[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Flügel für ein Fenster oder eine Tür mit einem
Profilrahmen, der einen eine Isolierverglasung aufnehmenden Falz mit einer die Isolierverglasung
stirnseitig aufnehmenden Umfangsfläche und einer den Rand der Isolierverglasung übergreifenden
Falzfläche bildet, und mit einer die Isolierverglasung an dem Profilrahmen befestigenden
Klebstoffschicht in einem umlaufenden Spalt zwischen der Isolierverglasung und dem
Profilrahmen.
[0002] Aus der
DE 20 2005 001 073 U1 ist ein Flügel für ein Fenster oder eine Tür mit einem Profilrahmen bekannt, der
einen eine Isolierverglasung aufnehmenden, im Wesentlichen ebenen Falz mit einer die
Isolierverglasung stirnseitig umschließenden Umfangsfläche bildet. Eine die Isolierverglasung
im Falz befestigende Klebstoffschicht füllt einen Umfangsspalt zwischen den Stirnflächen
der Isolierverglasung und der diesen Stirnflächen gegenüberliegenden Umfangsfläche
des Falzes zumindest in Umfangsbereichen aus. In diesem Umfangsspalt ist zum Zwecke
der Zentrierung beim Einsetzen der Scheibe eine elastisch verbiegbare Rippe angebracht,
die aus demselben Kunststoffmaterial besteht wie das übrige Profil. Durch diese Rippe
ist zusätzlich der Umfangsspalt so verengt, dass ein Austreten von Klebstoff an der
der Klebstoffeinbringseite entgegengesetzten Seite des Umfangsspaltes verhindert ist.
[0003] Flügel der eingangs genannten Art müssen gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit von
der Außen- zur Innenseite geschützt sein, was in üblicher Weise durch das Anbringen
von Dichtungen auf beiden Seiten der Isolierverglasung geschieht. Zusätzlich sind
im Verlauf zumindest der im eingebauten Zustand waagerecht verlaufenden Profilholme
Ausnehmungen in den Profilen angeordnet, die ein Ablaufen von kondensierter Flüssigkeit
nach unten ermöglichen.
[0004] Bei eingeklebten Isolierverglasungen besteht in dieser Hinsicht die Problematik,
dass die Umfangsfläche des Falzes, auch Falzgrund genannt, aufgrund der Klebstoffschicht
im Wesentlichen eben verläuft. Dadurch kann es in unerwünschter Weise passieren, dass
Feuchtigkeit durch diese von der einen auf die andere Seite hindurch tritt, wenn der
Klebstoff nur abschnittsweise oder ungleichmäßig eingebracht ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Flügel der eingangs genannten
Art anzugeben, der sich auf einfache Weise herstellen lässt und einen Durchlass von
Feuchtigkeit im Bereich der Klebstoffschicht zwischen der Isolierverglasung und der
Falzumfangsfläche wirksam verhindert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung gibt einen Flügel für ein Fenster oder eine Tür mit einem Profilrahmen
an, der einen eine Isolierverglasung aufnehmenden Falz mit einer die Isolierverglasung
stirnseitig aufnehmenden Umfangsfläche bildet, mit einer am Falzgrund befestigten,
an der Isolierverglasung elastisch anliegenden Rippe und mit einer die Isolierverglasung
an dem Profilrahmen befestigenden Klebstoffschicht, die in einem umlaufenden Spalt
zwischen der Isolierverglasung und dem Profilrahmen zumindest längenabschnittsweise
vorhanden ist. Dabei ist die Rippe als eine weichelastische und dehnbare Dichtung
ausgebildet und mit den Profilholmen des Profilrahmens koextrudiert. Die Dichtung
liegt an der Isolierverglasung stirnseitig an und ist in den Eckbereichen, in denen
die Profilholme aneinanderstoßen, durchgehend verschweißt.
[0008] Ein günstiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass beim Herstellungsprozess
die an den Ecken verschweißte Dichtung während des Einbringens der Isolierverglasung
in den Profilrahmen wirksam zum Zentrieren der Isolierverglasung dienen kann.
[0009] Vorteilhafterweise liegt die Dichtung im Bereich der Stirnseite der äußeren Glasscheibe
an der Isolierverglasung an. Auf diese Weise wird die Dichtungsfunktion erzielt, wobei
gleichzeitig ein wesentlicher Bereich des Falzgrundes für die Klebstoffschicht zur
Verfügung steht.
[0010] Mit weiterem Vorteil ist die Dichtung als Lippendichtung ein- oder mehrlippig ausgebildet.
[0011] Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist es, wenn die Dichtung als Hohlwulst bzw.
schlauchartig ausgebildet ist. Dabei kann die Dichtung an mehreren Stellen mit dem
Profilrahmen koextrudiert sein, wodurch sich die Stabilität und Belastbarkeit erhöht.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen am Beispiel unterschiedlicher
Einsatzmöglichkeiten näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- im Querschnitt einen Flügel mit den Merkmalen der Erfindung und einen diesem gegenüberliegenden
Blendrahmen,
- Fig. 2a
- im Querschnitt einen Ausschnitt des Flügels aus Fig. 1 mit einlippiger Dichtung
- Fig. 2b
- im Querschnitt einen Ausschnitt des Flügels aus Fig. 1 mit einlippiger Dichtung und
mit größerem Abstand zwischen Falz und Stirnfläche der Isolierverglasung,
- Fig. 3a
- im Querschnitt einen Ausschnitt des Flügels aus Fig. 1 mit als Hohlwulst ausgebildeter
Dichtung, und
- Fig. 3b
- im Querschnitt einen Ausschnitt des Flügels aus Fig. 1 mit als Hohlwulst ausgebildeter
Dichtung und mit größerem Abstand zwischen Falz und Stirnfläche der lsolierverglasung.
[0013] Man erkennt in Fig. 1 im Querschnitt einen Profilrahmen 1, der aus Kunststoff gespritzt
ist und üblicherweise mehrere längs verlaufende Kammem enthält. Der Profilrahmen 1
hat einen eine Isolierverglasung 2 aufnehmenden Falz mit einer die Isolierverglasung
2 stirnseitig aufnehmenden Umfangsfläche 3, die im Wesentlichen parallel zur Stirnfläche
4 der Isolierverglasung verläuft. Die Umfangsfläche 3 untergreift dabei die gesamte
Isolierverglasung 2, die eine äußere Glasscheibe 2a sowie eine innere Glasscheibe
2i aufweist, die in üblicher Weise durch einen Distanzrahmen 6 auf Abstand gehalten
sind, der die beiden Glasscheiben 2a und 2i zugleich miteinander verklebt. Auf der
Innenseite des Profilrahmens 1 weist die die Umfangsfläche 3 eine Absenkung 5 auf,
in der sich eindringendes Wasser und/oder kondensierte Feuchtigkeit sammeln und über
(nicht dargestellte) Ausnehmungen aus dem Profilrahmen 1 abfließen kann.
[0014] Am Profilrahmen 1 ist wie dargestellt auf der Innenseite eine Glashalteleiste 7 verrastet,
die eine sich an die innere Glasscheibe 2i anlegende Dichtung 8 trägt. Eine vergleichbare,
sich an die äußere Glasscheibe 2a anlegende Dichtung 9 ist an dem in diesem Bereich
hochgezogenen Profilrahmen 1 befestigt.
[0015] Dem Flügel steht ein Blendrahmen aus einem Kunststoffprofil 10 üblicher Art gegenüber.
Die im geschlossenen Zustand des Flügels diesen an dem Blendrahmen 10 abdichtenden,
an Flügelprofil 1 und Blendrahmenprofil 10 angebrachten Dichtungen sind in der Zeichnung
nicht dargestellt.
[0016] In den Umfangsspalt zwischen der Isolierverglasung 2 und der Umfangsfläche 3, die
man auch mit Falzgrund bezeichnet, ist ein Klebstoff 11 von der Innenseite des Flügels
1 her eingespritzt. Der Klebstoff 11 kann durchgehend eingebracht sein, für die mechanische
Stabilität würde es aber auch genügen, wenn er längenabschnittsweise eingebracht ist.
Zur Außenseite hin etwa in Höhe der äußeren Glasscheibe 2a ist an der Umfangsfläche
3 eine Lippendichtung 12 ausgebildet, die mit dem Profilrahmen 1 koextrudiert ist.
Das Material der Lippendichtung 12 ist weichelastisch und dehnbar, so dass sich beim
Einsetzen der Isolierverglasung 2 während der Herstellungsprozesses die Lippendichtung
12 im Bereich ihrer an den Ecken des Flügels mit den jeweils angrenzenden Lippendichtungen
verschweißten Enden nachgeben kann und eine Dichtwirkung gegenüber Wasser bzw. Wasserdampf
auch an den Rahmenecken erreicht wird.
[0017] In den Eckbereichen der vier einen Flügel bildenden Holme des Profilrahmens 1 wird
nämlich aus strukturmechanischen Gründen Klebstoff ausgespart, so dass in diesen Eckbereichen
Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit von der Außenseite zur Innenseite des Flügels übertreten
könnte und umgekehrt. Zudem ist die Klebstoffschicht 11, wie oben beschrieben, nicht
immer durchgehend, sondern längenabschnittsweise im Falzgrund eingebracht, was ebenfalls
einer Verhinderung von hindurch tretender Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit nicht förderlich
ist. Um dies folglich wirksam zu verhindern, sind die Lippendichtungen 12 in den Eckbereichen
der Holme zusammen mit diesen auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt.
Trotz Verformung beim Einsetzen der Verglasung bleibt die Dichtwirkung erhalten.
[0018] Fig. 2a, 2b, 3a und 3b zeigen Ausführungsformen der Erfindung, wobei die Darstellungen
auf die erfindungswesentlichen Merkmale beschränkt sind.
[0019] In Fig. 2a weist der Falz, also der Zwischenraum zwischen der Umfangsfläche 3 des
Profilrahmens 1 und der Stirnfläche 4 der Isolierverglasung 2, eine Dicke bzw. Höhe
von 3 mm auf. Dies führt wie dargestellt zu einer Verformung der Lippendichtung 12
von ungefähr 90 Grad, wobei die Lippendichtung 12 an der Stirnfläche der äußeren Glasscheibe
2a anliegt.
[0020] In Fig. 2b weist der Falz eine Dicke bzw. Höhe von 4 mm auf. Dies führt wie dargestellt
bei einer Verwendung eines Profilrahmens mit identischen Abmessungen wie in Fig. 2a
zu einer Verformung der Lippe der Dichtung 12 von weniger als 90 Grad, wobei die Lippe
der Dichtung 12 ebenfalls an der Stirnfläche der äußeren Glasscheibe 2a anliegt.
[0021] Fig. 3a zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, die sich von Fig. 2a dadurch unterscheidet,
dass die Dichtung 12 hohlwulst- oder schlauchartig ausgebildet ist. Dabei ist die
Dichtung 12 an zwei Stellen mit dem Profilrahmen 1 koextrudiert. Auch diese Dichtung
12 ist an den Ecken des Profilrahmens 1 verschwißt und verhält sich beim Einsetzen
der Verglasung so wie bei den Beispielen der Fig. 1 und 2a bzw. 2b.
[0022] Fig. 3b zeigt eine Ausführungsform der Erfindung analog zu Fig. 3b, wobei der Falz
eine Dicke bzw. Höhe von 4 mm aufweist.
[0023] Bezogen auf die Fig. 3a und 3b ist es auch vorstellbar, dass die Hohlwulstdichtung
lediglich an einer Stelle koextrudiert ist.
1. Flügel für ein Fenster oder eine Tür mit einem Profilrahmen (1), der einen eine Isolierverglasung
(2) aufnehmenden Falz mit einer die Isolierverglasung (2) stirnseitig aufnehmenden
Umfangsfläche (3) bildet, mit einer am Falzgrund befestigten, an der Isolierverglasung
(2) elastisch anliegenden Rippe und mit einer die Isolierverglasung (2) an dem Profilrahmen
(1) befestigenden Klebstoffschicht (11), die in einem umlaufenden Spalt zwischen der
Isolierverglasung (2) und dem Profilrahmen (1) zumindest längenabschnittsweise ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rippe als eine weichelastische und dehnbare Dichtung (12) ausgebildet ist, die
mit den Profilholmen des Profilrahmens (1) koextrudiert ist, an der Isolierverglasung
(2) stirnseitig anliegt und in den Eckbereichen, in denen die Profilholme aneinanderstoßen,
durchgehend verschweißt ist.
2. Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (12) im Wesentlichen im Bereich der Stirnseite der äußeren Glasscheibe
(2a) an der Isolierverglasung (2) anliegt.
3. Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (12) als Lippendichtung ausgebildet ist.
4. Flügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippendichtung (12) einlippig ausgebildet ist.
5. Flügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippendichtung (12) mehrlippig ausgebildet ist.
6. Flügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Dichtung (12) als Hohlwulst ausgebildet ist.