sitzmöbel mit einem zwischen zwei seitlichen Gestellteilen (2) in Sitzlängsrichtung
bewegbaren Sitzteil (1), an dem unterseitig im vorderen Bereich zwei Gelenkketten
(4) angeschlossen sind, von denen jeweils eine einem Gestellteil (2) zugeordnet ist
und die jeweils eine mit dem Gestellteil (2) einerseits und dem Sitzteil (1) andererseits
drehbar verbundene Lenkerlasche (5), einen schwenkbar am Sitzteil (1) angeschlossenen
Steuerhebel (7) sowie einen an seinem einen Ende daran angelenkten zweiarmigen Betätigungshebel
(6) aufweisen, der an seinem anderen Ende einen schwenkbaren Tragarm (17) trägt und
gelenkig am Sitzteil (1) befestigt ist, wobei am Tragarm (17), an dem dem Betätigungshebel
(6) abgewandten Ende, ein Fußteil (3) angeordnet ist, das bewegungsabhängig vom Sitzteil
(1) von einer aufgeschwenkten Gebrauchsin eine abgeschwenkte Nichtgebrauchsstellung
unterhalb des Sitzteiles (1) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tragarm (17) eine Koppelstange (18) axial verschiebbar angeordnet ist, die
einerseits mit dem Betätigungshebel (6) und andererseits mit einem am Fußteil (3)
drehbar befestigten Lenker (19) verbunden ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeweg der Koppelstange (18) gegenüber dem Tragarm (17) durch sich axial
erstreckende Langlöcher (16,21) im Tragarm (17) und darin geführten Führungszapfen
(22) bzw. Führungsbolzen (23) begrenzt ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (18) sichtseitig vom Tragarm (17) überdeckt ist.
4. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (18) im Tragarm (17) geführt ist.
5. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (17) im Querschnitt C-förmig ausgebildet ist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die geschlossene Breitseite des Tragarmes (17) zum zugeordneten Gestellteil (2) hin
gerichtet ist.
7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die Lenkerlasche (5) eine Anschlusslasche (11) angeschlossen ist, mit der ein
Winkelhebel (12) drehbar verbunden ist, der drehbar am Gestellteil (2) befestigt ist
und der andererseits eine Rolle (15) trägt, die längsverschiebbar im Tragarm (17)
oder der Koppelstange (18) geführt ist.
8. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsbolzen (23), der in dem Langloch (21) gelagert ist, im Anlenkbereich
des Lenkers (19) an der Koppelstange (18) befestigt ist.
9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (6) in seinem dem Tragarm (17) zugewandten Endbereich eine Verbindungslasche
(14) trägt, an der der in dem Langloch (16) geführte Führungszapfen (22) befestigt
ist.