[0001] Die Erfindung betrifft ein Wandelement zum Einbau in temporäre Bauten, wie Zelte,
Pavillons oder dergleichen, sowie eine Wandverkleidung mit einer Vielzahl solcher
Wandelemente.
[0002] Temporäre Bauten, insbesondere Zelte, weisen als Wandverkleidung in der Regel einen
Planenstoff aus Gewebe oder Kunststoff auf. In vielen Bereichen besteht auch bei temporären
Bauten Bedarf an festen Wandverkleidungen, beispielsweise bei Messepavillons, Lager-
oder Veranstaltungshallen oder VIP-Zelten. Um für Zeltsysteme geeignet zu sein, müssen
solche festen Wandelemente entsprechend leicht und gleichzeitig stabil sein. Nachteilig
hierbei ist, dass solche Wandelemente häufig nicht den Brandschutzbestimmungen entsprechen.
Es wurde festgestellt, dass selbst Bauelemente, die aus brandschutztechnisch geeigneten
Materialien hergestellt sind, nicht notwendigerweise den in der einschlägigen Norm
DIN 4102 geforderten Brandschutz nachweisen konnten. Die Einhaltung der Bauaufsicht-
und Brandschutzbestimmungen ist jedoch im Bereich Zeltbau von besonderer Bedeutung,
insbesondere im Hinblick auf Veranstaltungszelte oder Lagerzelte.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein festes Wandelement
zur Verfügung zu stellen, das für die Anbringung an temporären Bauten, insbesondere
Zeltsystemen, geeignet ist, welche den Brandschutzbestimmungen entsprechen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Wandelement zum Einbau in temporäre Bauten,
insbesondere Zelte gelöst, bei dem das Wandelement zwei Deckschichten und eine zwischen
den Deckschichten angeordnete Isolierungsschicht aufweist, wobei die Deckschichten
an einem Tragrahmen angeordnet sind und wobei die Deckschichten und der Tragrahmen
aus einem zumindest schwer entflammbaren Baustoff gefertigt sind.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
[0006] Es war für den Fachmann überaus erstaunlich und nicht zu erwarten, dass das erfindungsgemäße
Wandelement, das einen relativ einfachen Aufbau aufweist und somit günstig herzustellen
ist, einen sehr guten Brandwiderstand bietet und die Brandschutzbestimmungen erfüllt.
Es ist dabei leicht und stabil genug, um als nicht tragendes Wandelement für Zelte
oder andere temporäre Bauten zu dienen.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Deckschichten aus Metallblech,
vorzugsweise aus Aluminiumblech, besonders bevorzugt aus niedrig legiertem Aluminium,
bzw. Reinaluminium mit der Bezeichnung Al99,5.
[0008] Die Ausführung der Deckschichten aus Metallblech hat den besonderen Vorteil, dass
der Werkstoff zumindest schwer entflammbar, gegebenenfalls auch nicht brennbar ist,
und dabei leicht zu verarbeiten und günstig erhältlich ist. Leichtmetall, insbesondere
Aluminium ist besonders leicht und daher gut geeignet für die Anforderungen im Zeltbau.
Reines Aluminium mit einem Aluminiumgehalt von mindestens 99,5% bietet beispielsweise
vorteilhafte Materialeigenschaften, die den Brandwiderstand erhöhen können. Ein weiterer
Vorteil von Metallblech, insbesondere Aluminiumblech liegt darin, dass es Licht- und
UV-stabil, witterungs- und temperaturbeständig und verrottungssicher ist, was im Zeltbau
von besonderer Bedeutung ist, da die Wandelemente beispielsweise häufig im Freien
zum Einsatz kommen. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass Deckschichten aus Metallblech
gut zu beschichten sind. Sie wirken darüber hinaus beispielsweise auch einbruchshemmend.
[0009] Die Deckschichten sind vorzugsweise fest mit dem Tragrahmen verbunden. Besonders
bevorzugt sind die Deckschichten auf dem Tragrahmen durch Kleben befestigt. Eine Klebeverbindung
bietet den Vorteil, dass die gesamte Kontaktfläche zwischen Tragrahmen und Deckschicht
fest verbunden ist. Sie ist schnell und einfach herzustellen. Der Fachmann versteht,
dass ein Kleber für die Verbindung auszuwählen ist, der im Brandfall vorzugsweise
eine sichere und feste Verbindung gewährleistet.
[0010] Der Tragrahmen ist vorzugsweise durch Längsprofile und Querprofile gebildet, beispielsweise
rechteckige Rohrprofile aus einer Aluminiumlegierung, die vorzugsweise rechtwinklig
zueinander durch Schweißen, Nieten, Verschrauben oder Kleben verbunden sind.
[0011] Als Isolierungsschicht zwischen den Deckschichten können beliebige, dem Fachmann
bekannte Materialien zur Isolierung eingesetzt werden, wie beispielsweise Schäume
oder Matten mit vorzugsweise brandhemmender Wirkung. Besonders bevorzugt bildet jedoch
ein Luftspalt zwischen den Deckschichten die Isolierungsschicht oder einen Teil der
Isolierungsschicht.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine nach außen weisende Oberfläche
einer oder beider Deckschichten mit einer Oberflächenbeschichtung versehen. Die Oberfläche
ist vorzugsweise pulverbeschichtet.
[0013] Besonders bevorzugt ist die Oberflächenbeschichtung eine zumindest schwer entflammbare,
insbesondere strukturierte Dekorschicht, die ganz besonders bevorzugt selbstreinigende
Eigenschaften aufweist.
[0014] Durch die strukturierte Oberfläche wird beispielsweise eine optisch ansprechende
Raumwirkung erzielt. Die beschichtete Oberfläche ist widerstandsfähig, insbesondere
gegenüber Schlägen und Kratzern, was vorteilhaft bei dem häufigen Auf- und Abbau von
Zelten ist. Unter einer selbstreinigenden Oberflächenbeschichtung ist eine Schmutz
und/oder Öl abweisende Beschichtung zu verstehen, wobei der Effekt beispielsweise
durch eine hydrophobe bzw. oleophobe Oberfläche erreicht wird. So beschichtete Oberflächen
sind vorteilhafterweise besonders leicht zu reinigen.
[0015] Die Kanten des erfindungsgemäßen Wandelements sind vorzugsweise von einem Einfassprofil
umgeben sind, wobei dass Einfassprofil vorzugsweise mit der Deckschicht und/oder mit
dem Tragrahmen verbunden ist, beispielsweise durch Schweißen, Kleben oder Verschrauben,
vorzugsweise durch Nieten.
[0016] Das Einfassprofil kann beispielsweise aus dem selben Material wie der Tragrahmen
gefertigt sein. Es bietet einen vorteilhaften Schutz für die Wandelemente, insbesondere
bei der Montage, beim Transport und/oder bei der Lagerung. Die Wandelemente sind beispielsweise
vorteilhaft stapelbar, ohne dass die Beschichtung zerkratzt wird, da sie sich im Wesentlichen
nur im Bereich der Einfassprofile berühren.
[0017] Das erfindungsgemäße Wandelement kann Mittel zum Verbinden mit einer tragenden Struktur,
vorzugsweise der eines Zeltes und/oder zum Verbinden mit weiteren Wandelementen aufweisen.
[0018] Es sind Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wandelements denkbar, so dass es zusätzliche
funktionale Mittel aufweist, wie beispielsweise Durchbrüche oder Durchleitungen für
Kabel oder Rohre, Türen, Türrahmen, Luken, Fenster, Fensterrahmen oder Einbaurahmen
für Geräte, wie Klimaanlagen, Alarmanlagen oder Lüftungen.
[0019] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Wandverkleidung für einen temporären
Bau, insbesondere für ein Zelt oder einen Pavillon, mit einer Mehrzahl von zuvor beschriebenen,
erfindungsgemäßen Wandelementen, wobei die nicht tragenden Wandelemente mit einer
tragenden Konstruktion des Zeltes verbunden sind.
[0020] Die Verbindung der Wandelemente mit der tragenden Konstruktion des Zeltes zu der
neuerungsgemäßen Wandverkleidung ist vorzugsweise durch Klemmwirkung zwischen Pfosten
der tragenden Konstruktion herstellbar.
[0021] Die Verbindung durch Klemmwirkung ist besonders einfach und schnell herzustellen.
Die Wandelemente weisen vorteilhafterweise keine abstehenden Haken, Ösen oder vergleichbare
Befestigungsmittel auf, die beispielsweise beim Transport und bei der Lagerung störend
wirken und/oder die den Brandwiderstand mindern könnten.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellte
Ausführungsform ist lediglich beispielhaft und schränkt den allgemeinen Charakter
der Erfindung nicht ein.
[0023] Figur 1 zeigt eine Draufsicht eines neuerungsgemäßen Wandelements.
[0024] Figur 2 zeigt den Tragrahmen des Wandelements.
[0025] Figur 3 zeigt einen Schnitt III-III des Wandelements aus
Figur 1.
[0026] In der
Figur 1 ist eine Draufsicht eines neuerungsgemäßen Wandelements 1 dargestellt. Die Deckschicht
3 ist fest mit einem darunter angeordneten Tragrahmen 2 (siehe
Fig. 2) verbunden. Die Deckschicht 3 ist vorzugsweise aus handelsüblichem Aluminiumblech,
insbesondere Reinaluminium Al99,5 hergestellt. Die Stärke der Deckschicht 3 beträgt
vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 2 mm, besonders bevorzugt etwa 0,9 mm. Die Oberfläche
der Deckschicht 3 ist mit einer vorzugsweise sehr widerstandsfähigen und schwer entflammbaren,
strukturierten Beschichtung versehen, die beispielsweise durch Pulverbeschichtung
aufgebracht ist.
[0027] Die Kanten des Wandelements 1 sind durch ein Einfassprofil 8 besonders geschützt.
Das Einfassprofil 8 weist im Wesentlichen eine U-Form auf und kann beispielsweise
aus Aluminium, bzw. aus einer Aluminiumlegierung gefertigt sein. Die Stärke des Einfassprofils
kann etwa 1 mm bis 2 mm betragen, vorzugsweise etwa 1,5 mm.
[0028] Die Abmaße des Wandelements 1 sind vorteilhafterweise an das entsprechende Rastermaß
des Zeltsystems angepasst, in dem es als Wandverkleidung eingesetzt wird.
[0029] In der
Figur 2 ist der Tragrahmen 2 eines Wandelements 1 dargestellt. Der Tragrahmen 2 weist Längsprofile
4 und Querprofile 5 auf, die vorzugsweise rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
Die Längsprofile 4 und die Querprofile 5 sind weiterhin bevorzugt fest miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt, so dass der Tragrahmen eine stabile Struktur
bildet. Der Fachmann versteht, dass die Verbindung des Tragrahmens mit zwei Deckschichten
3 (siehe
Figuren 1 und
3) die Stabilität weiter erhöht.
[0030] Die Längsprofile 4 und Querprofile 5 bestehen vorzugsweise aus einem Vierkantrohr,
besonders bevorzugt aus einem Rechteckrohr aus Aluminium, bzw. einer Aluminiumlegierung.
[0031] In der
Figur 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III in der Figur 1 dargestellt. Von dem Tragrahmen
2 ist eines der Längsprofile 4 im Schnitt dargestellt, das beidseitig mit einer Deckschicht
3 verbunden ist. Vorzugsweise ist der Tragrahmen mit den Deckschichten 3 verklebt.
Die Höhe der Längsprofile 4 bzw. Querprofile 5 (siehe
Figur 2) bestimmt die maximale Dicke der Isolationsschicht 6, die zwischen den Deckschichten
3 angeordnet ist. Sie beträgt vorzugsweise zwischen 10 mm und 20 mm, besonders bevorzugt
etwa 15 mm.
[0032] Das Einfassprofil 8 ist vorzugsweise als U-Profil ausgebildet und ist beispielsweise
auf die Kante des Wandelements 1 aufgeschoben. Es ist mit dem Tragrahmen 2, hier das
Längsprofil 4 des Tragrahmens 2 und/oder mit der Deckschicht 3 verbunden. Vorzugsweise
verbindet eine Nietverbindung 7 das Einfassprofil 8, die Deckschicht 3 und den Tragrahmen
2.
[0033] Durch das Einfassprofil 8 wird der Randbereich des Wandelements 1 geschützt. Es bildet
gegenüber der Deckschicht 3 vorzugsweise einen erhabenen Randbereich, so dass mehrere
aufeinander gestapelte Wandelemente 1 beispielsweise bei der Lagerung und/oder beim
Transport sich im Wesentlichen nur im Bereich der Einfassprofile 8 berühren und die
Deckschichten 3 geschützt sind.
Bezugszeichen
[0034]
- 1
- Wandelement
- 2
- Tragrahmen
- 3
- Deckschicht
- 4
- Längsprofil
- 5
- Querprofil
- 6
- Isolierungsschicht
- 7
- Nietverbindung
- 8
- Einfassprofil
1. Wandelement (1) zum Einbau in temporäre Bauten, insbesondere Zelte, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (1) zwei Deckschichten (3) und eine zwischen den Deckschichten (3)
angeordnete Isolierungsschicht (6) aufweist, wobei die Deckschichten (3) an einem
Tragrahmen (2) angeordnet sind und wobei die Deckschichten (3) und der Tragrahmen
(2) aus einem zumindest schwer entflammbaren Baustoff gefertigt sind.
2. Wandelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschichten (3) aus Metallblech bestehen, vorzugsweise aus Aluminiumblech,
besonders bevorzugt aus niedrig legiertem Aluminium AI99,5.
3. Wandelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschichten (3) fest mit dem Tragrahmen (2) verbunden sind, vorzugsweise durch
Kleben.
4. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (2) durch Längsprofile (4) und Querprofile (5) gebildet ist, vorzugsweise
rechteckige Rohrprofile aus einer Aluminiumlegierung, die vorzugsweise rechtwinklig
zueinander durch Schweißen, Nieten, Verschrauben oder Kleben verbunden sind.
5. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftspalt zwischen den Deckschichten (3) die Isolierungsschicht (6) bildet.
6. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine nach außen weisende Oberfläche einer oder beider Deckschichten (3)
mit einer Oberflächenbeschichtung versehen, vorzugsweise pulverbeschichtet ist.
7. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbeschichtung eine zumindest schwer entflammbare, vorzugsweise strukturierte
Dekorschicht ist, die selbstreinigende Eigenschaften aufweist.
8. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten des Wandelements (1) von einem Einfassprofil (8) umgeben sind, wobei dass
Einfassprofil (8) vorzugsweise mit der Deckschicht (3) und/oder mit dem Tragrahmen
(2) verbunden ist, beispielsweise durch Schweißen, Kleben oder Verschrauben, vorzugsweise
durch Nieten.
9. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Mittel zum Verbinden mit einer tragenden Struktur, vorzugsweise eines Zeltes und/oder
mit weiteren Wandelementen (1) aufweist.
10. Wandelement (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es Durchbrüche oder Durchleitungen für Kabel oder Rohre, Türen, Türrahmen, Luken,
Fenster, Fensterrahmen oder Einbaurahmen für Geräte, wie Klimaanlagen, Alarmanlagen
oder Lüftungen aufweist.
11. Wandverkleidung für einen temporären Bau, insbesondere für ein Zelt oder einen Pavillon,
mit einer Vielzahl von Wandelementen (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandelemente (1) mit der tragenden Konstruktion des Zeltes verbunden werden.
12. Wandverkleidung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandelemente (1) zwischen Pfosten der tragenden Konstruktion durch Klemmwirkung
befestigt sind.