(19)
(11) EP 1 741 855 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2007  Patentblatt  2007/02

(21) Anmeldenummer: 06012787.5

(22) Anmeldetag:  22.06.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 47/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 09.07.2005 DE 102005032172

(71) Anmelder: K.A. Schmersal Holding KG
42279 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoepken, Hermann
    45549 Sprockhövel (DE)
  • Schulze, Klaus
    42477 Radevormwald (DE)
  • Letzel, Helmut
    51069 Köln (DE)

(74) Vertreter: Henseler, Daniela 
Rethelstrasse 123
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Zuhaltung für ein Bauteil zum Verschliessen einer Öffnung


(57) Die Erfindung betrifft eine Zuhaltung für ein Bauteil (1) zum Verschließen einer Öffnung, mit einem Stößel (9), der zwischen einer verriegelnden und einer entriegelten Endstellung in Stößellängsrichtung beweglich geführt ist, und mit einer Elektromagnetanordnung mit einer Magnetspule (13) und einem Anker (11) als Antrieb für den Stößel (9), wobei ein die Elektromagnetanordnung aufnehmendes Gehäuse (10) aus magnetisierbarem Material vorgesehen ist und der in dem Gehäuse (10) befindliche Anker (11) an jeder Stirnseite einen in seiner jeweiligen Endstellung mit dem Gehäuse (10) in Magnetschluß bringbaren Permanentmagneten trägt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuhaltung für ein Bauteil zum Verschließen einer Öffnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Bei Zuhaltungen ist es bekannt, vgl. z.B. DE 103 39 363 A1, einen Stößel, der zwischen einer verriegelnden und einer entriegelten Endstellung beweglich ist, zu verwenden, wobei eine Elektromagnetspule als Antrieb für den Stößel und zum Halten von diesem in einer der Endstellungen dient. Eine Feder wird hierbei als Rückstelleinrichtung für den Stößel in seine Ruhestellung verwendet, d.h. daß die Elektromagnetspule den Stößel in dessen Arbeitsstellung durch entsprechende Bestromung halten muß, wozu man zwar einen gegenüber dem Anzugsstrom verringerten Haltestrom verwenden kann, jedoch muß zum Halten permanent der Haltestrom durch die Elektromagnetspule fließen, was mit entsprechender Wärmeentwicklung verbunden ist.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zuhaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der der Energieaufwand und damit auch die Wärmeentwicklung verringert ist.

[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Durch die Verwendung eines eine Elektromagneteinrichtung aufnehmenden Gehäuses aus magnetisierbarem Material und eines in dem Gehäuse befindlichen Ankers, der an jeder Stirnseite einen in seiner jeweiligen Endstellung mit dem Gehäuse in Magnetschluß bringbaren Permanentmagneten trägt, die in der jeweiligen Endstellung des Ankers in einem dafür vorgesehenen Gehäuse aus magnetisierbarem Material mit letzterem in Magnetschluß stehen, ist es möglich, den Anker und damit den Stößel in der jeweiligen Endstellung stabil und ohne Haltestrom zu halten, während ein entsprechend gerichteter Stromstoß in den Spulen zur Verlagerung des Ankers und damit des Stößels von der einen in die andere Endstellung bewirkt. Hierdurch ergibt sich aufgrund langer Ruhezeiten zwischen den Betätigungen der Zuhaltung, in denen der Strom ganz abgeschaltet ist, eine erhebliche Energieeinsparung und damit eine spürbar geringere Erwärmung.

[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Zugangsschutzeinrichtung.

Fig. 2 zeigt schematisch im Schnitt eine Ausführungsform einer Zuhaltung für ein Bauteil zum Verschließen einer Öffnung.

Fig. 3 zeigt schematisch im Schnitt eine weitere Ausführungsform einer Zuhaltung für ein Bauteil zum Verschließen einer Öffnung.

Fig. 4 zeigt eine Weg-Kraft-Kennlinie einer Elektromagneteinrichtung für die Zuhaltung von Fig. 2.

Fig. 1 zeigt eine Zugangsschutzeinrichtung für einen begehbaren, verschließbaren Raumbereich R einer maschinellen Anlage A (hierunter sind beispielsweise Maschinen oder Komponenten wie Roboter zum Herstellen, Behandeln oder Bearbeiten sowie daraus bestehende und gegebenenfalls auch chemische Anlagen od.dgl. zu verstehen). Der Raumbereich R ist über mehrere Türen 1 als bewegliche Teile gegenüber feststehenden Wänden 2 als feststehendem Teil zugänglich. Die gegebenenfalls umlaufend abgedichteten Türen 1 können durch Schwenken bzw. Schieben geöffnet bzw. geschlossen werden. Zwischen den Türen 1 und einer benachbarten Wand 2 befindet sich jeweils ein Sicherheitssensor S1, S2 und eine Zuhaltung Z für die Tür 1. Außerdem ist eine Steuerung C vorgesehen, die mit der maschinellen Anlage A und den Sicherheitssensoren S1, S2 gekoppelt ist, um die Zuhaltungen Z entsprechend dem Betriebszustand der maschinellen Anlage A zum Öffnen der Türen 1 freizugeben bzw. zu sperren. Wenn der Steuerung C ein Stillstehen der beweglichen Teile der maschinellen Anlage A etwa über Stillstandswächter (nicht dargestellt) signalisiert wird, gibt sie die Zuhaltungen Z frei, so daß der Raumbereich R durch Öffnen der Türen 1 begehbar wird. Stehen zumindest Teile der maschinellen Anlage A nicht still oder sind ansonsten vorzunehmende Vorkehrungen vor dem Öffnen der Türen 1 noch nicht getroffen, werden die Zuhaltungen blockiert, so daß die Türen 1 nicht geöffnet werden können. Außerdem verhindert die Steuerung C ein Inbetriebnehmen der maschinellen Anlage A bei wenigstens einer geöffneten Tür 1.
Die jeweilige Zuhaltung Z umfaßt beispielsweise eine in einem Gehäuse 3 drehbar angeordnete Kurvenscheibe 4 mit einer am Umfang befindlichen Ausnehmung 5 zur Aufnahme eines am vorzugsweise beweglichen Bauteil, etwa der Tür 1, befindlichen Betätigers 6, der durch eine Öffnung 7 in das Gehäuse 3 einführbar ist. Durch Einführen des Betätigers 6 beim Schließen der Tür 1 wird die Kurvenscheibe 4 soweit verdreht, daß eine weitere Ausnehmung 8 am Umfang der Kurvenscheibe 4 in eine Position gegenüber von einem Ende eines als Zuhalteelement dienenden Stößels 9 verdreht wird. Gleichzeitig wird durch die Verdrehung der Kurvenscheibe 4 der Schalter S1 bzw. S2 betätigt, der eine Betätigung des Stößels 9 auslöst, so daß dieser in die Ausnehmung 8 einfallen kann.
Gegebenenfalls ist ein zweite Ausnehmung 8 am Umfang der Kurvenscheibe 4 vorhanden, so daß bei darin eingefallenem Stößel 9 die Tür 1 nicht schließbar ist, d.h. der Betätiger 6 die Kurvenscheibe 4 beim Versuch, diese durch Einführen in das Gehäuse 3 zu drehen, scheitert.
Der Stößel 9 wird durch ein Gehäuse 10 aus magnetisierbarem Material, etwa Eisen, geradegeführt und trägt einen hülsenförmigen Anker 11 sowie an beiden Stirnseiten hiervon einen Permanentmagneten 12, die an der jeweils freien Stirnseite gleiche Polarität besitzen. Der Anker 11, ebenfalls aus magnetisierbarem Material, mit seinen beiden Permanentmagneten 12 ist innerhalb des Gehäuses 10 mit dem Stößel 9, der aus einem nicht magnetisierbaren Material wie einer Aluminiumlegierung oder Kunststoff bestehen kann, um den zum Einfallen des Stößels 9 in die Ausnehmung 8 benötigten Hub beweglich und von einer Magnetspule 13 umgeben.
Durch entsprechend gerichtete Bestromung der Magnetspule 13 wird der Anker 11 mit dem Stößel 9 zwischen zwei Endstellungen bewegt, in denen jeweils einer der Permanentmagneten 12 mit dem Gehäuse 10 in Magnetschluß steht und in dieser Endstellung auch bei abgeschaltetem Strom durch Magnetkraft gehalten wird.
Anstelle einer Magnetspule 13 können auch zwei verwendet werden, die in Stößellängsrichtung hintereinander angeordnet und jeweils nur für eine Verstellrichtung vorgesehen sind, so daß sie dementsprechend getrennt ansteuerbar sind.
Die stabilen Endstellungen des Stößels 9 ergeben sich infolge der Permanentmagnete 12 bei unbestromter Magnetspule 13. Die Permanentmagnete 12 sind hierbei unter Berücksichtigung eines sich ergebenden geringen Luftspaltes zum Gehäuse 10 hin auszulegen.
Dementsprechend ist der so ausgebildete Stößelantrieb in seiner Empfindlichkeit gegenüber Erschütterungen im Vergleich zu einem Halten mit abgesenktem Spulenstrom vermindert.
Außerdem kann es bei einer derartigen Zuhaltung nicht zu einem versehentlichen Einschluß von Reinigungs- oder Wartungspersonal bei stromloser maschineneller Anlage A kommen, da der Anker 11 nach dem Abschalten des Spulenstroms in seiner dann eingenommenen stabilen Endstellung verharrt.
Auch ist ein ungewolltes Öffnen der Zuhaltung, wie es bei Ausfall des zum Halten verwendeten Spulenstroms ermöglicht wird, ausgeschlossen, da die jeweilige Endstellung des Stößels 9 auch ohne Stromzufuhr stabil ist.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind in dem Gehäuse 10 zwei Magnetspulen 13, wie oben bereits erwähnt vorgesehen, wobei zusätzlich der Anker 11 mit den daran befestigten Permanentmagneten 13 gegenüber dem Stößel 9 um den Stößelhub verschiebbar ist. Hierbei ist der Stößel 9 in Stößellängsrichtung mit zwei zueinander beabstandeten Langlöchern 14 versehen, deren Länge dem Stößelhub entspricht. Die Langlöcher 14 nehmen jeweils einen Anschlag in Form eines Stiftes 15 auf, wobei zwischen den beiden Stiften 15 eine Feder 16 - im dargestellten Ausführungsbeispiel im Innern des Ankers 11 befindlich und als Schraubenfeder ausgebildet um den Stößel 9 herum angeordnet - angeordnet ist.
Hierdurch kann die Bewegung des Ankers 11 bei blockiertem Stößel 9 direkt in eine Verkürzung der Länge der Feder 16 umgesetzt werden, wobei der jeweilige im Inneren des Ankers 11 an diesem anliegende Stift 15 im zugehörigen Langloch 14 verschoben wird, während der gegenüberliegende Stift 15 aber die Lage der Feder 16 zum Stößel 9 durch sein Anliegen am Ende seines Langlochs 14 im Stößel 9 beibehält.
Die in der Feder 16 so speicherbare potentielle Energie kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Bewegung des Stößels 9 umgewandelt werden.
Hierdurch wird erreicht, daß bei beispielsweise infolge in der Zuhaltung auftretender Reibung gehemmtem Stößel 9 eine zusätzliche Kraft zur Verfügung gestellt wird, um den Stößel 9 zu bewegen. Dabei sollte die Vorspannung der Feder 16 geringer sein als die Anfangskraft des Ankers 11 bei bestromter Magnetspule 13, aber gleichzeitig größer als die zur Aufrechterhaltung der Endstellung des Stößels 9 benötigte Kraft. Gleichzeitig sollte ferner die Endkraft bei zusätzlich gespannter Feder 16 geringer als die Haltekraft des Ankers 11 in der Endstellung, aber gleichzeitig größer als die zur Überwindung aller bewegungshemmenden Gegenkräfte zu Beginn der Stößelbewegung notwendige Antriebskraft sein. Hierdurch erübrigt sich eine mehrfache Bestromung der Magnetspule 13, da eine bewegungshemmende Gegenkraft bereits bei der ersten Bestromung infolge Federunterstützung überwunden wird.
Anstelle von Stiften 15 können die Anschläge auch beispielsweise durch Scheiben oder dergleichen Elemente gebildet werden, die bezüglich des Stößels 9 in Stößellängsrichtung um den Ankerhub verschiebbar angeordnet sind.
Die Weg-Kraft-Kennlinie von Fig. 4 für einen beispielhaften Stößelhub von 4 mm zeigt als Kurve A die Kennlinie der stromlosen Zuhaltung, so daß lediglich die Permanentmagnete 12 wirken, die in der jeweiligen Endstellung des Stößelhubs (entsprechend dem rechten bzw. linken Rand des Diagramms) ihre größte Haftkraft (willkürlich gewählt) entwickeln. - Die Kurven B bzw. C stellen die Kennlinien der Zuhaltung bei bestromter Elektromagnetanordnung zum Verriegeln bzw. zum Entriegeln dar, wobei das rechte Ende der Kurve B bzw. das linke Ende der Kurve C die jeweilige Anfangskraft der Elektromagnetanordnung zu Beginn des Ver- bzw. Entriegelungsvorgangs darstellen. - Die Kurven D bzw. E zeigen die Federkennlinie der Feder 16 für den Ver- bzw. Entriegelungsvorgang. Die Federkennlinie ist in dem fraglichen Hubbereich allgemein eine Gerade.




Ansprüche

1. Zuhaltung für ein Bauteil (1) zum Verschließen einer Öffnung, mit einem Stößel (9), der zwischen einer verriegelnden und einer entriegelten Endstellung in Stößellängsrichtung beweglich geführt ist, und mit einer Elektromagnetanordnung mit einer Magnetspule (13) und einem Anker (11) als Antrieb für den Stößel (9), dadurch gekennzeichnet, daß ein die Elektromagnetanordnung aufnehmendes Gehäuse (10) aus magnetisierbarem Material vorgesehen ist und der in dem Gehäuse (10) befindliche Anker (11) an jeder Stirnseite einen in seiner jeweiligen Endstellung mit dem Gehäuse (10) in Magnetschluß bringbaren Permanentmagneten (12) trägt.
 
2. Zuhaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung zwei in Stößellängsrichtung hintereinander angeordnete Magnetspulen (13) umfaßt.
 
3. Zuhaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspulen (13) unabhängig voneinander strombeaufschlagbar sind.
 
4. Zuhaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Stößel (9) und Anker (11) eine Federanordnung vorgesehen ist, die bei blockiertem Stößel (9) durch Verschieben des Ankers (11) von einer seiner Endstellungen in die andere spannbar ist.
 
5. Zuhaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung zwei jeweils endseitig an einer Feder (16) angreifende Anschläge (15) umfaßt, die in Stößellängsrichtung um den Ankerhub verschiebbar angeordnet sind.
 
6. Zuhaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (9) mit zwei sich in Stößellängsrichtung erstreckenden Langlöchern (14) versehen ist, die jeweils einen in Form eines Stiftes (15) ausgebildeten Anschlag aufnehmen.
 
7. Zuhaltung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung eine den Stößel (9) umgebende Schraubenfeder (16) umfaßt.
 
8. Zuhaltung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (11) den Stößel (9) gehäuseartig umgreift.
 
9. Zuhaltung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung innerhalb des Ankers (11) angeordnet ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente