I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand mit einem tragenden Wandteil aus Tragbeton
und einer keramischen Vorsatzschale oder dergleichen als Schallabsorptions-Schicht.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Es sind Lärmschutzwände bekannt, bei denen die Schallabsorptions-Schicht aus zementgebundenen
Holzspänen besteht.
[0003] Nachteilig bei diesen bekannten Lärmschutzwänden ist, dass die Langzeit-Festigkeit
der Schallabsorptions-Schicht durch den ständigen Feuchtigkeitswechsel der zementgebundenen
Holzspäne leidet. Außerdem sind die Zwischenräume zwischen den Holzspänen sehr unterschiedlich
groß, so dass die von diesen Zwischenräumen gebildeten Schallkanäle nicht - oder nur
sehr gering - dem zu absorbierenden Schall angepasst werden können.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist, diese bekannten Nachteile zu vermeiden, und eine Lärmschutzwand
zu offenbaren, bei der die Langzeit-Festigkeit der Schallabsorptions-Schicht praktisch
unbegrenzt konstant bleibt.
[0005] Außerdem sollen die Schallkanäle der Schallabsorptions-Schicht sehr genau dem zu
absorbierenden Schall angepasst werden können.
b) Lösung der Aufgabe
[0006] Diese Aufgabe wird durch 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Lärmschutzwand besteht aus einer tragenden Wandplatte aus Tragbeton und einer
keramischen Vorsatzschale oder dergleichen als Schallabsorptions-Schicht. Die Oberfläche
der Schallabsorptions-Schicht kann mit einer Profilierung versehen sein. Die Profilierung
kann z.B. aus Rippen und dazwischen liegenden Talbereichen bestehen. Die wesentlichen
Bestandteile der Schallabsorptions-Schicht sind gebrannte Blähton-Körper und ein Bindemittel.
[0008] Der überwiegende Teil der Blähton-Körper besitzt eine einheitliche Körnung.
[0009] Da aus technischen und preislichen Gründen eine völlig einheitliche Körnung nur schwer
einzuhalten ist, ist der Anteil der andersgrößigen Blähton-Körper in der Schallabsorptions-Schicht
auf maximal 20 % begrenzt.
[0010] Die Blähton-Körper sind kugelförmig ausgebildet.
[0011] Das Bindemittel kann zementhaltig ausgebildet sein oder aus einem Kunstharz oder
dergleichen bestehen.
[0012] Das Bindemittel ist als Schicht auf der Oberfläche der Blähton-Körper angeordnet,
so dass zwischen den Blähton-Körpern Schallabsorptions-Kanäle vorhanden sind.
[0013] Die Schallabsorptions-Schicht kann auch mehrschichtig ausgebildet sein.
[0014] Dann besitzt jede Schallabsorptions-Schicht eine relativ einheitliche, jedoch unterschiedlich
große Körnung.
[0015] Die äußere Schallabsorptions-Schicht ist aus einer Mischung mit einer kleineren Körnung
hergestellt als die innere Schallabsorptions-Schicht. Da bei dem Einsatz von kleineren
Blähton-Körpern mehr Bindemittel eingesetzt werden müssen, besitzt die äußere Schallabsorptions-Schicht
auch eine höhere Festigkeit.
[0016] Es ist jedoch auch möglich, dass nur die Rippenspitzen oder andere vorstehende Ecken
oder Kanten aus einer Mischung mit einer kleineren Körnung bestehen.
[0017] Bei dem Verfahren zur erfindungsgemäßen Herstellung von Lärmschutzwänden wird das
Bindemittel, und dabei insbesondere die Menge des Bindemittels, auf die Blähton-Körper
bzw. auf die Körnung der Blähton-Körper abgestimmt.
[0018] Da das Bindemittel lediglich als Schicht auf der Oberfläche der Blähton-Körper angeordnet
sein soll, hängt die Gesamtmenge des Bindemittels von der Korngröße der Blähton-Körper
ab. Je kleiner die Korngröße ist, umso größer ist die Gesamtoberfläche aller kugelförmigen
Blähton-Körper pro Volumeneinheit. Da das Bindemittel der teuerste Bestandteil der
Schallabsorptions-Schicht ist, sind die Herstellungskosten beim Einsatz einer kleinen
Körnung der Blähton-Körper höher als bei einer größeren Körnung. Es ist deshalb schon
aus Kostengründen sinnvoll, die Menge des Bindemittels auf die Korngröße der Blähton-Körper
abzustimmen.
[0019] Aus dem gleichen Grund ist es notwendig, die Toleranz der Körnung - insbesondere
die Korngröße - der Blähton-Körper relativ eng einzuhalten.
[0020] Bei großen Blähton-Körpern sind auch die die Schallabsorptions-Kanäle bildenden Zwischenräume
größer als bei kleinen Blähton-Körpern. Große Schallabsorptions-Kanäle absorbieren
tiefe Töne besser, während kleine Schallabsorptions-Kanäle bei hohen Tönen eine bessere
Schallabsorptions-Fähigkeit aufweisen. Deshalb ist die Abstimmung der Korngröße der
Blähton-Körper auf den zu absorbierenden Schall ebenfalls sinnvoll.
[0021] Die Einhaltung der gewählten Korngröße der Blähton-Körper kann über eine Siebung
des Blähtons nach dem Sintern des Granulats erfolgen.
[0022] Es ist jedoch auch möglich, dass die Einhaltung der gewählten Korngröße der Blähton-Körper
bereits durch eine entsprechende Granulierung des Blähtons vor dem Sintern gewährleistet
werden kann.
[0023] Die Menge des Bindemittels und die Größe der Schallabsorptions-Kanäle können relativ
genau eingehalten werden, wenn die Blähton-Körper kugelförmig ausgebildet sind, weil
sich beim Verdichten der Schallabsorptions-Schicht keine Körperteile der Blähton-Körper
in die Schallabsorptions-Kanäle schieben können.
[0024] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau einer Lärmschutzwand - insbesondere mit einer
mehrschichtig ausgebildeten Schallabsorptions-Schicht - kann die Lärmschutzwand sehr
genau an den zu absorbierenden Schall angepasst werden. Als weiterer Vorteil kommt
hinzu, dass Rippenspitzen oder vorstehende Ecken oder Kanten mit einer erhöhten Festigkeit
hergestellt werden können, und dass die Herstellungskosten sinken, weil nur das für
die Festigkeit der Schallabsorptions-Schicht unbedingt notwendige Bindemittel eingesetzt
werden muss, und dass die Schallabsorptions-Kanäle nicht durch überschüssiges Bindemittel
verschlossen oder verkleinert werden.
c) Ausführungsbeispiele
[0025] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Wandplatte aus Beton mit einer gerippten Vorsatzschale im Schnitt,
- Fig. 2:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gefüge der Vorsatzschale, im Schnitt,
- Fig. 3 und Fig. 4:
- zwei Ausführungsbeispiele der Vorsatzschale in Schnittdarstellung
[0026] Die Lärmschutzwand - wie die Fig. 1, 3 und 4 zeigen - besteht aus einer tragenden
Wandplatte 1 aus Tragbeton und einer keramischen Vorsatzschale als Schallabsorptions-Schicht
2. Die Oberfläche 3 der Schallabsorptions-Schicht 2 ist mit einer Profilierung 4 versehen.
Die Profilierung 4 besteht aus Rippen 5 und dazwischen liegenden Talbereichen 6. Die
wesentlichen Bestandteile der Schallabsorptions-Schicht 2 sind gebrannte Blähton-Körper
7 und ein Bindemittel 8.
[0027] Der überwiegende Teil der Blähton-Körper 7 besitzt eine einheitliche Körnung, wie
die vergrößerte Schnittdarstellung der Fig. 2 zeigt.
[0028] Die Blähton-Körper 7 sind kugelförmig ausgebildet.
[0029] Das Bindemittel 8 ist als Schicht 9 auf der Oberfläche 10 der Blähton-Körper 7 angeordnet,
so dass zwischen den Blähton-Körpern 7 Schallabsorptions-Kanäle 11 vorhanden sind.
[0030] Die Schallabsorptions-Schicht 2 kann auch mehrschichtig ausgebildet sein, wie Fig.
3 und 4 zeigen:
[0031] Dann besitzt jede Schallabsorptions-Schicht 12 und 13 eine relativ einheitliche,
jedoch unterschiedlich große Körnung.
[0032] Die äußere Schallabsorptions-Schicht 12 ist aus einer Mischung mit einer kleineren
Körnung hergestellt als die innere Schallabsorptions-Schicht 13.
[0033] Es ist jedoch auch möglich, dass nur die Rippenspitzen 14 oder andere vorstehende
Ecken oder Kanten aus einer Mischung mit einer kleineren Körnung bestehen, wie in
Fig. 4 dargestellt.
[0034] Da das Bindemittel 8 lediglich als Schicht 9 auf der Oberfläche 10 der Blähton-Körper
7 angeordnet sein soll, hängt die Gesamtmenge des Bindemittels 8 von der Korngröße
der Blähton-Körper 7 ab. Je kleiner die Korngröße ist, umso größer ist die Gesamtoberfläche
aller kugelförmigen Blähton-Körper 7 pro Volumeneinheit.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- tragende Wandplatte
- 2
- Schallabsorptions-Schicht
- 3
- Oberfläche
- 4
- Profilierung
- 5
- Rippe
- 6
- Talbereich
- 7
- Blähton-Körper
- 8
- Bindemittel
- 9
- Schicht
- 10
- Oberfläche
- 11
- Schallabsorptions-Kanal
- 12
- innere Schallabsorptions-Schicht
- 13
- äußere Schallabsorptions-Schicht
- 14
- Rippenspitze
1. Lärmschutzwand mit
- einer tragenden Wandplatte (1) aus Tragbeton und
- einer Vorsatzschale als Schallabsorptions-Schicht (2),
bei der die Schallabsorptions-Schicht (2) aus gebrannten Blähton-Körpern (7) und einem
Bindemittel (8) besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
der überwiegende Teil der Blähton-Körper (7) eine einheitliche Körnung besitzt.
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorsatzschale eine keramische Vorsatzschale ist, und/oder insbesondere
- der Anteil der andersgrößigen Blähton-Körper (7) in der Vorsatzschale bei maximal
20 % liegt, und/oder insbesondere
- die Blähton-Körper (7) kugelförmig ausgebildet sind.
3. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Bindemittel (8) zementhaltig ausgebildet ist, oder
- das Bindemittel (8) aus einem Kunstharz besteht.
4. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Bindemittel (8) als Schicht (9) auf der Oberfläche (10) der Blähton-Körper (7)
angeordnet ist, so dass zwischen den Blähton-Körpern (7) Schallabsorptions-Kanäle
(11) vorhanden sind, und/oder insbesondere
- nur soviel Bindemittel (8) vorhanden ist, wie es für die Festigkeit der Schallabsorptions-Schicht
(2) notwendig ist, so dass die Schallabsorptions-Kanäle (11) zwischen den Blähton-Körpern
(7) nicht durch überschüssiges Bindemittel (8) verkleinert oder verschlossen werden.
5. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schallabsorptions-Schicht (2) mehrschichtig ausgebildet ist, und/oder insbesondere
- die Schallabsorptions-Schicht (2) eine Profilierung (4) aufweist, aus Rippen (5)
und dazwischen liegenden Talbereichen (6), und/oder insbesondere
- bei einer Profilierung (4) die Rippen (5) die äußere Schallabsorptions-Schicht (2)
und der Rest die innere Schallabsorptions-Schicht (13) ist.
6. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schallabsorptions-Schichten (12, 13) eine jeweils einheitliche, jedoch unterschiedlich
große Körnung besitzt, und/oder insbesondere
- die äußere Schallabsorptions-Schicht (12) eine kleinere Krönung als die innere Schallabsorptions-Schicht
(13) besitzt, und/oder insbesondere
- nur die Rippenspitzen (14) oder vorstehende Ecken oder Kanten aus einer Mischung
mit einer kleinere Körnung bestehen.
7. Verfahren zur Herstellung von Lärmschutzwänden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blähton-Körper (7) und das Bindemittel (8) aufeinander abgestimmt werden.
8. Verfahren zur Herstellung von Lärmschutzwänden nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Korngröße bzw. Körnung der Blähton-Körper (7) und die Menge des Bindemittels
(8) aufeinander abgestimmt werden, insbesondere in dem nur soviel Bindemittel (8)
eingesetzt wird, wie es für die Festigkeit der Schallabsorptions-Schicht (2) unbedingt
notwendig ist, und so dass die Schallabsorptions-Kanäle (11) zwischen den Blähton-Körpern
(7) nicht durch überschüssiges Bindemittel (8) verkleinert oder verschlossen werden,
und/oder insbesondere
- die Toleranz der Körnung - insbesondere der Anteil der anders größigen Blähton-Körper
(7) gegenüber der einheitlichen Korngröße bei maximal 20% gehalten wird, und/oder
insbesondere
- die Korngröße der Blähton-Körper (7) auf den zu absorbierenden Schall abgestimmt
wird, indem insbesondere die Blähton-Körper (7) umso größer gewählt werden, je tiefer
die Töne des zu absorbierenden Schalls sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Lärmschutzwänden nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einhaltung der gewählten Korngröße der Blähton-Körper (7) über eine Siebung
des Blähtons nach dem Sintern des Granulats erfolgt, und/oder insbesondere
- die Einhaltung der gewählten Korngröße der Blähton-. Körper (7) bereits bei der
Granulierung des Blähtons vor dem Sintern gewährleistet wird, und/oder insbesondere
- die Schallabsorptions-Kanäle (11) in der Schallabsorptions-Schicht (2) relativ gleichmäßig
ausgebildet werden, insbesondere durch relativ gleichmäßige, insbesondere kugelförmige
Gestaltung der Blähton-Körper (7).
10. Verfahren zur Herstellung von Lärmschutzwänden nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schallabsorptions-Schicht (2) mehrschichtig ausgebildet wird, und/oder insbesondere
- dass die Schallabsorptions-Schichten (2) mit einer Profilierung (4) versehen wird,
die Rippen (5) und dazwischen liegende Talbereiche (6) aufweist, und/oder insbesondere
- die Schallabsorptions-Schichten (12 und 13) aus einer Mischung mit einer innerhalb
jeder Schicht relativ einheitlichen, jedoch in den verschiedenen Schichten unterschiedlich
großen Körnung hergestellt wird.
11. Verfahren zur Herstellung von Lärmschutzwänden nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die äußeren Schallabsorptions-Schicht (12) mit einer kleineren Körnung als die inneren
Schallabsorptions-Schichten (13) hergestellt werden, und/oder insbesondere
- als äußere Schallabsorptions-Schicht (12) die Rippen (5) und als innere Schallabsorptions-Schicht
(13) der Rest der Schallabsorptions-Schicht (2) hergestellt wird, und/oder insbesondere
- nur die Rippenspitzen (14) oder vorstehende Ecken oder Kanten aus einer Mischung
mit einer kleineren Körnung hergestellt werden.