[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Spulmaschine zum Aufwickeln eines kontinuierlich
zulaufenden Fadens auf einer Hülse zu einer Spule, mit den in den Oberbegriffen der
unabhängigen Patentansprüche angegebenen Merkmalen. Bei dem Verfahren zum Aufwickeln
eines kontinuierlich zulaufenden Fadens zu einer Spule kann es z. B. darum gehen,
den Faden auf je einer Hülse unter Bildung einer Fixierwicklung, gegebenenfalls einer
Reservewicklung, und letztlich der Spule möglichst schonend aufzuwickeln. Hierzu ist
es erforderlich, zu jedem Zeitpunkt über die gesamte Spulreise die relative Lage des
Changierfadenführers über den Hub des Changierfadenführers sowie gegebenenfalls darüber
hinaus zu kennen.
[0002] Unter einer Fixierwicklung wird eine wulstartige Wicklung des Fadens auf der Hülse
verstanden, bei der die Fadenlagen in einem eng begrenzten axialen Bereich der Hülse,
und zwar entweder mit Abstand zu der Spule, also außerhalb der Verlegebreite, oder
im Bereich der Spulen- oder Verlegebreite übereinander gewickelt werden, um den Anfang
des Fadens auf der Hülse zu fixieren. Unter einer Reservewicklung wird eine Wicklung
des Fadens auf der Hülse verstanden, die den Abstand zwischen einer außerhalb der
Spulenbreite angeordneten Fixierwicklung und der Spule überbrückt und in der der Faden
gewindeartig auf der Hülse aufgewickelt wird. Wenn die Fixierwicklung innerhalb der
Spulenbreite positioniert ist, gibt es keine Reservewicklung.
[0003] Hinsichtlich der Vorrichtung geht es um eine kontinuierlich arbeitende Spulmaschine
mit mindestens zwei jeweils angetriebenen Spulspindeln, auf deren Hülsen der Faden
abwechselnd aufgewickelt wird. In der Wechselposition wird der Faden durchtrennt,
so dass das so gebildete Ende des vorauslaufenden Fadens noch auf den Umfang der vollen
Spule aufgewickelt wird, während der so gebildete neue Beginn des Fadens von einem
Fangbereich der leeren Hülse erfasst und dort verankert wird und anschließend der
Aufwickelvorgang auf dieser neuen Hülse stattfindet. Das Durchtrennen des Fadens kann
auf beliebige Art und Weise geschehen, beispielsweise durch Durchreißen infolge erhöhter
Fadenspannung oder mit einer Schneideinrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0004] Ein Verfahren und eine Spulmaschine der beschriebenen Art sind aus der
DE 102 23 484 A1 bekannt. Der kontinuierlich zulaufende Faden wird auf einer Hülse zu einer Spule
aufgewickelt, indem die Hülse auf einer antreibbaren Spulspindel festgesetzt wird
und der Faden über einen ortsfesten Kopffadenführer, eine Changiereinrichtung mit
einem insbesondere hin- und hergehend angetriebenen Changierfadenführer und eine Kontaktwalze
auf der Hülse und der Spule unter Bildung einer Fixierwicklung, einer Reservewicklung
und der Spule verlegt wird. Es kommen Hülsen zum Einsatz, die mit einem Fangbereich
ausgestattet sind. Das Verfahren und die Spulmaschine zielen darauf ab, die Lage und
die Fadenlänge der Fixierwicklung oder einer Fixierwicklung mit anschließender Reservewicklung
variabel vorwählen zu können, und zwar bei Verwendung von Hülsen mit und ohne Fangbereich.
Bei dem Verfahren wird einmalig eine räumliche Position des angetriebenen Changierfadenführers
der Changiereinrichtung erfasst, gespeichert und als Referenzposition bei der Bildung
der Fixierwicklung und der Spule genutzt. Die räumlichen Positionen des Changierfadenführers
der Changiereinrichtung werden über die Spulreise ermittelt und auf die Spulgeschwindigkeit
abgestimmt. Das Verfahren erfordert es, zunächst zu einem beliebig wählbaren Zeitpunkt
zu wissen, wo sich der Changierfadenführer der Changiereinrichtung befindet. Dieser
beliebig wählbare Zeitpunkt kann bei jeder Spulreise neu gewählt werden. Es ist aber
auch möglich, den beliebig wählbaren Zeitpunkt nach dem Einschalten des Hauptschalters
der Spulmaschine unter Anlegung der Steuerspannung einmalig zu wählen und einer Folge
von Spulbildungen bzw. Spulreisen zuzuordnen. Zu diesem beliebig wählbaren Zeitpunkt
wird einmalig die räumliche Position des angetriebenen Changierfadenführers der Changiereinrichtung
erfasst. Dieses Signal ist nach Ort und Zeit festgelegt, wird gespeichert und als
Referenzposition bei der Bildung der Fixierwicklung, gegebenenfalls auch der Reservewicklung,
und der Spule, also über die gesamte Spulreise, genutzt. Aus diesem Signal der Referenzposition
werden die räumlichen Positionen des Changierfadenführers in ihrem zeitlichen Verlauf
über die Spulreise ermittelt, so dass zu jedem Zeitpunkt bekannt ist, wo sich gerade
der Changierfadenführer befindet. Aus der Kenntnis dieser räumlichen Positionen heraus
ist es dann möglich, insbesondere bei verminderter Drehzahl der Kehrgewindewelle,
gezielt einzelne ausgewählte Positionen anzufahren, um dabei in Relation zu dem Antrieb
der Spulspindel bzw. der Umfangsgeschwindigkeit des gerade aufgewickelten Fadens auf
der Hülse die verschiedenen Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise eine Fixierwicklung,
gegebenenfalls eine anschließende Reservewicklung, und eine Spule zu bilden, bei denen
jeweils die örtliche Lage und die Fadenlänge wiederholbar festgelegt sind.
[0005] Eine beliebige räumliche Position des angetriebenen Changierfadenführers der Changiereinrichtung
kann mit einem ersten Sensor erfasst, gespeichert und als Referenzposition bei der
Bildung der Fixierwicklung, gegebenenfalls der Reservewicklung, und der Spule genutzt
werden. Damit wird der Beginn eines Steuer- bzw. Regelablaufs und damit die Spulreise
festgelegt. Zu diesem Zweck kann der erste Sensor zu einem beliebigen Zeitpunkt aktiviert
werden. Der Sensor überwacht und erfasst die Bewegung des angetriebenen Changierfadenführers.
Er legt gleichzeitig mit der Feststellung einer Raumposition des Changierfadenführers
den Beginn einer Zeit fest und bildet damit eine Referenzposition, um sich im Verlauf
der Spulreise immer wieder darauf zu beziehen und so eine Aussage treffen zu können,
wo sich während der Spulreise der Changierfadenführer gerade befindet.
[0006] Zur Erfassung der räumlichen Position des angetriebenen Changierfadenführers der
Changiereinrichtung als erster Sensor kann ein berührungslos arbeitender Näherungssensor,
ein Absolutwertgeber oder auch eine Einrichtung zum Einstellen einer vorher festgelegten
Referenzposition vorgesehen sein. Bei berührungslos arbeitenden Näherungssensoren
können induktive Sensoren, kapazitive Sensoren oder optische Sensoren unterschieden
werden. Induktive Sensoren reagieren nur auf metallische Teile. Kapazitive Sensoren
erfassen nur Kunststoffteile mit großer Masse. Optische Sensoren werden durch Faserflug
und Fadenabrieb verschmutzt und sind damit störanfällig. Absolutwertgeber sind teuer
in der Anschaffung und aufwändig in der Auswertung. Da die Erfassung nur indirekt,
z. B. über die Drehzahl und die Windungszahl der Kehrgewindewelle erfolgt, muss nach
jedem Wechsel des Changierfadenführers ein manueller Abgleich erfolgen, da der Changierfadenführer
an jeder beliebigen Position innerhalb des Changierhubes eingebaut werden kann. Eine
Einrichtung zum Einstellen einer vorher festgelegten Referenzposition muss manuell
gehandhabt werden und ist damit für automatischen Betrieb ungeeignet. Für automatisch
arbeitende Spulmaschinen, bei denen sich die Changierfadenführer zudem mit hoher Geschwindigkeit
bewegen, sind die vorgenannten Elemente als Sensoren ungeeignet.
[0007] Aus der
DE 2 033 284 A ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Drähten oder Fäden auf Spulen mit Endflanschen
bekannt, bei der die Position der Endflansche der Spule mit je einer berührungslos
arbeitenden pneumatischen Messsonde unter Nutzung der Änderung des Staudrucks dazu
genutzt wird, um die Drehrichtung eines Antriebsmotors für die Zurücklegung des Verlegehubs
umzukehren.
[0008] Aus der
DE 42 41 290 A1 ist eine Aufspulvorrichtung bekannt, bei der im Bereich der Bewegungsbahn eines Changierfadenführers
berührungslos arbeitende Sensoren, z. B. in Form einer Lichtschranke in Verbindung
mit einer Photozelle, vorgesehen sind, um mit dem einen Sensor die Bewegungsrichtung
und mit dem anderen Sensor die Stellung des Changierfadenführers zu ermitteln und
durch Abgabe entsprechender Signale einen zusätzlichen Fadenführer über seinen Antrieb
zu betätigen. Damit wird eine Spulreise festgelegt.
[0009] Aus der
DE 196 32 748 A1 ist eine Aufspulmaschine zum Aufwickeln eines Fadens bekannt, bei der im Umfeld der
Gestaltung der Spulstelle mit Kontaktwalze ein Sensor für die Erfassung einer Relativbewegung
eingesetzt wird. Der Sensor umfasst eine Düse und eine Prallplatte, wobei Druckluft
aus der Düse ausströmt und die Änderung des Druckes als Messgröße verwendet wird,
um über eine Steuereinrichtung die gewünschte Auflagekraft der Kontaktwalze zu erzielen.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Spulmaschine der
beschriebenen Art bereitzustellen, die es gestatten, die räumliche Position auch kleiner,
massearmer Changierfadenführer ohne Metallbestandteile ein- oder mehrmals während
der Spulreise festzustellen.
LÖSUNG
[0011] Das Verfahren der eingangs beschriebenen Art kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch,
dass ein Luftstrom aus einer Druckluftquelle an einer Stelle der Bewegungsbahn des
hin- und hergehend angetriebenen Changierfadenführer aus einer Düse frei zur Ausströmung
gebracht wird, und dass eine Änderung des Druckes des Luftstromes an der Düse durch
den angetriebenen Changierfadenführers erfasst und damit die räumliche Position des
angetriebenen Changierfadenführers der Changiereinrichtung ermittelt wird. Eine zur
Durchführung des Verfahrens geeignete Spulmaschine zum Aufwickeln eines kontinuierlich
zulaufenden Fadens auf einer Hülse zu einer Spule weist zwei auf einem Drehteller
gelagerte Spulspindeln, einer Changiereinrichtung mit vorzugsweise einer Kehrgewindewelle
und einem Changierfadenführer sowie die entsprechenden Antriebe und eine Regeleinrichtung
auf. Zur mindestens einmaligen Erfassung einer räumlichen Position des angetriebenen
Changierfadenführers der Changiereinrichtung ist ein Sensor vorgesehen, dessen Signal
der Regeleinrichtung zugeleitet, dort in zeitlicher Zuordnung gespeichert und als
Referenzposition bei der Bildung der Spule genutzt wird. Als Sensor ist eine Druckluftquelle
mit einer in einer Düse frei endenden Leitung und ein mit der Leitung in Verbindung
stehender Druckschalter vorgesehen, der aus einer Änderung des Druckes in der Leitung
ein elektrisches Signal für die Regeleinrichtung generiert. Die Düse ist in der Bewegungsbahn
des Changierfadenführers angeordnet.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0012] Es wird die Erhöhung des Druckes eines über eine Düse ausströmenden Luftstroms in
einer Leitung erfasst, wenn der Changierfadenführer in seiner Bewegungsbahn an der
Düse vorbeiläuft und dabei die Düse zumindest teilweise abschattet bzw. verdeckt,
so dass sich der Ausströmwiderstand an der Düse kurzzeitig erhöht oder jedenfalls
verändert. Die Änderung des Druckes wird erfasst und in ein zweckmäßigerweise elektrisches
Signal umgeformt, das einer Weiterverarbeitung zugeführt werden kann. Zeitliche Verzögerungen
können rechnerisch ausgeglichen werden. Auch eine Mittelwertbildung bei Vorwärtshub
und Rückwärtshub des Changierfadenführers ist möglich. Damit lässt sich die räumliche
Position des angetriebenen Changierfadenführers der Changiereinrichtung relativ zu
dem Changierhub und zu einem Zeitpunkt ermitteln. In Zuordnung zum Antrieb z. B. der
Kehrgewindewelle ist damit über die gesamte Spulreise bekannt, wo sich zu jedem Zeitpunkt
der Changierfadenführer befindet. Durch wiederholtes Erfassen der räumlichen Position
des Changierfadenführers können Abweichungen minimiert und damit die Genauigkeit verbessert
werden.
[0013] Der Luftstrom kann kontinuierlich über die gesamte Spulreise frei zur Ausströmung
gebracht werden. Damit stellen sich mit großer Sicherheit konstante Verhältnisse beim
Ausströmen der Luft aus der Düse ein. Jede Druckänderung kann zur Gewinnung eines
Signals genutzt werden. Es ist aber auch möglich, den Luftstrom in Intervallen über
die gesamte Spulreise frei zur Ausströmung zu bringen, wobei die zeitliche Dauer eines
Intervalls größer bemessen ist als die Zeitdauer für einen Hub des Changierfadenführers.
Die Erfassung von Signalen kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt gestartet, genutzt oder
auch abgebrochen werden.
[0014] Die Änderung des Druckes des Luftstromes an der Düse durch den angetriebenen Changierfadenführers
kann bevorzugt in ein elektrisches Signal umgeformt werden, das zur Regelung des Antriebes
der Spulmaschine genutzt wird. Es können unterschiedliche Spulgeschwindigkeiten relativ
zu unterschiedlichen Orten des Changierfadenführers ausgesteuert werden, also die
Drehgeschwindigkeit der betreffenden Spulspindel abhängig von der Position des Changierfadenführers
durch Ansteuerung des Spindelantriebes variiert werden, z. B. um die Fadenlänge einer
Fixierwicklung oder einer Reservewicklung genauer festzulegen oder zu verändern. Die
räumliche Position des Changierfadenführers kann über die Spulreise mehrfach erfasst,
gespeichert und als Referenzposition bei der Bildung der Spule genutzt werden.
[0015] Das neue Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. Der eingesetzte Luftstrom
ist selbstreinigend und damit nicht anfällig gegen Fadenabrieb oder Staubzutritt.
Das Material des Changierfadenführers ist ohne Einfluss. Es können ohne weiteres Changierfadenführer
aus keramischem Material eingesetzt werden, auch solche relativ kleiner Masse, wie
sie insbesondere für hohe Spulgeschwindigkeiten sinnvoll sind.
[0016] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Spulmaschine zum Aufwickeln eines
kontinuierlich zulaufenden Fadens setzt als Sensor eine Druckluftquelle mit einer
in einer Düse frei endenden Leitung und einen mit der Leitung in Verbindung stehender
Druckschalter ein, der aus einer Änderung des Druckes in der Leitung ein elektrisches
Signal für die Regeleinrichtung generiert. Die Düse ist ortsfest in bzw. neben der
Bewegungsbahn des Changierfadenführers angeordnet, und zwar so, dass der aus der Düse
austretende Luftstrom bei Vorbeilauf des Changierfadenführers so abgedeckt oder jedenfalls
beeinflusst wird, dass sich der Ausströmwiderstand erhöht. Die Düse ist bevorzugt
im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Bewegungsbahn des Changierfadenführers angeordnet.
Die Druckluftquelle und die Düse sind über eine Hauptleitung miteinander verbunden.
Der Druckschalter kann in dieser Hauptleitung oder in einer damit in Verbindung stehenden
Zweigleitung angeordnet sein.
[0017] Der eingesetzte Changierfadenführer kann vorteilhaft auch eine besonders kleine Masse
aufweisen. Er muss keine Metallbestandteile enthalten. Er kann aus keramischem Material
bestehen. Es sind Spulgeschwindigkeiten bis zu etwa 1400 m/min beherrschbar. Der Changierfadenführer
kann ein Gewicht von etwa bis zu 2 Gramm aufweisen.
[0018] Es ist sinnvoll, wenn in der Hauptleitung zwischen der Druckluftquelle und der Düse
ein Schaltventil zum Absperren der Hauptleitung bzw. zum Freigeben der Hauptleitung
vorgesehen ist. Damit ist es möglich, die Erfassung der räumlichen Position des Changierfadenführers
zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu starten, zu wiederholen oder zu beenden, auch in
Zuordnung zu einer neuen Spulreise.
[0019] Als Changiereinrichtungen können die verschiedenen, im Stand der Technik bekannten
Bauarten unverändert übernommen werden, beispielsweise eine Changiereinrichtung mit
angetriebener Kehrgewindewelle und üblicher Verlegenut oder auch eine Changiereinrichtung
mit drehbaren Flügeln und dergleichen.
[0020] Durch das neue Verfahren und die eingesetzte Spulmaschine kann z. B. eine Fixierwicklung,
gegebenenfalls mit anschließender Reservewicklung, und die Spule reproduzierbar nach
Lagen und Fadenlängen entsprechend den Wünschen der Anwender genau festgelegt und
eingehalten werden. Dabei kann es darauf ankommen, durch den Spulenwechsel beeinträchtigtes
Spulgut zuverlässig in der Fixierwicklung festzuhalten, die Reservewicklung z. B.
aus unverändertem Spulgut zu bilden, ebenso wie die Spule. Bei dem neuen Verfahren
erübrigt sich die Anordnung und der entsprechende maschinelle Aufwand für den Antrieb
eines zweiten und dritten Fadenführers aus dem Stand der Technik (z. B.
DE 197 43 278 C2,
DE 29 07 848 C2), die beim Spulenwechsel mit dem Faden in Berührung kommen. Durch die insoweit reduzierte
Anzahl der Teile für den Fadentransfer ergeben sich auch weniger Reibungspunkte für
das Spulgut. Das Spulgut wird schonender umgelenkt. Weiterhin entfallen Probleme,
die mit dem Austritt und Wiedereintritt des Fadens in den Changierfadenführer beim
Stand der Technik vorhanden sind. Vorteilhaft wird auch eine mehrfädige Arbeitsweise
möglich, da das Spulgut den Changierfadenführer nicht mehr verlassen muss, auch bei
der Bildung der Fixierwicklung und der Reservewicklung.
[0021] Zur einstellbaren Festlegung der Lage und der Fadenlänge der Fixierwicklung kann
die Drehzahl der Kehrgewindewelle derart geregelt oder auch auf zumindest angenähert
Null abgebremst werden, dass der Changierfadenführer die ausgewählte Relativlage zur
Verlegebreite der Spulspindel einnimmt. Damit können in üblicher Weise ausgebildete
Kehrgewindewellen mit Verlegenut eingesetzt werden. Die zusätzliche Anordnung eines
steigungslosen Nutabschnittes und einer Weiche wird grundsätzlich entbehrlich. Bei
einer auf eine Drehzahl Null abgebremsten und festgesetzten Kehrgewindewelle steht
der Changierfadenführer genau an der ausgewählten Stelle innerhalb der Verlegebreite,
und es ist nur noch von der Zeit abhängig, mit welcher Fadenlänge die Fixierwicklung
ortsgenau aufgebracht wird. Da die Verlegenut in der Kehrgewindewelle Umlenkungen
aufweist, die eine vergleichsweise geringe Steigung besitzen, können diese Bereiche
auch ohne genaues Erreichen der Drehzahl 0 zumindest für Fixierwicklungen geringer
Fadenlänge genutzt werden. Wenn die Fixierwicklung nicht innerhalb der Verlegebreite
oder in einem der beiden Endbereiche der Spule, sondern außerhalb der Verlegebreite
oder der Spulenbreite, angebracht werden soll, was überwiegend der Fall ist, ist die
Axialverschiebung der Changiereinrichtung in Spulspindelrichtung erforderlich. Diese
Verschiebung wird variabel einstellbar oder steuerbar gestaltet, so dass die genaue
Lage der Fixierwicklung relativ zur Spule auf der Hülse auswählbar und damit zur Wicklung
unterschiedlicher Spulen unterschiedlich festlegbar ist. Es entfällt auch die Notwendigkeit,
einen reversierbaren Motor für den Antrieb der Kehrgewindewelle einzusetzen.
[0022] Es ist aber auch möglich, nach jedem Spulenwechsel eine Startposition anzufahren,
in der die räumliche Lage des Changierfadenführers bekannt bzw. festgelegt ist und
die dann den Beginn einer Spulreise darstellt.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0023] Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht der für die Erfindung wesentlichen Teile einer Spulmaschine in einer
ersten Ausführungsform während des Wickelvorgangs der Spule über die Spulreise,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf den Sensor relativ zu dem Changierfadenführer, und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Sensors relativ zu dem Changierfadenführer.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0024] In den Zeichnungen sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile
der Spulmaschine angegeben. Die Spulmaschine besitzt einen Rahmen 1, an dem ein Kopffadenführer
2 ortsfest angeordnet ist. Dem Kopffadenführer 2 läuft ein Faden 3 zu, dessen Verlegedreieck
4 strichpunktiert angedeutet ist.
[0025] Am Rahmen 1 ist ein Drehteller 5 in bekannter Weise um eine Achse 6 drehbar gelagert.
Der Drehteller 5 wird in bekannter Weise beim Spulenwechsel gedreht angetrieben. Auf
dem Drehteller 5 sind zwei Spulspindeln 7 und 8 drehbar gelagert und in der Betriebsstellung
des Drehtellers 5 jeweils mit einem Antrieb ständig fest verbunden oder kuppelbar,
über den die betreffenden Spulspindeln 7 und/oder 8 angetrieben werden. Die Spulspindel
7 gemäß Fig. 1 befindet sich in der Betriebsposition und wird demgemäß angetrieben.
Auf jeder Spulspindel 7, 8 sitzt eine Hülse 9, auf der der Faden 3 zu einer Spule
10 aufgewickelt wird.
[0026] An dem Rahmen 1 der Spulmaschine ist eine Changiereinrichtung 11 vorgesehen. Die
Changiereinrichtung 11 weist ein Gehäuse 12 mit einer Achse 13 auf, welches am Rahmen
1 der Spulmaschine schwenkbar oder ortsfest gelagert ist. Die Changiereinrichtung
11 kann sich an den über die Spulreise wachsenden Spulendurchmesser anpassen. In dem
Gehäuse 12 der Changiereinrichtung 11 ist eine Kehrgewindewelle 14 drehbar gelagert,
die in üblicher Weise angetrieben wird. Die Kehrgewindewelle 14 weist auch eine übliche
endlose Kehrgewindenut auf, mit deren Hilfe ein Changierfadenführer 15 hin- und hergehend
angetrieben wird, und zwar über die Changier-, Spulen- oder Verlegebreite, die die
Breite der Spule 10 bestimmt. Für den Antrieb der Kehrgewindewelle 14 ist ein Motor
16 vorgesehen, dessen Drehzahl über eine Regeleinrichtung 17 ausgesteuert wird.
[0027] Es ist eine Fangeinrichtung 18 vorgesehen, um zu Beginn eines Spulenaufbaus den Faden
3 zu fangen. Die Fangeinrichtung 18 kann entweder an jeder Spulspindel 7, 8 dauerhaft
und damit unabhängig von einer Hülse 9 angebracht sein. Es ist aber auch möglich,
als Fangeinrichtung solche Elemente zu nutzen, die an jeder Hülse vorgesehen sind,
also eine entsprechende Fangkerbe, Fangvertiefung oder dergleichen. Am Gehäuse 12
der Changiereinrichtung 11 kann schließlich noch eine Kontaktwalze 19 gelagert sein,
die nur gestrichelt angedeutet ist und über die der Faden 3 auf der Oberfläche der
sich bildenden Spule 10 angelegt wird.
[0028] Fig. 1 zeigt die Spulmaschine zu einem Zeitpunkt während der Spulreise, bei der der
Durchmesser der Spule 10 auf der Hülse 9 der in Betrieb befindlichen Spulspindel 7
bereits relativ weit angewachsen ist. Es ist auch angedeutet, dass auf der Hülse 9
nach dem Fangen des Fadens 3 zunächst eine Fixierwicklung 20, dann eine Reservewicklung
21 und schließlich die Spule 10 aufgewickelt worden ist. Bei der Fixierwicklung 20
handelt es sich um mehrere dicht nebeneinander und/oder übereinander liegende Wicklungen
des Fadens 3. Die Reservewicklung 21 schließt an die Fixierwicklung 20 an und erstreckt
sich mit einer gewindeartigen Verlegung des Fadens 3 bis zur Stirnwand der gebildeten
Spule 10. Eine solche Fixierwicklung 20 kann unmittelbar benachbart zu der Fangeinrichtung
18 auf der Hülse 9 angeordnet sein, aber auch in jeder sonstigen axial festgelegten
Position relativ zur Breite der Hülse 9. Eine Reservewicklung 21 tritt nur dann auf,
wenn die Fixierwicklung 20 außerhalb der Verlegebreite der Spule 10 vorgesehen ist.
Unter einer Fixierwicklung 20 wird aber auch eine solche Wicklung verstanden, die
innerhalb der Verlegebreite der Spule 10 vorgesehen ist.
[0029] Fig. 1 lässt weiterhin erkennen, dass an der Changiereinrichtung 11 ein erster Sensor
22 vorgesehen ist. Dieser erste Sensor 22 dient zum Erfassen der Position des Changierfadenführers
15. Der erste Sensor 22 ist über eine elektrische Leitung 23 mit der Regeleinrichtung
17 verbunden. Über die Leitung 23 werden die bevorzugt elektrischen Signale des ersten
Sensors 22 der Regeleinrichtung 17 zugeführt.
[0030] Der erste Sensor 22 ist so ausgebildet, wie dies später anhand der Fig. 2 erläutert
wird. Es ist am Gehäuse 12 der Changiereinrichtung 11 und damit relativ zum Hub des
Changierfadenführers 15 bevorzugt ortsfest und bevorzugt am Umkehrpunkt angeordnet.
Der Sensor 22 dient dazu, festzustellen, wann der Changierfadenführer 15 z. B. seinen
Umkehrpunkt über die Spulreise erreicht. Damit wird eine Referenzposition des Changierfadenführers
15 festgelegt, gebildet und in der Regeleinrichtung 17 abgespeichert. Dies zielt darauf
ab, während der Spulreise einen Bezugspunkt zu haben, mit dem in Verbindung mit weiteren
Elementen über die gesamte Spulreise feststellbar und festlegbar ist, wo sich gerade
der Changierfadenführer 15 befindet.
[0031] Das Erfassen der Position des Changierfadenführers 15 kann auch für mehrere Spulreisen
vor Beginn der ersten Spulreise und vor der Anlieferung des Fadens nach Anlegen einer
Steuerspannung an die Spulmaschine erfolgen. Eine Wiederholung bei jeder Spulreise
ist damit nicht erforderlich. Nach jeder Spannungsunterbrechung an der Spulmaschine
oder auch nach einem Austausch des verschleißanfälligen Changierfadenführers 15 oder
einem Einbau des Changierfadenführers an anderer Stelle der Kehrgewindewelle ist es
allerdings erforderlich, die Erfassung der Position des Changierfadenführers 15 neu
durchzuführen.
[0032] An der Changiereinrichtung 11 ist weiterhin ein zweiter Sensor 24 angeordnet, von
dem ebenfalls eine elektrische Leitung 25 zu der Regeleinrichtung 17 führt. Der zweite
Sensor 24 dient zur Überwachung, Ermittlung und Erfassung der Drehzahl der Kehrgewindewelle
14 während der Spulreise. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, zu jedem Zeitpunkt
der Spulreise festzustellen, an welcher Stelle sich gerade der Changierfadenführer
15 befindet.
[0033] Von der Regeleinrichtung 17 führt eine Steuerleitung 26 zu dem Motor 16, der die
Kehrgewindewelle 14 antreibt. Über diese Steuerleitung 26 kann die Drehzahl der Kehrgewindewelle
gesteuert verändert werden. Die Drehzahl kann so gezielt vermindert, auf 0 gestellt
oder in einer bestimmten Größe eingeregelt werden. Es ist vorstellbar, dass die Fixierwicklung
20 an der gewünschten Stelle relativ zur Spulspindelrichtung 27 auf der Hülse 9 gebildet
werden kann. Die Fixierwicklung 20 kann insoweit außerhalb der Verlegebreite der Spule
10 oder auch innerhalb der Verlegebreite 10 angeordnet werden. Die Fig. 1 zeigt ein
Ausführungsbeispiel, bei dem die Fixierwicklung 20 und die Reservewicklung 21 außerhalb
der Verlegebreite auf der linken Seite der Hülse 9 vorgesehen sind.
[0034] Wie ausgehend von Fig. 1 auch vorstellbar ist, kann das Gehäuse 12 der Changiereinrichtung
11 zusätzlich in Richtung der Achse 13 axialverschiebbar sein. Dies zielt darauf ab,
den Changierfadenführer 15 für eine gewisse Zeit auch außerhalb der Verlegebreite
zu positionieren. Zu diesem Zweck ist ein Antrieb vorgesehen, z. B. als Kolben/Zylinder-Einheit,
dessen Kolbenstange mit dem Gehäuse 12 der Changiereinrichtung 11 verbunden ist.
[0035] Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Sensors 22. Der Sensor 22 umfasst
eine nicht näher dargestellte Druckluftquelle, mit der Druckluft in einem Vorratsbehälter
28 bereitgestellt wird. Als Druckluftquelle kann auch eine betriebsinterne Druckluftversorgung
genutzt werden. Vom Vorratsbehälter 28 führt eine Leitung 29 zu einer Düse 30. In
der Leitung 29 ist ein Schaltventil 31 angeordnet, welches eine Sperrstellung und
eine Durchgangsstellung aufweist. Das Schaltventil 31 ist von der Regeleinrichtung
17 über eine elektrische Leitung 32 schaltbar. Die Leitung 29 kann als Schlauch- oder
Rohrleitung ausgebildet sein. Im Allgemeinen genügt es, wenn die Leitung 29 einen
Innendurchmesser von etwa 2,5 mm aufweist.
[0036] Die Düse 30 dient dazu einen Luftstrom aus der Druckluftquelle frei ausströmen zu
lassen. Die Düse 30 ist in der Bewegungsbahn 33 des Changierfadenführers 15 angeordnet,
insbesondere im Bereich des einen Umkehrpunktes, so dass der Changierfadenführer 15
vor der Düse 30 vorbeiläuft bzw. die Düse so abdeckt, dass der Druck in der Leitung
29 kurzzeitig verändert wird. In der Regel wird der Abstand zwischen Changierfadenführer
15 und Düse 30 etwa in der Größenordnung von 0,5 mm liegen. Beim Erreichen der Stellung
des Changierfadenführers 15 vor der Düse 30 wird sich eine Druckerhöhung an dieser
Stelle und damit in der Leitung 29 einstellen. Es ist aber auch möglich, mit einer
Druckerniedrigung zu arbeiten, wenn beispielsweise vor der Düse eine beweglich angeordnete
Prallplatte vorgesehen ist, die vom Changierfadenführer 15 kurzzeitig wegbewegt wird.
[0037] Die Leitung 29 kann aus einer Hauptleitung 34 und einer Zweigleitung 35 bestehen.
In der Zweigleitung 35 ist ein Druckschalter 36 oder ein anderes Element vorgesehen,
das unter dem Eindruck des sich ändernden Druckes an der Düse 30 steht und eine auftretende
Druckänderung in ein insbesondere elektrisches Signal umformt, welches über eine elektrische
Leitung 37 der Regeleinrichtung 17 zugeführt wird. Der Druckschalter 36 kann alternativ
auch in der Hauptleitung 34 angeordnet sein. Das elektrische Signal wird bei der Ansteuerung
des Motors 16, der die Kehrgewindewelle 14 antreibt, berücksichtigt. Das Einschalten
des Sensors 22 und damit der Luftströmung erfolgt von der Regeleinrichtung 17 über
die elektrische Leitung 32.
[0038] Damit ist es möglich, eine Aussage über die räumliche Position des Changierfadenführers
15 der Changiereinrichtung 11 zu jedem Zeitpunkt zu machen und in Abhängigkeit davon
z. B. die Drehzahl der Kehrgewindewelle 14 zu steuern. Zur Erhöhung der Genauigkeit
kann dies in Abhängigkeit von einer gezielten langsamen Drehung der Kehrgewindewelle
14 (Schleichgang) erfolgen. Über die Länge der Dauer, in der der Changierfadenführer
15 in Spulspindelrichtung 27 an einer Stelle stillsteht, wird die Fadenlänge z.B.
einer Reservewicklung bestimmt, die auf der sich drehenden Spulspindel 7 mit der Hülse
9 aufgewickelt wird.
[0039] Nach Beendigung der Reservewicklung beginnt der Aufbau der Spule 10. Hierzu wird
der Antrieb der Spulspindel 7 und der Motor 16 auf die vorgesehenen Drehzahlen beschleunigt.
[0040] Fig. 3 lässt erkennen, dass der Changierfadenführer in Führungen 38 axial geführt
ist. Der Abstand zwischen der Düse 30 und dem vorbeilaufenden Changierfadenführer
15 beträgt Bruchteile eines mm. Die Düse 30 endet etwa senkrecht zu der Erstreckungsebene
des Changierfadenführers und damit senkrecht zu dessen Bewegungsbahn 33. Die Düse
30 kann in Form einer Blende oder auch als endendes Rohr der Leitung 29 ausgebildet
sein. Ein lichter Düsendurchmesser von etwa 2 mm hat sich als geeignet erwiesen.
[0041] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen
und der gesamten Beschreibung. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere
den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander
sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination
von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen
unterschiedlicher Patentansprüche abweichend von den gewählten Rückbeziehungen ist
ebenfalls möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die
in separaten Zeichnungsfiguren dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt
werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
kombiniert werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0042]
- 1
- Rahmen
- 2
- Kopffadenführer
- 3
- Faden
- 4
- Verlegedreieck
- 5
- Drehteller
- 6
- Achse
- 7
- Spulspindel
- 8
- Spulspindel
- 9
- Hülse
- 10
- Spule
- 11
- Changiereinrichtung
- 12
- Gehäuse
- 13
- Achse
- 14
- Kehrgewindewelle
- 15
- Changierfadenführer
- 16
- Motor
- 17
- Regeleinrichtung
- 18
- Fangeinrichtung
- 19
- Kontaktwalze
- 20
- Fixierwicklung
- 21
- Reservewicklung
- 22
- erster Sensor
- 23
- elektrische Leitung
- 24
- zweiter Sensor
- 25
- elektrische Leitung
- 26
- Steuerleitung
- 27
- Spulspindelrichtung
- 28
- Vorratsbehälter
- 29
- Leitung
- 30
- Düse
- 31
- Schaltventil
- 32
- elektrische Leitung
- 33
- Bewegungsbahn
- 34
- Hauptleitung
- 35
- Zweigleitung
- 36
- Druckschalter
- 37
- elektrische Leitung
- 38
- Führung
1. Verfahren zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens (3) auf einer Hülse
(9) zu einer Spule (10) an einer automatischen Spulmaschine, indem die Hülse auf einer
ersten antreibbaren Spulspindel (7) festgesetzt wird und der Faden (3) über eine Changiereinrichtung
(11) mit einem insbesondere über eine Kehrgewindewelle (14) hin- und hergehend angetriebenen
Changierfadenführer (15) auf der Hülse (9) und der Spule (10) unter Bildung einer
Spule (10) verlegt und aufgewickelt wird, wobei jedenfalls einmal eine räumliche Position
des angetriebenen Changierfadenführers (15) der Changiereinrichtung (11) erfasst,
gespeichert und als Referenzposition bei der Bildung der Spule (10) genutzt wird und
die räumlichen Positionen des Changierfadenführers (15) der Changiereinrichtung (11)
über die Spulreise ermittelt und auf die Spulgeschwindigkeit abgestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftstrom aus einer Druckluftquelle an einer Stelle der Bewegungsbahn (33) des
hin- und hergehend angetriebenen Changierfadenführers (15) aus einer Düse (30) frei
zur Ausströmung gebracht wird, und dass eine Änderung des Druckes des Luftstromes
an der Düse (30) durch den angetriebenen Changierfadenführers (15) erfasst und damit
die räumliche Position des angetriebenen Changierfadenführers (15) der Changiereinrichtung
(11) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom kontinuierlich über die gesamte Spulreise frei zur Ausströmung gebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom in Intervallen über die gesamte Spulreise frei zur Ausströmung gebracht
wird, wobei die zeitliche Dauer eines Intervalls größer bemessen ist als die Zeitdauer
für einen Hub des Changierfadenführers (15).
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Druckes des Luftstromes an der Düse (30) durch den angetriebenen
Changierfadenführers (15) in ein elektrisches Signal umgeformt wird, das zur Regelung
des Antriebes der Spulmaschine genutzt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die räumliche Position des Changierfadenführers (15) über die Spulreise mehrfach
erfasst, gespeichert und die jeweils zuletzt erfasste Position als Referenzposition
bei der weiteren Bildung der Spule (10) genutzt wird.
6. Spulmaschine zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens (3) auf einer
Hülse zu einer Spule (10), insbesondere nach einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis
5, mit zwei auf einem Drehteller (5) gelagerten Spulspindeln (7, 8), einer Changiereinrichtung
(11) mit vorzugsweise einer Kehrgewindewelle (14) und einem Changierfadenführer (15)
sowie den entsprechenden Antrieben und einer Regeleinrichtung (17), wobei zur mindestens
einmaligen Erfassung einer räumlichen Position des angetriebenen Changierfadenführers
(15) der Changiereinrichtung (11) ein Sensor (22) vorgesehen ist, dessen Signal der
Regeleinrichtung (17) zugeleitet, dort in zeitlicher Zuordnung gespeichert und als
Referenzposition bei der Bildung der Spule (10) genutzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (22) eine Druckluftquelle mit einer in einer Düse (30) frei endenden Leitung
(29) und ein mit der Leitung in Verbindung stehender Druckschalter (36) vorgesehen
ist, der aus einer Änderung des Druckes in der Leitung (29) ein insbesondere elektrisches
Signal für die Regeleinrichtung (17) generiert, und dass die Düse (30) in der Bewegungsbahn
(33) des Changierfadenführers (15) angeordnet ist.
7. Spulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (30) im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Bewegungsbahn (33) des Changierfadenführers
(15) angeordnet ist.
8. Spulmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftquelle und die Düse (30) über eine Hauptleitung (34) miteinander verbunden
sind und dass der Druckschalter (36) in einer Zweigleitung (35) angeordnet ist.
9. Spulmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hauptleitung (34) zwischen der Druckluftquelle und der Düse (30) ein Schaltventil
(31) zum Absperren der Hauptleitung (34) bzw. zum Freigeben der Hauptleitung vorgesehen
ist.