Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Halogenglühlampe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und ein Verfahren zu ihrer Herstellung gemäß Patentanspruch 9.
Stand der Technik
[0002] Eine derartige Mini-Netzspannungs-Halogenlampe wird beispielsweise auf der Internetdomain
www.osram.de unter der Produktbezeichnung "OSRAM HALOPIN®" beschrieben. Bei dieser
Halogenglühlampe wird die Noppentechnik verwendet, um eine robuste Lampe zu erhalten.
Durch die geringe Größe und durch die Einsatzmöglichkeit ohne Schutzabdeckung ermöglicht
diese Mini-Netzspannungs-Halogenlampe filigrane, einfach aufgebaute Halogenleuchten.
Die Noppentechnologie ist in der
europäischen Patentschrift EP 0446 460 B1 ausführlich beschrieben.
[0003] Zur Erhöhung des Wirkungsgrades einer Halogenglühlampe ist dem Fachmann das Aufbringen
einer IR-Strahlung reflektierenden Beschichtung auf einen speziellen konstruktiven
Anforderungen genügenden Lampenkolben beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 197 01 794 A1 bekannt.
[0004] Aufgrund der von der in der Offenlegungsschrift
DE 197 01 794 A1 stark abweichenden Ausgestaltung des Lampenkolbens bei der Noppentechnologie zieht
der Fachmann eine IR-Strahlung reflektierenden Beschichtung auf einem Lampenkolben
einer Halogenglühlampe, bei der die Noppentechnologie zum Einsatz gelangt, für eine
deutliche Erhöhung des Wirkungsgrades nicht in Betracht.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halogenglühlampe, bei der die Lichtausbeute
bei gleicher Lebensdauer erhöht ist, und ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 und die Merkmale
des Anspruchs 9 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0007] Die erfindungsgemäße elektrische Glühlampe hat ein einseitig abgedichtetes Lampengefäß,
in dem zumindest ein Leuchtkörper aufgenommen ist und das zwei im wesentlichen rotationssymmetrische
Lampengefäß-Formteile aufweist. Jedes der Lampengefäß-Formteile umgreift zumindest
abschnittsweise einen Leuchtkörperschenkel und die Achsen der Lampengefäß-Formteile
sind zueinander beabstandet ausgebildet. Durch eine derartige Ausgestaltung lässt
sich das thermische Verhalten des Leuchtkörpers optimieren und die Glühlampe energieeffizienter
betreiben.
[0008] Vorzugsweise ist zumindest eine Wandfläche der Lampengefäß-Formteile zumindest teilweise
mit einer IR-Strahlung reflektierenden Schicht versehen, wodurch der IRC-Effekt in
der Glühlampe verbessert wird und somit weniger Energie von außen zugeführt werden
muss, um den Leuchtkörper auf Betriebstemperatur zu bringen.
[0009] Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung schneiden sich die Lampengefäß-Formteile.
Somit lässt sich die Gesamtgröße der elektrischen Glühlampe verringern.
[0010] Eine Verbesserung bei der Herstellung und bezüglich einer gleichmäßigeren Reflexion
auf den Leuchtkörper ist durch eine im Wesentlichen zylindrische Gestaltung der Lampengefäß-Formteile
umsetzbar.
[0011] Eine robuste Lampenkonstruktion ist durch die Verwendung von Haltenoppen direkt im
Lampenkolben erzielbar, wobei auch bei mechanischer Beanspruchung der Lampe eine hohe
Lebensdauer abgesichert ist. Der Einsatz der vorliegenden Erfindung ist jedoch nicht
auf die Quetschnoppentechnik beschränkt, sondern die vorstehend genannte Ausbildung
der Lampengefäß-Formteile ist auch bei Leuchtkörpern, die durch ein Haltergestell
lagefixiert sind, anwendbar.
[0012] Vorteilhaft wirkt sich der axiale Verlauf der Leuchtkörperschenkel in den Lampengefäß-Formteilen,
insbesondere der Verlauf der Leuchtkörperschenkel entlang der jeweiligen Mittelachse
der Lampengefäß-Formteile aus. Die Reflexion der Wärme auf den Leuchtkörper ist dadurch
auf einem optimalen Wert.
[0013] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer vorstehend genannten
Glühlampe wird das Verformen des Lampengefäßes zur Ausbildung der zwei Lampengefäß-Formteile
gleichzeitig mit der Hauptquetschung ausgeführt, so dass eine kurze Herstellungszeit
erhalten wird.
[0014] Das Aufbringen der IR-Strahlung reflektierenden Schicht erfolgt vorzugsweise nach
dem Verformen des Lampengefäßes, während das Quetschen der Noppen vor dem Verformen
ausgeführt wird. Auf diese Weise lässt sich effektiv eine energieoptimierte Glühlampe
herstellen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe;
- Figur 2
- eine Vorderansicht der Halogenglühlampe aus Figur 1 ;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die Halogenglühlampe aus Figur 1 ;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Halogenglühlampe aus Figur 1 und
- Figur 5
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 2.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0016] Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine für den Betrieb an Netzspannung ausgelegte Halogenglühlampe
1. Prinzipiell ist die Erfindung jedoch auch bei NV- oder MV-Halogenglühlampen einsetzbar.
[0017] Die Halogenglühlampe 1 hat gemäß den Figuren 1, 2 und 4 ein vorzugsweise aus Quarzglas
bestehendes Lampengefäß 2, an dessen in Figur 1 unterem Endabschnitt durch eine Quetschdichtung
ein Sockel 4 ausgebildet ist, der in eine nicht dargestellte Fassung eingesetzt werden
kann. Dieser Sockel 4 geht über eine umlaufende Fase 6, die ebenfalls in Fig. 4 dargestellt
ist, in einen Kolben 8 des Lampengefäßes 2 über. Der vom Sockel 4 entfernte Endabschnitt
des Lampengefäßes 2 ist durch eine Kuppe 10 gebildet, an der ein Pumpstängelansatz
12 ausgebildet ist.
[0018] Im Lampengefäß 2 ist ein Leuchtkörper 14 angeordnet, der bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
mit zwei Leuchtkörperschenkeln 16, 18, an denen sich die Wendelabschnitte 16a, 18a
befinden, ausgeführt ist, die über ein Verbindungsteil 20 miteinander verbunden sind.
Wie es Figur 2 entnehmbar ist, verlaufen die Leuchtkörperschenkel 16, 18 im wesentlichen
parallel zueinander. Die beiden Leuchtkörperschenkel 16, 18 gehen in Stromzuführungen
22, 24 über, deren Endabschnitte in den durch die Quetschdichtung gebildeten Sockel
4 eintauchen und mit jeweils einer in Fig. 1 gezeigten Molybdänfolie 26, 28 verbunden
sind, die ebenfalls in den Sockel 4 eingebettet sind. Diese Molybdänfolien 26, 28
sind wiederum mit etwa U-förmig ausgebildeten äußeren Stromzuführungen, im Folgenden
Kontakte 30, 32 genannt verbunden, deren zurückgebogene Endabschnitte in Kanäle des
Sockels 4 eintauchen oder in diese eingebettet sind. Die Leuchtkörperschenkel 16,
18, das Verbindungsteil 20 und die beiden Stromzuführungen 22, 24 sind vorzugsweise
aus Wolfram hergestellt.
[0019] Die beiden in den Sockel 4 eingebetteten Stromzuführungen 22, 24 sind nicht stabil
genug, um die beiden Leuchtkörperschenkel 16, 18 in ihrer vorbestimmten Relativposition
innerhalb des Kolbens 8 zu halten. Daher sind am Lampengefäß 2 etwa in Höhe des Verbindungsteils
20 Haltenoppen 34, 36 ausgebildet, die in der Darstellung gemäß Figur 2 lotrecht zur
Zeichenebene angeordnet sind und die sich in der Darstellung gemäß Figur 3 in Vertikalrichtung
und in Fig. 4 parallel zur Zeichenebene erstrecken. Diese diametral entgegengesetzt
zueinander liegenden Haltenoppen 34, 36 sind durch nach innen, zum Zwischenteil 20
hin verformte Wandungsbereiche des Kolbens 8 ausgebildet, d.h. dass die Wandung des
Kolbens im Bereich dieser Haltenoppen 34, 36 nach innen hin verformt ist, um das Verbindungsteil
20 zwischen den beiden Stirnflächen der Haltenoppen 34, 36 einzuklemmen und somit
die Leuchtkörperschenkel 16, 18 in der Lage zu fixieren. Diese Noppentechnologie ist
ausführlich in der eingangs genannten
EP 0 446 460 B1 erläutert.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kolben 8 im Anschluss an die
umlaufende Fase 6 zwei sich schneidende, zylindrische Kolbenformteile 42, 44 auf,
entlang deren Mittelachsen die Leuchtkörperschenkel 16, 18 angeordnet sind. Die sich
schneidenden, zylindrischen Kolbenformteile 42, 44 bilden in der Schnittansicht von
Fig. 5 entlang der Linie A-A aus Fig. 2 im wesentlichen die Form einer Acht. Die zylindrischen
Kolbenformteile 42, 44 gehen mittels eines Übergangsbereiches 40, in dem die vorstehend
beschriebenen Haltenoppen 34, 36 ausgebildet sind, in die Kuppe 10 über. Der Übergangsbereich
40 nimmt der Form der sich schneidenden Zylinder der Kolbenformteile 42, 44 auf und
leitet diese zur im Ausführungsbeispiel kreisförmig ausgebildeten Kuppe 10 über.
[0021] Auf die Wandfläche 42a, 44a des Kolbens 10 ist im Bereich der zylindrischen Kolbenformteile
42, 44 eine Infrarotbeschichtung (
Infra-
Red-
Coating) aufgebracht, durch die die Wärme auf die Leuchtkörperschenkel 16, 18 zurückreflektiert
wird. Durch eine derartige Reflexion bleibt die Wärme in der Lampe und es muss weniger
Energie von außen zugeführt werden, um die Leuchtkörperschenkel 16, 18 auf Temperatur
zu bringen.
[0022] Die Haltenoppen 34, 36 sind jeweils mit einem etwa elliptischen Querschnitt ausgebildet,
dessen Längsachse den in Figur 2 horizontal angeordneten Bereich 38 des Verbindungsteils
20 überdeckt, um eine maximale Verbindungsfläche zwischen den elliptischen Stirnseiten
der Haltenoppen 34, 36 und dem Verbindungsteil 20 zu erzielen.
[0023] Bei der Fertigung werden nach dem Einbringen des Leuchtkörpers 14 in ein Quarzglas-Rohteil
zunächst die Haltenoppen 34, 36 gequetscht, um den Leuchtkörper 14 zu halten. Im Anschluss
wird der Kolben 8 so verformt, dass die zwei sich schneidenden Kolbenformteile 42,
44 erhalten werden, wobei die Leuchtkörperschenkel 16, 18 mit den Wendeln axial zu
einem jeweiligen Kolbenformteil 42, 44 verlaufen. Zeitgleich mit dieser Verformung
des Kolbens erfolgt die Hauptquetschung, bei der der Sockel 4 ausgebildet wird. Im
Anschluss wird an den Pumpstängelansatz 12 ein Pumprohr angesetzt, durch das das Innere
des Kolbens 8 evakuiert und mit einem Halogene enthaltenden Füllgas gefüllt wird.
Die hohe Lichtausbeute aufgrund der Infrarotbeschichtung wird durch eine Xenongas-Füllung
unterstützt. Nach dem Befüllen wird das Pumprohr entfernt und zum Pumpstängelansatz
12 zugeschmolzen.
[0024] Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist nicht auf Glühlampen mit Haltenoppen
beschränkt, sondern die rotationssymmetrische, bevorzugt zylindrische Ausgestaltung
der Lampengefäß-Formteile 42, 44 ist auch auf andere Lampen, wie z.B. Lampen mit Haltergestell
anwendbar.
[0025] Auch bei einer nur teilweisen Beschichtung des Kolbens 8 bzw. der Lampengefäß-Formteile
42, 44 mit Infrarotbeschichtung lässt sich eine verbesserte Wärmerückgewinnung erzielen.
[0026] Die Leuchtkörperschenkel 16, 18 verlaufen bevorzugt entlang der Mittelachse der Lampengefäß-Formteile
42, 44. Eine Verbesserung bei der Lichtausbeute lässt sich auch bei einem zur Mittelachse
der Lampengefäß-Formteile im wesentlichen parallelen Verlauf der Leuchtkörperschenkel
16, 18 beobachten.
[0027] Im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel haben die Lampengefäß-Formteile 42,
44 den gleichen Außendurchmesser, jedoch können auch unterschiedliche Außendurchmesser
der Lampengefäß-Formteile 42, 44 umgesetzt werden und es kann sich der Außendurchmesser
des jeweiligen Lampengefäß-Formteils 42, 44 über seine Axialausdehnung ändern, wie
z.B. in Form einer kegelstumpfartigen Gestaltung.
[0028] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Glühlampe, insbesondere eine
Halogenglühlampe, bei der Leuchtkörperschenkel in Lampengefäß-Formteilen verlaufen,
wobei die Lampengefäß-Formteile die Leuchtkörperschenkel abschnittsweise im Abstand
umgreifen und die Achsen der Lampengefäß-Formteile mit einem Abstand zueinander verlaufen,
um die Energieeffizienz der Glühlampe zu erhöhen, insbesondere wenn auf die Lampengefäß-Formteile
eine IR-Strahlung reflektierende Schicht aufgebracht ist. Bei Verwendung der Quetschnoppentechnik
lässt sich eine kleine Netzspannungshalogenlampe mit einer hohen Lebenserwartung bei
gleichzeitig niedriger Energie zum Erreichen der Betriebstemperatur umsetzen.
1. Elektrische Glühlampe (1), insbesondere Halogenglühlampe, mit einem einseitig abgedichteten
Lampengefäß (2), in dem zumindest ein Leuchtkörper (14) mit zumindest zwei Leuchtkörperschenkeln
(16, 18) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lampengefäß (2) zwei im wesentlichen rotationssymmetrische Lampengefäß-Formteile
(42, 44), die jeweils einen Leuchtkörperschenkel (16, 18) zumindest abschnittsweise
im Abstand umgreifen und deren Achsen zueinander beabstandet sind, aufweist.
2. Elektrische Glühlampe (1) nach Anspruch 1, wobei zumindest eine Umfangswandung (42a,
44a) der Lampengefäß-Formteile (42, 44) zumindest teilweise mit einer IR-Strahlung
reflektierenden Schicht versehen ist.
3. Elektrische Glühlampe (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Lampengefäß-Formteile
(42, 44) schneiden.
4. Elektrische Glühlampe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lampengefäß-Formteile
(42, 44) im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet sind.
5. Elektrische Glühlampe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Leuchtkörper
(14) durch Haltenoppen (34, 36) lagefixiert ist.
6. Elektrische Glühlampe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Leuchtkörper
(14) durch ein Haltergestell lagefixiert ist.
7. Elektrische Glühlampe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leuchtkörperschenkel
(16, 18) axial in den Lampengefäß-Formteilen (42, 44) verlaufen.
8. Elektrische Glühlampe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leuchtkörperschenkel
(16, 18) in den Lampengefäß-Formteilen (41, 44) im wesentlichen entlang der jeweiligen
Mittelachse der Lampengefäß-Formteile verlaufen.
9. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe, insbesondere einer Halogenglühlampe,
mit dem Schritt
b) Verformen des Lampengefäßes (2) in einer solchen Weise, dass zwei im wesentlichen
rotationssymmetrische Lampengefäß-Formteile (42, 44) ausgebildet werden, die jeweils
einen Leuchtkörperschenkel (16, 18) eines Leuchtkörpers (14) abschnittsweise umgreifen
und deren Achsen zueinander beabstandet sind, und gleichzeitiges Ausführen der Hauptquetschung.
10. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe nach Anspruch 9 mit dem weiteren
Schritt
c) Beschichten der Lampengefäß-Formteile (42, 44) zumindest teilweise mit einer IR-Strahlung
reflektierenden Schicht, im Anschluss an Schritt b).
11. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe nach Anspruch 9 oder 10 mit
dem weiteren Schritt
a) Einbringen zumindest einer Noppe (34, 36) zum Halten des Leuchtkörpers (14), wobei
Schritt a) vor Schritt b) ausgeführt wird.