[0001] Die Erfindung betrifft eine Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung für eine Luftwärmepumpenheizung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Luftwärmepumpenheizung
mit einer Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass Wärmepumpen als Wärmepumpenheizungen verwendet werden,
um Heizwasser auf eine gewünschte Temperatur zu bringen. Den Energiebedarf, den eine
Wärmepumpe hierzu benötigt, deckt diese etwa zu einem Drittel aus dem Strom, den sie
aus dem Stromnetz bezieht und den Rest, also ihren größten Anteil, aus der in der
Natur vorkommenden kostenlosen Wärme. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Betriebskosten
relativ niedrig gehalten werden können, der Betrieb einer Wärmepumpenheizung ist zudem
auch besonders umweltschonend.
[0003] Bekannte Bauformen der Wärmepumpe, bei denen ein Arbeitsmedium in einem Kreislauf
geführt wird, sind die Kompressions-Wärmepumpe und die Absorptions-Wärmepumpe. Bei
der Kompressions-Wärmepumpe zirkuliert ein Kältemittel in einem Kreislauf, das angetrieben
durch einen Kompressor bzw. Verdichter, abwechselnd die Aggregatzustände flüssig und
gasförmig annimmt. Absorptionswärmepumpen haben anstelle eines mechanischen einen
thermischen Verdichter und nutzen den physikalischen Effekt der Reaktionswärme bei
Mischung zweier Flüssigkeiten bzw. Gase. Die Absorptions-Wärmepumpen verfügen über
einen Lösungsmittelkreis und einen Kältemittelkreis, wobei das Lösungsmittel im Kältemittel
wiederholt gelöst bzw. ausgetrieben wird.
[0004] Von entscheidender Bedeutung für eine Wärmepumpe ist die Wahl der Wärmequelle, da
die Energieausbeute umso besser ist, je weniger sich die Temperaturen im Verdampfer
und Kondensator unterscheiden, da dann weniger Energie zugeführt werden muss. Eine
Wärmepumpe arbeitet daher im Sommer effektiver als im Winter. Die Leistungszahl ε
einer Wärmepumpe, die zu Heizzwecken eingesetzt wird, gibt die abgegebene Heizleistung
im Vergleich zur aufgewendeten elektrischen Antriebsleistung für z. B. einen Kompressor
an. Eine Leistungszahl ε von vier bedeutet somit, dass das vierfache der eingesetzten
elektrischen Leistung in nutzbare Wärmeleistung umgewandelt wird.
[0005] Als Energiequellen stehen zur Zeit für Wärmepumpenheizungen Grundwasser, Erdreich
oder Außenluft zur Verfügung. Die Energiequellen Grundwasser und Erdreich müssen zur
Verlegung von Erdsonden, Erdkollektoren etc. kostenaufwendig erschlossen werden, können
jedoch aufgrund der relativ konstanten Temperaturen im Erdreich in einiger Meter Tiefe
bzw. im Grundwasser zufriedenstellende Leistungszahlen von über vier (Erdreich) bzw.
sogar von über fünf (Grundwasser) erreichen. Demgegenüber ist eine Luftwärmepumpenheizung
mit Außenluft als Wärmequelle wesentlich kostengünstiger, da hier keine kostenaufwendigen
Erschließungs- und Bauarbeiten erforderlich sind. Die Außenluft als Wärmequelle weist
jedoch in deutschen Breitengraden sowie in Breitengraden mit vergleichbaren klimatischen
Bedingungen den Nachteil auf, dass die Temperatur der Außenluft sowohl im Tagesverlauf
als auch im Jahresverlauf sehr großen Schwankungen unterworfen ist, so dass die Leistungszahl
einer derartigen Luftwärmepumpenheizung gegenüber den Grundwasserwärmepumpen und den
Erdreichwärmepumpen eine wesentlich geringere Leistungszahl von circa 2,5 aufweist.
Aufgrund dieser großen Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresverlauf bei Luftwärmepumpenheizungen
werden diese regelmäßig mit einer Zusatzheizung, z. B. einem elektrischen Heizschwert,
kombiniert, um beim Auftreten von sehr kalten Perioden eine ausreichende Heizversorgung
sicherzustellen. Dieser zusätzliche Stromeinsatz reduziert nochmals die Leistungszahl
einer Luftwärmepumpe.
[0006] Ferner ist es in der Gebäudetechnik allgemein bekannt, Solaranlagen zur Warmwasserbereitung
bzw. zur Heizungsunterstützung zu verwenden. Dazu werden beispielsweise auf einem
Hausdach sogenannte Sonnenkollektoren angeordnet, durch die in Rohrleitungen geführtes
Wasser zirkuliert, das von der von den Sonnenkollektoren aufgenommenen Sonnenenergie
erhitzt wird. Das so erwärmte Wasser wird dann beispielsweise in als Schichtspeichern
ausgebildeten Wärmespeichern zwischengespeichert, von dem dann Warmwasser abgezogen
werden kann.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren für eine Luftwärmepumpenheizung
zur Verfügung zu stellen, mit der auf einfache und kostengünstige sowie umweltfreundliche
Art und Weise ein Luftwärmepumpenheizbetrieb mit hohen Leistungszahlen durchgeführt
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0009] Gemäß Anspruch 1 ist eine Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung für eine Luftwärmepumpenheizung
vorgesehen, bei der eine Luft-Wärmetauscheranordnung als Mehrfach- (im Sinne von wenigstens
Dreifach-) Wärmetauscheranordnung ausgebildet ist, die zusätzlich von wenigstens einem
weiteren wärmeabgebenden Medium einer weiteren Wärmequelle durchströmbar ist, wobei
dieses wenigstens weitere wärmeabgebende Medium der Luft und/oder dem Arbeitsmedium,
das vorzugsweise ein Kältemittel ist, Wärme zuführt. Diese Zuführung von Wärme kann
in Abhängigkeit von einer mittels einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung einer Luftwärmepumpenheizung
vorgegebenen Betriebsweise erfolgen.
[0010] Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Erweiterung einer Zweifach-Wärmetauscheranordnung
zu einer wenigstens Dreifach-Wärmetauscheranordnung (Vierfach-, Fünffach- etc. Wärmetauscheranordnung)
können deutlich höhere Leistungszahlen einer Luftwärmepumpenheizung erzielt werden,
da hierdurch ein Verdampfer zur Verfügung gestellt wird, bei dem in Abhängigkeit von
vorgegebenen Betriebszuständen die Luft und/oder das Arbeitsmedium zusätzlich erwärmt
werden können, wodurch sich die Verdampfungstemperatur insgesamt erhöht, was sich
wiederum auf die Stromaufnahme der Wärmepumpe insgesamt positiv auswirken kann, d.
h., dass weniger Stromaufnahme erforderlich ist. So kann beispielsweise gemäß einer
ersten Betriebsweise eine angesaugte Außenluft durch das zusätzliche weitere wärmeabgebende
Medium vorgewärmt werden, bevor die angesaugte Außenluft auf das Arbeitsmedium "trifft",
wie dies bereits zuvor geschildert worden ist. Alternativ dazu kann z. B. in Abhängigkeit
von bestimmten vorgegebenen Betriebsparametern einer Luftwärmepumpenheizung aber auch
vorgesehen sein, dass die z. B. angesaugte Außenluft einzig und allein durch das weitere
wärmeabgebende Medium verdampft wird, wodurch sogar zusätzlich die Antriebsenergie
eines Ventilators bzw. Lüfters eingespart werden kann. Selbstverständlich ist auch
in Abhängigkeit von dem jeweils konkret herrschenden Betriebsbedingungen eine Kombination
dergestalt möglich, dass von dem zusätzlichen wärmeabgebenden Medium sowohl die Luft
als auch das Arbeitsmedium erwärmt wird, was sich ebenfalls positiv auf den Verdampfungsvorgang
und damit die aufzuwendende Energie im Wärmepumpenbetrieb auswirkt.
[0011] Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer derartigen erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass hierdurch auch eine hervorragende Enteisung der Verdampfungsvorrichtung,
z. B. in Verbindung mit einer Solaranlage als das weitere wärmeabgebende Medium zur
Verfügung stellende weitere Wärmequelle, bewirkt werden kann. So kann sich z. B. bei
Verdampfertemperaturen um 0°C Eis bilden. Dieses Eis wird bei herkömmlichen Zweifach-Luft-Wärmetauscheranordnungen
durch eine kurzzeitige Umkehr des Kältekreislaufes beseitigt, was den Einsatz von
elektrischer Energie erfordert und damit sehr kostenaufwendig ist. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann dagegen dieser Abtauvorgang durch die Solaranlage selbst bzw. die
Solarkollektoren ausgeführt werden, und zwar bereits bei Kollektortemperaturen, die
wenig über 0°C liegen.
[0012] Insgesamt kann mit einer derartigen erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Luftwärmepumpenheizung
mit ausreichend hohen Leistungszahlen zur Verfügung gestellt werden, wobei zudem die
Anlagekosten trotz des Vorsehens einer weiteren Wärmequelle zur Bereitstellung eines
weiteren wärmeabgebenden Mediums, z. B. in Form einer Solaranlage, deutlich niedriger
sind als bei vergleichbare Leistungszahlen aufweisenden Erdreich- oder Grundwasserwärmepumpen.
Zudem wird das Problem der Verdampfervereisung wesentlich besser gelöst.
[0013] Gemäß einer besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung ist die Mehrfach-Wärmetauscheranordnung
als Dreifach-Wärmetauscheranordnung ausgebildet, die von der Luft als erster Wärmequelle,
dem Arbeitsmedium und einem einzigen weiteren wärmeabgebenden Medium der zweiten Wärmequelle
durchströmt ist. Dadurch wird insgesamt ein kompakter und für die gewünscht hohen
Leistungszahlen auch konstruktiv einfacher Aufbau zur Verfügung gestellt.
[0014] Konkret kann das Arbeitsmedium hier in einem rohrbündelartigen ersten Rohrregister
und das weitere wärmeabgebende Medium in einem zweiten, rohrbündelartigen Rohrregister
geführt sein, wobei dieses erste und/oder zweite Rohrregister je nach konkretem Aufbau
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dann auch mehr oder weniger von der angesaugten
Luft umströmt werden können.
[0015] Um eine gute und effektive Vorerwärmung eines angesaugten Luftstroms zu erzielen,
ist gemäß einer besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung vorgesehen, dass das
das weitere wärmeabgebende Medium führende zweite Rohrregister strömungstechnisch
gesehen vor dem das Arbeitsmedium führenden ersten Rohrregister angeordnet ist. Diese
beiden Rohrregister können zudem für eine sehr gute Wärmeübertragung zwischen den
einzelnen Medien in ein Lamellenpaket aus einer Vielzahl von einzelnen und voneinander
beabstandeten Lamellen integriert sein. Das Lamellenpaket selbst kann z. B. aus einem
Kupfermaterial oder aber auch aus einem Aluminiummaterial hergestellt sein. Das Arbeitsmedium
und das zusätzliche wärmeabgebende Medium, z. B. eine von einer Solaranlage vorgewärmte
Flüssigkeit, können dabei im Gleichstrom oder aber auch im Gegenstrom geführt sein.
Insgesamt wird dadurch eine kompakte, in eine einzige Baueinheit integrierte Verdampfungsvorrichtung
zur Verfügung gestellt. In diese Baueinheit kann zudem auch eine Lüfter- bzw. Ventilatoreinrichtung
integriert sein, mittels der ein gerichteter Luftstrom durch die Mehrfach-Wärmetauscheranordnung
erzeugt werden kann. Diese Ventilatoreinrichtung ist bevorzugt so bezüglich der beiden
Rohrregister angeordnet, dass die von der Ventilatoreinrichtung angesaugte Luft in
einer vorgegebenen Luftstromrichtung die Rohrregister umströmt. Um bestimmte in Abhängigkeit
von einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung einer Luftwärmepumpenheizung vorgebbare
Betriebszustände realisieren zu können, ist diese Ventilatoreinrichtung auch abschaltbar
ausgebildet, so dass, wie dies bereits zuvor erörtert worden ist, gegebenenfalls auch
eine Verdampfung des Arbeitsmediums alleine durch das zusätzliche wärmeabgebende Medium
erfolgen kann.
[0016] Grundsätzlich kann die Lüfter- bzw. Ventilatoreinrichtung auch als separates Bauteil
zusätzlich zu den in eine Baueinheit integrierten Rohrregistern vorgesehen sein. Ebenso
ist selbstverständlich auch eine Wärmetauscheranordnung möglich, bei der sämtliche
Medien, d. h. Luft, Arbeitsmedium und zusätzliches wärmeabgebendes Medium, in separaten
Baueinheiten geführt sind, solange nur eine effiziente Wärmeübertragung zwischen den
Baueinheiten sichergestellt ist.
[0017] Wie bereits zuvor erörtert, ist das weitere bzw. zusätzliche wärmeabgebende Medium
bevorzugt eine von einer Solaranlage als weiterer Wärmequelle kommende, vorzugsweise
auf eine bestimmte vorgebbare Temperatur erwärmte Flüssigkeit. Grundsätzlich kann
das weitere wärmeabgebende Medium aber auch eine von einem Erdwärmekollektor oder
einer Erdwärmesonde oder einer Grundwassersonde kommende Flüssigkeit sein. Es versteht
sich von selbst, dass das zusätzliche wärmeabgebende Medium stets eine solche Temperatur
aufzuweisen hat, das je nach der jeweiligen Betriebsart der Luftwärmepumpenheizung
ein Wärmeübergang von diesem zusätzlichen wärmeabgebenden Medium auf die angesaugte
Luft und/oder das Arbeitsmedium möglich ist.
[0018] Besonders kostengünstig und einfach ist eine derartige Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung
in eine Kompressions-Luftwärmepumpenheizung zu integrieren, die wenigstens einen Kompressor
und wenigstens ein Expansionsorgan aufweist.
[0019] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens gelöst mit den Merkmalen
des Anspruchs 11.
[0020] Die Vorteile die sich durch eine derartige erfindungsgemäße Verfahrensführung ergeben,
wurden zuvor bereits ausführlich in Verbindung mit der Vorrichtung erläutert, so dass
an dieser Stelle hierauf zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht mehr näher
eingegangen wird. Weitere vorteilhafte Verfahrensführungen sind Bestandteil der Unteransprüche.
Gemäß einer dort beanspruchten, besonders bevorzugten Verfahrensführung wird von einer
Solaranlage als weiterer Wärmequelle ein das weitere bzw. zusätzliche wärmeabgebende
Medium ausbildender Flüssigkeitsstrom zur Dreifach-Wärmetauscheranordnung geleitet,
der vorzugsweise von einem zu einem Puffer- oder Schichtspeicher geführten, erwärmten
Flüssigkeitsstrom abgezweigt wird. Die hohen Temperaturen der Solaranlage können aber
auch über ein Umschaltventil im Solarkreis direkt an den Puffer- oder Warmwasserspeicher
abgegeben werden.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie mit der erfindungsgemäßen Verfahrensführung
lassen sich sowohl Kompressionswärmepumpen als auch Absorptionswärmepumpen mit Luft
als Wärmequelle in effektiver Weise funktionssicher betreiben, insbesondere in Verbindung
mit einer Gebäudeheizung oder einer Warmwasserbereitung.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Verfahrensfließbild einer Luftwärmepumpenheizung mit einer erfindungsgemäßen
Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung, und
- Fig. 2
- schematisch ein Querschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 durch die erfindungsgemäße
Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung.
[0024] Wie dies der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist bei einer Luftwärmepumpenheizung 1 ein
Kältemittel als Arbeitsmedium in einem Kältemitte-Kreislauf 2 geführt. In diesen hier
lediglich schematisch und beispielhaft gezeigten Kältemittelkreislauf, ist ein beispielsweise
mittels einem Elektromotor, der hier nicht gezeigt ist, angetriebener Verdichter 3
angeordnet, dem stromab ein Kondensator 4 nachgeschaltet ist.
[0025] Stromab des Kondensators 4 ist im Kältemittel-Kreislauf 2 ein Expansionsventil 5
angeordnet, dem stromabwärts wiederum ein Dreifach-Wärmetauscher 6 als Luftwärmepumpen-Verdampfer
nachgeschaltet ist.
[0026] Dem Dreifach-Wärmetauscher 6 ist ein Lüfter 7 zugeordnet, mittels dem Außenluft durch
den Dreifach-Wärmetauscher 6 hindurch angesaugt werden kann, wie dies in der Fig.
1 lediglich schematisch durch die beiden Luftpfeile 8 eingezeichnet ist.
[0027] Wie dies insbesondere auch der Fig. 2, die einen Schnitt entlang der Linie A-A der
Fig. 1 zeigt, entnommen werden kann, weist der Dreifach-Wärmetauscher 6 lüfterseitig
ein Kältemittel-Rohrregister 9 auf, das in Luftstromrichtung gesehen hinter einem
Solarflüssigkeits-Rohrregister 10 angeordnet ist, wobei die beiden Rohrregister 9,
10 in einem aus einem Kupfermaterial oder einem Aluminiummaterial aufgebauten Lamellenpaket
11 in an sich bekannter Weise zu einer Baueinheit zusammengefasst sind. Zur leichteren
Unterscheidung der beiden Rohrregister 9, 10 ist in der Fig. 2 eine strichlierte "Trennlinie"
eingezeichnet.
[0028] Die beiden Rohrregister 9, 10 werden im Gleichstrom durchströmt, wie dies der Fig.
1 entnommen werden kann und gleichzeitig von der Außenluft, dargestellt durch die
Luftpfeile 8, umströmt.
[0029] Das Solarflüssigkeits-Rohrregister 10 wird von einer Solarflüssigkeit durchströmt,
die als Teilstrom 12 von einem von einer z. B. auf dem Dach eines hier nicht dargestellten
Gebäudes angeordneten Solaranlage 13 erwärmten Wasserstrom 14 abgezogen wird. Das
mittels der Solaranlage 13 erwärmte Wasser wird in einen Schichtspeicher 15 eingespeichert,
von dem ein Rücklauf 16 wiederum zur Solaranlage 13 geführt ist. In diesen Rücklauf
16 wird auch wieder der den Dreifach-Wärmetauscher 6 durchströmende Teilstrom 12 eingespeist.
[0030] Weiter ist, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann, vom Schichtspeicher 15 ausgehend
ein Wasser-Rücklauf 17 zum Kondensator 4 geführt, wo das abgekühlte Wasser wieder
erwärmt und als Vorlauf 18 zum Schichtspeicher zurückgeführt und dort eingespeichert
wird. Ein Teilstrom dieses Vorlaufs 18 kann auch direkt in eine Gebäudeheizung, z.
B. eine Fußbodenheizung 19 geleitet werden.
[0031] Ein Rücklauf 20 von dieser Fußbodenheizung kann, wie dies hier lediglich beispielhaft
dargestellt ist, in den Rücklauf 17 vom Schichtspeicher 15 zum Kondensator 4 eingespeist
werden.
[0032] Wie der Fig. 1 weiter entnommen werden kann, können vom Schichtspeicher 15 ausgehend
auch Warmwasser bzw. Kaltwasser zu einer Mischarmatur einer z. B. Dusche 21 geführt
werden, worauf aber hier nicht mehr im Detail näher eingegangen wird.
[0033] Durch den von der Solaranlage 13 erwärmten und in Richtung zum Dreifach-Wärmetauscher
6 hin abgezweigten Teilstrom 12, der das Solarflüssigkeits-Rohrregister 10 durchströmt,
wird sowohl der von dem Lüfter 7 angesaugte Luftstrom 8 an Außenluft vorerwärmt bzw.
findet auch ein Wärmeeintrag über das Lamellenpaket in das Kältemittel-Rohrregister
9 statt, so dass durch den vorerwärmten Außenluft-Luftstrom und den Wärmeeintrag in
das Kältemittel-Rohrregister 9 eine effektive Verdampfung des Kältemittels in diesem
Dreifach-Wärmetauscher 6 erfolgt, das anschließend im Verdichter 3 mit relativ wenig
Stromaufnahme auf einen hohen Druck verdichtet werden kann. Das nach dem Verdichter
eine hohe Temperatur und einen hohen Druck aufweisende Kältemittel 2 wird dann anschließend
im Kondensator 4 unter Wärmeabgabe wieder verflüssigt sowie anschließend im Expansionsventil
5 entspannt, so dass das Kältemittel 2 wieder im flüssigen Zustand mit niedrigem Druck
und niedriger Temperatur zum Verdampfer bzw. Dreifach-Wärmetauscher 6 geführt wird.
[0034] Mit einer derartigen Verfahrensführung in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Dreifach-Wärmetauscher
6 lässt sich somit eine "Solarwärmepumpenheizung" mit hohen Leistungszahlen im Bereich
von größer 3,5 betreiben.
1. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung für eine Luftwärmepumpenheizung, mit wenigstens
einer Luft-Wärmetauscheranordnung, die von Luft als einer Wärmequelle und einem mittels
der Luft-Wärmetauscheranordnung zu verdampfenden Arbeitsmedium, insbesondere einem
Kältemittel, durchströmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luft-Wärmetauscheranordnung als Mehrfach-Wärmetauscheranordnung (6), insbesondere
als Dreifach-Wärmetauscheranordnung ausgebildet ist, die zusätzlich von wenigstens
einem weiteren wärmeabgebenden Medium (12) einer weiteren Wärmequelle (13) durchströmbar
ist, das in Abhängigkeit von einer mittels einer Steuer-und/oder Regeleinrichtung
einer Luftwärmepumpenheizung (1) vorgegebenen Betriebsweise der Luft (8) und/oder
dem Arbeitsmedium (2) Wärme zuführt.
2. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrfach-Wärmetauscheranordnung als Dreifach-Wärmetauscheranordnung (6) ausgebildet
ist, die von der Luft (8) als erster Wärmequelle, dem Arbeitsmedium (2) und einem
einzigen weiteren wärmeabgebenden Medium (12) der zweiten Wärmequelle (13) durchströmt
ist.
3. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Arbeitsmedium (2) in einem ersten Rohrregister (9) und das weitere wärmeabgebende
Medium (12) in einem zweiten Rohrregister (10) geführt sind, und
dass das erste und/oder zweite Rohrregister (9, 10) von der Luft (8) umströmbar ist bzw.
sind.
4. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung der Luft (8) gesehen das zweite Rohrregister (10) vor dem ersten
Rohrregister (9) angeordnet ist.
5. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rohrregister (9, 10) in ein Lamellenpaket (11) aus einer Mehrzahl von
einzelnen und voneinander beabstandeten Lamellen integriert sind.
6. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine vorzugsweise in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Luftwärmepumpenheizungs-Betriebsweise
zu- oder abschaltbare Ventilatoreinrichtung (7) vorgesehen ist zur Ausbildung eines
gerichteten Luftstroms durch die Mehrfach-Wärmetauscheranordnung (6).
7. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellenpaket (11) mit den beiden darin integrierten Rohrregistern (9, 10) sowie
die wenigstens eine Ventilatoreinrichtung (7) in eine Baueinheit integriert sind.
8. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere wärmeabgebende Medium eine von einer Solaranlage (13) als weitere Wärmequelle
kommende, vorzugsweise auf eine vorgebbare Temperatur erwärmte Flüssigkeit (12) ist.
9. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere wärmeabgebende Medium eine von einem Erdwärmekollektor oder einer Erdwärmesonde
oder einer Grundwassersonde kommende, vorzugsweise auf eine vorgebbare Temperatur
erwärmte Flüssigkeit ist.
10. Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung Bestandteil einer Kompressions-Luftwärmepumpenheizung
(1) mit einem Kompressor (3) und einem Expansionsorgan (5) ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Luftwärmepumpenbeheizung mit einer Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung,
insbesondere einer Luftwärmepumpen-Verdampfungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 10, bei dem eine Luft-Wärmetauscheranordnung von Luft, insbesondere von Außenluft,
als Wärmquelle und von einem zu verdampfenden Arbeitsmedium, insbesondere einem Kältemittel,
durchströmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die als Mehrfach-, insbesondere Dreifach-Wärmetauscheranordnung (6) ausgebildete
Luft-Wärmetauscheranordnung zusätzlich zur Luft (8) und zum Arbeitsmedium (2) von
wenigstens einem weiteren wärmeabgebenden Medium (12) durchströmt wird dergestalt,
dass in Abhängigkeit von einer mittels einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung einer
Luftwärmepumpenheizung (1) vorgegebenen Betriebsweise der Luft (8) und/oder dem Arbeitsmedium
(2) Wärme zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere wärmeabgebende Medium (12) eine höhere Temperatur aufweist als die Luft
(8) und den Luftstrom vor dessen Wärmeabgabe an das zu verdampfende Arbeitsmedium
(2) aufheizt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere wärmeabgebende Medium (12) bei in Abhängigkeit von definierten Betriebsparametern
für eine vorgegebene Zeit abgeschalteten Luftstrom die Wärme alleine auf das Arbeitsmedium
(2) zur Verdampfung desselben überträgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass von einer Solaranlage (13) als weiterer Wärmequelle ein das weitere wärmeabgebende
Medium (12) ausbildender Flüssigkeitsstrom zur Dreifach-Wärmetauscheranordnung (6)
geleitet wird, der vorzugsweise von einem zu einem Puffer- oder Schichtspeicher (15)
geführten erwärmten Flüssigkeitsstrom (14) abgezweigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Luftwärmepumpenheizung (1), vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines
Puffer- oder Schichtspeichers (15), eine Gebäudeheizung (19) betrieben wird und/oder
eine Warmwasserbereitstellung (21) erfolgt.