(19)
(11) EP 1 736 606 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.2006  Patentblatt  2006/52

(21) Anmeldenummer: 05405435.8

(22) Anmeldetag:  13.07.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/26(2006.01)
E04C 3/42(2006.01)
E04B 1/21(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 23.06.2005 CH 10662005

(71) Anmelder: Neue Holzbau AG Lungern
6078 Lungern (CH)

(72) Erfinder:
  • Gehri, Ernst
    8803 Rüschlikon (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Biegesteife und steckbare Verbindung für Tragwerkelemente


(57) Die Verbindung besitzt einen ersten Anschlussteil (8, 20, 36), der mit wenigstens einem ersten Verbindungsteil (6, 7) mit einem ersten Tragwerkelement (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) verbunden ist. Ein zweiter Anschlussteil (9, 21, 37) ist mit wenigstens einem zweiten Verbindungsteil (6, 7) mit einem anderen Tragwerkelement (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) verbunden. Die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) greifen ineinander und sind mit wenigstens einem Kupplungsteil (5) miteinander verbunden. Die genannten beiden Verbindungsteile (6, 7) sind formfest in die Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) eingeleimte Ankerstäbe (6, 7), die jeweils mit einem der beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) fest verbunden sind. Die Verbindung eignet sich beispielsweise zum Verbinden von Teilen eines Tragbalkens.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine biegesteife und steckbare Verbindung für Tragwerkelemente, mit einem ersten Anschlussteil, der mit wenigstens einem ersten Verbindungsteil mit einem ersten Tragwerkelement verbunden ist und mit einem zweiten Anschlussteil, der mit wenigstens einem zweiten Verbindungsteil mit dem anderen Tragwerkelement verbunden ist, wobei die beiden Anschlussteile ineinander greifen und mit wenigstens einem Bolzen miteinander verbunden sind.

[0002] Solche Verbindungen sind im Holzbau, beispielsweise als Verbindungen von geraden und gebogenen Trägern aber auch als Eckverbindungen von Rahmentragwerken und als Kreuzverbindung von Trägern und Stützen, beispielsweise bei Stockwerkrahmen, bekannt.

[0003] Im Stand der Technik sind solche Verbindungen in Form von Überlappungen bekannt, wobei als Verbindungsmittel beispielsweise Stabdübel und Bauschrauben verwendet werden. Bedingt durch den ungünstigen Kraftfluss und insbesondere durch Umlenkung aus der Tragebene und der Nachgiebigkeit der Stabdübel ergeben sich hier vergleichsweise weiche und wenig leistungsfähige Verbindungen.

[0004] Bekannt sind auch Verbindungen mittels eingeschlitzter Bleche. Hierbei können die zu verbindenden Tragwerkelemente in der gleichen Tragebene liegen, wodurch der Kraftfluss verbessert wird.

[0005] Durch die EP 1 300 521 A ist eine Verbindung bekannt geworden, bei welcher zwei plattenförmige Verbindungselemente vorgesehen sind, die jeweils versenkt in einem der beiden Tragwerkelemente angeordnet und die mittels Bolzen miteinander verriegelt sind. Zur Befestigung der plattenförmigen Verbindungsteile an den Tragwerkelementen weisen diese mehrere Bohrungen auf, durch welche Schrauben oder Dübel durchgesteckt werden.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine steckbare Verbindung der genannten Art zu schaffen, die sich insbesondere für Stösse mit grosser Festigkeit und Steifigkeit bei Trägern eignet, mit der noch höhere Kräfte (Wirkungsgrad bis 1.0 vom Bruttoquerschnitt) aufnehmbar sind und die trotzdem kostengünstig herstellbar und montierbar sind.

[0007] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Verbindung dadurch gelöst, dass die genannten beiden Verbindungsteile formfest in die Tragwerke eingeleimte Ankerstäbe sind, die jeweils mit einem der beiden Anschlussteile fest verbunden sind. Die erfindungsgemässe Verbindung kann für sehr unterschiedliche Verbindungsanordnungen, beispielsweise für Eckverbindungen, Kreuzungen und Stösse gleichermassen mit einer sehr hohen Festigkeit und Steifigkeit hergestellt werden. Die formfest in die Tragwerke eingeleimten Ankerstäbe können entsprechend rechtwinklig oder geneigt zu den Anschlussteilen verlaufen, so dass alle Kräfte in allen Fällen optimal aufgenommen werden können. Die Verbindung ist auch in ästhetischer Hinsicht vorteilhaft, da diese unauffällig ist, was beispielsweise bei sichtbaren Holztragwerken wesentlich ist. Die Tragwerkelemente können mit den Anschlussteilen und den Ankerstäben im Werk vollständig hergestellt werden. Der Zusammenbau kann sehr einfach und rasch sowie bei jeder Witterung erfolgen. Die Verbindung eignet sich insbesondere für Tragwerkelemente, beispielsweise Tragbalken aus Holz, grundsätzlich ist aber auch eine Verbindung von Tragwerken aus anderen Werkstoffen wie beispielsweise Beton möglich.

[0008] Eine besonders hohe Festigkeit und Steifigkeit ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die beiden Anschlussteile als Leisten ausgebildet und mit Nut und Feder zusammengesteckt sind. Die Verriegelung der beiden Anschlussteile ist dann besonders einfach und stabil sowie lösbar, wenn hierbei Bolzen verwendet werden, die quer zur Längsrichtung der Ankerstäbe in die Anschlussteile eingesetzt sind. Diese Bolzen verlaufen vorzugsweise in der Verbindungsebene und sind aussenseitig kaum sichtbar. Zur Aufnahme der Bolzen weisen die Anschlussteile entsprechende Bohrungen auf.

[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tragwerkelemente an den sich berührenden Flächen Ausnehmungen für die genannten Bolzen aufweisen.

[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tragwerkelemente wenigstens zwei im Abstand zueinander angeordnete Verbindungsorgane mit jeweils einem ersten und einem zweiten Anschlussteil aufweisen und dass diese beiden Verbindungsorgane mit wenigstens einem Zug- bzw. Druckelement fest miteinander verbunden sind.

[0011] Das Zug- bzw. Druckelement ist vorzugsweise als Stab ausgebildet. Er ist insbesondere vertieft in einer Nut angeordnet und verläuft parallel zur Verbindungsebene. Die Zug- bzw. Druckelement können mit den Anschlussteilen beispielsweise verschweisst sein. Die Anschlussstäbe und die entsprechenden Anschlussteile bilden dann somit eine Einheit.

[0012] Die erfindungsgemässe Verbindung ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung als Drehgelenk ausgebildet. Die beiden Anschlussteile sind hierbei vorzugsweise als Halbschalen ausgebildet. Zwischen den Halbschalen ist ein Achsbolzen gelagert, welcher mit den beiden Anschlussteilen gelenkig verbunden ist. Die zylinderförmigen Halbschalen sind mit eingeleimten Ankerstangen formschlüssig (zug- und druckfest) mit dem Tragwerkelement verbunden. Die Verbindung erfolgt gemäss einer Weiterbildung der Erfindung mit zwei Ringen, welche die beiden Halbschalen und den Achsbolzen umgreifen. Eine solche Gelenkverbindung kann vergleichsweise einfach hergestellt werden und zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Steifigkeit und insbesondere Biegesteifigkeit aus. Die Erfindung betrifft gelenkig, druck- und zugfeste Verbindungen zwischen den Tragwerkelementen.

[0013] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine räumliche Ansicht eines Träger aus zwei Tragwerkelementen, die erfindungsgemäss miteinander verbunden sind,
Figur 2
eine räumliche Ansicht der Verbindungsvorrichtung, mit der die beiden Tragwerkelemente gemäss Figur 1 miteinander verbunden sind,
Figur 3
eine räumliche Ansicht eines Trägers, bei dem zwei Tragwerkelemente über Eck erfindungsgemäss miteinander verbunden sind,
Figur 4
eine räumliche Ansicht der Verbindungsvorrichtung, mit der die beiden Tragwerkelemente gemäss Figur 3 miteinander verbunden sind,
Figur 5
eine räumliche Ansicht eines weiteren Trägers, bei dem zwei Tragwerkelemente erfindungsgemäss miteinander verbunden sind,
Figur 6
eine räumliche Ansicht der Verbindungsvorrichtung, mit welcher die beiden Tragwerkelemente gemäss Figur 5 miteinander verbunden sind,
Figur 7
eine räumliche Ansicht eines Trägers, bei dem drei Tragwerkelemente erfindungsgemäss miteinander verbunden sind,
Fig. 8-10
räumliche Ansichten weiterer Verbindungsvorrichtungen zur Herstellung einer erfindungsgemässen Verbindung,
Figur 11
schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemässen Verbindung, die als Drehgelenk ausgebildet ist,
Figur 12a
ein Schnitt durch das Drehgelenk gemäss Figur 11,
Figur 12b
eine Ansicht des Drehgelenks,
Figur 13
eine räumliche Ansicht eines Tragelementes mit drei Anschlussteilen,
Figur 14
eine Ansicht eines Zug-Ankerstabes,
Figur 15
eine Ansicht eines Zug- bzw. Druck-Ankerstabes,
Figur 16
eine räumliche Ansicht eines Trägers mit einer T-förmigen Verbindung und
Figur 17
eine räumliche Ansicht eines Trägers nach einer weiteren Variante.


[0015] Die Figur 1 zeigt einen Träger 1, beispielsweise einen Balken eines Tragwerkes, das ein erstes Tragwerkelement 2 und ein zweites Tragwerkelement 3 aufweist, die mit der in Figur 2 gezeigten Verbindungsvorrichtung 4 biegesteif miteinander verbunden sind. Die beiden Tragwerkelemente sind beispielsweise Brettschichtholzelemente, können aber auch andere Holzelemente oder auch beispielsweise Betonelemente sein. Die Verbindung zwischen den beiden Tragwerkelementen 2 und 3 ist steckbar, d.h. die Verbindung kann im Werk vorbereitet werden. Die beiden Tragwerkelemente 2 und 3 werden auf der Baustelle zusammengesteckt, was schnell und einfach erfolgen kann.

[0016] Die in Figur 2 gezeigte Verbindungsvorrichtung 4 besitzt ein erstes Verbindungsorgan 43 sowie ein zweites Verbindungsorgan 44, die mit zwei Zug- bzw. Druckelementen 15 fest miteinander verbunden sind. Die beiden Verbindungsorgane 43 und 44 weisen jeweils ein erstes Anschlussteil 8 und ein zweites Anschlussteil 9 auf. Die beiden Anschlussteile 8 sind mit einem der beiden Zug- bzw. Druckelemente 15 und die anderen beiden Anschlussteile 9 ebenfalls mit einem der Zug- bzw. Druckelemente 15 verbunden. Die beiden Anschlussteile 8 und 9 sind jeweils zusammengesteckt, wobei die Anschlussteile 8 jeweils eine Nut 22 und die Anschlussteile 9 einen korrespondierenden Kamm aufweisen. Mit quer verlaufenden Bolzen 5 sind die Anschlussteile 8 und 9 jeweils miteinander verriegelt. Die Figur 13 zeigt Bohrungen 41 im Kamm 23 des Anschlussteils 9, durch welche die Bolzen 5 hindurchgesteckt sind. Entsprechende Bohrungen sind in den Anschlussteilen 8 vorgesehen.

[0017] Die Anschlussteile 8 und 9 sind jeweils in eine Nut 46 bzw. 47 der anliegenden Flächen der Tragwerkelemente 2 und 3 eingesetzt. Diese Nuten 46 und 47 sind Längsfräsungen entlang der Stirnseiten. Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführung werden die beiden Tragwerkelemente 2 und 3 mit zwei Verbindungsvorrichtungen 4 zusammengehalten. Grundsätzlich ist auch eine Ausführung denkbar, bei welcher lediglich eine Verbindungsvorrichtung 4 oder auch mehr als zwei Verbindungsvorrichtungen 4 vorgesehen sind. Da die Anschlussteile 8 und 9 wie erwähnt in Nuten 46 bzw. 47 versenkt sind, sind am Träger 1 hier lediglich an den Schmalseiten Endflächen der Verbindungsorgane 43 und 44 sowie die Aussenseiten der Bolzen 5 sichtbar. In beiden Fällen sind hier auch Abdeckungen, beispielsweise mit Holzeinsätzen denkbar, so dass die Verbindungsvorrichtungen 4 aussenseitig nicht sichtbar sind.

[0018] Um die Anschlussteile 8 und 9 mit dem Tragwerkelemente 2 bzw. 3 zu verbinden, sind Ankerstäbe 6 und 7 vorgesehen, die in entsprechende Bohrungen der Tragwerkelemente 2 und 3 fest und insbesondere formfest eingeleimt sind. Die Ankerstäbe 6 und 7 sind insbesondere kreiszylindrische gerillte Stahlstangen, welche jeweils an einem Ende mit einem Anschlussteil 8 bzw. 9 fest verbunden sind. Die Verbindung kann beispielsweise eine Schweiss- oder Schraubverbindung sein.

[0019] Die in Figur 2 gezeigten Ankerstäbe 7 weisen jeweils eine Einschnürung 10 auf, diese Einschnürung bewirkt ein duktiles Verhalten der Verbindung. Die Ankerstäbe 6 und 7 weisen zur Verankerung aussenseitig beispielsweise hier nicht gezeigte umlaufende Rillen auf. Der verwendete Leim ist hier beispielsweise ein Epoxidharz oder ein anderer geeigneter Leim. Die Anschlussteile 8 und 9 sind vorzugsweise als Stahlleisten ausgebildet, die wie ersichtlich wesentlich länger als breit bzw. hoch sind. Die beiden Verbindungsorgane 43 und 44 sind mit den Zug- bzw. Druckstangen 15 in Querrichtung zum Träger 1 sowie mit den Ankerstäben 6 und 7 fest in den Tragwerkelementen 2 und 3 verankert. So können hohe Kräfte in Längsrichtung des Trägers 1, Biegemomente des Trägers 1 als auch Querkräfte aufgenommen werden. Die Verbindung eignet sich deshalb besonders beispielsweise für sehr lange Tragbalken, die aus zwei oder mehr Tragwerkelementen 2 und 3 aufgebaut sind.

[0020] Die Figur 3 zeigt einen Träger 11, bei dem zwei Tragwerkelemente 12 und 13 über eine Ecke fest miteinander verbunden sind. Die Ecke ist hier rechtwinklig, grundsätzlich sind hier aber auch andere Winkel denkbar. Die Verbindung erfolgt mit zwei in Figur 4 gezeigten Verbindungsvorrichtungen 14, die parallel zueinander in der Verbindungsebene verlaufen. Grundsätzlich ist auch eine Ausführung denkbar, bei welcher lediglich eine Verbindungsvorrichtung 14 oder auch mehr als zwei Verbindungsvorrichtungen 14 vorgesehen sind. Die Verbindungsvorrichtungen 14 sind grundsätzlich so aufgebaut, wie anhand der Figuren 1 und 2 oben erläutert. Die Ankerstäbe 6 und 7 verlaufen hier jedoch geneigt zu den Längsrichtungen der Anschlussteile 8' und 9'. Die Ankerstäbe 6 und 7 können jedoch auch gefächert, der Kraft entsprechend im Tragwerkelement verankert werden. Die Ankerstäbe 7 sind auf Zug beansprucht und besitzen jeweils eine Einschnürung 10. Bei den auf Druck beanspruchten Ankerstäben 6 ist eine solche Einschnürung 10 nicht vorgesehen. Wie ersichtlich, sind im Zugbereich vier Ankerstäbe 7 und im Druckbereich sechs Ankerstäbe 6 angeordnet. Zudem sind im Zugbereich vier Bolzen und im Druckbereich sechs Bolzen 5 angeordnet. Durch diese unterschiedliche Anzahl der Ankerstäbe 6 und 7 und der Bolzen 5 kann den erwarteten entsprechenden Kräfte in den unterschiedlichen Zonen optimal entsprochen werden. Die Zug- bzw. Druckelemente 15 müssen die Differenzkräfte und Querkräfte übernehmen. Die Zug- bzw. Druckelemente 15 werden mit den Tragwerkelementen 12 und 13 fest verankert. Dadurch wird gleichzeitig ein Quellen oder Schwinden im Bereich der Verbindung verhindert.

[0021] Die Figur 5 zeigt einen T-förmigen Träger 16 mit einem horizontal verlaufenden Tragwerkelement 17 und einem vertikal verlaufenden Tragwerkelement 18. Die Verbindung erfolgt mit einer oder mehreren der in Figur 6 gezeigten Verbindungsvorrichtungen 19. Diese Verbindungsvorrichtung 19 weist ein Anschlussteil 20 und ein Anschlussteil 21 auf, die wie oben erläutert mit quer verlaufenden Bolzen 5 miteinander verbunden sind. Der Anschlussteil 20 ist mit zwei nach oben ragenden Ankerstäben 6 und das Verbindungsteil 21 mit zwei nach unten ragenden Ankerstäben 6 fest verbunden. Die Ankerstäbe 6 sind im Tragwerkelement 17 fest verleimt und die nach unten ragenden Ankerstäbe 6 sind im Tragwerkelement 18 verleimt. Die Verbindung ist auf Druck belastet, kann jedoch auch Zugkräfte aufnehmen.

[0022] Die Figur 7 zeigt einen kreuzförmigen Träger 24 mit zwei vertikal verlaufenden Tragwerkelementen 25 und 27 und mit einem horizontal verlaufenden Tragwerkelement 26. Diese Tragwerkelemente 25, 26 und 27 sind mit den drei in Figur 9 gezeigten Verbindungsvorrichtungen 29 miteinander verbunden. Diese besitzt zwei obere Anschlussteile 20 und 21, welche die beiden Tragwerkelemente 25 und 26 miteinander verbinden. In das Tragwerkelement 25 sind die beiden nach oben gerichteten Ankerstäbe 6 eingeleimt. In das Tragwerkelement 26 sind mittlere Ankerstäbe 6' eingeleimt, welche sich von oben nach unten durch das Tragwerkelement 26 erstrecken. Die Verbindung zwischen dem Tragwerkelement 26 und dem Tragwerkelement 27 erfolgt mit unteren Anschlussteilen 20' und 21'. Das Anschlussteil 20' ist fest mit den Ankerstäben 6' verbunden, während das Anschlussteil 21' mit nach unten ragenden Ankerstäben 6" verbunden ist, welche in das Tragwerkelement 27 eingeleimt sind. Der Träger 24 besitzt somit eine erste Verbindung zwischen den Tragwerkelementen 25 und 26 und eine zweite Verbindung zwischen dem Tragwerkelement 26 und dem Tragwerkelement 27. Dies ergibt eine besonders steife und feste Verbindung, mit der grosse Querkräfte direkt über die Ankerstäbe durch das Tragwerkelement 26 auf das Tragwerkelement 27 durchgeleitet werden. Ein Quellen und Schwinden, insbesondere im Bereich des Tragwerkelementes 26 wird daher verhindert. Ein Quellen und Schwinden wird hier insbesondere durch die Ankerstäbe 29 verhindert, welche sich über die gesamte Höhe des Tragwerkelementes 26 erstrecken.

[0023] Die Richtung der Ankerstäbe 6 bzw. 7 bezüglich der Längsrichtung der Anschlussteile 8 und 9 bzw. 20 und 21 kann optimal an die Ausbildung und Richtung der Tragwerkelemente angepasst werden. Vorzugsweise liegen diese Ankerstäbe 6 und 7 in der Ebene der beiden Anschlussteile 8 und 9 bzw. 20 und 21.

[0024] Die Figur 8 zeigt eine Verbindungsvorrichtung 28, bei welcher nach unten ragende Ankerstäbe 6 parallel zueinander verlaufen und nach oben gerichtete Ankerstäbe 6' fächerartig verlaufen.

[0025] Die Figur 10 zeigt eine Verbindungsvorrichtung 30, bei welcher der Anschlussteil 9 mit einem Ankerstab 6 und der Anschlussteil 8 mit zwei Ankerstäben 6 verbunden sind. Zudem ist der Anschlussteil 9 mit einem Zugelement 15 verbunden, das mit einem hier nicht gezeigten weiteren Anschlussteil 9 verbunden sein kann.

[0026] Die Figur 11 zeigt einen Träger 31, bei dem ein Tragwerkelement 32 schwenkbar mit einem zweiten Tragwerkelement 33 verbunden ist. Eine Verbindungsvorrichtung 34 weist ein Anschlussteil 36 und ein Anschlussteil 37 auf, die als Halbschalen ausgebildet sind und zwischen denen ein Achsbolzen 35 gelagert ist. Die beiden Anschlussteile 36 und 37 weisen jeweils an jedem Ende eine seitlich und oben offene Ausnehmung 38 auf, in die jeweils gemäss Fig. 12a ein Ring 39 eingesetzt ist. Die beiden Ringe 39 halten die beiden Anschlussteile 36 und 37 zusammen, so dass sich diese auf dem Achsbolzen 35 in Umfangsrichtung begrenzt bewegen können. Die Fig. 12b zeigt die beiden Ringe 39 vor dem Aufsetzen auf die Anschlussteile 36 und 37. Sind die beiden Ringe 39 aufgesetzt, so können diese mit den in Figur 12a gezeigten Unterlagsscheiben 52 und mit einer auf den Achsbolzen 35 aufgeschraubten Mutter 53 fixiert werden. Die beiden Anschlussteile 36 und 37 sind jeweils wie oben erläutert mit einem oder mehreren eingeleimten Ankerstäben 6 mit dem Tragwerkelement 32 bzw. 33 fest verbunden. Die Doppelpfeil 48 geben an, in welchen Richtungen die beiden Tragwerkelemente 32 und 33 um die Achse des Achsbolzens 35 schwenkbar sind. Der maximale Schwenkwinkel ist hier insbesondere durch die Ausbildung der beiden Anschlussteile 36 und 37 bestimmt und kann unterschiedlich sein.

[0027] Die Figur 13 zeigt ein Tragwerkelement 49 vor der Montage. Am Tragwerkelement 49 sind drei Anschlussteile 9 befestigt. Stirnseitig ragt wie ersichtlich jeweils der Kamm 23 vor. Dieser besitzt mehrere Bohrungen 41 zur Aufnahme der hier nicht gezeigten Bolzen 5. Diese Bolzen 5 werden durch alle drei Kämme 23 hindurchgesteckt. Damit diese Bolzen 5 in die genannten Bohrungen 41 eingesteckt werden können, sind in das Tragwerkelement 49 entsprechende Ausnehmungen 42 eingearbeitet. Entsprechende Ausnehmungen sind auch bei dem hier nicht gezeigten weiteren Tragwerkelement vorgesehen. Die Anschlussteile 9 sind wie oben erläutert jeweils in eine Nut 47 so eingesetzt, dass lediglich jeweils der Kamm 23 die Stirnseite des Tragwerkelementes 49 überragt. Zum Verbinden zweier Tragwerkelemente müssen somit lediglich die Anschlussteile 8 und 9 zusammengesteckt und die Bolzen 5 eingesetzt werden. Die Bolzen 5 sind so ausgebildet, dass sie vorzugsweise ohne weitere Befestigungsmittel reibschlüssig gehalten sind. Die Verbindung ist vorzugsweise lösbar, indem die Bolzen 5 wieder herausgeschlagen werden. Durch Einsetzen der Bolzen 5 kann die Verbindung anschliessend wieder zusammengefügt werden.

[0028] Die Figur 14 zeigt eine Ansicht des Ankerstabes 7, der aus Gründen der Duktibilität wie oben erwähnt eine Einschnürung 10 besitzt. Zur Fixierung des Ankerstabes 7 besitzt dieser auf seiner ganzen Länge Rillen 51 oder ähnliche Vertiefungen. Zudem ist für die Montage an einem vorderen Ende ein Montageschlitz 50 vorgesehen.

[0029] Schliesslich zeigt die Figur 15 einen Ankerstab 6, der ebenfalls einen Montageschlitz 50 besitzt und der ebenfalls über seine ganze Länge mit Rillen 51 versehen ist. Sowohl der Ankerstab 6 als auch der Ankerstab 7 sind vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildet.

[0030] Weiter mögliche Träger 54 und 55 sind in den Figuren 16 und 17. Die hier nicht sichtbaren Ankerstäbe 6 verlaufen entsprechend den Tragwerkelementen.

Bezugszeichenliste



[0031] 
1
Träger
2
Tragwerkelement
3
Tragwerkelement
4
Verbindungsvorrichtung
5
Bolzen
6
Ankerstab
7
Ankerstab
8
Anschlussteil
9
Anschlussteil
10
Einschnürung
11
Träger
12
Tragwerkelement
13
Tragwerkelement
14
Verbindungsvorrichtung
15
Zugelement
16
Träger
17
Tragwerkelement
18
Tragwerkelement
19
Verbindungsvorrichtung
20
Anschlussteil
21
Anschlussteil
22
Nut
23
Kamm
24
Träger
25
Tragwerkelement
26
Tragwerkelement
27
Tragwerkelement
28
Verbindungsvorrichtung
29
Verbindungsvorrichtung
30
Verbindungsvorrichtung
31
Träger
32
Tragwerkelement
33
Tragwerkelement
34
Verbindungsvorrichtung (Gelenk)
35
Achsbolzen
36
Anschlussteil
37
Anschlussteil
38
Ausnehmung
39
Ring
40
Anschlussteil
41
Bohrung
42
Ausnehmung
43
Verbindungsorgan
44
Verbindungsorgan
45
Bohrung
46
Nut
47
Nut
48
Doppelpfeil
49
Tragwerkelement
50
Montageschlitz
51
Rillen
52
Unterlagscheibe
53
Mutter
54
Träger
55
Träger



Ansprüche

1. Biegesteife und steckbare Verbindung für Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) mit einem ersten Anschlussteil (8, 36), der mit wenigstens einem ersten Verbindungsteil (6, 7) mit einem ersten Tragwerkelement ((2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) verbunden ist und mit einem zweiten Anschlussteil (9, 21, 37), der mit wenigstens einem zweiten Verbindungsteil (6, 7) mit den anderen Tragwerkelement (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) verbunden ist, wobei die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) ineinander greifen und mit wenigstens einem Kupplungsteil (5) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten beiden Verbindungsteile (6, 7) formfest in die Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) eingeleimte Ankerstäbe (6, 7) sind, die jeweils mit einem der beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) fest verbunden sind.
 
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) jeweils in eine Nut (46, 47) eines Tragwerkelementes (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) eingesetzt sind.
 
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteil (8, 9; 20, 21; 36, 37) mit Nut (22) und Kamm (23) zusammengesteckt miteinander verriegelt sind.
 
4. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) mit Bolzen (5) miteinander lösbar verbunden sind, wobei die Bolzen (5) quer zur Längsrichtung der Ankerstäbe (6, 7) durch Ausnehmungen (42) an sich berührenden Flächen der verbundenen Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) eingesetzt sind.
 
5. Verbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) jeweils Bohrungen (49, 45) zur Aufnahme der quer verlaufenden Bolzen (5) aufweisen.
 
6. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) aus Holz oder Beton hergestellt sind.
 
7. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden miteinander verbundenen Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) an einer Verbindungsstelle stimseitig aneinander liegen und dass die Ankerstäbe (6, 7) sowie die beiden Anschlussteile (8, 9; 20, 21; 36, 37) von aussen im Wesentlichen unsichtbar vertieft in die Stirnseiten der Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) angeordnet sind.
 
8. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens zwei im Abstand zueinander angeordnete Verbindungsorgane (43, 44) aufweist, die jeweils einen ersten Anschlussteil (8, 20, 36) und einen zweiten Anschlussteil (9, 21, 37) aufweisen, die mit wenigstens einem Zugelement (15) miteinander fest verbunden sind.
 
9. Verbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (15) als Stab ausgebildet ist.
 
10. Verbindung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (15) vertieft in einer Nut (22, 46, 47) eines entsprechenden Tragwerkelementes (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) angeordnet ist.
 
11. Verbindung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement zwei parallel zueinander verlaufende Stäbe (15) aufweist, die jeweils an einem Ende fest mit einem Anschlussteil (8, 9; 20, 21; 36, 37) verbunden sind.
 
12. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) Teile eines Tragbalkens sind.
 
13. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragwerkelemente (2, 3; 12, 13; 17, 18; 25, 26, 27; 32, 33; 49) gerade, über Eck, kreuzförmig oder T-förmig miteinander verbunden sind.
 
14. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Drehgelenk (34) ausgebildet ist.
 
15. Verbindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteile (36, 37) jeweils als Schalen ausgebildet sind, zwischen denen ein Achsbolzen (35) gelagert ist, und dass die beiden Anschlussteile (36, 37) miteinander verbunden sind.
 
16. Verbindung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlussteile (36, 37) mit wenigstens einem Ring (39) miteinander verbunden sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente