[0001] Die Erfindung betrifft ein Laufrad, insbesondere ein Kunststofflaufrad für ein Trommelläufer-Radialgebläse
für die Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Trommelläufer-Radialgebläse, die für die Förderung der Luft bei Kraftfahrzeug-Heizungen
oder Kraftfahrzeug-Klimaanlagen verwendet werden, sollen auf einem möglichst niedrigen
Drehzahlniveau betrieben werden.
[0003] Derartige Radialgebläse haben eine vorwärtsgekrümmte Beschaufelung und erreichen
vergleichbare Betriebspunkte bei deutlich niedrigeren Drehzahlen, als z. B. Gebläse
mit rückwärtsgekrümmter Beschaufelung. In der vorwärtsgekrümmten Beschaufelung wird
die Strömung beschleunigt und stark umgelenkt. Diese kinetische Energie wird in ideal
gestalteten, parallelwandigen Spiralgehäusen verzögert und in statischen Druck umgewandelt.
Am Schaufelkanaleintritt kommt es zu Strömungsablösungen, am Schaufelkanalende liegt
die Strömung wieder an. Dabei ist die Beschaufelung nicht oder nur leicht profiliert.
Die Schaufeln sind üblicherweise massiv gespritzt (vgl. linker Teil von Fig. 3, in
dem der Strömungsverlauf in einem Schaufelkanal bei einem herkömmlichen, nahezu unprofilierten
Laufrad dargestellt ist, wobei auf der Saugseite der Schaufeln eine Wirbelbildung
zu erkennen ist).
[0004] Die
US 3,394,876 offenbart einen um eine Drehachse drehbaren Rotor für ein Trommelläufergebläse mit
einer Mehrzahl voneinander beabstandeter Schaufeln mit inneren und äußeren Kanten
und im Wesentlichen konstanter Schaufeldicke. Dabei ist jede Schaufel in Ebenen senkrecht
zur Drehachse gekrümmt, wodurch ein Fluid nach außen gefördert werden kann. Dabei
weist jede Schaufel einen gekrümmten inneren Anströmbereich mit einem ersten kleinen
Krümmungsradius, einen gekrümmten äußeren Abströmbereich mit einem zweiten größeren
Krümmungsradius und einem dazwischen angeordneten Bereich mit einem Krümmungsradius,
welcher größer als der erste Krümmungsradius, aber nicht größer als der zweite Krümmungsradius
ist. Dabei ist der Austrittsbereich derart angeordnet, dass eine Ebene, die tangential
an den Austrittsbereich anliegt, einen Winkel von weniger als 15° zu einer anderen
Ebene aufweist, die tangential an den Kreis mit der Drehachse als Mittelpunkt anliegt.
Zwischen den einzelnen Schaufeln können im Eintrittsbereich kürzer ausgebildete Hilfsschaufeln
vorgesehen sein.
[0005] Wird eine derartige Beschaufelung falsch angeströmt, d.h. schräg zum Eintrittswinkel
der Hilfsschaufeln kann es durch Ablösungen an den Hilfsschaufeln zu einer erheblichen
Versperrung des Eintrittsquerschnittes kommen.
Aus der
EP 1384894 A2 ist beispielsweise eine Schaufelausführung bekannt, bei der versucht wird eine ablösefreie
Schaufelkanaldurchströmung durch eine zweite Schaufelreihe, die einen Spalt zwischen
Schaufeldruck- und Saugseite bildet zu erreichen. Dabei kommt es zu einem veriustbahafteten
Energieaustausch zwischen Schaufeldruck- und Saugseite, sowie zu Spaltverlusten.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Laufrad zur Verfügung zu stellen,
bei dem möglichst keine Ablösungen im Schaufelkanal auftreten.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Laufrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Laufrad vorgesehen, insbesondere ein Kunststofflaufrad für
ein Trommelläufer-Radialgebläse für die Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs,
das eine Mehrzahl von Schaufeln aufweist, wobei der Strömungskanal zwischen zwei Schaufeln
in Strömungsrichtung von innen 7 nach aussen 8 einströmseitig und ausströmseitig konvergent
und die Laufradschaufeln stark profiliert ausgebildet ist. Teilbereiche des Strömungskanales
können auch divergent sein. Die im Wesentlichen konvergente Ausgestaltung des Schaufelkanales
in Verbindung mit der starken Profilierung der Laufradschaufeln ermöglicht im Schaufelkanal,
insbesondere im Eintrittsbereich, eine im Wesentlichen ablösungsfreie Durchströmung.
Dabei wird durch die starke Wölbung und ausreichende Dicke des Schaufelprofils die
Strömung beschleunigt und ablösungsfrei in Drehrichtung des Laufrads umgelenkt. In
bevorzugter Ausgestaltung ist der Schaufelkanal in seiner Gesamtheit konvergent ausgebildet.
[0009] Das Kanallängenverhältnis bei einer ein- und ausströmseitig konvergenten Ausgestaltung
des Strömungskanals beträgt bevorzugt zwischen 0,5 und 0,95 insbesondere zwischen
0,6 und 0,9 besonders bevorzugt zwischen 0,7 und 0,85.
[0010] Das Laufrad weist bevorzugt eine Nabenscheibe auf, deren maximale massive Wandstärke
maximal 3 mm beträgt.
[0011] Die Schaufeln des Laufrads sind bevorzugt stark profiliert ausgebildet. Als stark
profiliert werden insbesondere Schaufeln angesehen, bei denen das Verhältnis von Profildicke
zu Profilgesamtlänge (Profildickenverhältnis) größer gleich 0,15, insbesondere größer
gleich 0,2 und insbesondere bevorzugt größer gleich 0,25 ist. Das Profildickenverhältnis
beträgt maximal vorzugsweise 0,5, insbesondere 0,4 und besonders bevorzugt 0,35. Der
druckseitige Eintrittswinkel beträgt vorzugsweise zwischen 30° und 90°, besonders
bevorzugt zwischen 35° und 80°, und der saugseitige Eintrittswinkel zwischen 25° und
80°, besonders bevorzugt zwischen 30° und 60°, der druckseitige Austrittswinkel zwischen
130° und 180°, besonders bevorzugt zwischen 150° und 170°, und der saugseitige Austrittswinkel
zwischen 120° und 170°, besonders bevorzugt zwischen 140° und 160°, insbesondere bevorzugt
jeweils im mittleren Bereich, d.h. insbesondere +/- 10° um den Mittelwert der jeweiligen
zuvor angegebenen Bereiche, um einen optimalen Strömungsverlauf ohne Ablösungen sowie
einen optimalen Wirkungsgrad und einen geräuscharmen Betrieb zu erreichen.
[0012] Das Kanalverhältnis, d.h. das Verhältnis der Strömungskanalbreite am Eintritt und
am Austritt, beträgt bevorzugt 0,4 bis 0,8, insbesondere bevorzugt 0,5 bis 0,75 und
besonders bevorzugt 0,55 bis 0,7.
[0013] Die Strömungskanalbreite A1 am Eintritt, d.h. der Durchmesser eines Kreises im Kanal
am Eintritt, beträgt, insbesondere bei einem Laufrad mit den vorgenannten bevorzugten
Geometrien, bevorzugt ca. 6 mm.
[0014] Die Strömungskanalbreite A2 am Austritt, d.h. der Durchmesser eines Kreises im Kanal
am Austritt, beträgt, insbesondere bei einem Laufrad mit den vorgenannten bevorzugten
Geometrien, bevorzugt ca. 3,5 mm.
[0015] Vorzugsweise werden die Schaufeln durch eine tragende, vorzugsweise massive, Struktur
gebildet, auf die zumindest bereichsweise eine Weichkomponente aufgespritzt oder in
die zumindest bereichsweise eine Weichkomponente eingespritzt ist. Hierbei handelt
es sich bevorzugt bei der tragenden Struktur um einen ersten Kunststoff, der eine
ausreichende Festigkeit aufweist, und bei der Weichkomponente um einen zweiten Kunststoff,
der weicher ist. Beim zweiten Kunststoff handelt es sich bevorzugt um einen aufgeschäumten
Kunststoff. Diese Ausgestaltung ermöglicht ein im Wesentlichen verzugs- und schwundfreies
Herstellen des Laufrads.
[0016] Die maximale Wandstärke der tragenden Struktur im Bereich der Schaufeln beträgt vorzugsweise
3 mm. Bei einer derartigen Beschränkung der Wandstärke können sicher Verzug und Schwund
vermieden werden, wenn zusätzlich das Verhältnis aus Dicke der Nabenscheibe zur Dicke
der Wandstärke der tragenden Struktur in etwas gleich 1 ist. Durch eine entsprechende
Materialwahl des die Struktur bildenden Materials kann jedoch eine ausreichende Festigkeit
des Laufrads sichergestellt werden. Zudem kann durch eine entsprechende Materialwahl
der Weichkomponente das Gewicht des Laufrads verringert werden, so dass das Gebläse
insgesamt leichter ist. Femer wirkt die Weichkomponente akustisch absorbierend, so
dass das Gebläse etwas leiser als entsprechende Gebläse ohne Weichkomponente ist.
[0017] Die Weichkomponente bildet vorzugsweise zumindest bereichsweise das Profil der Schaufel,
insbesondere im stark profilierten Teil. Besonders bevorzugt ist sowohl auf der Saug-
als auch Druckseite eine Weichkomponentenschicht vorgesehen, die Enden der Schaufeln
sind bevorzugt weichkomponentenfrei, wodurch die Weichkomponente zusätzlich vor Beschädigungen
bei der Montage geschützt wird.
[0018] Gemäß einer gewichtseinsparenden Ausführungsform sind die Schaufeln bevorzugt zumindest
bereichsweise als Hohlprofil ausgebildet. Dabei können zur Erhöhung der Steifigkeit
Stege in den Hohlprofilen ausgebildet sein. Diese sind bevorzugt einseitig geschlossen.
Im Falle eines zargenseitigen Verschlusses der Hohlprofile werden die Schaufeln bevorzugt
zargenseitig konisch verjüngt.
[0019] Die Schaufeln sind bevorzugt auf der Laufrad-Nabenseite motorseitig zylindrisch und
zargenseitig konisch ausgebildet, wobei sie sich in Zargenrichtung verjüngen. Dies
stellt sicher, dass trotz der starken Profilierung in Verbindung mit der Überdeckung
durch die Zarge ein ausreichender Ansaugquerschnitt zur Verfügung steht und es nicht
zu einer Versperrung des Ansaugquerschnitts kommt.
[0020] Die Herstellung eines derartigen Laufrads erfolgt bevorzugt mittels Kunststoff-Spritzgießen,
wobei vorzugsweise zuerst eine tragende Struktur aus einem ersten Kunststoff spritzgegossen
und anschließend oder nahezu gleichzeitig zumindest ein Teil der profiliert ausgebildeten
Schaufeln des Laufrads und/oder eines Hohlprofils durch einen zweiten, weicheren Kunststoff
spritzgegossen wird, der auf die tragende Struktur auf- oder in ein durch die tragende
Struktur gebildetes Hohlprofil eingespritzt wird.
[0021] Als Materialien für die tragende Struktur kommen insbesondere PA oder PP, aber auch
Metalle in Frage. Die die tragende Struktur zumindest bereichsweise umgebende Weichkomponente
wird bevorzugt durch einen geschäumten Kunststoff, wie insbesondere S-EPS, in Frage.
Ebenfalls sehr gut geeignet ist PP-EPDM. Allgemein können PUR-Schaum, Melamin-Schaum,
PE-Schaum (Verwendung von Treibmittel bei der Applikation), Silikon-Schaum oder mit
Einschränkungen auch geschäumte Elastomere verwendet werden.
[0022] Die genannten Materialien für die tragende Struktur können entsprechend auch für
Laufräder ohne Weichkomponente verwendet werden.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit mehreren Varianten
unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Laufrads gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf mehrere nebeneinander angeordnete Schaufeln des Laufrads von Fig.
1 ohne Stützring,
- Fig. 3
- eine Darstellung der Strömungsgeschwindigkeiten in einem herkömmlichen Laufrad (links)
und im Laufrad von Fig. 1 (rechts),
- Fig. 4
- einen schematisch dargestellten Schnitt in Längsrichtung durch eine Schaufel zur Verdeutlichung
der Schaufelverjüngung,
- Fig. 5
- einen ausschnittsweisen Schnitt quer durch ein Laufrad mit verjüngten Schaufeln,
- Fig. 6
- einen Fig. 5 entsprechenden Schnitt zur Verdeutlichung der Verringerung der Schaufelquerschnittsfläche,
- Fig. 7a-7d
- schematische Darstellungen möglicher Verläufe von Schaufelverjüngungen,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer symmetrischen Verjüngung relativ zur Basisprofilskelettlinie
der Schaufel,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer asymmetrischen Verjüngung relativ zur Basisprofilskelettlinie
der Schaufel, und
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung einer symmetrisch-asymmetrischen Verjüngung relativ
zur Basisprofilskelettlinie der Schaufel.
[0024] Ein Trommelläufer-Radialgebläse, das für die Förderung von Luft in einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage
verwendet wird, weist in der Regel ein Laufrad 1 mit einem Ring von Schaufeln 2 auf,
wobei zwischen je zwei Schaufeln 2 ein Schaufelkanal 3 ausgebildet ist. Das Laufrad
1 ist auf bekannte Weise an einer Gebläsemotorwelle (nicht dargestellt) angebracht.
Saugseitig wird das Laufrad 1 teilweise durch die Zarge, die Teil des Spiralgehäuses
ist, überdeckt.
[0025] Die Schaufeln 2 sind stark profiliert ausgebildet, wobei der Strömungskanal 3 im
Eintrittsbereich 4 und im Austrittsbereich 5 konvergent ausgebildet ist (vgl. Fig.
2). Die Druckseite DS der Schaufeln 2 ist im Eintrittsbereich 4, gegebenenfalls bis
zum Austrittsbereich 5, konkav ausgebildet, und die Saugseite SS der Schaufeln 2 ist
im Eintrittsbereich 4 und im Austrittsbereich 5 konvex ausgebildet, wobei die Schaufeldicke
d ihr Maximum in der Regel zwischen der Schaufelmitte und dem Eintrittsbereich 4 hat.
[0026] Gemäß der vorliegenden, in der Zeichnung dargestellten Variante weisen die Schaufeln
einen massiven Querschnitt auf und sind aus einem einzigen Material, beispielsweise
einem Leichtmetall oder einem Kunststoff, der auch geschäumt sein kann, hergestellt.
Durch die in Fig.2 zur Darstellung der Schaufeln verwendete Doppellinie soll eine
Ausformschräge angedeutet werden. Auf die Darstellung des Stützringes 9 wurde in Fig.2
verzichtet.
[0027] Um Probleme bei der Herstellung stark profilierter Schaufeln zu vermeiden, bestehen
die Schaufeln 2 gemäß einer nicht in den Figuren dargestellten Variante aus einer
Struktur, die als eine Art Hohlprofil ausgebildet ist. Hierbei beträgt die Dicke der
Struktur maximal 3 mm, so dass bei der Herstellung der Struktur keine Probleme in
Hinblick auf Verzug oder Schwund auftreten, wenn zusätzlich die Nabenscheibendicke
6 maximal 3 mm beträgt. Zudem reicht diese Dicke in aller Regel für eine ausreichende
Steifigkeit der Schaufeln 2 aus. Die tragende Struktur besteht aus PA oder PP.
[0028] Gemäß einer weiteren nicht in den Figuren dargestellten Variante bestehen, um die
genannten Probleme bei der Herstellung stark profilierter Schaufeln zu vermeiden,
die Schaufeln 2 aus einer Struktur, die massiv aus einem Kunststoff ausgebildet ist,
und eine ausreichende Festigkeit für die zu erwartenden Belastungen aufweist, sowie
einer an der Struktur angespritzten Schicht aus einer Weichkomponente, welche das
Profil im stark profilierten Bereich der Schaufel bildet. Hierbei beträgt die Dicke
der Struktur maximal 3 mm, so dass bei der Herstellung der Struktur keine Probleme
in Hinblick auf Verzug oder Schwund auftreten, wenn zusätzlich die Nabenscheibendicke
6 maximal 3 mm beträgt. Zudem reicht diese Dicke in aller Regel für eine ausreichende
Steifigkeit der Schaufel aus. Die angespritzte Schicht dient lediglich der Profilierung
und hat - abgesehen von dem Erfordernis, sich nicht durch die zu fördernde Luft zusammendrücken
zu lassen - keine tragende Funktion. Dabei kann die angespritzte Schicht auf ihrer
Außenseite auch eine Haut oder eine Beschichtung aufweisen, wobei die Beschichtung,
insbesondere zur Vermeidung von Verschmutzung, gegebenenfalls auch die gesamten Schaufeln
oder das gesamte Laufrad überdecken kann, um die Herstellung zu vereinfachen. Die
tragende Struktur ist hierbei im von der Weichkomponente überdeckten Bereich des Schaufel
etwas verjüngt ausgebildet, wobei die Verjüngung allmählich erfolgt. Die Außenkontur
ist durch den Übergang von tragender Struktur zu Weichkomponente nicht beeinträchtigt.
[0029] Die tragende Struktur besteht gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus PA,
die Weichkomponente aus PP-EPDM.
[0030] Gemäß einer weiteren Variante der Schaufel kann auch ein Steg oder andere versteifende
Elemente, wie Rippen, im Hohlprofil vorgesehen sein. Zusätzlich können Weichkomponenten
ein- oder angespritzt sein. Auch in diesem Fall beträgt die Dicke der Struktur maximal
3 mm, so dass bei der Herstellung kein Verzug oder Schwund auftritt.
[0031] Über die Lage der tragenden Struktur innerhalb des Profils kann die Dicke der Weichkomponente
auf der Schaufelsaug- und -druckseite so eingestellt werden, dass es im Gebläsebetrieb
nur zu einer minimalen, nicht die Durchströmung beeinflussenden Verformung der Weichkomponente,
insbesondere auf der Schaufeldruckseite, kommt.
[0032] Ferner erfolgt bei einer derartig profilierten Schaufelausgestaltung, wie in Fig.
3, rechter Teil deutlich zu erkennen ist, keine Wirbelbildung an der Saugseite der
Schaufel 2, so dass die Strömung gut anliegt. Dies führt in der CFD-Rechnung zu einer
Verbesserung des Wirkungsgrades eta. (vgl. Darstellung in Fig. 3, wobei jeweils der
Strömungsverlauf und der entsprechende Wirkungsgrad im optimalen Betriebspunkt des
entsprechenden Gebläses dargestellt ist).
[0033] Folgende Geometrien sind bei einem konvergenten Schaufelkanal insbesondere bei stark
profilierten Schaufeln besonders geeignet:
Das Profildickenverhältnis d/Lges liegt bevorzugt zwischen 0,15 und 0,5, insbesondere
zwischen 0,2 und 0,4, insbesondere bevorzugt zwischen 0,25 bis 0,35, wobei d die Profildicke
und Lges die Proflgesamtlänge (gerade gemessen) bezeichnen:
Das Kanallängenverhältnis Lkv liegt bevorzugt zwischen 0,5 und 0,95, insbesondere
zwischen 0,6 bis 0,9, insbesondere bevorzugt zwischen 0,70 bis 0,85. Dabei bezeichnet
Lges die Länge des gesamten, Lgekr die Länge des gekrümmten Schaufelkanals. Das Kanallängenverhältnis
Lkv ergibt sich aus:

[0034] Das Kanalsehenenverhältnis Ksv liegt bevorzugt zwischen 0,7 und 0,95, insbesondere
zwischen 0,75 und 0,95 und besondere bevorzugt zwischen 0,80 und 0,95. Dabei ergibt
sich das Kanalsehnenverhältnis Ksv aus:

[0035] Hierbei bezeichnet Ks die Länge der Kanalsehne.
[0036] Das Kanalwölbungsverhältnis Kwv beträgt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5, insbesondere
zwischen 0,15 und 0,4 und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,3. Das Kanalwölbungsverhältnis
ergibt sich aus:

[0037] Dabei bezeichnet Kw die Kanalwölbung.
[0038] Das Kanalwölbungsrücklagenverhältnis Kwrv beträgt bevorzugt zwischen 0,3 und 0,5,
insbesondere zwischen 0,35 und 0,45 und besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,45.
Das Kanalwölbungsrücklagenverhältnis ergibt sich aus:

[0039] Kwr bezeichnet die Kanalwölbungsrücklage.
[0040] Hierbei liegt beim Laufrad 1 der druckseitige Eintrittswinkel beta1DS zwischen 30°
und 90°, vorzugsweise zwischen 35° und 80°, und der saugseitige Eintrittswinkel beta1SS
zwischen 25° und 80°, vorzugsweise zwischen 30° und 60°. Der druckseitige Austrittswinkel
beta2DS zwischen 130° und 180°, vorzugsweise zwischen 150° und 170°, und der saugseitige
Austrittswinkel beta2SS zwischen 120° und 170°, vorzugsweise zwischen 120° und 160°.
[0041] In Folge einer stark profilierten Ausgestaltung der Schaufeln 2 in Verbindung mit
der Eintrittsöffnung (nur ca. 1/3 der Beschaufelung sind im Allgemeinen nicht von
der Zarge überdeckt) kann es bei hohen Massenströmen zu Versperrungen im Eintrittsbereich
kommen. Diese können zu einer Verminderung des Wirkungsgrades und/oder akustischen
Nachteilen führen. Aus diesem Grund sind die Schaufeln 2 gemäß einer weiteren Variante
über ihre Länge oder zumindest einen oder mehrere Teile hiervon parallel zur Drehachse
mit einem unterschiedlichen Querschnitt ausgebildet. Dabei ist der Querschnitt eintrittsseitig,
laufrad-nabenseitig zylindrisch mit einer Ausformschräge und zargenseitig konisch
in Längsrichtung zur Zarge hin verjüngend ausgebildet.
[0042] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine Variante mit sich in Richtung der Zuströmseite verjüngenden
Schaufeln 2. Hierbei haben die Schaufeln über einen großen Teil der Schaufellänge
in Richtung der Drehachse gesehen einen konstanten Querschnitt. Erst im letzten Viertel
verringert sich der Querschnitt der Schaufeln und zwar sowohl in Längsprofilrichtung,
wobei sich der Innendurchmesser dinenn bis zu einem verjüngten Innendurchmesser diverj
vergrößert, der Außendurchmesser da jedoch konstant bleibt, als auch in Dickenrichtung.
Zur besseren Verdeutlichung der Profilveränderung ist in Fig. 5 die Skelettlinie des
Basisprofils durch eine Stem-Strich-Linie gekennzeichnet. Der Verlauf der Verjüngung
über die gesamte Schaufellänge ist in Fig. 4 dargestellt. Die Gesamtschaufellänge
ist hierbei mit Slgesamt bezeichnet, der Teil der Schaufellänge, in welchem der Innendurchmesser
vergrößert ist, ist mit Slverj bezeichnet. Der Innendurchmesser diverj nimmt hierbei,
wie aus Fig. 4 ersichtlich, im letzten Viertel der Schaufellänge zu. Die Darstellung
von Fig. 4 in Bezug auf die Profillänge ist nicht maßstäblich.
[0043] Im Allgemeinen sind Verhältnisse von Schaufellänge verjüngt zur gesamten Schaufellänge
(Slver/Slgesamt) von 0,1 bis 0,7, vorzugsweise von 0,15 bis 0,5 und besonders bevorzugt
von 0,20 bis 0,25, besonders geeignet.
[0044] Das Durchmesserverhältnis DV, das sich aus der folgenden Gleichung ergibt,

beträgt in der Regel 0,01 bis 0,2, vorzugsweise 0,02 bis 0,1 und insbesondere bevorzugt
0,04 bis 0,07, wobei sich Dnenn und Dverjüngt ergeben aus

und

[0045] Hierbei ist da der Schaufelaußendurchmesser, dinenn der Nenninnendurchmesser der
Schaufeln und diverj der verjüngte Innendurchmesser der Schaufeln.
[0046] Neben der Schaufelprofillänge verringert sich auch die Dicke des Schaufelprofils,
so dass sich auch die Querschnittsfläche des Schaufelprofils im verjüngten Bereich
verringert. Die relative Querschnittsflächenabnahme ergibt sich aus

wobei Anenn die Querschnittsfläche im nicht verjüngten Bereich ist, und im Folgenden
auch als Basisprofil bezeichnet wird, und Averj die Querschnittsfläche im (am meisten)
verjüngten Bereich ist. Die Veränderung des Schaufelprofils ist besonders gut aus
Fig. 6 ersichtlich. Im Allgemeinen, d.h. nicht explizit auf die vorliegende Variante
bezogen, liegt die relative Querschnittsflächenabnahme AV im Bereich von 0,1 bis 0,90,
insbesondere von 0,2 bis 0,8 und besonders bevorzugt von 0,3 bis 0,7.
[0047] Weitere Varianten in Bezug auf den Verlauf der Verjüngung sind beispielhaft in den
Figuren 7a bis 7d dargestellt, wobei Fig. 7a einen konvexen Verjüngungsverlauf, Fig.
7b einen konkaven Verjüngungsverlauf, Fig. 7c einen linearen Verjüngungsverlauf und
Fig. 7d einen einfach abgestuften Verjüngungsverlauf zeigen. Beliebige Kombinationen
wie auch ein ggf. mehrfach abgestufter Verjüngungsverlauf sind möglich.
[0048] Die Figuren 8 bis 10 zeigen Varianten in Bezug auf die Form der Verjüngung des Schaufelprofils
in Richtung der Zuströmseite. Der Verlauf der Verjüngung kann beispielsweise entsprechend
der Darstellung der Figuren 7a bis 7d erfolgen. Zur besseren Verdeutlichung der Profilveränderung
ist in den Figuren 8 bis 10 die Skelettlinie des jeweiligen Basisprofils durch eine
Stern-Strich-Linie gekennzeichnet.
[0049] Die Verjüngung relativ zum Basisprofil kann symmetrisch zur Skelettlinie erfolgen,
wie in Fig. 8 durch die gestrichelte Linie in einer Schaufel 2 auf der Saugseite dargestellt.
Die Verjüngung relativ zum Basisprofil kann auch asymmetrisch zur Skelettlinie erfolgen,
wie in Fig. 9 in einer Schaufel 2 durch die gepunktete Linie auf der Saugseite dargestellt.
Die Verjüngung kann ebenso bereichsweise symmetrisch und bereichsweise asymmetrisch
zur Skelettlinie erfolgen, wie in den Figuren 8 bis 10 mit durchgezogenen Linien dargestellt
ist und bei Vergleich der durchgezogenen Linien in Bezug auf die gestrichelte bzw.
gepunktete Linie ersichtlich wird.
[0050] Allgemein sei angemerkt, dass die Kanalform im verjüngten Teil der Beschaufelung
sowohl konvergent, wie erfindungsgemäß vorgesehen, als auch konvergent-divergent oder
divergent ausgebildet sein kann.
[0051] Besonders bevorzugt weichen die Ein- und Austrittswinkel im sich verjüngenden Schaufelteil
von denen im Bereich des Basisprofils, d.h. im Teil mit konstantem Querschnitt, ab,
wodurch sich eine aerodynamische Verwindung des Schaufelprofils ergibt. Die Winkel
können jedoch auch konstant oder zumindest im Wesentlichen konstant bleiben.
[0052] Gemäß einer weiteren, ebenfalls nicht in der Zeichnung dargestellten Variante, werden
die Schaufeln durch Hohlprofile gebildet, die aus einem einzigen Material gefertigt
sind. Dabei können zur Versteifung des Profils auch Querstreben vorgesehen sein, so
dass insbesondere auch mehrere voneinander getrennte Hohlräume ausgebildet sein können.
[0053] Sind die Schaufeln als (Teil-)Hohlprofile ausgebildet, so können dieselben auf der
Zargenseite offen oder auch geschlossen ausgebildet sein.
1. Laufrad, insbesondere Kunststofflaufrad für ein Trommelläufer-Radialgebläse für die
Heizung und Klimatisierung eines Kraftfahrzeugs, mit einer Mehrzahl von Schaufeln
(2), dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (3) zwischen zwei Schaufeln (2) in Strömungsrichtung im Wesentlichen
konvergent ist und die Laufradschaufeln stark profiliert ausgebildet sind.
2. Laufrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Profildicke (d) zur Profilgesamtlänge (Lges) der Schaufel (2)
größer oder gleich 0,15, insbesondere größer oder gleich 0,2 und besonders bevorzugt
größer oder gleich 0,25 ist.
3. Laufrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalverhältnis (A2/A1) 0,4 bis 0,8, insbesondere 0,5 bis 0,75 und besonders
bevorzugt 0,55 bis 0,7, beträgt.
4. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanallängenverhältnis (Lkv) zwischen 0,5 und 0,95, insbesondere 0,6 bis 0,9,
besonders bevorzugt 0,70 bis 0,85, beträgt.
5. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalsehnenverhältnis (Ksv) zwischen 0,7 und 0,95, insbesondere zwischen 0,75
und 0,95 und besondere bevorzugt zwischen 0,80 und 0,95, beträgt
6. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalwölbungsverhältnis (Kwv) zwischen 0,1 und 0,5, insbesondere zwischen 0,15
und 0,4 und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,3, beträgt
7. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) so profiliert sind, dass der druckseitige Eintrittswinkel (beta1
DS) zwischen 30° und 90°, insbesondere zwischen 35° und 80°, und der saugseitige Eintrittswinkel
(beta1SS) zwischen 25° und 80°, insbesondere zwischen 30° und 60°, der druckseitige
Austrittswinkel (beta2DS) zwischen 130° und 180°, insbesondere zwischen 150° und 170°,
und der saugseitige Austrittswinkel (beta2SS) zwischen 120° und 170°, insbesondere
zwischen 140° und 160°, betragen.
8. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass das Laufrad eine Nabenscheibe (6) aufweist, deren maximale massive Wandstärke maximal
3 mm beträgt.
9. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer tragenden Struktur der Schaufel (2) zumindest bereichsweise eine Weichkomponente
aufgespritzt oder in die zumindest bereichsweise eine Weichkomponente eingespritzt
ist.
10. Laufrad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale massive Wandstärke der tragenden Struktur im Bereich der Schaufeln 3
mm beträgt.
11. Laufrad nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der maximale Wandstärke der tragenden Struktur im Bereich der Schaufeln
zur Nabenscheibendicke gleich 1.
12. Laufrad nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichkomponente zumindest bereichsweise das Profil der Schaufel (2) bildet.
13. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln zumindest bereichsweise als Hohlprofil ausgebildet sind.
14. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln hohl ausgebildet sind, wobei Stege in den hohl ausgebildeten Schaufeln
vorgesehen sind.
15. Laufrad nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die als Hohlprofil ausgebildeten Schaufeln einseitig verschlossen sind.
16. Laufrad nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Hohlprofils eine Weichkomponente eingespritzt ist.
17. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (1) mittels Zwei-Komponenten Kunststoff-Spritzgießens hergestellt ist.
18. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Schaufelprofil in Richtung Zarge zumindest teilweise verjüngt.
19. Laufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (2) auf der Laufrad-Nabenseite zylindrisch und zargenseitig konisch
ausgebildet sind.