[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Laden von Trailern
auf Eisenbahnwaggons.
[0002] Es gibt seit längerem das Bestreben, den Güterverkehr verstärkt von der Straße auf
die Eisenbahn zu verlagern. Dazu ist es bekannt, ganze LKW oder auch nur die Trailer,
d. h. Sattelauflieger ohne Zugmaschine auf Eisenbahnwaggons zu verladen. Dies geschieht
insbesondere in Häfen, wo die Trailer im RoRo-Verkehr mit Schiffen angelandet werden
und dann zum Weitertransport auf Eisenbahnwaggons verladen werden sollen.
[0003] Zum Verladen der Trailer auf Eisenbahnwaggons sind so genannte kranbare Trailer bekannt,
welche wie Container mittels eines Krans angehoben und auf die Eisenbahnwaggons gesetzt
werden können. Dies bedeutet, dass zum Verladen spezielle Trailer erforderlich sind,
d. h. nicht jeder Trailer mittels der vorhandenen Krananlagen auf Eisenbahnwaggons
verladen werden kann. Dies ist ein großes Problem, da der größte Teil der im Einsatz
befindlichen Trailer nicht kranbar ist.
[0004] Alternativ sind Eisenbahnwaggons entwickelt worden, welche es ermöglichen, die Trailer
seitlich auf die Waggons zu rollen. Um diese Verladetechnik im großen Stil einzusetzen,
ist es jedoch erforderlich, die bislang eingesetzten Waggons durch die neuartigen
Waggons zu ersetzen, was große Investitionen erfordern würde und aus diesem Grund
nicht möglich ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Laden von Trailern auf
Eisenbahnwaggons sowie eine zugehörige Vorrichtung zu schaffen, welche es ermöglichen,
herkömmliche Trailer auf einfache Weise auf herkömmliche Eisenbahnwaggons zu verladen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
sowie durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 7 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0007] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Trailer zum Verladen der Eisenbahnwaggons
von einem Längsende des Waggons her auf den Waggon bzw. Zug gerollt, wie es beispielsweise
auch bei herkömmlichen Autoreisezügen geschieht. Dabei wird jedoch nur der Trailer,
d. h. ohne Zugmaschine bzw. Sattelschlepper verladen. Um dies zu ermöglichen, wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Zugeinrichtung eingesetzt, welche den Trailer
auf den Eisenbahnwaggon zieht. Dabei ist erfindungsgemäß die Zugeinrichtung so ausgebildet,
dass sie sich seitlich oder oberhalb des Lichtraumprofiles des Waggons, d. h. seitlich
oder oberhalb des beladenen Eisenbahnwaggons parallel zu dessen Längsrichtung bewegt.
D. h. die Zugeinrichtung bewegt sich nicht direkt auf dem Waggon selber, sondern außerhalb
des Lichtraumprofiles des Waggons, d. h. der durch den beladenen Waggon eingenommenen
Querschnittsfläche. Auf diese Weise ist es möglich, herkömmliche Trailer ohne ihre
Zugmaschine bzw. einen Sattelschlepper auf herkömmliche Eisenbahnwaggons zu ziehen,
wobei die Trailer in Fahrtrichtung der Eisenbahnwaggons, d. h. in Längsrichtung des
Waggons bzw. des Zuges bewegt werden. Es sind weder spezielle Eisenbahnwaggons noch
spezielle Trailer erforderlich, um die Trailer auf die Eisenbahnwaggons zu laden.
Es muss lediglich an der Verladestelle eine entsprechend ausgebildete Zugeinrichtung
vorgesehen sein bzw. vorhanden sein, um die Trailer verfahrensgemäß auf den Waggon
zu ziehen.
[0008] Entsprechend können die Trailer von dem Waggon auch wieder abgeladen werden, indem
die sich seitlich oder oberhalb des Waggons bewegende Zugeinrichtung den Trailer in
Längsrichtung von dem Waggon herunterzieht bzw. rollt. Um die Trailer auf den Waggons
greifen zu können, weist die Zugeinrichtung vorzugsweise ein Greifelement auf, welches
sich in das Lichtraumprofil des beladenen Waggons hineinerstreckt. Die Lauffläche,
auf welcher sich die Zugeinrichtung bewegt, ist jedoch auf jeden Fall außerhalb des
Lichtraumprofiles des Waggons, d. h. beabstandet von dem Waggon angeordnet, so dass
die Zugeinrichtung sich unabhängig von den Waggons bewegen kann.
[0009] Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren so eingesetzt, dass ein gesamter Zug
bestehend aus mehreren Waggons derart mit Trailern beladen wird, dass die Trailer
jeweils von einem Längsende des Zuges, vorzugsweise alle vom selben Längsende her,
auf diesen gerollt werden, wobei sie von einer sich auf einer separaten Lauffläche
seitlich oder oberhalb des Lichtraumprofils des Zuges bewegenden Zugeinrichtung gezogen
werden. Um die Trailer auf den Zug bzw. Waggon zu rollen, ist eine Rampe vorgesehen,
welche sich an den letzten Waggon des Zuges anschließt, über welche die Trailer auf
den Zug gerollt werden. Vorzugsweise endet das Gleis, auf dem der Zug steht, stirnseitig
an einer entsprechenden Rampe, wie es von Verladestellen für Autos auf Autoreisezüge
bekannt ist. Die Lauffläche ist zweckmäßig so ausgebildet, dass sie sich parallel
zu dem Gleis über die gesamte Länge des Zuges erstreckt, so dass sich die Zugeinrichtung
parallel zu dem Zug über dessen Gesamtlänge bewegen kann. So können die Trailer von
einem Längsende her auf den Zug gezogen werden und der gesamte Zug auf diese Weise
beladen werden. Besonders bevorzugt können mehr als eine Zugeinrichtung eingesetzt
werden, um ein schnelles Beladen des Zuges zu ermöglichen. Auf diese Weise können
mehre Trailer gleichzeitig hintereinander auf dem zu beladenen Zug bewegt werden.
[0010] Weiter bevorzugt ist die Zugeinrichtung an einer Führungsbahn geführt, welche sich
parallel zu dem Waggon oder zu einem aus mehreren Waggons bestehenden Zug erstreckt.
Diese Führungsbahn stellt sicher, dass die Zugeinrichtung sich parallel zu den Waggons
bewegt, so dass die von der Zugeinrichtung ergriffenen Trailer genau in Längsrichtung
des Zuges bewegt werden können und nicht unbeabsichtigt seitlich vom Zug heruntergezogen
werden. Die Führungsbahn kann auch am Waggon selber ausgebildet sein.
[0011] Die Zugeinrichtung ergreift die Trailer vorzugsweise an deren vorderen zur Aufnahme
an einer Zugmaschine bestimmten Ende. D. h. besonders bevorzugt ergreift die Zugeinrichtung
die Trailer an ihrem Königszapfen, mit welchem die Trailer sonst in die Kupplung an
einem Sattelschlepper angreifen. D. h. beim Verladen wird die Zugkraft zur Bewegung
der Trailer dort eingeleitet, wo die Trailer auch sonst im Straßenverkehr gezogen
werden, so dass die Trailer nicht außergewöhnlich belastet werden. Dies ermöglicht
den Einsatz herkömmlicher Trailer für die Verladung auf Eisenbahnwaggons. Ferner handelt
es sich bei diesen Kupplungen, welche an den Trailern ausgebildet sind um standardisierte
Kupplungen, so dass eine entsprechend ausgebildete Zugeinrichtung im Wesentlichen
alle im Straßenverkehr im Einsatz befindlichen Trailer greifen und verladen kann.
[0012] Beim Verladen kann die Zugeinrichtung ferner die Trailer vorzugsweise an ihrem vorderen
Ende so weit anheben, dass die Standfüße, auf welchen die Trailer bei abgekuppelter
Zugmaschine stehen, vom Boden abgehoben werden und die Trailer allein auf ihren Rädern
gerollt werden können.
[0013] Weiter bevorzugt wird der den Trailer greifende Teil der Zugeinrichtung, nachdem
der Trailer in die gewünschte Position auf dem Waggon oder Zug gezogen worden ist,
von dem Waggon bzw. Zug bezüglich der Längsrichtung des Waggons zur Seite oder nach
oben wegbewegt. Das bedeutet, der den Trailer greifende Teil der Zugeinrichtung greift
während des Verladevorganges in das Lichtraumprofil bzw. die Lichtraumbegrenzung des
Zuges ein, so dass die Kupplung, welcher die Trailer greift, vorzugsweise in etwa
in der Mitte der Waggonbreite angeordnet ist, um den Trailer in Längsrichtung auf
dem Waggon bewegen zu können. Die Bewegungsbahn der Zugeinrichtung, bzw. die Lauffläche
der Zugeinrichtung, auf welcher sich diese bewegt, befindet sich jedoch außerhalb
des Lichtraumprofiles des Zuges. Der in das Lichtraumprofil eingreifende Teil der
Zugeinrichtung, welcher die Trailer ergreift, wird nach dem Verladevorgang des Trailers
aus dem Lichtraumprofil herausbewegt bzw. geschwenkt, so dass die Zugeinrichtung sich
dann ohne den Trailer außerhalb des Lichtraumprofiles bewegen kann, um einen nächsten
Trailer zu ergreifen und zu verladen. Ferner kann sich der vollständig beladene Zug
relativ zu der Zugeinrichtung bewegen, ohne dass diese die Bewegung des Zuges behindert.
Zum Entladen der Trailer von den Eisenbahnwaggons wird der Teil der Zugeinrichtung,
welcher den Trailer ergreifen soll, zunächst von der Seite oder von oben her über
den Waggon bewegt, um den Trailer an seinem vorderen Ende zu ergreifen. Anschließend
wird der Trailer durch Bewegung der Zugeinrichtung von dem Waggon bzw. Zug gezogen.
[0014] Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise ausgeführt,
dass als Zugeinrichtung eine Zugmaschine Verwendung findet, welche seitlich des Waggons
oder des Zuges parallel versetzt zu diesem fährt. D. h. die Zugmaschine fährt seitlich
des Zuges parallel versetzt zu dem sich auf dem Zug bzw. Waggon bewegenden Trailer,
wobei Zugmaschine und Trailer über ein Element der Zugeinrichtung z. B. einen Haltearm
miteinander verbunden sind. Solche Zugmaschinen sind unter der Bezeichnung "Tugmaster"
bekannt und werden beispielsweise in Häfen eingesetzt, um dort die Trailer, welche
ohne Sattelschlepper auf Schiffe verladen werden, zu bewegen. Erfindungsgemäß ist
es besonders bevorzugt, dass eine solche Zugmaschine so ausgestaltet ist, dass sie
als Zugeinrichtung zum Verladen der Trailer auf die Eisenbahnwaggons dienen kann.
Dies ermöglicht es beispielsweise, dass mittels der Zugmaschinen die Trailer von einem
Schiff gezogen werden und dann direkt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren auf Eisenbahnzüge
verladen werden können, ohne dass die Trailer noch von anderen Handhabungseinrichtungen
ergriffen werden können. Dies ermöglicht ein sehr schnelles und effektives Verladen
der Trailer, ohne dass spezielle Trailer oder Eisenbahnzüge zum Einsatz kommen müssten.
[0015] Alternativ kann die Zugeinrichtung als stationäre Anlage an dem Gleis, an welchem
die Trailer auf Eisenbahnwaggons verladen werden, angeordnet sein und sich z. B. auf
einer parallel zu dem Gleis erstreckenden Schiene bewegen.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Laden von Trailern auf Eisenbahnwaggons,
mit welcher das zuvor beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann. Die Vorrichtung
weist eine Zugeinrichtung auf, welche seitlich oder oberhalb eines Gleises außerhalb
des Lichtraumprofiles des beladenen Waggons parallel zu dem Gleis bewegbar ist, ohne
mit den Eisenbahnwaggons oder den auf diesen angeordneten Trailern zu kollidieren.
An der Zugeinrichtung ist eine Halteeinrichtung mit einer Kupplung zum lösbaren Ankuppeln
an einen Trailer angebracht. Mit dieser Kupplung können die Trailer gegriffen werden,
um durch die sich bewegende Zugeinrichtung bewegt bzw. gerollt zu werden. Die Halteeinrichtung
ist dabei so ausgebildet, dass mittels der Kupplung Trailer ergriffen werden können,
wenn sie auf einem auf dem Gleis stehenden Waggon angeordnet sind, während die Zugeinrichtung,
d. h. insbesondere deren Verfahr- bzw. Antriebseinheit außerhalb des Lichtraumprofiles
des Zuges angeordnet ist. D. h. die Halteeinrichtung greift von außen in das Lichtraumprofil
des Zuges ein, um dort die Trailer zu ergreifen. Die Bewegung der Zugeinrichtung wird
jedoch außerhalb des Lichtraumprofiles des Zuges bzw. der Waggons erzeugt. D. h. insbesondere
dass die Zugeinrichtung nicht angetrieben auf den Waggons selber abrollt. So bewegt
sich die Zugeinrichtung nicht vor dem zu ziehenden Trailer, sondern parallel versetzt
zu diesem auf einer getrennten Fahrspur.
[0017] Die Zugeinrichtung ist so ausgebildet, dass sie sich auf einer Laufbahn bzw. Lauffläche,
welche sich parallel zu dem Gleis erstreckt, fährt bzw. abrollt. Lediglich ein Teil
der Zugeinrichtung greift in den Bereich oberhalb der Eisenbahnwaggons ein, um dort
Trailer zu bewegen und in Längsrichtung über die Waggons zum Be- und Entladen der
Waggons zu ziehen.
[0018] Vorzugsweise ist die Halteeinrichtung so ausgebildet, dass sie quer zur Erstreckungsrichtung
des Gleises in das Lichtraumprofil hinein und aus diesem heraus bewegbar ist. Dies
ermöglicht es, dass wenn die Trailer hintereinander auf einem Eisenbahnwaggon stehen,
so dass wenig Freiraum zwischen den hintereinander stehenden Trailern verbleibt, die
Halteeinrichtung zwischen den einzelnen Trailern von dem Waggon wegbewegt oder zu
diesem hinbewegt werden kann. Zum Beladen des Zuges werden die Trailer mittels der
Halteeinrichtung in Längsrichtung auf den Zug bzw. dessen Waggons gezogen. Wenn die
Trailer die gewünschte Position erreicht haben, wird die Kupplung der Halteeinrichtung
gelöst und die Halteeinrichtung dann nach oben oder seitlich, d. h. quer zur Bewegungsrichtung
der Trailer, insbesondere normal zur Bewegungsrichtung der Trailer aus dem Lichtraumprofil
des Zuges heraus bewegt. Dies kann durch eine lineare oder Schwenkbewegung geschehen.
Dazu kann die Halteeinrichtung an der Zugeinrichtung verschwenkbar sein. Ferner kann
die Halteeinrichtung auch teleskopierbar ausgebildet sein, um aus dem Lichtraumprofil
des Waggons herausbewegt werden zu können. Alternativ ist es möglich, die gesamte
Zugeinrichtung mit dem Haltearm quer zu der Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung der
Trailer und der Waggons zu bewegen.
[0019] Die Halteeinrichtung weist vorzugsweise eine Kupplung korrespondierend zu einem Königszapfen
von Trailern auf. Dies ermöglicht es nahezu alle gängigen Trailer, welche mit solchen
Königszapfen zur Ankupplung an Sattelschlepper versehen sind, zu ergreifen und mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf Eisenbahnwaggons zu verladen bzw. von Eisenbahnwaggons
abzuladen.
[0020] Weiter bevorzugt ist die Kupplung als automatische Kupplung ausgebildet, d. h. dass
die Kupplung ferngesteuert von einer Bedienperson der Zugeinrichtung oder auch vollautomatisch
geöffnet und geschlossen werden kann, um die Halteeinrichtung von dem Trailer ab-
und anzukuppeln.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in der Nähe der Kupplung an
der Halteeinrichtung eine auf dem Boden abrollende Tragrolle angeordnet. Auf diese
Weise kann das Gewicht des Trailers an dessen vorderen Ende, wo üblicherweise keine
Achsen angeordnet sind, direkt auf den Boden übertragen werden, um die Belastung der
Halteeinrichtung und die Momentenbelastung auf die Zugeinrichtung zu minimieren. Beim
Verladen läuft die Tragrolle dann auf der Lauffläche an der Oberseite der Eisenbahnwaggons.
Nachdem die Trailer in ihre entsprechende Position bewegt sind, wird die Tragrolle
gemeinsam mit der Halteeinrichtung quer zur Bewegungsrichtung der Trailer aus dem
Lichtraumprofil des Zuges bzw. Waggons heraus bewegt. Dazu kann die Tragrolle so ausgebildet
sein, dass sie angehoben werden kann, um von der Oberseite des Eisenbahnwaggons außer
Kontakt gebracht zu werden und beispielsweise über den seitlichen Rand des Eisenbahnwaggons
hinweg bewegt zu werden.
[0022] Besonders bevorzugt ist die Zugeinrichtung von einer Zugmaschine für Trailer gebildet,
an welcher die Halteeinrichtung als schwenkbarer Arm ausgebildet ist, welcher mit
seinem ersten Ende drehbar an der Zugmaschine befestigt ist und an dessen zweiten
Ende die Kupplung angeordnet ist. Derartige Zugmaschinen sind unter der Bezeichnung
"Tugmaster" bekannt und werden, wie oben ausgeführt, zum Bewegen der Trailer beispielsweise
auf Hafengeländen verwendet. Die Halteeinrichtung kann als Zusatzteil ausgebildet
sein, welches an herkömmlichen Zugmaschinen montiert werden kann. Die Halteeinrichtung
ist an der Zugmaschine derart schwenkbar ausgebildet, dass bei normaler Bewegung der
Trailer auf der Straße bzw. einem Stellplatz die Trailer in Fahrtrichtung hinter der
Zugmaschine gezogen werden. Wenn die Trailer dann auf die Waggons gerollt werden sollen,
wird der Haltearm so verschwenkt, dass er sich quer oder vorzugsweise zu einem Winkel
von etwa 45° zur Fahrtrichtung der Zugmaschine und zur Fahrtrichtung des Trailers
erstreckt. Dabei dreht sich der Haltearm sowohl an dem Trailer als auch an der Kupplung,
welche ihn an dem Trailer festhält, so dass der Trailer dann seitlich versetzt zu
der Zugmaschine steht und bei Fahrt der Zugmaschine parallel zu dieser bewegt wird.
Auf diese Weise kann der Trailer dann auf den Eisenbahnwaggon gezogen werden und in
Längsrichtung über den Zug bewegt werden, während sich die Zugmaschine seitlich des
Zuges parallel zu diesem bewegt. D. h. Trailer und Zugmaschine bewegen sich in getrennten,
zueinander parallelen Fahrspuren.
[0023] Vorzugsweise ist der Arm in einer horizontalen Ebene relativ zu der Zugmaschine und
der Kupplung oder einem angekuppelten Trailer bewegbar, um diesen zuvor beschriebenen
Versatz zwischen Trailer und Zugmaschine zum Be- und Entladen der Eisenbahnwaggons
zu erreichen. Vorzugsweise dreht sich der Haltearm direkt in der Kupplung um den Königszapfen
des Trailers.
[0024] Weiter bevorzugt ist eine Hubeinrichtung vorgesehen, mittels welcher der Arm oder
die Kupplung bezüglich der Zugmaschine vertikal bewegbar ist. Diese Hubeinrichtung
ermöglicht es, die Trailer anzuheben, um die Standfüße des Trailers am vorderen Ende
des Trailers vom Boden abzuheben, ohne die Standfüße einklappen zu müssen. Ferner
wird es zum Verladen der Trailer auf die Eisenbahnwaggons üblicherweise so sein, dass
die Trailer eine Rampe hinaufbewegt werden, da die Oberfläche der Eisenbahnwaggons
üblicherweise höher als das Niveau der Straße bzw. des Platzes, auf dem die Trailer
zugeführt werden, gelegen ist. Da die Zugmaschine sich erfindungsgemäß aber auf dieser
Straßenfläche bzw. parallel zu diesem Platz bewegt, kommt es zu einem vertikalen Versatz
zwischen Trailer und Zugmaschine beim Beladen, welcher durch die Hubeinrichtung ausgeglichen
wird.
[0025] Weiter bevorzugt ist der Halteeinrichtung bildende Arm in zumindest einer Winkelposition
an der Zugmaschine arretierbar. Dies ist vorzugsweise die Winkelposition, in welcher
der Trailer parallel zur Zugmaschine bewegt wird, d. h. insbesondere die Winkelposition,
in welcher sich der Arm in der horizontalen Ebene in etwa 45° zur Fahrtrichtung der
Zugmaschine erstreckt. Weiter bevorzugt ist der Arm auch noch in einer zweiten Position,
in welcher er sich im Wesentlichen in Fahrtrichtung der Zugmaschine erstreckt, arretierbar
oder in seinem Schwenkwinkel begrenzbar, so dass der Trailer hinter der Zugmaschine
gezogen werden kann.
[0026] Der Arm, welcher die Halteeinrichtung bildet, weist zweckmäßigerweise eine Länge
auf, welche größer als die halbe Breite des Lichtraumprofiles zuzüglich der halben
Breite der Zugmaschine ist. In der Praxis wird die Länge noch um den Abstand länger
sein, in welchem sich die Zugmaschine parallel zu dem Eisenbahnwaggon bewegt, wenn
der Arm sich beim Ziehen der Trailer in einem Winkel von 45° erstrecken soll, muss
die Länge nochmals um den Faktor √2 größer sein. Durch diese Länge des Armes wird
erreicht, dass die Trailer in der Fahrzeugmitte an ihrem Königszapfen ergriffen werden
können und in Längsrichtung der Waggons bewegt werden können, während die Zugmaschine
seitlich des Zuges parallel zu diesem fährt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Arm der Halteeinrichtung teleskopierbar ausgebildet sein. Dies ermöglicht
es, dass der Arm im ausgeschwenkten Zustand, wenn der Trailer parallel versetzt zu
der Zugmaschine bewegt wird, eine größere Länge hat als in dem Zustand, in welcher
der Trailer direkt hinter der Zugmaschine in derselben Fahrspur gezogen wird. Auf
diese Weise ist es möglich, die Länge des Gespanns aus Zugmaschine und Trailer beim
normalen Ziehen des Trailers zu verkürzen und die größere Länge der Halteeinrichtung
nur für den Fahrzustand zu ermöglichen, in welchem der Trailer parallel zur Fahrspur
der Zugmaschine bewegt werden soll, um auf den Eisenbahnwaggon verladen bzw. von dem
Eisenbahnwaggon entladen zu werden.
[0027] Weiter bevorzugt weist die Zugmaschine eine Führungseinrichtung auf, mittels welcher
die Zugmaschine bei ihrer Fahrt parallel zu dem Gleis führbar ist. Durch diese Führungseinrichtung
wird sichergestellt, dass der Trailer wirklich in Längsrichtung des Zuges bewegt wird
und nicht unerwünschterweise seitlich vom Zug heruntergezogen wird. Die Führungseinrichtung
kann regelungs- bzw. steuerungstechnisch realisiert werden, wobei eine Steuerung vorgesehen
ist, welche durch entsprechende Positionserfassung sicherstellt, dass sich die Zugmaschine
tatsächlich parallel zum Zug bewegt. Dies kann beispielsweise durch GPS-Signale oder
Abstandsmessung zu dem Zug oder eine elektronische Führungseinrichtung z. B. im Boden,
auf welchen die Zugmaschine fährt, realisiert werden. Alternativ ist es möglich, eine
Führungsschiene bzw. Führungsspur vorzusehen, auf welcher eine Führungsrolle bzw.
ein Führungsrad läuft. Insbesondere ist es möglich, dass ein Führungsrad auf der Fahrspur
an der Oberseite des Eisenbahnwaggons läuft, in welcher sich auch die Räder des Trailers
bewegen. Dies kann gleichzeitig die oben beschriebene Tragrolle sein.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Zug beim Beladen mit einem Trailer,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht des Zuges beim Beladen mit einem Trailer von der Stirnseite
aus gesehen,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht einer Zugmaschine mit einem angehängten Trailer und
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Zugmaschine mit einem angehängten Trailer gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0029] Fig. 1 zeigt schematisch in einer Draufsicht den Verladevorgang eines Trailers 2
auf einen Zug bestehend aus mehreren Eisenbahnwaggons bzw. Waggons 4, von denen in
Fig. 1 lediglich zwei vollständig gezeigt sind. Der Zug bestehend aus den Waggons
4 steht auf einem Gleis 6, welches stirnseitig an einer Rampe 8 endet, über welche
die Trailer 2 auf die Waggons 4 gerollt werden können. Die Waggons 4 sind an ihren
Übergängen so ausgestaltet, dass die Trailer 2 über die gesamte Länge des Zuges, d.
h. von Waggon zu Waggon gerollt werden können. An den Waggonübergängen sind entsprechende
Rampen bzw. Brücken vorgesehen, welche die Spalte zwischen den Waggons 4 beim Beladen
überbrücken.
[0030] Erfindungsgemäß wird ein Trailer 2 beim Aufladen auf die Waggons 4 von einer Zugmaschine
10 über die Rampe 8 auf die Waggons 4 gezogen, wobei der Trailer 2 auf seinen Rädern
rollt. Die Zugmaschine 10 ist eine übliche Zugmaschine bzw. ein üblicher Schlepper,
wie er beispielsweise in Hafenanlagen zum Verladen von Trailern auf RoRo-Schiffe verwendet
wird. Solche Zugmaschinen 10 sind beispielsweise unter der Bezeichnung "Tugmaster"
bekannt.
[0031] Um die Trailer 2 mittels der Zugmaschine 10 auf die Waggons 4 bewegen zu können,
ist die Zugmaschine 10 mit einer speziellen Aufnahme bzw. Halteeinrichtung 12 versehen.
Die Halteeinrichtung 12 ist als Arm ausgebildet, welcher an einem Ende schwenkbar
an der Zugmaschine 10 gelagert ist und an seinem entgegengesetzten Ende eine Kupplung
zum Ankuppeln an den Königszapfen des Trailers 2 aufweist. Der Arm der Halteeinrichtung
12 ist so lang ausgebildet, dass sich die Zugmaschine 10 beabstandet um das Maß D
von der Mittelachse X des Gleises 6 in der Richtung F parallel zu dem Gleis 6 bewegen
kann. Der Abstand D stellt dabei den Abstand zwischen der Mittelachse in Fahrtrichtung
F der Zugmaschine 10 und der Längs- bzw. Mittelachse X des Gleises 6 dar. Die Halteeinrichtung
12 ist so gestaltet, dass sie sich vorzugsweise in einem Winkel α≤90° zu der Fahrtrichtung
F, besonders bevorzugt im Winkel von 45° erstreckt, um eine optimale Zugkraftübertragung
von der Zugmaschine 10 auf den Trailer 2 trotz des Versatzes der Fahrtrichtung F zur
Längsachse X des Gleises 6 zu gewährleisten. Bei einem Winkel α = 45° muss der Arm
somit eine Länge von mindestens √2 D haben.
[0032] Es ist zu erkennen, dass zur Durchführung des erfindungsgemäßen Lade- bzw. Entladeverfahrens
lediglich eine speziell ausgebildete Zugmaschine 10 erforderlich ist. Gegebenenfalls
können hier herkömmliche Zugmaschinen 10 mit der Halteeinrichtung 12 versehen oder
auch nachgerüstet werden. Im Übrigen sind weder spezielle Eisenbahnwaggons 4 noch
Trailer 2 erforderlich. Erfindungsgemäß werden die Trailer von den Zugmaschinen 10
nicht nur auf dem Abstellgelände bzw. der Straßenfläche bewegt, wie es heutzutage
beispielsweise beim Ent- und Beladen von Schiffen im RoRo-Verkehr geschieht, sondern
können auch direkt auf die Waggons 4 geladen werden.
[0033] Dazu wird der Trailer 2 von der Zugmaschine 10 auf die Rampe 8 bewegt, wobei der
Arm der Halteeinrichtung 12 in seine in Fig. 1 gezeigte Winkellage verschwenkt, so
dass die Zugmaschine 10 sich parallel zu dem Gleis 6 bzw. den Waggons 4 seitlich versetzt
bewegt und dabei den Trailer 2 weiter zieht, wobei dieser sich auf den Waggons 4 bewegt.
Zugmaschine 10 und Trailer 2 bewegen dabei in parallelen getrennten Fahrspuren. Die
parallele Bewegung der Zugmaschine 10 kann manuell durch den Fahrer gesteuert werden.
Alternativ ist es auch möglich, hier eine Führungseinrichtung beispielsweise in Form
einer speziellen Führung für die Zugmaschine oder durch elektronische Spurführung
zu gewährleisten. Weiter bevorzugt ist es auch möglich, die Halteeinrichtung 12 an
der Oberseite der Waggons in der Fahrspur für die Trailer 2 zu führen, um zu verhindern,
dass die Zugmaschine 10 die Trailer 2 seitlich, d. h. quer zur Längsachse X von den
Waggons 4 zieht.
[0034] Fig. 2 zeigt in einer Stirnansicht die parallele Fahrt der Zugmaschine 10 zu dem
Gleis 6, wobei die Halteeinrichtung 12 die Zugmaschine 10 mit dem Trailer 2 zur Übertragung
der Zugkraft verbindet. Der Trailer 2 rollt mit seinen Rädern 14 auf der Oberseite
bzw. in den Fahrspuren des Waggons 4. An seinem vorderen Ende weist der Trailer 2
einen Königszapfen 16 auf, welcher dazu dient, den Trailer 2 mit einem Sattelschlepper
bzw. einer Zugmaschine zu kuppeln. Der Königszapfen 16 wird durch eine Kupplung 18
an einem Ende des Armes der Halteeinrichtung 12 gegriffen. Über diese Kupplung 18
wird die Zugkraft von der Halteeinrichtung 12 auf den Trailer 2 übertragen. Die Kupplung
18 ist vorzugsweise als automatisch bzw. ferngesteuert schließ- und lösbare Kupplung
ausgebildet, um die Trailer 2 ohne weitere Handhabungsvorgänge mit der Halteeinrichtung
12 kuppeln und wieder entkuppeln zu können.
[0035] Die Halteeinrichtung 12 ist über eine Hubeinrichtung 20 an der Zugmaschine 10 angebracht.
Die Hubeinrichtung 20 dient dazu, die gesamte Halteeinrichtung 12 mit der Kupplung
18 anheben zu können. Dies ist zum einen erforderlich, um das vordere Ende des Trailers
2 zum Bewegen des Trailers 2 anzuheben, so dass die Standfüße 22 (siehe Fig. 3 und
4), auf welchen der Trailer 2 steht, wenn er nicht an eine Zugmaschine oder einen
Sattelschlepper angekuppelt ist, vom Boden angehoben werden können. Dies ermöglicht,
den Trailer 2 in bekannter Weise ohne vorheriges Einklappen der Stützfüße 22 zu bewegen.
Erfindungsgemäß dient die Hubeinrichtung 20 zum anderen dazu, den Höhenunterschied
H zwischen der Straßenfläche 24, auf welcher sich die Zugmaschine 10, bewegt sowie
der Oberseite des Eisenbahnwaggons 4, auf welcher die Räder 14 des Trailers 2 rollen,
auszugleichen. Auf diesen Ausgleich könnte verzichtet werden, wenn die Straßenfläche
24 relativ zu dem Gleis 6 höher gelegen angeordnet wird, so dass die Oberfläche des
Waggons 4 und die Straßenfläche 24 in derselben horizontalen Ebene liegen. Die Hubeinrichtung
20 wird so gesteuert, dass sie beim Hinaufbewegen des Trailers 2 auf die Rampe 8 kontinuierlich
angehoben wird, so dass der Abstand des Trailers 2 im Bereich seines vorderen Endes
am Königszapfen 16 zu der Fahrbahn, auf welcher sich der Trailer 2 mit seinen Rädern
14 bewegt, etwa gleich bleibt.
[0036] In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, dass die Zugmaschine 10 sich parallel zu dem Gleis
6 und einen darauf stehenden Waggon 4, seitlich versetzt um den Abstand D, bewegt.
Dabei entspricht der Abstand D im Wesentlichen der halben Waggonbreite plus der halben
Breite der Zugmaschine 10 zuzüglich des erforderlichen Abstandes zwischen Zugmaschine
10 und Waggon 4. Der Arm der Halteeinrichtung 12 muss entsprechend lang ausgebildet
sein, d. h. er muss mindestens die Länge des Abstandes D haben, bei schräger Erstreckung,
wie in Fig. 1 gezeigt, muss die Länge gleich D/sin α sein, wobei Alpha der Neigungswinkel
der Halteeinrichtung 12 zu der Fahrtrichtung F bzw. der Längsachse X ist. Die Halteeinrichtung
12 kann auch so ausgebildet sein, dass ihre Länge verändert werden kann, um die Halteeinrichtung
12 an verschiedene räumliche Gegebenheiten bei ihrem Einsatz anpassen zu können.
[0037] Die Halteeinrichtung 12 ist über die Kupplung 18 an dem Königszapfen 16 drehbar gelagert
und entsprechend drehbar an der Hubeinrichtung 20 angebracht. Dies ermöglicht es,
dass die Halteeinrichtung 12 bzw. der Arm der Halteeinrichtung 12 so verschwenken
kann, dass er sich parallel zu der Fahrtrichtung F der Zugmaschine 10 erstreckt, d.
h. der Winkel α gleich Null ist. Dies ist der Fall, wenn ein Trailer 12 normal auf
einer Straße oder einer Abstellfläche bewegt werden soll und nicht auf einem Zug verfahren
wird. Um stets eine präzise Führung des Trailers 2 sowohl in der in Fig. 1 gezeigten
Position als auch in der Position, in welche er sich hinter der Zugmaschine 10 in
Richtung der Fahrtrichtung F bewegt, sicherstellen zu können, ist die Halteeinrichtung
12 zweckmäßigerweise in gewünschten Winkelpositionen fixier- bzw. arretierbar. Dies
ist insbesondere die Winkellage, in welcher der Winkel α gleich Null ist sowie die
in Fig. 1 gezeigte ausgelenkte Winkellage, in welcher sich die Halteeinrichtung 12
befindet, wenn der Trailer 2 auf dem Waggon 4 bewegt wird.
[0038] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Zugmaschine 10 mit angehängtem Trailer 2, in
welcher sich der Trailer 2 in der Position hinter der Zugmaschine 10 befindet, d.
h. der Trailer 2 wird in der Fahrtrichtung F der Zugmaschine 10 ohne parallelen Versatz
bewegt.
[0039] Fig. 4 zeigt eine entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform, bei welcher
an der Halteeinrichtung 12 nahe der Kupplung 18 eine Stützrolle 26 angebracht ist.
Die Stützrolle 26 dient dazu, das Gewicht des Trailers 2 an seinem vorderen Ende direkt
auf dem Boden 24 abzustützen, so dass die Halteeinrichtung 12 diese Last nicht aufnehmen
und auf die Zugmaschine 10 übertragen muss. Auf diese Weise kann ein Umkippen der
Zugmaschine 10 verhindert werden. Ferner können die Halteeinrichtung 12 sowie die
Hubeinrichtung 20 entsprechend leichter dimensioniert werden. Die Stützrolle 26 ist
so ausgebildet, dass sie vorzugsweise in vertikaler Richtung verfahrbar ist, so dass
sie, wenn der Trailer 2 über die Hubeinrichtung 20 angehoben wird, in Kontakt mit
dem Boden 24 gehalten werden kann, um die Last des Trailers 2 auf den Boden zu übertragen.
Die Stützrolle 26 rollt beim Bewegen des Trailers 2 auf den Waggons 4 auf der Oberseite
der Waggons 4 bzw. den dort ausgebildeten Fahrspuren ab.
[0040] Nach dem Verladen eines Trailers 2 auf die Waggons 4, d. h. wenn der Trailer 2 auf
dem Waggon 4 seine gewünschte Position erreicht hat, wird die Kupplung 18 der Halteeinrichtung
12 gelöst und der Haltearm kann dann in Richtung des Winkels a von dem Waggon weggeschwenkt,
d. h. aus dem Lichtraumprofil 28 (siehe gestrichelte Linie in Fig. 2) herausbewegt
werden. Die Zugmaschine 10 kann sich dann von dem Waggon 4 weg bewegen und beispielsweise
einen nächsten Trailer 2 zur Verladung aufnehmen. Ferner können sich die Waggons 4
ungestört von der Halteeinrichtung 12 auf dem Gleis 6 bewegen. Zum Entladen der Trailer
2 wird die Zugmaschine wieder in die in Fig. 1 gezeigte Position gebracht und die
Halteeinrichtung 12 wieder in das Lichtraumprofil 28 verschwenkt und die Kupplung
18 mit dem Königszapfen 16 des Trailers 2 gekuppelt. Die Trailer 2 können dann in
Richtung der Längsachse X von den Waggons 4 herunter gezogen werden. Dazu muss der
Zug 4 um 180° gedreht an die Rampe 8 herangefahren werden, so dass die Trailer 2 über
die Rampe 8 wieder auf den Boden 24 heruntergezogen werden können.
[0041] Vorangehend wurde die Erfindung am Beispiel einer Zugeinrichtung in Form einer Zugmaschine
10 mit einer daran angebundenen Halteeinrichtung 12 beschrieben. Es ist jedoch zu
verstehen, dass die Halteeinrichtung 12 auch Teil einer fest installierten Anlage
sein kann. So kann die Zugeinrichtung anstatt einer Zugmaschine 10 eine fest installierte
Verfahranlage aufweisen, welche sich parallel zu den Gleisen 6 bewegen kann. Diese
kann beispielsweise in Form eines Portalkranes oder ähnlichem ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2
- Trailer
- 4
- Waggon
- 6
- Gleis
- 8
- Rampe
- 10
- Zugmaschine
- 12
- Halteeinrichtung
- 14
- Räder
- 16
- Königszapfen
- 18
- Kupplung
- 20
- Hubeinrichtung
- 22
- Stütze
- 24
- Boden bzw. Straßenfläche
- 28
- Lichtraumprofil
- H
- Höhenversatz
- D
- Abstand
- F
- Fahrtrichtung
- α
- Drehwinkel der Halteeinrichtung 12
1. Verfahren zum Laden von Trailern (2) auf Eisenbahnwaggons (4), bei welchem ein Trailer
(2) von einem Längsende eines Waggons (4) auf diesen gerollt wird, wobei der Trailer
(2) von einer sich auf einer separaten Lauffläche (24) seitlich oder oberhalb des
Lichtraumprofils (28) des Waggons (4) in dessen Längsrichtung (X) bewegenden Zugeinrichtung
(10) gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem ein Zug bestehend aus mehreren Waggons (4)
derart mit Trailern (2) beladen wird, dass die Trailer (2) jeweils von einem Längsende
des Zuges auf diesen gerollt werden, wobei sie von einer sich auf einer separaten
Lauffläche (24) seitlich oder oberhalb der Lichtraumprofils (28) des Zuges bewegenden
Zugeinrichtung (10) gezogen werden.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem die Zugeinrichtung (10)
an einer Führungsbahn geführt ist, welche sich parallel zu dem Waggon (4) oder zu
einem aus mehreren Waggons (4) bestehenden Zug erstreckt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem die Zugeinrichtung (10)
den Trailer (2) an dessen vorderen zur Aufnahme an einer Zugmaschine bestimmten Ende
(16) ergreift.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchen der den Trailer (2)
greifende Teil (18) der Zugeinrichtung (10), nachdem der Trailer (2) in die gewünschte
Position auf dem Waggon (4) gezogen worden ist, von dem Waggon (4) bezüglich der Längsrichtung
(X) des Waggons (4) zur Seite oder nach oben wegbewegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem als Zugeinrichtung eine
Zugmaschine (10) verwendet wird, welche seitlich des Waggons (4) oder Zuges parallel
zu diesem fährt.
7. Vorrichtung zum Laden von Trailern (2) auf Eisenbahnwaggons (4) mit einer Zugeinrichtung
(10), welche seitlich oder oberhalb eines Gleises (6) außerhalb des Lichtraumprofils
(28) des beladenen Waggons (4) parallel zu dem Gleis (6) bewegbar ist, und einer an
dieser angebrachten Halteeinrichtung (12) mit einer Kupplung (18) zum lösbaren Ankuppeln
an einen Trailer (2), wobei die Halteeinrichtung (12) derart ausgestaltet ist, dass
mittels der Kupplung (18) Trailer (2) auf einem auf dem Gleis (6) stehenden Waggon
(4) gekuppelt werden können, während die Zugeinrichtung (10) außerhalb des Lichtraumprofils
(28) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei welcher die Halteeinrichtung (12) quer zur Erstreckungsrichtung
(X) des Gleises (6) in das Lichtraumprofil (28) hinein und aus diesem heraus bewegbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei welcher die Halteeinrichtung (12) eine Kupplung
(18) korrespondierend zu einem Königszapfen (16) von Trailern (2) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei welcher die Kupplung (18) als automatische
Kupplung ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei welcher an der Halteeinrichtung
(12) in der Nähe der Kupplung (18) eine auf dem Boden (24) abrollende Tragrolle (26)
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei welcher die Zugeinrichtung von
einer Zugmaschine (10) für Trailer (2) gebildet wird, an welcher die Halteeinrichtung
(12) als schwenkbarer Arm ausgebildet ist, welcher mit seinem ersten Ende drehbar
an der Zugmaschine (10) befestigt ist und an dessen zweiten Ende die Kupplung (18)
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, bei welcher der Arm in einer horizontalen Ebene relativ
zu der Zugmaschine drehbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, bei welcher eine Hubeinrichtung (20) vorgesehen
ist, mittels welcher der Arm oder die Kupplung (18) bezüglich der Zugmaschine (10)
vertikal bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, bei welcher der Arm in zumindest einer
Winkelposition (α) an der Zugmaschine (10) arretierbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei welcher der Arm eine Länge aufweist,
welche größer als die halbe Breite des Lichtraumprofiles (28) zuzüglich der halben
Breite der Zugmaschine (10) ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, bei welcher die Zugmaschine (10) eine
Führungseinrichtung aufweist, mittels welcher die Zugmaschine (10) bei ihrer Fahrt
parallel zu dem Gleis (6) führbar ist.