[0001] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Nähmaschine ist z.B. aus der
DE 30 43 141 A1 bekannt. Sobald sich die Stärke des mit einer solchen Nähmaschine zu nähenden Stoffs
ändert, muss die Nähmaschine von Hand neu eingestellt werden oder aber es muss die
Programmierung der Nähmaschine angepasst werden. Dies ist zeitaufwendig.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass eine Umstellung der Nähmaschine bei sich
ändernder Stoffstärke automatisch erfolgt.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Erfindungsgemäß wurde zunächst erkannt, dass der wesentliche Parameter, auf den es
im Zusammenhang mit der Stärke des Nähguts ankommt, die Stärke des während des Nähvorgangs
komprimierten Stoffes ist. Diese komprimierte Stoffstärke wird gemessen, indem die
Position des Niederhaltefußes in einer Niederhaltestellung anhand einer diese Niederhaltefußposition
repräsentierenden Gestängeposition mittels eines Positionssensors erfasst wird. Als
Niederhaltefuß kann ein Drückerfuß zum Niederhalten des Stoffes im Bereich einer Stichbildstelle
oder ein den Stoff während eines Transportvorganges in einer Niederhaltestellung ebenfalls
niederhaltender Transportfuß eingesetzt werden. Die so automatisch erfasste komprimierte
Stoffstärke im Bereich der Stichbildstelle kann über die Steuereinrichtung in vorgegebene
Stellwerte abhängig von dieser komprimierten Stoffstärke umgesetzt werden. Die Nähmaschine
passt sich daher automatisch an die jeweils erfasste komprimierte Stoffstärke an.
Eine manuelle Umstellung bzw. eine manuelle Programmanpassung ist nicht erforderlich.
Dies verkürzt die Rüstzeit beim Umstellen des Nähguts erheblich. Zudem werden Fehleinstellungen
vermieden. Mithilfe der von der Steuereinrichtung vorgegebenen Stellwerte kann ein
sicherer Stofftransport bei gleichzeitig minimalem Druck erreicht werden, den die
Niederhaltefüße, also der Drückerfuß und/oder der Transportfuß, auf den Stoff ausüben.
[0006] Ein Positionssensor nach Anspruch 2 gibt einen Abstandswert aus, der einfach gemessen
werden kann. Alternativ ist es möglich, die Lage einer bestimmten Komponente des beweglichen
Gestänges im Raum zu bestimmen, ohne hierfür eine relative Abstandsmessung heranzuziehen.
[0007] Sensortypen nach Anspruch 3 oder 4 haben sich zur Abstandsmessung bewährt.
[0008] Ein Positionssensor nach Anspruch 5 kann elegant in das Gestänge integriert werden.
Die Anordnung eines solchen Positionssensors berücksichtigt, dass bei den bekannten
Nähmaschinen der Druck, den die Schub-Komponente auf die Gehäuse-Komponente ausübt,
von der Höhe des Niederhaltefußes in der Niederhaltestellung, also von der komprimierten
Stoffstärke, abhängt.
[0009] Ein optischer Sensor nach Anspruch 6 kann entweder als Abstandssensor oder aber als
die absolute Lage einer Komponente im Raum bestimmender Sensor, z.B. als Lichtschranke
oder Lichtschleier, ausgeführt sein.
[0010] Mithilfe einer Steuereinrichtung nach Anspruch 7 kann die Nähgeschwindigkeit der
Nähmaschine an die komprimierte Stoffstärke angepasst werden. Die Nähgeschwindigkeit
kann daher relativ nahe an der bei einer bestimmten Stoffstärke möglichen, maximalen
Nähgeschwindigkeit gehalten werden, was die Nähzeit insgesamt verkürzt.
[0011] Eine Steuereinrichtung nach Anspruch 8 erlaubt eine Optimierung der Fadenspannung
an die jeweilige Nähgutstärke. Dies gewährleistet eine saubere Stichbildung auch bei
hohen Materialstärken.
[0012] Eine Steuereinrichtung nach Anspruch 9 gewährleistet einen sicheren Transport bei
gleichzeitig minimalem Transporthub. Insbesondere kann hierdurch eine minimal erforderliche
Lüfterhöhe immer gewährleistet sein. Dies spart beim Betrieb der Nähmaschine Zeit,
z. B. beim Belüften und Entlüften eines in diesem Zusammenhang eingesetzten Hubzylinders,
und ermöglicht ein leichtes Positionieren des Nähgutes.
[0013] Eine Steuereinrichtung nach Anspruch 10 gewährleistet eine optimale Anpassung der
Stichlänge an die Stoffstärke.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Nähmaschine mit teilweise abgenommenen Gehäuseelementen
und schematisch dargestellter Steuereinrichtung;
- Fig. 2
- eine teilweise aufgebrochene Frontansicht der Nähmaschine mit entferntem Kopfdeckel
und einem Drückerfuß in Niederhaltestellung bei eingelegtem dicken Stoff;
- Fig. 3
- eine zu Fig. 2 ähnliche Darstellung der Nähmaschine mit dem Drückerfuß in Niederhaltestellung
bei eingelegtem dünneren Stoff;
- Fig. 4
- eine schematisierte Darstellung einer Obertransportvorrichtung in einer Stellung,
die derjenigen nach Fig. 2 entspricht; und
- Fig. 5
- eine zu Fig. 4 ähnliche Darstellung der Nähmaschine in einer Stellung der Obertransportvorrichtung,
die derjenigen nach Fig. 3 entspricht.
[0015] In der Zeichnung zeigen die Fig. 1 bis 3 abgesehen von den Steuerungskomponenten
eine realitätsgetreue Wiedergabe einer teilweise demontierten Nähmaschine 1. Die Fig.
4 und 5 zeigen die Nähmaschine 1 in einer schematischen Darstellung zur Verdeutlichung
der Kopplung mechanischer Komponenten einer insgesamt mit 2 bezeichneten Obertransportvorrichtung.
Vom grundsätzlichen Aufbau her ist die Nähmaschine 1 bekannt, sodass nachfolgend im
Detail nur die erfindungswesentlichen Komponenten hiervon erläutert werden.
[0016] Die Nähmaschine 1 hat ein C-förmiges Gehäuse 3. Sie weist eine Grundplatte 4 und
einen oberen Arm 5 auf. Zur Vervollständigung der C-Form verbindet ein Ständer 6 die
Grundplatte 4 mit dem Arm 5. In Letzterem ist eine Armwelle 7 (vgl. Fig. 4) gelagert,
die von einem nicht dargestellten Motor angetrieben ist. Von der Drehung der Armwelle
7 sind durch mechanische Kopplung abgeleitet die Auf- und Abbewegung einer Nadelstange
8 mit einer Nähnadel 9 sowie die Bewegung der Obertransportvorrichtung 2. Zum Antrieb
der Obertransportvorrichtung 2, deren kinematischer Aufbau übersichtlich den Fig.
4 und 5 zu entnehmen ist, ist die Armwelle 7 drehfest mit einer Exzenterscheibe 10
verbunden. An Letzterer ist eine Zugstange 11 angelenkt, die wiederum gelenkig verbunden
ist mit einer Schwinge 12. Letztere schwingt um ein gehäusefestes Schwinggelenk 13
um eine Schwingachse parallel zur Armwelle 7. An seinem von der Exzenter-Zugstange
11 abgewandten Ende ist die Schwinge 12 gelenkig verbunden mit einer weiteren Zugstange
14. Letztere trägt einen Dauermagneten 15, der ein magnetisches Feld mit etwa senkrecht
zur Grundplatte 4 verlaufenden Feldlinien erzeugt.
[0017] Fig. 4 zeigt die Obertransportvorrichtung 2 in einer Niederhaltestellung für einen
dicken zu nähenden Stoff 16, die nachfolgend als erste Niederhaltestellung bezeichnet
wird. In der ersten Niederhaltestellung ist dem Dauermagneten 15 direkt benachbart
ein Hall-Sensor 17. Dieser ist an einem gehäusefesten Ausleger 18 montiert. Über eine
Signalleitung 19 steht der Hall-Sensor 17 mit einer zentralen Steuereinrichtung 20
in Verbindung.
[0018] Die Magnet-Zugstange 14 ist an ihrem von der Schwinge 12 abgewandten Ende an einer
in Fig. 4 oberen Ecke angelenkt an einem Dreieckhebel 21. Eine in Fig. 4 linke untere
Ecke des Dreieckshebels 21 ist angelenkt an einem Drückerfuß 22. Der Drückerfuß 22
dient zum Niederhalten von Stoff im Bereich einer Stichbildstelle. Zwischen dem in
Fig. 4 linken unteren Gelenk des Dreieckshebels 21 und einem oberen Gehäusedeckel
23 stützt sich eine Druckfeder 24 ab, deren Vorspannung mittels einer Federdruck-Stellschraube
25 einstellbar ist. Die Federdruck-Stellschraube 25 ist motorisch angetrieben. Dieser
Antrieb steht über eine Signalleitung 26 mit der Steuereinrichtung 20 in Verbindung.
Mit der Federdruck-Stellschraube 25 als motorisch angetriebenem Stellglied wird die
Lüfterhöhe eingestellt. Das in Fig. 4 rechte untere Eckgelenk des Dreieckhebels 21
ist über eine Koppelstange 27 angelenkt an einem Transportfuß 28 für zu nähenden Stoff.
[0019] Die Obertransportvorrichtung 2 stellt ein bewegliches Gestänge zur angetriebenen
Verlagerung des Drückfußes 22 und des Transportfußes 28 dar. Im Betrieb tragen der
Drückerfuß 22 und der Transportfuß 28 durch ein wechselweises Anheben aus der Niederhaltestellung
in eine angehobene Stellung zur Freigabe des Stoffs zum Obertransport von diesem bei.
Die Position des Drückerfußes 22 und des Transportfußes 28 in der angehobenen Stellung
wird bei der Nähmaschine 1 eingestellt über ein motorisch angetriebenes Stellrad 29.
Das Stellrad 29 steht über eine Signalleitung 30 mit der Steuereinrichtung 20 in Verbindung.
[0020] Die Fadenspannung eines ersten Nähfadens wird bei der Nähmaschine 1 durch ein motorisch
angetriebenes Stellglied 31 eingestellt. Letzteres steht über eine Signalleitung 32
mit der Steuereinrichtung 20 in Verbindung. Die Fadenspannung für einen zweiten Nähfaden
wird bei der Nähmaschine 1 durch ein motorisch angetriebenes Stellglied 33 eingestellt.
Letzteres steht über eine Signalleitung 34 mit der Steuereinrichtung 20 in Verbindung.
[0021] Eine Stichlänge kann bei der Nähmaschine 1 über ein als Stichlängen-Stellrad 35 ausgeführtes
motorisch angetriebenes Stellglied eingestellt werden. Letzteres steht über eine Signalleitung
36 mit der Steuereinrichtung 20 in Verbindung.
[0022] Die Steuereinrichtung 20 steht über eine Signalleitung 37 mit einer Motorsteuerung
38 in Verbindung, die wiederum in nicht dargestellter Weise mit dem Antriebsmotor
für die Armwelle 7 in Signalverbindung steht.
[0023] Die Vorgabe von Stellwerten für die Federdruck-Stellschraube 25, das Hubverstellungs-Stellrad
29, die Fadenspannungs-Stellglieder 31, 33, das Stichlängen-Stellrad 35 sowie die
Motorsteuerung 38 geschieht folgendermaßen:
[0024] Während des Obertransportes werden der Drückerfuß 22 und der Transportfuß 28 durch
die Obertransportvorrichtung 2 wechselweise verlagert zwischen der Niederhaltestellung
und der angehobenen Stellung. In der Niederhaltestellung kommt es für die Position
des Drückerfußes 22 und des Transportfußes 28 darauf an, auf welche Dicke sich der
Stoff komprimieren lässt. Die erste Niederhaltestellung nach den Fig. 1, 2 und 4 zeigt
einen relativ dicken, z.B. zweilagigen Stoff 16, der sich kaum komprimieren lässt.
[0025] Eine zweite Niederhaltestellung, die in den Fig. 3 und 5 dargestellt ist, zeigt einen
relativ dünnen, z.B. einlagigen Stoff 39, der sich ebenfalls kaum komprimieren lässt.
Abhängig von der Stoffqualität kann auch ein relativ dicker Stoff in der Niederhaltestellung
hin zu einer vergleichsweise geringen Stärke im Stichbildbereich komprimiert sein.
Für das Nähen ist hauptsächlich entscheidend, wie dick der Stoff während des Niederhaltens
durch den Drückerfüß 22 bzw. den Transportfuß 28 ist.
[0026] Die Zugstange 14 ist ein beweglicher Abschnitt der Obertransportvorrichtung 2, deren
Abstand zum Ausleger 18 sich bei der Verlagerung des Drückerfußes 22 bzw. des Transportfußes
28 zwischen der angehobenen Stellung und der Niederhaltestellung stetig ändert. Liegt
ein auch im komprimierten Zustand noch relativ dicker Stoff vor, wie z.B. in der ersten
Niederhaltestellung, ist der Dauermagnet 15 dem Hall-Sensor 17 direkt benachbart.
Der Hall-Sensor 17 gibt daher ein dieser starken Annäherung des Dauermagneten 15 entsprechendes
Signal über die Signalleitung 19 weiter an die Steuereinrichtung 20. Dort werden nun
Vorgabewerte für den Federdruck der Druckfeder 24, für die Position des Drückerfußes
22 und des Transportfußes 28 in der angehobenen Stellung, für die Fadenspannungen,
für die Stichlänge sowie für die Nähgeschwindigkeit errechnet bzw. aus in der Steuereinrichtung
20 abgelegten Vorgabewert-Tabellen ausgelesen. Diese Vorgabewerte werden dann von
der Steuerung 20 über die Signalleitungen 26, 30, 32, 34, 36 und 37 weitergegeben
an die Federdruck-Stellschraube 25, das Hubverstellungs-Stellrad 29, das Fadenspannungs-Stellglied
31, das Fadenspannungs-Stellglied 33, das Stichlängen-Stellrad 35 sowie die Motorsteuerung
38.
[0027] Liegt in der Niederhaltestellung ein relativ gut komprimierbarer oder von Haus aus
dünner Stoff vor, ist der Dauermagnet 15 vom Hall-Sensor 17 weiter beabstandet und
es resultiert ein Sensorsignal, welches dieser geringeren komprimierten Stoffstärke
entspricht.
[0028] Je dicker die komprimierte Nähgutdicke ist, je größer also die Annäherung des Dauermagneten
15 an den Hall-Sensor 17 ist, desto höher wird beispielsweise die Fadenspannung über
die Fadenspannungs-Stellglieder 31, 33 eingestellt.
[0029] Je größer die über den Hall-Sensor 17 gemessene Stoffstärke ist, desto höher werden
die Positionen von Drückerfuß 22 und Transportfuß 28 in der angehobenen Stellung vorgegeben,
damit ein sicherer Transport der Obertransportvorrichtung 2 gewährleistet ist.
[0030] Je höher die gemessene Stärke des komprimierten Stoffs ist, desto niedriger wird
über die Motorsteuerung 38 die Drehzahl der Armwelle 7 vorgegeben, damit ein sicherer
Transport sowie ein sicherer Nähvorgang gewährleistet ist.
[0031] Je dicker die komprimierte Stärke des Stoffs gemessen wird, desto größer ist beim
Nähen der Verlust an Stichlänge. Entsprechend wird die Stichlänge bei größeren komprimierten
Stoffstärken durch Vorgabe eines entsprechenden Wertes an das Stichlängen-Stellrad
vergrößert.
[0032] Zudem kann die Lüfterhöhe auf die erkannte Stoffstärke abgestimmt werden. Die Lüfterhöhe
des Drückfußes 22 sowie des Transportfußes 28 kann so gewählt werden, dass der Stoff
gerade noch bequem eingelegt bzw. entnommen werden kann. Es kann also die minimal
erforderliche Lüfterhöhe ausgewählt werden. Dies spart Zeit beim Belüften und Entlüften
eines Hubzylinders als Teil der Obertransportvorrichtung 2. Zudem ist ein leichtes
Positionieren des Stoffs ermöglicht.
[0033] Der Abstand zwischen dem Hall-Sensor 17 und dem Dauermagneten 15 als Folge der Abstandsänderung
zwischen dem Ausleger 18 und der Zugstange 14 ändert sich beim Betrieb der Obertransportvorrichtung
2 zyklisch. Immer dann, wenn der Drückerfuß 22 gemeinsam mit dem Transportfuß 28 in
der Niederhaltestellung vorliegen, erreicht der Abstand zwischen dem Hall-Sensor 17
und dem Dauermagneten 15 ein Extremum. Dieses Extremum kann mithilfe einer entsprechenden,
zeitlich aufgelösten Erfassung des Ausgabewertes des Hall-Sensors 17 von der Steuereinrichtung
20 ermittelt werden. Das Extremum ist der Position des Drückerfußes 22 bzw. des Transportfußes
28 in der Niederhaltestellung eindeutig zugeordnet. Es stellt ein Maß für die durch
den Drückerfuß 22 bzw. den Transportfuß 28 komprimierte Stärke des Stoffs 16 bzw.
39 dar.
[0034] Alternativ kann der Positionssensor, der bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 5
durch den Hall-Sensor 17 mit dem Dauermagneten 15 gebildet wird, auch durch andere
Sensortypen verkörpert sein. Der Positionssensor kann beispielsweise als kapazitiver
Näherungssensor ausgebildet sein, wobei der Ausleger 18 und die Zugstange 14 Teile
eines Kondensators sind, dessen Kapazität gemessen wird. Der Positionssensor kann
auch als Piezoelement ausgebildet sein, welches zwischen einer in Schubverbindung
mit dem Drückerfuß 22 stehenden Komponente, z.B. der Druckfeder 24, und einer gehäusefesten
Komponente der Nähmaschine 1, z.B. dem Gehäusedeckel 23, angeordnet ist. Dabei misst
das Piezoelement den Druck, den die Druckfeder 24 auf den Drückerfuß 22 bzw. den Transportfuß
28 in der Niederhaltestellung ausübt. Dieser Druck hängt davon ab, wie stark der Drückerfuß
22 bzw. der Transportfuß 28 in der Niederhaltestellung durch einen entsprechend starken,
darunter liegenden Stoff angehoben sind. Der Positionssensor kann bei einer weiteren
Variante auch als optischer Sensor, z.B. als Lichtschleier, ausgebildet sein.
[0035] Die Anpassung der Stellwerte an die vom Hall-Sensor 17 gemessene Stoffstärke kann
insbesondere verzögerungsfrei an sich kontinuierlich während des Nähvorgangs ändernde
komprimierte Stoffstärken erfolgen.
[0036] Vorstehend wurde die Positionserfassung zur Dickenmessung des komprimierten Stoffs
am Beispiel des den Stoff niederhaltenden Drückerfußes 22 beschrieben. Genauso ist
es möglich, diese Messung mithilfe des Transportfußes 28 in einer den Stoff niederhaltenden
Niederhaltestellung durchzuführen.
[0037] Soweit vorstehend ein motorischer Antrieb von Nähmaschinenkomponenten erwähnt wurde,
kann es sich hierbei beispielsweise um einen pneumatischen Antrieb, um einen hydraulischen
Antrieb oder um einen Schrittmotorantrieb handeln.
1. Nähmaschine (1)
- mit einem Gehäuse (3),
- mit einer Grundplatte (4),
- mit einem oberen Arm (5),
- mit einem die Grundplatte (4) und den oberen Arm (5) verbindenden Ständer (6),
- mit mindestens einem Niederhaltefuß (22; 28) zum Niederhalten von Stoff (16; 39),
welcher über ein bewegliches Gestänge (2) angetrieben verlagerbar ist zwischen
-- einer angehobenen Stellung zur Freigabe des Stoffs (16; 39),
-- einer Niederhaltestellung zum Niederhalten des Stoffs (16; 39);
- wobei mindestens ein beweglicher Gestängeabschnitt (14) des beweglichen Gestänges
(2) vorliegt, dessen Abstand zu einem gehäusefesten Referenzkörper (18) sich bei der
Verlagerung des Niederhaltefußes (22; 28) zwischen der angehobenen Stellung und der
Niederhaltestellung stetig ändert,
gekennzeichnet durch
- einen Positionssensor (17) zum Erfassen der Position des Niederhaltefußes (22; 28)
in der Niederhaltestellung,
- mit einer mit dem Positionssensor (17) in Signalverbindung (19) stehenden Steuereinrichtung
(20, 38) zur Vorgabe von Stellwerten für die Nähmaschine (1) abhängig von den Ausgabewerten
des Positionssensors (17).
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionssensor (17) ausgebildet ist zum Messen des Abstandes des beweglichen
Gestängeabschnitts (14) zum gehäusefesten Referenzkörper (18).
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Hall-Sensor (17) als Positionssensor.
4. Nähmaschine nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen kapazitiven Näherungssensor als Positionssensor.
5. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionssensor als Piezoelement ausgebildet ist, welches zwischen einer in Schubverbindung
mit dem Niederhaltefuß (22) stehenden Komponente (24) und einer gehäusefesten Komponente
(23) der Nähmaschine (1) angeordnet ist.
6. Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen optischen Sensor als Positionssensor.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Ausführung der Steuereinrichtung (20, 38) derart, dass als Stellwert die Drehzahl
einer Armwelle (7) zum Antrieb von Näh- bzw. Transportkomponenten (8, 9, 22, 28) der
Nähmaschine (1) vorgegeben wird.
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch die Ausführung der Steuereinrichtung (20, 38) derart, dass als Stellwert der Spannungs-Vorgabewert
einer Fadenspann-Vorrichtung (31, 33) vorgegeben wird.
9. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Ausführung der Steuereinrichtung (20, 38) derart, dass als Stellwert die Position
des Niederhaltefußes (22) in einer angehobenen Stellung vorgegeben wird.
10. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch die Ausführung der Steuereinrichtung (20, 38) derart, dass als Stellwert der Einzelvorschubwert
einer Stichlängen-Stelleinrichtung (35) einer Vorschubeinrichtung der Nähmaschine
(1) vorgegeben wird.