[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Form zur Herstellung eines keramischen Hitzeschildelementes.
[0002] Die Wände von heißgasführenden Brennkammern, bspw. von Gasturbinenanlagen, erfordern
eine thermische Abschirmung ihrer tragenden Struktur gegen Heißgasangriff. Die thermische
Abschirmung kann bspw. durch eine der eigentlichen Brennkammerwand vorgelagerte Heißgasauskleidung,
bspw. in Form eines keramischen Hitzeschildes, realisiert werden. Eine derartige Heißgasauskleidung
ist i.d.R. aus einer Anzahl von keramischen Hitzeschildelementen aufgebaut, mit denen
die Brennkammerwand flächig ausgekleidet ist. Keramische Materialien bieten sich für
den Aufbau der Heißgasauskleidung im Vergleich zu metallischen Materialien aufgrund
ihrer hohen Temperaturbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und niedrigen Wärmeleitfähigkeit
idealerweise an. Ein keramischer Hitzeschild ist bspw. in
EP 0 558 540 B1 beschrieben. Insbesondere kann ein Hitzeschildelement einen Kernbereich und einen
Randbereich umfassen, wobei die Wärmeleitfähigkeit des Materials im Randbereich geringer
ist als im Kernbereich. Ein derartiges Hitzeschildelement ist in
EP 1 508 761 A1 beschrieben.
[0003] Derzeit ist es üblich, keramische Hitzeschildelemente zu gießen oder zu pressen.
Zur Veranschaulichung des Gieß- bzw. Pressvorganges werden nachfolgend mit Bezug auf
die Figuren 1 bis 3 ein Hitzeschildelement sowie eine Form zum Herstellen des Hitzeschildelementes
beschrieben.
[0004] Das in Figur 1 dargestellte keramische Hitzeschildelement 100 weist eine Heißseite
102 auf, die dem Heißgas zugewandt ist, wenn das Hitzeschildelement 100 in den Hitzeschild
einer Brennkammer eingebaut ist. Der Heißseite 102 gegenüber befindet sich die Kaltseite
104, die der zu schützenden Brennkammerwand zugewandt ist, wenn das Hitzeschildelement
in einen Hitzeschild eingebaut ist. Zudem sind Umfangsseiten 106, 108 vorhanden, die
sich zwischen der Heißseite 102 und der Kaltseite 104 erstrecken. Zwei einander gegenüberliegende
Umfangseiten 108 sind zudem mit Nuten 110 versehen, die zum Fixieren des Hitzeschildelementes
100 an der tragenden Wandstruktur mittels Haltelementen dienen.
[0005] Figur 2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Pressform 200 zum Herstellen
des Hitzeschildelementes aus Figur 1. Die Form 200 besteht aus einer Anzahl von Formteilen
202a bis 202e, die in einen Formkasten 203 eingesetzt und von diesem in Position gehalten
werden. Die Innenflächen 204, 206, 208 der Formteile 202a bis 202e stellen die Formflächen
zum Formen der Oberfläche des Hitzeschildelementes 100 dar. So dient bspw. die Innenfläche
204 zum Formen der Kaltseite 104 des Hitzeschildelementes, die Innenflächen 206 zum
Formen der Seitenflächen 106 ohne Nut und die Innenflächen 208 zum Formen der Seitenflächen
108 mit Nut 110. Die Innenflächen 208 weisen zum Ausformen der Nuten 110 federartige
Vorsprünge 210 auf.
[0006] Zum Herstellen des keramischen Hitzeschildelementes 100 wird eine keramische Formmasse
220 in die Form 200 mit den eingesetzten Formteilen 202a bis 202e eingegeben und anschließend
mittels eines Stempels 212 in Form gepresst. Die der Formmasse 220 zugewandte Fläche
214 des Stempels 212 formt dabei die Heißgasoberfläche 102 des keramischen Hitzeschildelementes
100. Der zum Pressen der Formmasse 220 notwendige Pressdruck erfordert, dass die Form
200 beim Pressen vollständig geschlossen ist, d.h. der Stempel 212 muss passgenau
zur Form 200 ausgebildet sein. Außerdem kann der Pressdruck zu einem Rückfedern der
Formteile führen. Schwankungen in der Materialmenge der Formmasse 220 können zudem
zu Schwankungen in der Dicke des fertigen keramischen Hitzeschildelementes führen.
[0007] Alternativ zum Pressen kann das Hitzeschildelement 100 auch unter Verwendung der
Form 200 gegossen werden, d.h. ohne dass ein Pressvorgang stattfindet. Da das Hitzeschildelement
liegend gegossen wird, ist jedoch entweder die Heißseite 102 oder die Kaltseite 104
beim Gießvorgang durch die Form nicht definiert. Die nicht definierte Seite erfordert
nach dem Gießen eine aufwändige Nachbearbeitung, um die gewünschte Form des Hitzeschildelementes
100 herzustellen.
[0008] Schließlich sind die beschriebenen Formen nicht geeignet, um in einem einzigen Gieß-
bzw. Pressschritt ein Hitzeschildelement herzustellen, welches verschiedene Materialbereiche
mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweist. Auch das Herstellen von Hitzeschildelementen
mit Verstärkungselementen im Inneren ist nicht möglich.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gegenüber dem beschriebenen
Stand der Technik vorteilhafte Form zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes
zur Verfügung zu stellen.
[0010] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein vorteilhaftes Verfahren
zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes zur Verfügung zu stellen.
[0011] Die erste Aufgabe wird durch eine Form nach Anspruch 1 und die zweite Aufgabe durch
ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
[0012] Eine erfindungsgemäße Form zur Herstellung eines keramischen Hitzeschildelementes
weist eine Formschale auf, die eine Anzahl Formflächen und eine Eingießöffnung zum
Eingießen eines Keramikmaterials umfasst. Die Formschale ist als beim Gießen einteilige
Formschale ausgeführt und die Eingießöffnung ist als Öffnung in einer der Formflächen
ausgebildet. Der Ausdruck "beim Gießen einteilige Formschale" soll in diesem Zusammenhang
nicht dahingehend zu verstehen sein, dass die Formschale aus einem einzigen Stück
monolithisch gebildet ist, sondern vielmehr dahingehend, dass die Formschale beim
Eingießen der Gießmasse nicht aus zwei nicht fest miteinander verbundenen Elementen,
bspw. aus lediglich in einen Formkasten eingesetzten Formteilen und einem Stempel
wie mit Bezug auf die Figuren 2, 3a und 3b beschrieben, besteht. Die erfindungsgemäße
Form kann jedoch aus einer Anzahl von Einzelteilen zusammengesetzt sein, solange diese
beim Eingießen der Formmasse fest miteinander verbunden sind. Im Unterschied zur eingangs
beschriebenen Form ist bei der erfindungsgemäßen Form kein Formkasten nötig. Ein solcher
Formkasten behindert insbesondere das Herstellen gradierter und/oder verstärkter Hitzeschildelemente,
da die Formteile während des Herstellens eines Hitzeschildelementes unzugänglich im
Inneren Formkastens angeordnet sind.
[0013] Wenn die Form aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt ist, die für den Eingießprozess
zum Bilden der einteiligen Formschale fest miteinander zu verbinden sind, ist ein
leichtes Entfernen des ausgehärteten Hitzeschildelementes durch Lösen der Einzelteile
voneinander möglich.
[0014] Im Unterschied zur Form nach Stand der Technik, in dem beim Eingießen eine Seite
der Form vollständig fehlt, ist in der erfindungsgemäßen Form eine Formfläche mit
einer Eingießöffnung zum Speisen der Form vorhanden. Mit anderen Worten, die Formfläche,
in welcher die Eingießöffnung vorhanden ist, legt die entsprechende Fläche des Hitzeschildelementes
wenigstens ansatzweise fest. Mit der erfindungsgemäßen Form können daher alle Flächen
des Hitzeschildelementes wenigstens ansatzweise ausgeformt werden, ohne dass ein Pressen
des Hitzeschildelementes nötig wäre. Die ansatzweise vorhandene Formfläche im Bereich
der Eingießöffnung führt hierbei dazu, dass im Bereich der Eintrittsöffnung vorhandenes
überflüssiges Gießmaterial nach dem Aushärten unter Zuhilfenahme des von der Formfläche
gebildeten Ansatzes der Hitzeschildelementfläche als Referenzfläche entfernt werden
kann. Das Entfernen überschüssigen Materials und die Fertigbearbeitung des Hitzeschildelementes
ist daher mit relativ geringem Aufwand möglich.
[0015] Zudem hängen die Abmessungen des gegossenen Hitzeschildelementes bei Verwendung der
erfindungsgemäßen Form nicht von der eingegossenen Materialmenge ab, da kein Pressen
erfolgt. Da beim Pressvorgang nach Stand der Technik die Form vollständig geschlossen
ist, besteht für das Gießmaterial keine Möglichkeit, aus der Form auszutreten. Schwankende
Gießmaterialmengen führen daher zur Produktion von Hitzeschildelementen unterschiedlicher
Dicke. In der erfindungsgemäßen Form kann dagegen überschüssiges Gießmaterial durch
die Eingießöffnung austreten, ohne dass dadurch die Abmessungen des Hitzeschildelementes
beeinträchtigt werden. Außerdem tritt bei Gießen auch keine Rückfederung der Form
unter Pressdruck auf. Die erfindungsgemäße Form ermöglicht daher das Herstellen von
Hitzeschildelementen mit verringerten Toleranzen.
[0016] Die erfindungsgemäße Form umfasst insbesondere Formflächen zum Formen einer großflächigen
ersten Fläche und einer großflächigen zweiten Fläche sowie Formflächen zum Formen
von im Vergleich zu diesen kleinflächigen Umfangsflächen, welche sich von der ersten
Fläche zur zweiten Fläche erstrecken. Die Eingießöffnung ist dann in einer Formfläche
zum Formen einer der Umfangsflächen ausgebildet.
[0017] In einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Form ist wenigstens ein Trennelement
vorhanden, mit dem verschiedene Bereiche im Inneren der Formschale voneinander abgetrennt
werden können. Das Trennelement ist derart ausgebildet und in der Formschale anzuordnen,
dass es noch vor dem Aushärten des eingegossenen Keramikmaterials ohne die Form zu
öffnen wieder aus dem Inneren der Formschale entfernt werden kann. Diese Ausgestaltung
ermöglicht insbesondere das Herstellen gradierter Hitzeschildelemente, also solcher
Hitzeschildelemente, die mindestens zwei Bereiche umfassen, welche aus Materialien
mit unterschiedlichen Materialeigenschaften bestehen.
[0018] Die Herstellung eines gradierten Hitzeschildelementes kann dann bspw. erfolgen, indem
vor dem Eingießen des Keramikmaterials die Einschübe in die Gießform eingesetzt werden,
dann das Keramikmaterial eingegossen wird und nach dem Eingießen des Keramikmaterials
die Einschübe wieder entfernt werden. Nach dem Entfernen der Einschübe kann das unterschiedliche
Keramikmaterial miteinander in Kontakt treten und so beim Aushärten eine stoffschlüssige
Verbindung bilden. Es ist auch möglich, dass sich die aneinander grenzenden Materialien
beim Entfernen der Trennelemente im Grenzbereich vermischen, so dass nach dem Aushärten
ein Hitzeschildelement vorhanden ist, in dem die beiden Materialien einen fließenden
Übergang ineinander aufweisen.
[0019] Das wenigstens eine Trennelement kann insbesondere als Einschub zum Einschieben in
die Formschale durch die Eingießöffnung ausgebildet sein. Insbesondere kann ein Einschub
vorhanden sein, der das Innere der Formschale in einen der Formfläche zum Formen der
großflächigen ersten Fläche zugewandten Bereich und einen der Formfläche zum Formen
der großflächigen zweiten Fläche zugewandten Bereich trennt. Dies ermöglicht bspw.
das Herstellen von keramischen Hitzeschildelementen, in denen die Kaltseite andere
Materialeigenschaften als die Heißseite aufweist, bspw. eine andere Festigkeit oder
einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
[0020] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zwei Einschübe vorzusehen, welche das Innere
der Formschale in einen zentralen Bereich und in zwei Bereiche, die einander gegenüberliegenden
Formflächen zum Formen von Umfangsflächen des Hitzeschildelementes zugewandt sind,
trennen. Mit dieser Ausgestaltung lassen sich Hitzeschildelemente herstellen, die
im Bereich zweier Umfangsseiten andere Materialeigenschaften aufweisen als im dazwischen
liegenden Bereich, bspw. andere thermische Ausdehnungskoeffizienten oder eine andere
Festigkeit.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Form kann diese wenigstens
ein ins Innere der Formschale einzubringendes Halteelement umfassen. Das Halteelement
ist derart ausgebildet und der Formschale angeordnet, dass es einen Körper, bspw.
ein Verstärkungselement, im Inneren der Formschale fixieren kann und dass es noch
vor dem Aushärten des eingegossenen Keramikmaterials wieder aus dem Inneren der Formschale
entfernt werden kann. Bspw. können als Halteelemente Haltestifte vorhanden sein, die
vom Äußeren der Formschale aus ins Innere der Formschale ein- und wieder ausgefahren
werden können. Insbesondere können die Haltestifte in der Formfläche zum Formen einer
großflächigen ersten Fläche und/oder in der Formfläche zum Formen einer großflächigen
zweiten Fläche angeordnet sein.
[0022] Mittels der Halteelemente können Körper wie bspw. Verstärkungselemente beim Eingießen
des Keramikmaterials im Inneren der Form gehalten werden. Nachdem das Keramikmaterial
eingegossen ist, können die Halteelemente aus dem Inneren der Form entfernt werden,
so dass der Körper alleine vom umgebenden Keramikmaterial gehalten wird. Nach dem
Aushärten bildet der Körper einen in das keramische Hitzeschildelement eingegossenen
Körper. Auf diese Weise können bspw. hochfeste Verstärkungselemente in ein keramisches
Hitzeschildelement eingebracht werden.
[0023] Im erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes
wird ein keramisches Hitzeschildelement unter Verwendung eines Gießvorganges hergestellt.
Zum Gießen kommt dabei eine erfindungsgemäße Form zur Anwendung.
[0024] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Figuren.
[0025] Figur 1 zeigt ein keramisches Hitzeschildelement in einer perspektivischen Darstellung.
[0026] Figur 2 zeigt schematisch eine Pressform zum Herstellen eines Hitzeschildelementes,
wie es in Figur 1 gezeigt ist, in einer perspektivischen Darstellung.
[0027] Figur 3 zeigt die in Figur 2 dargestellte Pressform in einer geschnittenen Seitenansicht.
[0028] Figur 4 zeigt die Einzelteile eines ersten Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Form.
[0029] Figur 5 zeigt die Einzelteile eines zweiten Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße
Form.
[0030] Figur 6 zeigt die Einzelteile für ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Form.
[0031] Figur 7 zeigt die Form des dritten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht.
[0032] Figur 8 zeigt die Form des dritten Ausführungsbeispiels in einer Draufsicht.
[0033] Figur 9 zeigt eine geöffnete erfindungsgemäße Form mit einem darin angeordneten keramischen
Hitzeschildelement.
[0034] Figur 10 zeigt eine Formschale mit darin angeordneten Einschüben zum Abtrennen verschiedener
Bereiche im Inneren der Formschale.
[0035] Figur 11 zeigt eine Formschale mit darin angeordnetem Einschub zum Abtrennen von
verschiedenen Bereichen im Inneren der Formschale.
[0036] Ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Form zum Herstellen eines
keramischen Hitzeschildelementes, wie es schematisch in Figur 1 dargestellt ist, zeigt
Figur 4. Die Figur zeigt die Einzelteile der Formschale, die vor dem Eingießen eines
Keramikmaterials fest aber lösbar miteinander verbunden werden. Das Verbinden erfolgt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels Spannverbindungen, sie kann aber ebenso
gut auch mittels anderer lösbarer Verbindungen, bspw. Schraubverbindungen, herbeigeführt
werden. Spannverbindungen haben jedoch gegenüber Schraubverbindungen den Vorteil,
dass sie ohne Werkzeuge herzustellen und wieder zu lösen sind.
[0037] Die zu der Formschale verbindbaren Einzelteile umfassen die Schalenelemente 1 und
3, die Formflächen 2 und 4 aufweisen, mit denen die Heißseite 102 und die Kaltseite
104 des Hitzeschildelementes 100 geformt werden.
[0038] Weiterhin sind Seitenteile 5 und 7 vorhanden, welche jeweils einen federartigen Vorsprung
6, 8 aufweisen. Diese beiden Einzelteile bilden die Formflächen für die mit den Nuten
110 versehenen Umfangsseiten 108 des Hitzeschildelementes 100. Zum Ausformen der Nuten
dienen hierbei die federartigen Vorsprünge 6, 8.
[0039] Außerdem umfasst die Formschale ein Bodenelement 9, welches eine Formfläche 10 zum
Formen einer der Umfangsseiten 106 des Hitzeschildelementes 100 ohne Nuten dient.
Beim Gießen des Hitzeschildelementes steht die Form auf dem Bodenelement 9.
[0040] Schließlich sind zwei Schalenelemente 11, 13 vorhanden, welche in der zusammengesetzten
Formschale dem Bodenelement 9 gegenüberliegen. Die beiden Schalenelemente 11, 13 sind
mit Rücksprüngen 12, 14 versehen, die derart angeordnet sind, dass sie nach dem Zusammensetzen
der beiden Schalenelemente 11, 13 eine Eingießöffnung zum Eingießen des keramischen
Materials bilden. Zudem weisen diese beiden Schalenteile jeweils eine Formfläche 15,
17 auf, mit der Randbereiche der zweiten Umfangsseite 106 ohne Nut geformt werden.
Weiterhin sind in den Aussparungen Stege 16, 18 vorhanden, mit denen die Eingießöffnung
der zusammengebauten Formschale in zwei Teilöffnungen unterteilt wird. Wenn das Keramikmaterial
nur in die eine Teilöffnung eingegossen wird, kann Luft aus dem Inneren der Formschale
durch die andere Teilöffnung entweichen.
[0041] Figur 9 zeigt die Formschale im teilweise zusammengesetzten Zustand nach dem Gießen
eines keramischen Hitzeschildelementes 100. Es sind die Schalenteile 4, 5 und 7 aus
Figur 4 zu erkennen. Figur 9 zeigt insbesondere, dass beim Gießen im Bereich der Eingießöffnung
Teile der Umfangsseite 106 geformt werden. Gussreste 112 am keramischen Hitzeschildelement
100 werden nach dem Aushärten mechanisch entfernt. Die bereits ausgeformten Teile
der Umfangsseite 106 können hierbei als Referenzfläche dienen.
[0042] Zum festen miteinander Verbinden der Schalenelemente ist das Schalenelement 1 mit
vier Spannelementen 19 ausgestattet, welche mit Haken 20 des Schalenelementes 3 in
Eingriff gebracht und verspannt werden können. Um ein Verrutschen der zwischen den
Schalenelementen 1 und 3 angeordneten Seitenelemente 5, 7, des Bodenelementes 9 sowie
der die Eingießöffnung bildenden Schalenelemente 11 und 13 beim Verspannen zu verhindern,
sind Formvorsprünge 21 vorhanden, die mit diversen Formvorsprüngen bzw. -rücksprüngen
anderer Schalenelemente formschlüssig zusammenwirken. Zudem sind Stifte 22 vorhanden,
welche in Aufnahmen 23 angrenzender Formelemente eingreifen und so ein Verschieben
der Formelemente gegeneinander verhindern.
[0043] Die in Figur 4 dargestellte Form umfasst außerdem Einschübe 24, welche durch die
Eingießöffnung in das Innere der Formschale eingeführt werden können, um verschiedene
Bereiche im Inneren der Formschale voneinander abzutrennen. Zum Führen der Einschübe
24 beim Einschieben in die zusammengesetzte Formschale sind im Schalenelement 1 Führungsnuten
25 vorhanden. Zudem weist das Schalenelement 11 Führungsaussparungen 26 zum Führen
der Einschübe 24 auf.
[0044] Die Einschübe 24 werden vor dem Gießen eines Hitzeschildelementes in die zusammengesetzte
Formschale eingeführt, so dass in ihrem Inneren Bereiche, die an die Schalenelemente
5, 7 mit den federartigen Vorsprüngen 6, 8 angrenzen, von einem zentralen Bereich
abgetrennt werden. In die an die an die Schalenelemente 5, 7 angrenzenden Bereiche
wird ein anderes Keramikmaterial eingegossen als in den zentralen Bereich der Formschale.
Nach dem Eingießen werden die Einschübe 24 aus der Formschale entfernt, so dass sich
die beiden Materialien im Grenzbereich miteinender vermischen können und beim Aushärten
eine stoffschlüssige Verbindung herstellen. Auf diese Weise lassen sich gradierte
Hitzeschildelemente herstellen.
[0045] Die zusammengesetzte Formschale mit darin angeordneten Einschüben ist in Fig. 10
dargestellt.
[0046] Ein zweites Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Form ist in Figur 5 dargestellt.
Wie Figur 4 zeigt Figur 5 die Formschale der Form in Einzelteilen. Um Wiederholungen
zu vermeiden, wird nur auf die Unterschiede zu der in Figur 4 dargestellten Form eingegangen.
Die Bezugsziffern der in Figur 5 dargestellten Schalenelemente stimmen mit den Bezugsziffern
der entsprechenden Schalenelemente aus Figur 4 überein.
[0047] Im Unterschied zur in Figur 4 dargestellten Form umfasst die in Figur 5 dargestellte
Form lediglich einen Einschub 34, welcher dazu geeignet ist, das Innere der zusammengesetzten
Formschale in einen heißseitigen Bereich, d.h. einen Bereich, der an das Schalenelement
1 mit der Formfläche 2 zum Formen der Heißseite 102 angrenzt, und einen kaltseitigen
Bereich, d.h. einen Bereich, der an das Schalenelement 3 mit der Formfläche 4 zum
Formen der Kaltseite 104 angrenzt, trennt. Entsprechend sind in den Schalenelementen
1 und 11 keine Führungsnuten vorhanden. Stattdessen weisen die federartigen Vorsprünge
6 und 8 Führungsnuten zum Führen des Einschubes 34 auf.
[0048] Die zusammengesetzte Formschale aus Figur 5 mit darin angeordnetem Einschub ist Figur
11 dargestellt.
[0049] Ein drittes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Form zeigt Figur 6. Wie
die Figuren 4 und 5 zeigt Figur 6 die Formschale in ihre Einzelteile zerlegt. Die
Einzelteile sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet wie die entsprechenden Einzelteile
aus den Figuren 4 und 5. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird an dieser Stelle
lediglich auf die Unterschiede zu den in Figur 4 und 5 dargestellten Formen Bezug
genommen.
[0050] Die Formschale aus Figur 6 ist nicht für das Einschieben von Einschüben vorgesehen.
Entsprechend weisen die Schalenelemente auch keine Führungsnuten für solche Formteile
auf. Stattdessen sind in den Schalenelementen 1 und 3 Haltestifte 40 vorhanden, die
derart beweglich angeordnet sind, dass sie bei zusammengesetzter Formschale vom Äußeren
der Schalenelemente 1, 3 aus in das Innere der Formschale einzubringen sind. Zu diesem
Zweck ist auf der Außenseite der Formschalen 1, 3 eine die Haltestifte 40 tragende
Haltestiftplatte 42 angeordnet, deren Abstand von der Außenseite des jeweiligen Schalenelementes
1, 3 mittels einer Kurbel 44 oder mittels einer automatisierten Ausgestaltung der
Haltestifte variiert werden kann. Wenn die Haltestiftplatte ganz an der Außenseite
des Schalenelementes 1 anliegt, ragen die Haltestifte 40 maximal in das Innere der
Formschale hinein. Dieser Zustand ist mit Bezug auf das Schalenelement 1 in den Figuren
6 und 7 dargestellt. Weist die Haltestiftplatte 42 dagegen ihren größten Abstand von
der Außenseite des Schalenelementes 1 auf, so sind die Haltestifte 40 vollständig
in der Wand des Schalenelementes versenkt, so dass sie nicht mehr in das Innere der
Formschale hineinragen. Dieser Zustand ist in Fig. 8 sowie in Figur 6 beim Schalenelement
3 dargestellt.
[0051] Die Haltestifte 40 können dazu genutzt werden, bspw. Verstärkungselemente während
des Eingießens des Keramikmaterials im Inneren der Formschale zu halten. Das Halten
kann bspw. alleine dadurch bewerkstelligt werden, dass die Haltestifte 40 von zwei
einander gegenüberliegenden Seiten aus gegen das Verstärkungselement drücken und dieses
mittels der dabei entstehenden Reibung fixieren. Alternativ ist es auch möglich, im
Verstärkungselement Öffnungen vorzusehen, in welche die Haltestifte 40 zum Halten
des Verstärkungselementes eingreifen können.
[0052] Als Verstärkungselemente können insbesondere flächige Verstärkungselemente in das
Innere der Formschale eingebracht werden, die sich bspw. parallel zur Heißseite bzw.
Kaltseite 102, 104 des zu formenden Hitzeschildelementes 100 erstrecken. Es können
jedoch auch stab- oder knochenförmige Verstärkungselemente in das Innere der Formschale
eingebracht werden, die sich im Wesentlichen entlang der Schalenelemente 5, 7, 9 erstrecken,
welche die Umfangsseiten 106, 108 des Hitzeschildelementes 100 formen. Im fertigen
Hitzeschildelement erstrecken sich die Verstärkungselemente dann entlang der Umfangsseiten
106, 108.
[0053] Nach dem Fixieren der Verstärkungselemente im Inneren der Formschale wird ein Keramikmaterial
in die Formschale eingegossen. Anschließend werden die Haltestifte 40 mittels der
Kurbel 44 bzw. einer Ausziehautomatik aus dem Inneren der Formschale zurückgezogen.
Dieser Zustand ist in Figur 8 dargestellt. Die Verstärkungselemente werden dann alleine
durch das eingebrachte Keramikmaterial in ihrer Lage fixiert.
1. Form zur Herstellung eines keramischen Hitzeschildelementes (100) mit einer Formschale,
welche eine Anzahl Formflächen (2, 4, 6, 8, 10, 15, 17) und eine Eingießöffnung zum
Eingießen eines Keramikmaterials umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschale als beim Gießen einteilige Formschale ausgeführt ist und die Eingießöffnung
als Öffnung in einer der Formflächen (15, 17) ausgebildet ist.
2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Formschale Formflächen (2, 4) zum Formen einer großflächigen ersten Fläche
(102) und einer großflächigen zweiten Fläche (104) sowie Formflächen (6, 8, 10, 15,
17) zum Formen von im Vergleich zur ersten und zweiten Fläche kleinflächigen Umfangsflächen
(106, 108), die sich von der ersten Fläche (102) zur zweiten Fläche (104) erstrecken,
vorhanden sind, wobei die Eingießöffnung in der Formfläche (15, 17) zum Formen einer
der Umfangsflächen (106) ausgebildet ist.
3. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschale aus mehreren Einzelteilen (1, 3, 5, 7, 9, 11, 13) besteht, die für
den Eingießprozess zum Bilden der einteiligen Formschale fest und insbesondere lösbar
miteinander zu verbinden sind.
4. Form nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Trennelement (24, 34) vorhanden ist, mit dem verschiedene Bereiche
im Inneren der Formschale voneinander abgetrennt werden können und das derart ausgebildet
und in der Formschale anzuordnen ist, dass es noch vor dem Aushärten des eingegossenen
Keramikmaterials ohne die Formschale zu öffnen wieder aus dem Inneren der Formschale
entfernt werden kann.
5. Form nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Trennelement (24, 34) als Einschub zum Einschieben in die Formschale
durch die Eingießöffnung ausgebildet ist.
6. Form nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einschub (34) vorhanden ist, der das Innere der Formschale in einen der Formfläche
zum Formen des großflächigen ersten Fläche (102) zugewandten ersten Bereich und einen
der Formfläche zum Formen der großflächigen zweiten Fläche (104) zugewandten zweiten
Bereich trennt.
7. Form nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Einschübe (24) vorhanden sind, welche das Innere der Formschale in einen zentralen
Bereich und zwei Bereiche, die einander gegenüber liegenden Formflächen zum Formen
von Umfangsflächen (108) zugewandt sind, trennen.
8. Form nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein ins Innere der Formschale einzubringendes Haltelement (40) vorhanden
ist, das derart ausgebildet und in der Formschale angeordnet ist, dass es einen Körper
im Inneren der Formschale fixieren kann und dass es noch vor dem Aushärten des eingegossenen
Keramikmaterials wieder aus dem Inneren der Formschale entfernt werden kann, ohne
die Formschale zu öffnen.
9. Form nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das als Haltelemente Haltestifte (40) vorhanden sind, die vom Äußeren der Formschale
aus ins Innere der Formschale ein- und ausgefahren werden können.
10. Form nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestifte (40) in der Formfläche (2) zum Formen einer großflächigen ersten
Fläche (102) und/oder in der Formfläche (4) zum Formen der großflächigen zweiten Fläche
(104) angeordnet sind.
11. Verfahren zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes (100) unter Verwendung
eines Gießvorgangs, dadurch gekennzeichnet, dass zum Gießen eine Form nach einem der vorangehenden Ansprüche Verwendung findet.