[0001] Die Erfindung betrifft eine Empfangsspule für einen tempierbaren Geschosszünder,
vorzugsweise einer nicht letalen Munition mit nicht letalen Wirkmitteln.
[0002] Nicht letale Munitionen finden u. a. Anwendung zum Schutz gegen Bedrohung von Schiffen
im Hafenbereich, beispielsweise durch Schnellboote, durch Scharfschützen in Gebäuden
oder dergleichen, sowie durch gewaltbereite Menschenmengen. In diesen Szenarien ist
die Erkennung der Gefahr erschwert bzw. der Einsatz konventioneller Waffen führt zu
nicht gewollten Schäden.
[0003] Bekannt sind nicht letale Geschosse, die mittels Hochleistungspulsen zielgerichtet
ein Zerstören der Elektronik eines Zieles bewirken. Sie können aber auch durch Stören
oder durch Blenden die Funktion des Zieles beeinträchtigen.
[0004] Eine andere Gattung der nicht letalen Munition enthält nicht letale Wirkmittel, wie
beispielsweise Farbe, chemische Reizstoffe, Nebel oder auch Einrichtungen mit Blitz-
und Knalleffekten. Sie zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sie mit Hilfe einer herkömmlichen
Waffenanlage verschossen werden kann, im Ziel aber keine letale Funktion besitzt.
[0005] Problem dieser nicht letalen Geschosse ist, dass sie selbst voll umsetzbar sein müssen,
damit nicht durch Vorhandensein von Geschossteilen die Nichtletalität der Wirkmittel
ausgehoben wird. Dies betrifft auch die Problematik der Empfängerspule des Geschosszünders.
[0006] Eine gattungsgemäße Empfängerspule für einen programmierbaren konventionellen Geschosszünder
beschreibt die
EP 0 467 055 B1. Diese weist einen festen Spulenkern auf.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, eine Empfängerspule in einem Geschoss
aufzuzeigen, welche die volle Umsetzbarkeit des Geschosses ermöglicht.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0009] Bekannt ist zwar die Nutzung eines Metall- Pulver- Presslings als Kern eines ballistischen
Übungsgeschosses aus der
DE 101 41 167 A1, der Erfindung liegt jedoch die Idee zugrunde, den Spulenkern aus einem Metall- Pulver-
Pressling mit denselben magnetischen Eigenschaften eines Magneten eines konventionellen
Geschosszünders auszuführen. Dabei wird sichergestellt, dass zum Zündzeitpunkt die
nicht letale Wirkung des den herkömmlichen Permanentmagneten ersetzenden Presslings
gewährleistet ist.
[0010] Die induktive Übertragung des Zündsignals kann nach dem bekannten ABM Prinzip (
EP 0 769 673 B1) an der Rohrmündung erfolgen. Möglich ist auch die Übertragung nach dem Radarprinzip
unter Ausnutzung des Doppler -Effekts, wie beispielsweise in der
DE 10 2005 024 179.4 beschrieben.
[0011] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0012] Es zeigt die einzige Figur ein nicht letales Geschoss 1 neben nicht näher dargestellten
Mittels oder Baugruppen mit u. a. nicht letalen Wirkmitteln 2 im Geschoss 1. Heckseitig
besitzt das Geschoss 1 einen Geschosszünder 3, welcher mit einer Empfängerspule 4
in bekannter Art und Weise funktional verbunden ist. Die Spule 4 besteht aus einem
Metall- Pulver- Pressling, welcher magnetische Eigenschaften aufweist. Dieser Pressling
wird beim Zerlegen der Munition bzw. des Geschosses 1 bedingt durch die eigene Beschleunigung
und den damit verbundenen angreifenden Kräften an die Spule 4, ebenfalls zerlegt.
Der Pressling wird wieder zu Pulver, d.h., er pulverisiert. Es ist jedoch auch möglich,
das Pulverisieren separat einzuleiten, beispielsweise mit Hilfe nicht näher dargestellter
Mittel für eine zielgerichtete Selbstzerlegung.
1. Empfängerspule (4) eines tempierbaren Geschosses (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (4) aus einem Metall- Pulver- Pressling besteht, welcher magnetische Eigenschaften
aufweist, wobei der Pressling beim Zerlegen des Geschosses (1) pulverisiert wird.
2. Empfängerspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulverisieren selbsttätig erfolgt.
3. Empfängerspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulverisieren durch separate Mittel erfolgt.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente