[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckschalter mit einem Gehäuse, in dem ein gegen eine
Federkraft eines ersten elastischen Elements bewegliches Kolbenelement angeordnet
ist, an dem mittelbar oder unmittelbar Kontakte angeordnet sind, wobei das erste elastische
Element auf der einem Medienanschluss zu- oder abgewandten Seite des Kolbenelements
angeordnet ist.
[0002] Es sind Druckschalter bekannt, bei denen in einem Gehäuse eine Feder angeordnet ist,
gegen deren Rückstellkraft ein Kolben bewegbar ist, an dem Kontakte angebracht sind.
Durch die Feder kann der Druck bestimmt werden, bei dem der Schalter seinen Zustand
ändert. Es bestehen Anforderungen für Druckschalter, die bei höheren Drücken schalten.
Insbesondere sind Druckschalter gefordert, die bei Drücken >200 bar schalten. Grundsätzlich
wäre es denkbar, bei dem bekannten Druckschalter stärkere Federn einzusetzen. Dies
ist jedoch bei dem vorhandenen Einbauraum nicht möglich. Es müssten vollständig neue
Druckschalter gebaut werden, die ein größeres Gehäuse aufweisen, um die stärkere Feder
aufnehmen zu können.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Druckschalter derart weiterzubilden,
dass bei kleinem Gehäuse erst bei hohen Drücken geschaltet wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst,
dass ein zweites elastisches Element vorgesehen ist, gegen dessen Federkraft das Kolbenelement
beweglich ist. Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Druckschalter für höhere Drücke,
insbesondere im Bereich von 200 bis 400 bar, einzusetzen, wobei die Abmessungen des
Druckschalters so klein gehalten werden können wie bei Druckschaltern für Drücke unter
200 bar. Die Druckschalter können je nach Anwendung als Öffner, Wechsler oder Schließer
ausgebildet sein. Sie können als Kolbendruckschalter oder als Membranschalter ausgebildet
sein. Insbesondere werden sie verwendet, um in Abhängigkeit von einem Mediendruck
beziehungsweise bei Erreichen oder Unterschreiten eines bestimmten Mediendrucks einen
elektrischen Schaltvorgang durchzuführen. Als Medium kommen insbesondere Gase und
Flüssigkeiten in Frage. Die Druckschalter werden dabei an eine entsprechende Medienleitung
angeschlossen. Bei dem erfindungsgemäßen Druckschalter addieren sich die Federkräfte,
so dass er für höhere Mediendrücke eingesetzt werden kann.
[0005] Besonders bevorzugt ist es, wenn das zweite elastische Element auf der dem Medienanschluss
zugewandten Seite des Kolbenelements angeordnet ist. Somit kann axial auf beiden Seiten
des Kolbenelements jeweils ein elastisches Element angeordnet werden. Die elastischen
Elemente wirken in dieselbe Richtung. Das eine elastische Element drückt und das andere
elastische Element zieht das Kolbenelement. Das Kolbenelement kann einteilig oder
mehrteilig ausgebildet sein.
[0006] Auf besonders einfache Art und Weise können die elastischen Elemente realisiert werden,
wenn das erste und/oder zweite elastische Element als Federn ausgebildet sind.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
Kolbenelement an seinem medienanschlussseitigen Ende einen Ansatz aufweist, an dem
sich das zweite elastische Element abstützt.
[0008] Eine große Auflagefläche für das zweite elastische Element ergibt sich, wenn der
Ansatz tellerartig ausgebildet ist. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der tellerartige
Ansatz an einen Schaft des Kolbenelements anschließt, der das zweite elastische Element
durchdringt. Hierdurch ergibt sich eine Platz sparende Anordnung des zweiten elastischen
Elements.
[0009] Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, wenn sich das zweite elastische Element
mit einem Ende an einem Gehäuseanschlag abstützt.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das zweite elastische
Element bei unbetätigtem Druckschalter vorgespannt ist. Das zweite elastische Element
wird vorzugsweise dazu eingesetzt, das Kolbenelement in Richtung der Medienleitung
zu ziehen. Durch die Vorspannung kann eingestellt werden, wie stark das Kolbenelement
durch das zweite elastische Element in Richtung der Medienleitung gezogen wird.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform können an dem Kolbenelement Druckausgleichsmittel
zum Druckausgleich zwischen einer anzuschließenden Medienleitung und dem Einbauraum
des zweiten elastischen Elements vorgesehen sein. Die Druckausgleichsmittel können
dabei vorteilhafterweise als Öffnungen in oder Druckausgleichsflächen an dem Ansatz
des Kolbenelements ausgebildet sein. Durch das Vorsehen von Druckausgleichsmitteln
kann sichergestellt werden, dass nur der durch die Federkraft der elastischen Elemente
eingestellte Druck überwunden werden muss, um den Druckschalter auszulösen. Medium,
welches sich im Einbauraum des zweiten elastischen Elements möglicherweise befindet,
hat dadurch keinen Einfluss auf den Auslösedruck des Druckschalters. Dadurch wird
die Funktionssicherheit des Druckschalters gewährleistet.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Einbauraum des zweiten elastischen Elements
in einem Medienleitungsanschluss vorgesehen ist. Dadurch ist kein zusätzlicher Einbauraum
notwendig. Ein existierendes Gehäuse kann verwendet werden.
[0013] Der Auslösedruck kann auf besonders einfache Art und Weise eingestellt werden, wenn
die Federkraft des ersten und/oder zweiten elastischen Elements, insbesondere über
eine Einstellschraube, einstellbar ist. Vorzugsweise stützt sich das erste elastische
Element an einer Einstellschraube ab und ist das zweite elastische Element auf eine
Nennkraft vorgespannt.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen
Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei
Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0015] In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
welches in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
Es zeigen:
[0016]
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Darstellung eines erfindungsgemäßen Druckschalters;
- Fig. 2a
- eine seitliche Draufsicht auf ein Kolbenelement;
- Fig. 2b
- eine Draufsicht von unten auf das Kolbenelement.
[0017] Der in der Fig. 1 gezeigte Druckschalter 1 weist ein Gehäuse 2 mit einem Medienanschluss
3 auf. In dem Gehäuse 2 ist ein Kolbenelement 4, welches als Stufenkolben ausgebildet
ist, beweglich angeordnet. Das dem Medienanschluss 3 abgewandte Ende 5 des Kolbenelements
4 wirkt mit einem ersten elastischen Element 6, welches als Feder ausgebildet ist,
zusammen. Das erste elastische Element 6 stützt sich an einer Einstellschraube 7 ab,
die in das Gehäuse 2 eindrehbar ist. Ein zweites elastisches Element 8, welches ebenfalls
als Feder ausgebildet ist, ist an dem medienanschlussseitigen Ende des Kolbenelements
4 angeordnet. Das zweite elastische Element 8 stützt sich zum einen an einem Gehäuseanschlag
9 und zum anderen an einem Ansatz 10, der tellerartig ausgebildet ist, ab. Das zweite
elastische Element 8 ist auf einem Schaft 11 des Kolbenelements 2 angeordnet. Oberhalb
einer Dichtung 12 sind nicht dargestellte Kontakte angeordnet. Um ein Herausfallen
des Kolbenelements 4 zu verhindern, ist ein Sicherungsring 13 vorgesehen.
[0018] Das zweite elastische Element 8 ist vorgespannt und ist bestrebt, das Kolbenelement
4 in Pfeilrichtung 14 zu bewegen. Wird der Druckschalter 1 mit einem Medium in Pfeilrichtung
15 beaufschlagt, so wird das Kolbenelement 4 entgegen der Federkräfte der elastischen
Elemente 6, 8 in Pfeilrichtung 15 bewegt. Dadurch werden die Kontakte im Inneren des
Gehäuses 2 verlagert, und je nach Anordnung der Kontakte wird eine Öffner-, eine Schließer-
oder eine Wechslerfunktion des Druckschalters 1 realisiert. Den über das Kolbenelement
4 beweglichen Kontakten können unbewegliche Kontakte zugeordnet sein, die mit Anschlussklemmen
16 elektrisch leitend verbunden sind.
[0019] Bei Betätigung des Druckschalters 1 wird der Ansatz 10 in den Einbauraum 17 des zweiten
elastischen Elements 8 verlagert. Damit Medium, welches sich möglicherweise im Einbauraum
17 befindet, die Bewegung des Kolbenelements 4 nicht beeinträchtigt, sind Druckausgleichsmittel
vorgesehen, sodass Medium aus dem Einbauraum 17 verdrängt werden kann.
[0020] In der Fig. 2a ist das Kolbenelement 4 dargestellt. Der tellerartige Ansatz 10 stellt
eine Stufe dar, auf der sich das zweite elastische Element 8, welches auf dem Schaft
11 angeordnet ist, abstützen kann.
[0021] Der Fig. 2b kann man entnehmen, dass der Ansatz 10 als Druckausgleichsmittel Druckausgleichsflächen
20 aufweist, so dass Öffnungen zwischen dem Ansatz 10 und dem beispielsweise kreisrunden
Einbauraum 17 entstehen, durch die Medium zwischen einer Medienleitung und dem Einbauraum
17 strömen kann.
1. Druckschalter (1) mit einem Gehäuse (2), in dem ein gegen eine Federkraft eines ersten
elastischen Elements (6) bewegliches Kolbenelement (4) angeordnet ist, an dem mittelbar
oder unmittelbar Kontakte angeordnet sind, wobei das erste elastische Element (6)
auf der einem Medienanschluss (3) zu- oder abgewandten Seite des Kolbenelements (4)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites elastisches Element (8) vorgesehen ist, gegen dessen Federkraft das Kolbenelement
(4) beweglich ist.
2. Druckschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elastische Element (8) auf der dem Medienanschluss (3) zugewandten Seite
des Kolbenelements (4) angeordnet ist.
3. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite elastische Element (6, 8) als Federn ausgebildet sind.
4. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolbenelement (4) an seinem medienanschlussseitigen Ende einen Ansatz (10) aufweist,
an dem sich das zweite elastische Element (8) abstützt.
5. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz (10) tellerartig ausgebildet ist.
6. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der tellerartige Ansatz (10) an einen Schaft (11) des Kolbenelements (4) anschließt,
der das zweite elastische Element (8) durchdringt.
7. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elastische Element (8) sich mit einem Ende an einem Gehäuseanschlag (9)
abstützt.
8. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elastische Element (8) bei unbetätigtem Druckschalter (1) vorgespannt
ist.
9. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kolbenelement (4) Druckausgleichsmittel vorgesehen sind zum Druckausgleich
zwischen einer anzuschließenden Medienleitung und dem Einbauraum (17) des zweiten
elastischen Elements (8).
10. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckausgleichsmittel als Öffnungen in oder Druckausgleichsflächen (20) an dem
Ansatz (10) des Kolbenelements (4) ausgebildet sind.
11. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauraum (17) des zweiten elastischen Elements (8) in einem Medienleitungsanschluss
(3) vorgesehen ist.
12. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft des ersten und/oder zweiten elastischen Elements (6, 8), insbesondere
über eine Einstellschraube (7), einstellbar ist.
13. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite elastische Element (8) auf eine Nennkraft vorgespannt ist.
14. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschalter (1) als Öffner, Schließer oder Wechsler ausgebildet ist.
15. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschalter (1) als Membranschalter ausgebildet ist.