[0001] Die Erfindung betrifft einen Buchsenkontakt zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung
mit einem Gegenkontakt, bestehend aus
- einem Anschlussteil zur Aufnahme eines elektrischen Leiters,
- einem Kontaktteil zur Herstellung der elektrischen Verbindung mit dem Gegenkontakt,
- und einer Anpressfeder zur Herbeiführung einer Kontaktnormalkraft für den einzuführenden
Gegenkontakt, sowie
eine Kontaktkammer für einen Steckverbinder, der mit dem Buchsenkontakt ausgebildet
ist.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen Steckverbinder mit dem erfindungsgemäßen
Buchsenkontakt.
Stand der Technik
[0003] Kontaktsysteme in der Ausbildung von Steckverbindungen sind insbesondere im Automobilbereich
bekannt, wobei ein Stecker beispielsweise als Kabelbaumstecker ausgebildet ist und
Kontaktelemente aufweist, die messer- oder pfostenartig ausgebildet sind und der Gegenkontakt
korrespondierend hierzu sogenannte weibliche Kontakte aufweisen, wobei diese derart
ausgebildet sind, dass innerhalb des Gegensteckers Kammern vorgesehen sind, in denen
Buchsenkontakte angeordnet sind, die im kontaktierten Zustand die messer- oder pfostenartige
Konstruktionen des jeweiligen Steckers zumindest teilweise überstülpen.
[0004] Diese Buchsenkontakte sind in verschiedenen Ausführungen bekannt, denen jedoch gemeinsam
ist, dass ihnen die Aufgabe zukommt, ohne Wechselwirkung mit der umgebenden Kontaktkammer,
in der der Buchsenkontakt angeordnet ist, die für die sichere elektrische Kontaktierung
der beiden Kontaktpartner notwendige Kontaktnormalkraft aufzubringen. Um dieser Aufgabe
nachzukommen, werden die Buchsenkontakte als ein-, zwei- oder mehrseitig wirkende
Kontaktklammern mit jeweils vorgesehenen Kontaktkuppen ausgebildet, die von der Spitze
der messer- oder pfostenartigen Konstruktion des Gegenkontaktpartners her aufgesteckt
und aufgespreizt werden. Dies wiederum bewirkt, dass die in dem Buchsenkontakt vorgesehenen
Kontaktkuppen sich auf die Oberfläche der messer- oder pfostenartigen Konstruktion
der Kontaktpartner pressen. Aufgrund dieses Konstruktionsprinzips ist für die bisher
aus dem Stand der Technik realisierten Buchsenkontakte kennzeichnend, dass die Außenkontur
der maximalen Querschnittsfläche des Kontaktkörpers sowohl die Querschnittsfläche
des messer- oder pfostenartig ausgebildeten Kontaktpartners, als auch den Isolationsquerschnitt,
der am Kontakt befestigten Leitung signifikant übersteigt. Insbesondere dann, wenn
die in den Buchsenkontakt einzuführenden Kontaktpartner breite Messer aufweisen, ist
das eben genannte Missverhältnis von Bedeutung, da durch den großen Querschnittssprung
von Kontaktkörper zum deutlich dünneren Leitungsdurchmesser kostengünstige platzsparende
Dichtungsprinzipien nicht mehr sicher angewendet werden können.
[0005] Aufgrund der großen Querschnittsdifferenz zwischen dem maximalen Kontaktaußenquerschnitt
und dem minimalen Durchmesser der elektrischen Leitung ist der Entwickler von Kontaktsystemen
gezwungen, sogenannte Einzeladerdichtungen einzusetzen, wodurch jedoch höhere Einzelkosten
für die Dichtungen, ein höherer Montageaufwand und ein damit verbundener größerer
Bauraum auftreten.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das aus dem Stand der Technik bekannte Kontaktsystem,
bestehend aus einem Buchsenkontakt und einem in den Buchsenkontakt einführenden Gegenkontakt
in der Ausbildung einer messer- oder pfostenartigen Konstruktion derart auszubilden,
dass unabhängig von der Ausbildung der messer- oder pfostenartigen Konstruktion der
Buchsenkontakt vereinheitlicht werden kann.
Lösung der Aufgabe
[0007] Kerngedanke der Lösung der Aufgabe ist es, anstelle eines Buchsenkontaktes, der sich
über einen Kontakt, der messer- oder pfostenartige Ausbildungen aufweist, stülpt,
einen schlanken, starren und messerähnlichen Kontaktstift an die elektrische Leitung
anzuschlagen und diesen in die Kontaktkammer eines Steckers derart einzuführen, dass
er im gepaarten Zustand mit dem Gegenstecker neben dem messer- oder pfostenartig ausgebildeten
Kontaktpin des Gegensteckers zu liegen kommt und so die notwendige Kontaktierung ausführt
und die notwendige Kontaktnormalkraft bereitstellt.
[0008] Erfindungsgemäß wird deshalb vorgeschlagen, dass der Buchsenkontakt im Wesentlichen
zweigeteilt ist und die Teile getrennt voneinander in einer Kontaktkammer eines Steckers
montierbar sind, Dabei ist der erste Teil messerähnlich in der Form eines Kontaktstifts
ausgebildet. Es umfasst ein Anschlussteil, an das eine elektrische Leitung anschlagbar
ist und ein Kontaktteil, das im gesteckten Zustand mit einem Kontaktpin des Gegenkontakts
kontaktiert, umfasst. Der zweite Teil ist als Kontakthülse ausgebildet, der eine Anpressfeder
zum Anpressen des Kontaktstifts an den in den Buchsenkontakt eingeführten Kontaktpin
umfasst.
[0009] Ferner wird eine Kontaktkammer vorgeschlagen, die aus einem Kontaktträgerunterteil
mit einem Hohlraum zur Aufnahme der Kontakthülse besteht sowie ein Kontaktträgeroberteil,
bei dem die Bohrung innerhalb des Kontaktträgerteils im Durchmesser geringer bemessen
ist als der Durchmesser des Hohlraums des Kontaktträgerunterteils sowie eine Andruckplatte,
wobei innerhalb der Kontaktkammer der erfindungsgemäße Buchsenkontakt angeordnet werden
kann.
[0010] Ferner wird ein Steckverbinder vorgeschlagen, der den erfindungsgemäßen Buchsenkontakt
innerhalb mindestens einer Kontaktkammer aufweist.
Vorteile der Erfindung
[0011] Der erfindungsgemäße Buchsenkontakt zur Aufnahme eines Kontaktpins eines Gegenkontakts,
der vorzugsweise messer- oder pfostenartige Konstruktionen aufweist, ist innerhalb
einer Kontaktkammer angeordnet. Zur Montage des Buchsenkontakts ist vorgesehen, den
zweiten Teil des Buchsenkontakts, nämlich die Kontakthülse, vorzugsweise als Stanzteil
auszubilden, wobei das Stanzteil in einem weiteren Verfahrensschritt zu einer Hülse
gebogen wird, wobei vorzugsweise die vor dem Biegeprozess die Kontakthülse umfassende
Kontaktfläche, die mit dem Kontaktpin des Gegensteckers im gesteckten Zustand korrespondiert,
entsprechend zu bearbeiten ist.
[0012] Beispielsweise kann als Bearbeitung vorgesehen sein, die Kontaktfläche zu vergolden,
um eine bessere elektrische Leitfähigkeit zu gewährleisten oder die Kontaktfläche
ist derart zu bearbeiten, dass Reibschweißungen hervorgerufen durch Schwingungen,
die auf den elektrischen Steckverbinder wirken, vermieden werden.
[0013] Ferner weist die Kontakthülse sogenannte Einführ- und Widerlaschen auf, die durch
Ein- oder Mehrfachbiegung bzw. Faltung gebildet werden, damit die Kontakthülse in
die Kontaktkammer eingeführt und innerhalb der Kontaktkammer nahezu ohne Spiel angeordnet
ist.
[0014] Ferner weist die Kontakthülse ein Rastelement auf, das derart ausgebildet ist, dass
dieses Rastelement mit dem ersten Teil des Buchsenkontakts, nämlich dem Kontaktstift,
im montierten Zustand innerhalb einer Kontaktkammer verrastet. Hierfür ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass das freie Ende des Kontaktstifts bei eingestecktem Kontaktstift innerhalb
der Kontaktkammer in eine Ausnehmung in der Kontakthülse eingreift und dort verrastet.
Um diese Rastverbindung wieder zu lösen, ist innerhalb der Kontaktkammer eine Bohrung
vorgesehen, die mit dem Bereich der Verrastung korrespondiert, derart, dass eine stiftartige
Ausbildung in diese Bohrung eingeführt werden kann und die verrasteten beiden Teile
voneinander trennt, so dass bei Demontage die Kontakthülse von dem Kontaktstift wieder
getrennt werden kann.
[0015] Der Kontaktstift ist vorzugsweise lanzenartig ausgebildet. Er teilt sich in einen
ersten Bereich, in das so genannte Anschlussteil und den weiteren Bereich, in das
so genannte Kontaktteil auf. An dem Anschlussteil ist vorzugsweise schon vor der Bestückung
ein elektrischer Leiter angeschlagen. Der Kontaktstift selbst ist ein Stanz-Biegeteil,
dass in mehrere einzelnen Schritten herstellbar ist. Vorzugsweise weist der Kontaktstift
keine scharfen Kanten auf, so dass beim Bestücken beispielsweise die Dichtmatte nicht
beschädigt wird.
[0016] Somit weist die Kontakthülse des Buchsenkontaktes primär die Funktion auf, als Verrastungselement
für den Kontaktstift zu dienen und andererseits übernimmt die Kontakthülse die weitere
Aufgabe, die notwendige Kontaktnormalkraft mit der entsprechenden Kontaktfläche bereit
zu stellen, die im vollständig gesteckten Zustand auf den Gegenstecker bzw. den Kontaktpin
wirkt. Durch diese bereitgestellten Federkräfte des gesteckten Kontaktsystems, bestehend
aus Buchsenkontakt und Kontaktpin, richten sich der Kontaktstift des Buchsenkontakts
und die Kontakthülse an dem Kontaktpin aus.
[0017] Vorteilhafterweise ist die Kontaktkammer für den erfindungsgemäßen Buchsenkontakt
speziell ausgebildet. Die Kontaktkammer des elektrischen Steckverbinders weist einen
Hohlraum mit einem definierten Durchmesser auf. Zudem umfasst die Kontaktkammer eine
Kontaktöffnung, in die ein Kontaktpin eines Gegensteckers eindringen kann. Zur Montage
ist vorgesehen, dass die Kontakthülse in die Kontaktkammer eingeführt wird und zwar
derart, dass im Bereich der Kontaktöffnung eine Verrastung mit dem noch einzufügenden
Kontaktstift erfolgen kann. Zunächst wird ein Kontaktträgeroberteil auf die Kontaktkammer
aufgesetzt, wobei dieses Kontaktträgeroberteil einen geringeren Durchmesser aufweist,
als die eigentliche Kontaktkammer. Der Durchmesser ist derart bemessen, dass ausschließlich
der Kontaktstift mit seinem Anschlussteil und der an dem Anschlussteil angeschlagenen
elektrischen Leitung einführbar ist. Aufgrunddessen wird der Hohlraum, in dem die
Kontakthülse angeordnet ist, teilweise verschlossen, so dass die Kontakthülse innerhalb
der Kontaktkammer nicht mehr heraus bewegt werden kann. Unmittelbar nach Aufbringen
des Kontaktträgeroberteils kann eine Dichtung angeordnet werden, deren Durchmesser
wiederum geringer ist als der Durchmesser der Öffnung des Kontaktträgeroberteils.
Damit wird eine fluiddichte Abdichtung der Kontaktkammer gegenüber der äußeren Umgebung
des Steckverbinders geschaffen. Eine Andruckplatte presst die Dichtung an das Kontaktträgeroberteil
bzw. das Kontaktträgeroberteil an die eigentliche Kontaktkammer. Nachdem der Steckverbinder
in der vorliegenden Weise vormontiert ist, wird der Kontaktstift durch die Andruckplatte,
durch die Dichtung und durch das Kontaktträgeroberteil in die Kontaktkammer eingeführt
und verrastet dort mit der Kontakthülse.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Kontaktkammer bringt den Vorteil mit sich, dass
anstelle von Einzeldichtungen sogenannte Sammelmattendichtungen aufgebracht werden
können, wobei eine einzige Dichtung mehrere Öffnungen aufweist, die jeweils die Öffnungen
zu den Kontaktkammern abdichten. Die Andruckplatte kann derart ausgebildet sein, dass
eine einzige Andruckplatte vorgesehen ist, die flächenmäßig die Sammelmattendichtungen
auf das vorzugsweise ebenfalls einteilig ausgebildete Kontaktträgeroberteil presst.
Die auf diese Weise vorbereitete Steckverbindung steht nach Montage der Kontakthülse
sowie des Kontaktträgeroberteils zur Aufbringung einer Sammelmattendichtung und der
Andruckplatte bereit.
[0019] Durch die Verwendung des schlanken Kontaktstiftes wird damit erstmals ein großer
Querschnittssprung zwischen Kontaktteil und Anschlussteil bzw. den an das Anschlussteil
angeordneten Leitungen vermieden, wodurch eine Möglichkeit geschaffen wird, eine einzige
Dichtung für alle Kontaktkammern zu verwenden.
[0020] Somit ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Buchsenkontakts
zusammen mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Kontaktkammer derart gegeben,
dass eine sogenannte Sammelmattentauglichkeit auch für die Kontaktierung großer Kontaktpins
als Gegenkontakte, beispielsweise in der messer- oder pfostenartigen Konstruktion
sichergestellt ist. Ferner bringt die Konstruktion den Vorteil mit sich, dass ein
sehr kleines Rastermaß zwischen den einzelnen Kontaktkammern erzielt werden kann und
ein wesentlicher Vorteil ist durch die Erfindung gegeben, dass einfache und in Serie
herstellbare und damit eine kostengünstige Gestaltung der Einzelkomponenten zugelassen
wird.
[0021] Aufgrund dessen, dass der Kontaktstift ausschließlich durch eine einfache, aber effiziente
Verrastung innerhalb der Kontaktkammer gehalten ist und dass vorgesehen ist, dass
auch der Kontaktstift wieder einfach aus der Verrastung entfernbar und damit aus der
Kontaktkammer entnehmbar ist, kann die Kontaktstelle im Bedarfsfall innerhalb der
Kontaktkammer einfach ausgetauscht und wieder ersetzt werden, ohne die zuvor beschriebene
Konstruktion des Steckverbinders zu öffnen.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den
Zeichnungen sowie den Ansprüchen hervor.
Zeichnungen
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf den Kontaktstift des erfin-dungsgemäßen Buchsenkontakts;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Kontaktstift gemäß Fig. 1;
- Fig. 3 A-E
- eine schematische Darstellung des Herstellungsprozesses der Kontakthülse des Buchsenkontakts
von einem gestanzten Bauteil zum zu montierenden Bauteil in eine Kontaktkammer;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Montage der in Fig. 3 dargestellten Kontakthülse
in ein Kontaktträgerunterteil einer Kontaktkammer;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Montage der Kontaktkammer, bestehend aus Kontaktträgerunterteil,
Kontaktträgeroberteil, Dichtung sowie Andruckplatte und der in dem Kontaktträgerunterteil
angeordneten Kontakthülse;
- Fig. 6
- schematische Darstellung eines montierten Zustands der Kontaktkammer eines Steckkontakts
gemäß dem Herstellungsvorgang von Fig. 4 und Fig. 5;
- Fig. 7 A-F
- ein Montageablaufplan des Buchsenkontakts, insbesondere der Montage des Kontaktstifts
des Buchsenkontakts in die gemäß Fig. 6 bereits hergestellte Kontaktkammer;
- Fig. 8 A-D
- eine schematische Darstellung des Einführens eines Gegenkontakts in der Ausbildung
eines Kontaktpins in den erfindungsgemäßen Buchsenkontakt, der innerhalb einer Kontaktkammer
angeordnet ist;
- Fig. 9 A-H
- eine schematische Darstellung eines Ablaufplans über das Entrasten des Kontaktstifts
des Buchsenkontakts mit einem Hilfsmittel und Herausnehmen des Kontaktstifts aus der
Kontaktkammer.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0024] In Figur 1 ist ein Kontaktstift 2 eines erfindungsgemäßen Buchsenkontakts 1, wie
in Figur 8 gezeigt. Der Kontaktstift 2 weist zwei Bereiche auf, nämlich ein Anschlussteil
3, an den eine elektrische Leitung 4 angeschlagen, vorzugsweise gecrimpt ist. Ferner
weist der Kontaktstift 2 ein Kontaktteil 5 auf, der mit einem in Figur 8 dargestellten
Kontaktpin 6 eines nicht näher dargestellten Gegenkontakts korrespondiert. Der Kontaktteil
5 weist eine Kontaktfläche 7 auf, die, wie in Figur 2 dargestellt, vorzugsweise angeprägt
ist und vorzugsweise auch vergoldet ist. Der Kontaktstift 2, dargestellt in den Figuren
1 und 2, ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel messerartig ausgebildet
und weist an seinem dem Anschlussteil 3 abgewandten freien Ende 8 ein Rastelement
9 auf. Dieses Rastelement 9 ist als Rastfenster 10 ausgebildet, das mit den in den
Figuren 3 bis 9 dargestellten Kontakthülsen 11 zusammenwirkt. Die Kontaktfläche 7
ist vorzugsweise als Kuppe ausgebildet, wobei der erhöhte Teil der Kuppe auf die Seite
des einzuführenden Kontaktpins 6 (gemäß Figur 8) hinweist.
[0025] Der weitere Teil des erfindungsgemäßen Buchsenkontakts 1 besteht aus der Kontakthülse
11, wie sie in Figur 3 A-F dargestellt ist. Aus einem Stanzteil, wie es in der Darstellung
A gezeigt ist, wird durch Biegeprozesse die in Figur 3, Darstellung F dargestellte
Kontakthülse 11 erstellt. Im Verfahrensschritt gemäß Darstellung A, der die Kontakthülse
11 unmittelbar nach dem Stanzvorgang zeigt, sind bereits eine Kontaktfläche 12 sowie
Einfuhrwiderlaschen 13 als auch die Vorstufe eines Rastelements 14 gezeigt. Die Kontaktflächen
12 werden vorzugsweise vergoldet. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass diese zusätzlich
als Kontaktkuppen ausgebildet sind. Die Widerlaschen 13 werden gemäß Verfahrensschritt
gemäß Darstellung B gebogen und ergeben Abstandselemente 13'. Das Rastelement 14 wird
ebenfalls durch Biege- und Faltprozesse entsprechend den Darstellungen B und C ausgebildet.
Durch mehrfache Biege- und Faltprozesse entsteht die in Darstellung 3 F dargestellte
Kontakthülse 11, wobei die Kontakthülse 11 eine Kontaktöffnung 15 aufweist und die
im Querschnitt dargestellte Anpressfeder 16, die in den freien Raum 17 der Kontakthülse
11 hinein ragt. Im Bereich der Kontaktöffnung 15 ist das Rastelement 14' ausgebildet,
das in montiertem Zustand mit dem Rastfenster 10 des Kontaktstifts 2 korrespondieren
soll.
[0026] Die Abstandshalter 13' dienen dazu, die in Figur 4 dargestellte Kontakthülse 11 in
eine Kontaktkammer 18 eines nicht dargestellten Steckergehäuses, insbesondere in das
Kontaktunterteil 19 der Kontaktkammer 18 in Pfeilrichtung 20 einzuführen. Das Kontaktträgerunterteil
19 weist eine Kontaktöffnung 21 auf, die mit der Kontaktöffnung 15 der Kontakthülse
11 korrespondiert. Die Kontakthülse 11 ist in ihrer Breite derart bemessen, dass diese
nahezu dem Durchmesser 22 des Hohlraums 23 des Kontaktträgerunterteils 19 entspricht.
Nach dem Einführen der Kontakthülse 11 in den Hohlraum 23 des Kontaktträgerunterteils
19 wird ein Kontaktträgeroberteil 24 in Pfeilrichtung 25 auf das Kontaktträgerunterteil
19 aufgesetzt (Fig. 5). Das Kontaktträgeroberteil 24 weist eine durchgängige Bohrung
26 auf, wobei der Durchmesser 27 der Bohrung 26 geringer bemessen ist, als der Durchmesser
22 des Hohlraums 23. Aufgrund dessen, dass der Durchmesser 27 der Bohrung 26 geringer
ist, als der Durchmesser 22 des Hohlraums 23, bleibt die einmal eingeführte Kontakthülse
11 innerhalb des Hohlraums 23 des Kontaktträgerunterteils 19 der Kontaktkammer 18
fixiert.
[0027] Unmittelbar nach dem Aufsetzen des Kontaktträgeroberteils 24 auf das Kontaktträgerunterteil
19 wird auf das Kontaktträgeroberteil 24 eine Dichtung 28 aufgesetzt, wobei zusätzlich
in Pfeilrichtung 29 eine Andruckplatte 30 auf die Dichtung 28, auf das Kontaktträgeroberteil
24 und damit auf das Kontaktträgerunterteil 19 wirkt. Die in der Dichtung 28 vorgesehene
Öffnung ist wesentlich geringer als der Durchmesser 27 der Bohrung 28 und entspricht
ungefähr dem Durchmesser oder ist geringer als der Durchmesser der aus der Kontaktkammer
18 austretenden elektrischen Leitung 4.
[0028] In Figur 6 ist der montierte Zustand einer Kontaktkammer 18 mit einem Teil des montierten
Buchsenkontakts, nämlich dem Teil der Kontakthülse 11 dargestellt. In einem anschließenden
Fertigungsprozess, der in Figur 7 A-F dargestellt ist, wird in die gemäß Figur 6 fertig
dargestellte Kontaktkammer 18 der Kontaktstift 2, bereits mit gecrimpter elektrischer
Leitung 4 in Pfeilrichtung 31 durch die Andruckplatte 30, durch die Dichtung 28 und
auch durch das Kontaktträgeroberteil 24 in den mit der Kontakthülse 11 ausgefüllten
Hohlraum 23 eingeführt. Das freie Ende des Kontaktteils 2 verrastet mit dem Rastelement
14' (Fig. 7 F), so dass ein Teilelement 39 der Kontakthülse 11 in einen zusätzlich
in dem Kontaktträgerunterteil 19 vorgesehenen freien Raum 32 verschwenkt. Dieser freie
Raum steht wiederum mit einer Bohrung 33 in Verbindung, wobei die Bohrung 33 bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich der Kontaktöffnung 21 der Kontaktkammer
18 endet. Im verrasteten Zustand greift die in der Kontakthülse 11 vorgesehene Rastnase
14' in das Rastfenster 10 des Kontaktstifts 2 ein.
[0029] Zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung tritt gemäß Figur 8 der Kontaktpin
6 über die Kontaktöffnung 21 der Kontaktkammer 18 bzw. der Kontaktöffnung 15 der Kontakthülse
11 in Pfeilrichtung 38 in die Kontaktkammer 18 ein. Dabei gleitet die Oberfläche 34
des Kontaktpins 6 zunächst auf der Anpressfeder 16 derart, bis der Kontaktpin 6 soweit
eingeführt ist, dass die Anpressfeder 16 den Kontaktpin 6 gegen die Kontaktfläche
7 des Kontaktstifts 2 drückt.
[0030] Damit ist eine elektrische Verbindung zwischen dem Kontaktpin 6 und dem Kontaktstift
2 hergestellt, wobei die Kontaktnormalkraft F durch die Anpressfeder 16 in Richtung
der Kontaktfläche 7 des Kontaktstifts 2 erzeugt wird.
[0031] In den Figuren 9 A-H ist eine Entfernung des Kontaktstifts 2 aus der Verrastung mit
der Kontakthülse 11 gezeigt. Durch Einführung eines Hilfsmittels 35 in Pfeilrichtung
36 über die zusätzliche Bohrung 33, die in dem Kontaktunterteil 19 vorgesehen ist,
wird das in den freien Raum 32 abstehende Teilelement 39 der Kontakthülse 11 weiter
in den freien Raum 32 gebogen, so dass die Rastnase 14' aus dem Rastfenster 10 des
Kontaktstifts 2 heraustritt (bis Darstellung D) und damit den Kontaktstift 2 in Pfeilrichtung
37 freigibt. Aufgrund dessen, dass der Kontaktstift 2 messerartig ausgebildet ist,
ist es möglich, diesen auch durch den geringeren Durchmesser 27 der Bohrung 26 des
Kontaktträgeroberteils 24 sowie durch die Dichtung 28 und die Andruckplatte 30 herauszuziehen.
[0032] Die neuartige Kontaktkonstruktion bringt somit den wesentlichen Vorteil mit, dass
Steckverbinder, die Buchsenkontakte aufweisen, eine einzige, über alle Öffnungen sich
erstreckende Dichtung verwenden können. Zudem ist es nicht mehr notwendig, den Buchsenkontakt
derart auszubilden, dass dieser den gesamten Umfang des Kontaktpins überdeckt, so
dass auch ein kleineres Rastmaß (Abstand der einzelnen Kontaktkammern untereinander)
innerhalb eines Steckverbinders erzielt werden kann.
1. Buchsenkontakt zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung mit einem Gegenkontakt,
bestehend aus
- einem Anschlussteil zur Aufnahme eines elektrischen Leiters
- einem Kontaktteil zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit dem Gegenkontakt
und
- eine Anpressfeder zur Herbeiführung einer Kontaktnormalkraft für den einzuführenden
Gegenkontakt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Buchsenkontakt (1) im Wesentlichen zweigeteilt und die Teile getrennt voneinander
montierbar sind, und der erste Teil messerähnlich in der Form eines Kontaktstifts
(2) ausgebildet ist und ein Anschlussteil (3), das an eine elektrische Leitung (4)
anschlagbar ist und ein Kontaktteil (5) umfasst und der zweite Teil als Kontakthülse
(11) ausgebildet ist, der die Anpressfeder (16) umfasst.
2. Buchsenkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (8) des Kontaktstifts (2) ein Rastelement (7) aufweist, das mit der
Kontakthülse (11) verrastet.
3. Buchsenkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktstift (2) mit einem in einer Kontaktkammer (18) vorgesehenen Rastelement
verrastet.
4. Buchsenkontakt nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakthülse (11) als Stanz- und Biegeteil ausgebildet ist und derart bemessen
ist, dass diese in einer Kontaktkammer (18) eines Steckergehäuses anordbar ist.
5. Buchsenkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastung derart ausgebildet ist, dass das Kontaktteil (5) des Kontaktstifts
(2) im Bereich des freien Endes (8) ein Rastfenster (10) aufweist, in die eine Rastnase
(14'), die auf Seiten der Kontakthülse (11) angeordnet ist, eingreift.
6. Buchsenkontakt nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktteil (5) des Kontaktstifts (2) eine Kontaktfläche (7) aufweist, die als
Kontaktkuppe ausgebildet ist und deren Erhebung sich im kontaktierten Zustand mit
einem Kontaktpin (6) auf der Seite des Kontaktpins (6) hinweist.
7. Kontaktkammer zur Aufnahme eines Buchsenkontakts gemäß Anspruch 1 und/oder gemäß einem
der weiteren Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktkammer (18) aus einem Kontaktträgerunterteil (19) mit einem Hohlraum (23)
zur Aufnahme der Kontakthülse (11) besteht und eine Kontaktöffnung (21) zur Einführung
eines Kontaktpins (6) aufweist und auf der der Kontaktöffnung (21) gegenüberliegenden
Seite ein Kontaktträgeroberteil (24) angeordnet ist, das eine Bohrung (26) aufweist,
wobei der Durchmesser (27) der Bohrung (26) geringer ist, als der Durchmesser (22)
des Hohlraums (23).
8. Steckverbinder zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung mit einem Gegenstecker,
der ein oder mehrere Gegenkontakte in der Ausbildung von messer- oder pinartige Ausbildungen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder einen Buchsenkontakt (1) gemäß Anspruch 1 und/oder mindestens
einen der Ansprüche 2 bis 6 umfasst.
9. Steckverbinder zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung mit einem Gegenstecker,
der ein oder mehrere Gegenkontakte in der Ausbildung von messer- oder pinartige Ausbildungen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder einen Buchsenkontakt (1) gemäß Anspruch 1 und/oder eine Kontaktkammer
gemäß Anspruch 7 und/oder Anspruch 8 umfasst.