[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschiebungsautomatik für Schubladen-Ausziehführungen
mit einer an einer Korpuswand eines Möbelstücks zu befestigenden Führungsschiene und
einer - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Mittelschiene - relativ zur Führungsschiene
verschieblich gelagerten, am ausziehbaren Möbelteil zu befestigenden Laufschiene,
wobei in einem an einer der beiden vorgenannten äußeren Schienen angeordneten Klinkengehäuse
ein durch eine Federanordnung mit einer langgestreckten Schraubenfeder bistabil in
zwei in Schubladen-Bewegungsrichtungen voneinander beabstandeten Endlagen vorgespannter
beweglicher Klinkenbauteil vorgesehen ist, welcher eine Aufnahme für einen an einer
der anderen Schiene(n) vorgesehenen Mitnehmer aufweist, welcher bei der Relativverschiebung
der Schienen bei Annäherung an die Endstellung in die Aufnahme einfährt und den vorgespannten
beweglichen Klinkenbauteil verschwenkt und dadurch aus der zugeordneten Endlage entriegelt,
wodurch dieser unter Wirkung der Federspannung in die andere Endlage bewegt wird und
über den in der Aufnahme gehaltenen Mitnehmer die diesem zugeordnete Schiene in die
Endstellung der Schublade mitnimmt.
[0002] Moderne Ausziehführungen für Schubladen, Geräteträger, Arbeitsplatten und dgl. ausziehbare
Möbelteile, bei denen die Schienen durch Rollen oder Wälzkörper leichtgängig relativ
zueinander verschieblich sind, werden in den letzten Jahren zunehmend mit einer so
genannten Einzugsautomatik versehen, welche die Laufschiene und somit den von ihr
getragenen einziehbaren Möbelteil, z.B. eine Schublade, bei Annäherung an die ganz
ins Korpusinnere eingeschobene Stellung durch eine vorgespannte Feder in die ganz
geschlossene Stellung im Korpus einzieht und verhindert, dass die Schublade versehentlich
― sei es durch den beim Anschlag der Schubladenblende am Schrankkorpus entstehenden
Rückprallstoß oder versehentliches Hängenbleiben der Schublade an einem Kleidungsstück
eines Benutzers oder auch beim Schließen einer zweiten Schublade im Korpusinneren
entstehenden Luftströmung - geöffnet wird. Solche Einzugsautomatiken, bei denen ein
in einem langgestreckten Klinkengehäuse zwischen zwei Endpositionen verschieblicher
Klinkenbauteil beim Öffnen der Schublade eine an ihm angreifende Feder spannt und
dann noch einem vorgegebenen Öffnungsweg verriegelt wird und dann den ausziehbaren
Möbelteil für weiteres Öffnen freigibt, sind bekannt. Beim Einschieben des ausziehbaren
Möbelteils fährt dann der den Klinkenbauteil beim Ausziehen unter Spannung der Feder
verriegelnde Mitnehmer wieder am Klinkenbauteil an, entriegelt diesen, so dass dieser
durch die vorgespannte Feder in seine der ganz eingezogenen Stellung zugeordnete Position
zurückgezogen wird und ― über den Mitnehmer ― den ausziehbaren Möbelteil wieder in
die Schließstellung mitnimmt. Zur Vermeidung einer zu starken Beschleunigung des ausziehbaren
Möbelteils aufgrund der Federvorspannung und eines dadurch entstehenden Anprallstoßes
werden die bekannten Einzugsautomatiken teilweise auch bereits mit Dämpfungseinrichtungen
versehen.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass in vielen Fällen auch Probleme bezüglich des Erreichens
oder des Fixierens eines ausziehbaren Möbelteils in der ganz ausgezogenen Endstellung
entstehen. So kann es vorkommen, dass bei zu schwungvollem Öffnen einer Schublade
diese in der ganz geöffneten Endstellung an dem zugeordneten Anschlag anfährt und
durch die Reaktionskraft des Anpralls wieder teilweise geschlossen wird. Auch eine
Fixierung eines ausziehbaren Möbelteils - beispielsweise einer Arbeitsplatte in der
ganz geöffneten Stellung gegen versehentliches Zurückschieben ist wünschenswert und
wurde bisher durch entsprechende, der Öffnungsstellung zugeordnete Rast-Schnäpper
realisiert.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine bei Annäherung an die
ganz geöffnete Endstellung wirksam werdende Verschiebungsautomatik für ausziehbare
Möbelteile zu schaffen, welche die vorgenannten Erfordernisse erfüllt.
[0005] Ausgehend von einer Verschiebungsautomatik der eingangs erwähnten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Klinkengehäuse in dem in der der
Öffnungsstellung des ausziehbaren Möbelteils zugeordneten Endbereich der jeweiligen
äußeren Schiene und der Mitnehmer in dem sich bei Annäherung an die Öffnungsstellung
diesem Endbereich annähernden Bereich der anderen äußeren Schiene bzw. der Mittelschiene
vorgesehen ist. Der für Einzugsautomatiken entwickelte Mechanismus wird somit so umgestaltet,
dass er im entgegengesetzten Bewegungssinn funktioniert, um eine Verschiebungsautomatik
für die Öffnungsstellung zu schaffen.
[0006] Wenn die Ausziehführung als Einfachauszug ohne Mittelschiene ausgebildet ist, kann
das Klinkengehäuse in der aus dem Korpusinneren des Möbelstücks herausgezogenen Endstellung
im vorderen Endbereich der Führungsschiene und der Mitnehmer am rückwärtigen ins Korpusinnere
des Möbelstücks gerichteten Endbereich der Laufschiene des zugehörigen ausziehbaren
Möbelbauteils vorgesehen sein, wobei das Klinkengehäuse vorzugsweise direkt an der
Führungsschiene angeordnet ist, obwohl grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht,
das Klinkengehäuse unmittelbar neben der Führungsschiene am Korpus selbst vorzusehen.
[0007] Der Mitnehmer ist dann ebenfalls vorzugsweise direkt an der Laufschiene vorgesehen,
da er dann nicht gesondert am ausziehbaren Möbelteil montiert werden muss.
[0008] Alternativ kann bei einem als Ausziehführung ohne Mittelschiene ausgebildeten Einfachauszug
auch der Mitnehmer in der ganz ausgezogenen Endstellung im vorderen Endbereich der
Führungsschiene und das Klinkengehäuse im rückwärtigen, ins Korpusinnere des Möbelstücks
gerichteten Endbereich der Laufschiene des ausziehbaren Möbelteils, z.B. einer Schublade,
vorgesehen sein. Das Klinkengehäuse wird dann wieder vorzugsweise direkt an der Laufschiene
und der Mitnehmer an der Führungsschiene angeordnet.
[0009] Bei einer als Vollauszug mit Führungs-, Lauf- und Mittelschiene ausgebildeten Ausziehführung
ist die Ausgestaltung mit Vorteil so getroffen, dass das Klinkengehäuse mit Klinkenbauteil
einer der äußeren Schienen und der zugehörige Mitnehmer der anderen äußeren Schiene
jeweils in deren der Öffnungsstellung des ausziehbaren Möbelteils einander gegenüberstehenden
Endbereichen zugeordnet sind. Auch in diesem Fall ist es wieder von Vorteil, wenn
das Klinkengehäuse und/oder der Mitnehmer an der jeweils zugeordneten äußeren Schiene
angeordnet, d.h. befestigt sind.
[0010] Das Klinkengehäuse und/oder der Mitnehmer können aber auch jeweils von der zugeordneten
äußeren Schiene getrennt in den benachbarten Bereiches des der jeweiligen äußeren
Schiene zugeordneten Möbelteils angeordnet werden.
[0011] Eine alternative Lösung für die Ausgestaltung einer Verschiebungsautomatik für eine
als Vollauszug ausgebildete Ausziehführung ist dadurch möglich, dass wenigstens ein
Klinkenbauteil an einer der äußeren Schienen und der zugeordnete Mitnehmer an der
Mittelschiene jeweils in deren in der Öffnungsstellung des ausziehbaren Möbeiteils
zugeordnetem Endbereich vorgesehen ist bzw. sind.
[0012] Wenn dabei die Führungs-, Lauf- und Mittelschiene der Ausziehführung während deren
relativen Verschiebungsbewegung in an sich bekannter Weise bewegungssynchronisiert
sind, kann das Klinkengehäuse mit Klinkenbauteil beispielsweise an einer äußeren und
der Mitnehmer dann an der Mittelschiene ― oder umgekehrt ― vorgesehen sein.
[0013] Alternativ kann auch an jeder der äußeren Schiene ein Klinkengehäuse mit beweglichem
Klinkenbauteil und an der Mittelschiene dann zwei gesonderte, jeweils einem der Klinkengehäuse
mit beweglichem Klinkenbauteil zugeordnete Mitnehmer vorgesehen sein.
[0014] In diesem Fall kann an jeder der äußeren Schienen ein Mitnehmer und an der Mittelschiene
zwei voneinander beabstandete gesonderte, jeweils einem der Mitnehmer zugeordnete
Klinkengehäuse mit beweglichem Klinkenbauteil vorgesehen sein.
[0015] Auch bei den erfindungsgemäßen, der Öffnungs-Endstellung zugeordneten Verschiebungsautomatik
ist es von Vorteil, wenn eine die nach der Entriegelung des Klinkenbauteils im Klinkengehäuse
des in die vorgespannte Feder eingeleitete Bewegung dämpfende oder abbremsende Dämpfungseinrichtung(en)
vorgesehen ist bzw. sind.
[0016] In Analogie zu den bekannten Einzugsautomatiken wird bzw. werden dann die Dämpfungseinrichtung(en)
über jeweils wenigstens ein Koppelelement mit dem Klinkenbauteil gekoppelt, wobei
dieses Koppelelement als Kolbenstange ausgebildet sein kann, welche Teil der Kolbenstange
eines als Kolbenzylinder-Anordnung ausgebildeten Lineardämpfers bzw. mit einer Kolbenstange
des Lineardämpfers verbunden sein kann.
[0017] Um zu erreichen, dass eine durch Ausziehführungen mit einer erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik
verschieblich im Korpus eines Möbelstücks gehalterte Schublade unmittelbar nach der
Einleitung einer öffnungsverschiebung über den gesamten restlichen Öffnungsweg selbsttätig
in die ganz geöffnete Endstellung überführt werden, ist eine Ausgestaltung von Vorteil,
bei welcher eine der Verschiebungsautomatik in Richtung der Schubladen-Öffnungsverschiebung
vorgeschaltete Öffnungshilfe vorgesehen ist, welche im Anschluss an die beginnende
Öffnungsbewegung der Schublade aus deren Schließstellung mit dem Mitnehmer in Eingriff
kommt und die die Schublade tragende Laufschiene der Ausziehführung über den bis zum
Einsetzen der abschließenden Öffnungsfunktion der Verschiebungsautomatik erforderlichen
Öffnungs-Teilhub mitnimmt.
[0018] Dabei ist die Ausgestaltung dann mit Vorteil so getroffen, dass die Öffnungshilfe
ein in einem langgestreckten Klinkengehäuse in einer kulissenartigen Führung zwischen
zwei Endstellungen verschieblich geführten Klinkenbauteil aufweist, dass am Klinkenbauteil
eine diesen in Öffnungsrichtung der Ausziehführung gerichtete Richtung vorspannende
Feder angreift und dass die kulissenartige Führung so ausgebildet ist, dass der Klinkenbauteil
jeweils in beiden Endstellungen derart verkippt wird, dass der Mitnehmer in bzw. aus
dem Mitnahmeeingriff mit dem Klinkenbauteil kommt.
[0019] Eine über den gesamten Öffnungsweg der Schublade von der Schließstellung aus bis
in die ganz geöffnete Stellung wirksame Öffnungsfunktion kann dann zusätzlich dadurch
verwirklicht werden, dass eine die Schublade in der Schließstellung gegen eine Öffnungsbewegung
verrastende, an sich bekannte Touch-Latch-Schließvorrichtung vorgesehen ist, welche
die zunächst in der Schließstellung verriegelte Schublade durch Druckausübung auf
die Schublade entriegelt und so weit öffnet, dass die Öffnungshilfe die weitere öffnungsbewegung
übernehmen kann.
[0020] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert, und zwar zeigt
bzw. zeigen:
- Fig. 1
- eine isometrische Ansicht auf die Unterseite einer Schublade, welche mittels eines
Paars von jeweils mit einer erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik versehenen Ausziehführungen
zwischen zwei Korpusseitenwänden eines Schranks verschieblich gehaltert ist, wobei
die Schublade in der ganz ausgezogenen Position dargestellt ist;
- Fig. 2
- einen in Fig. 1 innerhalb des strichpunktierten elliptischen Bereichs 2 liegenden
Teilausschnitt der Ausziehführung in vergrößertem Maßstabs, in welchem die Verschiebungsautomatik
in schematischer Darstellung neben der zugehörigen Laufschiene an der Unterseite des
Bodens der Schublade anliegend angeordnet dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechenden Ansicht, in welcher in der Verschiebungsautomatik zusätzlich
schematisch die Anordnung einer als Lineardämpfer ausgebildeten Dämpfungseinrichtung
dargestellt ist;
- Fig. 4
- eine Ansicht auf die Unterseite einer mittels eines Paars von in der erfindungsgemäßen
Weise mit jeweils einer Verschiebungsautomatik versehenen Ausziehführungen in einem
Schrankkorpus gehalterten Schublade in der ganz eingeschobenen Position;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 5-5 in Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Ansicht auf den in Fig. 4 unten dargestellten Teilabschnitt der Schublade in
der ganz ausgezogenen Öffnungsposition;
- Fig. 7
- den in Fig. 6 innerhalb des strichpunktierten Rechtecks 7 dargestellten Teilabschnitt
in vergrößertem Maßstab;
- Fig. 8
- die Seitenansicht einer mit einer im türflügelseitigen Endbereich der Führungsschiene
mit einer erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik versehenen Ausziehführung, in welcher
die Laufschiene in der ganz eingezogenen Position einer zugehörigen Schublade dargestellt
ist;
- Fig. 9
- eine der Fig. 8 entsprechenden Seitenansicht, in welcher die Laufschiene in der ganz
geöffneten Position einer zugehörigen Schublade zugeordneten Stellung gezeigt ist;
und
- Fig. 10
- den in Fig. 9 innerhalb des strichpunktierten Rechtecks 10 dargestellten Teilbereich
in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 11
- eine der Fig. 4 entsprechende Ansicht auf die Unterseite einer mittels eines Paars
von in der erfindungsgemäßen Weise mit jeweils einer Verschiebungsautomatik und einer
zusätzlichen Öffnungshilfe versehenen Ausziehführung in einem Schrankkorpus gehalterten
Schublade in der ganz eingeschobenen Position;
- Fig. 12
- eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 12-12 in Fig. 11;
- Fig. 13
- eine Ansicht auf den in Fig. 11 unten dargestellten Teilabschnitt der Schublade in
der ganz ausgezogenen Öffnungsposition;
- Fig. 14
- den in Fig. 3 innerhalb des strichpunktierten Rechtecks 14 dargestellten Teilabschnitt
in vergrößertem Maßstab;
- Fig. 15a und15b
- schematische Darstellungen der in den Fig. 11 bis 14 gezeigten Verschiebungsautomatik
und der zugehörigen Öffnungshilfe in vergrößertem Maßstab in gespanntem, d.h. der
Schließposition und in entspanntem, der Öffnungsposition einer zugehörigen Schublade
zugeordneten Zustand; und
- Fig. 16a bis 16d
- schematische Darstellungen einer mittels der erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik
und Öffnungshilfe gemäß den Fig. 11 bis 14 versehenen Paares von Ausziehführungen
in einem Schrankkorpus ausziehbar gehalterten und durch eine so genannte Touch-Latch-Schließvorrichtung
in der Schließstellung verrastbaren Schublade in verschiedenen Ausziehpositionen von
der geschlossenen bis zur ganz geöffneten Position.
[0021] In Fig. 1 ist die Unterseite einer Schublade 10 zwischen zwei voneinander beabstandeten
senkrechten Korpuswänden 12 eines - im Übrigen nicht weiter dargestellten - Möbelteils,
z.B. eines Schubladenschranks, mittels eines Paars von Ausziehführungen 14 einschieb-
und ausziehbar gehaltert in der ganz ausgezogenen, d.h. der geöffneten Schubladen-Endposition
dargestellt. Die Ausziehführungen 14 weisen jeweils eine an der Innenseite der zugeordneten
Korpuswand 12 befestigte Führungsschiene 16 und eine unter der jeweiligen Seitenwand
18 der Schublade 10 befestigte Laufschiene 20 auf. Die Laufschiene ist - in an sich
bekannter und deshalb nicht näher dargestellter Weise ― durch Rollen oder in einem
Käfig geführte Wälzkörper zwischen zwei Endstellungen in Schubladen-Auszieh- bzw.
Einschubrichtung verschieblich gehaltert.
[0022] Den Ausziehführungen 14 ist jeweils eine Verschiebungsautomatik 22 zugeordnet, welche
- im dargestellten Fall ― jeweils ein im Bereich des rückwärtigen, d.h. korpusinneren,
Endbereichs der Laufschiene 20 angeordnetes flaches, langgestrecktes Klinkengehäuse
24 aufweist, in welchem ein in der Zeichnung verdeckter und daher nicht erkennbarer
Klinkenbauteil zwischen zwei Endstellungen verschieblich angeordnet ist. Der in einer
kulissenartigen Führung verschiebliche Klinkenbauteil seinerseits steht unter der
Vorspannung einer Feder und ist durch entsprechende Ausgestaltung der Kulissenführung
in einer ― und zwar im dargestellten Fall in der in Ausziehrichtung vorderen ― Endposition
verriegelbar, wobei ein die Führungsschiene 16 an der zugeordneten Korpuswand 12 befestigenden
Halterung in Richtung zum Klinkenbauteil vortretender Mitnehmer 26 beim Öffnen der
Schublade mit dem Klinkenbauteil in Eingriff kommt und diesen entriegelt, wodurch
dann aufgrund der auf den Klinkenbauteil ausgeübten Federvorspannung das Klinkengehäuse
22 und damit die mit dem jeweiligen Klinkengehäuse verbundene Laufschiene 20 und somit
die auf den Laufschienen 20 gelagerte Schublade 10 in die ganz geöffnete Endposition
verschoben wird. Das Klinkengehäuse 24 ist entweder im rückwärtigen Endbereich an
der Laufschiene 20 oder in diesem Endbereich neben der Laufschiene 20 am Boden 28
der Schublade befestigt.
[0023] In den Figuren 2 und 3 ist in vergrößertem Maßstab der jeweils mit der Verschiebungsautomatik
22 versehene Bereich der Fig. 1 oberen Ausziehautomatik 14 dargestellt, wobei Fig.
2 die Verschiebungsautomatik entsprechend der Darstellung in Fig. 1 zeigt, während
in Fig. 3 eine Weiterbildung veranschaulicht ist, bei welcher das Klinkengehäuse 24
in Richtung der Schubladen-Öffnungsposition verlängert ist und im verlängerten Bereich
eine als mit einem fluiden oder gasförmigen Dämpfungsmedium arbeitende langgestreckte
Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildete Dämpfungseinrichtung 30 aufweist, von welcher
in der Zeichnungsfigur nur der in einem Ausschnitt des verlängerten Abschnitts des
Klinkengehäuses 24 gehaltene Zylinder 32 sichtbar ist. Das freie Ende der nicht sichtbar
im Klinkengehäuse 24 liegenden Kolbenstange der Dämpfungseinrichtung 30 ist am - ebenfalls
nicht sichtbar im Klinkengehäuse 24 geführten - Klinkenbauteil angekoppelt. Es ist
ersichtlich, dass eine derartige Dämpfungseinrichtung geeignet ist, eine zu starke
Beschleunigung der Laufschiene 20 und somit einer von dieser getragenen Schublade
10 geschwindigkeitsabhängig zu dämpfen und so den der Schublade beim abschließenden
Öffnungsvorgang durch die Verschiebungsautomatik 22 erteilten Aufpralistoß in der
Öffnungs-Endstellung auf eine zulässige Größe abzubremsen.
[0024] In den Fig. 4 bis 7 ist die Anordnung von jeweils einer erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik
an den Ausziehführungen 12 einer Schublade 10 für den in Fig. 3 schematisch veranschaulichten
Fall in detaillierterer Darstellung veranschaulicht. In der folgenden Beschreibung
werden nur die gegenüber den im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 3 beschriebenen Ausgestaltungen
in den Fig. 4 bis 7 wiedergegebenen zusätzlichen konstruktiven Ausgestaltungen beschrieben.
Bezüglich der in Fig. 1 bis 3 entnehmbaren übereinstimmenden Ausgestaltung kann dagegen
auf die Beschreibung zu diesen Figuren verwiesen werden, zumal funktionell gleiche
Teile in den Fig. 1 bis 3 und 4 bis 7 gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind.
[0025] In den Fig. 4 bis 6 ist erkennbar, dass die Führungsschienen 16 der Ausziehführungen
14 jeweils mittels zweier als metallische Winkelprofile ausgebildete Halterungen 34
in parallelem Abstand von der zugewandten Innenfläche der Korpuswände 12 befestigt
sind. Die mit dem Klinkenbauteil 40 (Fig. 7) der Verschiebungsautomatik 22 zusammenwirkenden
Mitnehmer 26 sind an den in den Fig. 4 und 6 rechts gelegenen korpusäußeren Halterungen
34 vorgesehen. Die Laufschienen 20 ihrerseits sind mittels im dargestellten Fall als
im Querschnitt Z-förmige Metallprofile ausgebildete Trägerelemente 36 an der Unterseite
des Schubladenbodens 28 befestigt, wobei an der in den Fig. 4 und 6 die linken korpusinneren
Enden der Laufschienen 20 tragenden Trägerelemente 36 gleichzeitig die Klinkengehäuse
24 der Verschiebungsautomatiken 22 befestigt sind. Bei Schubladen 10, deren Seitenwände
18 in der in Fig. 5 erkennbaren Weise als unterseitig offene doppelwandige Hohlprofile
aus Metall ausgebildet sind, kann die Laufschiene durch die im Querschnitt Z-förmige
Ausgestaltung der Trägerelemente 36 im hohlen Innern der Seitenwände angeordnet werden,
wobei auch noch die Führungsschiene 16 zum Teil und die in diesem Fall zur Bildung
eines Vollauszugs zwischen den Lauf- und Führungsschienen jeweils zwischengeschalteten
Mittelschienen 38 weitgehend verdeckt im hohlen Innern der Seitenwände 18 angeordnet
sind.
[0026] In den Fig. 4 und 6 ist auch die Anordnung des Klinkenbauteils 40 im Klinkengehäuse
24 sowie die Ankopplung der Kolbenstange 42 der als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildeten
Dämpfereinheit 30 am Klinkenbauteil 40 und die Anordnung der die Kolbenstange 42 durchsetzenden,
am Zylinder 32 der Dämpfereinheit 30 einerseits und dem Klinkenbauteil 40 bzw. dem
am Klinkenbauteil angekoppelten Ende der Kolbenstange 42 andererseits abgestützten,
unter Druckvorspannung stehenden Schraubenfeder 44 erkennbar.
[0027] Erkennbar sind auch die über den größeren Teil ihrer Länge geradlinig verlaufenden
Führungsnuten 46 für ein Paar von voneinander beabstandete, in die Führungsnuten eingreifende
Kulissenzapfen 48 am Klinkenbauteil 40. Durch den bogenförmig gekrümmten Verlauf der
Führungsnuten 46 in deren korpusäußeren Endabschnitten wird erreicht, dass der Klinkenbauteil
40 bei der Annäherung an die Öffnungsstellung zunächst an dem von der korpusäußeren
Halterung 34 der Führungsschiene 16 vortretenden Mitnehmer anfährt und dann bei weiterem
Verschieben aus der im gebogenen Bereich der Führungsnut 46 liegenden Stellung verschoben
und entriegelt wird, wodurch die vorgespannte unter Druckvorspannung stehende Schraubenfeder
sich in dem durch die Länge der Führungsnuten 46 vorgegebenen Maß entspannen kann
und dabei das zugehörige Klinkengehäuse 24, die mit dem Klinkengehäuse verbundene
Laufschiene 20 sowie die von den Laufschienen 20 getragene Schublade 10 in die äußere,
vollständig geöffnete Endposition verschiebt.
[0028] In Fig. 7 ist in einem vergrößerten Ausschnitt der Eingriff des Mitnehmers 26 in
den Klinkenbauteil 40 in der Öffnungs-Endstellung der Schublade sowie die gelenkige
Ankopplung des zylinderabgewandten Endes der Kolbenstange 42 der Dämpfungseinrichtung
32 am Klinkenbauteil 40 veranschaulicht. Erkennbar ist auch die an ihrem zylinderabgewandten
Ende im Ankopplungsbereich der Kolbenstange 42 am Klinkenbauteil 40 abgestützt, von
der Kolbenstange 42 durchsetzte Schraubenfeder 44.
[0029] In den Fig. 8 bis 10 ist eine Abwandlung der vorstehend geschilderten Anordnung und
Ausgestaltung einer Verschiebungsautomatik an einer als Vollauszug ausgebildeten Ausziehführung
14 schematisch veranschaulicht. Abweichend von der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung
gemäß den Fig. 4 bis 7 ist in diesem Fall das Klinkengehäuse 24 der Verschiebungsautomatik
im vorderen, d.h. korpusäußeren Endbereich der Führungsschiene 16 angeordnet, und
der mit dem Klinkenbauteil 40 zusammenwirkende Mitnehmer 26 am rückwärtigen, d.h.
korpusinneren Ende der Laufschiene 20 vorgesehen. Aufgrund der Vertauschung der Zuordnung
des Klinkengehäuses 24 und des Mitnehmers 26 zur Führungsschiene 16 bzw. Laufschiene
20 ist in diesem Fall die relative Lage des Klinkenbauteils 40 im Klinkengehäuse 24
und die Ankopplung der Dämpfungseinrichtung 32 in der in den Zeichnungsfiguren erkennbaren
Weise im entgegen gesetzten Betätigungssinn getroffen.
[0030] In den Fig. 11 bis 14 ist in einer den Fig. 4 bis 7 vergleichbaren Darstellung die
Anordnung von jeweils einer erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik 22 und einer
zusätzlichen Öffnungshilfe 50 an den Ausziehführungen 12 einer Schublade 10 veranschaulicht.
In der folgenden Beschreibung werden nur die gegenüber den im Zusammenhang mit den
Fig. 4 bis 7 beschriebenen Ausgestaltungen zusätzlich getroffenen Änderungen beschrieben.
Bezüglich der den Fig. 4 bis 7 entnehmbaren übereinstimmenden Ausgestaltung kann dagegen
auf die Beschreibung zu diesen Figuren verwiesen werden, zumal funktionell gleichen
Teilen in den Fig. 4 bis 7 und 11 bis 14 gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind.
[0031] Die Verschiebungsautomatik 22 entspricht funktionell den in Verbindung mit den Fig.
4 bis 7 beschriebenen Verschiebungsautomatiken, wobei lediglich die dort unter Druckvorspannung
stehende Schraubenfeder 44 durch eine unter Zugspannung stehende längere, am Klinkenbauteil
40 angreifende Schraubenfeder 44' ersetzt ist. Der Vorteil der Verwendung einer solchen
über Umlenkrollen 52, 54 geführten verlängerten Schraubenfeder 44' besteht darin,
dass sie auch eine Verlängerung des Verschiebungswegs des Klinkenbauteils 40 in einem
entsprechend verlängerten Klinkengehäuse 24 ermöglicht, wobei die auf das Klinkenbauteil
40 ausgeübte Vorspannung sich zwischen dessen Endpositionen aufgrund der größeren
Federlänge der Schraubenfeder 44' in geringerem Maße ändert.
[0032] Die in den Fig. 11 und 13 der Verschiebungsautomatik 22 vorgeschaltete Öffnungshilfe
50 hat - wie insbesondere auch den Zeichnungsfiguren 15a und 15b entnehmbar ist -
einen der Verschiebungsautomatik 22 konstruktiv ähnlichen Aufbau. D.h. sie weist einen
in einem langgestreckten Klinkengehäuse 64 zwischen zwei Endstellungen verschieblich
angeordneten Klinkenbauteil 66 auf. Der in einer kulissenartigen Führung verschiebliche
Klinkenbauteil seinerseits steht wieder unter Zugvorspannung einer langgestreckten,
um eine Umlenkrolle 68 geführten Schraubenfeder 70. Die Kulissenführung ihrerseits
ist ― abweichend von der Verschiebungsautomatik 22 ― jedoch so ausgebildet, dass der
Kulissenbauteil 66 in beiden Endpositionen in jeweils abgekippter und dadurch den
Mitnehmer 26 beim Öffnen und Schließen der Schublade jeweils freigebende Position
geführt ist. D.h. beim Öffnen der Schublade fährt nach kurzem Öffnungshub der Mitnehmer
26 zunächst am abgekippten Klinkenbauteil 66 an und verschiebt und entriegelt diesen
beim weiteren Öffnen, wodurch die unter Zugvorspannung stehende Schraubenfeder 70
sich in dem durch die Kulissenführung vorgegebenen Maß entspannen kann und dabei die
mit dem Klinkengehäuse verbundene Laufschiene 20 und somit die von den Laufschienen
20 getragene Schublade 10 in eine weiter geöffnete Endposition verschiebt, in welche
der Klinkenbauteil 66 wieder abgekippt wird und den Mitnehmer 26 freigibt, wodurch
bei weiterer Öffnungsbewegung der Schublade der Mitnehmer 26 in den Klinkenbauteil
14 der anschließenden Verschiebungsautomatik 22 übertritt, diesen Klinkenbauteil entriegelt
und durch die Verschiebungsautomatik dann die der Schublade zugeordnete Laufschiene
20 der Ausziehführung 14 in die ganz geöffnete Position mitgenommen wird, wodurch
also die Schublade in ihre Öffnungs-Endstellung geführt wird.
[0033] Aufgrund des aufeinander folgenden Zusammenwirkens der Öffnungshilfe 50 mit der Verschiebungsautomatik
22 ist es möglich, ein automatisches Öffnen der Schublade unmittelbar im Anschluss
an einen kurzen Schubladen-Verschiebungshub aus der Schließstellung zu verwirklichen.
[0034] Dieser kurze Öffnungshub bis zum Wirksamwerden der Öffnungshilfe 50 ist entweder
durch die Ausübung einer entsprechenden Öffnungskraft auf eine an der Außenseite der
Schubladenblende der Schublade vorgesehenen Griffbeschlag zu bewirken, oder - im Falle
des Fehlens eines solchen Griffbeschlags - kann der Öffnungshilfe 50 funktionell auch
eine so genannte "Touch-Latch-Schließvorrichtung" vorgeschaltet sein. Solche Touch-Latch-Schließvorrichtungen
sind z.B. aus der
EP 0 766 939 B1 bekannt. Dabei kommt z.B. auch die zusätzliche Integration einer der Öffnungshilfe
50 vorgeschalteten Touch-Latch-Schließvorrichtung der aus der
DE 20 2004 019 738 U1 bekannten Ausgestaltung in Frage. In den Fig. 11 und 13 wäre diese bekannte Touch-Latch-Schließvorrichtung
dann links vor der Öffnungshilfe 50 etwa im Bereich des Trägerelements.36 vorzusehen.
[0035] In den Fig. 16a bis 16b ist die Aufeinanderfolge von Teilabschnitten der selbsttätigen
Öffnungs-Verschiebungsbewegung einer durch eine Touch-Latch-Schließvorrichtung der
vorerwähnten Art in der Schließstellung gehaltenen Schublade nach Auslösung des Öffnungsvorgangs
durch Betätigung der Touch-Latch-Schließvorrichtung veranschaulicht.
[0036] Fig. 16a zeigt die von der Touch-Latch-Schließvorrichtung in der Schließstellung
im Korpus eines Schubladenschranks gehaltenen Schublade 10, wobei der Pfeil a
1 noch die abschließende Schließverschiebung der Schublade 10 vor ihrer Verrastung
in der Schließstellung durch die Touch-Latch-Vorrichtung und der entgegengesetzt gerichtete
Pfeil a
3 den nach Auslösung der Touch-Latch-Schließvorrichtung durch zusätzlichen Druck in
Schließrichtung auf die Schublade den durch die Touch-Latch-Vorrichtung auf die Schublade
übertragenden Öffnungsweg veranschaulicht.
[0037] In Fig. 16b ist die nach der durch die Öffnungsbewegung der Touch-Latch-Schließvorrichtung
erreichte Position der Schublade 10 dargestellt, in welcher die Öffnungshilfe 50 wirksam
wird und die Schublade 10 um den Öffnungsweg b in die in Fig. 16c dargestellte Öffnungsposition
überführt. In dieser Position wird dann die Verschiebungsautomatik wirksam, welche
die Schublade über den restlichen Öffnungsweg in die in Fig. 16d gezeigte ganz geöffnete
Position gestellt wird.
[0038] Die Kombination der aufeinander folgend wirksam werdenden Touch-Latch-Schließvorrichtung,
der Öffnungshilfe 50 und der Verschiebungsautomatik 22 ist dabei so getroffen, dass
der Öffnungshub der jeweiligen Teilkomponente gerade dann erschöpft ist, wenn die
nächstfolgende Komponente ausgelöst wird, so dass also die selbsttätige Öffnungsbewegung
der Schublade nach Auslösung der Entriegelungsfunktion der Touch-Latch-Schließvorrichtung
stetig und gleichmäßig ohne Stocken zwischen den einzelnen Teilabschnitten der Öffnungsbewegung
bis in die ganz geöffnete Endposition der Schublade erfolgt.
[0039] Es ist ersichtlich dass im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen
der beschriebenen Anordnungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Verschiebungsautomatik
verwirklichbar sind. Bei als Vollauszug mit Führungsschiene, Mittelschiene und Laufschiene
ausgebildeten Ausziehführungen ist auch eine Ausgestaltung möglich, bei welcher die
zusammenwirkenden Funktionsbauteile der Verschiebungsautomatik 22, d.h. des mit dem
verschieblichen Klinkenbauteil 40 versehenen Klinkengehäuses 24 einerseits und des
Mitnehmers 26 andererseits an einer der äußeren Schienen, d.h. der Führungsschiene
16 oder der Laufschiene 20 und des Mitnehmers 26 an der jeweils anderen äußeren Schiene,
d.h. der Laufschiene 20 bzw. der Führungsschiene 16 erfolgt. Insbesondere dann, wenn
die in ihren Verschiebungsbewegungen über entsprechende - an sich bekannte ― Einrichtungen
relativ zur Mittelschiene bewegungssynchronisiert sind, ist eine solche Ausgestaltung
denkbar.
[0040] Außerdem ist auch die Zuordnung von zwei voneinander beabstandeten Verschiebungsautomatiken
22 und ihre Zuordnung zu jeweils der Führungsschiene 16 einerseits und der Laufschiene
20 andererseits möglich. Denkbar ist dabei entweder die Anordnung der beiden Klinkengehäuse
24 voneinander beabstandet an der Mittelschiene 38 und die Anordnung je eines Mitnehmers
an jeder der beiden äußeren Schienen oder die Anordnung je eines Klinkengehäuses an
jeder der äußeren Schiene und die Anordnung von zwei voneinander beabstandeten Mitnehmern
26 an der Mittelschiene. Diese Ausgestaltung, welche den zwangsgesteuerten Öffnungshub
der Schublade vergrößert, ist bei nicht bewegungssynchron gekoppelten äußeren Schienen
eines Vollauszugs vorteilhaft.
1. Verschiebungsautomatik (22) für Ausziehführungen (14) für aus dem Korpus eines Möbelstücks
ausziehbare Möbelteile, wie Schubladen (10), ausziehbare Arbeitsplatten oder Geräteträger
mit einer an einer Korpuswand (12) eines Möbelstücks zu befestigenden Führungsschiene
(16) und einer - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Mittelschiene (38) -
relativ zur Führungsschiene (16) verschieblich gelagerten, am ausziehbaren Möbelteil
zu befestigenden Laufschiene (20), wobei in einem an einer der beiden vorgenannten
äußeren Schienen angeordneten Klinkengehäuse (24) ein durch eine Federanordnung mit
einer langgestreckten Schraubenfeder (44; 44') bistabil in zwei in Schubladen-Bewegungsrichtungen
voneinander beabstandeten Endlagen vorgespannter beweglicher Klinkenbauteil (40) vorgesehen
ist, welcher eine Aufnahme für einen an einer der anderen Schiene(n) vorgesehenen
Mitnehmer (26) aufweist, welcher bei der Relativverschiebung der Schienen bei Annäherung
an die Endstellung in die Aufnahme einfährt und den vorgespannten beweglichen Klinkenbauteil
(40) verschwenkt und dadurch aus der zugeordneten Endlage entriegelt, wodurch dieser unter Wirkung der Federspannung
in die andere Endlage bewegt wird und über den in der Aufnahme gehaltenen Mitnehmer
die diesem zugeordnete Schiene in die Endstellung des ausziehbaren Möbelteils mitnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klinkengehäuse (24) in dem in der der Öffnungsstellung des ausziehbaren Möbelteils
zugeordneten Endbereich der jeweiligen äußeren Schiene (20; 16) und der Mitnehmer
in dem sich bei Annäherung an die Öffnungsstellung diesem Endbereich annähernden Bereich
der anderen äußeren Schiene (16; 20) bzw. der Mittelschiene vorgesehen ist.
2. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 1 für eine als Einfachauszug ohne Mittelschiene
ausgebildete Ausziehführung, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) in der aus dem Korpusinnern des Möbelstücks herausgezogenen
Endstellung im vorderen Endbereich der Führungsschiene (16) und der Mitnehmer (26)
im rückwärtigen, ins Korpusinnere des Möbelstücks gerichteten Endbereich der Laufschiene
(20) des zugehörigen ausziehbaren Möbelteils vorgesehen ist.
3. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) an der Führungsschiene (16) angeordnet ist.
4. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (26) an der Laufschiene (20) angeordnet ist.
5. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 1 für eine als Einfachauszug ohne Mittelschiene
ausgebildete Ausziehführung, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (26) in der herausgezogenen Endstellung im vorderen Endbereich der
Führungsschiene (16) und das Klinkengehäuse (24) im rückwärtigen, ins Korpusinnere
des Möbelstücks gerichteten Endbereich der Laufschiene (20) des zugeordneten ausziehbaren
Möbelteils vorgesehen ist.
6. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) an der Laufschiene (20) angeordnet ist.
7. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (26) an der Führungsschiene (16) angeordnet ist.
8. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 1 für eine als Vollauszug mit Führungs-, Lauf-
und Mittelschiene ausgebildete Ausziehführung, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) mit Klinkenbauteil (40) einer der äußeren Schienen (16; 20)
und der zugehörige Mitnehmer (26) der anderen äußeren Schiene (20; 16) jeweils in
deren in der Öffnungsstellung des ausziehbaren Möbelteils einander gegenüberstehenden
Endbereichen zugeordnet sind.
9. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) und der Mitnehmer (26) an der jeweils zugeordneten äußeren
Schiene (20; 16) angeordnet sind.
10. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkengehäuse (24) und/oder der Mitnehmer (26) jeweils von der zugeordneten
äußeren Schiene (20; 16) getrennt in den benachbarten Bereichen des der jeweiligen
äußeren Schiene zugeordneten Möbelteils angeordnet ist bzw. sind.
11. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 1 für einen mit einer zusätzlich zur Führungs-
und Laufschiene eine Mittelschiene aufweisenden Vollauszug, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Klinkenbauteil (40) an einer der äußeren Schienen (20; 16) und der
zugeordneten Mitnehmer(26) an der Mittelschiene (38) jeweils in deren in der Öffnungsstellung
des ausziehbaren Möbelteils zugeordnetem Endbereich vorgesehen ist bzw. sind.
12. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs-, Lauf- und Mittelschiene (16; 20; 38) der Ausziehführung (14) während
deren relativen Verschiebungsbewegungen bewegungssynchronisiert sind, und dass ein
Klinkengehäuse (24) mit Klinkenbauteil (40) und ein Mitnehmer (26) an einer der äußeren
bzw. der Mittelschiene (38) vorgesehen sind.
13. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder der äußeren Schiene (20; 16) ein Klinkengehäuse (24) mit beweglichem Klinkenbauteil
(40) und an der Mittelschiene (38) zwei gesonderte, jeweils einem der Klinkengehäuse
(24) mit beweglichem Klinkenbauteil (40) zugeordnete Mitnehmer (26) vorgesehen sind.
14. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder der äußeren Schienen (16; 20) ein Mitnehmer (26) und an der Mittelschiene
(38) zwei voneinander beabstandete gesonderte, jeweils einem der Mitnehmer (26) zugeordnete
Klinkengehäuse (24) mit beweglichem Klinkenbauteil (40) vorgesehen sind.
15. Verschiebungsautomatik nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch eine die nach der Entriegelung des Klinkenbauteils(40) im Klinkengehäuse (24) dessen
durch die vorgespannte Feder eingeleitete Bewegung dämpfende oder abbremsende Dämpfungseinrichtung(en)
(30) vorgesehen ist bzw. sind.
16. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungseinrichtung(en) (30) über jeweils wenigstens ein Koppelement mit dem
Klinkenbauteil (40) gekoppelt ist bzw. sind.
17. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise als an sich bekannte mit einem fluiden oder gasförmigen Dämpfungsmedium
arbeitende(n) Dämpfungseinrichtung(en) über eine Koppelstange mit dem Klinkenbauteil
gekoppelt ist bzw. sind.
18. Verschiebungsautomatik nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch eine der Verschiebungsautomatik (22) in Richtung der Schubladen-Öffnungsverschiebung
vorgeschaltete Öffnungshilfe (50), welche im Anschluss an die beginnende Öffnungsbewegung
der Schublade aus deren Schließstellung mit dem Mitnehmer (26) in Eingriff kommt und
die die Schublade tragende Laufschiene (20) der Ausziehführung (14) über den bis zum
Einsetzen der abschließenden Öffnungsfunktion der Verschiebungsautomatik (22) erforderlichen
Öffnungs-Teilhub mitnimmt.
19. Verschiebungsautomatik nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungshilfe (50) ein in einem langgestreckten Klinkengehäuse (64) in einer
kulissenartigen Führung zwischen zwei Endstellungen verschieblich geführten Klinkenbauteil
(66) aufweist, dass am Klinkenbauteil (66) eine diesen in Öffnungsrichtung der Ausziehführung
(14) gerichtete Richtung vorspannende Feder (70) angreift, und dass die kulissenartige
Führung so ausgebildet ist, dass der Klinkenbauteil (66) jeweils in beiden Endstellungen
derart verkippt wird, dass der Mitnehmer (26) in bzw. aus dem Mitnahmeeingriff mit
dem Klinkenbauteil kommt.
20. Verschiebungsautomatik nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Schublade (10) in der Schließstellung gegen eine Öffnungsbewegung verrastende,
an sich bekannte Touch-Latch-Schließvorrichtung vorgesehen ist.