[0001] Die Erfindung betrifft einen Träger für ein Kontaktelement einer Schleifringanordnung,
insbesondere in einem Schließzylinder, mit wenigstens einem Schleifring, an dem wenigstens
ein Kontaktelement anliegt.
[0002] Schleifringanordnungen werden stets dann benötigt, wenn elektrischer Strom oder elektrische
Signale zwischen gegeneinander drehbaren Bauteilen übertragen werden müssen. Häufig
ist die Anordnung so getroffen, dass ein elastischer Federkontakt schleifend an dem
Schleifring anliegt, so dass der elektrische Kontakt bewirkt wird. Schleifringe stellen
häufig einen Schwachpunkt insbesondere bei der Übertragung von Signalen dar, da bereits
geringfügige Verschmutzungen das saubere Anliegen des Kontakts stören und somit die
Signalübertragung behindern.
[0003] Aus der
DE 103 25 968 A1 ist eine Schleifringanordnung für einen Schließzylinder bekannt, bei der eine federnd
gelagerte Kugel in einer umlaufenden Nut läuft, in der der Schleifring angeordnet
ist. Die Kugel kann dabei entweder im Schließkern oder im Schließzylindergehäuse gelagert
sein. Auch hier besteht die Gefahr, dass Verschmutzungen den einwandfreien Kontakt
der Kugel behindern. Schließlich ist die Herstellung und die Montage und auch Demontage
des Schließkerns relativ aufwändig, da die federnd gelagerte Kugel gleichzeitig wie
ein Sperrelement gegen axiales Herausziehen des Schließkerns wirkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifringanordnung mit einem Träger
der eingangs geschilderten Art verbessert auszubilden. Insbesondere soll die Anordnung
ohne weiteres in einen Schließzylinder integrierbar sein.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Träger auf seiner dem
Schleifring zugekehrten Seite zwei beabstandete Stege aufweist, die in der montierten
Lage parallel zur Schleifringachse verlaufen und zwischen sich eine parallel zur Schleifringachse
verlaufende Vertiefung begrenzen, die durch wenigstens ein elektrisch leitendes Element
überspannt wird, das an wenigstens einem Steg befestigt ist und in der montierten
Lage am Schleifring anliegt. Das elektrisch leitende Element kann beispielsweise ein
Draht sein, der an seinen gegenüberliegenden Enden an den Stegen befestigt ist. Durch
diese Maßnahme wird erreicht, dass der blanke Draht über einen Teilabschnitt seiner
Länge am Umfang des Schleifrings anliegt. Durch die Überspannung der Vertiefung erhält
der Draht eine gewisse Nachgiebigkeit, durch die ein einwandfreies Anliegen gewährleistet
wird.
[0006] Es ist zweckmäßig, wenn mehrere Drähte parallel nebeneinander verlaufen und ein Kontaktelement
bilden. Damit können auch höhere Ströme übertragen werden. Vor allem wird gewährleistet,
dass stets wenigstens ein Draht am Schleifring anliegt, so dass der elektrische Kontakt
aufrechterhalten bleibt.
[0007] Es ist günstig, wenn die verwendeten Drähte relativ dünn sind und beispielsweise
einen Querschnitt von 0,05 mm
2 bis 0,1 m
2 aufweisen. Es wird ein feines Bündel der Drähte gebildet, das wie eine Bürste am
Schleifring anliegt. Es wird ein Reinigungseffekt bewirkt, der die elektrischen Kontaktflächen
sauber hält. Die Betriebsicherheit wird weiter erhöht.
[0008] Das elektrisch leitende Element kann aber auch ein blattförmiger Federkontakt sein,
der zumindest an einem Steg befestigt ist und sich auf dem anderen Steg abstützt.
Der Schleifring wird den Federkontakt elastisch in die Vertiefung drücken, ohne dass
das freie Ende vom Steg rutscht. Ein sicheres Anliegen wird auch hierdurch gewährleistet.
Der Federkontakt kann auch beidseitig an den Stegen befestigt sein.
[0009] Es können mehrere Kontaktelemente nebeneinander an den Stegen befestigt sein. Die
Stege sind vorzugsweise Bestandteil eines Rahmens oder Einsatzes, der aus einem nicht
leitenden Material besteht. Dies hat den Vorteil, dass die Kontaktelemente leichter
montiert werden können. Es kann weiterhin vorgesehen werden, dass in der Vertiefung
unterhalb des elektrisch leitenden Elements ein elastisches elektrisch nicht leitendes
Material vorhanden ist. Damit können die Kontaktelemente großflächig abgestützt werden.
Es kann beispielsweise ein Schaumstoff eingesetzt werden, der in der montierten Lage
vom Schleifring eingedrückt wird.
[0010] Es kann zudem vorgesehen werden, dass die Stege elastisch nachgebend sind. Dadurch
können die Drähte unter Vorspannung gehalten werden. Es ist besonders günstig, wenn
in der montierten Lage der Umfang des Schleifrings teilweise in die Vertiefung eintaucht.
Damit wird ein Anliegen des Schleifrings über einen relativ großen Kreisabschnitt
erreicht.
[0011] Eine Schleifringanordnung mit einem derartigen Träger für die Kontaktelemente baut
relativ klein, zumal auf die häufig sperrigen Federn verzichtet werden kann. Der Schleifring
kann daher auf einem im Schließzylindergehäuse drehbaren Schließkern oder einer im
Schließzylindergehäuse drehbaren Knaufwelle eines Schießzylinders angeordnet sein,
wobei der Einsatz mit wenigstens einem Kontaktelement im Zylindersack des Schließzylindergehäuses
montierbar ist. Der Zylindersack ist von seiner dem Schließkern oder der Knaufwelle
abgekehrten Seite gut zugänglich. Auch ist dort ausreichend Raum für den Träger vorhanden,
und er kann dort bei Verschleiß leicht ausgetauscht werden.
[0012] Es können bei mehreren Kontaktelementen entsprechend mehrere parallel nebeneinander
verlaufende Schleifringe vorhanden sein, die durch umlaufende Vorsprünge voneinander
getrennt sind. Dies hat den Vorteil, dass die einzelnen Drahtbündel gut in der Spur
gehalten werden. Sollte sich dennoch ein Draht lösen, wird ein Übergreifen auf einen
benachbarten Schleifring durch den Vorsprung verhindert. Der Betrieb bleibt ungestört.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- den Träger für die Kontaktelemente in perspektivischer Darstellung und
- Fig. 2
- im Schnitt einen Schließzylinder mit montiertem Träger.
[0014] Der in Fig. 1 gezeigte Träger 11 für Kontaktelemente weist zwei parallele Stege 12
auf, die zwischen sich eine Vertiefung 14 begrenzen. In der montierten Lage verlaufen
die Stege und die Vertiefung parallel zur Achse des Schleifrings. Der Träger besteht
aus einem elektrisch nicht leitenden Material, beispielsweise aus Kunststoff.
[0015] Die Vertiefung 14 wird von Drähten 15 überspannt, die an den Oberseiten 16 der Stege
12, 13 befestigt, beispielsweise geklebt oder geklemmt sind. Bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel bildet ein Bündel von parallelen Drähten ein Kontaktelement
13, das am Schleifring anliegt. Der dargestellte Träger umfasst drei Kontaktelemente,
wie es bei einer kombinierten Energieübertragung und Signalübertragung häufig erforderlich
ist.
[0016] In der eingebauten Lage gemäß Fig. 2 verläuft der Umfang des Schleifrings 17 zumindest
teilweise in der Vertiefung 14. Dadurch werden die Drähte gespannt und liegen sicher
an dem Schleifring an. Die Stege 12 können dazu elastisch nachgiebig ausgebildet sein.
[0017] Der Schleifring 17 ist auf einer Knaufwelle 18 oder einem Schließkern angeordnet,
die beziehungsweise der in einem Schließzylindergehäuse 19 drehbar gelagert ist. Das
Schließzylindergehäuse weist hierzu eine zylindrische Aufnahme 20 auf. An die zylindrische
Aufnahme schließt sich bei den herkömmlichen Profilzylindern ein Zylindersack 21 an,
in den der Träger montiert ist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
wird der Träger 11 über eine Kappe 22 am Schließzylindergehäuse gehalten.
[0018] Die Montage eines solchen Trägers ist sehr einfach bei bereits montierter Knaufwelle
oder montiertem Schließkern möglich. Auch die Herstellung des Trägers mit den Kontaktelementen
ist mit einfachen Mitteln möglich. Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, ist der
Träger im Wesentlichen H-förmig ausgebildet, wobei auf der eine Seite des Stegs 23
die Vertiefung 14 und auf der anderen Seite des Stegs ein Raum 24 für Kabel gebildet
wird. Ein solches H-Profil kann stranggepresst werden. Es muss anschließend nur noch
auf Länge geschnitten werden. Die Anordnung von nur einem Kontaktelement oder zwei
oder bis zu beliebig vielen Kontaktelementen ist bei entsprechender Länge des Trägers
möglich.
1. Träger für ein Kontaktelement einer Schleifringanordnung, insbesondere in einem Schließzylinder,
mit wenigstens einem Schleifring (17), an dem wenigstens ein Kontaktelement anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) auf seiner dem Schleifring zugekehrten Seite zwei beabstandete Stege
(12) aufweist, die in der montierten Lage parallel zur Schleifringachse verlaufen
und zwischen sich eine parallel zur Schleifringachse verlaufende Vertiefung (14) begrenzen,
die durch wenigstens ein elektrisch leitendes Element (15) überspannt wird, das in
der montierten Lage am Schleifring anliegt.
2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitende Element an seinen gegenüberliegenden Enden an den Stegen
(12) befestigt ist.
3. Träger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitenden Element ein Draht (15) ist, der an seinen gegenüberliegenden
Enden an den Stegen (12) befestigt ist
4. Träger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Drähte (15) parallel nebeneinander verlaufen und ein Kontaktelement (13)
bilden.
5. Träger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitende Element ein blattförmiger Federkontakt ist, der zumindest
an einem Steg befestigt ist und sich auf dem anderen Steg abstützt.
6. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kontaktelemente (13) nebeneinander an den Stegen (12) befestigt sind.
7. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (12) Bestandteil eines Rahmens oder Einsatzes sind, der aus einem nicht
leitenden Material besteht.
8. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (12) elastisch nachgebend sind.
9. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vertiefung unterhalb des elektrisch leitenden Elements ein elastisches elektrisch
nicht leitendes Material vorhanden ist.
10. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der montierten Lage der Umfang des Schleifrings (17) teilweise in die Vertiefung
(14) eintaucht.
11. Schleifringanordnung mit einem Träger nach einem vorhergehenden der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifring (17) auf einem im Schließzylindergehäuse drehbaren Schließkern oder
einer im Schließzylindergehäuse drehbaren Knaufwelle (18) eines Schießzylinders angeordnet
ist, und dass der Einsatz mit wenigstens einem Kontaktelement im Zylindersack (21)
des Schließzylindergehäuses montierbar ist.
12. Schleifringanordnung mit einem Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Kontaktelementen entsprechend mehrere parallel nebeneinander verlaufende
Schleifringe vorhanden sind, die durch umlaufende Vorsprünge voneinander getrennt
sind.