[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von im wesentlichen quaderförmigen
Gegenständen, insbesondere Büchern, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bekanntlich werden Bücher, vor allem, wenn sie in offenen Regalfächern von Bibliotheken
stehen, mit der Zeit von Staub bedeckt. Der Staub muß dann in regelmäßigen Abständen
entfernt werden, was häufig manuell durchgeführt wird und damit einen erheblichen
Zeitaufwand erfordert. Darüber hinaus kann die manuelle Reinigung mit Hilfe von Pinseln,
Bürsten oder Handstaubsaugern nur unzureichend durchgeführt werden, weil nicht alle
Flächen in der erforderlichen Weise erfasst werden.
[0003] Gegenstand der
EP-A 1 407 835 der Anmelderin ist eine automatisch arbeitende Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen,
von der die vorliegende Erfindung ausgeht. Diese Vorrichtung ist besonders zweckmäßig
für den Einsatz in großen Bibliotheken und hat insgesamt sechs rotierende Bürsten
sowie ein Ablenkorgan zum Drehen des jeweiligen Buches um 90°, bevor dieses an den
beiden langen Schmalseiten von dem Bürstenpaar am Ausgang des Förderers gereinigt
wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, die unter Verzicht auf die automatische Reinigung aller
sechs Flächen dennoch eine einwandfreie Entstaubung gewährleistet und aufgrund einer
vereinfachten Konstruktion wesentlich wirtschaftlicher herstellbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist entsprechend dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1
vorgesehen, daß zu beiden Seiten des Horizontalförderers je eine um eine vertikale
Achse drehbare Bürste angeordnet ist und eine weitere, um eine horizontale Achse drehbare
Bürste in der Ebene des Horizontalförderes liegt.
[0006] Mit dieser Lösung, die mit nur drei Bürsten auskommt, wird der konstruktive Aufwand
insbesondere für das Antriebssystem wesentlich vereinfacht, so daß die Gestehungskosten
für die Vorrichtung gemäß der Erfindung bedeutend niedriger sind. Die Bedienungsperson,
die die Bücher oder dergleichen einzeln nacheinander in die Vorrichtung legt, kann
diese am Ausgang abnehmen und so drehen, daß sie in einem zweiten Durchgang auch an
den zuvor nicht erfassten Flächen gereinigt werden.
[0007] Es ist vorteilhaft, wenn in Weiterbildung der Erfindung eine der beiden vertikalen
Bürsten horizontal und rechtwinklig zur Förderrichtung des Horizontalförderers verstellbar
ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die verstellbare Bürste, der eine Tastrolle fest
zugeordnet ist, über einen Seil- oder Kettenzug mittels eines Verschiebegriffes manuell
verstellt werden kann.
[0008] Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung kann die Bedienungsperson den horizontalen
Abstand zwischen den beiden vertikalen Bürsten an den jeweils einzuführenden Gegenstand
anpassen, wobei die Tastrolle als Begrenzungsanschlag dient und verhindert, daß die
verstellbare Bürste zu weit eingeschoben wird.
[0009] Nach einem anderen Merkmal der Erfmdung ist die andere der beiden vertikalen Bürsten,
die der verstellbaren Bürste auf der anderen Seite des Horizontalförderers gegenüberliegt,
ortsfest am Untergestell gelagert. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die ortsfeste
Bürste von einem Motor über einen Riementrieb angetrieben wird, der zugleich auch
die horizontale Bürste in Rotation versetzt.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Motor ein Getriebemotor mit
zwei Abtriebswellen, von denen die erste Abtriebswelle den Riemen für die ortsfeste
vertikale Bürste und die horizontale Bürste antreibt, während die zweite, langsamer
rotierende Abtriebswelle für den Antrieb des Horizontalförderers dient.
[0011] Auf diese Weise kommt die Vorrichtung für den Antrieb von insgesamt vier Organen
(zwei vertikale Bürsten, eine horizontale Bürste und ein Horizontalförderer) mit lediglich
zwei Motoren aus, was erheblich zur Senkung der Gestehungskosten beiträgt.
[0012] Bei dieser Lösung ist es besonders zweckmäßig, wenn der Riementrieb für den Antrieb
der ortsfesten verikalen Bürste und der horizontalen Bürste aus einem Rundriemen besteht,
der über Umlenkrollen geführt ist. Auf diese Weise kann der Riementrieb für den Antrieb
der verschiedenen Organe über jeden beliebigen Winkel in die entsprechenden Ebenen
umgelenkt werden.
[0013] Nach einem anderen Merkmal der Erfindung sind den Bürsten Saugköpfe zum Absaugen
von Staub zugeordnet. Das dient einerseits zur Vorsorge für die Gesundheit der Bedienungsperson
und verhindert andererseits wirkungsvoll eine Verschmutzung der Umgebung.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen von Büchern gemäß
der Erfmdung,
Figur 2 in vergrößertem Maßstab eine Vorderansicht der Vorrichtung im Eingangsbereich,
Figur 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, wobei die in Figur 1 gezeigten Rollenebenen
für die Zufuhr und die Abnahme der Bücher weggelassen sind,
Figur 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles IV der Figur 3
bei abgenommener Seitenwand,
Figur 5 eine der Figur 4 ähnliche Seitenansicht in der Ebene V-V der Figur 3 und
Figur 6 eine Rückansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles VI der Figur 3 bei
abgenommener Seitenwand.
[0015] Wie insbesondere Figur 1 zeigt, hat die insgesamt mit 10 bezeichnete Vorrichtung
gemäß der Erfmdung ein Untergestell 12, das auf Rollen 14 verfahrbar ist. An die Vorrichtung
10 kann ein Staubsauger 16 angeschlossen werden.
[0016] Über die Oberseite 18 des Untergestells 12 ragen zwei vertikale, rotierende Bürsten
20 und 22 hinaus, zwischen denen sich ein Horizontalförderer 24 erstreckt. In der
Ebene des Horizontalförderers 24 befindet sich eine um eine horizontale Achse 26 (Figuren
3 bis 5) drehbare Bürste 28.
[0017] Jeder der drei Bürsten 20, 22 und 28 ist ein Saugkopf 30 zugeordnet, der mit dem
Staubsauger 16 verbunden ist. Die Saugköpfe 30 sind in Figur 3 schematisch angedeutet.
[0018] Die Bürsten 20, 22 und 28 sowie der Horizontalförderer 24 bilden die Reinigungsstation
und sind, wie die Figuren 1 und 2 weiter zeigen, durch zwei teilweise offene Schutzgehäuse
32, 32' abgedeckt, zwischen denen ein Spalt 34 für den Eingriff der Hand einer Bedienungsperson
frei ist.
[0019] In den Figuren 1 und 3 ist mit F die Arbeitsrichtung und damit auch die Vorschubrichtung
des Horizontalförderers 24 eingezeichnet. Dadurch sind, wie Figur 1 zeigt, der Eingangsbereich
E und der Ausgangsbereich A der Vorrichtung vorgegeben. Sowohl am Eingangsbereich
E als auch am Entnahmebereich A ist ein Rollenteppich 36 an der Vorrichtung 10 angebracht,
der in der Ebene der Oberseite 18 des Untergestells 12 liegt und auf den jeweils ein
zu reinigendes Buch 38 (in Figur 2 ist hier ein Aktenstapel dargestellt) oder ein
anderer quaderförmiger Gegenstand gelegt werden kann, der nach dem Durchlauf durch
die Reinigungsstation vom Rollenteppich 36 am Ausgangsbereich A abgenommen werden
kann.
[0020] Von den beiden vertikalen Bürsten ist die Bürste 22 horizontal und rechtwinklig zur
Vorschubrichtung F des Horizontalförderers 24 verstellbar. Hierzu ist an einem in
Figur 3 angedeuteten Schlitten 50, der im Untergestell 12 gelagert ist und der die
vertikale Achse 42 der Bürste 22 trägt, ein Seil- oder Kettenzug 44 befestigt, der
unterhalb der Oberseite 18 des Untergestells 12 über Umlenkrollen 46 zu einem Verschiebegriff
48 führt, der von Hand in horizontaler Richtung verstellt werden kann. Bei einer Verstellung
des Verschiebegriffes 48 in Richtung des Pfeiles a in Figur 3 wird dadurch die Bürste
22 auf der gegenüberliegenden Seite des Untergestells 2 in der entsprechenden Gegenrichtung
a verschoben, wodurch der Abstand zwischen den beiden Bürsten 20 und 22 und somit
der Durchtrittsspalt für ein Buch 38 im Eingangsbereich E verringert wird. Eine Verstellung
des Verschiebegriffes 48 in der Gegenrichtung bewirkt entsprechend eine Vergrößerung
dieses Durchtrittsspaltes.
[0021] Von dem Schlitten 50 für die verstellbare Bürste 22 steht eine Tastrolle 52 nach
außen ab, welche durch den Verschiebegriff 48 zur Anlage an das jeweilige Buch 38
gebracht werden kann; die Tastrolle 52 dient somit als Endanschlag zur Begrenzung
des Eintrittsspaltes für das jeweilige Buch.
[0022] Für den Drehantrieb der verstellbaren vertikalen Bürste 22 dient ein Motor 54, der
von dem Schlitten 50 getragen wird und der über einen Riemen 56 mit einer Riemenscheibe
58 der vertikalen Achse 42 der Bürste 22 verbunden ist.
[0023] Die vertikale Achse 40 der gegenüberliegenden, jedoch ortsfesten Bürste 20 wird ebenfalls
über einen Rundriemen 60 in Drehung versetzt, der über eine Riemenscheibe 62 läuft
(vgl. insbesondere Figur 4). Der Rundriemen 62 ist über eine in den Figuren 3 und
4 angedeutete Umlenkstelle 64 zur Abtriebswelle 66 eines Getriebemotors 70 geführt,
der im Untergestell 12 befestigt ist. Der Rundriemen 60 treibt zusätzlich eine auf
der horizontalen Achse 26 der horizontalen Bürste 28 befestigte Riemenscheibe 72 an,
so daß die beiden Bürsten 20 und 28 mit derselben Winkelgeschwindigkeit rotieren.
Wie Figur 4 weiter zeigt, ist der Rundriemen 60 über eine weitere Umlenkrolle 74 zur
Riemenscheibe 62 der ortsfesten Bürste 20 geführt.
[0024] Der Getriebemotor 70 hat eine rechtwinklig zur Abtriebswelle 66 verlaufende, zweite
Abtriebswelle 68, über die ein Zahnriemen 76 geführt ist, der eine Antriebsachse 78
für den Horizontalförderer 24 in Drehung versetzt (vgl. Figuren 4 bis 6). Die Antriebsachse
78 steht als Wellenstummel von einer horizontalen Antriebswelle 80 ab, in die mit
gleichmäßigen Abständen voneinander Ringnuten 82 eingearbeitet sind. Über diese Ringnuten
82 sind parallel nebeneinander angeordnete Riemen 84 geführt, welche den Horizontalförderer
24 bilden. Die Riemen 84 laufen über eine Reihe von Umlenkrollen 86, die mit entsprechenden
Ringnuten 82' versehen sind.
[0025] Wie bereits erwähnt, dreht sich die zweite Abtriebswelle 68 des Getriebemotors 70
mit einer kleineren Geschwindigkeit als die erste Abtriebswelle 66, so daß der Horizontalförderer
24 eine geringere Geschwindigkeit als die Bürsten 20, 22 und 28 hat.
[0026] Im Ausführungsbeispiel besteht, wie Figur 3 zeigt, der Horizontalförderer 24 aus
insgesamt vier Riemen 84, von denen der Riemen 84', der zur verstellbaren Bürste 22
weist, kürzer als die anderen Riemen 84 ist. Dadurch wird ein Freiraum 88 gebildet,
in den die verstellbare Bürste 22 eingreifen kann, wenn zum Durchschieben eines schmalen
Buches 38 ein schmaler Durchtrittsspalt zwischen den beiden Bürsten 20 und 22 eingestellt
ist.
1. Vorrichtung zum Reinigen von im wesentlichen quaderförmigen Gegenständen (38), insbesondere
Büchern, umfassend ein Untergestell (12), das eine Reinigungsstation mit einem Horizontalförderer
(24) zum Transport der Gegenstände (38) durch die Reinigungsstation trägt, in der
auf die Gegenstände (38) einwirkende, rotierende Bürsten (20, 22, 28) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten des Horizontalförderers (24) je eine um eine vertikale Achse (40,
42) drehbare Bürste (20, 22) angeordnet ist und eine weitere, um eine horizontale
Achse (26) drehbare Bürste (28) in der Ebene des Horizontalförderers (24) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden vertikalen Bürsten (20, 22) im Eingangsbereich (E) des Horizontalförderers
(24) angeordnet sind, während die horizontale Bürste (28) in dessen Ausgangsbereich
(A) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden vertikalen Bürsten (22) horizontal und rechtwinklig zur Förderrichtung
(F) des Horizontalförderers (24) verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Bürste (22), der eine Tastrolle (52) fest zugeordnet ist, über einen
Seil- oder Kettenzug (44) mittels eines Verschiebegriffes (48) manuell verstellbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Bürste (22) von einem eigenen Motor (54) angetrieben wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die andere der beiden vertikalen Bürsten (20), die der verstellbaren Bürste (22)
auf der anderen Seite des Horizontalförderers (24) gegenüberliegt, ortsfest am Untergestell
(12) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ortsfeste Bürste (20) von einem Motor (70) über einen Riementrieb (60) angetrieben
wird, der zugleich auch die horizontale Bürste (28) in Rotation versetzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor ein Getriebemotor (70) mit zwei Abtriebswellen (66, 68) ist, von denen
die erste Abtriebswelle (66) den Riemen für die ortsfeste vertikale Bürste (20) und
die horizontale Bürste (28) antreibt, während die zweite, langsamer rotierende Abtriebswelle
(68) für den Antrieb des Horizontalförderers (24) dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Abtriebswelle (68) über einen Zahnriemen (76) mit einer Antriebsachse
(78) des Horizontalförderers (24) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Horizontalförderer (24) aus mehreren, über Umlenkrollen (74) laufende Riemen
(84) besteht, von denen der zur verstellbaren Bürste (22) weisende Riemen (84') zur
Schaffung eines Freiraumes (88) für den Eingriff der verstellbaren Bürste (22) kürzer
als die anderen Riemen (84) ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Riementrieb für den Antrieb der ortsfesten vertikalen Bürste (20) und der horizontalen
Bürste (28) aus einem über Umlenkrollen (74) geführten Rundriemen (60) besteht.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den Bürsten (20, 22, 28) Saugköpfe (30) zum Absaugen von Staub zugeordnet sind.