[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Funktionsrelais, insbesondere elektronisches
Überlastrelais.
[0002] Elektronische Überlastrelais mit Eigenversorgung werden üblicherweise zum Schutz
eines elektrischen Motors gegen Überlast eingesetzt. Hierzu wird das Überlastrelais
in der Regel im Motorabzweig eines elektrischen Versorgungsnetzes einem dem Motor
zugeordneten Schaltelement, insbesondere einem Schütz, direkt nachgeschaltet. Im Fehlerfall,
d.h. bei Überlast, wird das Schütz durch das Überlastrelais abgeschaltet und trennt
sich so selbst von der elektrischen Energieversorgung. Herkömmlicherweise wird ein
Überlastrelais nach dem Abschalten mechanisch, insbesondere durch Betätigen einer
Rücksatztaste, wieder in einen Einschaltzustand zurückgesetzt. Alternativ kann bei
einem Überlastrelais ein elektrisches Rücksetzen durch ein so genanntes Auto-Reset
vorgesehen sein. Die für das Auto-Reset benötigte elektrische Energie wird zunächst
in einem dem Überlastrelais zugeordneten Kondensator gespeichert und nach dem Abschalten
zum Rücksetzen des Relais zur Verfügung gestellt.
[0003] Ein herkömmliches Überlastrelais umfasst in der Regel einen Magnetkreis mit einer
mit Dauermagneten bestückten Schaltwippe. Der Magnetkreis ist durch eine Spule elektromagnetisch
erregbar, so dass unter Einfluss eines elektrischen Impulses die Schaltwippe bistabil
von einer Einschaltstellung in eine Ausschaltstellung kippt und dabei entsprechende
Schaltkontakte des Überlastrelais betätigt. Für ein manuelles Rücksetzen des Relais
ist in der Regel eine entsprechende mechanische Konstruktion in das Überlastrelais
integriert.
[0004] Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Überlastschaltung kann ein Funktionsrelais,
je nach Art einer beigeordneten Steuerelektronik auch eine andere Schutz- oder Überwachungsfunktion
ausüben. Ein Funktionsrelais im obigen Sinne kann insbesondere auch als Unterspannungsauslöser,
Temperaturwächter, Füllstandssensor, etc. ausgebildet sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Funktionsrelais, insbesondere
Überlastrelais anzugeben, das einfach und preisgünstig herstellbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
umfasst das Funktionsrelais zwei separate und miteinander mechanisch koppelbare Komponenten,
nämlich einerseits einen Leiterplatten-Relaisbaustein (im Folgenden kurz Relaisbaustein
genannt) und andererseits eine Rücksetzmechanik. Der Relaisbaustein ist hierbei mit
einem Eingriff versehen, der eine mechanische Betätigung des Relaisbausteins ermöglicht.
Als Eingriff wird im funktionalen Sinne jedes Mittel verstanden, das eine mechanische
Beeinflussung des Schaltzustandes des Relaisbausteins von außen ermöglicht. Insbesondere
ist der Eingriff durch eine Gehäuseöffnung des Relaisbausteins realisiert, durch welche
die Schaltmechanik des Relaisbausteins von außen zugänglich ist. Alternativ hierzu
kann der Eingriff auch durch ein aus dem Gehäuse des Relaisbausteins herausragendes
Teil der Schaltmechanik gebildet sein. Die Rücksetzmechanik umfasst einen mit dem
Eingriff korrespondierenden Schalthebel, der derart ausgebildet ist, dass durch direkte
oder indirekte manuelle Betätigung dieses Schalthebels der Relaisbaustein in eine
Einschaltstellung rücksetzbar ist.
[0007] Die Erfindung ermöglicht insbesondere die Verwendung eines Leiterplatten-Relaisbausteins
als Teil eines Überlastschutzes für einen elektrischen Motor. Derartige Relaisbausteine
sind als Massenartikel kommerziell erhältlich und daher wesentlich kostengünstiger
als die Schaltmechanik eines herkömmlichen Überlastrelais.
[0008] In bevorzugter Ausführung umfasst die Rücksetzmechanik ein insbesondere als Kunststoff-Spritzgussteil
hergestelltes Traggestell, an dem der Schalthebel als Teil einer Wippe schwenkbar
gelagert ist. Das Traggestell und der Schalthebel bzw. die Wippe sind dabei zweckmäßigerweise
derart gestaltet, dass der Schalthebel freiendseitig im Montagezustand der Rücksetzmechanik
an dem Relaisbaustein in dem Eingriff drehfest fixiert ist, so dass die Schwenkstellung
der Wippe eindeutig durch den Schaltzustand des Relaisbausteins vorgegeben ist. Dies
ermöglicht es, den Schaltzustand des Relaisbausteins über die Schwenkstellung der
Wippe sichtbar zum machen. Insbesondere umfasst die Rücksetzmechanik hierzu einen
Schaltstellungsanzeiger, der mechanisch mit der Wippe gekoppelt ist und daher bei
einer Verschwenkung der Wippe mitbewegt wird. Der Schaltstellungsanzeiger ist in besonders
einfacher Ausführung durch das Freiende eines, insbesondere etwa unter einem rechten
Winkel bzgl. des Schalthebels, an die Wippe angeformten Arms gebildet.
[0009] Vorzugsweise umfasst die Rücksetzmechanik weiterhin ein manuell gegen Federdruck
elastisch auslenkbares Betätigungselement. Dieses ist mit einem Mitnehmer versehen,
der mit dem Schalthebel bzw. mit der Wippe derart zusammenwirkt, dass unter Betätigung
des Betätigungselements der Mitnehmer den Schalthebel in eine mit der Einschaltstellung
des Relaisbausteins korrespondierende Rücksetzstellung bewegt.
[0010] Das Betätigungselement ist vorzugsweise an dem Trägergestell derart geführt, dass
der Mitnehmer sowohl in einer Ruhestellung als auch in einer Betätigungsstellung des
Betätigungselements mechanisch von dem Schalthebel entkoppelt ist. Dies ermöglicht
eine so genannte Freiauslösung des Überlastrelais, bei welcher eine Auslösung des
Relaisbausteins auch bei betätigtem Betätigungselement möglich ist.
[0011] Die Freiauslösung ist in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung auf mechanisch
einfache und effektive Weise dadurch realisiert, dass der Mitnehmer gegenüber einem
Körper des Betätigungselements (insbesondere elastisch) auslenkbar ist, wobei der
Mitnehmer zur Kopplung bzw. Entkopplung mit dem Schalthebel an einer entsprechenden
Führung des Trägergestells zwangsgeführt ist.
[0012] Eine einfache, leicht zu bedienende und ausfallsichere Ausführung der Rücksetzmechanik
wird dadurch erzielt, dass der Körper des Betätigungselements im Wesentlichen zylindrisch
ausgebildet und nach Art eines Druckknopfs axialverschiebbar an dem Trägergestell
geführt.
[0013] Eine technisch einfache und effektive Verbindung des Relaisbausteins mit der Rücksetzmechanik
wird weiterhin zweckmäßigerweise dadurch erzielt, dass die Rücksetzmechanik auf den
Relaisbaustein aufschnappbar ist.
[0014] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
Verwendung des als Massenartikel hergestellten Leiterplatten-Relaisbausteins als Schaltelement
eines elektronischen Funktionsrelais, insbesondere Überlastrelais in Verbindung mit
einer separaten Rücksetzmechanik eine besonders preisgünstige Herstellung des Funktionsrelais
ermöglicht ist. Die Verwendung eines Leiterplatten-Relaisbausteins ermöglicht des
Weiteren die direkte Integration des Funktionsrelais in eine elektronische Schaltung.
Die separate Rücksetzmechanik ist mechanisch einfach, kompakt und geringteilig aufgebaut
und damit ebenfalls preisgünstig herstellbar. Trotz der geringen Größe weist die Rücksetzmechanik
eine vorteilhafte Funktionalität inklusive Freiauslösung und Schaltstellungsanzeige
auf. Das Funktionsrelais ist zudem vergleichsweise einfach zu montieren.
[0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- in Explosionsdarstellung ein elektronisches Funktionsrelais mit einem Leiterplatten-Relaisbaustein
und einer mit diesem verbindbaren separaten Rücksetzmechanik,
- FIG 2
- in perspektivischer Darstellung das Funktionsrelais in montiertem Zustand,
- FIG 3 und 4
- in entlang III-III (gemäß FIG 2) teilgeschnittener Darstellung das Funktionsrelais
in Einschaltzustand bzw. einem Ausschaltzustand,
- FIG 5 bis 10
- in schematisierter Darstellung das Funktionsrelais in sechs aufeinander folgenden
Stellungen während eines durch die Rücksetzmechanik vorgenommenen Rücksetzvorgangs
und
- FIG 11 bis 14
- in schematischer Seitenansicht ein Betätigungselement der Rücksetzmechanik mit einer
Zwangsführung für einen Mitnehmer in vier aufeinander folgenden Stellungen während
des Rücksetzvorgangs.
[0016] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0017] Das in FIG 1 dargestellte Funktionsrelais 1 umfasst einen Leiterplatten-Relaisbaustein
2 sowie eine auf diesen aufschnappbare Rücksetzmechanik 3. Das Funktionsrelais 1 umfasst
ferner eine Leiterplatte 4, die mit einer (in FIG 1 nicht näher dargestellten) elektronischen
Überlastauslöseschaltung S bestückt ist.
[0018] Der Leiterplatten-Relaisbaustein 2 (oder kurz Relaisbaustein 2) ist ein gewöhnliches,
zum Aufbau auf einer Leiterplatte vorgesehenes bistabiles Relais, d.h. ein elektrisch
ansteuerbarer, bistabiler Wechselschalter. Derartige Relaisbausteine sind als Massenartikel
kommerziell erhältlich. Der Relaisbaustein 2 ist zum Aufbau auf der Leiterplatte 4
mit sechs in Form von Anschlussstiften 5 ausgebildeten Kontakten A1, A2, K1-K4 versehen,
auf die nachfolgend näher eingegangen wird. An der von den Anschlussstiften 5 abgewandten
Vorderseite 6 weist der Relaisbaustein 2 einen Eingriff 7 auf, über welchen der Relaisbaustein
2 von außen mechanisch betätigbar, d.h. schaltbar ist. Der Eingriff 7 ist durch eine
Gehäuseöffnung 8 gebildet, hinter der ein beweglicher Teil einer (in den FIG 3 und
4 angedeuteten) Schaltmechanik 9 angeordnet ist. Die Schaltmechanik 9 ist hierbei
insbesondere im Bereich der Gehäuseöffnung 8 mit einer Vertiefung 10 als Ansatzpunkt
für eine mechanische Betätigung versehen.
[0019] Die Rücksetzmechanik 3 umfasst ein Trägergestell 11, eine Wippe 12 und ein Betätigungselement
13. Das Trägergestell 11 ist (in grober Vereinfachung) wannenartig aufgebaut und derart
dimensioniert, dass der Relaisbaustein 2 mit der Vorderseite 6 voran in einen (in
FIG 1 nicht sichtbaren) Innenraum des Trägergestells 11 passgenau einsetzbar ist.
Das Trägergestell 11 ist hierbei mittels Rastelementen 14 (von denen in den FIG 1
und 4 lediglich eines erkennbar ist) auf den Relaisbaustein 2 aufschnappbar. Das Trägergestell
11 dient weiterhin zur schwenkbaren Lagerung der Wippe 12 um eine Schwenkachse 15
(FIG 2). Das Trägergestell 11 weist hierzu in einer Vorderwand 16 eine Bohrung 17
auf, die als Aufnahme für einen Achsansatz 18 der Wippe 12 wirkt. In Montagestellung
gemäß FIG 2 ist die Wippe 12 mit dem Achsansatz 18 in der Bohrung 17 schnappfixiert.
[0020] Die Wippe 12 ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet, wobei der Achsansatz 18 und
die durch diesen definierte Schwenkachse 15 senkrecht bezüglich der Ebene der L-Form
ausgerichtet sind. Die Wippe 12 umfasst demnach zwei etwa radial bezüglich der Schwenkachse
15 abragende Schenkel 19,20.
[0021] Der kürzere Schenkel 19 trägt (auf der in der Darstellung gemäß FIG 1 abgewandten
Seite) einen nockenartig entgegengesetzt zu dem Achsansatz 18 abstehenden Schalthebel
21, der mit dem Eingriff 7 des Relaisbausteins 2 korrespondiert. Der längere Schenkel
20 trägt freiendseitig einen Schaltstellungsanzeiger 22.
[0022] Das Betätigungselement 13 umfasst einen im Wesentlichen zylindrischen Körper 23 mit
einem Betätigungsende 24, das als Druckfläche eines Druckknopfes wirkt. Das Betätigungselement
13 umfasst weiterhin einen etwa hakenförmigen Mitnehmer 25, der über einen etwa parallel
zu dem Körper 23 und mit Abstand zu diesem geführten Federarm 26 an eine von dem Körper
23 etwa radial abragende Basis 27 einstückig angeformt ist. An dem Mitnehmer 25 ist
weiterhin ein Führungsnocken 28 angeformt, der von dem Mitnehmer 25 in bezüglich des
Körpers 23 etwa tangentialer (und somit in der Darstellung gemäß FIG 1 schräg aus
der Zeichnungsebene herauszeigenden) Richtung abragt und dabei insbesondere den Mitnehmer
25 und den Federarm 26 überragt. Der Führungsnocken 28 wirkt hierbei zur Zwangsführung
des Mitnehmers 25 mit einem Führungssteg 29 (FIG 11 bis 14) zusammen, der innenseitig
an einem Führungsabschnitt 30 des Trägergestells 11 angebracht und daher in FIG 1
verdeckt ist.
[0023] Das Betätigungselement 13 ist mit einem von dem Betätigungsende 24 abgewandten Ende
31 voran in eine Längsführung 32 des Trägergestells 11 eingeschoben und wird in dieser
Längsführung 32 zwischen zwei Führungsmanschetten 33 und 34 verschiebbar geführt.
Das Betätigungselement 13 wird hierbei durch eine in einem Federkasten 35 des Trägergestells
11 eingelegte und mit dem Ende 31 zusammenwirkende Druckfeder 36 in einer Ruhestellung
vorgespannt und ist aus dieser Ruhestellung durch Druckausübung auf das Betätigungsende
24 gegen den Federdruck elastisch auslenkbar. Das Betätigungselement 13 ist mit einem
elastisch an den Körper 23 andrückbaren Federarm 37 hinter der Führungsmanschette
33 mit dem Trägergestell 11 verrastbar.
[0024] FIG 2 zeigt die Montagestellung des Funktionsrelais 1, in welcher die Wippe 12 und
das Betätigungselement 13 samt Druckfeder 36 an dem Trägergestell 11 fixiert sind
und die auf diese Weise gebildete Rücksetzmechanik 3 auf den Relaisbaustein 2 aufgeschnappt
ist. In dieser Montagestellung wirkt, wie aus den FIG 3 und 4 hervorgeht, der Schalthebel
21 der Wippe 12 mit dem Eingriff 7 zusammen, indem er durch die Gehäuseöffnung 8 hindurch
in die Vertiefung 10 der Schaltmechanik 9 des Relaisbausteins 2 eingreift und die
Wippe 12 somit mechanisch mit der Schaltmechanik 9 koppelt. Infolge dieser mechanischen
Kopplung ist die Schwenkstellung der Wippe 12 eindeutig mit dem Schaltzustand des
Relaisbausteins 2 korreliert. Insbesondere wird bei Schaltung des Relaisbausteins
2 stets auch die Wippe 12 in charakteristischer Weise verschwenkt oder bei Verschwenkung
der Wippe 12 der Relaisbaustein 2 geschaltet.
[0025] FIG 3 zeigt einen Einschaltzustand des Relaisbausteins 2, der mit einer ersten Schwenkstellung
38 der Wippe 12 korrespondiert, in welcher der Schenkel 20 der Wippe 12 (wie in FIG
2 dargestellt) etwa senkrecht nach "oben", d.h. etwa parallel mit dem Körper 23 des
Betätigungselements 13, ausgerichtet ist.
[0026] Eine in FIG 4 gezeigte Ausschaltstellung des Relaisbausteins 2 korrespondiert mit
einer zweiten Schwenkstellung 39 der Wippe 12, in welcher der Schenkel 20 (wie in
FIG 2 lediglich angedeutet) schräg bezüglich des Körpers 23 des Betätigungselements
13 ausgerichtet ist und damit gegenüber der Schwenkstellung 38 um einen Winkel α verkippt
ist.
[0027] Zum Rücksetzen des Relaisbausteins 2 von der Ausschaltstellung gemäß FIG 4 in die
Einschaltstellung gemäß FIG 3 wird bestimmungsgemäß das Betätigungselement 13 nach
Art eines Druckknopfes betätigt. Dabei wirkt der Mitnehmer 25 auf nachfolgend näher
beschriebene Art und Weise mit einem Freiende 40 des Schenkels 19 zusammen, so dass
die Wippe 12 aus der Schwenkstellung 39 in die Schwenkstellung 38 gekippt und hierdurch
der Relaisbaustein 2 geschaltet wird.
[0028] Das Funktionsprinzip des Funktionsrelais 1 ist in den FIG 5 bis 10 schematisch verdeutlicht.
FIG 5 zeigt den Relaisbaustein 2, und damit das Funktionsrelais 1 in der Einschaltstellung,
in der eine Schaltverbindung zwischen Kontakten K1 und K2 geschlossen und eine weitere
Schaltverbindung zwischen Kontakten K3 und K4 geöffnet ist. Über zwei weitere Kontakte
A1 und A2 ist ein elektromechanischer Auslöser 41 des Relaisbausteins 2 mit der auf
der Leiterplatte 4 aufgebauten elektronischen Auslöseschaltung S verbunden. Die Auslöseschaltung
S ist derart ausgebildet, dass sie in einem Überlastfall eine Auslösespannung U über
die Kontakte A1 und A2 an den Auslöser 41 abgibt. Der Auslöser 41 wandelt die Auslösespannung
U in mechanische Energie um, die durch den Auslöser 41 auf die Schaltmechanik 9 übertragen
wird und eine Schaltung des Relaisbausteins 2 in den Ausschaltzustand gemäß FIG 6
bewirkt, indem die Schaltverbindung zwischen den Kontakten K1 und K2 gekappt und die
Schaltverbindung zwischen den Kontakten K3 und K4 geschlossen wird. Mit dem Ausschalten
des Relaisbausteins 2 kippt die Wippe 12 aus der Schwenkstellung 38 in die Schwenkstellung
39 (FIG 6).
[0029] Zum Rücksetzen der Wippe 12 und des Relaisbausteins 2 wird gemäß FIG 7 das Betätigungselement
13 druckbetätigt. Über eine nachfolgend näher beschriebene Zwangsführung wird dabei
der Mitnehmer 25 derart verschwenkt, dass er mit der Wippe 12 mechanisch gekoppelt
wird und diese bei fortgesetzter Verschiebung des Betätigungselements 13 in Richtung
der Schwenkstellung 38 zurückverschwenkt (FIG 8). Bei diesem Zurückschwenken bewirkt
die Wippe 12, wie vorstehend beschrieben, ein Zurückschalten des Relaisbausteins 2
in den Einschaltzustand (FIG 8).
[0030] Die Zwangsführung ist derart ausgebildet, dass der Mitnehmer 25 von der Wippe 12
mechanisch entkoppelt wird, wenn das Betätigungselement 13 (in einer Betätigungsstellung
gemäß FIG 9)ganz durchgedrückt und hierbei die Wippe 12 in die Schwenkstellung 38
zurückverschwenkt ist. Durch die mechanische Entkopplung des Mitnehmers 25 von der
Wippe 12 wird eine Freiauslösung des Funktionsrelais 1 erzielt. Wie FIG 9 zu entnehmen
ist, kann der Relaisbaustein 2 unter Wirkung der Auslöseschaltung S wieder in den
Ausschaltzustand versetzt werden, auch wenn zu diesem Zeitpunkt das Betätigungselement
13 gedrückt ist.
[0031] Wird nach dem Rücksetzvorgang das Betätigungselement 13 entlastet, so kehrt es unter
Wirkung der Druckfeder 36 wieder in den Ruhezustand gemäß FIG 10 zurück. Der Mitnehmer
25 folgt hierbei in von der Wippe 12 entkoppeltem Zustand. Wie einem Vergleich der
FIG 10 und 5 entnehmbar ist, ist der in FIG 5 dargestellte Ausgangszustand somit wiederhergestellt.
[0032] Die Funktionsweise der Zwangsführung ist in den FIG 11 bis 14 schematisch näher dargestellt.
Aus diesen Figuren ist insbesondere zu ersehen, dass der Führungsnocken 28 und der
mit diesem zur Bildung der Zwangsführung zusammenwirkende Führungssteg 29 derart ausgebildet
sind, dass der Führungsnocken 28 an dem Führungssteg 29 radial von dem Körper 23 weg
ausgelenkt wird, wenn das Betätigungselement 13 aus der Ruhelage gemäß FIG 11 in Betätigungsrichtung
43 ausgelenkt wird (FIG 12). Der Mitnehmer 25 folgt unter elastischer Verbiegung des
Federarms 26 dieser Auslenkbewegung und verklinkt dabei mit dem Freiende 40, so dass
der Mitnehmer 25 mit der Wippe 12 gekoppelt ist.
[0033] In Betätigungsstellung des Betätigungselements 13 gemäß FIG 13 verlieren der Führungsnocken
28 und der Führungssteg 29 den gegenseitigen Kontakt, wodurch der Mitnehmer 25 unter
Wirkung der durch den Federarm 26 bewirkten Rückstellkraft in die Ruhelage zurückspringt
und hierdurch das Freiende 40 der Wippe 12 freigibt. Bei Entlastung des Betätigungselements
13 kehrt dieses, getrieben durch die Druckfeder 36, in Entlastungsrichtung 44 in die
Ausgangsposition zurück (FIG 14). Hierbei wird der Führungsnocken 28 an dem Führungssteg
29 in Richtung auf den Körper 23 des Betätigungselements 13 ausgelenkt, so dass insbesondere
auch der Mitnehmer 25 gegenüber der Wippe 12 entkoppelt bleibt. Das Betätigungselement
13 wird durch die Druckfeder 36 so lange in Entlastungsrichtung 44 getrieben, bis
der Federarm 37 an der Führungsmanschette 33 anschlägt. Hierbei ist die Ausgangsstellung
gemäß FIG 11 wieder hergestellt, so dass der Rücksetzvorgang erneut gestartet werden
kann.
[0034] Die beschriebene Kreisführung des Führungsnockens 28 um den Führungssteg 29 herum
wird insbesondere dadurch erzielt, dass der Führungssteg 29 und/oder der Führungsnocken
28 an den bei Verschiebung des Betätigungselements 13 aneinanderstoßenden Flächen
mit entsprechenden Abgleitschrägen versehen sind.
1. Elektronisches Funktionsrelais (1) mit einem bistabilen Leiterplatten-Relaisbaustein
(2), der einen Eingriff (7) zur mechanischen Betätigung aufweist, sowie mit einer
separaten, und mit dem Leiterplatten-Relaisbaustein (2) koppelbaren Rücksetzmechanik
(3), die einen mit dem Eingriff (7) korrespondierenden Schalthebel (21) zur manuellen
Rücksetzung des Leiterplatten-Relaisbausteins (2) in eine Einschaltstellung aufweist.
2. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalthebel (21) Teil einer schwenkbar an einem Traggestell (11) der Rücksetzmechanik
(3) gelagerten Wippe (12) ist.
3. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei mit dem Leiterplatten-Relaisbaustein (2) verbundener Rücksetzmechanik (3) der
Schalthebel (21) freiendseitig derart in dem Eingriff (7) fixiert ist, dass jeder
Schaltzustand des Leiterplatten-Relaisbausteins (2) mit einer eindeutig zugeordneten
Schwenkstellung (38,39) der Wippe (12) korrespondiert.
4. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch einen mit der Wippe (12) mechanisch gekoppelten Schaltzustandsanzeiger (22).
5. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltzustandsanzeiger (22) durch das Freiende eines an die Wippe (12) angeformten
Schenkels (20) gebildet ist.
6. Funktionsrelais (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rücksetzmechanik (3) ein gegen Federdruck manuell elastisch auslenkbares Betätigungselement
(13) umfasst, das über einen Mitnehmer (25) derart auf den Schalthebel (21) wirkt,
dass bei Betätigung des Betätigungselements (13) der Schalthebel (21) in eine mit
der Einschaltstellung des Leiterplatten-Relaisbausteins (2) korrespondierende Rücksetzstellung
bewegt wird.
7. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (13) an dem Trägergestell (11) derart geführt ist, dass der
Mitnehmer (25) in einer Ruhestellung und einer Betätigungsstellung (43) des Betätigungselements
(13) mechanisch von dem Schalthebel (21) entkoppelt ist.
8. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (25) gegenüber einem Körper (23) des Betätigungselements (13) auslenkbar
und zur Kopplung bzw. Entkopplung mit dem Schalthebel (21) an einer Zwangsführung
(29) des Trägergestells (11) geführt ist.
9. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (23) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und nach Art eines Druckknopfs
axialverschiebbar an dem Trägergestell (11) geführt ist.
10. Funktionsrelais (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rücksetzmechanik (3) auf den Leiterplatten-Relaisbaustein (2) aufschnappbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Elektronisches Funktionsrelais (1) mit einem bistabilen Leiterplatten-Relaisbaustein
(2), der über einen Eingriff (7) in einem Gehäuse des Leiterplatten-Relaisbausteins
(2) von außen mechanisch betätigbar ist, sowie mit einer Rücksetzmechanik (3),
- wobei die Rücksetzmechanik (3) einen mit dem Eingriff (7) korrespondierenden Schalthebel
(21) und ein gegen Federdruck manuell elastisch auslenkbares Betätigungselement (13)
umfasst, das über einen Mitnehmer (25) derart auf den Schalthebel (21) wirkt, dass
bei Betätigung des Betätigungselements (13) der Schalthebel (21) in eine mit der Einschaltstellung
des Leiterplatten-Relaisbausteins (2) korrespondierende Rücksetzstellung bewegt wird,
- wobei das Betätigungselement (13) an einem Trägergestell (11) der Rücksetzmechanik
(3) derart geführt ist, dass der Mitnehmer (25) in einer Ruhestellung und einer Betätigungsstellung
(43) des Betätigungselements (13) mechanisch von dem Schalthebel (21) entkoppelt ist,
- wobei die Rücksetzmechanik (3) und der Leiterplatten-Relaisbaustein (2) als separate
Teile ausgebildet sind, und
- wobei die Rücksetzmechanik (3) außerhalb des Gehäuses des Leiterplatten-Relaisbausteins
(2) angeordnet und mit dem Leiterplatten-Relaisbaustein (2) koppelbar ist.
2. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalthebel (21) Teil einer schwenkbar an einem Traggestell (11) der Rücksetzmechanik
(3) gelagerten Wippe (12) ist.
3. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei mit dem Leiterplatten-Relaisbaustein (2) verbundener Rücksetzmechanik (3) der
Schalthebel (21) freiendseitig derart in dem Eingriff (7) fixiert ist, dass jeder
Schaltzustand des Leiterplatten-Relaisbausteins (2) mit einer eindeutig zugeordneten
Schwenkstellung (38,39) der Wippe (12) korrespondiert.
4. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch einen mit der Wippe (12) mechanisch gekoppelten Schaltzustandsanzeiger (22).
5. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltzustandsanzeiger (22) durch das Freiende eines an die Wippe (12) angeformten
Schenkels (20) gebildet ist.
6. Funktionsrelais (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (25) gegenüber einem Körper (23) des Betätigungselements (13) auslenkbar
und zur Kopplung bzw. Entkopplung mit dem Schalthebel (21) an einer Zwangsführung
(29) des Trägergestells (11) geführt ist.
7. Funktionsrelais (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (23) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und nach Art eines Druckknopfs
axialverschiebbar an dem Trägergestell (11) geführt ist.
8. Funktionsrelais (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rücksetzmechanik (3) auf den Leiterplatten-Relaisbaustein (2) aufschnappbar ist.