[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallen
und/oder Metalllegierungen aus Elektrolyten, insbesondere Aluminium und/oder Legierungen
aus metallorganischen aluminiumalkylkomplexhaltigen Elektrolyten, auf zu beschichtenden
Substraten mit zumindest einer Galvanisiertrommel zur Aufnahme der zu beschichtenden
Substrate und zumindest einer Antriebseinheit zum drehenden Antreiben der Trommel
über zumindest ein an dieser vorgesehenes Antriebselement sowie zumindest einer Stromzuführeinrichtung
zum Zuführen von Strom in das Innere der Trommel sowie eine Galvanisiertrommel, wobei
diese mit endseitigem Lager und zumindest einem Antriebselement zum Verbinden mit
einer Antriebseinheit zum drehenden Antreiben der Trommel versehbar oder versehen
ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Galvanisiertrommeln sind im Stand der Technik bekannt.
Galvanisiertrommeln dienen der Aufnahme von Kleinteilen und Schüttgut zum galvanischen
Beschichten von diesen in wässriger Lösung, beispielsweise dem Vernickeln oder Verzinken
dieser Substrate, wobei die Substrate in die Galvanisiertrommel eingefüllt und diese
durch die Antriebseinheit angetrieben rotiert wird. Die bei der galvanischen Beschichtung
erforderliche Stromübertragung auf die zu beschichtenden Substrate erfolgt in bekannter
Weise beispielsweise mittels flexibler Kupferlitzen, die seitlich an den Trommeln
angeordnet sind und zum Verhindern von Metallaufwachsungen durch den verwendeten Elektrolyt
durch einen Weich-PVC-Schlauch umhüllt sein können. Ein galvanisches Abscheiden von
Aluminium oder Aluminiumlegierungen erfordert ein Abscheiden aus nichtwässrigen organischen
Systemen, da aufgrund der sehr niedrigen Potentiallage von Aluminium ein Abscheiden
aus wässrigen Lösungen im Allgemeinen nicht möglich ist. Ein Abscheiden von feinkristallinem
glattem Aluminium und Aluminiumlegierungsschichten erfolgt aus wasserfreien aluminiumalkylorganischen
Elektrolytsystemen, wobei Aluminiumalkylkomplexe in aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Toluol, gelöst werden. Aus der Verwendung von Toluol kann zusammen mit Sauerstoff
ein explosives Gemisch entstehen, das durch Zündfunken seitens einer Antriebseinheit,
die zum Drehen der Galvanisiertrommel dient, entzündet werden kann. Um hier mehr Sicherheit
zu schaffen, schlägt die
EP 1 279 751 A1 die Einkapselung der Antriebseinheit, die im Tragrahmen direkt oberhalb der Galvanisiertrommel
angeordnet ist, vor.
[0003] Die
EP 1 279 751 A1 offenbart weiter eine Vorrichtung, die aus einem Tragrahmen mit Auflagebock und Transportaufnahmen
sowie zumindest einer Galvanisiertrommel und zumindest einer Antriebseinheit für die
Galvanisiertrommel besteht. Die Galvanisiertrommel weist ein perforiertes Innenrohr
auf, das sich entlang der Längsachse der Galvanisiertrommel erstreckt und seitliche
Öffnungen gegenüber einer Elektrolyteinspeisung im Elektrvlytbehälter aufweist. Obgleich
die Antriebseinheit in einem gekapselten gasdichten Gehäuse angeordnet ist, befindet
sie sich dennoch direkt oberhalb der Galvanisiertrommel, so dass Lösemitteldämpfe
das Gehäuse umströmen und auf die Dauer das Gehäusematerial angreifen können, so dass
dieses für Lösemitteldämpfe durchlässig wird.
[0004] Die
DE 44 44 103 A1 beschreibt das Vorsehen einer Tauchtrommel, die in eine Behandlungslösung eingetaucht
wird. Ein Motor zum drehbaren Antreiben der Trommel ist an einem Ende eines Tragbalkens
befestigt, der über Tragarme die Trommel trägt. Der Motor befindet sich dicht oberhalb
der Randversteifung einer die Behandlungslösung enthaltenden Wanne fast vollständig
außerhalb von dieser außerhalb des Flüssigkeitsspiegels der Behandlungslösung. Da
der Motor jedoch direkt an dem Tragbalken befestigt ist, kann auch bei diesem Aufbau
nicht ausgeschlossen werden, dass aufsteigende Dämpfe der Behandlungslösung das Motorgehäuse
angreifen.
[0005] Aus der
DE 30 19 719 A1 ist eine Vorrichtung zum chargenweisen Oberflächenbehandeln von Werkstücken, insbesondere
zum Galvanisieren bekannt. Diese umfasst eine Galvanisiertrommel mit perforiertem
Trommelmantel. Über die gesamte Länge des Trommelmantels erstreckt sich ein Versorgungskanal,
der mit Auslassöffnungen in Richtung zum Trommelinnenraum versehen ist sowie mit einer
von der Trommelaußenseite her zugänglichen Einlassöffnung. Der Versorgungskanal erstreckt
sich als eine Rippe im Mantelbereich der Trommel. Der Trommelmantel wird von Kunststoffplatten
verschlossen. Ein elektrischer Antriebsmotor Für die Trommel ist ebenso wie die Trommel
an einem Traggestell montiert. Tragzapfen, über die die Trommel an dem Traggestell
befestigt ist, dienen zugleich als Anschlüsse für eine Spannungseinspeisung, wobei
an den Tragzapfen sog. Kathodenzuleitungen angeschlossen sind, welche mit einem flexiblen
Isolierschlauch überzogen sind. Die Kathodenzuleitungen sind durch Lagerzapfen in
den Stimwänden der Trommel in diese hineingeführt. Die Kathode am unteren Ende der
Kathvdenzuleitung liegt im Bereich des unteren Teils des Trommelmantels auf diesem
auf und steht mit zu galvanisierendem in der Trommel befindlichen metallischem Gut
in elektrisch leitender Verbindung. Die Lagerzapfen sind in Lagerbuchsen innerhalb
der Trommelstirnwände drehbar gelagert.
[0006] Eine ähnliche Anordnung offenbaren auch die
DE 44 38 208 C1 sowie
DE 197 17 789 A1, wobei bei letzterer sog. Kontaktbirnen am Ende der Kontaktkabel im Wesentlichen
in Längsrichtung der Galvanisiertrommel angeordnet sind. Weitere schräg angeordnete
Kontaktbimen bzw. Kathodenkontakte offenbart die
DE 32 36 138 A1. Diese sind wiederum im Lager der Trommel befestigt. Anstelle der Verwendung derartiger
Kontaktbirnen ist auch die Verwendung von Scheibenkontakten bekannt, die an den Stirnseiten
der Trommel befestigt werden. Ebenfalls ist das Vorsehen von Leistenkontakten bekannt,
die in Trommeleckstäbe eingelegt werden und sich über die Länge der Trommel erstrecken.
Des weiteren sind Galvanisiertrommeln mit in der Seitenansicht T-förmigen Kontaktanschlüssen
bekannt, die stirnseitig auf der Innenseite der Trommeln angefügt werden und in das
Innere der Trommel hineinragen. Ferner sind sog. Knopfkontakte bekannt, wie sie beispielsweise
auch in der
DD 285 129 A5 verwendet werden. Über die Knopfkontakte erfolgt eine Stromübertragung auf das Galvanisiergut.
Gemäß dieser Druckschrift ist an der Galvanisiertrommel ein winkliger Einfüllstutzen
angeordnet, über den schüttfähiges Anodenmaterial in die Galvanisiertrommel eingefüllt
wird. Zu diesem Zweck ist vor dem Eintritt in die Galvanisiertrommel eine Förderschnecke
vorgesehen, die das Anodenmaterial in ein perforiertes Innenrohr der Galvanisiertrommel
einleitet. Das Anodenmaterial wird in Form von Pellets, Bruchstücken oder Anodenresten
zerkleinert oder als Granulat in den stromleitenden und nach außen isolierten Innenzylinder
eingebracht, der als Innenanode dient. Die in die Galvanisiertrommel eingefüllten
Substrate dienen als Kathode. Der Kathodenstrom wird mittels der Knopfkontakte über
die Galvanisiertrommelaußenwand zugeführt.
[0007] Aus der
DE 87 00 009 U1 ist eine drehbare Galvanisiertrommel bekannt, die in ein Elektrolytbad hineinragt.
Innerhalb der Trommel sind verschiedene Käfige angeordnet, in denen das zu beschichtende
Gut aufgenommen wird. Die einzelnen Käfige sind drehbar entgegen der Drehrichtung
der Trommel. Außerhalb der Trommel sind jeweils zwei Plattenelektroden vorgesehen,
im Innem der Käfige erstrecken sich Metallstabelektroden. Die Trommel weist eine kegelstumpfförmige
Stirnwand und eine flache Stirnwand auf. Im Bereich der flachen Stirnwand ist ein
Halter vorgesehen, der mit einem Motor verbunden ist, so dass die Trommel dort drehbar
gelagert ist. Im Bereich der kegelstumpfförmigen Stirnwand ist mit Abstand zu dieser
eine feststehende Düse vorgesehen, die Flüssigkeit durch eine in der kegelstumpfförmigen
Stirnwand vorgesehene Öffnung eindüsen kann. Dort wird Elektrolytflüssigkeit aus dem
Elektrolytbad eingedüst. Die eingedüste Elektrolytflüssigkeit gelangt durch einen
Verteilerraum und eine Öffnung in der jeweiligen Stirnwand der Käfige und durch diese
hindurch zu dem zu beschichtenden Gut.
[0008] Eine weitere Ausführungsform einer Galvanisiertrommel ist in der
DE 28 37 753 A1 offenbart, wobei hier die Trommel an einem Tragrahmen befestigt ist. Um die Trommel
herum bewegt sich eine Sprühvorrichtung, die Flüssigkeit in die Trommel einsprüht.
Über die Tragarme, an der die Trommel drehbar aufgehängt ist, erfolgt eine Stromzufuhr
in das Trommelinnere. Über einen Zahnradantrieb wird die Trommel von einem Motor,
der an dem Tragrahmen befestigt ist, angetrieben.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum galvanischen
Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen aus Elektrolyten auf zu beschichtenden
Substraten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend fortzubilden, dass ein
Kontakt von Dämpfen und/oder Elektrolyt aus der Galvanisiertrommel mit stromzuführenden
Teilen der Vorrichtung, einem Motor einer Antriebseinheit, ebenso wie Aufwachsungen
von Metallen und/oder Metalllegierungen an den stromführenden Teilen der Galvanisiertrommel
im Wesentlichen vermieden werden, wobei zugleich eine bessere Stromverteilung und
gleichmäßigere Verteilung eines Elektrolyten innerhalb der Galvanisiertrommel zum
Erzeugen einer besseren Schicht auf den zu beschichtenden Substraten möglich ist.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass die zumindest eine Antriebseinheit mit Abstand zu der Galvanisiertrommel
im Wesentlichen abgeschirmt gegen im Betrieb aus der Galvanisiertrommel austretende
Lösemitteldämpfe angeordnet und über formschlüssige und/oder reibschlüssige Zugmittel
mit dem zumindest einen Antriebselement der Galvanisiertrommel verbindbar oder verbunden
ist. Für eine Galvanisiertrommel für eine Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden
von Metallen und/oder Metalllegierungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass zumindest eine Elektrolyt-Zuführeinrichtung in zumindest
einem endseitigen Drehlager der Galvanisiertrommel vorgesehen ist. Weiterbildungen
der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Dadurch wird eine Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen
aus Elektrolyten geschaffen, bei der die Antriebseinheit entfernt von und abgeschirmt
gegenüber der Galvanisiertrommel angeordnet ist, so dass aufgrund der Distanz Lösemitteldämpfe,
die um die Galvanisiertrommel herum auftreten, nicht mehr mit der Antriebseinheit
in Berührung kommen. Beispielsweise kann ein Antriebsmotor einer Antriebseinheit in
einem von der Atmosphäre über der Galvanisiertrommel getrennten Raum angeordnet werden.
Durch die Abschirmung bzw. Abtrennung kann ein von einem Antriebsmotor der Antriebseinheit
hervorgerufener Zündfunkeneintrag in die Atmosphäre über der Galvanisiertrommel beim
Betrieb der Vorrichtung vermieden werden. Eine sichere und über eine größere Distanz
problemlos vorzusehende Übertragung der Antriebskraft auf das an der Galvanisiertrommel
vorgesehene Antriebselement, insbesondere Zahnrad, erfolgt über Zugmittel, die form-
und/oder reibschlüssig mit dem Antriebselement an der Galvanisiertrommel verbunden
werden können. Besonders bevorzugt wird als solches Zugmittel eine Kette verwendet,
da diese sicher an beispielsweise einem Zahnrad als Antriebselement angreifen, auch
größere Kräfte übertragen und Lösemitteldämpfen über eine ausreichende Zeüspanne hinweg
standhalten kann. Grundsätzlich können jedoch auch z.B. Riemen als Zugmittel verwendet
werden. Für das Zugmittel kann vorteilhaft eine Schleusendurchleitung innerhalb einer
Wand zur Abtrennung der Atmosphäre über der Galvanisiertrommel vorgesehen sein, die
ein Eindringen der Atmosphäre über der Galvanisiertrommel in die Atmosphäre über dem
Antriebsmotor im Wesentlichen vermeidet. Ferner kann auch eine zeitweise Spülung der
Atmosphäre über dem Antriebsmotor zum Entfernen von aus der Atmosphäre über der Galvanisiertrommel
durch die Schleusendurchleitung ungewollt eingedrungenen Bestandteilen erfolgen. Gerade
auch bei Wartungsarbeiten an dem Antriebsmotor kann vor dem Öffnen des den Antriebsmotor
umgebenden Raums eine Flutung mit einem eventuelle Lösemittelreste aus der Atmosphäre
über der Galvanisiertrommel verdrängenden Medium erfolgen.
[0012] Ein entferntes Anordnen der Antriebseinheit bezüglich der Galvanisiertrommel erweist
sich besonders auch bei der Verwendung mehrerer Galvanisiertrommeln als vorteilhaft,
da dann lediglich eine Antriebseinheit entfernt von den Galvanisiertrommeln angeordnet
wird, geschützt gegenüber der Atmosphäre über den Galvanisiertrommeln, angeordnet
beispielsweise in einem anderen Raum oder abgeschirmt durch eine Haube, wobei eine
Verbindung mit den Antriebselementen der Galvanisiertrommeln über ein oder mehrere
Zugmittel erfolgen kann. Im Bereich der Galvanisiertrommeln sind daher keine Aufbauten
mit hohem Platzbedarf für die Antriebseinheit mehr erforderlich, sondern es können
vielmehr die Zugmittel z.B. entlang von Außenwänden eines die Galvanisiertrommeln
aufnehmenden Raums angeordnet werden.
[0013] Unabhängig von der Anordnung der Antriebseinheit sind Einrichtungen zum Zuführen
von Strom in das Innere der Galvanisiertrommel vorgesehen, die ebenfalls vorteilhaft
gegen aggressive Lösemitteldämpfe und die Gefahr einer ungewollten Beschichtung mit
Beschichtungsmaterial geschützt werden. Vorzugsweise ist daher die Stromzuführeinrichtung
zum Zuführen von Strom zu dem oder den Lagern der Galvanisiertrommel ummantelt. Insbesondere
wird eine Ummantelung einer stromzuführenden Kupferstange mit einem Rohr vorgesehen,
wobei eine Isolierung zwischen Kupferstange und Rohr vorgesehen sein kann. Beispielsweise
kann die Isolierung in einer PU-Ausschäumung bestehen. Auf der Außenseite des Rohres
kann dieses mit einer Beschichtung versehen sein, insbesondere einer Halar®-Beschichtung.
Anstelle eines Metallrohres kann auch ein Nichtmetallrohr, z.B. aus Techtron® vorgesehen
sein, wobei hierbei auf ein Ausschäumen und/oder eine Beschichtung auf der Außenseite
des Rohres verzichtet werden kann. Bei Vorsehen einer Beschichtung, aber auch bei
Vorsehen eines nichtleitenden Materials für die Ummantelung der Stromzuführeinrichtung
ist ein guter Schutz gegenüber Korrosion und einer ungewollten Beschichtung möglich.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Vorsehen zumindest einer Elektrolyt-Zuführeinrichtung
in zumindest einem endseitigen Drehlager der Galvanisiertrommel ist eine zentralere
Eindüsung des Elektrolyts in das Innere der Galvanisiertrommel möglich, wodurch auch
die erzeugte Beschichtung auf den Substraten verbessert werden kann. Außerdem wird
auch der Aufbau der Galvanisiertrommel kompakter, da eine Elektrolyt-Zuführleitung
lediglich an einem oder beiden Enden der Galvanisiertrommel angeschlossen zu werden
braucht. Der Elektrolyt gelangt dann zentral in das Innere der Trommel, also direkt
in den Bereich der Anordnung der zu beschichtenden Substrate, so dass diese optimal
mit dem Elektrolyt übersprüht werden können. Bei der zentralen Anordnung im Drehlager
ändert sich auch die Position der Eindüsung des Elektrolyts in das Innere der Galvanisiertrommel
während deren Drehbewegung nicht. Als vorteilhaft erweist es sich, die zumindest eine
Elektrolyt-Zuführeinrichtung als Durchgangsöffnung innerhalb des Drehlagers auszubilden,
da dies eine konstruktiv einfach aufzubauende und dadurch wenig anfällige Lösung ist.
Um eine feine Verteilung des zugeführten Elektrolyts zu erzielen, ist vorzugsweise
zumindest ein Blendenelement mit einer Anzahl von Öffnungen im Bereich der zumindest
einen Elektrolyt-Zuführeinrichtung vorgesehen. Je nach Ausbildung der Öffnungen kann
über diese auch eine Ausrichtung der Elektrolyteindüsung oder-zuführung erfolgen.
[0015] Ferner kann vorteilhaft eine Elektrolyt-Zuführung über ein Eindüsrohr vorgesehen
sein. Ein solches Eindüsrohr erstreckt sich zumindest teilweise in Längsrichtung der
Galvanisiertrommel und weist vorteilhaft diverse Öffnungen in seinem Mantel auf, wobei
auch über die Positionierung der Öffnungen eine Steuerung und ggf. auch Ausrichtung
der Eindüsung vorgesehen werden kann, falls dies gewünscht wird. Ein Eindüsrohr verbessert
dadurch die Elektrolytverteilung über den zu beschichtenden Substraten zusätzlich.
Da üblicherweise die zu beschichtenden Substrate eher im unteren Bereich der sich
drehenden Trommel angeordnet sein werden, können beispielsweise mehr oder ausschließlich
Öffnungen in dieser Richtung in dem Eindüsrohr vorgesehen werden.
[0016] Vorteilhaft weist das Eindüsrohr zumindest eine Einrichtung zum Verbinden mit der
Elektrolyt-Zuführeinrichtung auf. Hierbei kann es vorteilhaft anstelle eines Blendenelements
an dem Lager der Galvanisiertrommel befestigt sein. Das Elektrolyteindilsrohr besteht
entweder aus einem nicht leitenden Material, insbesondere einem Kunststoff und/oder
aus einem leitenden Material, wie insbesondere einem Metall. Ein Eindüsrohr aus Kunststoff
widersteht besonders gut einer Korrosion durch den Elektrolyten. Bei Vorsehen eines
leitenden Materials kann über das Eindüsrohr auch eine Stromzuführung in das Innere
der Trommel vorgesehen werden, so dass also das Eindüsrohr nicht nur zum Leiten des
Elektrolyten, sondern auch zum Einleiten von Strom in das Innere der Trommel verwendet
werden kann. Hierdurch ist eine noch bessere Stromverteilung und damit ein besserer
Schichtaufbau auf den zu beschichtenden Substraten möglich.
[0017] Die Galvanisiertrommel kann eine innerhalb von dieser an zumindest einem Ende angeordnete
sich über im Wesentlichen den gesamten Innendurchmesser der Galvanisiertrommel erstreckende
Platte aus einem festen korrosionsbeständigen leitenden Material aufweisen, die mit
einem leitenden Element des Drehlagers verbindbar oder verbunden ist. Bevorzugt besteht
die leitende Platte aus Messing oder einem anderen zumindest teilweise leitenden Material.
Auch ohne, jedoch gerade in Verbindung mit einer Elektrolytzuführung durch das Drehlager
der Galvanisiertrommel hindurch erweist sich diese Art der Stromzuführung in das Innere
der Galvanisiertrommel als besonders vorteilhaft, da dann auch der Elektrolyt zentral
aus der am stirnseitigen Ende der Galvanisiertrommel angeordneten leitenden Platte
austritt, so dass die Stromzuführung und Stromverteilung hierbei im Wesentlichen über
den gesamten Innendurchmesser der Galvanisiertrommel hinweg vorgesehen werden kann.
Hierdurch ist eine optimale Beschichtung der zu beschichtenden Substrate innerhalb
der Galvanisiertrommel möglich.
[0018] Vorzugsweise wird die leitende Platte über Schrauben mit einem Kupferkem, der seinerseits
mit einer Stromzuführung verbunden ist, verbunden. Der Kupferkem befindet sich vorteilhaft
ebenfalls im Drehlager der Galvanisiertrommel und steht auch mit der Stromzuführeinrichtung
in Verbindung. Über die Schrauben kann vorteilhaft eine leitende Verbindung zwischen
der leitenden Platte und dem Kupferkem geschaffen werden. Um ein Abscheiden von Metallen
urtd/oder Metalllegierungen auf den Schrauben zu verhindern, kann ein Blendenelement
über einem Teil der leitenden Platte angeordnet werden, so dass die Schrauben von
dem Blendenelement überdeckt werden. Das Blendenelement selbst kann über Schrauben,
die im Wesentlichen nicht durch den Elektrolyt beschichtet werden, an der leitenden
Platte befestigt werden. Als besonders geeignet erweisen sich hier Schrauben aus Techtron®,
PEEK oder einem Polyvinylidenfluorid. Techtron®, Polyvinylidenfluorideund besonders
auch PEEK weisen sehr gute Eigenschaften im Bezug auf Verschleißfestigkeit, mechanische
Tragfähigkeit und Dimensionsstabilität sowohl bei Kontakt mit Chemikalien als auch
bei hohen Temperaturen auf. Bei den Beschichtungsvorgängen werden Temperaturen bis
zu etwa 100°C erreicht. Anstelle von PEEK und Techtron® kann auch ein anderes gegenüber
den jeweiligen verwendeten Elektrolyten resistentes Material verwendet werden. Das
Blendenelement ist so ausgestaltet, dass es sich vorteilhaft bis zur Durchgangsöffnung
in der leitenden Platte zum Durchtritt des Elektrolyten erstreckt, so dass der einströmende
Elektrolyt dort nicht mit der leitenden Platte in Berührung kommen kann. Ein ungewolltes
Beschichten der leitenden Platte in diesem Austrittsbereich des Elektrolyten kann
dadurch vorteilhaft vermieden werden. Im Bereich der Durchgangsöffnung des Drehlagers
ist vorteilhaft zumindest eine isolierende Einrichtung zum Schutz gegen Aufwachsungen
von Beschichtungsmaterial vorsehbar oder vorgesehen. Die isolierende Einrichtung kann
beispielsweise eine isolierende Hülse sein, die in das Drehlager eingeschoben ist
und die stromleitenden Bereiche überdeckt. Vorzugsweise ist sie zusätzlich gegen ein
Hinterkriechen des Elektrolyten abgedichtet. Bevorzugt besteht auch die isolierende
Einrichtung aus Techtron®, einem Polyvinylidenfluorid (PVDF) oder einem Polyphenylensulfid
(PPS).
[0019] Den zentralen Bereich der Elektrolyteindüsung bzw. -zuführung innerhalb des Blendenelements
kann das bereits vorstehend genannte Blendenelement überdecken, das eine Anzahl von
Öffnungen aufweist, zum Verteilen des Elektrolyten. Eine Befestigung der Blendenelemente
aufeinander erfolgt bevorzugt ebenfalls lösbar durch z.B. Schrauben. Grundsätzlich
kann das zweite Blendenelement auch weggelassen werden, beispielsweise, wenn ein Eindüsrohr
dort eingeschoben bzw. befestigt wird.
[0020] Vorzugsweise ist die leitende Platte mit einem nichtrotierenden Teil des Drehlagers
der Galvanisiertrommel so verbindbar oder verbunden, dass sie bei einer Drehbewegung
der Galvanisiertrommel nicht mit dieser mitrotiert. Der bereits erwähnte Kupferkem
stellt einen solchen nichtrotierenden Teil dar. Es dreht sich somit das Antriebselement
der Galvanisiertrommel zusammen mit deren Ummantelung um die zumindest eine leitende
Platte herum. Hierdurch ist eine bessere Verbindung der leitenden Platte zu der Stromzuführung
möglich, da die leitende Platte fest mit dieser verbunden werden kann und nicht beispielsweise
über Schleifkontakte oder dergleichen.
[0021] Vorteilhaft ist zum Ermöglichen einer freien Drehbarkeit der Galvanisiertrommel zwischen
der leitenden Platte und dem benachbart zu dieser angeordneten Antriebselement der
Galvanisiertrommel ein Luftspalt vorgesehen. Durch einen solchen Luftspalt ist ein
problemloses Drehen der Galvanisiertrommel bzw. der äußeren Ummantelung der Galvanisiertrommel
gegenüber dem Lager und der mit diesem verbundenen leitenden Platte möglich. Jedoch
besteht dabei ebenfalls die Gefahr, dass Elektrolyt in diesen Luftspalt hineinkriecht
und durch diesen hindurch auf die Außenseite des Antriebselements und/oder des Lagers
gelangt und dort zu Aufwachsungen von Beschichtungsmaterial führt, was unerwünscht
ist. Um dies wirksam zu vermeiden, wird vorzugsweise eine isolierende Einlage aus
einem verschleißarmen und unter Beaufschlagung mit Chemikalien im Wesentlichen dimensionsstabilen
Material im Bereich der Lager der Galvanisiertrommel zum Einfügen zwischen der leitenden
Platte und dem Antriebselement bzw. den ortsfesten und den sich drehenden Elementen
vorgesehen. Hierdurch wird eine leitende Verbindung zwischen dem Antriebselement und
dem Lager geschaffen, so dass ein Aufwachsen von Beschichtungsmaterial hier vermieden
werden kann. Besonders bevorzugt besteht die isolierende Einlage aus Techtron® oder
einem anderen Material mit entsprechenden Eigenschaften. Eine solche isolierende Einlage
kann an beiden stirnseitigen Enden der Galvanisiertrommel vorgesehen werden. An dem
ohne Antriebselement versehenen stirnseitigen Ende der Galvanisiertrommel wird diese
isolierende Einlage dann zwischen dem sich drehenden Teil der Galvanisiertrommel und
dem stehenden eingefügt.
[0022] Vorteilhaft können bei Vorsehen von sich entlang der Längserstreckung der Galvanisiertrommel
erstreckenden Leistenkontakten zum Einleiten von Strom in das Innere der Galvanisiertrommel
die Leistenkontakte mit Schleifkontakten im Bereich der leitenden Platte zum Erzeugen
einer elektrischen Verbindung zu dieser versehen sein. Die Schleifkontakte sind dann
am Ende der Leistenkontakte angeordnet und so ausgebildet, dass sie auf der Oberfläche,
insbesondere im Bereich einer Nut in der leitenden Platte schleifen können. Die Leistenkontakte
werden üblicherweise in den Mantel der Galvanisiertrommel in deren Längsrichtung eingefügt,
so dass bei dem Drehen der Galvanisiertrommel die Schleifkontakte über die Obetfläche
der leitenden Platte gleiten. Um einen besonders guten Halt auf der Oberfläche zu
haben, können die Schleifkontakte mit einem vorspringenden Element versehen sein,
das in die im Randbereich der leitenden Platte vorgesehene Nut eingreifen kann. Eine
Stromübertragung auf die Leistenkontakte ist somit in diesem Bereich von der leitenden
Platte über die Schleifkontakte auf die Leistenkontakte sehr gut und sicher möglich.
[0023] Da üblicherweise während der galvanischen Abscheidung ein Abschnitt, zumeist der
obere Abschnitt, der stehenden leitenden Platte außerhalb des Abscheidungsbereichs
liegt, also die zu beschichtenden Substrate dort üblicherweise nicht auflagern, ist
eine Stromübertragung in diesem Bereich im Prinzip nicht erforderlich. Vorzugsweise
ist daher ein isolierendes Element zum partiellen Stromlosschalten der Schleifkontakte
in diesem Bereich der leitenden Platte vorgesehen. Besonders bevorzugt ist es als
Segment in die leitende Platte eingesetzt oder einsetzbar. Vorteilhaft ist das isolierende
Element so in der Galvanisiertrommel positioniert, dass es im Wesentlichen außerhalb
des innerhalb der Galvanisiertrommel für die Beschichtung von Substraten genutzten
Bereichs liegt, also insbesondere als ein oberes Segment der leitenden Platte ausgebildet
oder in diese eingesetzt. Die Schleifkontakte werden immer dann, wenn sie über dieses
isolierende Element gleiten, stromlos geschaltet, so dass eine galvanische Abscheidung
in diesem Bereich im Wesentlichen nicht stattfindet.
[0024] Gleichwohl könnte es vorkommen, dass Schrauben, die zum Befestigen des isolierenden
Elements verwendet werden, ungewollt galvanisch beschichtet werden, da sie das isolierende
Element mit der leitenden Platte verbinden, so dass vorteilhaft Schrauben aus einem
nichtleitenden Material verwendet werden.
[0025] Vorteilhaft ist die leitende Platte zum Verhindern einer leitenden Verbindung partiell
mit einer Harzbeschichtung versehen. Hier eignet sich besonders eine Halarbeschichtung,
wobei grundsätzlich auch eine andere Beschichtung mit entsprechenden Eigenschaften
vorgesehen werden kann, die insbesondere isolierende Wirkung aufinreist und somit
eine leitende Verbindung zwischen der leitenden Platte und anderen mit dieser in Berührung
stehenden Elementen im Wesentlichen ausschließt.
[0026] Ferner erweist es sich als sehr vorteilhaft, eine Lagerbuchse zum drehbaren Lagern
der Galvanisiertrommel aus einem harten bearbeitbaren Kunststoffmaterial herzustellen
anstelle der Verwendung einer Edelstahlbuchse. Als ein vorteilhaft verwendbares Material
kann hier Polyetheretherketon (PEEK) genannt werden. Elektrolyt, der ansonsten durch
Spalte zu der Lagerbuchse, auf der üblicherweise das Antriebselement läuft, kriechen
kann, verursacht bei Verwendung eines solchen Kunststoffmaterials im Wesentlichen
keine Aufwachsungen von Metallen bzw. Metalllegierungen im Lagerbereich mehr.
[0027] Ferner erweist es sich als vorteilhaft, die mit dem Elektrolyt in Berührung kommenden
Teile der Galvanisiertrommel aus einem gegen diesen im Wesentlichen resistenten, lösemittel-
und temperaturbeständigen Material herzustellen. Der Verschleiß der Galvanisiertrommel
kann damit vorteilhaft gering gehalten werden. Lediglich die leitenden Elemente, die
innerhalb der Galvanisiertrommel oder an dieser vorgesehen werden, bestehen vorzugsweise
aus einem leitenden Material, insbesondere aus einem Metall, wie beispielsweise Kupfer.
[0028] Als sehr vorteilhaft erweist es sich, die Trommelseitenwandelemente, die zusammengenommen
den Galvanisiertrommelmantel bilden und zum seitlichen Verschließen der Galvanisiertrommel
vorgesehen sind, mit einer Schlitzperforierung zu versehen, da dadurch die Einströmung
von Elektrolyt verbessert werden kann, gerade dann, wenn die Trommelseitenwandelemente
schräg gegenüber den Einströmwellen angeordnet sind. Auch die Schlitzperforierung
kann in einem Winkel zur Längsachse der Galvanisiertrommel angeordnet sein. Als Material
für den Galvanisiertrommelmantel eignet sich u.a. PVDF oder PPS.
[0029] Anstelle von oder zusätzlich zu der Verwendung eines Eindüsrohres und/oder einer
leitenden Platte kann innerhalb der Galvanisiertrommel zumindest ein Rakelelement
vorgesehen werden, das insbesondere an zumindest einem Teil von entlang der Galvanisiertrommel
angeordneten Leistenkontakten und/oder dem Eindüsrohr zur Stromzuführung in das Innere
der Trommel befestigt werden kann, Zum geeigneten Verbinden mit den Leistenkontakten
bzw. dem Eindüsrohr und für eine gleichmäßige Stromverteilung über den inneren Querschnitt
der Galvanisiertrommel hinweg erweist sich eine Sternform des Rakelelements als besonders
vorteilhaft. Es können auch mehr als nur ein Rakelelement innerhalb der Galvanisiertrommel
angeordnet werden. Ein solches Rakelelement kann anstelle oder zusätzlich zu einer
Innen- bzw. Mittenkontaktierurtg, z.B. durch ein Eindüsrohr oder dergleichen an einer
beliebigen Stelle innerhalb der Galvanisiertrommel angeordnet werden. Beispielsweise
kann das Rakelelement eine drei- oder vierzackige Stemform aufweisen, um mit drei
oder vier Leistenelementen am Umfang der Galvanisiertrommel verbunden werden zu können.
[0030] Um die Stromverteilung innerhalb der Galvanisiertrommel zu verbessern, können also
in das Innere der Trommel ragende Kontaktelemente und/oder zumindest eine elektrisch
leitende Platte in Verbindung mit dem Inneren der Galvanisiertrommel und/oder Leistenkontakte
und zumindest eine elektrisch leitende Platte und/oder ein elektrisch leitendes Elektrolyt-Eindüsrohr
zum Einbringen von Elektrolyt in das Innere der Galvanisiertrommel und/oder zumindest
ein Rakelelement aus elektrisch leitendem Material im Innem der Galvanisiertrommel
vorgesehen sein. Somit können bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Galvanisiertrommel
unterschiedliche Stromzuführeinrichtungen vorgesehen und untereinander ausgetauscht
werden, je nach den Erfordernissen des Anwendungsfalls. Hierdurch ist eine im Stand
der Technik nicht bekannte Flexibilität in der Verwendung einer Galvanisiertrommel
gegeben. Die Galvanisiertrommeln des Standes der Technik sind jeweils nur für einen
Typus einer Stromzuführeinrichtung ausgerüstet. Ein problemloses Umgestalten der Galvanisiertrommel,
um eine andere Art einer Stromzuführung zu erreichen, ist bei den Galvanisiertrommeln
des Standes der Technik nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Durch das Vorsehen
einer solchen problemlosen Umgestaltbarkeit der Stromzuführung in das Innere der Galvanisiertrommel
können jedoch erhebliche Kosten eingespart werden, da im Prinzip nur ein einziges
Modell einer Galvanisiertrommel hergestellt und mit der entsprechend gewünschten Stromzuführeinrichtung
versehen zu werden braucht. Eine Reaktion auf Kundenwünsche ist damit problemlos,
vergleichsweise kostengünstig und schnell möglich.
[0031] Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen in:
- Figur 1
- eine seitliche Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen aus
Elektrolyten,
- Figur 2
- eine stirnseitige Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Galvanisiertrommel,
- Figur 4
- eine seitliche Schnittansicht zweier Drehlager mit diese verbindendem Eindüsrohr für
eine erfindungsgemäße Galvanisiertrommel,
- Figur 5a,b
- Draufsichten auf zwei Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Rakelelementen zur Verwendung
zur Stromzuführung in eine Galvanisiertrommel,
- Figur 6
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Galvanisiertrommel mit dem Rakelelement
gemäß Figur 5a,
- Figur 7
- eine Detailansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemä-ßen Galvanisiertrommel,
- Figur 8
- eine seitliche Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abscheiden von
Metallen und/oder Metalllegierungen aus Elektrolyten mit vier Galvanisiertrommeln,
und
- Figur 9
- eine stirnseitige Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Figur 8.
[0032] Figur 1 zeigt eine seitliche Schnittansicht der ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen
aus Elektrolyten. Die Vorrichtung 1 umfasst eine in Figur 1 nur gestrichelt dargestellte
Antriebseinheit 2 mit einem Antriebsmotor, mehrere Antriebselemente 3 in Form von
Zahnrädern, ein formschlüssiges Zugmittel 4 in Form einer Kette, die zwischen einem
Zahnrad und einem entsprechenden Ritzel am Motor der Antriebseinheit befestigt ist
(siehe auch die Seitenansicht in Figur 2), eine Galvanisiertrommel 5 zur Aufnahme
von zu beschichtenden Substraten sowie eine Stromzuführeinrichtung 6 zum Zuführen
von Strom in das Innere der Galvanisiertrommel. Die Antriebseinheit bzw. zumindest
der Motor der Antriebseinheit ist entfernt von der Galvanisiertrommel angeordnet,
beispielsweise in einem anderen Raum, und über das Zugmittel und die Antriebselemente
mit der Galvanisiertrommel verbunden, um diese drehend anzutreiben. Der Motor der
Antriebseinheit ist durch das entfernte Anordnen in einem anderen Raum als die Galvanisiertrommel
bzw. abgetrennt durch eine Wandung, abgeschirmt, wobei das Zugmittel durch die Wandung
des Raumes oder der Räume durch Schleusen hindurchtritt, und somit die Trennung der
Atmosphären über dem Motor und der Galvanisiertrommel erhalten bleibt. Durch die Trennung
wird vorteilhaft ein Eintrag von Zündfunken in die Atmosphäre über der Galvanisiertrommel
vermieden. Anstelle einer Kette als Zugmittel kann auch beispielsweise ein Zahnriemen
oder ein anderes Zugmittel verwendet werden.
[0033] Die Antriebskraft wird von der Antriebseinheit auf ein Antriebselement in Form eines
Zahnrades 30 übertragen, das stirnseitig an der Galvanisiertrommel befestigt ist.
Das Antriebselement 30 sitzt auf einem Lager 7 zum drehbaren Lagern der Galvanisiertrommel.
Ein entsprechendes Lager 8 ist auch am anderen Ende der Galvanisiertrommel vorgesehen.
An diesem Ende der Galvanisiertrommel ist hierzu ein ohne Zahnkranz vorgesehener Abschlussdeckel
9, der ansonsten etwa baugleich mit dem Antriebselement 30 ist, vorgesehen.
[0034] In die beiden Lager 7, 8 sind leitende Elemente 60 eingeführt, beispielsweise Kupferstäbe.
Über diese erfolgt eine Einleitung von Strom in das Innere des Lagers. Um eine Isolierung
der leitenden Elemente 60 gegenüber der Umgebung zu schaffen, sind diese innerhalb
eines Rohres 61, z.B. aus Metall oder einem Kunststoff angeordnet. Zum weiteren Schutz
des Rohres gegenüber Lösemitteldämpfen kann dieses mit einer Harzbeschichtung, insbesondere
einer Phenolharzbeschichtung versehen sein. Ferner kann eine Ausschäumung des Rohres
61 z.B. mit PU-Schaum zur Isolierung vorgesehen sein. Das Rohr 61 kann z.B. aus einem
Kunststoff wie Techtron® bestehen, wobei dann keine Beschichtung und/oder Ausschäumung
erforderlich ist. Das Rohr 61 ist mit einer das Lager umgreifenden Manschette 62 verbunden.
Diese ist gegenüber dem Lager im Bereich der Zuführung des leitenden Elements 60 mit
einem O-Ring 63 abgedichtet. Die Manschette 62 besteht, was jedoch in Figur 1 nicht
zu sehen ist, aus zwei Hälften, die miteinander über Schrauben verbunden sind.
[0035] Wie insbesondere der Detailansicht der Galvanisiertrommel 5 in Figur 3 entnommen
werden kann, sind die beiden Lager 7, 8 aus mehreren ineinander gesteckten Teilen
aufgebaut. Das leitende Element 60 ragt dabei in einen Kupferkem 70 bzw. 80 hinein.
Dieser ist gegen Einflüsse von außen mit einem Lagerdeckel 71, 81 abgedeckt, der über
Schrauben 72, 82 mit dem Kupferkern verbunden ist. Da die Galvanisiertrommel über
die Rohre 61 und die außen die Lager umgreifenden Manschetten 62 an einem Traggestell
10 der Vorrichtung 1 hängt, ist mittig durch die Lager keine Welle hindurchgeführt.
Gleichwohl weisen die Lager 7.8 eine jeweilige innere Durchgangsöffnung 73, 83 auf.
Durch diese Durchgangsöffnungen 73, 83 kann Elektrolyt in das Innere der Galvanisiertrommel
eingeleitet werden. Dies ist durch einen Anschlussstutzen 11 neben dem Lager 7 angedeutet.
Die beiden Durchgangsöffnungen 73, 83 sind im Innern 50 der Galvanisiertrommel von
einem Blendenelement 74, 84 abgedeckt. Die Blendenelemente weisen eine Anzahl von
Öffnungen 75,85 auf, so dass der Elektrolyt verteilt in das Innere der Galvanisiertrommel
eingedüst werden kann.
[0036] Die Blendenelemente 74,84 sind jeweils auf Blendenelementen 76, 86 mit einem größeren
Durchmesser befestigt, die ihrerseits über Schrauben 77, 87 an einer Messingplatte
78, 88 befestigt sind. Die Messingplatten weisen einen solchen Durchmesser auf, dass
sie im Wesentlichen den gesamten Innendurchmesser der Galvanisiertrommel überdecken.
Die Messingplatten sind über Schrauben 79, 89 aus leitendem Material mit den Kupferkemen
70, 80 der Lager 7, 8 verbunden, so dass über die Messingplatten eine Stromzuführung
in das Innere der Galvanisiertrommel erfolgen kann. Die Schrauben 79, 89 werden von
dem Blendenelement 76 bzw. 86 abgedeckt, um zu vermeiden, dass die Messingplatte in
diesem Bereich der Schrauben direkt mit dem eingedüsten Elektrolyt in Berührung kommt.
Dadurch, dass die Schrauben stromführend sind, kann grundsätzlich abzuscheidendes
Material auch auf diesen aufwachsen, so dass sich eine Abdeckung der Schrauben durch
die Blendenelemente als vorteilhaft erweist. Die Blendenelemente bestehen zum Vermeiden
einer ungewollten Beschichtung, da sie direkt die Durchgangsöffnungen 73,83, durch
die Elektrolyt eingeströmt wird, umgeben, nicht aus einem leitenden Material, sondern
insbesondere aus einem Kunststoff, wie beispielsweise Techtron®, PVDF, PPS oder auch
PEEK. Auch die Schrauben 77, 87, die durch die Blendenelemente 76, 86 hindurch in
die Messingplatte eingeschraubt sind, bestehen vorzugsweise aus einem solchen nichtleitenden
Material um ein Beschichten von diesen zu vermeiden.
[0037] In Richtung zur Durchgangsöffnung 73, 83 sind der Kupferkern 70, 80 und die Messingplatte
78, 88 durch eine isolierende Hülse 90 abgedeckt, um eine Berührung des einströmenden
Elektrolyts mit den leitenden Teilen des Lagers und ein dadurch bereits dort hervorgerufenes
Aufwachsen von Beschichtungsmaterial zu vermeiden. Die isolierende Hülse 90 besteht
bevorzugt aus einem Kunststoff, wie Techtron®, PVDF, PPS etc. Die isolierende Hülse
90 ist zusätzlich gegen ein Einkriechen von Elektrolyt zwischen Blendenelement 76,
86 und Hülse 90 sowie Hülse 90 und Lagerdeckel 71, 81 durch Dichtungen 125 abgedichtet.
[0038] Um eine freie Drehbarkeit des Antriebselements 30 zu ermöglichen, ist zwischen der
Messingplatte und dem Antriebselement 30 ein Luftspalt 35 belassen. Da durch diesen
Luftspalt 35 Elektrolyt eindringen und an die stromführenden Teile des Lagers gelangen
könnte, ist zum Verhindern von Aufwachsungen im Bereich des Antriebselements und des
Abschlussdeckels 9 eine isolierende Einlage 91 vorgesehen. Die isolierende Einlage
besteht bevorzugt aus Techtron®, PVDF, PPS etc. Um auch ein Aufwachsen von Material
im Bereich einer Lagerbuchse 92, die auf dem Kupferkern 70, 80 sitzt und auf der das
Antriebselement 30 läuft. zu vermeiden, besteht auch diese aus einem Kunststoff, insbesondere
Polyetheretherketon (PEEK), was ein harter, fräsbarer Kunststoff ist, so dass er sich
als Lagerbuchse anstelle der sonst üblichen Verwendung einer Edelstahlbuchse eignet.
[0039] Zum Schutz vor Aufwachsungen von Beschichtungsmaterial im Spalt hinter der Messingplatte
ist diese rückseitig zumindest teilweise mit einem Harz beschichtet. Als Harzbeschichtung
eignet sich besonders Halar.
[0040] Um ein Eindringen von Elektrolyt zwischen Blendenelement 76, 86 und Messingplatte
78, 88 zu vermeiden, ist jeweils eine Dichtung 93 vorgesehen. Wie Figur 3 entnommen
werden kann, sind noch zahlreiche weitere Dichtungen an Stoßstellen zwischen einzelnen
Teilen des Lagers 7 bzw. 8 vorgesehen, so dass auch hier ein Eindringen von Elektrolyt
zwischen die einzelnen Teile und damit die Gefahr eines Aufwachsens von Beschichtungsmaterial
insbesondere auf den Außenseiten der Lager 7, 8 vermieden werden kann.
Die Ummantelung der Galvanisiertrommel wird durch sechs Trommelseftenwandelemente
94 gebildet, die besonders gut der Draufsicht auf die Galvanisiertrommel in Figur
2 entnommen werden können. Zwischen den Trommelseitenwandelementen 94 sind Versteifungsrippen
95 angeordnet, an denen in Richtung zum Innern der Galvanisiertrommel Leistenkontakte
96 angeordnet sind. Die Leistenkontakte dienen der Übertragung von Strom in Längsrichtung
der Galvanisiertrommel. Die Stromübertragung von der Messingplatte auf die Leistenkontakte
96 erfolgt über Schleifkontakte 97, die an den Enden der Leistenkontakte befestigt
sind. Die Messingplatten 78, 88 weisen am äußeren Rand jeweils eine Nut 98 auf, in
die ein auskragender Abschnitt 99 des jeweiligen Schleifkontakts eingreift. Eine Befestigung
der Ummantelung an dem Antriebselement 30 und dem Abschlussdeckel 9 erfolgt endseitig
an den Versteifungsrippen über lösbare Befestigungsmittel, wie Schrauben 100. Zum
Öffnen der Galvanisiertrommel und Entnehmen einer beschichteten Charge ist zumindest
ein Trommelseitenwandelement abnehmbar ausgebildet.
[0041] Um ein Verklemmen und damit eine Beschädigung oder Zerstörung von zu beschichtenden
Substraten zwischen den Blendenelementen 74, 84, 76, 86 und den Leistenkontakten 96
bzw. der Ummantelung der Galvanisiertrommel zu vermeiden, weisen die Blendenelemente
bevorzugt Anfasungen 174, 176, 186 auf. Die Wahl des Winkels der Anfasung kann hierbei
abgestimmt auf die zu beschichtenden Substrate erfolgen.
[0042] Da bei dem Beschichtungsvorgang zumeist nur der untere Teil der Galvanisiertrommel
mit zu beschichtenden Substraten gefüllt sein wird, besteht im oberen Abschnitt der
Messingplatte nicht die Notwendigkeit einer Stromzuführung. Daher ist ein oberes Segment
der Messingplatte mit einem isolierenden Element 101 aus einem nichtleitenden Material
versehen. Dieses ist als Ringsegment ausgebildet und auf der Messingplatte durch Schrauben
102 befestigt. Letztere bestehen zum Vermeiden eines Aufwachsens von Beschichtungsmaterial,
da sie mit der stromführenden Messingplatte in Verbindung stehen, aus einem nichtleitenden
Material, wie Techtron®, PVDF, PPS etc. Beim Gleiten über diesen Bereich werden die
Schleifkontakte 97 stromlos geschaltet.
[0043] Anstelle eines Blendenelements 74, 84 kann zum Eindüsen des Elektrolyts auch ein
Eindüsrohr 103 vorgesehen sein, wie in Figur 4 gezeigt. Dieses ist über Befestigungsflansche
104, 105 an den beiden Blendenelementen 76, 86 durch Anschrauben lösbar befestigt.
Einer der beiden Befestigungsflansche 105 ist an dem Eindüsrohr angeschweißt, in den
anderen Befestigungsflansch 104 ist das Eindüsrohr eingeschoben, so dass hierüber
ein Längenausgleich stattfinden kann und die Montage erleichtert wird. Das Eindüsrohr
weist bezüglich der eingebauten Galvanisiertrommel nach unten zu den zu beschichtenden
Substraten gerichtete Öffnungen 106 auf, so dass diese besonders gut mit dem Elektrolyt
beaufschlagt werden können. Das Eindüsrohr kann aus einem nichtleitenden Material,
wie einem Kunststoff, bestehen und nur zum Eindüsen des Elektrolyten verwendet werden.
Alternativ kann es auch aus einem leitenden Material, wie einem Metall, bestehen.
Bei Wahl eines leitenden Materials kann es auch zur Stromzuführung in das Innere 50
der Galvanisiertrommel dienen. In letzterem Falle wird das Eindüsrohr dann mit einem
leitenden Teil des Lagers verbunden, insbesondere lösbar z.B. über Schrauben mit der
leitenden Messingplatte. Es kann jedoch auch mit einem isolierten Teil verbunden werden,
so dass es trotz der Verwendung eines leitenden Materials, wie eines Metalls, isoliert
ist. Beispielsweise sind verschiedene Öffnungen im Bereich der Stirnseiten der Galvanisiertrommel
vorgesehen, von denen einige mit dem leitenden Kern der Lager verbunden sind, andere
nicht, so dass das Eindüsrohr entweder leitend oder nicht leitend eingebaut werden
kann. Zum Beispiel können die Öffnungen regelmäßig im Winkel von 60° zueinander versetzt
angeordnet werden. Gerade im Falle eines nicht bis zum Eindüsrohr reichenden Füllgrades
der Galvanisiertrommel kann das Eindüsrohr isoliert, also nicht leitend, eingebaut
werden, vor allem, wenn die zu beschichtenden Substrate recht schwer sind, so dass
die Gefahr einer Beschädigung z.B. eines Kunststoffrohres bestünde.
[0044] Die Figuren 5a, 5b und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform eines stromzuführenden
Elements in Form eines Rakelelements, das in das Innere 50 der Galvanisiertrommel
eingebracht werden kann. Die in diesen Figuren dargestellten Ausführungsformen von
Rakelelementen 110, 120 weisen drei Arme 111, 112, 113 bzw. 121, 122, 123 auf, über
die sie an den Leistenkontakten 96 befestigt werden können. Zu diesem Zweck weisen
die Rakelelemente an den Enden ihrer Arme Aussparungen 114 bzw. 124 auf. Mit diesen
können sie die Leistenkontakte 96 umgreifen und an diesen festgeklemmt oder angeklipst
werden. Bei der Ausführungsform eines Rakelelements nach Figur 5a ist dieses im Wesentlichen
flach, wobei der eine Arm 111 aus zwei Teilen zusammengesetzt ist. Außerdem ist zumindest
ein Winkelelement 115 angrenzend an die Aussparung 114 so angeordnet , dass der in
die Aussparung eingefügte Leistenkontakt 96 sich auf diesem abstützen und an diesem
z.B. über eine Schraube befestigt werden kann. Bei dem Rakelelement 120 gemäß Figur
5b sind die Enden der Arme abgewinkelt ausgebildet, so dass das Rakelelement quer
auf die Leistenkontakte bzw. auf an diesen in das Innere 50 der Galvanisiertrommel
ragenden Stiften oder dergleichen aufgesteckt werden kann. Die stirnseitige Aufsicht
auf die Galvanisiertrommel gemäß Figur 6 zeigt das innerhalb einer Galvanisiertrvmmel
montierte Rakelalement gemäß Figur 5a. Zusätzlich ist neben dem Arm 111 ein Element
116 aus einem nichtleitenden Material, wie Techtron®, angeordnet. Dieses Element 116
kann beispielsweise in Trapezform oder auch in T-Form ausgebildet sein, wie dies in
Figur 6 gezeigt ist. Das Rakelelement besteht aus einem leitenden Material, wie z.B.
Kupfer oder auch Stahl, wie V4A.
[0045] Im Unterschied zu der Ausführungsform der Galvanisiertrommel gemäß Figur 3 ist die
Galvanisiertrommel gemäß Figur 7, die dort nur in einem Detailausschnitt im Bereich
des Lagers 7 gezeigt ist, nicht oder nicht nur an der Stromzuführeinrichtung 6, sondern
an separaten Tragarmen 12 am Traggestell aufgehängt. Diese umgreifen die äußere Lagerschale
über einen Tragring 13. Ferner ist das an der Galvanisiertrommel befestigte Antriebselement
31 und der Abschlussdeckel 9 nicht einteilig gekröpft ausgebildet, sondern zwei- bzw.
dreiteilig, wobei die einzelnen Ringe über Schrauben miteinander verbunden sind. Hinter
der Messingplatte 78 erstreckt sich ein flacher Ring 32, der einen größeren Durchmesser
als die Messingplatte aufweist und zum Verbinden mit den Trommelseitenwandelementen
ausgebildet ist. Auf dessen Außenseite sind zwei weitere Ringe 33, 34 konzentrisch
zueinander angeordnet und an dem Ring 32 über Schrauben befestigt. Lediglich der äußere
Ring 34 der beiden konzentrischen Ringe 33, 34 ist mit einem Zahnkranz versehen. Dadurch
kann die Größe des den Zahnkranz tragenden Rings 34 auf die jeweiligen Gegebenheiten
(z.B. andere Zähnezahl für ein anderes Übersetzungsverhältnis) schnell angepasst werden,
da lediglich dieser ausgetauscht zu werden braucht, wohingegen die beiden anderen
Ringe 32, 33 des Antriebselements montiert bleiben können. Diese Form einer Galvanisiertrommel
eignet sich daher besonders für das Aneinanderkoppeln mehrerer Galvanisiertrommeln,
da eine einfachere Anpassbarkeit an die gewünschten Rotationsgeschwindigkeiten der
Galvanisiertrommeln möglich ist.
[0046] Die Figuren 8 und 9 zeigen derart aneinander gekoppelte Galvanisiertrommeln 5, wobei
jeweils zwei nebeneinander und zwei übereinander angeordnet sind. Die Zuführung von
Elektrolyt erfolgt jeweils an den nach außen gewandten Enden der Galvanisiertrommeln.
Auch die Antriebselemente sind dort angeordnet. Anstelle von vier Galvanisiertrommeln
können auch mehr oder weniger Galvanisiertrommeln miteinander gekoppelt werden.
[0047] Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
von erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder
Metalllegierungen aus Elektrolyten und Galvanisiertrommeln können noch zahlreiche
weitere gebildet werden, bei denen jeweils einzelne oder mehrere der vorstehend beschriebenen
Merkmale enthalten sind, insbesondere auch in anderen Kombinationen als den gezeigten
bzw. beschriebenen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Antriebselement
- 4
- Zugmittel
- 5
- Galvanisiertrommel
- 6
- Stromzuführeinrichtung
- 7
- Lager
- 8
- Lager
- 9
- Abschlussdeckel
- 10
- Traggestell
- 11
- Artschlussstutzen
- 12
- Tragarm
- 13
- Tragring
- 30
- Antriebselement (Zahnrad)
- 31
- Antriebselement
- 32
- Ring
- 33
- Ring
- 34
- Ring
- 35
- Luftspalt
- 50
- Inneres der Galvanisiertrommel
- 60
- leitendes Element
- 61
- Rohr
- 62
- Manschette
- 63
- O-Ring
- 70
- Kupferkem
- 71
- Lagerdeckel
- 72
- Schraube
- 73
- Innere Durchgangsöffnung
- 74
- Blendenelement
- 75
- Öffnung
- 76
- Blendenelement
- 77
- Schraube
- 78
- Messingplatte
- 79
- Schraube
- 80
- Kupferkem
- 81
- Lagerdeckel
- 82
- Schraube
- 83
- Innere Durchgangsöffnung
- 84
- Blendenelement
- 85
- Öffnung
- 86
- Blendenelement
- 87
- Schraube
- 88
- Messingplatte
- 89
- Schraube
- 90
- Isolierende Hülse
- 91
- isolierende Einlage
- 92
- Lagerbuchse
- 93
- Dichtung
- 94
- Trommelseitenwandelement
- 95
- Versteifungsrippe
- 96
- Leistenkontakt
- 97
- Schleifkontakt
- 98
- Nut
- 99
- auskragender Abschnitt
- 100
- Schraube
- 101
- isolierendes Element
- 102
- Schraube
- 103
- Eindüsrohr
- 104
- Befestigungsflansch
- 105
- Befestigungsflansch
- 106
- Öffnung
- 110
- Rakelelement
- 111
- Arm
- 112
- Arm
- 113
- Arm
- 114
- Aussparung
- 115
- Winkelelement
- 116
- Element
- 120
- Rakelelement
- 121
- Arm
- 122
- Arm
- 123
- Arm
- 124
- Aussparung
- 125
- Dichtung
- 174
- Anfasung
- 176
- Anfasung
- 184
- Anfasung
- 186
- Anfasung
1. Vorrichtung (1) zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen
aus Elektrolyten, insbesondere Aluminium und/oder Legierungen aus metallorganischen
aluminiumalkylkomplexhaltigen Elektrolyten, auf zu beschichtenden Substraten mit zumindest
einer Galvanisiertrommel (5) zur Aufnahme der zu beschichtenden Substrate und zumindest
einer Antriebseinheit (2) zum drehenden Antreiben der Trommel über zumindest ein an
dieser vorgesehenes Antriebselement (3,30,31) sowie zumindest einer Stromzuführeinrichtung
(6) zum Zuführen von Strom in das Innere (50) der Galvanisiertrommel (5),
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Antriebseinheit (2) mit Abstand zu der Galvanisiertrommel (5) im
Wesentlichen abgeschirmt gegen im Betrieb aus der Galvanisiertrommel austretende Lösemitteldämpfe
angeordnet und über formschlüssige und/oder reibschlüssige Zugmittel (4) mit dem zumindest
einen Antriebselement (3) der Galvanisiertrommel (5) verbindbar oder verbunden ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zugmittel (4) zur Kraftübertragung zwischen der Antriebseinheit (2) und dem Antriebeselement
(3) eine Kette ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stromzuführeinrichtung (6) zum Zuführen von Strom zu dem oder den Lagern (7,8)
der Galvanisiertrommel (5) mit einer Ummantelung oder isolierenden Ummantelung versehen
ist, insbesondere mit einem Rohr aus einem nichtleitenden Material oder aus einem
leitenden Material mit einer isolierenden Beschichtung und/oder einer Isolierschicht
zwischen Stromzuführeinrichtung und Rohr, insbesondere einer PU-Ausschäumung.
4. Galvanisiertrommel (5) zur Aufnahme von zu beschichtenden Substraten zur Verwendung
in einer Vorrichtung (1) zum galvanischen Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen
aus Elektrolyten, insbesondere Aluminium und/oder Legierungen aus metallorganischen
aluminiumalkylkomplexhaltigen Elektrolyten, insbesondere nach einem der vorstehenden
Ansprüche, wobei die Galvanisiertrommel (5) mit endseitigem Drehlager (7,8) zum drehbaren
Lagern der Galvanisiertrommel (5) und zumindest einem Antriebselement (30,31) zum
Verbinden mit einer Antriebseinheit (2) zum drehenden Antreiben der Galvanisiertrommel
(5) versehbar oder versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Elektrolyt-Zuführeinrichtung (73,83) in zumindest einem endseitigen
Drehlager (7,8) der Galvanisiertrommel (5) vorgesehen ist.
5. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Elektrolyt-Zuführeinrichtung eine Durchgangsöffnung (73,83) innerhalb
des Drehlagers ist.
6. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Blendenelement (74,84) mit einer Anzahl von Öffnungen im Bereich der
zumindest einen Elektrolyt-Zuführeinrichtung (73,83) vorgesehen ist.
7. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Elektrolyt-Zuführung und/oder Bestromung des Inneren der Galvanisiertrommel über
ein Eindüsrohr (103) vorgesehen ist.
8. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Eindüsrohr (103) zumindest eine Einrichtung (104,105) zum Verbinden mit der Elektrolyt-Zuführeinrichtung
und/oder einem leitenden oder nichtleitenden Teil der Galvanisiertrommel oder deren
Lagers aufweist.
9. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Elektrolyt-Eindüsrohr aus einem nicht leitenden Material, insbesondere einem Kunststoff
und/oder einem leitenden Material, insbesondere einem Metall besteht.
10. Galvanisiertrommel (5) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder nach einem der Ansprüche
4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine innerhalb der Galvanisiertrommel (5) an zumindest einem Ende angeordnete sich
über im Wesentlichen den gesamten Innendurchmesser der Galvanisiertrommel erstreckende
Platte (78,88) aus einem festen korrosionsbeständigen leitenden Material vorgesehen
ist, die mit einem leitenden Element (70,80) des Drehlagers (7,8) verbindbar oder
verbunden ist.
11. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die leitende Platte (78,88) aus Messing oder einem anderen zumindest teilweise leitenden
Material besteht.
12. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 10 oder 11.
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Vorsehen von Leistenkontakten (96) zum Einleiten von Strom in das Innere (50)
der Galvanisiertrommel (5) die Leistenkontakte (96) mit Schleifkontakten (97) im Bereich
der leitenden Platte (78,88) zum Erzeugen einer elektrischen Verbindung zu dieser
versehen sind.
13. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Drehlager (7,8) mit zumindest einer isolierenden Einlage (91) aus
einem verschleißarmen und unter Beaufschlagung mit Chemikalien im Wesentlichen dimensionsstabilen
Material zum Einfügen zwischen den ortsfesten (92) und den sich drehenden Elementen
(30.31) vorgesehen ist.
14. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die leitenden Teile (70,78,80,88) des Drehlagers (7,8) im Bereich der zumindest einen
Elektrolyt-Zuführeinrichtung (73,83) mit einer isolierenden Einrichtung (90) zum Schutz
gegen Aufwachsungen von Beschichtungsmaterial versehbar oder versehen sind.
15. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die isolierende Einlage (91) und/oder die isolierende Einrichtung (90) aus Techtron®,
einem Polyvinylidenfluorid oder einem Polyphenylensulfid besteht.
16. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein isolierendes Element (101) zum partiellen Stromlosschalten der Schleifkontakte
(97) in zumindest einem Bereich der leitenden Platte (78,88) vorgesehen ist.
17. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine isolierende Element (101) als Segment in die leitende Platte (78,88)
einsetzbar oder eingesetzt ist und/oder so in der Galvanisiertrommel (5) positioniert
ist, dass es im Wesentlichen außerhalb des innerhalb der Galvanisiertrommel für die
Beschichtung von Substraten genutzten Bereichs liegt.
18. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die leitende Platte (78,88) zum Verhindern einer leitenden Verbindung partiell mit
einer Harzbeschichtung versehen ist, insbesondere einer Halar-Beschichtung.
19. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder Gaivanisiertrommel (5) nach
einem der Ansprüche 4 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
Schrauben aus einem isolierenden Material, insbesondere Techtron®-, PEEK-, PVDF-,
PPS-Schrauben, zum Befestigen stromführender Teile der Galvanisiertrommel (5) und/oder
im Außenbereich der Galvanisiertrommel, insbesondere eines Lagerdeckels (81) der Trommel,
vorgesehen sind.
20. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 19 oder Galvanisiertrommel (5)
nach einem der Ansprüche 4 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Lagerbuchse (92) zum drehbaren Lagern der Galvanisiertrommel aus einem harten
bearbeitbaren Kunststoffmaterial besteht, insbesondere aus Polyetheretherketon (PEEK).
21. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 4 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mit dem Elektrolyt in Berührung kommenden Teile der Galvanisiertrommel (5) aus
einem gegen diesen im Wesentlichen resistenten, lösemittel- und temperaturbeständigen
Material bestehen.
22. Galvanisiertrommel (5) nach einem der Ansprüche 4 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommelseitenwandelemente (94) aus PVDF oder PPSund/oder aus Pertinax bestehen.
23. Galvanisiertrommel (5) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder nach einem der Ansprüche
4 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein in der Galvanisiertrommel (5) angeordnetes Rakelelement (110,120) vorgesehen
ist, das an zumindest einem entlang der Galvanisiertrommel (5) angeordneten Leistenkontakt
(96) oder an einem Mittelrohr oder Eindüsrohr zur Stromzuführung in das Innere (50)
der Galvanisiertrommel (5) befestigbar oder befestigt ist.
24. Galvanisiertrommel (5) nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rakelelement (110,120) sternförmig ist.