[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ölwanne, insbesondere für eine Brennkraftmaschine,
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In der Druckschrift
EP 1 041 253 B1 wird eine Ölwanne für eine Brennkraftmaschine beschrieben, die aus einem thermoplastischen
Kunststoff mit auf der Außenwand angespritzten Rippen besteht, welche die Ölwanne
vor starken mechanischen Einwirkungen wie z. B. Steinschlag schützen sollen. Am Wannenboden
sind mehrere, zueinander beabstandete Rippen angeordnet, die zum Teil eine erhöhte
Steifigkeit aufweisen, wodurch mechanische Kräfte besser aufgenommen werden können.
[0003] Die Ölwanne wird auf der Unterseite des Kurbelgehäuses der Brennkraftmaschine montiert
und nimmt das Motoröl auf. Bei der Montage des Motors in das Fahrzeug oder zu Wartungs-
bzw. Reparaturzwecken muss gegebenenfalls der Motor auf dem Boden abgestellt werden
und die auf der Unterseite des Motors befindliche Ölwanne das Gewicht des Motors aufnehmen
muss. Falls der Motor in schräger Position oder auf unebenem Boden abgestellt wird,
werden einzelne Rippen auf der Unterseite der Ölwanne sehr hoch belastet, wodurch
die Gefahr besteht, dass diese Rippen brechen.
[0004] Diese Gefahr besteht auch, wenn das Fahrzeug während der Fahrt versehentlich auf
dem Boden aufsetzt, oder im Falle eines starken Steinschlages. Die hierbei auftretende,
lokal eng begrenzte Krafteinwirkung kann zu einer Beschädigung der Rippen sowie der
Wandung der Ölwanne führen, was die Gefahr des Auslaufens von Öl nach sich zieht.
[0005] Ein weiteres Problem liegt in der Resonanzverstärkung der Motorschwingungen über
die Ölwanne. Die Motorschwingungen werden trotz Maßnahmen zur Schwingungsentkopplung
teilweise auf die Ölwanne übertragen, die in der gleichen Frequenz mitschwingt, wobei
aufgrund des verhältnismäßig großen Resonanzkörpers der Ölwanne eine erhebliche Geräuschentwicklung
entstehen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen den
Schutz einer Ölwanne vor Beschädigungen zu verbessern. Dieser Schutz soll zweckmäßig
ohne signifikante Gewichtserhöhung der Ölwanne einhergehen. Darüber hinaus soll vorteilhaft
auch die Geräuschentwicklung, die durch eine mitschwingende Ölwanne entstehen kann,
eingedämmt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die
Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
[0008] Die Schutzeinrichtung der erfindungsgemäßen Ölwanne ist als flexible und öldichte
Schutzmembrane ausgebildet, die die Innenwand der Ölwanne abdeckt. Diese Lösung bietet
den Vorteil, dass im Fall einer von außen auf die Ölwanne einwirkenden hohen Kraft,
die zu einer Zerstörung der Wandung der Ölwanne führen kann, das im Innenraum befindliche
Öl trotz Leck in der Wandung von der Schutzmembrane zurückgehalten wird. Die Schutzmembrane
ist fest mit der Ölwanne verbunden und folgt der Kontur der Innenwand der Ölwanne,
so dass das Fassungsvermögen der Ölwanne durch die Schutzmembrane praktisch nicht
eingeschränkt ist.
[0009] Die flexible, folienartige Schutzmembrane bewirkt außerdem eine Geräuschdämpfung.
Die Energie der in die Ölwanne eingeleiteten Schwingungen, insbesondere der Motorschwingungen,
wird von der, in Kontakt mit der Innenwand der Ölwanne stehenden, Schutzmembrane zumindest
teilweise absorbiert. Diese Geräuschdämpfung kann dadurch noch gesteigert werden,
dass zwischen der Innenwand und der flexiblen Schutzmembrane ein Hohlraum gebildet
ist, der von der Schutzmembrane zweckmäßig gasdicht eingeschlossen ist, oder eine
Matte eingelegt wird.
[0010] Dieser Hohlraum entsteht beispielsweise dadurch, dass Stützkonturelemente zwischen
Innenwand und Schutzmembrane vorgesehen sind, die die Schutzmembrane auf Abstand zur
Innenwand halten. Diese Abstandshalter bzw. Stützkonturelemente können gemäß einer
vorteilhaften Ausbildung an die Schutzmembrane angespritzt sein. Die Stützkonturelemente
halten die Schutzmembrane zweckmäßig auf einen etwa gleichbleibenden Abstand zur Innenwand
der Ölwanne. Das zwischen Innenwand und Schutzmembran eingeschlossene Luftpolster
wirkt gemeinsam mit der flexiblen Membrane als akustisches Dämpfersystem und hilft,
die Geräuschemissionen, insbesondere des Kurbeltriebes, zu reduzieren.
[0011] Die Schutzmembrane ist zweckmäßig fest mit einer am oberen Rand der Ölwanne angeordneten
Dichtung verbunden, über die die Ölwanne vom Kurbelgehäuse des Motors schwingungsisoliert
ist. Es kann auch vorteilhaft sein, die Schutzmembrane an diese Dichtung anzuspritzen,
also die Dichtung einschließlich der Schutzmembrane als gemeinsames Spritzgussbauteil
auszuführen. In jedem Fall besteht die Schutzmembrane aus einem flexiblen, nachgiebigen
Material, gegebenenfalls aus dem gleichen Material wie die Dichtung.
[0012] Die Schutzmembrane deckt insbesondere den gesamten Innenbereich der Ölwanne ab und
erstreckt sich bis zu der Dichtung, wodurch sichergestellt ist, dass keine Fläche
der Innenwand der Ölwanne unmittelbar mit dem Öl in Kontakt gelangt. Unabhängig vom
Ort einer möglichen Beschädigung der Ölwanne wird dadurch gewährleistet, dass das
Öl von der Schutzmembrane aufgefangen wird und nicht über die Leck geschlagene Wandung
austreten kann.
[0013] Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen, die einen Schnitt durch eine Ölwanne für eine Brennkraftmaschine
zeigt.
[0014] Die in der Figur dargestellte Ölwanne 1 für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges
besteht aus Kunststoff und wird insbesondere im Spritzgussverfahren hergestellt. Zum
Schutz gegen austretendes ÖI im Falle einer Beschädigung der Wandung 2 der Ölwanne
1 ist die Innenwand der Ölwanne von einer flexiblen, nachgiebigen, folienartigen Schutzmembrane
4 abgedeckt. Die flexible Schutzmembrane 4 ist zweckmäßig einteilig mit einer Dichtung
5 ausgebildet, insbesondere an dieser angespritzt, welche im oberen, umlaufenden Randbereich
6 der Wandung 2 angeordnet ist und bei montierter Ölwanne zwischen der Wandung 2 der
Ölwanne und der Unterseite eines schematisch dargestellten Kurbelgehäuses 8 einer
Brennkraftmaschine liegt. Des Weiteren sind im oberen, umlaufenden Randbereich 6 der
Wandung 2 Befestigungselemente 7 vorgesehen, über die die Ölwanne 1 mit dem Kurbelgehäuse
8 zu verbinden ist.
[0015] Gegebenenfalls ist die Schutzmembrane 4 auch separat, also unabhängig von der Dichtung
5 ausgebildet. In diesem Fall kann es aber zweckmäßig sein, die Schutzmembrane 4 mithilfe
geeigneter Verbindungselemente fest mit der Dichtung 5 zu verbinden. Möglich ist aber
auch, auf eine Verbindung zwischen Dichtung 5 und Schutzmembrane 4 zu verzichten;
in diesem Fall ist die Schutzmembrane 4 vorteilhaft unmittelbar mit dem oberen, umlaufenden
Randbereich 6 der Wandung 2 der Ölwanne verbunden.
[0016] Die Schutzmembrane 4 ist über Stützkonturelemente 9 auf Abstand zur Innenwand 3 der
Wandung 2 der Ölwanne gehalten. Diese Stützkonturelemente 9 sind vorteilhaft an die
Schutzmembrane 4 angespritzt und bestehen insbesondere aus dem gleichen Material wie
die Schutzmembran. Die Stützkonturelemente 9 halten die Schutzmembrane 4 auf Abstand
zur Innenwand 3, wodurch zwischen Innenwand 3 und Schutzmembrane 4 ein Hohlraum 10
gebildet ist. Die Schutzmembrane 4 ist gas- und öldicht ausgebildet, wodurch der Hohlraum
10 gasdicht isoliert ist und das ÖI der Ölwanne 1 nicht mit dem im Hohlraum befindlichen
Luftpolster in Kontakt gelangen kann.
[0017] In einer alternativen Ausführung sind die Stützkonturelemente 9 nicht einteilig mit
der Schutzmembrane 4 ausgebildet, sondern bilden separate Abstandselemente, die beispielsweise
an der Innenwand 3 der Ölwanne befestigt werden und auf die die Schutzmembrane 4 aufgelegt
wird.
[0018] Die Schutzmembrane 4 bedeckt zweckmäßig die gesamte Innenwand 3, soweit diese in
Kontakt mit dem Öl gelangen kann. Auf diese Weise wird ein vollständiger Schutz der
Innenwand erreicht und insbesondere für den Fall einer Beschädigung der Wandung 2
ein Auslaufen von Öl verhindert.
1. Ölwanne, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, mit einer sich an der Wandung (2)
der Ölwanne erstreckenden Schutzeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung als eine flexible, öldichte Schutzmembrane (4) ausgebildet
ist, die die Innenwand der Ölwanne (1) abdeckt und fest mit der Ölwanne (1) verbunden
oder eingelegt ist.
2. Ölwanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmembrane (4) fest mit einer am oberen Rand der Ölwanne (1) angeordneten
Dichtung (5) verbunden ist.
3. Ölwanne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmembrane (4) an die Dichtung (5) angespritzt ist.
4. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmembrane (4) mithilfe von Stützkonturelementen (9) auf Abstand zur Innenwand
der Ölwanne (1) gehalten ist.
5. Ölwanne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkonturelemente (9) an die Schutzmembrane (4) angespritzt sind.