[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, in
dem einseitig oder beidseitig eine mittels eines Knaufs drehbare Knaufwelle drehbar
gelagert ist, und mit elektrischen und/oder elektronischen und/oder magnetischen und/oder
elektromagnetischen und/oder elektromechanischen und/oder mechanischen Funktionselementen,
zu denen wenigstens ein Schließelement und wenigstens ein elektromechanisch arbeitendes
Kupplungsmittel, das aufgrund eines Berechtigungssignals das Schließelement drehfest
mit der Knaufwelle verbindet und/oder die Knaufwelle freigibt, um ein Schloss zu betätigen,
sowie eine Auswerteelektronik gehören, die aufgrund einer Eingabe oder eines Eingabesignals
das Berechtigungssignal erzeugt. Der einseitig betätigbare Schließzylinder kann als
Halbzylinder ausgebildet sein.
[0002] Derartige Schließzylinder sind allgemein bekannt. Häufig ist die Anordnung so getroffen,
dass das Eingabesignal mittel einer Antenne erfasst wird, die einen Transponder in
einem Chip oder einem ähnlichen Token, der von der Zutritt begehrenden Person getragen
wird, anregt. Das empfangene Eingangssignal enthält den Zugangscode, der von der Auswerteelektronik
ausgewertet wird. Im Falle einer Zugangsberechtigung wird ein Berechtigungssignal
erzeugt, das ein elektromechanisches Kupplungsmittel ansteuert. Das Kupplungsmittel
bewirkt eine drehfeste Verbindung zwischen dem Schließelement, beispielsweise einer
Schließnase, und dem Knauf oder gibt die Knaufwelle frei. Ein Betätigen des Schlosses
oder eines Schalters oder dergleichen ist dann mit dem Schließzylinder möglich.
[0003] Die
DE 103 28 297 A1 beschreibt die Anordnung einer Schließnase auf einer Drehhülse, die auf der Knaufwelle
frei drehbar gelagert ist. In der Knaufwelle ist das Kupplungsmittel angeordnet, das
aufgrund des Berechtungssignals einen Mitnehmer in eine Aussparung der Drehhülse treibt.
Damit ist die Schließnase drehfest mit der Knaufwelle verbunden. Die
DE 198 51 308 C2 offenbart einen Schließzylinder, der beidseitig von einem Knauf betätigbar ist. Die
Auswerteelektronik und die Antenne zum Empfangen eines drahtlos übersendeten Signals
sind in dem Knauf auf der Innenseite der Tür angeordnet.
[0004] Die Anordnung der Auswerteelektronik im Knauf hat den Nachteil, dass sie dort relativ
leicht zugänglich und manipulierbar ist. Auch kann der Raum im Knauf dann nicht mehr
ohne weiteres für andere Funktionselemente, insbesondere für Leseeinheiten zum Erfassen
der Eingangssignale oder für Kommunikationseinheiten oder für größere Batterien genutzt
werden. Der Knauf baut dann relativ groß und kann nicht an allen Türen, vor allem
nicht an Rahmentüren, montiert werden. Auch hat ein großer Knauf ein wenig ansprechendes
optisches Erscheinungsbild.
[0005] Aus der
EP 1 256 671 A2 ist es bekannt, die Auswertelektronik in einer Rosette anzuordnen. Dies hat den Nachteil,
dass in der Regel Schleifringkontakte vorgesehen werden müssen, um elektrische Signale
zwischen gegeneinander drehbaren Baugruppen übertragen zu können. Solche Schleifringkontakte
stellen unter rauen Betriebsbedingungen häufig Schwachpunkte dar und stören den reibungslosen
Betrieb eines Schließzylinders.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der eingangs geschilderten
Art anders auszubilden. Insbesondere sollen die Nachteile des oben aufgeführten Standes
der Technik vermieden werden.
[0007] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass zumindest die Auswertelektronik
in der Knaufwelle angeordnet ist. Dies ist mit den verfügbaren klein bauenden elektronischen
Bauteilen ohne weiteres realisierbar. Besonders zweckmäßig ist es aber, wenn die Auswerteelektronik,
das Kupplungsmittel und das Schließelement in oder auf der Knaufwelle angeordnet sind.
Damit sind die wesentlichen elektrischen, elektronischen oder elektromechanischen
Funktionselemente gemeinsam auf der Knaufwelle angeordnet. Eine Signalübertragung
zwischen diesen Funktionselementen kann somit ohne Schleifringkontakte erfolgen. Ein
störungsfreier Betrieb ist daher gewährleistet.
[0008] Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass im Knauf wenigstens ein elektrisches
und/oder elektronisches und/oder magnetisches Funktionselement angeordnet ist, das
mit den Funktionselementen in der Knaufwelle in der montierten Lage elektrisch verbunden
ist. Der Knauf dreht sich mit der Knaufwelle, so dass auch zwischen den im Knauf befindlichen
und der auf der Knaufwelle befindlichen Funktionselementen keine Schleifringkontakte
erforderlich sind. Vielmehr kann eine komplett montierte Knaufwelle mit einem oder
zwei Knäufen bereitgestellt werden, die alle Funktionselemente zum elektromechanischen
Betätigen eines Schließzylinders aufweist. Das Schließzylindergehäuse dient dann nur
noch als Lager für die Knaufwelle.
[0009] Das Funktionselement im Knauf kann eine Energiequelle umfassen. Zweckmäßig ist es,
wenn das Funktionselement im Knauf eine Leseeinheit zum Erfassen einer Eingabe und/oder
Empfangen eines Eingabesignals umfasst, die mit der Auswerteelektronik in Verbindung
steht. Der Knauf befindet sich an exponierter Stelle an der Tür und eignet sich daher
für die Aufnahme einer Leseeinheit.
[0010] Auch kann vorgesehen werden, dass das Funktionselement im Knauf eine Kommunikationseinheit
umfasst, die mit der Auswerteelektronik in Verbindung steht. Damit kann eine Programmierung
des Schließzylinders beziehungsweise dessen Auswertelektronik durchgeführt werden.
[0011] Vorzugsweise sind die Leseeinheit und/oder die Kommunikationseinheit so ausgebildet,
dass sie ein Zugangssignal erzeugen, dass von der Auswerteelektronik unmittelbar ausgewertet
oder ausgelesen werden kann. Dies hat den Vorteil, dass verschiedene Leseeinheiten
mit einer einzigen Auswertelektronik kombinierbar sind. So können Knäufe mit Leseeinheiten
mit verschiedenen Lesetechnologien, Eingabemitteln oder dergleichen oder Kommunikationseinheiten
mit unterschiedlichen Schnittstellen, wie Infrarotschnittstelle, Kontaktstecker oder
Funkschnittstelle, bereit gehalten werden, die modulartig mit der Knaufwelle kombinierbar
sind. Es kann ein an die Umgebungsbedingungen oder Benutzungsanforderungen optimierter
Schließzylinder zusammengestellt werden.
[0012] Es kann vorgesehen werden, dass die Leseeinheit oder die Kommunikationseinheit über
ein Identifikationscode oder -signal der Auswertelektronik zugeordnet ist. Dieser
kann mit dem Zugangssignal übertragen werden. Auch kann vorgesehen werden, dass ein
Identifikationscode bei der Installation einer Leseeinheit oder Kommunikationseinheit
übertragen werden muss oder von der Auswertelektronik abgerufen werden muss. Durch
den Identifikationscode wird die Leseeinheit einer bestimmten Auswerteelektronik und
somit einem bestimmten Schließzylinder eindeutig zugeordnet. Erst wenn Identifikationscode
einerseits und Zugangssignal andererseits stimmen, wird das Berechtigungssignal erzeugt.
Damit wird ein einfaches Austauschen der Leseeinheiten zum unautorisierten Betätigen
von Schlössern verhindert.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Knaufwelle
aus wenigstens zwei und vorzugsweise aus mehreren Segmenten besteht, die drehfest
miteinander verbunden sind, und dass wenigstens ein Funktionselement in wenigstens
einem Segment angeordnet ist. Damit wird die Vielseitigkeit und Flexibilität zur Herstellung
eines Schließzylinders wesentlich erhöht. Es können Segmente mit unterschiedlichen
Funktionselementen vorgesehen werden, die gleichwohl zu einer Knaufwelle kombinierbar
sind. Es wird für die Knaufwelle ein Modulsystem bereitgestellt, dessen Bestandteile
nach den Anforderungen ausgewählt und kombiniert werden können.
[0014] Die Segmente können als Hülsen oder Wellenstücke ausgebildet sind, deren Stirnkanten
ineinander greifende Vorsprünge und Aussparungen aufweisen. Dabei ist wenigstens ein
Segment als endständiges Segment ausgebildet und trägt den Knauf oder ist mit einer
Aufnahme für den Knauf versehen. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Aussparungen
und Vorsprünge auf den gegenüber liegenden Stirnkanten wenigstens eines Segments und
insbesondere aller zwischen den endständigen Segmenten in der montierten Lage liegenden
Segmente so ausgebildet und angeordnet sind, dass die Segmente beliebig zusammenfügbar
sind. Damit kann eine nahezu beliebig ausgebildete Knaufwelle mit unterschiedlichen
Funktionen zusammengefügt werden, da stets jedes Segment mit jedem anderen Segment
kombinierbar ist, die gemeinsam eine einheitliche Knaufwelle bilden. Lediglich die
endständigen Segmente können nur einseitig mit anderen Segmenten zusammengefügt werden.
[0015] Es kann zweckmäßig sein, wenn die Segmente in der montierten Lage verklebt sind.
Dies ermöglicht eine besonders feste Verbindung der einzelnen Segmente untereinander.
Es kann aber auch vorgesehen werden, dass die Segmente in der montierten Lage miteinander
verrastet und/oder verklemmt sind. Dies erlaubt eine lösbare Verbindung, so das Reparaturen
oder ein Austausch von Segmenten möglich ist.
[0016] Weiterhin können zumindest die endständigen Segmente der montierten Knaufwelle im
Schließzylindergehäuse axial fixiert gelagert sein und die dazwischen angeordneten
Segmente zwischen sich halten. Dann wäre keine Verbindung der Segmente untereinander
erforderlich.
[0017] Es ist günstig, wenn in wenigstens einem Segment zumindest die Auswerteelektronik
angeordnet ist. In einem anderen Segment kann zumindest das Kupplungsmittel angeordnet
sein. Schließlich kann eine dritte Art Segment vorgesehen werden, das das Schließelement
trägt. Selbstverständlich können in einem Segment auch mehrere Funktionselemente oder
nur Teile eines Funktionselements angeordnet sein. So kann es beispielsweise günstig
sein, in einem Segment die Auswertelektronik und in einem anderen Segment das Kupplungsmittel
mit dem Schließelement vorzusehen. Das Schließelement kann in bekannter Weise eine
Schließnase umfassen, die mittels eines durch das Kupplungsmittel angetriebenen Sperrstifts
drehfest mit der Knaufwelle verbindbar ist.
[0018] Auch ist es denkbar, dass in einem Segment sowohl die Auswerteelektronik als auch
das Kupplungsmittel und das Schließelement angeordnet sind. In einem weiteren Segment
kann beispielsweise die Batterie angeordnet werden. Ein wenigstens ein Funktionselement
tragendes Segment kann dabei auch als endständiges Segment ausgebildet sein.
[0019] Es kann zweckmäßig sein, dass die Segmente unterschiedlich lang ausgebildet sind.
So kann je ein Satz verschieden langer Segmente mit dem Kupplungsmittel, mit der Auswertelektronik
und dergleichen vorgesehen werden. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn wenigstens ein Segment
als Verlängerungssegment ausgebildet ist, das zwischen zwei beliebigen Segmenten montierbar
ist. Dann braucht nur eine Art von Segmenten für jedes oder mehrere Funktionselemente
vorgesehen zu werden. Die gewünschte Länge der Knaufwelle für unterschiedlich lange
Schließzylinder kann dann durch ein oder mehrere Verlängerungssegmente erzeugt gebildet
werden.
[0020] Wie eingangs erläutert, befinden sich alle elektrischen, elektronischen oder elektromagnetischen
Funktionselemente auf der Knaufwelle oder in dem mitdrehenden Knauf. Eine Schleifringanordnung
ist nicht mehr erforderlich. Gleichwohl müssen die Funktionselemente für den Signalfluss
miteinander verbunden werden. Hierzu kann vorgesehen werden, dass zumindest ein Teil
der Segmente jeweils wenigstens einen Kabelkanal für wenigstens ein elektrisches Kabel
aufweisen, der zumindest mit dem Kabelkanal des benachbarten Segments fluchtet. Dies
ist insbesondere für das Verlängerungssegment erforderlich, damit ein Kabel ohne weiteres
zum nächstliegenden Segment mit Funktionselement geführt werden kann.
[0021] Es kann aber auch zweckmäßig sein, wenn die Segmente Übertragungsmittel zur Übertragung
eines elektrischen Signals oder eines Stroms von einem benachbarten Segment zum anderen
benachbarten Segment aufweisen. Auch dies ist insbesondere für das Verlängerungssegment
erforderlich, damit eine elektrische Verbindung von einem Funktionselement in einem
Segment zu einem Funktionselement in einem anderen Segment bewirkt werden kann. Die
Segmente weisen vorzugsweise korrespondierende Übertragungsmittel mit elektrischen
Kontakten auf, die beim Zusammenfügen benachbarter Segmente die elektrische Verbindung
bewirken. Damit kann erreicht werden, dass die Verlängerungssegmente je nach gewünschter
Länge in einfacher Weise zwischen die anderen Segmente gesteckt zu werden brauchen,
wodurch gleichzeitig die erforderlich elektrische Verbindung der Funktionselemente
in den Segmenten bewirkt wird.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine segmentierte Knaufwelle gemäß der Erfindung in auseinander gezogener Darstellung,
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung ein endständiges Segment im Schnitt und in der Draufsicht,
- Fig. 3
- in vergrößerter Darstellung ein anderes endständiges Segment, das die Auswertelektronik
aufnimmt, im Schnitt und in der Draufsicht,
- Fig. 4
- in vergrößerter Darstellung ein Verlängerungssegment in der Seitenansicht und der
Draufsicht und
- Fig. 5
- in vergrößerter Darstellung ein Segment mit dem Kupplungsmittel für das Schließelement
im Schnitt und in der Draufsicht.
[0023] Die in der Zeichnung dargestellte Knaufwelle 11 für einen Doppelknaufzylinder, der
beidseitig mit einem Knauf betätigbar ist, besteht aus mehreren Segmenten 12, 13,
14, 15, die drehfest zusammenfügbar sind. Im Einzelnen ist die Anordnung so getroffen,
dass zwischen den endständigen Segmenten 12, 15 mehrere Segmente einfügbar sind, bis
die gewünschte Länge der Knaufwelle erreicht ist. Die zwischen den endständigen Segmente
12, 15 liegenden Segmente 13, 14 weisen korrespondierende Vorsprünge 16 und Aussparungen
17 auf, die in der montierten Lage formschlüssig ineinander greifen und die drehfeste
Verbindung bewirken. Die Vorsprünge und Aussparungen auf den gegenüberliegenden Stirnseiten
18, 19 der Segmente 13, 14 passen stets zueinander, so dass die innen liegenden Segmente
13, 14 beliebig zusammengefügt werden können.
[0024] Der Schließzylinder umfasst mehrere Funktionselemente zum elektromechanischen Betätigung
eines nicht dargestellten Schlosses. Zu den dazu benötigten Funktionselementen gehören
ein Kupplungsmittel, dass aufgrund eines Berechtigungssignal ein Schließelement 20
drehfest mit der Knaufwelle 11 verbindet, eine Auswertelektronik 21, die aufgrund
eines Eingabesignals das Berechtigungssignal erzeugt, sowie beispielsweise eine Leseeinheit
22 zum drahtlosen Empfangen des Eingabesignals. Auch ist eine Batterie 23 erforderlich,
um die elektrischen oder elektronischen Funktionselemente mit Energie zu versorgen.
[0025] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auswertelektronik
21 in dem endständigen Segment 15 angeordnet. Das Kupplungsmittel 30 ist in dem Segment
14 montiert Dazu weist das Segment einen entsprechenden Einbauraum 24 auf, in dem
beispielsweise ein Elektromotor mit Exzentergetriebe 31, ein elektromagnetischer Antrieb
oder ein Drehmagnet angeordnet sein kann. Es wird ein Stift 32 in einer Durchbrechung
25 hin- und herbewegt, der in eine Aussparung des Schließelements 20 eingreift und
die drehfeste Verbindung bewirkt.
[0026] Die Batterie 23 ist in dem Knauf 26 untergebracht, der mit dem endständigen Segment
15 drehfest verbunden ist. Die Leseeinheit 22 mit Antenne 27 ist in dem gegenüberliegenden
Knauf 28 angeordnet, der drehfest mit dem endständigen Segment 13 verbunden ist. Die
Vorsprünge 16 des endständigen Segments 13 passen in die Aussparungen 17 des Segments
14 oder auch des gegenüberliegenden endständigen Segments 15. Die Vorsprünge 16 des
Segments 14 passen in die Aussparungen 17 des endständigen Segments 15.
[0027] Zur Verlängerung der Knaufwelle sind Verlängerungssegmente 13 vorgesehen, die zwischen
die einzelnen Segmente 12, 14, 15 einfügbar sind. Dazu weisen sie entsprechende Vorsprünge
16 und Aussparungen 17 auf, die jeweils mit den Aussparungen 17 beziehungsweise Vorsprüngen
16 eines anderen Segments 12, 13, 14, 15 zusammenwirken. Damit kann eine beliebig
lange Knaufwelle montiert werden.
[0028] Häufig wird die Anordnung jedoch so getroffen sein, dass das mittlere Segment 14,
das das Kupplungsmittel und das Schließelement 20 trägt, so im Schließzylinder liegt,
das das Schließelement mit der üblichen Schließnase im Bereich zwischen den beiden
zylindrischen Aufnahmen des Schließzylindergehäuses drehbar ist. Je nach Länge der
einen oder anderen Aufnahme des Schließzylindergehäuses schließt sich an das eine
Ende unmittelbar das endständige Segment 12 mit dem Knauf 28 an. Wie in der Zeichnung
dargestellt, ist zwischen den Segmenten 12, 15 noch ein Verlängerungssegment 13 vorhanden,
um eine längere Knaufwelle zu bilden.
[0029] Entsprechendes gilt für die gegenüberliegende Seite des mittleren Segments 14. Hier
ist ebenfalls ein Verlängerungssegment 13 vorhanden, das zwischen dem Segment 14 und
dem endständigen Segment 15 eingefügt ist. Für längere Knaufwellen können mehrere
oder längere Verlängerungssegmente 13 eingebaut werden. Vorzugsweise ist ein Raster
von 5 mm vorgesehen, weil die Längen der Aufnahmen des Schließzylinders ebenfalls
in 5 mm - Schritten variieren. Die kürzeste Aufnahmelänge beträgt bei den heutigen
Schließzylindern 30 mm. Es ist daher zweckmäßig, wenn der gemeinsame Längenabschnitt
des mittleren Segments 14 und des endständigen Segments 12, der sich in der eingebauten
Lage in der Aufnahme befindet, nicht länger als etwa 30 mm beträgt. Ansonsten müsste
das endständige Segment zur Aufnahme des Kupplungsmittels ausgebildet sein. Entsprechendes
gilt für das gegenüberliegende Segment 15.
[0030] Auf der Knaufwelle sind demnach alle elektrischen und elektronischen Funktionselemente
vorhanden und drehen sich mit dieser mit. Zur Signalübertragung und Stromübertragung
zwischen den Funktionselementen können Kabel vorgesehen werden, die durch entsprechende
Kabelkanäle 29 der einzelnen Segmente geführt sind. die Kabelkanäle 29 der einzelnen
Segmente liegen in der montierten Lage in einer Flucht, so dass ein Durchführen eines
oder mehrerer Kabel möglich ist. Alternativ oder zusätzlich können in den Segmenten
und insbesondere in den Verlängerungssegmenten auch fest installierte elektrische
Leiter vorhanden sein, die in der montierten Lage über fluchtende Kontakte die elektrische
Signalübertragung bewirken.
[0031] Es wird hiermit eine Knaufwelle bereitgestellt, die in einfacher Weise an unterschiedlich
lange Schließzylindergehäuse angepasst werden kann. die Knaufwelle setzt sich letztlich
aus mehreren individuellen Funktionssegmenten zusammen, die mit einheitlichen Verlängerungshülsen
oder unmittelbar zusammengefügt werden können, um die gewünschte Knaufwelle mit den
gewünschten Funktionen und der gewünschten Länge zu erhalten. In den Knäufen können
weitere Funktionselemente angeordnet werden, die mit den Funktionselementen in der
Knaufwelle zusammenwirken. Es wird ein modulares System geschaffen, dass nahezu beliebig
ausbaubar und veränderbar ist, um die gewünschten Funktionen zu erfüllen.
1. Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, in dem einseitig oder beidseitig
eine mittels eines Knaufs drehbare Knaufwelle drehbar gelagert ist, und mit elektrischen
und/oder elektronischen und/oder magnetischen und/oder elektromagnetischen und/oder
elektromechanischen und/oder mechanischen Funktionselementen, zu denen wenigstens
ein Schließelement (20) und wenigstens ein elektromechanisch arbeitendes Kupplungsmittel
(30), das aufgrund eines Berechtigungssignals das Schließelement drehfest mit der
Knaufwelle (11) verbindet und/oder die Knaufwelle freigibt, um ein Schloss zu betätigen,
sowie eine Auswerteelektronik (21) gehören, die aufgrund einer Eingabe oder eines
Eingabesignals das Berechtigungssignal erzeugt dadurch gekennzeichnet, dass die Knaufwelle (11) aus wenigstens zwei und vorzugsweise aus mehreren Segmenten (12,
13, 14, 15) besteht, die drehfest miteinander verbunden sind, und dass wenigstens
ein Funktionselement (20, 21) in oder an wenigstens einem Segment angeordnet ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (12, 13, 14, 15) als Hülsen oder Wellenstücke ausgebildet sind, deren
Stirnkanten ineinander greifende Vorsprünge (16) und Aussparungen (17) aufweisen.
3. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Segment (12, 15) als endständige Segment ausgebildet ist und den Knauf
(26, 28) trägt oder eine Aufnahme für den Knauf aufweist.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (17) und Vorsprünge (16) auf den gegenüber liegenden Stirnkanten
(18, 19) wenigstens eines Segments (13, 14) und insbesondere aller zwischen den endständigen
Segmenten (12, 15) in der montierten Lage liegenden Segmente so ausgebildet und angeordnet
sind, dass die Segmente beliebig zusammenfügbar sind.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente in der montierten Lage verklebt und/oder miteinander verrastet und/oder
verklemmt sind.
6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die endständigen Segmente der montierten Knaufwelle im Schließzylindergehäuse
axial fixiert gelagert sind und die dazwischen angeordneten Segmente zwischen sich
halten.
7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Segment (15) zumindest die Auswerteelektronik (21) angeordnet
ist.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Segment (14) zumindest das Kupplungsmittel (30) angeordnet ist.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Segment (14) zumindest das Schließelement (20) trägt.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Segment als Verlängerungssegment (13) ausgebildet ist, das zwischen
zwei beliebigen Segmenten montierbar ist.
11. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Segmente jeweils wenigstens einen Kabelkanal (29) für wenigstens
ein elektrisches Kabel aufweisen, der zumindest mit dem Kabelkanal des benachbarten
Segments fluchtet.
12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente Übertragungsmittel zur Übertragung eines elektrischen Signals oder eines
Stroms von einem benachbarten Segment zum anderen benachbarten Segment aufweisen.
13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente mit wenigstens einem Funktionselement Übertragungsmittel zur Übertragung
eines elektrischen Signals oder Stroms zu oder von dem Funktionselement aufweisen.
14. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsmittel elektrische Kontakte aufweisen, die beim Zusammenfügen benachbarter
Segmente die elektrische Verbindung bewirken.
15. Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, in dem einseitig oder beidseitig
eine mittels eines Knaufs drehbare Knaufwelle (11) drehbar gelagert ist, und mit elektrischen
und/oder elektronischen und/oder magnetischen und/oder elektromagnetischen und/oder
elektromechanischen und/oder mechanischen Funktionselementen, zu denen wenigstens
ein Schließelement (20) und wenigstens ein elektromechanisch arbeitendes Kupplungsmittel
(30), das aufgrund eines Berechtigungssignals das Schließelement drehfest mit der
Knaufwelle verbindet und/oder die Knaufwelle freigibt, um ein Schloss zu betätigen,
sowie eine Auswerteelektronik (21) gehören, die aufgrund einer Eingabe oder eines
Eingabesignals das Berechtigungssignal erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Auswertelektronik in der Knaufwelle (11) angeordnet ist.
16. Schließzylinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik, das Kupplungsmittel und das Schließelement in oder auf der
Knaufwelle (11) angeordnet sind.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16. dadurch gekennzeichnet, dass im Knauf (26, 28) wenigstens ein elektrisches und/oder elektronisches und/oder magnetisches
und/oder elektromagnetisches Funktionselement angeordnet ist, das mit den Funktionselementen
in der Knaufwelle in der montierten Lage elektrisch verbunden ist.
18. Schließzylinder nach Anspruche 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement im Knauf (26) eine Energiequelle (23) umfasst.
19. Schließzylinder nach Anspruche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement im Knauf (28) eine Leseeinheit (22) zum Erfassen einer Eingabe
und/oder Empfangen eines Eingabesignals umfasst, die mit der Auswerteelektronik in
Verbindung steht.
20. Schließzylinder nach Anspruche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement im Knauf eine Kommunikationseinheit umfasst, die mit der Auswerteelektronik
in Verbindung steht.