(19)
(11) EP 1 739 251 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.2007  Patentblatt  2007/01

(21) Anmeldenummer: 05019206.1

(22) Anmeldetag:  05.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 13/16(2006.01)
E04F 13/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 30.06.2005 AT 44605 U

(71) Anmelder: Emot'on
4173 St. Veit i. M. (AT)

(72) Erfinder:
  • Weihtrager, Harald
    4173 St. Veit i.M. (AT)

(74) Vertreter: Landgraf, Elvira 
Schulfeld 26
4210 Gallneukirchen
4210 Gallneukirchen (AT)

   


(54) Innenausbausystem


(57) Die Erfindung betrifft ein Innenausbaussystem für Dachgeschoße, Holzleichtbau oder Betonbau, wobei Holzweichfaserplatten oder Holzwolleplatten auf einer Unterkonstruktion befestigt werden und mit einer Schicht aus einem Tonedel- oder Lehmputz oder Feinputz versehen werden.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Innenausbausystem das die Bearbeitungsfreundlichkeit herkömmlicher Leichtbausysteme mit der raumklimatischen Effektivität eines Massivbaus kombiniert.

[0002] Da der Trend immer mehr zu biologischen Bauweisen für Wohn- und Nutzgebäude geht, wird seit langem versucht alle für derartige Gebäude notwendigen Bauteile aus möglichst naturbelassenen Materialien bereitzustellen.

[0003] Die zur Herstellung der Mauern und Decken verwendeten Bauteile sind jedoch meist porös, wie beispielsweise Ziegel und müssen zur Erreichung einer ausreichenden Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Wärme mit einer entsprechenden Verkleidung versehen werden.
So sind beispielsweise aus der EP 0 606 700 Ton-Fasermatten bekannt, die als isolierende Wassersperre wirken.

[0004] Aufgabe der Erfindung war es ein biologisches Innenausbausystem bereitzustellen, das die Bearbeitungsfreundlichkeit herkömmlicher Leichtbausysteme mit der raumklimatischen Effektivität eines Massivbaus kombiniert.

[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Innenausbaussystem für Dachgeschoße, Holzleichtbau oder Betonbau, dadurch gekennzeichnet, dass Holzweichfaserplatten oder Holwolleplatten auf einer Unterkonstruktion befestigt werden und mit einer Schicht aus einem Tonedel- oder Lehmputz oder Feinputz versehen werden.

[0006] Die Holzweichfaserplatten bzw. die Holzwolleplatten können dabei naturbelassen oder paraffiniert sein.

[0007] Die Holzweichfaserplatten bzw. Holzwolleplattenwerden im Dachgeschoßausbau und im Leichtbau auf geeignete Unterkonstruktionen montiert.

[0008] Dabei werden bei Betonbauten die Holzweichfaserplatten bzw. die Holzwolleplatten an der Innenseite des Bauwerks vollflächig in die Schalung gelegt.

[0009] Diese Holzweichfaserplatten bzw. Holzwolleplatten dienen als Putzträger.
Gegebenenfalls können Unebenheiten durch einen Fugenfüller ausgeglichen werden. Der Fugenfüller besteht vorzugsweise ebenfalls aus natürlichen Materialien, wie Ton und Naturfasern.

[0010] Anschließend kann der Tonedel- Lehm- oder Feinputz in einer Lage mit oder ohne Bewehrung aufgebracht werden.

[0011] Der aufgebrachte Feinputz besteht vorwiegend aus Ton und Naturfasern.
Ton und Naturfasern sind etwa im Verhältnis von 2:1 bis 5:1 in der Zusammensetzung vorhanden.

[0012] Der Ton wird vorerst getrocknet und dann auf eine Korngröße von etwa 5 mm gemahlen und anschließend mit den Naturfasern vermischt.
Als Naturfasern kommen, beispielsweise pflanzliche oder tierische Fasern oder deren Mischungen in Frage. Beispiele für derartige Fasern sind beispielsweise Stroh, Heu, Getreide, Hanf, Flachs, Kenaf, Baumnadeln, beispielsweise Fichten-oder Kiefernnadeln oder Schafwoll- oder Rosshaarfasern.
Die Naturfasern weisen vorzugsweise eine Länge von < 1 cm auf.

[0013] Die beiden Bestandteile werden in einem konventionellen Mischer intensiv miteinander vermischt und können anschließend einfach in beliebigen Packungsgrößen verpackt werden. Es ist auch möglich bereits vor dem Verpacken der Mischung Wasser zuzufügen und die Aufschlämmung zu verpacken.

[0014] Zur Aufbringung auf Wand und/oder Decke wird die Zusammensetzung direkt auf der Baustelle mit Sand und Wasser in einer konventionellen Mischmaschine vermischt und auf übliche Weise auf die entsprechenden Oberflächen aufgebracht und trocknen gelassen.
Das Mischverhältnis von dieser Zusammensetzung und Sand beträgt etwa 1:2 bis 1:6, vorzugsweise 1:3 bis 1:4,5.
Der Zusatz an Wasser richtet sich nach dem Feuchtigkeitsgehalt des verwendeten Sandes. Der Feuchtigkeitsgehalt der erfindungsgemäßen Mischung ist sehr gering und konstant und hat daher keinen Einfluss auf die Menge des zuzusetzenden Wassers.
Die Zusammensetzung weist ausgezeichnete Wärmedämmung und Schalldämmung auf und ist außerdem wie beschrieben auf einfache Weise mit konventionellen Mittel verarbeitbar.
Die Zusammensetzung kann in beliebiger Dicke auf Wand und Decke aufgebracht werden.

[0015] Zur Erreichung einer exzellenten Wärme- und Schalldämmung sind beispielsweise Schichtstärken von 0,3 bis 2,5 cm in Verbindung mit den Holzweichfaserplatten bzw. Holzwolleplatten ausreichend.


Ansprüche

1. Innenausbaussystem für Dachgeschoße, Holzleichtbau oder Betonbau, dadurch gekennzeichnet, dass Holzweichfaserplatten oder Holzwolleplatten auf einer Unterkonstruktion befestigt werden und mit einer Schicht aus einem Tonedel-oder Lehmputz oder Feinputz versehen werden.
 
2. Innenausbausystem nach Anspruch, 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Holzweichfaserplatten bzw. die Holzwolleplatten naturbelassen oder paraffiniert eingesetzt werden.
 
3. Innenausbausystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzweichfaserplatten oder Holzwolleplatten auf geeignete Unterkonstruktionen montiert werden.
 
4. Innenausbaussystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzweichfaserplatten oder die Holzwolleplatten bei Betonbauten an der Bauinnenseite in die Schalung eingepasst werden.
 
5. Innenausbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Unebenheiten mit einem Fugenfüller, der aus natürlichen Materialen, wie Ton und Naturfasern besteht, ausgeglichen werden.
 
6. Innenausbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tonedel- Lehm- oder Feinputz aus Ton, Naturfasern, Sand und Wasser besteht.
 
7. Innenausbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Ton zu Naturfasern im Tonedel- oder Feinputz 2:1 bis 5:1 beträgt.
 





Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente