[0001] Die Erfindung betrifft ein Getriebe für einen Panikgriff oder eine Panikstange mit
- einem Basiselement, welches eine Befestigungsebene zur Anlage an einer Tür, insbesondere
am Rahmen einer Tür aufweist,
- einer in einer Führungshülse des Basiselements drehbar gelagerten Vierkantaufnahme,
deren Dreh- und Längsachse sich senkrecht zur Befestigungsebene erstreckt,
- einem Kopplungselement zur Verbindung mit einem Panikgriff oder einer Panikstange,
und
- Übertragungselementen zur Umsetzung einer zur Befestigungsebene hin gerichteten Bewegungskomponente
des Kopplungselements in eine Drehbewegung der Vierkantaufnahme.
[0002] Panikgriffe und Panikstangen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen
Ausführungsformen bekannt und zeichnen sich dadurch aus, dass sich ein Betätigungselement
praktisch über die gesamte Breite einer Tür erstreckt, wobei eine Bewegung des Betätigungselements
in Richtung der Tür zu einem Öffnen eines in der Tür vorgesehenen Türschlosses führt.
Das Betätigungselement kann beispielsweise als über zwei stirnseitige Hebel angelenkte
Stange ausgebildet sein, welche mittels einer Schwenkbewegung in Richtung eines Türblatts
bewegt werden kann. Alternativ ist es auch möglich, das Betätigungselement als Druckbalken
auszubilden, welcher über eine weitgehend lineare Bewegung in Richtung eines Türblatts
verschoben werden kann.
[0003] Bei allen Ausführungsformen bekannter Panikgriffe und Panikstangen ist es nötig,
die erläuterte Bewegung des Betätigungselements in eine Drehbewegung einer Vierkantaufnahme
umzusetzen, da diese Drehbewegung über einen in der Vierkantaufnahme gehaltenen, mit
einem Türschloss gekoppelten Vierkant letztlich zu einem Öffnen des Schlosses führt.
Um diese Bewegungsumsetzung zu realisieren, wird in Verbindung mit Panikgriffen und
Panikstangen regelmäßig ein geeignetes Getriebe vorgesehen, welches beispielsweise
die eingangs erwähnten Komponenten aufweisen kann.
[0004] Nachteilig an diesen bekannten Getrieben ist die Tatsache, dass sie nur in vergleichsweise
großvolumigen Ausführungsformen zur Verfügung stehen, was bei bestimmten Einbausituationen
dazu führen kann, dass ein solches Getriebe bzw. dessen Gehäuse bei einem Öffnen der
Tür an einem angrenzenden Türflügel oder an einer bzw. einem die zu öffnende Tür umgebenden
Türzarge bzw. Blendrahmen anstößt, was dann letztlich das gewünschte Öffnen be- oder
gar verhindert. Insbesondere bei Paniktüren muss eine derartige Behinderung der Türöffnung
natürlich unbedingt vermieden werden.
[0005] Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit vermehrt Türen mit sehr schmalen, die Türfüllung
umgebenden Rahmenelementen eingesetzt werden. Da sich bei der Montage eines Getriebes
für einen Panikgriff oder eine Panikstange die Vierkantaufnahme immer zwingend über
dem Rahmenelement befinden muss, da dort auch die Schlossnuss angeordnet ist, ergibt
es sich bei der Verwendung von schmalen Rahmen zwangsläufig, dass das Getriebe für
den Panikgriff oder die Panikstange einschließlich dessen Gehäuse sehr nahe am äußeren
Umfang der Tür montiert werden muss, was die Gefahr der Behinderung beim Öffnen der
Tür zusätzlich vergrößert. Somit ist es grundsätzlich erstrebenswert, Getriebe für
Panikgriffe und Panikstangen umso kleiner auszubilden, je näher sie im Bereich des
äußeren Umfangs einer Tür montiert werden.
[0006] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Getrieben ist folglich die
Tatsache, dass deren Volumen und damit auch das jeweils erforderliche Gehäuse so groß
bemessen ist, dass ein behinderungsfreies Öffnen einer Paniktür, insbesondere bei
Paniktüren mit schmalen Rahmen, nicht sichergestellt werden kann.
[0007] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Getriebe der eingangs genannten Art
bereitzustellen, welches in jeder Einbausituation ein problemloses Öffnen einer Paniktür
ermöglicht, dabei insbesondere bei Türen mit sehr schmalen Rahmen eingesetzt werden
kann und gleichzeitig auch alle üblichen ästhetischen Anforderungen erfüllen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch gelöst, dass die Führungshülse, das Kopplungselement und die Übertragungselemente
auf einer Seite einer Grenzebene angeordnet sind, die sich senkrecht zur Befestigungsebene
erstreckt und deren Abstand von der Drehachse der Vierkantaufnahme weniger als 15
mm beträgt.
[0009] Während die Bestandteile von aus dem Stand der Technik bekannten Getrieben üblicherweise
derart um die Vierkantaufnahme herum angeordnet sind, dass sie sich bei montiertem
Getriebe in horizontaler Richtung ungefähr gleich weit beidseits der Vierkantaufnahme
erstrecken, wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Getriebekomponenten unsymmetrisch
und im Wesentlichen nur auf einer Seite der Vierkantaufnahme anzuordnen, so dass bei
einem montierten erfindungsgemäßen Getriebe sämtliche Getriebebestandteile oberhalb
und unterhalb der Führungshülse der Vierkantaufnahme und zusätzlich nur auf einer
Seite, insbesondere der Innenseite, der Vierkantaufnahme zu liegen kommen. An der
Außenseite der Vierkantaufnahme, also auf derjenigen Seite, in die sich das Betätigungselement
bzw. die Griffstange der Panikstange nicht erstreckt, sind keine oder nur vergleichsweise
kleine Bauelemente des Getriebes vorgesehen, so dass die Erstreckung des Getriebes
ausgehend von der Drehachse der Vierkantaufnahme nach außen minimiert wird. So wird
es mit einem erfindungsgemäßen Getriebe möglich, dieses in größerem Abstand zum äußeren
Umfang der Tür anzuordnen als ein im Wesentlichen symmetrisch zur Vierkantaufnahme
ausgebildetes Getriebe gemäß Stand der Technik. Durch diesen erfindungsgemäß vergrößerten
Abstand wird sichergestellt, dass sich eine Paniktür in jeder Einbausituation problemlos
und ohne Behinderung öffnen lässt.
[0010] Bevorzugt ist, wenn der Abstand zwischen der genannten Grenzebene und der Drehachse
der Vierkantaufnahmen weniger als 12 mm, bevorzugt zwischen 7 mm und 12 mm und weiterhin
bevorzugt zwischen 9 mm und 10 mm beträgt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn
die Grenzebene so nahe an der Drehachse der Vierkantaufnahme angeordnet ist, dass
sie die Führungshülse der Vierkantaufnahme schneidet oder berührt. Durch diese Maßnahmen
wird dann auch in extrem beengten Einbausituationen ein absolut problemfreies Öffnen
von Paniktüren sichergestellt.
[0011] Neben der Führungshülse, dem Kopplungselement und den Übertragungselementen kann
auch das komplette Basiselement auf der gleichen Seite der Grenzebene angeordnet werden
wie die genannten Komponenten. In diesem Fall befinden sich dann jenseits der Grenzebene
keinerlei Bauelemente, so dass ein das Getriebe umgebendes Gehäuse auf der dem Betätigungselement
bzw. der Panikstange oder des Panikgriffs abgewandten äußeren Seite eine Seitenwand
aufweisen kann, die sich in minimalem Abstand von der Drehachse der Vierkantaufnahme
befindet.
[0012] Besonders vorteilhaft lässt sich das erfindungsgemäße Getriebe realisieren, wenn
das Kopplungselement um eine parallel zur Befestigungsebene verlaufende Drehachse
schwenkbar ist. Bei montiertem Getriebe erstreckt sich diese Drehachse dann in horizontaler
Richtung.
[0013] Nachdem erfindungsgemäß erreicht wird, dass die seitliche Erstreckung des Getriebes
in Richtung der vom Betätigungselement bzw. der Panikstange oder des Panikgriffs abgewandten
Außenseite minimiert wird, kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
zudem auch noch eine sehr geringe Bauhöhe des Getriebes erzielt werden, indem der
Abstand zwischen der Drehachse des Kopplungselements und der Befestigungsebene höchstens
10 mm, bevorzugt weniger als 8 mm und insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm beträgt.
Dieser geringe Abstand zwischen Drehachse des Kopplungselements und Befestigungsebene
ermöglicht es, die Abmessungen des Getriebes auch in Richtung der Drehachse der Vierkantaufnahme
zu minimieren.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, wenn sich die Drehachse des Kopplungselements im montierten
Zustand des Getriebes oberhalb der Vierkantaufnahme befindet. Alternativ wäre es aber
ebenso möglich, diese Drehachse unterhalb der Vierkantaufnahme vorzusehen.
[0015] Das Kopplungselement kann im bzw. am Basiselement auf beliebige Weise gelagert werden.
Beispielsweise ist es möglich, das Kopplungselement mit einer Welle zu versehen, welche
in einer zylindrischen Ausnehmung des Basiselements drehbar gelagert ist. Ebenso ist
es aber auch möglich, das Kopplungselement mit zwei Gabelfortsätzen zu versehen, die
jeweils auf einem Abschnitt eines im Basiselement fixierten Lagerzapfens aufsitzen.
Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil, dass die Drehachse des Kopplungselements
sehr nahe an die Befestigungsebene verlegt werden kann, was wiederum die Bauhöhe des
Getriebes auf vorteilhafte Weise verringert. Bei der letztgenannten Ausführungsform
ist es möglich, im Basiselement einen einzigen Lagerzapfen vorzusehen, welcher aus
dem Basiselement auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten etwas hervorsteht, so
dass die Gabelfortsätze des Kopplungselements auf diese beiden vorstehenden Abschnitte
aufgesetzt werden können. Beim Einsatz der genannten Gabelfortsätze muss sichergestellt
werden, dass sich das Kopplungselement nicht vom Basiselement löst. Zu diesem Zweck
kann das Kopplungselement beispielsweise mit einer bogenförmigen Nut versehen werden,
welche sich kreisförmig um den Lagerzapfen des Basiselements erstreckt und in welche
ein mit dem Basiselement gekoppelter Fixierungszapfen eingreift.
[0016] Die Übertragungselemente zur Umsetzung einer Bewegung des Kopplungselements in eine
Drehbewegung der Vierkantaufnahme können einerseits als am Kopplungselement vorgesehene
Gleitfläche und andererseits als sich senkrecht zur Längsachse der Vierkantaufnahme
erstreckender, mit der Gleitfläche in Wirkverbindung stehender Fortsatz ausgebildet
werden. Gleitfläche und Fortsatz können in diesem Fall auf einfache, im Rahmen der
Figurenbeschreibung noch näher erläuterte Weise für die genannte Bewegungsumsetzung
sorgen.
[0017] Das Kopplungselement ist bevorzugt entgegen einer Federkraft von einer Grundstellung
in eine Betätigungsstellung bewegbar. Diese Federkraft stellt dabei sicher, dass der
Panikgriff bzw. die Panikstange nach seiner bzw. ihrer Betätigung automatisch wieder
in seine Grundstellung zurückbewegt wird, von der aus er erneut betätigt werden kann.
Die das Kopplungselement in seine Grundstellung beaufschlagende Feder kann als zwischen
Basiselement und Kopplungselement eingespannte Druckfeder ausgebildet werden. Andere
Federanordnungen sind jedoch ebenso möglich.
[0018] Der vom Kopplungselement zwischen der Grund- und der Betätigungsstellung zurückgelegte
Schwenkwinkel ist bevorzugt mittels eines verstellbaren Anschlags einstellbar. Somit
kann für jeden mit dem erfindungsgemäßen Getriebe zusammenwirkenden Schlosstyp sichergestellt
werden, dass der für das jeweilige Schloss maximal zulässige Drehwinkel nicht überschritten
wird, um so zu gewährleisten, dass keine Beschädigung des Schlosses auftritt. Die
Bereitstellung unterschiedlicher Getriebe für verschiedene Schlosstypen ist bei dieser
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auf vorteilhafte Weise nicht nötig.
[0019] Der genannte Anschlag kann als im Kopplungselement gehaltene, mit einer am Basiselement
vorgesehenen Anschlagfläche zusammenwirkende Stellschraube ausgebildet werden. Durch
das Einschrauben einer solchen Stellschraube in ein im Kopplungselement ausgebildetes
Gewinde kann dann beispielsweise der Schwenkwinkel des Kopplungselements verringert
werden.
[0020] Stellschraube und Druckfeder können sich auf entgegengesetzten Seiten der Vierkantaufnahme
befinden, was den Aufbau des erfindungsgemäßen Getriebes vereinfacht.
[0021] Das Kopplungselement weist bevorzugt einen sich parallel zu seiner Drehachse erstreckenden
Fortsatz zur Verbindung mit einer Panikstange auf, so dass eine Bewegung der Panikstange
direkt auf das Kopplungselement übertragen werden kann.
[0022] Aus optischen Gründen ist es regelmäßig wünschenswert, das erfindungsgemäße Getriebe
mit einem Gehäuse zu versehen, welches zur Aufnahme von Basiselement, Führungshülse,
Teilen des Kopplungselements und Übertragungselementen geeignet ist. In der Regel
steht lediglich der Fortsatz zur Verbindung des Kopplungselements mit der Panikstange
aus dem Gehäuse hervor.
[0023] Das Gehäuse kann dabei etwas größer als nötig ausgebildet werden, so dass es relativ
zum Getriebe bzw. dessen Basiselement verschoben und an einer jeweils gewünschten
Position an der Tür fixiert werden kann. Hierdurch lässt sich die Gesamtanordnung
sowohl funktional als auch unter optischen Gesichtspunkten optimieren. Insbesondere
ist das Gehäuse dabei parallel zur Drehachse des Kopplungselements verschiebbar und
an entsprechend unterschiedlichen Positionen der Tür fixierbar.
[0024] Die Erfindung erstreckt sich nicht nur auf ein Getriebe für einen Panikgriff oder
eine Panikstange, sondern auch auf komplette Panikgriffe und Panikstangen, welche
mit einem erfindungsgemäßen Getriebe ausgestattet sind.
[0025] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer mit einer Panikstange versehenen Tür zur Verdeutlichung
der der Erfindung zugrundeliegenden Problematik,
- Fig. 2a
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Getriebe mit angekoppelter Panikstange,
bei der sich das Getriebe in einer Grundstellung befindet,
- Fig. 2b
- eine Ansicht der Innenseite einer Anordnung gemäß Fig. 2a,
- Fig. 2c
- eine Ansicht der Außenseite einer Anordnung gemäß Fig. 2a,
- Fig. 3a
- eine Ansicht gemäß Fig. 2a ohne angekoppelte Panikstange,
- Fig. 3b
- eine Ansicht gemäß Fig. 2b ohne angekoppelte Panikstange,
- Fig. 4a bis c
- Ansichten gemäß den Fig. 2a bis c mit in Betätigungsstellung befindlichem Getriebe,
- Fig. 5a und b
- Ansichten gemäß Fig. 4a und b ohne angekoppelte Panikstange,
- Fig. 6a
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes
ohne angekoppelte Panikstange,
- Fig. 6b
- eine Ansicht der Innenseite des Getriebes gemäß Fig. 6a und
- Fig. 6c
- eine Ansicht der Außenseite des Getriebes gemäß Fig. 6a.
[0027] Fig. 1 zeigt einen an einer nur abschnittsweise dargestellten Tür 10 mit schmalem
Rahmen 12 angebrachte Panikstange 14, welcher ein von einem Gehäuse 16 verdecktes
Getriebe ansteuert. Die Tür 10 grenzt dabei an eine Türzarge, einen Blendrahmen, einen
zweiten Türflügel oder eine Wand 18 an, in welcher sich ein nicht dargestelltes Schließblech
zur Verriegelung der Tür 10 befindet.
[0028] Bei Öffnung der Tür 10 durch eine Betätigung der Panikstange 14 wird die Tür 10 in
Pfeilrichtung verschwenkt, was dazu führt, dass der vom Rahmen 12 abgewandte Bereich
der Außenseite des Gehäuses 16 (in Fig. 1 schraffiert dargestellt) an einem Eckbereich
der Wand 18 (in Fig. 1 ebenfalls schraffiert dargestellt) anstößt und dadurch eine
weitere Öffnungsbewegung der Tür 10 be- oder verhindert.
[0029] Dieses Problem soll erfindungsgemäß dadurch beseitigt werden, dass das Volumen des
Gehäuses 16 aufgrund eines verkleinerten Getriebes verringert werden kann, wobei insbesondere
der Abstand zwischen der Außenseite des Gehäuses 16 und der Wand 18 vergrößert werden
soll. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die Bauhöhe des Gehäuses 16, also
seine Erstreckung senkrecht zur Ebene der Tür 10 nicht größer, sondern möglichst kleiner
wird.
[0030] Die Figuren 2 bis 5 zeigen eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Getriebes in den vorstehend erwähnten Ansichten.
[0031] Das Getriebe weist dabei ein langgestrecktes Basiselement 20 auf, welches mit Bohrungen
22 versehen ist, über welche es an einen Türrahmen anschraubbar ist. An seiner Unterseite
besitzt das Basiselement 20 eine Befestigungsebene 24, mit der es im montierten Zustand
an einer Tür bzw. einem Türrahmen anliegt.
[0032] An das Basiselement 20 ist als Teil desselben eine Führungshülse 26 für eine Vierkantaufnahme
28 angeformt. Die Vierkantaufnahme 28 ist dabei in der Führungshülse 26 um eine senkrecht
zur Befestigungsebene 24 verlaufende Achse drehbar gelagert.
[0033] Im montierten Zustand oberhalb der Vierkantaufnahme 28 ist eine Welle 30 parallel
zur Befestigungsebene 24 durch das Basiselement 20 geführt, welche Bestandteil eines
Kopplungselements 32 ist und die Drehachse dieses Kopplungselements 32 darstellt.
[0034] Das um die Welle bzw. Drehachse 30 schwenkbare Kopplungselement 32 ist mit einem
Fortsatz 34 versehen, welcher sich parallel zur Welle 30 erstreckt. Dieser Fortsatz
34 dient zur Verbindung des Kopplungselements 22 mit einer Panikstange 14. Der Fortsatz
34 besitzt die Form eines Vierkants, welcher in eine entsprechende, stirnseitig an
der Panikstange 14 vorgesehene Vierkantausnehmung eingeschoben werden kann, um so
eine starre Verbindung zwischen Panikstange 14 und Kopplungselement 32 herzustellen.
[0035] Die Vierkantaufnahme 28, die an ihrer Unterseite 36 eine aus den Figuren nicht ersichtliche
Aufnahme für den Vierkant eines Schlosses aufweist, ist in ihrem oberen Endbereich
von einem zapfenförmigen Fortsatz 38 durchdrungen, welcher senkrecht zur Drehachse
der Vierkantaufnahme 28 verläuft und auf der dem Kopplungselement 32 zugewandten Seite
der Vierkantaufnahme 28 über deren Umfang hervorsteht. Der Fortsatz 38 liegt dabei
mit seinem äußeren Umfang an einer Gleitfläche 40 des Kopplungselements 32 an.
[0036] Senkrecht zur Befestigungsebene 24 erstreckt sich als Bestandteil des Basiselements
20 ein Steg 42 nach oben, welcher letztlich in einer parallel zur Befestigungsebene
24 verlaufenden Lasche 44 endet. Gegenüber der Lasche 44 ist auch am Kopplungselement
32 eine Lasche 46 ausgeformt, wobei zwischen den beiden gemeinsam mit dem Kopplungselement
32 zueinander verschwenkbaren Laschen 44, 46 eine Druckfeder 48 gehalten ist.
[0037] Bezogen auf die Drehachse 30 auf der der Lasche 46 abgewandten Seite des Kopplungselements
32 ist im Kopplungselement 32 ein Gewinde ausgeformt, in welches eine Stellschraube
50 eingeschraubt ist. Das untere Ende der Stellschraube 50 ist dabei derart positioniert,
dass es an eine Anschlagfläche 52 des Basiselements 20 anschlagen kann.
[0038] Die Fig. 2a, 3a, 4a und 5a zeigen, dass sämtliche vorstehend beschriebenen Komponenten
des erfindungsgemäßen Getriebes auf einer Seite einer Grenzebene 54 angeordnet sind,
wobei sich die Grenzebene 54 parallel zur Drehachse der Vierkantaufnahme 28, also
senkrecht zur Zeichenebene der letztgenannten Figuren, erstreckt. Der Abstand der
Grenzebene 54 von der Drehachse der Vierkantaufnahme 28 entspricht dem Radius der
Vierkantaufnahme 28 in ihrem oberen Endbereich. Auf der der Vierkantaufnahme 28 abgewandten
Seite der Grenzebene 54 sind keinerlei Getriebeteile vorhanden, so dass das Getriebe
in dieser Richtung geringstmögliche Abmessungen aufweist. Auf diese Weise lässt sich
beispielsweise eine in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnete Größe des Gehäuses 16 realisieren,
welches beim Öffnen der Tür 10 nicht mit der Wand 18 kollidiert.
[0039] In der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Grundstellung des erfindungsgemäßen Getriebes
ist die Druckfeder 28 lediglich geringfügig derart vorgespannt, dass sie sicher zwischen
den beiden Laschen 44 und 46 gehalten ist. Ausgehend von diesem Zustand der Druckfeder
48 ist sie noch weiter komprimierbar. In der Grundstellung - wie auch in allen Betriebspositionen
des erfindungsgemäßen Getriebes - liegt der Fortsatz 38 an der Gleitfläche 40 an,
wobei sich der Fortsatz 38 im montierten Zustand des Getriebes in der Grundstellung
schräg nach oben erstreckt (siehe Fig. 2a und 3a).
[0040] Bei einer Betätigung der Panikstange 14 in Pfeilrichtung (siehe Fig. 2b) wird dieser
um die Drehachse 30 des Kopplungselements 32 in Pfeilrichtung verschwenkt. Durch die
starre Kopplung der Panikstange 14 mit dem Kopplungselement 32 über den Fortsatz 34
vollzieht das Kopplungselement 32 diese Schwenkbewegung über einen identischen Winkelbereich
mit.
[0041] Während dieser Schwenkbewegung bewegt sich somit auch die Gleitfläche 40 des Kopplungselements
32 um die Drehachse 30 herum nach unten, wobei sie den an ihr anliegenden Fortsatz
38 der Vierkantaufnahme 28 mitnimmt. Während dieser Bewegung gleitet der Fortsatz
38 an der Gleitfläche 40 entlang. Dies führt letztlich dazu, dass sich die Vierkantaufnahme
28 durch die genannte Beaufschlagung des Fortsatzes 38 aus ihrer Stellung gemäß den
Fig. 2a und 3a im Uhrzeigersinn in ihre Stellung gemäß den Fig. 4a und 5a bewegt.
Die in den Fig. 4a und 5a dargestellte Stellung entspricht der Betätigungsstellung
des erfindungsgemäßen Getriebes, in welcher sich der Fortsatz 38 nun schräg nach unten
erstreckt.
[0042] Durch die genannte Drehung der Vierkantaufnahme 28 wird auch ein in den Figuren nicht
dargestellter, in der Vierkantaufnahme 28 gehaltener Vierkant verdreht, was zu einem
Öffnen des mit dem Vierkant verbundenen Schlosses führt.
[0043] Während des Bewegens des Kopplungselements 32 aus der Grundstellung in die Betätigungsstellung
wird die Druckfeder 48 komprimiert, so wie dies aus den Fig. 4b und 5b ersichtlich
ist.
[0044] Die Bewegung des Kopplungselements 32 in seine Betätigungsstellung wird letztlich
dadurch gestoppt, dass das untere Ende der Stellschraube 50 an der Anschlagfläche
52 anstößt (siehe Fig. 5b). Aus Fig. 5b ist ohne weiteres ersichtlich, dass beispielsweise
eine tiefer in das Gewinde des Kopplungselements 32 eingeschraubte Stellschraube 50
zu einer Verringerung des Schwenkwinkels des Kopplungselements 32 führen würde.
[0045] Nach einem Loslassen der Panikstange 14 wird dieser gemeinsam mit dem daran angeschlossenen
Kopplungselement 32 durch die Rückstellkraft der Druckfeder 48 wieder zurück in seine
Grundstellung gemäß der Fig. 2 und 3 bewegt, so dass ausgehend von dieser Grundstellung
eine erneute Betätigung möglich wird.
[0046] Die Fig. 6a bis 6c zeigen Abbildungen, welche im Wesentlichen den Abbildungen 2a
bis 2c, jedoch ohne Panikstange 14, entsprechen, wobei Fig. 6a bis 6c nun eine alternative
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Getriebes zeigen.
[0047] Auch diese alternative Ausführungsform besitzt einen Großteil der vorstehend bereits
erläuterten Komponenten, so dass auf diese nicht mehr näher eingegangen wird, sondern
vielmehr lediglich die Unterschiede zu dem Getriebe gemäß den Fig. 2 bis 5 erläutert
werden.
[0048] Der grundlegende Unterschied zwischen beiden Ausführungsformen besteht in der Lagerung
des jeweiligen Kopplungselements 32, 32'. Das Kopplungselement 32' gemäß der Fig.
6 besitzt nämlich keine daran angeformte Welle 30, sondern stattdessen an seinem der
Befestigungsebene 24 zugewandten Ende einen Gabelfortsatz 56, welcher auf einem Lagerzapfen
58 aufsitzt, der sich parallel zur Befestigungsebene 24 durch das Basiselement 20'
hindurch erstreckt. Dabei ist der Lagerzapfen 58 möglichst nahe an der Befestigungsebene
24 angeordnet.
[0049] Gegenüber dem Gabelfortsatz 56 ist das Kopplungselement 32' mit einem Steg 60 ausgestattet,
dessen Länge ungefähr der Breite des Basiselements 20' entspricht und der sich parallel
zur Befestigungsebene 24 erstreckt, so dass er letztlich das Basiselement 20' übergreift.
An dem dem Gabelfortsatz 56 abgewandten Ende des Steges 60 ist ein Fortsatz 62 (siehe
Fig. 6c) vorgesehen, welcher sich in Richtung der Befestigungsebene 24 erstreckt und
an seinem unteren Ende ebenfalls einen Gabelfortsatz 64 aufweist, welcher mit dem
Gabelfortsatz 56 ausgerichtet ist, so dass er auf dem anderen Ende des sich durch
das gesamte Basiselement 20' hindurch erstreckende Lagerzapfens 58 aufsitzen kann.
[0050] Aufgrund dieser Anordnung ist das Kopplungselement 32' mit Steg 60 und Fortsatz 62
stabil am Basiselement 20' gelagert, wobei es um den Lagerzapfen 58 verschwenkt werden
kann.
[0051] Um ein Abheben des Kopplungselements 32' vom Lagerzapfen 58 zu verhindern, sind im
Kopplungselement 32' bzw. im Fortsatz 62 zwei bogenförmige Ausnehmungen 66 vorgesehen,
in welche ein Fixierungszapfen 68 hineinragt, der fest im Basiselement 20' verankert
ist und sich parallel zum Lagerzapfen 58 erstreckt.
[0052] Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß den Fig. 2 bis 5 wird gemäß Fig. 6 erreicht,
dass die Drehachse des Kopplungselements 32' noch näher zur Befestigungsebene 24 hin
verlegt werden kann, so dass die Bauhöhe des Getriebes senkrecht zur Befestigungsebene
24 noch weiter verringerbar ist.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 10
- Tür
- 12
- Rahmen
- 14
- Panikstange
- 16
- Gehäuse
- 18
- Wand
- 20
- Basiselement
- 20'
- Basiselement
- 22
- Bohrungen
- 24
- Befestigungsebene
- 26
- Führungshülse
- 28
- Vierkantaufnahme
- 30
- Welle
- 32
- Kopplungselement
- 32'
- Kopplungselement
- 34
- Fortsatz
- 36
- Unterseite
- 38
- Fortsatz
- 40
- Gleitfläche
- 42
- Steg
- 44
- Lasche
- 46
- Lasche
- 48
- Druckfeder
- 50
- Stellschraube
- 52
- Anschlagfläche
- 54
- Grenzebene
- 56
- Gabelfortsatz
- 58
- Lagerzapfen
- 60
- Steg
- 62
- Fortsatz
- 64
- Gabelfortsatz
- 66
- bogenförmige Ausnehmungen
- 68
- Fixierungszapfen
1. Getriebe für einen Panikgriff oder eine Panikstange (14) mit
- einem Basiselement (20, 20'), welches eine Befestigungsebene (24) zur Anlage an
einer Tür, insbesondere am Rahmen einer Tür aufweist,
- einer in einer Führungshülse (26) des Basiselements (20, 20') drehbar gelagerten
Vierkantaufnahme (28), deren Dreh- und Längsachse sich senkrecht zur Befestigungsebene
(24) erstreckt,
- einem Kopplungselement (32, 32') zur Verbindung mit dem Panikgriff oder der Panikstange
(14),
und
- Übertragungselementen (38, 40) zur Umsetzung einer zur Befestigungsebene (24) hin
gerichteten Bewegungskomponente des Kopplungselements (32, 32') in eine Drehbewegung
der Vierkantaufnahme (28),
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Führungshülse (26), das Kopplungselement (32, 32') und die Übertragungselemente
(38, 40) auf einer Seite einer Grenzebene (54) angeordnet sind, die sich senkrecht
zur Befestigungsebene (24) erstreckt und deren Abstand von der Drehachse der Vierkantaufnahme
(28) weniger als 15 mm beträgt.
2. Getriebe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Abstand zwischen der Grenzebene (54) und der Drehachse der Vierkantaufnahme (28)
weniger als 12 mm und bevorzugt zwischen 7 mm und 12 mm, weiterhin bevorzugt zwischen
9 mm und 10 mm beträgt.
3. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Grenzebene (54) die Führungshülse (26) der Vierkantaufnahme (28) schneidet oder
berührt, und/oder
dass das komplette Basiselement (20, 20') auf der gleichen Seite der Grenzebene (54) angeordnet
ist wie das Kopplungselement (32, 32').
4. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Kopplungselement (32, 32') um eine parallel zur Befestigungsebene (24) verlaufende
Drehachse (30, 58) schwenkbar ist,
wobei insbesondere der Abstand zwischen der Drehachse (30, 58) des Kopplungselements
(32, 32') und der Befestigungsebene (24) höchstens 10 mm, bevorzugt weniger als 8
mm und insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm beträgt.
5. Getriebe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Drehachse (30, 58) des Kopplungselements (32, 32') im montierten Zustand des
Getriebes oberhalb der Vierkantaufnahme (28) angeordnet ist.
6. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Kopplungselement (32) eine im Basiselement (20, 20') gelagerte Welle (30) aufweist,
oder
dass das Kopplungselement (32') zwei Gabelfortsätze (64) aufweist, die jeweils auf einem
Abschnitt eines im Basiselement (20') fixierten Lagerzapfens (58) aufsitzen.
7. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Übertragungselemente (38, 40) zur Umsetzung einer Bewegung des Kopplungselements
(32, 32') in eine Drehbewegung der Vierkantaufnahme (28) einerseits als am Kopplungselement
(32, 32') vorgesehene Gleitfläche (40) und andererseits als sich senkrecht zur Längsachse
der Vierkantaufnahme (28) erstreckender, mit der Gleitfläche (40) in Wirkverbindung
stehender Fortsatz (38) ausgebildet sind.
8. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Kopplungselement (32, 32') entgegen einer Federkraft von einer Grundstellung
in eine Betätigungsstellung bewegbar ist, wobei insbesondere die das Kopplungselement
(32, 32') in seine Grundstellung beaufschlagende Feder (48) als zwischen Basiselement
(20, 20') und Kopplungselement (32, 32') eingespannte Druckfeder ausgebildet ist.
9. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der vom Kopplungselement (32, 32') zwischen der Grund- und der Betätigungsstellung
zurückgelegte Schwenkwinkel mittels eines verstellbaren Anschlags (50, 52) einstellbar
ist, wobei der Anschlag (50, 52) insbesondere als im Kopplungselement (32, 32') gehaltene,
mit einer am Basiselement (20, 20') vorgesehenen Anschlagfläche (52) zusammenwirkende
Stellschraube (50) ausgebildet ist.
10. Getriebe nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sich die Stellschraube (50) und die Druckfeder (48) auf entgegengesetzten Seiten
der Vierkantaufnahme (28) befinden.
11. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Kopplungselement (32, 32') einen sich parallel zu seiner Drehachse (30, 58) erstreckenden
Fortsatz (34) zur Verbindung mit einer Panikstange (14) aufweist.
12. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass ein Gehäuse zur Aufnahme von Basiselement (20, 20'), Führungshülse (26), Teilen des
Kopplungselements (32, 32') und Übertragungselementen (38, 40) vorgesehen ist, wobei
das Gehäuse insbesondere parallel zur Drehachse (30, 58) des Kopplungselements (32,
32') verschiebbar und an entsprechend unterschiedlichen Positionen fixierbar ist.
13. Panikgriff oder Panikstange (14) mit einem Getriebe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.