[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, das
wenigstens eine hohlzylindrische Aufnahme aufweist, in dem ein Drehteil drehbar gelagert
ist, das mit einem Schließelement drehfest verbunden ist, und mit wenigstens einem
Kupplungsmittel, das wenigstens ein Sperrelement zwischen einer Schließlage, in der
es in Eingriff mit einem Widerlager in dem Drehteil oder dem Schließzylindergehäuse
ist und eine Drehung zwischen Drehteil und Schließzylindergehäuse blockiert, und einer
Loslage bewegt, in der es außer Eingriff mit dem Widerlager gelangt und eine Drehung
zwischen Drehteil und Schließzylindergehäuse erlaubt.
[0002] Derartige Schließzylinder sind allgemein bekannt. Häufig ist die Anordnung so getroffen,
dass ein Eingabesignal mittels einer Antenne erfasst wird, die einen Transponder in
einem Chip oder einem ähnlichen Token, der von der Zutritt begehrenden Person getragen
wird, anregt. Das empfangene Eingangssignal enthält den Zugangscode, der von einer
Auswerteelektronik ausgewertet wird. Im Falle einer Zugangsberechtigung wird ein Berechtigungssignal
erzeugt, das ein elektromechanisches Kupplungsmittel ansteuert. Das Kupplungsmittel
bewirkt eine drehfeste Verbindung zwischen dem Schließelement, beispielsweise einer
Schließnase, und der Knaufwelle. Ein Betätigen des Schlosses oder eines Schalters
oder dergleichen ist dann mit dem Schließzylinder möglich.
[0003] Die
DE 103 28 297 A1 beschreibt die Anordnung einer Schließnase auf einer Drehhülse, die auf einer Knaufwelle
frei drehbar gelagert ist. In der Knaufwelle ist das Kupplungsmittel angeordnet, das
aufgrund des Berechtungssignals einen Mitnehmer in eine Aussparung der Drehhülse treibt.
Damit ist die Schließnase drehfest mit der Knaufwelle verbunden. Die
DE 198 51 308 C2 offenbart einen Schließzylinder, der beidseitig von einem Knauf betätigbar ist. Die
Auswerteelektronik und die Antenne zum Empfangen eines drahtlos übersendeten Signals
sind in dem Knauf auf der Innenseite der Tür angeordnet. Auch hier wird die Schließnase
durch das Kupplungsmittel drehfest mit der Knaufwelle verbunden.
[0004] Es sind mit Schlüsseln betätigbare Schlösser, Schließzylinder oder Schließsysteme
bekannt, bei denen das Schließelement stets drehfest mit dem Schließkern in Verbindung
steht. Solche Schließzylinder finden vor allem in nordamerikanischen Ländern Anwendung.
Hier kann der Schließkern nicht ohne weiteres durch eine Knaufwelle mit einem Knauf,
der beispielsweise die Auswertelektronik mit der Antenne zum Empfangen eines Eingangssignals
aufweist, ersetzt werden. Bei Schließkernen, die mit einem Schlüssel betätigt werden,
gibt es eine definierte Abzugsposition des Schlüssels und somit eine definierte Drehlage
des Schließkerns relativ zum Schließzylindergehäuse, die auch ein definiertes Eingreifen
des Sperrelements erlaubt und so eine elektromechanische Verriegelung ermöglicht.
Dies ist bei mit einem Knauf bedienbaren Schließzylindern nicht der Fall, vielmehr
kann der Knauf in jeder beliebigen Lage losgelassen werden. Das Schloss kann dann
noch betätigbar sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einem Knauf bedienbaren Schließzylinder
der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass eine sichere elektromechanische
Verriegelung möglich ist.
[0006] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass entlang des Umfangsbereichs
des Drehteils oder des Schließzylindergehäuses, der im Zuge einer Umdrehung des Drehteils
von dem Sperrelement überstrichen wird, in Umfangsrichtung wenigstens zwei und vorzugsweise
mehrere Widerlager vorhanden sind, in die das Sperrelement eingreifen kann. Dies hat
den Vorteil, dass im Unterschied von nur einem Widerlager das Drehteil nicht mehr
nahezu eine ganze Umdrehung durchfahren kann, bis das Sperrelement eingreift. Vielmehr
wird beispielsweise bei zwei Widerlagern nur noch maximal eine halbe Umdrehung möglich
sein. Insbesondere kann die Anzahl der Widerlager und somit der maximale freie Drehwinkel
des Drehteils so gewählt werden, das ein Betätigen des Schlosses unmöglich ist.
[0007] Es kann vorgesehen werden, dass wenigstens ein Kupplungsmittel mit wenigstens einem
Sperrelement im Drehteil angeordnet sind. Dann befinden sich die Widerlager im Schließzylindergehäuse.
Alternativ kann vorgesehen werden, dass wenigstens ein Kupplungsmittel mit wenigstens
einem Sperrelement im Schließzylindergehäuse angeordnet sind. Dann sind die Widerlager
im Drehteil vorhanden. Es ist aber auch möglich, wenigstens ein Kupplungsmittel und
ein Sperrelement im Drehteil und wenigstens ein Kupplungsmittel und ein Sperrelement
im Schließzylindergehäuse anzuordnen. Welche Maßnahme ergriffen wird, hängt auch von
den baulichen Gegebenheiten und von der Art ab, wie das Kupplungsmittel angesteuert
wird.
[0008] Grundsätzlich wird es ausreichend sein, wenn ein Sperrelement mit wenigstens einem
Widerlager von einer Vielzahl von Widerlagern zusammenwirkt, in die das Sperrelement
eingreifen kann. Durch einen geringen Abstand kann der Drehwinkel minimiert werden.
Es kann aber auch zweckmäßig sein, wenn bei wenigstens zwei Sperrelementen die Lage
der Sperrelemente und/oder die Lage der mit diesen zusammenwirkenden Widerlager in
Umfangsrichtung so gewählt ist, dass wenigstens eine Schließlage, die durch den Eingriff
des einen Sperrelements bewirkt wird, in Umfangsrichtung zwischen zwei Schließlagen
liegt, die durch das andere Sperrelement bewirkt werden. Dadurch wird der maximal
mögliche freie Drehwinkel bis zum Einrasten in das nächstliegende Widerlager weiter
verkleinert. Dies kann bei empfindlichen Schließzylindern, die beispielsweise nur
einen elektrischen Schalter Kontakt betätigen, günstig sein.
[0009] Das Kupplungsmittel kann zwei in Umfangsrichtung versetzte Sperrelemente antreiben.
Auch ist es möglich, dass die Sperrelemente einen axialen Abstand zueinander aufweisen.
[0010] Es ist zweckmäßig, wenn die Widerlager als in Umfangsrichtung mit Abstand zueinander
angeordnete Aussparungen im Schließzylindergehäuse oder im Drehteil ausgebildet sind.
Dann umfasst das Sperrelement einen Sperrstift, der in vorteilhafter Weise in radialer
Richtung durch das Kupplungsmittel hin- und herbewegbar ist.
[0011] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Sperrelement in seiner Bewegungsrichtung entgegen
der Kraft einer Feder komprimierbar ist derart, dass es bei einer Stellung des Kupplungsmittels,
das der Schließlage entspricht, und nicht Eingriff mit einem Widerlager ist, zum Eingriff
in ein Widerlager vorgespannt ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Sperrelement
stets in die nächste Aussparung eingreifen wird, wenn das Drehteil gedreht wird und
die Schließlage eingenommen werden soll, also bei zu verriegelndem Schließzylinder.
[0012] Das Kupplungsmittel kann einen elektromechanischen, elektromotorischen oder elektromagnetischen
Antrieb umfassen, der aufgrund eines Berechtigungssignals ansteuerbar ist. Das Berechtigungssignal
kann durch eine an sich bekannte Auswertelektronik erzeugt werden, die ein drahtlos
übermitteltes Eingangssignal, eine Eingabe über eine Tastatur, eine Eingabe aufgrund
eines erfassten biometrischen Merkmals oder dergleichen erfasst und auswertet.
[0013] Das Drehteil ist eine Knaufwelle, die zum einen drehfest mit dem Schließelement und
zum anderen drehfest mit dem Knauf verbunden ist. Der Knauf kann alle erforderlichen
elektronischen und elektrischen Baugruppen, wie Leseeinheit für das Eingangssignal,
Auswerteelektronik und Energiequelle umfassen.
[0014] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht des Drehteils mit dem Sperrelement in der Schließlage,
- Fig. 2
- eine Ansicht des Drehteils mit dem Sperrelement in der Loslage und
- Fig. 3
- eine Ansicht des Drehteils in einer Zwischenlage des Sperrelements.
[0015] Das in der Zeichnung dargestellte Drehteil 11 ist drehbar in einer hohlzylindrischen
Aufnahme 12 eines nicht näher dargestellten Schließzylinders gelagert. Die Aufnahme
12 und das Schließzylindergehäuse können fest mit dem Schloss verbunden sein oder
auch in einer Handhabe integriert sein. Das Drehteil kann eine Knaufwelle sein, die
mit einem Knauf drehbar ist. Es ist ferner eine nicht dargestellte Auswerteelektronik
mit elektronischen Mitteln vorgesehen, die in bekannter Weise einen elektronischen
Zugangscode eines Schlüsselelements abfragen und auswerten können.
[0016] Bei einer erkannten Zugangsberechtigung wird ein Berechtigungssignal erzeugt, das
ein elektromechanisch arbeitendes Kupplungsmittel 14 aktiviert, das die Verriegelung
gemäß Fig. 1 zwischen Drehteil und Schließzylindergehäuse freigibt. Dann kann der
Schließzylinder betätigt werden, indem die Knaufwelle 11 mit dem Drehknauf verdreht
wird. Vom grundsätzlichen Aufbau, den Abmaßen und insbesondere bezüglich der elektronischen
Erfassung und Auswertung des Zugangscodes entspricht der Schließzylinder insoweit
einem herkömmlichen elektromechanischen Schließzylinder und bedarf daher keiner weiteren
Erläuterung.
[0017] Im Einzelnen ist die Anordnung so getroffen, dass das Drehteil drehbar im Gehäuse
gelagert ist. Das Kupplungsmittel 14 ist im Drehteil 11 angeordnet und umfasst einen
Exzenter mit einem Rotor 15, auf dem ein sich axial erstreckender Mitnehmer 16 exzentrisch
zur Exzenterachse 17 angeordnet ist. Der Mitnehmer 16 wirkt über eine Nut 18 mit einem
Sperrelement 19 zusammen, das sich aufgrund der Drehbewegung des Rotors in radialer
Richtung hin- und herbewegt. Das Sperrelement 19 ist hierzu in einem Führungskanal
20 des Drehteils 11 linear und in radialer Richtung zum Drehteil geführt.
[0018] Die Nut 18 erstreckt sich im Wesentlichen quer zur Hubrichtung des Sperrelements
19. Die Lage und die Länge der Nut sind dabei so gewählt, dass, ausgehend von der
in Fig. 2 gezeigten Loslage, nur durch eine Drehung des Rotors 15 in Drehrichtung
21 das Sperrelement 19 in die in Fig. 1 gezeigte Schließlage gebracht werden kann.
Aus der Schließlage kann das Sperrelement nur durch eine Drehung in die Richtung 22
wieder in die Ruhelage gebracht werden.
[0019] Weiterhin sind die Länge und die Lage der Nut so gewählt, dass der Exzenter in seine
Endlagen jeweils über den Totpunkt der jeweiligen Lage um einen Drehwinkel hinaus
verdreht werden kann. Dieser Winkel kann beispielsweise 10° bis 30° betragen. Dadurch
erfährt das Sperrelement zwar eine rückläufige Bewegung, jedoch ist dieser rückläufige
Hub relativ zum Gesamthub zwischen Loslage und Schließlage gering und wirkt sich auf
die Sperr- oder Freigabefunktion des Sperrelements nicht aus. Allerdings ist die in
der Zeichnung rechts dargestellte Bereich der Nut so bemessen, das ein Weiterdrehen
des Rotors in Drehrichtung 22 um mehr als den vorgegebenen Drehwinkel über den oberen
Totpunkt, der der Loslage des Sperrelements entspricht, hinaus nicht möglich ist,
da der Mitnehmer 16 vorher an der stirnseitigen Begrenzung der Nut 18 anschlägt.
[0020] Entsprechendes gilt für die Bewegung in Drehrichtung 21 über den unteren Totpunkt
hinaus, der der Schließlage des Sperrelements entspricht. Damit wird erreicht, dass
der Mitnehmer durch den Exzenter in der jeweiligen Endlage fest gehalten wird, da
ein vollständiges Rückdrehen nur über den Totpunkt hinaus, aber in entgegen gesetzter
Richtung möglich ist. Die jeweilige Endlage wird daher stets sicher erreicht und gehalten,
wenn der Antriebsmotor des Exzenters hinreichend lange mit Energie zum Drehen in die
eine oder andere Richtung angesteuert wird.
[0021] Das Sperrelement 19 weist einen Stößel 24 auf, dessen einen Ende die Nut 18 trägt
und am Stift 16 des Exzenters gelagert ist. Das freie Ende 25 des Stößels ist in einer
Hülse 26 geführt. Das gegenüberliegende freie Ende 27 der Hülse taucht in der in Fig.
1 gezeigten Schließlage in eine der Aussparungen 28 in der Aufnahme 12 des Schließzylindergehäuses
ein. Dann ist eine drehfeste Verbindung zwischen Drehteil und dem Schließzylindergehäuse
vorhanden, und das Schloss ist gesperrt.
[0022] Im Inneren der Hülse 26 ist eine Druckfeder 29 angeordnet, die mit dem freien Ende
des Stößels zusammenwirkt. Es ist an der dem freien Ende gegenüberliegenden Seite
der Hülse 26 einen Anschlag 30 vorhanden, gegen den das verdickte Ende 25 des Stößels
24 anschlägt. Damit wird die Hülse am Stößel sicher gehalten. Durch diese Anordnung
wird erreicht, dass der Stößel durch den Exzenter auch dann von der der Loslage des
Sperrelements entsprechenden Stellung des Mitnehmers 16 ausgefahren werden kann, wenn
der Führungskanal 20, wie in Fig. 3 gezeigt, nicht in einer Flucht mit der Aussparung
28 liegt. Vielmehr liegt das freie Ende 27 des Sperrelements an der Innenwandung der
Aufnahme 12 an und die Druckfeder wird komprimiert. Das freie Ende 27 rastet erst
im Zuge einer Drehbewegung des Drehteils in eine der folgenden Aussparungen 28 ein,
sobald das freie Ende 27 über die betreffende Aussparung gelangt. Damit wird eine
sichere Verriegelung erreicht, bevor eine weitere Drehung zu einem nicht gewollten
Betätigen des Schlosses führen könnte.
[0023] Da das Drehteil 11 stets fest mit einem Schließelement, beispielsweise einer Schließnase,
verbunden ist, reicht eine Aussparung 28 nicht aus, um ein nicht autorisiertes Betätigen
des Schlosses mit Sicherheit zu verhindern. Bei einer ungünstigen Lage des Sperrelements
könnte das Drehteil 11 bei nur einer Aussparung entlang dem Umfang der Aufnahme 12
noch fast eine ganze Umdrehung durchfahren, bis das Sperrelement einrastet. Es sind
daher entlang des Umfangsbereichs, der von dem Sperrelement 19 während der Umdrehung
überstrichen wird, mehrere Aussparungen 28 vorhanden. Bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel sind acht Aussparungen symmetrisch entlang dem Umfang vorhanden.
Das Drehteil kann daher maximal um 45° gedreht werden, bis das Sperrelement in die
nächste Aussparung gelangt. ein Betätigen des Schlosses wird damit verhindert.
[0024] Es können aber auch noch mehr oder auch weniger Aussparungen und auch eine asymmetrische
Verteilung vorgesehen werden. Dies kann insbesondere von der Mechanik des zu Betätigenden
Schlosses abhängen, welcher Drehwinkel und somit welcher Abstand der Aussparungen
zueinander maximal zulässig ist. Hier kann die Anordnung auch so gewählt werden, dass
im Bereich des Schließpunkts oder Schaltpunkts mehrere Aussparungen dichter nebeneinander
liegen als im übrigen Bereich des Umfangs, in dem ohnehin nur eine freie Drehung des
Schließelements ohne wirksames Betätigen des Schlosses erfolgt.
[0025] Das freie Ende 27 der Hülse ist als sich erweiternder Vorsprung 32 mit einem schmaleren
Halsbereich 34 und einer abgerundeten Stirnkante ausgebildet. Damit wird ein sicheres
Einrasten des Vorsprungs beim Überstreichen der Aussparung 28 bei gespannter Feder
29 erzielt.
[0026] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Aussparungen 28 in Einführrichtung des Sperrelements
verschlossen ist oder einen Anschlag 33 aufweist, wobei die Tiefe der Aussparung so
bemessen ist, dass bei eingetauchtem Vorsprung 32 die Druckfeder 29 noch unter Spannung
steht und das freie Ende 25 des Stößels noch nicht am Anschlag 30 anliegt. Damit wird
erreicht, dass der Mitnehmer 16 über den Stößel und die Nut in der der Schließlage
entsprechenden Endlage des Exzenters über den zugeordneten Totpunkt hinaus unter Spannung
gehalten wird. Der Exzenter kann sich dann nicht mehr von allein, beispielsweise durch
Schwerkraft, zurückdrehen, auch wenn die Energieversorgung des Antriebsmotor unterbrochen
wird.
[0027] Für ein einwandfreies Funktionieren des Schließzylinders auch unter ungünstigen Bedingungen
ist es erforderlich, die Stellung des Kupplungselements zu kennen. Insbesondere wenn
der Schließzylinder nicht betätigbar sein soll, ist es wichtig, zu gewährleisten,
dass sich das Sperrelement in der Schließlage befindet. Grundsätzlich ist es möglich,
durch die ohnehin vorhandene Auswertelektronik nach einer erfolgten Betätigung des
Schließzylinders mit zeitlichen Abständen mehrmals das Kupplungsmittel, beispielsweise
den Exzentermotor, anzusteuern derart, dass es in die Schließlage verfährt. Auch hierdurch
ist nicht immer sichergestellt, dass sich das Sperrelement 19 tatsächlich in der ausgefahrenen
und eingerasteten Schließlage befindet.
[0028] Es kann daher vorgesehen werden, dass Erfassungsmittel 36 vorhanden sind, die die
Lage oder die Stellung des Sperrelements erfassen. Die Erfassungsmittel können wenigstens
einen Hallsensor 37 und/oder wenigstens und/oder wenigstens einen kapazitiven oder
induktiven Sensor 38 oder einen Schalter 39 umfassen, der mit einem beweglichen Element
des Kupplungsmittels oder des Sperrelements zusammenwirkt. In den Fig. 1 ist beispielhaft
ein Hallsensor 37 und in Fig. 3 beispielhaft ein kapazitiver Sensor 38 in Form einer
Kondensatoranordnung aus Halbringen gezeigt, die aufgrund der Stellung des Mitnehmers
beeinflusst werden. Der Mitnehmer besteht vorzugsweise aus Metall, so dass seine Stellung
vor dem Hallsensor oder zwischen den Kondensatorringen gut detektiert werden kann.
[0029] Fig. 2 zeigt einen Endschalter 39, der mit dem Exzenter des Motors zusammenwirkt.
Der Endschalter kann als Tastschalter ausgebildet sein, der gleichzeitig die Federkraft
aufbringt, um den Mitnehmer in der Ruhestellung hinter dem oberen Totpunkt des Exzenters
zu halten.
[0030] Es kann durch die Sensoren oder den Schalter ein Signal erzeugt werden, das der Stellung
des Sperrelements und insbesondere dessen Vorsprungs 32 entspricht. Es kann ein Signal
vorliegen, wenn sich das Kupplungsmittel oder das Sperrelement oder der Vorsprung
32 in der Loslage oder Schließlage befindet. So kann festgestellt werden, dass sich
das Kupplungsmittel zwar in der Schließlage, das Sperrelement jedoch noch nicht in
eine Aussparung eingegriffen hat. Dann kann ein Alarmsignal erzeugt werden, dass am
Schließzylinder selbst oder einer Zentrale sichtbar ist. Sofern möglich, kann auch
ein Antriebsmittel für das Drehteil angesteuert werden, dass das Drehteil bis zum
Einrasten des Sperrelements in die nächste Aussparung bewegt.
[0031] Vorstehend ist ein Schließzylinder mit einem elektromotorischen Kupplungsmittel mit
einem Exzenterantrieb beschrieben worden. Selbstverständlich ist es auch möglich,
dass Sperrelement mit einem anderen Kupplungsmittel, insbesondere mit einem Elektromagneten
oder einem Drehmagneten anzutreiben.
[0032] Weiterhin ist bei der dargestellten Anordnung das Kupplungsmittel in dem Drehteil
angeordnet. Es ist selbstverständlich auch möglich, das Kupplungsmittel im feststehenden
Schließzylindergehäuse anzuordnen. Dann wären entlang dem Umfangsbereich des Drehteils,
der das Sperrelement überfährt, mehrere Aussparungen im Drehteil vorhanden.
[0033] Bei mehreren Sperrelementen, die beispielsweise in axialer Richtung beabstandet sind,
können die Aussparungen oder die Sperrelemente so in Umfangsrichtung versetzt angeordnet
sein. Dann rastet entweder das eine oder das andere Sperrelement in die nächstfolgende
Aussparung ein, so dass der freie Drehwinkel noch kleiner wird. Auch ist es möglich,
dass ein Kupplungsmittel zwei Sperrlemente antreibt, die auf dem gleichen Umfang liegen,
jedoch in einer anderen Teilung. Beträgt beispielsweise die Teilung der Aussparungen
45°, können die Sperrelemente einen Abstand zueinander ausweisen, der einem von einem
ganzzahligen Vielfachen n von 45° abweichenden Drehwinkel, beispielsweise 157,50°
oder n x 45° + 22,5°, entspricht. Damit kann der freie Drehwinkel ebenfalls verkleinert
werden.
1. Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, das wenigstens eine hohlzylindrische
Aufnahme (12) aufweist, in dem ein Drehteil (11) drehbar gelagert ist, das mit einem
Schließelement drehfest verbunden ist, und mit wenigstens einem Kupplungsmittel (14),
das wenigstens ein Sperrelement (19) zwischen einer Schließlage, in der es in Eingriff
mit einem Widerlager (28) in dem Drehteil oder dem Schließzylindergehäuse ist und
eine Drehung zwischen Drehteil und Schließzylindergehäuse blockiert, und einer Loslage
bewegt, in der es außer Eingriff mit dem Widerlager gelangt und eine Drehung zwischen
Drehteil und Schließzylindergehäuse erlaubt, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfangsbereichs des Drehteils oder des Schließzylindergehäuses, der im
Zuge einer Umdrehung des Drehteils von dem Sperrelement überstrichen wird, in Umfangsrichtung
wenigstens zwei und vorzugsweise mehrere Widerlager (28) vorhanden sind, die mit dem
Sperrelement (19) in Eingriff bringbar sind.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kupplungsmittel (14) mit wenigstens einem Sperrelement (19) im Drehteil
angeordnet sind.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kupplungsmittel mit wenigstens einem Sperrelement im Schließzylindergehäuse
angeordnet sind.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kupplungsmittel und ein Sperrelement im Drehteil und wenigstens ein
Kupplungsmittel und ein Sperrelement im Schließzylindergehäuse angeordnet sind.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens zwei Sperrelementen die Lage der Sperrelemente und/oder die Lage der
mit diesen zusammenwirkenden Widerlager in Umfangsrichtung so gewählt ist, dass wenigstens
eine Schließlage, die durch den Eingriff des einen Sperrelements bewirkt wird, in
Umfangsrichtung zwischen zwei Schließlagen liegt, die durch das andere Sperrelement
bewirkt werden.
6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kupplungsmittel zwei oder mehrere Sperrelemente antreibt.
7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager als in Umfangsrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Aussparungen
(28) im Schließzylindergehäuse ausgebildet sind.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager als in Umfangsrichtung mit Abstand zueinander angeordnete Aussparungen
im Drehteil ausgebildet sind.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (19) in seiner Bewegungsrichtung entgegen der Kraft einer Feder
(29) komprimierbar ist derart, dass es bei einer Stellung des Kupplungsmittels, das
der Schließlage entspricht, und es nicht Eingriff mit einem Widerlager (28) ist, zum
Eingriff in ein Widerlager vorgespannt ist.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsmittel (14) einen elektromechanischen, elektromotorischen oder elektromagnetischen
Antrieb umfasst, der aufgrund eines Berechtigungssignals ansteuerbar ist.
11. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehteil (11) eine Knaufwelle ist, die drehfest mit einem Knauf verbunden ist.